(19)
(11) EP 0 257 282 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.03.1988  Patentblatt  1988/09

(21) Anmeldenummer: 87110267.9

(22) Anmeldetag:  16.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 25.08.1986 AT 2291/86

(71) Anmelder: TMC CORPORATION
CH-6340 Baar/Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Kurz, Anton
    D-7994 Langenargen (DE)

(74) Vertreter: Szász, Tibor, Dipl.-Ing. 
HTM Sport- und Freizeitgeräte AG Tyroliaplatz 1
A-2320 Schwechat
A-2320 Schwechat (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski


    (57) Diese Skibindung besitzt eine Grundplatte (2) und eine an dieser schwenkbar gelagerten Schale (3), in der der Fortsatz (18a) der Sohle eines Skischuhs (18) mittels eines Niederhalters (10) festgehalten ist, welcher in der Fahrtstellung durch ein von einer Feder belastetes, verschwenkbares Riegelglied (15) gesichert ist.
    Um bei dieser Bindung bei einem Frontalsturz des Skiläufers auch bei Vorhandensein von Schnee und Schmutz ein zuverlässiges Öffnen herbeizuführen, sieht die Erfindung vor, daß in der Schale (3) ein winkelförmiger Aufnahmeteil (6) für den Fortsatz (18a) schwenkbar gelagert ist, und daß das Riegel­glied als Winkelhebel (15) ausgebildet ist, dessen einer Arm (15a) bei einem Frontalsturz des Skiläu­fers an einem Anschlag (2b) der Grundplatte (2) zur Anlage kommt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine derartige Skibindung ist in der DE-OS 2 333 042 be­reits beschrieben. Bei dieser Bindung wird der Fortsatz der Sohle des Skischuhs durch Dorne festgehalten, welche von der Basis der Schale nach oben ragen. In den Seitenwänden der Schale ist ein Niederhalter in Form eines Federbügels schwenk­bar gelagert, der in der Fahrtstellung durch ein Riegelglied in Gestalt einer Sperrklinke festgehalten ist.

    [0003] Diese Skibindung hat den Nachteil, daß sie sich bei ei­nem Frontalsturz des Skiläufers nicht öffnet.

    [0004] Eine grundsätzlich andere Skibindung für den Langlauf ist in der DE-OS 34 05 861 beschrieben. Bei dieser Skibindung wird der Skischuh mittels seitlicher Führungsplatten, die an einer Basisplatte angeordnet sind, seitlich umgriffen. Zwi­schen den Verlängerungen der Führungsplatten erstreckt sich in Querrichtung eine Achse, auf der ein Rasthebel für eine Horizontalauslösung und ein Griffhebel schwenkbar gelagert sind. Beide Hebel stehen unter dem Einfluß von Schenkelfe­dern, die gleichfalls auf der Achse angeordnet sind und durch die das dem Skischuh zugewandte Ende des Griffhebels gegen einen Niederhalter geschwenkt wird, welcher auf einer weiteren Querachse zwischen den Verlängerungen gelagert ist. Der Niederhalter, der unter dem Einfluß einer Aufstell­feder steht, wirkt mit einem am Griffhebel angeordneten Führungsnocken zusammen.

    [0005] Bei dieser Skibindung wird der Griffhebel, welcher ge­genüber dem Niederhalter die Funktion eines Rastgliedes aus­übt, durch eine Feder belastet, die den Griffhebel in die Sperrichtung zu schwenken sucht. Allerdings ist es auch bei dieser Skibindung nicht möglich, ein Öffnen der Skibindung bei einem Frontalsturz des Skiläufers herbeizuführen.

    [0006] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Skibindungen zu beseitigen und eine Skibindung zu schaffen, die zumindest bei einem Frontalsturz eine Frei­gabe des Skischuhs herbeiführt.

    [0007] Ausgehend von einer Skibindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kenn­zeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Dadurch, daß der Skischuh mit seinem Fortsatz nicht in der Schale selbst, son­dern in einem winkelförmigen Aufnahmeteil gelagert ist, wird bei einem Frontalsturz der Aufnahmeteil gegenüber der Schale etwas verschwenkt, so daß ein Öffnen des Niederhalters, der sich in der Fahrtstellung an dem einen Arm des Aufnahmeteiles abstützt, möglich ist. Der Aufnahmeteil hat daher die Aufga­be, die während des Langlaufes auftretenden, auf den Nieder­halter wirkenden Kräfte aufzufangen und ein Weiterleiten der­selben in das empfindliche Riegelglied zu verhindern. Dadurch, daß bei einem Frontalsturz das Riegelglied mit einem Anschlag in Berührung kommt, wird auch bei Vorhandensein von Schnee und Schmutz die Bindung sicher geöffnet.

    [0008] An sich ist der Gedanke, eine Langlaufbindung mit ei­ner selbsttätigen Auslösung bei einem Frontalsturz auszustat­ten, bereits bekannt, wie die FR-PS 2 517 549 zeigt. Bei die­ser Ausführungsform ist auf der Grundplatte ein Lagerbock an­geordnet, in dem ein U-förmiger Bügel mittels eines auf einer L-förmigen Blattfeder angeordneten Riegelgliedes in der Sperrstellung gehalten wird. Bei einem Frontalsturz drückt der Skischuh das Riegelglied gegen die Kraft der Blatt­ feder in Richtung zur Skispitze und bewirkt dadurch die Freigabe des Skischuhs. Allerdings muß bei dieser Ausführung der U-förmige Bügel im Lagerbock mit en­gen Toleranzen geführt werden, da ansonsten in der Fahrtstellung ein Wackeln des Skischuhs auftreten könnte. Diese engen Toleranzen führen zu unerwünsch­ten Reibungen und sind außerdem gegen Vereisung und Verschmutzung empfindlich. Dies kann zu Störungen des Auslösemechanismus Anlaß geben.

    [0009] Die Maßnahme des Anspruches 2 ermöglicht eine einfache Herstellung des Anschlages.

    [0010] Durch die Merkmale des Anspruches 3 wird einer­seits eine reibungsarme Verbindung zwischen dem Auf­nahmeteil und dem Niederhalter hergestellt und ander­seits eine zuverlässige Festlegung des Skischuhs ge­währleistet.

    [0011] Die Maßnahme des Anspruches 4 ermöglicht einer­seits ein zuverlässiges Festhalten des Fortsatzes der Sohle des Skischuhs in der Bindung und anderseits ein rasches Lösen der Verbindung zwischen dem Fort­satz und der Bindung bei einer Auslösung. Des weite­ren befindet sich die Skibindung nach einer Auslösung immer in der Einstiegslage.

    [0012] An sich könnte man als Federn für den Aufnahme­teil und den Niederhalter Schenkelfedern oder Schrau­benfedern verwenden. Da jedoch die jweiligen Schwenk­winkel relativ klein sind, hat sich die Verwendung von Blattfedern, wie sie im Anspruch 5 angegeben sind, als besonders vorteilhaft erwiesen.

    [0013] Durch den Gegenstand des Anspruches 6 werden die einzelnen Bauteile, die alle innerhalb der Schale an­geordnet sind, gegen Schnee und Schmutz geschützt.

    [0014] Die Merkmale des Anspruches 7 gestatten ein leichtes willkürliches Lösen der Bindung.

    [0015] Die Konstruktion nach Anspruch 8 ermöglicht die Anwendung der erfindungsgemäßen Bindung bei einer Platte, die um eine senkrecht zur Skioberseite ver­laufenden Achse verschwenkbar und mittels einer Rasteinrichtung in ihrer Mittellage gehalten ist. Durch diese Maßnahme wird bei einem übermäßig gros­sen Drehmoment ein seitliches Ausweichen der Bindung ermöglicht.

    [0016] Durch die Merkmale des Anspruches 9 wird eine konstruktiv einfache Lösung für die Rasteinrichtung geschaffen.

    [0017] Schließlich ermöglicht es der Gegenstand des Anspruches 10, bei einem Drehsturz auch eine Auslö­sung der Bindung herbeizuführen.

    [0018] In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Aus­führungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch die erste Ausführungsform in der Gleitphase und Fig. 2 in der Schreitphase. In Fig. 3 ist die Skibindung nach einem Frontalsturz und in Fig. 4 in der Ein­stiegslage, ebenfalls im vertikalen Längsmittelschnitt wiedergegeben. In den Fig. 5 und 6 ist der Vorgang für ein willkürliches Öffnen der Skibindung darge­stellt. Fig. 7 ist ein vertikaler Längsmittelschnitt durch eine zweite Ausführungsform und Fig. 8 ein Schnitt nach der Linie VIII - VIII in Fig. 7. In den Fig. 9 und 10 ist das Öffnen der Skibindung bei einem Drehsturz veranschaulicht, wobei Fig. 9 ein Schnitt nach der Linie IX - IX in Fig. 10 und Fig. 10 ein Schnitt nach der Linie X - X in Fig. 9 ist.

    [0019] Die in den Fig. 1 - 6 dargestellte Skibindung 1 besitzt eine Grundplatte 2, die an ihrem der Ski­spitze zugewandten Ende zwei Lageraugen 2a trägt und einen Anschlag 2b aufweist. Im dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel ist der Anschlag 2b als Aufbiegung der Grundplatte 2 ausgebildet. In den Lageraugen 2a ist eine im Querschnitt etwa U-förmige Schale 3 mittels einer ersten Querachse 4 gelagert. Die Schale 3 hat eine Basis 3a und seitliche Führungen 3b. In der Schale 3 ist auf einer zweiten Querachse 5, die zur ersten Querachse 4 parallel und - in der Längsrich­tung der Skibindung 1 betrachtet - im Abstand von dieser zum Skiende versetzt verläuft, ein Aufnahme­teil 6 schwenkbar angeordnet. Dieser Aufnahmeteil 6 ist - in Seitenansicht gesehen - winkelförmig ausge­bildet, wobei der eine Schenkel 6a während der Fahrt parallel zur Basis 3a der Schale 3 verläuft und eine quer verlaufende Rippe 6b trägt, welche zum Einrasten in einer Quernut im Fortsatz 18a der Sohle eines nur strichpunktiert angedeuteten Ski­schuhs 18 bestimmt ist. Der andere, in dieser Lage nach oben ragende Schenkel 6c trägt eine Rolle 7, deren Zweck noch erläutert wird. Zwischen der Basis 3a der Schale 3 und der Unterseite des Schenkels 6a des Aufnahmeteiles 6 befindet sich eine erste Blatt­feder 8, welche bei einem Frontalsturz des Skiläu­fers den Schenkel 6a von der Basis 3a abhebt und so­mit den Aufnahmeteil in Öffnungsrichtung beaufschlagt.

    [0020] In der Schale 3 ist ferner auf einer dritten Querachse 9 ein Niederhalter 10 drehbar gelagert.Die­ser Niederhalter 10 dient zur Lagerung von zwei Rol­len 11, 12, von denen die Rolle 11 ein Andrücken des Fortsatzes 18a der Sohle des Skischuhs 18 an die Rip­ pe 6b des Aufnahmeteiles 6 hervorruft, wogegen die andere Rolle 12 bei einem Frontalsturz des Skiläu­fers das Freikommen des Skischuhs 18 von der Bindung erleichtert. Auf der der Rolle 12 in bezug auf die dritte Querachse 9 gegenüberliegenden Seite des Nie­derhalters 10 befindet sich eine Verdickung 10a,wel­che eine konkave Rille trägt, in der in der Fahrt­stellung die Rolle 7 einrastet. Weiters ist in der Verdickung 10a eine zweite Blattfeder 13 befestigt, welche sich am Aufnahmeteil 6 abstützt und welche bestrebt ist, den Niederhalter 10 vom Fortsatz 18a der Sohle des Skischuhs 18 weg, d.h. in Öffnungsrich­tung hin, zu schwenken.

    [0021] In der Schale 3 ist weiters auf einer vierten Querachse 14 ein Riegelglied 15 gelagert, das - im Querschnitt gesehen - winkelförmig ist und dessen einer Arm 15a unter dem Einfluß einer dritten Blatt­feder 16 steht, die sich mit ihrem Ende an einem Vorsprung 3c der Schale 3 abstützt und die bestrebt ist, das Riegelglied 15 in die Sperrstellung zu drük­ken. Der der dritten Blattfeder 16 gegenüberliegende Arm 15b des Riegelgliedes 15 trägt eine Rastnase 15c, die in der Fahrtstellung der Skibindung 1 in eine Rastnut in der Verdickung 10a des Niederhalters 10 eingreift. Gegenüber der Rastnase 15c von der vier­ten Querachse 14 nach außen versetzt ist im Riegel­glied 15 eine Ausnehmung 15d ausgespart, welche in bekannter Weise zum Einsatz der Spitze 19a eines Ski­stockes 19 bestimmt ist (vgl. Fig. 5).

    [0022] Die Schale 3 ist an ihrer Oberseite durch einen Deckel 17 abgeschlossen, der das Eindringen von Schnee und Schmutz in das Innere der Schale unterbin­ det. Der Deckel 17 besitzt eine Öffnung 17a, welche den Durchtritt der Spitze 19a des Skistockes 19 zur Aus­nehmung 15d ermöglicht.

    [0023] In der Fahrtstellung nehmen die einzelnen Teile der Bindung 1 die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lage ein. Dabei ist der Aufnahmeteil 6 gegenüber der Schale 3 dadurch festgehalten, daß der Nieder­halter 10 den Fortsatz 18a der Sohle des Skischuhs 18 gegen den Aufnahmeteil 6 und damit gegen die Ba­sis 3a der Schale 3 drückt. Der Niederhalter 10 wie­derum ist einerseits durch die Rastnase 15c des Rie­gelgliedes 15 und anderseits durch die Rolle 7 des Aufnahmeteiles 6 in seiner Klemmstellung festge­halten.

    [0024] Findet jedoch ein Frontalsturz des Skiläufers statt (s. Fig. 3), so wird die Schale 3 um die erste Querachse 4 solange verschwenkt, bis der der dritten Blattfeder 16 benachbarte Arm 15a des Riegelgliedes 15 zur Anlage an dem Anschlag 2b der Grundplatte 2 gelangt. Dadurch wird aber die dritte Blattfeder 16 verbogen, und das Riegelglied 15 wird solange ver­schwenkt, bis die Rastnase 15c die Rastnut im Nieder­halter 10 verlassen hat. Der die Rastnase 15c tragen­de Arm 15b des Riegelgliedes 15 gleitet nun über die Verdickung 10a des Niederhalters 10 hinweg, wobei letzterer sich verschwenken und den Fortsatz 18a der Sohle des Skischuhs 18 freigeben kann. Gleichzeitig wird von der ersten Blattfeder 8 der Aufnahmeteil 6 verschwenkt, so daß seine Rolle 7 einem Verschwenken des Niederhalters 10 nicht mehr hinderlich ist.

    [0025] Soll eine willkürliche Auslösung der Skibindung 1 eingeleitet werden, so wird die Spitze 19a des Ski­ stockes 19 in die Ausnehmung 15d des Riegelgliedes 15 eingesetzt und der Skistock 19 zur Skispitze hin verschwenkt. Dadurch wird aber auch das Riegelglied 15 verschwenkt, bis die Rastnase 15c die Rastnut im Niederhalter 10 verläßt (vgl. Fig. 6).

    [0026] In Fig. 4 ist die Einstiegslage der Skibindung 1 wiedergegeben, welche sowohl nach einer unwillkür­lichen als auch nach einer willkürlichen Auslösung auftritt. In dieser Lage liegt die Basis 3a der Scha­le 3 auf der Grundplatte 2 auf, und der Aufnahmeteil 6 wird von der ersten Blattfeder 8 etwas angehoben. Der Niederhalter 10 ist gleichfalls etwas angehoben und ermöglicht dadurch das Einführen des Fortsatzes 18a der Sohle des Skischuhs 18 in die Skibindung 1. Wenn der Fortsatz 18a die Rolle 12 erreicht hat, wird der Skischuh 18 vom Skiläufer niedergetreten. Dabei wird die Nut 18b im Fortsatz 18a auf die Rippe 6b des Aufnahmeteiles 6 gedrückt. Das hat aber ein Flachdrücken der ersten Blattfeder 8 zur Folge. Die Rolle 7 des Aufnahmeteiles 6 verschwenkt nun den Niederhalter 10 in die Klemmlage, in der er von der Rastnase 15c des Riegelgliedes 15 festgehalten wird. Damit ist aber die Fahrtstellung gemäß Fig. 1 erreicht.

    [0027] Die in den Fig. 7 bis 10 dargestellte Ausfüh­rungsform einer Skibindung 1ʹ ist der ersten ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser lediglich dadurch, daß zwischen der Grundplatte der Grundplatte 2ʹ und der Schale 3ʹ eine Zwischenplatte 20 angeordnet ist, die gegen die Kraft einer Rückholfeder 25 um eine auf die Grundplatte 2ʹ senkrechte Achse 21 verschwenkt werden kann und auf der die Lageraugen 20a für die erste Querachse 4ʹ der Schale 3ʹ angeordnet sind.

    [0028] In der Zwischenplatte 20 ist ein Schieber 22 in Plattenlängsrichtung geführt, der von einer als Druck­feder ausgebildeten Feder 23 belastet wird, die sich einerseits an der Zwischenplatte 20 und anderseits am Schieber 22 abstützt. Der Schieber 22 trägt eine Rolle 24, welche in der Fahrtstellung der Skibindung 1ʹ in eine Nut 2ʹd einer Steuerkurve 2ʹc der Grund­platte 2ʹ einrastet. Das der Skispitze zugewandte En­de des Schiebers 22 ist nach oben abgebogen und bil­det eine Abwinkelung 22a, welche je eine Aussparung in der Basis 3ʹa der Schale 3ʹ und in der Blattfe­der 8ʹ durchsetzt, wobei der Abwinkelung ein Ansatz 15ʹe des Riegelgliedes 15ʹ zugeordnet ist.

    [0029] In der Fahrtstellung nimmt die Skibindung 1ʹ die in Fig. 8 dargestellte Lage ein. Die Auslösung bei ei­nem Frontalsturz erfolgt wie bei der ersten Ausführung, wobei jedoch der Anschalg für das Riegelglied 15ʹ vom vernieteten Kopf der Achse 21 gebildet ist. Bei ei­nem Drehsturz des Skiläufers hingegen verläßt die Rolle 24 des Schiebers 22 die Nut 2ʹd der Steuerkurve 2ʹc in der Grundplatte 2ʹ, wobei der Schieber 22 zur Skispitze hin gedrückt wird. Anschließend schwenkt die gesamte Skibindung 1ʹ gegen die Kraft der Rückholfe­der 25 nach außen, wobei die Rolle 24 die Grundplatte 2ʹ verläßt und der Schieber 22 zum Skiende hin bewegt wird. Durch die Rückholfeder 25 ist auch eine seitli­che Elastizität gegeben, solange sich die Rolle 24 an der Steuerkurve 2ʹc abstützt. Das Ausschwenken hat aber zur Folge, daß das Riegelglied 15ʹ, das über seinen An­satz 15ʹe mit der Abwinkelung 22a des Schiebers 22 wirkverbunden ist, einer Schwenkbewegung um seine Querachse 14ʹ unterworfen wird, was eine Verschwen­kung des Niederhalters 10 und damit eine Freigabe des Skischuhs bewirkt (s. Fig. 9 und 10).

    [0030] Die Erfindung ist keineswegs an die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden beschrie­benen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könnte beim zweiten Ausführungsbeispiel die Rückfüh­rung der Zwischenplatte in ihre Mittellage auch durch zwei Federn erfolgen, welche quer zur Skilängsrich­tung angeordnet sind. In diesem Falle wird die Schwenkbewegung des Riegelgliedes von einer unmittel­bar auf der Grundplatte befestigten Steuerkurve ab­geleitet. Des weiteren kann für ein Rückschwenken der Schale nach einem Frontalsturz in bekannter Wei­se eine Rückholfeder vorgesehen werden.


    Ansprüche

    1. Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski, beste­hend aus einer Grundplatte und einer an dieser um eine erste Querachse verschwenkbaren Schale, in der der Fortsatz der Sohle eines Skischuhs mittels eines Niederhalters, der um ei­ne zweite Querachse verdrehbar ist und in der Fahrtstellung durch ein von einer Feder belastetes, um eine Achse verschwenk­bares Riegelglied gesichert ist, festgehalten ist, da­durch gekennzeichnet, daß in der verschwenkbaren Schale (3, 3ʹ) ein in Seitenansicht winkelförmiger Aufnahmeteil (6, 6ʹ) für den Fortsatz (18a) der Sohle des Skischuhs (18) auf einer dritten Querachse (5, 5ʹ) gelagert ist, die sich - in Längsrichtung der Skibindung (1) betrachtet - im Abstand von der Querachse (4, 4ʹ) der Schale (3, 3ʹ) befindet, und daß das Riegelglied (15, 15ʹ) als Winkelhebel ausgebildet ist, dessen einer Arm (15a, 15ʹa) bei einem Frontalsturz des Ski­läufers an einem Anschlag (2b) der Grundplatte (2) bzw. ei­ner Zwischenplatte (20) zur Anlage kommt, sowie, wie an sich bekannt, von einer in Sperrichtung wirkenden Feder (16) be­lastet ist, und dessen anderer Arm (15b, 15ʹb) in der Fahrt­stellung der Bindung mit einer Rastnase (15c, 15ʹc) in eine Rastnut des Niederhalters (10, 10ʹ) einrastet, wobei die Achse des Riegelgliedes (15, 15ʹ) durch eine in der Schale (3, 3ʹ) angeordnete vierte Querachse (14, 14ʹ) gebildet ist.
     
    2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag von einer Aufbiegung (2b) der Grundplatte (2) gebildet ist.
     
    3. Bindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Aufnahmeteil (6) an seinem nach oben ragenden Schenkel (6c) eine Rolle (7) trägt, die sich während des Langlaufes am Niederhalter (10) ab­stützt, an seinem horizontalen Schenkel (6a) mit ei­ner quer verlaufenden, etwa dachförmigen Rippe (6b) versehen ist und von einer ihn in die Einstiegslage zu schwenken suchenden Feder (8) beaufschlagt ist.
     
    4. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Niederhalter (10) an seinem dem Skischuh (18) benachbarten Ende eine Rolle (11) trägt, welche in der Fahrtstellung der Bindung (1) den Fortsatz (18a) der Schuhsohle gegen den Aufnahmeteil (6) drückt, und von einer ihn in die Einstiegslage zu schwenken suchenden Feder (13) beaufschlagt ist.
     
    5. Bindung nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder des Aufnahmeteiles (6) bzw. des Niederhalters (10) als Blattfeder (8 bzw.13) ausgebildet ist.
     
    6. Bindung nach einem der Ansprüche 1 - 5, da­durch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt U-förmi­ge Schale (3) an ihrer Oberseite durch einen Deckel (17) abgedeckt ist.
     
    7. Bindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, daß im Deckel (17) und im Riegelglied (15) je eine Öffnung (15d, 17a) zum Einsetzen eines Skistockes (19) ausge­spart ist, wobei die Öffnung (17a) im Deckel (17) größer als die im Riegelglied (15) ist.
     
    8. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß zwischen der Grundplatte (2ʹ) und der Schale (3ʹ) eine Zwischenplatte (20) angeordnet ist, die ge­gebenenfalls gegen die Kraft einer Rückholfeder (25) um eine auf die Grundplatte (2ʹ) senkrecht verlaufende Achse (21) verschwenkbar ist und die durch eine Rasteinrichtung (22-24) in ihrer Mittellage gehalten ist (Fig. 5 und 6).
     
    9. Bindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß die Rasteinrichtung einen von einer Feder (23) belasteten Schieber (22) besitzt, der in der Zwischenplatte (20) in deren Längsrichtung geführt ist und der an seinem dem Skiende zugewandten Ende eine Rolle (24) trägt, welche in der Fahrtstellung in einer Nut (2ʹd) der Grundplatte (2ʹ) liegt.
     
    10. Bindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­net, daß das der Skispitze zugewandte Ende des Schie­bers (22) nach oben abgewinkelt ist, und daß das Riegelglied (15ʹ) einen Ansatz (15ʹe) aufweist, mit dem die Abwinkelung (22a) bei einem Drehsturz zur Anlage kommt.
     




    Zeichnung