[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Transportgestell für Glasscheiben,
- mit Boden, Seitenteilen, Rückenteil und Arretiereinrichtung für die Seitenarretierung
eingestellter Glasscheiben im Bereich von zumindest einem Seitenteil, wobei die Arretiereinrichtung
eine quer zu den Glasscheiben verlaufende, verstellbare Arretierstange aufweist, von
der zumindest ein Ende an eine Stelleinrichtung angeschlossen ist, die im Bereich
der Stütze gelenkig gelagert und mit einer Festsetzeinrichtung in Arretierstellung
festsetzbar ist. Der Boden, die Seitenteile und das Rückenteil können als Rahmenkonstruktion
ausgeführt sein. Das Transportgestell kann zusammenklappbar sein, es kann auch so
eingerichtet sein, daß mehrere Transportgestelle im entleerten Zustand ineinandersetzbar
sind.
[0002] Bei dem bekannten gattungsgemäßen Transportgestell (DE-PS 27 35 724) sind Stelleinrichtungen
in Form von Schwingen vorgesehen, die mit einarmigen, mehr oder weniger schräg nach
oben weisenden Hebeln arbeiten, die mit beiden Enden der Arretierstange starr verbunden
sind und im Bereich des Bodens an die Stützen angelenkt sind, auch das Aggregat aus
den Schwingen und der Arretierstange wird kurz als Schwinge bezeichnet. Dieses Aggregat
ist aus einer oberen, durch Festbinden an den Seitenteilen fixierbaren Stellung unter
dem Einfluß der Schwerkraft frei beweglich. Zum Festsetzen des Aggregates in abgeschwenkter
Stellung mit an den Glasscheiben stirnseitig anliegender Arretierstange dient eine
Festlegestange, die in die V-förmigen Kehlen zwischen den Schwingen und den Stützen
eingelegt wird, dem Einfluß der Schwerkraft folgt und durch Selbsthemmung in den
Kehlen festgehalten wird, solange der Winkel der Kehlen nicht zu groß ist und der
Reibungskoeffizient nicht durch Feuchtigkeit, Verunreinigungen oder dergleichen beeinflußt
ist. Da der Winkel der Kehlen wegen der Selbsthemmungsbedingung nicht zu groß werden
darf, ist der Stellweg der Arretierstange beschränkt. Berücksichtigt man ferner das
große Gewicht der eingestellten Glasscheiben und die damit verbundenen Transportbeanspruchungen,
so bietet eine derartig angeordnete Festlegestange nicht die Gewähr einer definierten
Festsetzung und damit nicht die erforderliche Funktionssicherheit. Das bekannte Transportgestell
kann wegen des geringen Stellweges nicht ohne weiteres für Glasscheiben verwendet
werden, die sich in der Größe beachtlich unterscheiden. Bedienungstechnisch bestehen
Schwierigkeiten, wegen der zumindest beim Lösen der Arretierstange erforderlichen
Manipulation der Festlegestange.
[0003] Vorrichtungen zum Arretieren mit Zahnstange bzw. Lochleiste sind an sich aus dem
DE-GM 17 34 776 bzw. aus dem DE-GM 66 01 123 bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Tansportgestell
die Funktionssicherheit zu erhöhen, die Bedienungstechnik zu vereinfachen und darüber
hinaus den funktionssicheren Stellweg für die Arretierstange zu vergrößern.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Stelleinrichtung als Kniegelenk-Hebelsystem
ausgeführt ist, dessen Kniegelenk zum Transportgestellinnenraum hin beugbar ist,
daß ein Ende im Bereich des Kniegelenks angeschlossen ist, daß der jeweils obere
Hebel des Kniegelenk-Hebelsystems mit einem Gelenk an einem Lagerblock angeschlossen
ist, der an der zugeordneten Stütze höhenverstellbar geführt ist, und daß der Lagerblock
durch die Festsetzeinrichtung in vorgegebener Höheneinstellung festsetzbar ist. -
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine freie Schwingenbewegung der Arretierstange
in bezug auf die Festsetzung der Arretierstange an den Glasscheiben zu Schwierigkeiten
führt und arbeitet mit einer Zwangsführung der Arretierstange. Diese erlaubt es, die
Arretierstange gegen die eingestellten Glasscheiben anzudrücken und sicher festzusetzen
und die Festsetzung auch auf einfache Weise wieder zu lösen, so daß die Arretierstange
hochgenommen oder hochgefahren werden kann. Die Glasscheiben sind dann insoweit zum
Zwecke der Entnahme leicht zugänglich.
[0006] Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren
Ausbildung und Gestaltung. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich
durch Einfachheit auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze als Hohlstütze
ausgeführt ist, die einen Längsschlitz aufweist, und daß der Lagerblock in die zugeordnete
Stütze eingesetzt ist sowie mit einem Anschlußteil für den jeweils oberen Hebel den
Längsschlitz durchfaßt.
[0007] Auch bezüglich der Festsetzeinrichtung bestehen zur Weiterbildung der Erfindung mehrere
Möglichkeiten. So kann die Festsetzeinrichtung als eine Zahnstangenfestsetzeinrichtung
ausgeführt sein, die aus einer in der Stütze oder an der Stütze angeordneten Zahnstange
und einem federnd gelagerten Zahngegenelement besteht, wobei das Zahngegenelement
über eine Betätigungseinrichtung, z. B. einen Exzenterhebel oder Vorreiber, außer
Eingriff stellbar ist. Insoweit ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange und das Zahngegen element eine Sägezahnverzahnung
aufweisen, die bei Eingriff des Zahngegenelementes nur in Aufwärtsrichtung sperrt.
Die Zahnteilung kann ohne weiteres ausreichend fein gewählt werden. Es besteht aber
auch die Möglichkeit, die Festsetzeinrichtung als eine Lochleisten-Festsetzeinrichtung
mit möglichst feiner Lochteilung auszuführen, die aus einer in der Stütze oder an
der Stütze angeordneten Lochleiste und einem zugeordneten Arretierbolzen besteht,
der in dem Lagerblock gelagert ist und eine Betätigungseinrichtung, z. B. einen Vorreiber
aufweist. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Arretierstange
nach Lösen der Festsetzeinrichtung automatisch in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Festsetzeinrichtung mit einer Gasfeder zusammenarbeitet,
die in der Stütze untergebracht sowie mit ihrer Stellstange an den Lagerblock angeschlossen
ist, und daß die Gasfeder durch eine Abwärtsbewegung der Arretierstange zusammendrückbar
sowie durch Lösen ihrer Festsetzeinrichtung in ihre Ausgangsstellung zurückdrückbar
ist. Im Detail kann dabei die Technologie verwirklicht werden, die bei mittels Gasfeder
höhenverstellbaren Stühlen und Tischen gebräuchlich ist.
[0008] Das erfindungsgemäße Transportgestell zeichnet sich durch hohe Funktionssicherheit
und bedienungstechnische Einfachheit aus. Der Stellweg für die Arretierstange kann
für einen sehr großen Stellweg funktionssicher eingerichtet werden.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung.
Fig. 1 die Ansicht eines erfindungsgemäßen Transportgestells, teilweise aufgebrochen,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab den Ausschnitt A aus
dem Gegenstand nach Fig. 1, aufgeschnitten, in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 4 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1 und
Fig. 5 entsprechend der Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Transportgestells.
[0010] Das in den Figuren dargestellte Transportgestell ist für Glasscheiben 1 bestimmt.
In den Fig. 1 sowie 3 und 4 sind eingestellte Glasscheiben 1 angedeutet. Zum grundsätzlichen
Aufbau des Transportgestells gehören
ein Boden 2,
Seitenteile 3
ein Rückenteil 4 und
eine Arretiereinrichtung 5 für die Seitenarretierung der eingestellten Glasscheiben
1.
[0011] Im Ausführungsbeispiel findet sich eine solche Arretiereinrichtung im Bereich beider
Seitenteile 3. Die Arretiereinrichtung 5 weist eine quer zu den Glasscheiben 1 verlaufende
verstellbare Arretierstange 6 auf, deren Enden an Stelleinrichtungen angeschlossen
sind, die im Bereich von Stützen 7 gelenkig gelagert sind und mit einer Festsetzeinrichtung
8 in Arretierstellung festsetzbar sind.
[0012] Die Stelleinrichtungen sind als Kniegelenk-Hebelsysteme ausgeführt, deren Kniegelenke
9 zum Transportgestellinnenraum hin beugbar sind. Dazu wird auf eine vergleichende
Betrachtung der linken und rechten Seite von Fig. 1 verwiesen. Die Arretierstange
6 ist im Bereich der Kniegelenke 9 an die Kniegelenk-Hebelsysteme 10, 11 angeschlossen.
Die Anordnung ist fernerhin so getroffen, daß der jeweils obere Hebel 10 der Kniegelenk-Hebelsysteme
10, 11 mit einem Gelenk 12 an einen Lagerblock 13 angeschlossen ist, der in der oder
an der zugeordneten Stütze 7 höhenverstellbar geführt ist. Der Lagerblock 13 ist durch
die Festsetzeinrichtung 8 in vorgegebener Höheneinstellung an der Stütze 7 festsetzbar.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die
Stützen als Hohlstützen 7 ausgeführt, die einen Längsschlitz 14 aufweisen. Die Lagerblöcke
13 sind in die zugeordnete Stütze 7 eingesetzt, wobei sie mit einem Anschlußteil
15 für den jeweils oberen Hebel 10 den Längsschlitz 14 durchfassen.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 ist die Festsetzeinrichtung als eine
Zahnstangenfestsetzeinrichtung 8 ausgeführt, die aus einer in der Stütze 7 angeordneten
Zahnstange 16 und einem federnd gelagerten Zahngegenelement 17 besteht. Das Zahngegenelement
17 ist über eine Betätigungseinrichtung 18 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 einen
Exzenterhebel 19, außer Eingriff stellbar. Aus der Fig. 2 entnimmt man, daß die Zahnstange
16 und das Zahngegenelement 17 eine Sägezahnverzahnung aufweisen, die bei Eingriff
des Zahngegenelementes 17 nur in Aufwärtsrichtung sperrt.
[0014] Die Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Festsetzeinrichtung als eine
Lochleisten-Festsetzeinrichtung 8 ausgeführt ist, die aus einer in der Stütze 7 oder
an der Stütze 7 angeordneten Lochleiste 20 und einem zugeordneten Arretierbolzen 21
besteht, der in dem Lagerblock 13 gelagert ist und eine Betätigungseinrichtung 18
in Form eines Vorreibers 22 aufweist. Aus der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß der Exzenterhebel
19 auf einen Stellbolzen 23 arbeitet, über den das Zahngegenelement 17 entgegen Rückstellfedern
24 von der Zahnstange 16 abhebbar ist.
1. Transportgestell für Glasscheiben, - mit
Boden,
Seitenteilen,
Rückenteil und
Arretiereinrichtung für die Seitenarretierung eingestellter Glasscheiben im Bereich
von zumindest einem Seitenteil,
wobei die Arretiereinrichtung eine quer zu den Glasscheiben verlaufende, verstellbare
Arretierstange aufweist, von der zumindest ein Ende an eine Stelleinrichtung angeschlossen
ist, die im Bereich einer Stütze gelenkig gelagert ist und mit einer Festsetzeinrichtung
in Arretierstellung festsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung als Kniegelenk-Hebelsystem (10, 11) ausgeführt ist, dessen
Kniegelenk (9) zum Transportgestellinnenraum hin beugbar ist, daß ein Ende der Arretierstange
(6) im Bereich des Kniegelenkes (9) angeschlossen ist, daß der jeweils obere Hebel
(10) an einem Lagerblock (13) angeschlossen ist, der an der zugeordneten Stütze (7)
höhenverstellbar geführt ist, und daß der Lagerblock (13) durch die Festsetzeinrichtung
(8) in vorgegebener Höheneinstellung festsetzbar ist.
2. Transportgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (7) als
Hohlstütze ausgeführt ist, die einen Längsschlitz (14) aufweist, und daß der Lagerblock
(13) in die zugeordnete Stütze (7) eingesetzt ist sowie mit einem Anschlußteil (15)
für den jeweils oberen Hebel (10) den Längsschlitz (14) durchfaßt.
3. Transportgestell nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Festsetzeinrichtung (8) als eine Zahnstangenfestsetzeinrichtung ausgeführt ist,
die aus einer in der Stütze (7) oder an der Stütze (7) angeordneten Zahnstange (16)
sowie einem federnd gelagerten Zahngegenelement (17) besteht, und daß das Zahngegenelement
(17) über eine Betätigungseinrichtung (18) außer Eingriff stellbar ist.
4. Transportgestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (16)
und das Zahngegenelement (17) eine Sägezahnverzahnung aufweisen, die bei Eingriff
des Zahngegenelementes (17) nur in Aufwärtsrichtung sperrt.
5. Transportgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festsetzeinrichtung
(8) als eine Lochleisten-Festsetzeinrichtung ausgeführt ist, die aus einer in der
Stütze (7) oder an der Stütze (7) angeordneten Lochleiste (20) und einem zugeordneten
Arretierbolzen (21) besteht, der in dem Lagerblock (13) gelagert ist und eine Betätigungseinrichtung
(18) aufweist.
6. Transportgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festsetzeinrichtung
(8) mit einer Gasfeder (23) zusammenarbeitet, die in der Stütze (7) untergebracht
sowie mit ihrer Stellstange (24) an den Lagerblock (13) angeschlossen ist, und daß
die Gasfeder (23) durch eine Abwärtsbewegung der Arretierstange (6) zusammendrückbar
sowie durch Lösen ihrer Festsetzeinrichtung (8) in ihre der oberen Endlage der Arretierstange
(6) entsprechende Ausgangsstellung zurückdrückbar ist.