(19)
(11) EP 0 257 194 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.03.1988  Patentblatt  1988/09

(21) Anmeldenummer: 87106750.0

(22) Anmeldetag:  09.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 5/12, B24B 5/01, B23G 1/36, B24B 45/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 26.08.1986 DE 3628977

(71) Anmelder: Buderus Schleiftechnik GmbH
D-35607 Asslar (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreiber, Jürgen
    D-6330 Wetzlar (DE)
  • Leidecker, Manfred
    D-6334 Asslar-Oberlemp (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleifmaschine zum automatischen Innenrund-, Plan-, Aussenrund- und/oder Innen- und Aussengewindeschleifen


    (57) Die Innenschleifspindel (4) ist in vertikaler Ebene automatisch schwenkbar. Damit ist die beim Gewindeschleifen notwendige Winkellage einstellbar und in horizontaler Lage die Innenschleifspindel (4) an einer seitlich am Werkstückspindel­kasten (2) angeordneten Profilrolle (9) zum Abrichten vorbei­fahrbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum automatischen Innenrund-, Plan-, Außenrund- und/oder Innen- und Außengewindeschleifen mit einer auf einem Schleiftisch angeordneten Innenschleifspindel sowie einem quer zur Innenschleifspindel verfahrbaren Werk­stückspindelkasten.

    [0002] Es ist bekannt auf einem gemeinsamen Unterbau mehrere Schleifeinheiten und die Werkstückspindeleinheit verfahrbar anzuordnen, um in einer Werkstückeinspannung unterschiedliche Schleifvorgänge durchzuführen. In der EP-OS 0 051 136 ist beispielsweise eine derartige Schleifmaschine zum Innen-, Außenrund- oder Planschleifen von Werkstücken beschrieben.

    [0003] Die Anforderungen an die Maßgenauigkeit bei gleichzeitig möglichst geringen Taktzeiten werden bei den automatischen Schleifmaschinen immer größer.

    [0004] Vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, das Innenrund- bzw. Gewindeschleifen bezüglich Fertigungsgenauigkeit und Arbeitszyklus wesentlich zu verbessern. Hierzu werden die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen.

    [0005] Die automatisch um den Schleifscheibenmittelpunkt in vertikaler Ebene schwenkbare Innenschleifspindel kann über eine CNC-Steuerung nach einem auf das jeweilige Werkstück vorgegebenen Programm gesteuert und mit dem jeweils zugehörigen Schleifkörper versehen werden. In horizontaler Lage (

    0) wird innenrundgeschliffen und in dieser Lage kann der Schleifkörper auch an der seitlich am Werkstückspindel­kasten angeordneten Profilrolle abgerichtet werden. Die Abrichteinrichtung für das Gewindeschleifen muß somit nicht ebenfalls in den Gewindesteigungswinkel gestellt werden.

    [0006] In der Zeichnung ist die Erfindung an Ausführungs­beispielen dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht über die schematische Anordnung der einzelnen Maschinenteile.

    Fig. 2 die automatisch schwenkbar Innenschleifspindel.

    Fig. 3 und 4 die Arbeitsstellung der Innenschleif­spindel bei Innenrund- bzw. Gewinde­schleifen.

    Fig. 5 das Prinzip des Schleifdornmagazins.



    [0007] Auf dem Maschinentisch 1 ist der den Werkstückspindel­kasten 2 tragende Querschlitten 3 sowie der die Innenschleifspindel 4 tragende Schleiftisch 5 angeordnet. Außerdem ist eine als Zweischlitteneinheit ausgebildet Außenschleifeinrichtung 6 vorgesehen, deren Schlitten 7 in Richtung x₂ bewegbar und 7ʹ in Richtung Z₂ zustellbar sind . Mit x₁ ist die Zustellrichtung des Querschlittens 3, mit Z₁ die Zustellrichtung der Innenschleifspindel und mit dem Pfeilen A, C, S₁, S₂ und S₃ die jeweilige Dreh- bzw. Schwenkrichtung von Innenschleifspindel 4, Außenschleifspindel 8, Werkstückspindel und Abrichtrolle 9 angedeutet.

    [0008] Der Arbeitsablauf ist folgender:

    a) Beim Rundschleifen arbeiten Innen- und Außenschleif­einrichtung simultan, weil die x₁-Achse als Zustellachse für die Innen- und Außenschleifeinheit dient.
    Da die Toleranzanforderungen beim Innenschleifen mitunter höher als beim Außenschleifen sind, kann innerhalb eines Simultanschleifzyklusses mit Schruppen und Schlichten der Außendurchmesser auf Fertigmaß geschliffen. Anschließend wird die Außenschleifeinheit auf eine Warteposition zurückgezogen.
    Die Innenschleifscheibe wird zwischenabgerichtet an der Abrichtrolle 9, indem die Innenschleif­spindel 4 und der Werkstückpindelkasten 2, an welchem die Abrichtrolle 9 befestigt ist, entsprechend verfahren werden. Über eingegebene Weg/Zeitdiagramme lassen sich beliebige Schleifzyklen (Längs-, Einstech-, Schrägeinstech-, Stirn- bzw. Planschleifen) fast uneingeschränkt miteinander kombinieren. Die Innenschleifspindel befindet sich während des Rundschleifens, des Profilierens der Schleifscheiben (auch der Gewindeschleifscheibe) sowie während des automatischen Scheibenwechsels in horizontaler Winkellege.

    b) Zum Gewindeschleifen wird die Innenschleifspindel 4 in den programmierten Steigungswinkel gebracht. Diese Verstellung über die A-Achse erfolgt während des Rückzuges vom Abrichten. Beim Ablauf eines Gewinde­schleifzyklusses folgen den Schruppzyklen ein oder mehrere Schlichtzyklen. Das vor dem Schruppen bzw. vor dem Schlichten auf die Schleifscheibe aufge­brachte Profil ist jeweils verschieden.
    Das Abrichten, die Winkelverstellung der Innenschleifspindel und der automatische Schleif­körperwechsel erfolgt automatisch über ein der Maschine eingegebenes Programm.



    [0009] In Fig. 2 ist die automatische Schwenkeinrichtung schematisch dargestellt. Die Innenschleifspindel 4 wird um den in der Schleifscheibenmitte liegenden Schwenkpunkt 10 mittels des Servomotors 11 und der Kugelrollspindel 12 aus der 0 Lage in A-Achsrichtung in die gewünschte Winkellage (gestrichelt ange­deutet) geschwenkt.

    Fig. 3 zeigt den Schleifvorgang der Innenschleifspindel in

    0 Stellung (innenrund) und

    Fig. 4 in

    × Stellung (Gewindeschleifen).

    Fig. 5 das Schleifdornmagazin in Vorderansicht.



    [0010] Für die verschiedenen Werkstücke werden unterschied­liche Schleifkörper benötigt. Der Schleifkörperwechsel erfolgt automatisch über ein Schleifdornmagazin 13, welches über der Innenschleifeinrichtung befestigt ist und zum Schleifdornwechsel hydraulisch auf Schleif­spindelmitte abgesenkt werden kann. Die Belegung des Schleifdornmagazins kann in der Maschineneinsteuerung abgespeichert und entsprechend gesteuert werden.


    Ansprüche

    1. Schleifmaschine zum automatischen Innenrund-, Plan-, Außenrund- und/oder Innen- und Außengewindeschleifen, mit einer auf einem Schleiftisch angeordneten Innen­schleifspindel sowie einem quer zur Innenschleifspindel verfahrbarem Werkstückspindelkasten,
    dadurch gekennzeichnet,daß

    die Innenschleifspindel um den Schleif­scheibenmittelpunkt in vertikaler Ebene automatisch schwenkbar ist und in horizontaler Lage an einer seitlich am Werkstückspindelkasten angeordneten Profilrolle vorbeifahrbar ist.
     
    2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Innen­schleifspindel ein auf Schleifspindelmitte absenkbares Schleifdornmagazin zum automatischen Schleifdornwechsel entsprechend der jeweils benötigten Schleifscheibe angeordnet ist.
     
    3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsabläufe von Innenschleifspindel, Werkstückspindelkasten und Schleifdornmagäzin für den Schleifvorgang, den Abrichtvorgang und den Schleifdornwechsel über ein der Schleifmaschine eingegebenes Programm automatisch gesteuert werden.
     




    Zeichnung