[0001] Die Erfindung betrifft eine Brillenglasrandschleifmaschine der im Oberbegriff des
Hauptanspruches genannten Art.
[0002] Die FR-A-24 81 635 beschreibt eine Brillenglasrandschleifmaschine, bei der die das
Brillenglas tragende Schwinge mittels eines in eine Zahnstange od. dgl. eingreifendes
Ritzel axial verstellt werden kann und ein Potentiometerf diese Axialverstellung erfaßt.
[0003] Durch die DE-A-1 627 984 ist ferner eine Brillenglasrandschleifmaschine mit einer
um eine horizontale Achse schwenkbaren Schwinge bekannt, an der das Brillenglas gehalten
ist. Die axiale Bewegung der Schwinge wird hierbei durch einen Reibradantrieb von
einem Motor bewirkt. Das axiale Verstellen der Schwinge kann hierbei jedoch nur in
einer bestimmten Lage gegenüber dem Reibrad vorgenommen werden, das auf der Antriebswelle
des Motors gelagert ist. - Durch die DE-A-32 21 713 und die US-A-4 176 498 sind Brillenglasrandschleifmaschinen
bekannt, bei denen die unterschiedlichen Schleifscheiben zum Vor- und Feinschliff
auf einem Schlitten angeordnet sind, der in zwei horizontalen Koordinatenrichtungen
gegenüber dem zu schleifenden Brillenglas und dessen Schablone verstellbar ist.
[0004] Diesen bakannten Brillenglasrandschleifmaschinen gegenüber besteht die Aufgabe der
Erfindung darin, die Maschine konstruktiv einfacher zu gestalten und eine genauere
Einstellung der Schleifscheibe gegenüber dem Brillenglas oder des Brillenglases gegenüber
den Schleifscheiben ohne zusätzliche Mittel zu erreichen, wobei die Vorrichtung zum
axialen Verstellen der Schwinge bzw. des die Schleifscheiben aufweisenden Tragteils
als Einheit am Maschinengehäuse angebracht werden kann, wozu es nur geringer zusätzlicher
Arbeiten bedarf.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung zwei einem einheitlichen Erfindungsgedanken
unterliegende Ausführungsformen vor, deren Merkmale in einem Haupt-und einem Nebenanspruch
enthalten sind. - Die Merkmale der Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung
der Merkmale der genannten Ansprüche.
[0006] Durch die Anwendung einer Zahnstange und eines Ritzels ist die genaue Positionierung
der Schwinge bzw. des Tragteils auf dem Grundrahmen garantiert, wobei dafür gesorgt
ist, daß das Ritzel schlupffrei in die Zahnstange eingreifen kann. Ein Längen eines
Zugorgans od. dgl. entfällt, wie auch ein zeitaufwendiges Montieren eines solchen
Zugorgans nicht mehr vorzusehen ist. - Der Verstellmotor, die Kupplung, das Ritzel
und das Potentiometer sind gleichachsig an einem gemeinsamen Tragrahmen angeordnet,
der in dem Maschinengehäuse befestigt wird; das Zusammensetzen, Montieren und Einstellen
der Teile zueinander kann außerhalb des Maschinengehäuses erfolgen, so daß es nur
noch des Anbringens des Tragrahmens mit den daran befindlichen Teilen in dem Maschinengehäuse
bedarf.
[0007] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen
Brillenglasrandschleifmaschine dargestellt und zwar zeigt.
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform nach dem Hauptanspruch mit
einer verstellbaren Schwinge,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Verstellvorrichtung der Schwinge,
Fig. 3 in Draufsicht den Antriebsmotor, die Kupplung, das Zahnritzel mit Zahnstange
und das Potentiometer an dem in dem Maschinengehäuse anzubringenden Tragrahmen für
diese Teile,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform mit einem in zwei horizontalen
Koordinatenrichtungen auf einem Grundrahmen verstellbaren Tragrahmen, an dem die Schleifscheiben
und der sie drehende Antriebsmotor angeordnet sind und
Fig. 5 die Zwangsführung der Schwinge bzw. des brückenartigen Tragrahmens mit den
Schleifscheiben und deren Motor.
[0008] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 ist an dem Gehäuse G der Maschine, in dem
die Schleifscheiben angeordnet sind, die Achse 2 in axialer Richtung (Pfeil 3, Fig.
2) längsverstellbar gelagert. An ihr ist die das Brillenglas tragende Schwinge 1 als
Maschinenoberteil befestigt und aus einer Position, in der das Brillenglas sich oberhalb
der Schleifscheiben befindet und einer Position, in welcher das Brillenglas auf den
Schleifscheiben bearbeitet wird, schwenkbar. Die Anordnung der das Brillenglas zwischen
zwei Glashalterwellen haltenden Schwinge 1 als Maschinenoberteil kann auch auf jede
andere Art gestaltet sein.
[0009] In das eine Ende der Achse 2 ist in deren Mittelachse M, um die die Schwenkbewegung
der Schwinge 1 erfolgt, das eine Ende eines Zapfens 5 drehfest eingeschraubt, der
von zwei Lagern 7, 8 umfaßt wird. Diese Lager werden von einer Bohrung 9 einer Brücke
10 derart aufgenommen, daß die Brücke 10 gegenüber der Achse 2 in Richtung des Doppelpfeiles
4 (Fig. 1) verschwenkt werden kann.
[0010] Die Brücke besitzt in ihreem Abschnitt 10a eine zu der Achse 2 parallele Führungsbüchse
11, durch die eine Achse 12 ragt, deren Ende mit Hilfe von Schellen 13, 14 od. dgl.
mit einer Gehäusewand verbunden sind. Hierdurch wird die Brücke 10, wenn sie zusammen
mit der Achse 2 in Richtung des Pfeiles 3 verstellt wird, exakt geführt und behält
ihre vertikale Lage stets bei.
[0011] Am unteren Ende der Brücke 10 ist an dieser eine Zahnstange 15 befestigt, deren Zahnreihe
nach unten ragt und mit der ein unter der Zahnstange angeordnetes Ritzel 16 kämmt.
Dieses bildet mit den nachfolgend beschriebenen Teilen die Antriebs- oder Verstellvorrichtung
für die axiale Bewegung der Achse 2 und der daran angeordneten Schwinge 1 mit dem
Brillenglas. -Das Ritzel 16 ist auf einer Welle 17 angeordnet (Fig. 3), deren freies
Ende den drehbaren Teil eines Potentiometers 18 trägt, das in geeingneter Weise in
dem Maschinengehäuse angebracht ist.
[0012] Die Welle 17 wird von zwei Lagern 19, 20 getragen, die in einem Flansch 21 eines
Tragteils 22 angeordnet sind. Dieser Tragteil trägt das Potentiometer 18 und weist
einen zweiten Flansch 23 auf, der parallel zu dem Flansch 21 gerichtet ist und auf
dessen dem Potentiometer 18 und dem Ritzel 16 abgekehrten Seite ein Motor 24 drehfest
angeordnet ist. Dessen Welle 25 trägt den Anker 26 einer elektromagnetischen Kupplung
27, deren Spule 28 konzentrisch zu den Wellen 17, 25 gelegen ist. Während der Anker
26 des Elektromagneten mit der Welle 25 verbunden ist, ist die Spule 28 mit ihrem
Kern mit der Welle 17 verbunden.
[0013] Der Tragteil 22 trägt an seinem Steg 29 einen Befestigungsflansch 31, mit dessen
Hilfe die gesamte Antriebs- und Verstellvorrichtung der Schwinge 1 in einem Arbeitsgang
an einer Wand des Gehäuses befestigt werden kann, wobei außerhalb des Gehäuses dafür
Sorge getragen wird, daß das Ritzel 16 spielfrei in die Verzahnung der Zahnstange
15 eingreift. Durch den spielfreien Eingriff des Ritzels in die Zahnstange ist eine
exakte Positionierung der Schwinge 1 bei Stillstand des Motors oder beim Entkuppeln
der E-Kupplung gewährleistet.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 weist eine Platte oder Rahmen 51 am Maschinengehäuse
vier Lagerböckchen 52, 53 auf, die paarweise koaxial angeordnet sind. So können zwei
Führungsstangen 54, 55 durch die Böckchen 52, 53 gesteckt und in diesen befestigt
werden. Zwischen den Lagerböckchen 52 einerseits und 53 andererseits kann daher an
den Führungstangen 54, 55 ein Grundrahmen 56 in Richtung des Doppelpfeiles 57 verstellt
werden. Hierzu trägt der Grundrahmen zwei Auskragungen 58 mit Lagern 59, durch die
die Führungsstangen 54, 55 hindurchgeführt sind.
[0015] Der Grundrahmen 56 trägt paarweise an oder in Nähe seiner Ecken Blöckchen 60, 61,
durch die gleichfalls Führungsstangen 62, 63 gesteckt und in den Blöckchen befestigt
sind. An diesen Führungsstangen 62, 63 ist mit Hilfe der Lager 64, 65 ein brückenartiger
Tragrahmen 66 in richtung des Doppelpfeiles 67 verstellbar. Der Tragrahmen 66 trägt
an seinem einen freien Ende einen fest an ihm angeflanschten Motor 68, dessen Welle
69 den brüchenartigen Tragrahmen durchsetzt und an dem dem Motor 68 abgekehrten Ende
die unterschiedlichen Schleifscheiben 70, 71, 72 trägt.
[0016] Das dem Motor 68 und den Schleifscheiben 70 bis 72 abgekehrte Ende des brückenartigen
Tragrahmens 66 weist eine mit ihr fest verbundene Zahnstange 73 auf, die mit ihrem
Zähneteil 74 gegen die Führungsstange 63 gerichtet ist. Der Grundrahmen 56 besitzt
einen Ansatz 56a, der eine der Antriebs- und Verstellvorrichtung nach Fig. 3 entsprechende
Vorrichtung an einem nicht dargestellten Tragrahmen und ein Ritzel 75 aufweist, das
wiederum spielfrei in die Zahnstange 73 eingreift.
[0017] Die Wirkung der vorrichtung nach Fig. 4 ist darin zu sehen, daß die Schleifscheiben
70 bis 72 gegenüber dem längsunverstellbaren Brillenglas in Richtung des Pfeiles 67
verstellt werden können.
[0018] Mit Hilfe des Potentiometers kann die genaue Stellung des Brillenglases gegenüber
den Schleifscheiben oder der Schleifscheiben 70 bis 72 nach Fig. 4 gegenüber dem Brillenglas
ermittelt bzw. eingestellt werden.
[0019] Die elektromagnetische Kupplung 27 dient als Bremse, so daß für den Vorschliff der
Antriebsmotor 24, 68 stillgesetzt und die elektromagnetische Kupplung eingeschaltet
wird, so daß die Schwinge 1 oder aber das Schleifscheibenpaket an dem Tragrahmen 66
in axialer Richtung festhehalten werden. Zum axialen Übersetzen der Schwinge 1 bzw.
zum Längsverstellen des Tragrahmens 66 in eine vorgewählte Schleifscheibenposition,
z. B. zum Einsetzen des Brillenglases in eine Facettennut, wird die elektromagnetische
Kupplung 27 eingeschaltet und der Motor 24 bzw. 68 ebenfalls in Tätigkeit gesetzt,
so daß das Ritzel 16 bzw. 75 in Drehung und die Zahnstange 15 bzw. 73 in axiale Bewegung
versetzt werden.
[0020] Will man den Brillenglasrand durch die Facettennut frei führen lassen, so werden
der Motor 24 und die elektromagnetische Kupplung 27 ausgeschaltet, so daß die Schwinge
und analog hierzu der Tragrahmen 66 mit dem Schleifscheibenpaket in axialer Richtung
sich frei bewegen können. Sollen das Brillenglas oder die Schleifscheiben 70 bis 72
keine axiale Bewegung während des Schliffes ausführen, so ergibt sich eine Stellung
der Teile wie beim Vorschliff.
[0021] Soll eine Facette unter Zwangsführung der Schwinge 1 oder des brückenartigen Tragrahmens
66 erstellt werden, so wird eine domartige Steuerschablone 100 nach Fig. 5 zur Wirkung
gebracht. Hierzu sind der Motor 24 und die elektromagnetische Kupplung 27 eingeschaltet,
so daß die Schwinge 1 oder der Tragrahmen 66 in Richtung des Pfeiles 101 gegen die
Steuerschablone 100 nachgiebig gedrückt wird, wobei ein Schlupf zwischen der Motorwelle
25 und der Ritzelwelle 17 für diese nachgiebige Anlage des Ansatzes 102 der Schwenkbaren
und axial verschiebbaren Schwinge 1 bzw. des Tragrahmens 66 an der Steuerschablone
10 sorgt. Die tatsächliche Bewegung der Teile wird durch die schlupffreie verbindung
zwischen der Zahnstange 15, 73 und dem Potentiometer auch hier exakt erfaßt.
[0022] Für beide Ausführungsformen dient der in Fig. 3 dargestellte Tragteil 22 mit seinen
daran angeordneten Teilen. Dieser ist bei Anordnung der Schleifscheiben stationär
in einem Gehäuse an bzw. in diesem Gehäuse angeordnet, bei Anordnung der Schleifscheiben
an einem verstellbaren Grundrahmen, wie im Fall der Fig. 4 an dem Rahmen 56, ist der
Tragteil 22 an dem Grundrahmen angeordnet.
[0023] An sich und unter die Erfindung fallend ist es als kinematische Umkehrung anzusehen,
wenn der Tragteil 22 an der Brücke 10 bzw. an dem Tragrahmen 66 und die Zahnstange
an dem Gehäuse bzw. an dem Grundrahmen 56 angeordnet ist, nur stellt dies eine verschlechterte
Ausführungsform gegenüber den beiden oben beschriebenen Ausführungsformen insofern
dar, als heirbei der Tragteil 22 mit seinen Teilen die Masse der verschiebbaren Elemente
erhöht, während bei den dargestellten Ausführungsformen als verschiebbare Masse nur
die Zahnstange 15 bzw. 73 anzusehen ist, die erheblich kleiner ist als die Masse des
Tragteils 22 mit seinen Teilen.
1. Brillenglasrandschleifmaschine mit einem Maschinengehäuse (G), in dem ein Satz
unterschiedlicher Schleifscheiben zum Vor- und Fertigschleifen von Brillengläsern
gelagert ist, mit einer am Maschinengehäuse (G) um eine horizontale Achse (2) schwenkbaren,
das Brillenglas tragenden Schwinge (1), die mittels eines an dem Gehäuse angeordneten
Motors und eines Zahnradgetriebes (15, 16) auf der Achse (2) verschiebbar ist, wobei
das Zahnradgetriebe an der Schwinge (1) über eine Kupplung (27) angreift und die Schwinge
(1) schwenkbar mit einer mit ihr längsverstellbaren Brücke (10) verbunden ist, die
mindestens Teile der Kupplung trägt und das Zahnradgetriebe mit einem Potentiometer
(18) in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke (10) längsgeführt ist,
das Zahnradgetriebe aus einer an der Brücke angeordneten Zahnstange (15) und einem
Ritzel (16) besteht und der Motor (24), die Kupplung (27), das Potentiometer (18)
und das Ritzel (16) gleichachsig an einem Tragteil (22) des Gehäuses (G) angeordnet
sind.
2. Brillenglasrandschleifmaschine mit einem Satz unterschiedlicher Schleifscheiben
(20, 21,22) zum Vor- und Fertigschleifen von Brillengläsern an einem in zwei horizontalen
Koordinatenrichtungen, auf einem Grundrahmen (56) verstellbaren Tragrahmen (66) ,
der die Schleifscheiben mit ihrem Antriebsmotor (68) trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß der brückenartige Tragrahmen (66) mit einer Zahnstange (73) versehen ist, die
mit einem Ritzel (75) an dem beweglichen Grundrahmen (56) kämmt, das gleichachsig
mit seinem Antriebsmotor, einem Potentiometer und einer Kupplung zwischen dem Motor
und dem Ritzel (75) an dem Grundrahmen (56) gelagert ist.
3. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brücke (10) an einer feststehenden parallel zur Schwingenachse (2) am Maschinengehäuse
angeordneten Führungsstange (12), in ihrem mittleren Abschnitt geführt ist und die
Zahnstange (15) am unteren Abschnitt der Brücke angeordnet ist.
4. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ende des brückenartigen Tragrahmens (66) die Schleifscheiben (70 - 72), das andere
Ende die Zahnstange (73) trägt und der mittlere Abschnitt auf dem Grundrahmen (56)
geführt ist.
5. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwinge (1) bzw. der brückenartige Tragrahmen (66) gegen eine Steuerkurve (100)
anliegen.
6. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in kinematischer Umkehrung der Tragteil (22) mit seinen Teilen an der Brücke (10)
bzw. an dem Tragrahmen (66) und die Zahnstange an dem Gehäuse (G) bzw. dem Grundrahmen
(56) angeordnet sind.