[0001] Die Erfindung betrifft eine Übergangsbrücke für eine Übergangseinrichtung entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Reisenden sowie dem Zugbegleitpersonal in Schienenfahrzeugen soll auch während der
Fahrt der Übergang zwischen den Fahrzeuggliedern eines Gliederzuges möglich sein.
Um diesen Übertritt zu ermöglichen, sind zwischen den Fahrzeuggliedern Übergangseinrichtungen
angeordnet, die üblicherweise aus einer begehbaren übergangsbrücke und einem diesen
umgebenden Übergangsschutz, beispielsweise einen Faltenbalg, bestehen.
[0003] Die im Betriebseinsatz auftretenden Relativbewegungen zwischen den einander zugekehrten
Enden der Fahrzeugglieder dürfen sowohl vom Übergangsschutz als auch von der Übergangsbrücke
nicht behindert werden. Insbesondere muß die Übergangseinrichtung die Wankbewegungen,
die Nickbewegungen, seitliche, vertikale und in Fahrzeuglängsrichtung gerichtete Relativbewegungen
zwischen den Enden der Fahrzeugglieder ausgleichen können, wobei die Begehbarkeit
der Übergangseinrichtung unter normalen Betriebsbedingungen gewährleistet bleiben
muß.
[0004] Aus der DE-PS 640 970 ist eine Übergangsbrücke bekannt, die aus zwei Trittplatten
besteht, die am jeweiligen Fahrzeugende in Fußbodenhöhe um eine horizontale Achse
schwenkbar angeordnet sind und wobei sich die Trittplatten in Gebrauchslage überlappen.
Bei diesen bekannten Übergangsbrücken wird der zwischen den Puffern vorhandene schmale
Durchgangsquerschnitt bei Relativbewegungen zwischen Fahrzeugenden stark eingeschränkt.
Ebenso kann die Übergangsbrücke die möglichen Relativbewegungen zwischen den Fährzeugenden
nur teilweise ausgleichen, wobei zusätzlich an den Überlappungskanten große Relativbewegungen
auftreten und größere Unebenheiten oder Stufen oder gar offene Fugen entstehen können.
[0005] Die in der DE-OS 33 05 062 beschriebene zweiteilige Übergangsbrücke für einen Übergang
zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Schienenfahrzeugen bzw. Gliedern eines
Schienenfahrzeuges weist eine Anzahl zueinander parallel verlaufender in sich im wesentlichen
starrer Schienen auf, die in vorgegebenen Abständen angeordnet elastisch miteinander
verbunden sind. Beide Brückenhälften sind an ihrem einen Ende starr mit je einem Fahrzeugglied,an
ihren anderen Enden, d. h. in der Mitte des Überganges, starr miteinander verbunden,
wobei die Schienen in den Bereichen ihrer Enden gelenkig auf in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden und gegen Seitenverschiebungen sowie Bewegungen in Richtung ihrer Längsachse
gesicherten Tragstangen vertikal abgestützt sind.
[0006] Dadurch, daß die übergangsbrücke alle Relativbewegungen selbst aufnehmen muß, ist
eine aufwendige Bauweise nicht zu vermeiden, insbesondere erweist sich die starre
Anlenkung der Brückenhälften an den jeweiligen einander zugekehrten Enden der Fahrzeuge
als nachteilig.
[0007] Auch eine Übergangsbrücke, nach der auf der vorgenannten Anmeldung aufbauenden Zusatzanmeldung
(DE-OS 34 01 298), vermeidet die aufgezeigten Nachteile nicht, sondern variiert im
wesentli-' chen nur die Ausbildung der Schienen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Übergangsbrücke
so weiterzubilden, daß die übergangsbrükke von unzweckmäßigem Verformungs- und Anpaßvermögen
entlastet ist und mit vertretbarem Aufwand den Forderungen nach sicherer und bequemer
Begehbarkeit während der Fahrt genügt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Übergangsbrücke
gelöst.
[0010] Zweckmäßige Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht einer Übergangsbrücke in teilweise geschnittener und gebrochener
Darstellung,
Fig. 2 die Draufsicht auf eine Übergangsbrücke in teilweise geschnittener und gebrochener
Darstellung ohne Brückenanschlußblech,
Fig. 3 ein Schnitt längs der Linie III - III der Fig. 1 in teilweise gebrochener Darstellung,
Fig. 4 die 'Übergangsbrücke zwischen den Enden zweier Fahrzeuge in ihrer Anordnung
bei Geradeausfahrt,
Fig. 5 die Übergangsbrücke zwischen den Enden zweier Fahrzeuge in ihrer Auslenkung
bei der Einfahrt in einem 150 m - Bogen,
Fig. 6 die übergangsbrücke zwischen den Enden zweier Fahrzeuge in ihrer Auslenkung
beim Durchfahren eines 150 m - Bogens und
Fig. 7 die Übergangsbrücke zwischen den Enden zweier Fahrzeuge in ihrer Auslenkung
beim Durchfahren eines 150 m - s - Bogens.
[0012] Die erfindungsgemäße Übergangsbrücke 1 ist jeweils an den einander zugekehrten Enden
zweier Fahrzeuge auf Brückenlagern 2 abgestützt und längsverschieblich geführt, wobei
sowohl eine Auslenkung um eine vertikale Hochachse als auch ein Verstellen bzw. Kippen
aus der horizontalen Ebene ermöglicht bleibt. Als Brückenfeld weist die übergangsbrücke
1 eine Anzahl von mit ihren Längsseiten vorzugsweise quer zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordnete Schienen 3 auf, die an ihren Enden jeweils von Tragprofilen 4a und 4b
geführt und gehalten sind. Die einzelnen Schienen 3 sind im wesentlichen starr und
in vorgegebenen Abständen parallel und längsverschieblich zueinander angeordnet. Durch
spezielle Ausbildung und Anordnung sind die Schienen 3 untereinander verklammert,
wobei mindestens eine der Schienen 3 mit ihren Enden - mit dem zugeordneten Tragprofil
4a bzw. 4b formschlüssig und in der durch die Tragprofile 4a und 4b gebildete Ebene
schwenkbar verbunden ist.
[0013] Im weiter ausgeführten Beispiel, gemäß den Fig. 1 - 3, sind die Schienen 3 des Brückenfeldes
zweilagig angeordnet, wobei die untere Lage gegenüber der oberen Lage zweckmäßig um
eine gewisse Profilbreite versetzt angeordnet ist. In diesem Fall sind die halben
Schienen 3 an den Enden des Brückenfeldes zusätzlich im Brückenfeld zu verklammern.
Die Schienen 3 der beiden Lagen weisen an den sich zugewandten Flächen Ausnehmungen
5 zur Aufnahme von Gleitstücken 6 auf. Vorteilhaft erstrecken sich die Ausnehmungen
4 in Längsrichtung der Schienen 3 und nehmen Gleitstücke 6, beispielsweise Rundstäbe
aus gleitfähigem Kunststoff, auf. Durch die Ausbildung und Anordnung der Ausnehmungen
5 und der Gleitstücke 6 sind die einzelnen Schienen 3 gegeneinander leicht verschiebbar
in vorbestimmten Abständen gehalten.
[0014] Die beiden Tragprofile 4a und 4b.sind vorzugsweise als u-Profil ausgebildet und fassen
die beiden Enden der Schienen 3 ein. Zwischen dem oberen bzw. unteren Steg 7a bzw.
7b der Tragprofile 4a bzw. 4b und den Schienen 3 ist jeweils eine obere bzw. eine
untere Gleitleiste 8a bzw. 8b angebracht. Um den Verschleiß der Enden der Schienen
3 an den jeweiligen Berührungsflächen der Tragprofile 4a bzw. 4b zu minimieren, können
abgerundete Verschleißpuffer 12 an den Enden der Schienen 3 angebracht sein. Die Tragprofile
4a bzw. 4b stützen sich an den einander zugekehrten Enden der Fahrzeuge jeweils an
ihren zugeordneten Brükkenlager 2aa und 2ab bzw. 2ba und 2bb ab.
[0015] Mindestens eine der Schienen 3 des Brückenfeldes ist jeweils an den Enden mit den
zugeordneten Tragprofilen 4a bzw. 4b formschlüssig mittels jeweils eines Gelenkes
17 verbunden und damit in der durch die Tragprofile 4a und 4b aufgespannten Ebene
schwenkbar.
[0016] Jedes Brückenlager 2aa, 2ab, 2ba und 2bb weist eine Vertikalführung 9 und eine Horizontalführung
10 auf, wobei die Horizontalführung 10 mindestens in Fahrzeuglängsrichtung ausgehend
vom Auflagepunkt bzw. von der Auflagefläche ballig ausgebildet ist. Zusätzlich ist
jedes Brückenlager 2aa, 2ab, 2ba und 2bb um seine Hochachse drehbar ausgeführt und
fahrzeugseitig in einem Lagerbock 11 abgestützt.
[0017] An den Fahrzeugenden sind im Fußbodenbereich jeweils Brückenabschlußbleche 13 gelenkig
angeordnet, die auf den Enden der Übergangsbrücke 1 in jeder Fahrsituation aufliegen
und diese überlappen.
[0018] In der Mitte der Übergangsbrücke 1 ist ein Befestigungselement 14 vorgesehen, an
das eine nicht dargestellte Mittenstelleinrichtung 15 angreift, die die an sich im
Rahmen der maximal erforderlichen Verschiebewege frei längsbewegliche Übergangsbrücke
1 zwischen den Enden der Fahrzeuge in Mittelstellung hält.
[0019] Die Mittenstelleinrichtung 15 kann durch Federelemente 16 dargestellt werden, die
einerseits in Mitte der Übergangsbrücke 1 und andererseits an den zugeordneten Enden
der Fahrzeuge angreifen.
[0020] Somit ist die gesamte Übergangsbrücke 1 längsverschieblich in Mittelstellung zu den
einander zugekehrten Enden der Fahrzeuge auf Abstand gehalten, wobei die Übergangsbrücke
1 dabei fahrzeugseitig auf den Brückenlagern 2aa, 2ab, 2ba und 2bb abgestützt und
geführt ist. Dabei ermöglicht die Ausbildung und Anordnung der Brückenlager 2aa, 2ab,
2ba und 2bb der Übergangsbrücke 1 sowohl eine Verschwenkbarkeit in der durch die Tragprofile
4a und 4b aufgespannten Ebene durch paralleles Ausschwenken derselben, als auch ein
Kippen aus der Ebene der Fußböden der Fahrzeuge mindestens in Fahrzeuglängsrichtung.
[0021] Die Figuren 4 - 7 zeigen die Auslenkungen der Übergangsbrücke in ausgesuchten im
Fahrbetrieb auftretenden Auslenkungslagen.
[0022] Bei der Geradeausfahrt gemäß Fig. 4 sind die Schienen 3 quer zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordnet, die Tragprofile 4a und 4b weisen in Fahrzeuglängsrichtung. Bei Abstandsänderungen
zwischen zwei Fahrzeugen erfolgt eine Gleitbewegung der Tragprofile 4a und 4b auf
den Brückenlagern 2aa und 2ab bzw. 2ba und 2bb. Dazu sind einerseits die Tragprofile
4a und 4b entsprechend lang ausgebildet, um bei allen Ausfederungsbewegungen eine
sichere Auflage auf den Brückenlagern 2aa bis 2bb zu gewährleisten, und an-
dererseits ist am Ende der Fahrzeuge im Bereich der Übergangsbrücke 1 genügend Freiraum
zum Eintauchen derselben bei Einfederungsbewegung vorgesehen.
[0023] Die Fig. 5 zeigt die Auslenkung der Übergangsbrücke bei der Einfahrt in einen 150
m - Bogen. Dabei schwenken die Tragprofile 4a und 4b parallel aus, während sich die
Schienen 3 unter einen Winkel zur Fahrzeugquerrichtung einstellen werden. Innerhalb
eines 150 m - Bogens wird sich die Übergangsbrücke 1 gemäß Fig. 6 einstellen, wobei
sich die Schienen 3 senkrecht zu den Tragprofilen 4a und 4b ausrichten werden.
[0024] Die Fig. 7 zeigt die Auslenkung der Übergangsbrücke beim Durchfahren eines 150 m
- s - Bogens. Hierbei sind die Enden der Fahrzeuge extrem seitenversetzt, weshalb
die Tragprofile 4a und 4b stark ausgeschwenkt sind und die Vertikalführungen 9 besonders
in dieser Auslenkungslage große Seitenführungskräfte aufnehmen müssen.
[0025] Bei Höhenversatz zwischen zwei Fahrzeugen wird sich die Übergangsbrücke wegen der
balligen ausgebildeten Horizontalführung 10 zwangfrei aus der horizontalen Ebene in
die erforderliche Kipplage anordnen.
[0026] Somit bildet die Übergangsbrücke 1 einen bei allen Fahrbewegungen geschlossenen,
stufenlosen Übergangsweg zwischen zwei gekuppelten Fahrzeugen, wobei sich dessen darstellbaren
Ausstellbewegungen an der Verformungsfähigkeit eines elastischen Übergangsschutzes
orientieren.
1. Übergangsbrücke für Übergangseinrichtungen zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen
Schienenfahrzeugen bzw. Gliedern von Schienenfahrzeugen, wobei das Brückenfeld der
Übergangsbrücke eine Anzahl in vorgegebenen Abständen zueinander parallel und gegeneinander
verschieblich angeordnete im wesentlichen starre Schienen aufweist, die ihrerseits
mittels Führelemente relativ zu den Enden der Fahrzeuge geführt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Übergangsbrücke (1) jeweils an den einander zugekehrten Enden der
Fahrzeuge längsverschieblich auf Brückenlagern (2) gelagert und geführt ist, daß die
Übergangsbrücke (1) auf den Brückenlagern (2) sowohl um eine vertikale Achse auslenkbar
als auch aus der horizontalen Ebene verstellfähig angeordnet ist und daß die Schienen
(3) des Brückenfeldes der Übergangsbrücke (1) in Ausgangslage parallel in Fahrzeugquerrichtung
angeordnet sind, wobei deren Enden beiderseits jeweils in einen allen Schienen (3)
gemeinsamen Tragprofil (4a bzw. 4b) gefaßt und innerhalb des Brückenfeldes längsverschieblich
zwangsgeführt sind.
2. Übergangsbrücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragprofile (4a
bzw. 4b) an den einander zugekehrten Enden der Fahrzeuge jeweils auf ihnen zugeordnete
Brückenlager (2aa und 2ab bzw. 2ba und 2bb) abgestützt und geführt sind.
.3. Übergangsbrücke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes seitliche
Tragprofil (4a, 4b) als u-Profil ausgebildet ist, das die Enden der Schienen (3) einfaßt.
4. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Brückenlagern (2 bzw. 2aa, 2ab, 2ba und 2bb) jeweils eine
Horizontalführung (10) und eine Vertikalführung (9) für die Tragprofile (4a und 4b)
angeordnet ist.
5. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brückenanschlußbleche (14) die gesamte Übergangsbrücke (1)
gegen senkrechtes Aushebeln aus den Brückenlagern (2 bzw. 2aa, 2ab, 2ba und 2bb) sichern.
6. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen bzw. unteren Steg (7a bzw. 7b) und den Schienen
(3) jeweils eine obere bzw. eine untere Gleitleiste (8a bzw. 8b) angeordnet ist.
7. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung der Schienen (3) des Brückenfeldes gegeneinander durch
zwischen den Schienen (3) und zu diesen parallel ausgerichtete Gleitstücke (6), beispielsweise
mittels Rundstäbe aus gleitfähigem Kunststoff, erfolgt, wobei zwischen den Schienen
(3) ein vorbestimmter Abstand eingehalten wird.
8. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schienen (3) des Brückenfeldes durch spezielle Ausbildung
und Anordnung untereinander verklammert sind.
9. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Schiene (3) des Brückenfeldes mit ihren Enden
mit den zugeordneten Tragprofilen (4a, 4b) formschlüssig jeweils mittels Gelenk (17)
verbunden und in der Ebene der Tragprofile (4a, 4b) schwenkbar ist.
10. Übergangsbrücke nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Mitte der Übergangsbrücke (1) eine Mittenstelleinrichtung
(13) angreift, die die frei längsbewegliche Übergangsbrücke (1) in der Mittelstellung
zwischen den Enden der Fahrzeuge hält.