[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicher - heitsskibindung gemäß dem Oberbegriff
des Anspru - ches 1.
[0002] Eine derartige Skibindung ist in der nachveröffentlichten AT-B- 383 044 bereits
beschrieben. Diese Skibindung hatte den Nachteil, daß die Schuhsohle nur seitlich
von zwei Schwenkbacken festgehalten wurde, die sich nur bei einem Drehsturz des Skiläufers
öffneten, nicht aber dann, wenn der Skiläufer einen Rückwärtsdrehsturz erlitten hat.
[0003] Eine andere Skibindung ist in der DE-A1 34 03 472 beschrieben. Diese Skibindung besitzt
ein Gehäuse, das an der Skioberseite festgeschraubt ist und in dem ein Gelenkviereck
untergebracht ist. Letzteres besteht aus zwei Lenkern und aus einer Koppel. Auf den
Gelenkachsen der Koppel sind Schwenkbacken drehbar gelagert. Wie die Schwenkbacken
verriegelt werden sollen und wie das Gelenkviereck in seiner Normallage gehalten
werden soll, ist in der Druckschrift nicht beschrieben, zumal es das Ziel der Erfindung
gemäß der DE-A1 34 03 472 ist, im Vorderbacken eine Erhöhung der Reibung bei einem
Vorwärts- oder Rückwärtsdrehsturz zu verhindern.
[0004] An sich ist der Gedanke, bei einer Sicherheits skibindung einen Backenkörper zu
verwenden, der wahlweise als Vorderbacken oder als Fersenbacken verwendet werden
kann, bereits bekannt, wie die AT-B-294.645 zeigt. Bei diesem Backenkörper ist ein
den Skischuh auch seitlich umfassender Sohlenhalter vorgesehen, welcher über einen
von einer einzigen Feder Beaufschlagten Auslösemechanismus sowohl gegen seitliches
als auch gegen vertikales Auslösen in der Mittellage gehalten ist. Für eine Freigabe
des Schuhs ist der Backenkörper einerseits um eine grundplattenfeste Hochachse verschwenkbar
und andererseits um eine Querachse hochschwenkbar gelagert. Es fehlt allerdings eine
Trittplatte, die auf der Grundplatte quer zur Skilängsrichtung bewegbar gelagert
wäre.
[0005] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, den eingangs angeführten Nachteil
zu beseitigen und eine Skibindung zu schaffen, bei der die Sohle des Skischuhs nicht
nur durch seitliche Schwenkbacken, sondern auch durch einen Sohlenniederhalter festgehalten
ist. wobei sich letzterer bei einem Drehsturz des Skiläufers nach rückwärts von der
Skioberseite etwas abheben und damit eine seitliche Freigabe des Skischuhs erleichtern
soll.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Anspruches 1 gelöst. Bei dieser Konstruktion einer Bindung hat die Auslösefeder
also zwei Funktionen zu erfüllen, nämlich die Trittplatte und das Federgehäuse in
der Mittellage zu halten und gleichzeitig den Sohlenniederhalter über den an der
Schwinge angelenkten Rasthebel an die Sohle des Skischuhs anzudrücken. Bei einer
Belastung des Sohlennierderhalters durch eine Rücklage des Skiläufers, wobei noch
kein Sturz erfolgt ist, findet eine gewisse Entlastung der Auslösefeder im Federgehäuse
statt. Bei einem Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers hingegen wird der Sohlenniederhalter
angehoben.
[0007] Um das Federgehäuse und die Trittplatte durch den von der Auslösefeder belasteten
Kolben in der Mittelstellung zu halten, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an,
von denen eine im Anspruch 2 angegeben ist. Durch den eingeleiteten Rückwärtsdrehsturz
des Skiläufers wird nämlich vom Rasthebel auf dessen Querachse eine in Richtung zum
Skischuh hin wirkende Kraft hervorgerufen, wodurch die Schwinge einen Druck auf die
Nockenscheibe ausübt. Dadurch verbleibt im Steuersystem des Vorderbackens eine Restkraft,
die die Zentrierung des Skischuhs weiterhin gewährleistet.
[0008] Das Merkmale des Anspruches 3 ergibt einen besonders raumsparenden und einfachen
Aufbau.
[0009] Schließlich wird durch die Merkmale des Anspruches 4 der Schwenkwinkel des Niederhalters
klein gehalten.
[0010] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Sicherheitsskibindung, insbesondere eines Vorderbackens, rein schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch den in der Fahrtstellung befindlichen
Vorderbacken und Fig. 2 ein verkleinerter Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1.
in Fig.3 ist ein verkleinerter Teilschnitt nach der Linie III - III in Fig. 1 wiedergegeben.
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 1. Fig. 5 zeigt eine Draufsicht
auf ein Detail des Vorderbakkens, Schließlich ist in Fig. 6, welche etwa dem Schnitt
nach Fig. 3 entspricht, der Vorderbacken nach einem Drehsturz wiedergegeben. Dabei
wurde die Feder, welche die beiden Stützglieder miteinander verbindet, der klareren
Darstellung wegen nicht eingezeichnet.
[0011] Die erfindungsgemäße Sicherheitsskibindung besitzt eine am Ski zu befestigende Grundplatte
1, welche in ihrem vorderen Bereich einen senkrecht zur Skioberseite verlaufenden
Bolzen 2 trägt, auf dem eine Rolle 2a gelagert ist. Mit 2b ist eine Zwischenhülse
bezeichnet. Unterhalb des Zwischenhülse 2b befindet sich ein Profileisen 3, welches
dazu dient, eine Trittplatte 4 parallel zur Skioberseite zu führen. Das Profileisen
3 ist mit Schrauben 3a zusammen mit der Grundplatte 1 am Ski befestigt. Die Trittplatte
4 ist mittels Lenkern 5 und 6 mit der Grundplatte 1 verbunden. Sie kann aber auch
anstelle der Lenker 5 und 6 durch ein zweites Profileisen gegenüber dem Ski in Querrichtung
geführt werden.
[0012] In der Trittplatte 4 ist eine Welle 7 drehbar, aber gegen axiales Verschieben gesichert,gelagert.
Auf dem vorderen Ende der Trittplatte 4 liegt eine Steuerplatte 8 auf, welche an der
Welle 7 befestigt ist und welche an ihrem vorderen Ende eine Gabel aufweist, die
sich an der Rolle 2a abstützt. Im Abstand von der Steuerplatte 8 ist auf die Welle
7 eine Steuerscheibe 9 aufgesetzt, welche einen Steuerhebel 9a trägt.Die Steuerscheibe
9 ist um die Welle 7 verdrehbar und verläuft im Bereich der Welle 7 parallel zur
Steuerplatte 8, wobei der Steuerhebel 9a an seinem freien Ende um 90° abgewinkelt
ist. Der Steuerhebel 9a greift in ein bogenförmiges Langloch 8a in der Steuerplatte
8 mit Spiel ein (s.Fig. 2). Die Steuerscheibe 9 trägt, wie insbesondere aus Fig.
3 erkennbar ist, in ihrem der Welle 7 benachbarten Bereich zwei Anschläge 9b, an
denen sich von einer Feder 10a belastete Stützglieder 10 von zwei Schwenkbacken 11
abstützen, welch' letztere auf Achsen 12 in einem Federgehäuse 13 schwenkbar gelagert
sind, das im vorderen Bereich der Trittplatte 4 an dieser befestigt ist. Die beiden
Stützglieder 10 sind auf je einer Achse 11a der Schwenkbacken 11 gelagert.
[0013] Im Federgehäuse 13 ist eine in Skilängsrichtung verlaufende Bohrung 13a ausgespart,
in der eine Auslösefeder 14 untergebracht ist, deren Vorspannung in an sich bekannter
Weise eingestellt und mittels einer nicht dargestellten Marke sowie einer gehäusefesten
Skala übersprüft werden kann. Das von der Skispitze entfernte Ende der Auslösefeder
14 stützt sich an einem Kolben 15 ab. Unterhalb der Bohrung 13a ist im Federgehäuse
13 eine in Querrichtung verlaufende Achse 16 angeordnet, auf der ein - in Skilängsrichtung
gesehen - U-förmiger Niederhalter 17 gelagert ist. Die Schenkel des Niederhalters
17 sind in Schlitzen des Federgehäuses 13 geführt. Oberhalb der Bohrung 13a befindet
sich eine Querachse 18, auf der eine - in Skilängsrichtung gesehen - gleichfalls
U-förmige Schwinge 19 gelagert ist. Zwischen den Schenkeln der Schwinge 19 befindet
sich eine weitere Querachse 20 für einen Rasthebel 21. Dieser Rasthebel 21 wird von
dem von der Auslösefeder 14 belasteten Kolben 15 gegen eine Nase 17a des Niederhalters
17 gedrückt.
[0014] Im Niederhalter 17 ist eine senkrecht zur Skioberseite verlaufende Schraube 22 angeordnet,
welche im Niederhalter 17 mit Spiel drehbar, aber gegen axiales Verschieben gesichert,
gelagert ist. Auf dieser Schraube 22 ist ein Sohlenniederhalter 23 aufgeschraubt.
Die Schraube 22 durchsetzt eine Bohrung in der Trittplatte 4, die an dieser Stelle
eine nach unten offene Ausnehmung hat, und trägt an ihrem unteren Ende eine Verdickung
22a, durch die der Verschiebeweg der Schraube 22 und damit der des Sohlenniederhalters
23 begrenzt ist.
[0015] Auf der Welle 7 ist über der Steuerscheibe 9 eine Nockenscheibe 24 befestigt, an
der sich in der Fahrtstellung des Vorderbackens der Steg 19a der U-förmigen Schwinge
19 abstützt.
[0016] In der Fahrtstellung des Vorderbackens nehmen alle Bauteile die in der Zeichnung
dargestellte Lage ein. Dabei wird der Skischuh einerseits durch die beiden Schwenkbacken
11 und anderseits vom Sohlenniederhalter 23 festgehalten.
[0017] Erfolgt ein Drehsturz des Skiläufers, so werden die Trittplatte 4 und mit ihr das
Federgehäuse 13 quer zur vertikalen Längsmittelebene des Ski bewegt. Dabei kommt der
Steuerhebel 9a zur Anlage an einem Ende des Langloches 8a in der Steuerplatte 8 und
wird von dieser mitgenommen. Gleichzeitig wird der Kolben 15 in der Bohrung 13a des
Federgehäuses 13 durch die Nockenscheibe 24 über den Steg 19a der Schwinge 19 etwas
zurückgeschoben. Wenn nun die vorgegebene Auslenkung der Trittplatte 4 bzw. des Federgehäuses
13 erreicht ist, wird das Stützglied 10 des einen Schwenkbackens 11 vom einen Anschlag
9b der Steuerscheibe 9 verschwenkt, so daß dieser Schwenkbacken 11 freigegeben wird.
[0018] Wird hingegen ein Rückwärtsdrehsturz des Skiläufers eingeleitet, so wird der Sohlenniederhalter
23 angehoben, wobei dessen Verschiebeweg durch die Tiefe der Ausnehmung in der Trittplatte
4 begrenzt ist. Gleichzeitig wird vom Rasthebel 21 auf dessen Querachse 20 eine in
Richtung zum Skischuh hin wirkende Kraft aufgebracht, wodurch die Schwinge 19 durch
ihren Steg 19a einen Druck auf die Nockenscheibe 24 ausübt. Hiedurch verbleibt im
Steuersystem des Vorderbackens eine Restkraft, welche die Zentrierung des Skischuhs
nach wie vor aufrecht hält.
[0019] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellte und im vorstehenden
beschriebene Ausführungsform gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben
möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise soll auch eine
Ausführungsform, bei welcher der Weg, den die Trittplatte bei Drehstürzen zurücklegt,
durch Anschläge begrenzt ist, unter den Schutz der Erfindung fallen. Des weiteren
können die beiden Stützglieder 10 von je einer Feder beaufschlagt werden.
1. Sicherheitsskibindung, insbesondere Vorderbacken, mit einer Grundplatte (1), an
der eine ein Federgehäuse (13) für eine Auslösefeder (14) tragende Trittplatte (4)
gegen die Wirkung dieser Feder quer zur Skilängsrichtung bewegbar ist, wobei im Federgehäuse
(13) zwei seitlich am Schuh anliegende Schwenkbacken (11) um senkrechte Achsen (12)
drehbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Federgehäuse (13) eine in Ansicht in Richtung der Längsachse der Bindung
etwa U-förmige Schwinge (19) auf einer Querachse (18) bzw. auf Achsstummeln schwenkbar
gelagert ist, welche Schwinge (19) eine weitere Querachse (20) trägt, auf der ein
Rasthebel (21) gelagert ist, welcher über einen Kolben (15) von der Auslösefeder (14)
beaufschlagt wird und welcher sich an einer Nase (17a) eines um eine zusätzliche
Querachse (16) schwenkbaren, in Draufsicht U-förmigen, einen Sohlenniederhalter
(23) tragenden Niederhalter (17) abstützt.
2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Steg (19a) der Schwinge
(19) an einer Nockenscheibe (24) abstützt, welche auf einer in der Trittplatte (4)
drehbar gelagerten Welle (7) starr befestigt ist.
3. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthebel (21) zwischen
den beiden Schenkeln der Schwinge (19) angeordnet ist, und daß die Querachse (18)
für die Schwinge (19) im Federgehäuse (13) oberhalb der Bohrung (13a) für die Auslösefeder
(14) angeordnet ist.
4. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse (16) für den
Niederhalter (17) unterhalb der Bohrung (13a) für die Auslösefeder (14) in demjenigen
Bereich des Federgehäuses (13) angeordnet ist, der sich zwischen einem skifesten Anschlag
(2a) und dem der Skispitze zugewandten Ende des Federgehäuses (13) befindet.