[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum automatischen Innenrund-, Plan-,
Außenrund- und/oder Innen- und Außengewindeschleifen mit einer auf einem Schleiftisch
angeordneten Innenschleifspindel sowie einem quer zur Innenschleifspindel verfahrbaren
Werkstückspindelkasten.
[0002] Es ist bekannt auf einem gemeinsamen Unterbau mehrere Schleifeinheiten und die Werkstückspindeleinheit
verfahrbar anzuordnen, um in einer Werkstückeinspannung unterschiedliche Schleifvorgänge
durchzuführen. In der EP-OS 0 051 136 ist beispielsweise eine derartige Schleifmaschine
zum Innen-, Außenrund- oder Planschleifen von Werkstücken beschrieben.
[0003] Die Anforderungen an die Maßgenauigkeit bei gleichzeitig möglichst geringen Taktzeiten
werden bei den automatischen Schleifmaschinen immer größer.
[0004] Vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, das Innenrund- bzw. Gewindeschleifen
bezüglich Fertigungsgenauigkeit und Arbeitszyklus wesentlich zu verbessern. Hierzu
werden die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen.
[0005] Die automatisch um den Schleifscheibenmittelpunkt in vertikaler Ebene schwenkbare
Innenschleifspindel kann über eine CNC-Steuerung nach einem auf das jeweilige Werkstück
vorgegebenen Programm gesteuert und mit dem jeweils zugehörigen Schleifkörper versehen
werden. In horizontaler Lage (

0) wird innenrundgeschliffen und in dieser Lage kann der Schleifkörper auch an der
seitlich am Werkstückspindelkasten angeordneten Profilrolle abgerichtet werden. Die
Abrichteinrichtung für das Gewindeschleifen muß somit nicht ebenfalls in den Gewindesteigungswinkel
gestellt werden.
[0006] In der Zeichnung ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht über die schematische Anordnung der einzelnen Maschinenteile.
Fig. 2 die automatisch schwenkbar Innenschleifspindel.
Fig. 3 und 4 die Arbeitsstellung der Innenschleifspindel bei Innenrund- bzw. Gewindeschleifen.
Fig. 5 das Prinzip des Schleifdornmagazins.
[0007] Auf dem Maschinentisch 1 ist der den Werkstückspindelkasten 2 tragende Querschlitten
3 sowie der die Innenschleifspindel 4 tragende Schleiftisch 5 angeordnet. Außerdem
ist eine als Zweischlitteneinheit ausgebildet Außenschleifeinrichtung 6 vorgesehen,
deren Schlitten 7 in Richtung x₂ bewegbar und 7ʹ in Richtung Z₂ zustellbar sind .
Mit x₁ ist die Zustellrichtung des Querschlittens 3, mit Z₁ die Zustellrichtung der
Innenschleifspindel und mit dem Pfeilen A, C, S₁, S₂ und S₃ die jeweilige Dreh- bzw.
Schwenkrichtung von Innenschleifspindel 4, Außenschleifspindel 8, Werkstückspindel
und Abrichtrolle 9 angedeutet.
[0008] Der Arbeitsablauf ist folgender:
a) Beim Rundschleifen arbeiten Innen- und Außenschleifeinrichtung simultan, weil
die x₁-Achse als Zustellachse für die Innen- und Außenschleifeinheit dient.
Da die Toleranzanforderungen beim Innenschleifen mitunter höher als beim Außenschleifen
sind, kann innerhalb eines Simultanschleifzyklusses mit Schruppen und Schlichten der
Außendurchmesser auf Fertigmaß geschliffen. Anschließend wird die Außenschleifeinheit
auf eine Warteposition zurückgezogen.
Die Innenschleifscheibe wird zwischenabgerichtet an der Abrichtrolle 9, indem die
Innenschleifspindel 4 und der Werkstückpindelkasten 2, an welchem die Abrichtrolle
9 befestigt ist, entsprechend verfahren werden. Über eingegebene Weg/Zeitdiagramme
lassen sich beliebige Schleifzyklen (Längs-, Einstech-, Schrägeinstech-, Stirn- bzw.
Planschleifen) fast uneingeschränkt miteinander kombinieren. Die Innenschleifspindel
befindet sich während des Rundschleifens, des Profilierens der Schleifscheiben (auch
der Gewindeschleifscheibe) sowie während des automatischen Scheibenwechsels in horizontaler
Winkellege.
b) Zum Gewindeschleifen wird die Innenschleifspindel 4 in den programmierten Steigungswinkel
gebracht. Diese Verstellung über die A-Achse erfolgt während des Rückzuges vom Abrichten.
Beim Ablauf eines Gewindeschleifzyklusses folgen den Schruppzyklen ein oder mehrere
Schlichtzyklen. Das vor dem Schruppen bzw. vor dem Schlichten auf die Schleifscheibe
aufgebrachte Profil ist jeweils verschieden.
Das Abrichten, die Winkelverstellung der Innenschleifspindel und der automatische
Schleifkörperwechsel erfolgt automatisch über ein der Maschine eingegebenes Programm.
[0009] In Fig. 2 ist die automatische Schwenkeinrichtung schematisch dargestellt. Die Innenschleifspindel
4 wird um den in der Schleifscheibenmitte liegenden Schwenkpunkt 10 mittels des Servomotors
11 und der Kugelrollspindel 12 aus der 0 Lage in A-Achsrichtung in die gewünschte
Winkellage (gestrichelt angedeutet) geschwenkt.
Fig. 3 zeigt den Schleifvorgang der Innenschleifspindel in

0 Stellung (innenrund) und
Fig. 4 in

× Stellung (Gewindeschleifen).
Fig. 5 das Schleifdornmagazin in Vorderansicht.
[0010] Für die verschiedenen Werkstücke werden unterschiedliche Schleifkörper benötigt.
Der Schleifkörperwechsel erfolgt automatisch über ein Schleifdornmagazin 13, welches
über der Innenschleifeinrichtung befestigt ist und zum Schleifdornwechsel hydraulisch
auf Schleifspindelmitte abgesenkt werden kann. Die Belegung des Schleifdornmagazins
kann in der Maschineneinsteuerung abgespeichert und entsprechend gesteuert werden.
1. Schleifmaschine zum automatischen Innenrund-, Plan-, Außenrund- und/oder Innen-
und Außengewindeschleifen, mit einer auf einem Schleiftisch angeordneten Innenschleifspindel
sowie einem quer zur Innenschleifspindel verfahrbarem Werkstückspindelkasten,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Innenschleifspindel um den Schleifscheibenmittelpunkt in vertikaler Ebene automatisch
schwenkbar ist und in horizontaler Lage an einer seitlich am Werkstückspindelkasten
angeordneten Profilrolle vorbeifahrbar ist.
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Innenschleifspindel
ein auf Schleifspindelmitte absenkbares Schleifdornmagazin zum automatischen Schleifdornwechsel
entsprechend der jeweils benötigten Schleifscheibe angeordnet ist.
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsabläufe
von Innenschleifspindel, Werkstückspindelkasten und Schleifdornmagäzin für den Schleifvorgang,
den Abrichtvorgang und den Schleifdornwechsel über ein der Schleifmaschine eingegebenes
Programm automatisch gesteuert werden.