[0001] In der IP-OS 130481/1979 wird ein elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von
Triphenylmethanfarbstoffen durch anodische Oxidation der entsprechenden Leukotriphenylmethanverbindungen
beschrieben. Bei diesem Verfahren erfolgt die Oxidation in einer durch eine halbdurchlässige
Membran aus unglasiertem Porzellan zweigeteilten Elektrolysezelle. Als Oxidationsanode
wird ein Netz aus Bleidioxid verwendet, dessen Sauerstoffüberspannung bei einer Stromdichte
von ∼ 0,05 KA/m² mehr als 700 mV beträgt. Die Elektrolyse erfolgt im pH-Bereich zwischen
6 und 7, wobei Strom- und Materialausbeuten von 50 bis 65 %, bezogen auf die eingesetzten
Leukoverbindungen erhalten werden. Bei der Oxidation der Leukoverbindungen des Farbstoffs
C.I. Acid Blue 9; C.I. Nr. 42090 erhält man nach dieser Verfahrenstechnik einen trüben
und grünstichigen Blaufarbstoff, der nur bedingt verwendet werden kann.
[0002] Produkte, die reine und brillante Färbungen liefern erhält man in hoher Ausbeute
nach dem Stand der Technik durch chemische Oxidation der Leukoverbindung von C.I.
Acid Blue 9; C.I. No. 42090 mit Alkalidichromaten in oxalsäurehaltigen Medien. Schwierigkeiten
bereitet hier die Abtrennung der Chromverbindungen aus dem Farbstoff, so daß auf diesem
Wege hergestellter Farbstoff für den Lebensmittelsektor nicht geeignet ist.
[0003] Weiterhin wurde vorgeschlagen, wasserlösliche Diamino-triphenylmethanfarbstoffe
mit 2 bis 4 Sulfonsäuregruppen durch anodische Oxidation der Leukoverbindungen in
einer zweigeteilten Elektrolysezelle herzustellen, wobei die Leukoverbindungen bei
einem pH-Wert ≦ 4, gegebenenfalls in Gegenwart von Sauerstoffatome tragenden Mineralsäureanionen
anodisch bei einer Sauerstoffüberspannung von ≦ 400 mV oxidiert werden. Man erhält
von Chromionen freie Farbstoffe, deren Gehalt an 2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd jedoch
oberhalb der für Lebensmittel zugelassenen Konzentration von ≦ 1,5 Gew.% im trockenen
Farbstoff liegt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein betriebssicheres elektrochemisches
Verfahren bereitzustellen, nach dem reine Sulfonsäuregruppen enthaltende Diamino-triphenylmethanfarbstoffe,
insbesondere CI No 42090 in hoher Ausbeute hergestellt werden können, welche die Spezifikationen
für Lebensmittelfarbstoffe erfüllen (C.I. Food Blue 24; C.I. No. 42090).
[0005] Diese Aufgabe wird mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung gelöst. Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen 2 bis 4 Sulfonsäuregruppen enthaltenden
Diamino-triphenylmethanfarbstoffen in Lebensmittelqualität durch anodische Oxidation
der Leukoverbindungen in einer zweigeteilten Elektrolysezelle, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Leukoverbindungen in Gegenwart geringer Mengen von C₂- bis C₄-Alkanolen,
Harnstoff, Harnstoffderivaten oder Gemischen davon bei Potentialen von ε
h ≦ 1250 mV und Temperaturen ≦ +40°C anodisch oxidiert.
[0006] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Sulfonsäuregruppen enthaltende Diamino-triphenylmethanfarbstoffe,
insbesondere CI No 42090 in Lebensmittelqualität mit einem Gehalt von < 1,5 Gew.%
an 2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd.
[0007] Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man in
den Anodenraum einer zweigeteilten Elektrolysezelle, der mit einer Anode von geringer
Sauerstoffüberspannung ausgestattet ist, die Lösung des Leukofarbstoffs und die Alkanol-
und/oder Harnstoffzusätze einfüllt. Der Kathodenraum enthält eine den Strom leitende
Lösung, vorzugsweise eine Mineralsäure. Die Elektrolyse erfolgt bei einer Sauerstoffüberspannung
von ≦ 100 mV, d.h. bei Potentialen, die ≦ dem theoretischen Sauerstoffabscheidepotential
sind.
[0008] Als oxidierbare Leukoverbindungen kommen z.B. die der sauren Farbstoffe CI 42045,
42051, 42052, 42053, 42075, 42080, 42085, 42090, 42095, 42100, 42105, 42120, 42135,
42150, 42155 und 42165 in Betracht. Bevorzugt sind die Leukoverbindungen der Farbstoffe
CI 42090, 42045, 42051, 42052, 42053, 42080, 42105, 42135 und 42165, insbesondere
die Leukoverbindung des C.I. Acid Blue 9; CI 42090.
[0009] Als C₂- bis C₄-Alkanole kommen n-Butanol, iso-Butanol, n-Propanol, iso-Propanol
und Ethanol in Betracht. Anstelle von Harnstoff können auch Harnstoffderivate wie
Guanidin, Sarkosin, Arginin, Kreatin und Kreatinin verwendet werden. Als Zusatz zur
Leukolösung ist Ethanol oder Harnstoff bevorzugt. Die zu elektrolysierende Lösung
der Leukofarbstoffe enthält, bezogen auf die Lösung, 0,01 bis 2 Gew.%, vorzugsweise
0,1 bis 0,7 Gew.% an diesen Zusätzen.
[0010] Der Gehalt an Sulfationen in der Leukolösung liegt bei ≦ 2 Gew.%, bezogen auf die
Lösung. Das Potential der Anode liegt während der elektrolytischen Oxidation bei ε
h ≦ 1250 mV, vorzugsweise bei 750 bis 1000 mV. Dies entspricht in dem verwendeten Anolyten
einer Sauerstoffüberspannung von 100 mV bis 0 mV.
[0011] Die Temperatur bei der Elektrolyse darf +40°C nicht übersteigen, um eine thermisch
induzierte Bildung von Sulfobenzaldehyd zu verhindern.
[0012] Geeignete Anodenmaterialien mit geringen Sauerstoffüberspannungen für die leukofarbstoffhaltigen
Elektrolyte sind Ventilmetalle wie Titan, Tantal und Niob mit einer geringen Mikrorauhigkeit,
wobei die Metalle oberflächlich mit elektrisch leitenden nicht stöchiometrischen Mischoxiden
aus Ventilmetallen und Metallen der Platingruppe oder Platinmetallverbindungen dotiert
sind. Bevorzugt kommen hierfür Elektroden aus Titan-oder Niob in Betracht, die auf
der Oberfläche Mischoxide des Titans und Ruthens, des Tantals und Iridiums oder des
Ruthens und Iridiums aufweisen. Die Oberfläche der Ventilmetalle sollte nicht durch
Sand-, Korund- oder Eisenkiesstrahlung aufgerauht sein.
[0013] Zur Trennung von Anoden- und Kathodenraum haben sich organische Anionen-und Kationenaustauschermembranen
bewährt. Geeignete Ionenaustauscher sind z.B. Polymerisate und Copolymerisate aus
Styrol, Styrol und Divinylbenzol, Styrol und Maleinsäureanhydrid, Acrylester und Divinylbenzol,
Olefinen, perfluorierten Olefinen, Vinylchlorid und Acrylnitril, die als ladungstragende
Gruppen Sulfonsäuregruppen und/oder primäre, sekundäre, tertiäre Aminoogruppen oder
quartäre Ammoniumgruppen tragen. Bevorzugt geeignet sind Kationenaustauschermembranen.
[0014] Bei Verwendung von Kationenaustauscher-Membranen zur Trennung von Kathoden- und Anodenraum
können als Katolyte wäßrige Mineralsäuren, Salzlösungen oder Laugen benutzt werden,
vor allem wäßrige Schwefelsäure oder Lösungen von Alkalimetallhydroxiden. Im Falle
der Anwendung von Alkalilaugen wird die dem Alkalikation des Leukofarbstoffs entsprechende
Lauge verwendet, so daß als Nebenprodukt 25 bis 35 Gew.% wäßrige Alkalilauge gewonnen
werden kann. Bei Verwendung von Anionenaustauscher-Membranen sind wäßrige Alkalilaugen,
Ammoniak oder Alkalimetall- oder Ammoniumkarbonat- bzw. bikarbonatlösungen als Katolyte
geeignet. Um Schäden an den Membranen zu vermeiden, setzt man den Alkalilaugen vorteilhafterweise
primäre, sekundäre oder tertiäre Amine, z.B. solche mit C₁- bis C₄-Alkylresten am
Stickstoffatom, wobei die Alkylreste gegebenenfalls eine Hydroxyl- oder Alkoxygruppe
als Substituenten tragen, in einer Konzentration von 0,02 bis 10 Gew.%, bezogen auf
die Alkalimetallhydroxidlösung, zu.
[0015] Bevorzugt verwendet man Kationenaustauscher-Membranen und verdünnte Schwefelsäure
als Katolyt. Die Konzentration der Schwefelsäure beträgt vorzugsweise 2 bis 10 Gew.%.
Diese Kombination hat den Vorteil, daß die Farbstofflösungen während der Oxidation
zusätzlich von Fremdmetallkationen gereinigt werden und Schäden an der Membran verhindert
werden.
[0016] Als Anolyte werden die wäßrigen Lösungen der Leukoverbindungen eingesetzt. Die Konzentrationen
an Leukoverbindungen im Anolyten liegt in der Regel zwischen 2 und 40, vorzugsweise
bei 5 bis 30 Gew.%, bezogen auf die Lösung.
[0017] Um Diffusionsbehinderungen zu vermeiden muß im Anodenbereich für eine gute Anströmung
der Anode (turbulente Strömung und mittlere Strömungsgeschwindigkeiten ≧ 0,1 m/s)
gesorgt werden. Die Stromdichten bei der Elektrolyse liegen bei 0,05 bis 1 KA/m²,
vorzugsweise bei 0,1 bis 0,6 KA/m².
[0018] Vorzugsweise elektrolysiert man, bezogen auf die eingesetzte Leukoverbindung, bis
zu einem theoretischen Stromangebot von 90 %, mit einer Stromdichte von 0,5 bis 0,6
KA/m² und vermindert dann die Stromdichte auf ungefähr 0,3 KA/m².
[0019] Da als Nebenreaktion Sauerstoff gebildet werden kann, sollte das effektive Stromangebot
für die Leukoverbindung mehr als 100 % betragen. Bevorzugt wählt man Stromangebote
von 101 bis 110 %, bezogen auf die eingesetzte Leukoverbindung.
[0020] Die anodische Oxidation der Leukoverbindungen erfolgt bei Temperaturen ≦ +40°C, vorzugsweise
bei Temperaturen im Bereich von +5 bis +30°C.
[0021] Um Ablagerungen auf den Anodenoberflächen und eine Überoxidation des Farbstoffes
zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Anoden bei einem Anstieg des
Potentials auf die Werte von ε
h = 1250 mV kurzzeitig, d.h. 15 bis 30 Sekunden kathodisch zu schalten. Bei dieser
Verfahrensweise ist es zweckmäßig, bei Verwendung von dotierten Titananoden umpolbare
Elektroden einzusetzen, die Zwischenschichten aus Titan-, Tantal- oder Niobsuboxiden
oder Carbiden, Siliciden oder Boriden dieser Metalle enthalten. Als besonders günstig
haben sich hier Elektroden mit Titansuboxidzwischenschichten erwiesen.
[0022] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, um Belegungen der Anoden zu
vermeiden, an der Anode vor der Elektrolyse der Leukolösungen kurzzeitig (5 bis 10
Minuten) in wäßriger, 5 bis 10 gew.%iger Schwefelsäure Sauerstoff zu entwickeln.
[0023] Das Verfahren soll durch die folgenden Ausführungsbeispiele zusätzlich erläutert
werden. Die Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0024]
a) In einer durch eine Kationenaustauscher-Membran zweigeteilten Elektrolysezelle
wird als Anode eine Titanflachprofilelektrode verwendet, die oberflächlich mit einem
nicht stöchiometrischen Tantal-Iridium-Mischoxid dotiert ist und eine Titansuboxidzwischenschicht
aufweist. Auf der Oberfläche dieser Anode ist eine Haber-Luggin-Kapillare befestigt,
die über einen Stromschlüssel mit einer Silber/Silberchlorid-Referenzelektrode Verbindung
hat. Als Kathode wird eine Kupferelektrode verwendet. In den Kathodenraum wird wäßrige,
5 gew.%ige Schwefelsäure als Katolyt gegeben. Als Anolyt wird eine 20 gew.%ige wäßrige
Lösung der Leukoverbindung des C.I. Acid Blue 9; C.I.Nr. 42090, verwendet, die 0,5
Gew.% Harnstoff enthält (der Leukofarbstoff wurde durch Kondensation aus o-Sulfobenzaldehyd
und N-Ethylsulfobenzylanilin gewonnen). Diese Lösung enthält ∼ 0,9 % freies Sulfat.
Der Anolyt wird im Kreislauf mit einer mittleren Geschwindigkeit von ∼ 0,5 m/s durch
den Anodenraum gepumpt und bei einer Stromdichte von 0,6 KA/m² bis zu einem Stromangebot
von 90 % bezogen auf die eingesetzte Leukoverbindung, elektrolysiert (εh = 960 mV).
Anschließend vermindert man die Stromdichte auf 0,3 KA/m² und beendet die Elektrolyse
nach einem Stromangebot von 103 %.
Die Elektrolyse erfolgt bei einer Zellspannung von ∼ 3,5 V und bei einer Temperatur
von +25°C. Das Anodenpotential beträgt zu Beginn der Elektrolyse etwa εh = 900 mV. Nach einem theoretischen Stromangebot von 103 %, bezogen auf die eingesetzte
Leukoverbindung, steigt das Potential auf etwa εh = 980 mV an. Die Sauerstoffüberspannung beträgt 0 mV. Zu diesem Zeitpunkt wird die
Elektrolyse abgebrochen und der Elektrolyt aufgearbeitet.
Bezogen auf den eingesetzten Leukofarbstoff wird in praktisch quantitativer Ausbeute
99,9 %iges reines C.I. Acid Blue 9; C.I. Nr. 42090 mit den folgenden Daten erhalten:
λmax.: 631 nm in 0,02 m Ammoniumacetatlösung.
Der Gehalt an 2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd beträgt < 0,1 %, bezogen auf den trockenen
Farbstoff.
Bei Verwendung von Titananoden, die mit Titan-Ruthenmischoxid oder Ruthen-Iridiumverbindungen
dotiert waren, wurden ähnliche Ergebnisse (Gehalt an Sulfobenzaldehyd < 0,1 %) erzielt.
b) Führt man die Elektrolyse unter sonst gleichen Bedingungen in Abwesenheit von Harnstoff
durch, erhält man nach einem theoretischen Stromangebot von 103 %, bezogen auf die
eingesetzte Leukoverbindung, einen Farbstoff, der, bezogen auf den trockenen Farbstoff,
0,85 Gew.% an 2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd enthält.
Verwendet man Elektroden, deren Träger vor der Dotierung mit Mischoxiden oder Iridium-Ruthenverbindungen
durch eine Sandelung aufgerauht wurden, erhält man unter sonst gleichen Elektrolysebedingungen
einen Farbstoff, der 1,6 Gew.%, bezogen auf trockenen Farbstoff, an 2-, 3-und 4-Sulfobenzaldehyd
enthält.
Beispiel 2
[0025] Es wurde wie in Beispiel 1a) gearbeitet, jedoch wurde das Stromangebot - bezogen
auf die Leukoverbindung zwischen 60 und 110 % variiert und der Gehalt an den Formylbenzolsulfonsäuren
bestimmt.
[0026] Zum Vergleich wurde das Verfahren wie in Beispiel 1b) angegeben in Abwesenheit von
Harnstoff durchgeführt.

Beispiel 3
[0027] Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde eine mit Titan-Rutheniummischoxid
dotierte Titanflachprofilanode verwendet. Es wurde einmal die in Beispiel 1a) angegebene
Lösung des Leukofarbstoffs und zum Vergleich die in Beispiel 1b) angegebene Lösung
bei verschiedenen Strom dichten und damit bei unterschiedlichen Anodenpotentialen
bis zu einem Stromangebot von 103 % elektrolysiert. Die bei diesen Versuchen gefundene
Abhängigkeit von den Anodenpotentialen und Sauerstoffüberspannungen und Gehalte an
2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd im Verfahrensprodukt ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
Beispiel 4
[0028] Die Elektrolyse erfolgt wie in Beispiel 1a angegeben, jedoch wurde bei verschiedenen
Temperaturen bis zu einem Stromangebot von 103 % elektrolysiert. In Abhängigkeit von
der Temperatur wurden die angegebenen Gehalte an Sulfobenzaldehyd gefunden:

Beispiel 5
[0029] Die Elektrolyse erfolgte wie in Beispiel 1a), jedoch wurden dem Anolyten anstelle
von Harnstoff 0,8 Gew.% Ethanol zugegeben. Es wurde mit einer Stromdichte von 0,5
KA/m² bis zu einem Stromangebot von 90 % elektrolysiert. Anschließend wurde die Stromdichte
auf 0,3 KA/m² vermindert und die Elektrolyse nach einem Stromangebot von 105 % beendet.
[0030] Bezogen auf den eingesetzten Leukofarbstoff wurde in praktisch quantitativer Ausbeute
99,8 %iges reines Acid Blue 9; C.I.Nr. 42090, mit den folgenden Daten erhalten:
λ
max.: 631 nm in 0,02 m Ammoniumacetatlösung
Gehalt an 2-, 3- und 4-Sulfobenzaldehyd: 0,2 %.
Beispiele 6 bis 9
[0031] Die Oxidation erfolgte wie in Beispiel 5 angegeben, jedoch wurden die in der Tabelle
angegebenen Alkohole verwendet. Die entsprechenden Farbstoffe wurden in hohen Ausbeuten,
guter Reinheit und guten coloristischen Eigenschaften erhalten. Die Gehalte an 2-,
3- und 4-Sulfobenzaldehyd sind in der letzten Spalte angegeben.

1. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen 2 bis 4 Sulfonsäuregruppen enthaltenden
Diamino-triphenylmethanfarbstoffen in Lebensmittelqualität durch anodische Oxidation
der entsprechenden Leukoverbindungen in einer zweigeteilten Elektrolysezelle, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Leukoverbindungen in Gegenwart geringer Mengen von C₂-
bis C₄-Alkanolen, Harnstoff, Harnstoffderivaten oder Gemischen davon bei Potentialen
von εh ≦ 1250 mV und Temperaturen ≦ +40°C anodisch oxidiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die anodische Oxidation
bei Potentialen von εh von 750 mV bis 1000 mV durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Leukoverbindung
des Farbstoffs C.I. Acid Blue 9, C.I. No. 42090 oxidiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Leukofarbstoffs
0,01 bis 2 Gew.%, bezogen auf die Lösung, an Alkanol, Harnstoff, Harnstoffderivaten
oder Gemischen davon enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leukolösung <
2 Gew.%, bezogen auf die Lösung, an Sulfat enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Titan oder Niob
mit einer geringen Mikrorauhigkeit als Anoden verwendet, die auf der Oberfläche elektrisch
leitfähige oxidische Verbindungen des Titans und Ruthens, des Tantal und Iridiums
oder des Ruthens und Iridiums enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anoden- und Kathodenraum
durch eine Kationenaustauschermembran getrennt ist.