[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abgleich der Schreibdüsen eines Tintendruckkopfes
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Ein wesentlicher Bestandteil einer Tintenschreibeinrichtung ist der Tintendruckkopf.
Dieser enthält eine Vielzahl von Schreibdüsen, denen jeweils ein individuell ansteuerbares
Wandlerelement zugeordnet ist. Die Schreibdüsen stehen mit einem Tintenversorgungssystem
in Verbindung und enden an der einem Aufzeichnungsträger zugewandten Seite in Austrittsöffnungen,
die dort in einer oder in mehreren Reihen angeordnet sind. Zur Ansteuerung der Wandlerelemente
und damit zum Ausstoß von einzelnen Tintentröpfchen wird einem Zeichengenerator eine
Zeicheninformation entnommen und einem Bildpunktspeicher übergeben, in dem das darzustellende
Zeichen sozusagen elektronisch abgebildet wird. Über eine Druckerelektronik werden
in Abhängigkeit von der Relativbewegung des Druckkopfes gegenüber dem Aufzeichnungsträger
und entsprechend den Informationen im Bildpunktspeicher die Wandlerelemente angesteuert
und die Zeichen rasterförmig auf dem Aufzeichnungsträger aufgebaut. Dabei erfolgt
der Aufbau in einer Zeichenmatrix, deren horizontal verlaufende Rasterspalten als
Spuren, deren vertikal verlaufende Spalten als Druckspalten bezeichnet werden. Für
einen Druckkopf, der z. B. 32 Schreibdüsen aufweist, kann eine solche Zeichenmatrix
32 Spuren und 96 Druckspalten besitzen.
[0003] Für den Einsatz derartiger Tintenschreibeinrichtungen ist es von großer Bedeutung,
daß die Tintentröpfchen auf dem Aufzeichnungsträger möglichst exakt an vorgesehenen
Punkten der Zeichenmatrix auftreffen. Deutlich wird das am Beispiel einer durch Tintentröpfchen
aus verschiedenen Schreibdüsen gebildeten vertikalen Linie, bei der also eine Vielzahl
von Tintentröpfchen stets in derselben Druckspalte untereinander liegend sich teilweise
überlappend aufgebracht werden müssen. Abweichungen der Auftreffpunkte führen zu
teilweise deutlich erkennbaren Verschiebungen innerhalb der vertikalen Linie. Dieses
Problem stellt sich letztlich bei jedem Tintendruckkopf mit Einzeltröpfchenausstoß.
Die Gründe dafür sind verschiedener Art. So wirken sich beispielsweise Bauteiltoleranzen
der Antriebselemente oder Temperaturänderungen der Tinte in einer Veränderung der
Ausstoßgeschwindigkeit und/oder der Tröpfchengröße aus. Weiterhin können selbst bei
größter Sorgfalt geringfügige Ungenauigkeiten bei der Herstellung der Schreibdüsen
eine Veränderung des Auftreffpunktes ausgestoßener Tintentröpfchen verursachen. Im
Ergebnis führen diese Einflüsse zu einer Abweichung des Auftreffzeitpunktes der Einzeltröpfchen,
die man als Tröpfchenversatz bezeichnet und die zu einer Verschlechterung des dargestellten
Schriftbildes führt.
[0004] Es ist deshalb bereits bekannt (DE-AS 25 48 691), eine Einstellung der Tröpfchenparameter
durch einen Abgleich der Ansteuerelektronik für die Antriebselemente durchzuführen.
Ein solcher Abgleich erfordert jedoch einen nicht unbeträchtlichen Aufwand. So muß
der Abgleich individuell für jede Schreibdüse erfolgen, wobei zusätzliche Hilfsmittel
wie eine stroboskopische Messung des Tröpfchenausstoßes notwendig sind. Eine andere
bekannte Maßnahme (DE-OS 31 29 015) für einen Abgleich der Schreibdüsen besteht darin,
die Wirksamkeit der Antriebselemente zu verändern, indem der Polarisationsgrad eines
Piezowandlers oder dessen wirksame Oberfläche verändert wird. Ein derartiger Abgleich
ist jedoch irreversibel. Außerdem ist auch in diesem Falle eine zusätzliche stroboskopische
Messung des Ausstoßes der einzelnen Tintentröpfchen erforderlich.
[0005] Die Anwendung dieser bekannten Maßnahmen, die jeweils auf einem individuellen Abgleich
der einzelnen Schreibdüsen beruhen, für hochauflösende Tintenschreibeinrichtungen
mit einer sehr großen Anzahl von Schreibdüsen führt zu einem nicht mehr tragbaren
Aufwand.
[0006] In der DE-OS 34 38 675 wird ein Verfahren zur Vermeidung von Ausrichtfehlern beim
Farbstrahldrucken mit mehreren Düsen vorgeschlagen. Dadurch soll verhindert werden,
daß es beim Drucken einer Abbildung zu Ausrichtfehlern kommt, die auf die Lageabweichung
zwischen der von den jeweiligen Düsen ausgegebenen Farbe bzw. Tinte in bezug auf
die Richtung des die Düsen tragenden Schlitten zurückzuführen sind. Dazu wird die
Lagedifferenz zwischen den Farbtröpfchen von den jeweiligen Düsen in bezug auf die
Richtung der Schlittenbewegung festgestellt, um so die Zeitpunkte für den Beginn des
Druckvorganges mit der Tinte von den jeweiligen Düsen, basierend auf der festgestellten
Differenz, festzulegen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zum Abgleich der Schreibdüsen eines
Tintendruckkopfes zu schaffen, ohne daß zusätzliche Hilfsmittel erforderlich sind,
bei der die Anzahl der abzugleichenden Schreibdüsen keine entscheidende Rolle spielt
und mit der nicht nur die Toleranzen der Bauteile und der Wandler bzw. die Tinteneigenschaften
verändernde Parameter sondern auch die auf die gesamte Schreibeinrichtung einwirkenden
Parameter, wie etwa Wagenantrieb, Abstand zwischen Aufzeichnungsträger und Schreibdüsen,
Schräglage des Druckkopfes usw. mit erfaßt werden.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1
angegebenen Maßnahmen. Vorteilhaf te Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dort zeigt
Fig. 1 ein Beispiel für die geometrische Schreibdüsenanordnung eines Tintendruckkopfes
sowie ein Beispiel für eine dafür geeignete Zeichenmatrix,
Fig. 2 ein Beispiel für den Aufbau einer aus vertikal untereinander angeordneten
Tintentröpfchen bestehenden Linie,
Fig. 3 ein Beispiel für die Erzeugung eines Strichmusters und dessen Abtastung gemäß
der Erfindung und
Fig. 4 eine vorteilhafte Anordnung zur Durchführung der Erfindung.
[0010] Fig. 1 zeigt rechts den vorderen Teil eines Druckkopfes DK, an dem insgesamt 32 Schreibdüsen
D1 bis D32 enden. Die Austrittsöffnungen der Schreibdüsen D1 bis D32 sind hier in
vier senkrechten Spalten mit je acht Schreibdüsen angeordnet. Mit dem hier dargestellten
Druckkopf DK können in der links dargestellten Zeichenmatrix ZM Zeichen und/oder Muster
rasterförmig dargestellt werden. Die Zeichenmatrix ZM weist entsprechend den 32 Schreibdüsen
D1 bis D32 ebenfalls 32 Zeilen oder Spuren auf. In horizontaler Richtung sind 96 Druckspalten
vorgesehen. Damit ist für die Darstellung von Zeichen oder Mustern eine sehr hohe
Auflösung erreichbar, so daß z. B. dargestellte Textzeichen in ihrer Qualität den
mit Typendruckwerken gedruckten Zeichen durchaus entsprechen.
[0011] Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine in vertikaler Richtung aufgetragene Reihe von
Tintentröpfchen. Die linke Darstellung zeigt den Idealfall, bei dem sämtliche Tintenpunkte
der Reihe exakt in der Druckspalte 1 der Zeichen matrix ZM,, d. h. exakt untereinander
liegen. Ideal ist dieser Fall deshalb, weil am Aufbau der dargestellten Punktreihe
sämtliche Schreibdüsen, im Beispiel D1 bis D12 beteiligt sind und praktisch immer
mehr oder weniger große Toleranzen, wie eingangs erwähnt, einen mehr oder weniger
großen Versatz der Tintenpunkte verursachen. Man spricht in diesem Falle von Tröpfchenversatz.
Die in Fig.2 rechts dargestellte Tröpfchenreihe zeigt ein praktisches Beispiel für
einen solchen Tröpfchenversatz. Die Schreibdüsen D1 bis D12 werden unter Berücksichtigung
der Bewegung des Druckkopfes DK relativ zu einem Aufzeichnungsträger sowie der geometrischen
Anordnung der Austrittsöffnungen der Schreibdüsen D1 bis D12 im Druckkopf DK jeweils
zu exakt definierten Sollzeitpunkten angesteuert und zu diesen Zeitpunkten werden
auch Tintentröpfchen ausgestoßen. Allerdings liegen nur die von den Schreibdüsen
D1, D5, D9 und D11 ausgestoßenen Tintentröpfchen und damit die Tintenpunkte der Spuren
1, 5, 9 und 11 in der Druckspalte 1 der Zeichenmatrix ZM. Sämtliche Tintenpunkte der
anderen Spuren weisen einen mehr oder weniger großen Tröpfchenversatz auf. Man erkennt,
daß das Schriftbild erheblich gestört ist.
[0012] Anhand von Fig. 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben, mit dem dieses
Problem gelöst wird. Der Übersichtlichkeit wegen ist hier lediglich ein Ausschnitt
einer Schreibzeile dargestellt. Fig. 3 zeigt in der ersten Zeile das Druckspaltenraster
DSR, wobei hier angenommen wird, daß die Zeichenmatrix ZM 96 Druckspalten umfaßt,
deren Abstand jeweils 1/960 ʺ beträgt. Damit ergibt sich eine Zeichenbreite von 1/10
ʺ. In der zweiten Zeile ist das Drucktaktraster DRM dargestellt. Unter der Annahme,
daß ein und dieselbe Schreibdüse jeweils in einem Abstand von 1/120 ʺ ein Tintentröpfchen
ausstoßen kann, haben die Druckimpulse einen Abstand von 1/120 ʺ. In der dritten Zeile
sind die zu bestimmten, ausgewählten Druckzeitpunkten auf einem Aufzeichnungsträger
aufge brachten vertikalen Linien DRSC dargestellt, wie sie im Idealfall auftreten
würden. Es ist hier angenommen worden, daß ein Tröpfchenausstoß aus ein und derselben
Düse nicht mit jedem Druckimpuls sondern beispielsweise mit dem ersten, mit dem achten,
mit dem sechzehnten usw. Druckimpuls stattfindet. In der fünften Zeile schließlich
sind die Strichmuster in ihrer tatsächlichen Position SCI auf dem Aufzeichnungsträger
dargestellt.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren
3 und 4 beschrieben. Es besteht aus folgenden Schritten. Zunächst wird in einem Druckervorlauf
für jede einzelne Düse D1 bis D32 das Strichmuster SCI gemäß Zeile 5 der Fig.3 abgedruckt.
Dieses Strichmuster SCI besteht aus einer Folge von vertikalen Punktreihen, die durch
Tintentröpfchen aus ein und derselben Schreibdüse gebildet sind. Die betreffende
Schreibdüse wird für einen Tröpfchenausstoß in einem Drucktaktraster DRM angesteuert,
das von einer mit dem Antriebsmotor M für die Bewegung des Druckkopfes DK verbundenen
Taktscheibe T zur Verfügung gestellt wird. Mit dem Drucktaktraster DRM ist auch das
Druckspaltenraster DSR synchronisiert. Geht man, wie im dargestellten Beispiel angenommen
wurde, davon aus, daß das Druckspaltenraster DSR eine Teilung von 1/960 ʺ hat und
daß eine Schreibdüse in einem Rasterabstand von 1/120 ʺ mit einem Druckimpuls beaufschlagt
werden kann, so werden in dem dargestellten Ausschnitt innerhalb einer 96 Druckrastenspalten
umfassenden Zeichenmatrix ZM die Druckimpulse jeweils in der in Zeile 2 der Fig. 3
dargestellten Weise abgegeben. Zur Darstellung des Strichmusters braucht jedoch nicht
mit jedem Druckimpuls ein Tröpfchenausstoß erfolgen. Im Beispiel wird, wie Zeile 3
der Fig. 3 zeigt, ein Tröpfchenausstoß mit dem ersten, dem achten, dem sechzehnten
usw. Druckimpuls bewirkt. Durch ein mehrfaches Überfahren des Aufzeichnungsträgers
P und entsprechend fein unterteiltem Vorschub des Aufzeichnungsträgers wird auf diesen
das Strichmuster abgedruckt.
[0014] Zeile 4 zeigt das Strichmuster SCS ohne Berücksichtigung eines Tröpfchenversatzes
VS. Bedingt durch die eingangs beschriebenen Toleranzen von Bauteilen, von mechanischen
Teilen der Schreibeinrichtung usw. entstehen jedoch Abweichungen zwischen den durch
das Drucktaktraster DRM festgelegten Positionen und den tatsächlichen Auftreffpunkten
der Tintentröpfchen. Zeile 5 zeigt die tatsächlich abgedruckten Strichmuster SCI.
Die Abstände können als Differenz zwischen einer Soll- und einer Istposition bezeichnet
werden. Diese Abstände können bereits für ein und dieselbe Schreibdüse für Vorwärts-
und Rückwärtslauf (beim sogenannten bidirektionalem Druck) verschiedene Werte aufweisen.
Die Werte sind weiterhin von Schreibdüse zu Schreibdüse verschieden. Wird der anhand
von Fig. 3 beschriebene Druckervorlauf für jede Düse in Vor- und Rückwärtsrichtung
vorgenommen, so steht für jede Düse auch ein derartiges Strichmuster jeweils für beide
Schreibrichtungen zur Verfügung.
[0015] Die zum Abgleich der einzelnen Schreibdüsen vorgesehenen Maßnahmen sehen einen Abtastlauf
vor. Dabei wird das Strichmuster mit einem am Druckkopf DK angeordneten optischen
Sensor AB während eines Durchlaufes des Druckkopfes DK abgetastet und zwar wiederum
getrennt für beide Schreibrichtungen R,L. Zu Beginn eines Abtastlaufes wird der Abtaster
AB, der im Druckspaltenraster DSR arbeitet, auf das Drucktaktraster DRM aufsynchronisiert,
um einen gemeinsamen Fixpunkt für die Ermittlung des Tröpfchenversatzes VS zu erhalten.
Die vom Abtaster AB während eines Abtastlaufes ermittelten Abtastwerte AW stellen
die Istposition, die durch das Drucktaktraster DRM festgelegten Werte stellen die
Sollposition dar. Die durch den Abtaster ermittelten Werte AW stellen sich praktisch
als eine Folge von "o"-und "1"-Werten dar. Diese Werte ermöglichen einer zentralen
Steuerung ZS den Versatz VS zwischen der Soll- und der Istposition für jede einzelne
Schreibdüse D1 bis D32 exakt bis zur Unterteilung des Druckspaltenrasters DSR zu errechnen.
[0016] In Zeile 5 der Fig. 3 ist die tatsächliche Druckposition SCI jeder während des Druckervorlaufes
abgedruckten vertikalen Linie eingetragen. Zur Ermittlung eines aussagekräftigen
Wertes über den Tröpfchenversatz VS wird je weils vom Mittelpunkt der die vertikale
Linie bildenden Tintenpunkte ausgegangen. Dieser ist im Beispiel nach Fig. 3 mit Druckposition
P1 (Zeile 4) und Druckposition P2 (Zeile 5) bezeichnet. Im Beispiel ist angenommen
worden, daß sich ein derartiger Tintenpunkt über acht Druckrasterspalten erstreckt,
d. h., daß zur Errechnung des exakten Tröpfchenversatzes VS in diesem Beispiel der
vom Abtaster AB als Strich erkannten vertikalen Linie noch der Wert von vier Druckrasterspalten
hinzugefügt werden muß. Der somit errechnete Wert VS stellt den exakten Tröpfchenversatz
dar, der anschließend z. B. in Tabellenform für jede Schreibdüse getrennt nach Vorwärts-
und Rückwärtsrichtung in einen Speicher der zentralen Steuerung ZS der Tintenschreibeinrichtung
eingetragen wird. Die Aufteilung der durch das Zusammenspiel zwischen Druckspaltenraster
DSR und Abtaster AB stetig in die zentrale Steuerung ZS einlaufenden Informationen,
die aus einer Folge von "0" oder "1" besteht, wird dort in Blöcke aufgeteilt und den
einzelnen Schreibdüsen D1 bis D32 zugeordnet.
[0017] Die gespeicherten Werte des Tröpfchenversatzes VS für jede einzelne Schreibdüse D1
bis D32 getrennt nach Vorwärts- und Rückwärtsschreibrichtung stehen nun für einen
während des normalen Betriebs der Tintenschreibeinrichtung durchgeführten Druck-
oder Aufzeichnungsvorgang dem Bildpunktspeicher BS der Tintenschreibeinrichtung
zur Verfügung. Dort erfolgt beim Eintrag der Bildpunkte in die Zeichenmatrix ZM für
jede Schreibdüse D1 bis D32 eine Korrektur entsprechend des in dem Speicher VSP abgelegten
Wertes für den Tröpfchenversatz VS. Bei der Aufbereitung der Zeichen findet somit
eine Vorverzerrung entsprechend der Druckrichtung R,L und des gemessenen Tröpfchenversatzes
VS statt.
[0018] In Zeile 6 der Fig. 3 sind die Abtastbereiche ABB und die Übergangsbereiche UEB zwischen
zwei "Ist"-Positionen der Tintentröpfchen eingezeichnet, wobei die Abtastung beim
Zeitpunkt TA beginnt und zum Zeitpunkt TE endet. Der Übergangsbereich UEB, der zwischen
den Abtastbereichen zweier Schreibdüsen liegt, geht nicht in die Berechnung der Düsenvorgabe/Tröpfchenversatz
ein.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
Fig. 4 dargestellt. Das Ausführungsbeispiel enthält die wesentlichen für das Verständnis
der Erfindung erforderlichen Teile einer Tintenschreibeinrichtung. Im einzelnen handelt
es sich um den Druckkopf DK, der auf einem hier nicht näher dargestellten Schreibwagen
befestigt ist, der seinerseits mittels eines Antriebsmotors M vor einem Aufzeichnungsträger
P in Zeilenrichtung hin und herbewegt wird. Der Abdruck von Zeichen oder die Darstellung
von Mustern erfolgt bidirektional, d.h. während der Bewegung des Druckkopfes DK nach
rechts R und nach links L. Die Tintenschreibeinrichtung weist weiterhin eine zentrale
Steuerung ZS, einen Zeichengenerator ZG, einen Bildpunktspeicher BS sowie eine Druckerelektronik
DE auf. Über eine dem Antriebsmotor M zugeordnete Taktscheibe T steht der zentralen
Steuerung ZS das Drucktaktraster DRM zur Verfügung. Der Zeichengenerator ZG enthält
beispielsweise 256 verschiedene Zeichen, die entsprechend den Eingabedaten ED adressierbar
sind. Die Zeicheninformation für ein bestimmtes abzudruckendes Zeichen gelangt dann
in den Bildpunktspeicher BS, wo das Zeichen sozusagen elektronisch abgebildet wird.
Von dort werden die Zeicheninformationen der Druckerelektronik DE übergeben. Das geschieht
unter Steuerung des Druck spaltenrasters DSR. Der Druckerelektronik DE wird von der
zentralen Steuerung ZS auch das Drucktaktraster DRM zugeführt, so daß die Ansteuerung
der einzelnen Schreibdüsen abhängig von der Lage des Druckkopfes DK zum richtigen
Zeitpunkt erfolgt. In der beschriebenen Weise erfolgt auch der Abdruck eines Strichcodes.
Dazu kann im Zeichengenerator ZG eine entsprechende Zeicheninformation enthalten sein,
wobei sichergestellt ist, daß der Abdruck dieser Zeicheninformation jeweils durch
eine einzige Schreibdüse erfolgt.
[0020] Dem Druckkopf DK ist ein optischer Sensor AB, im folgenden Abtaster genannt, zugeordnet.
Dieser wird gemeinsam mit dem Druckkopf DK bidirektional bewegt. Dabei wird der während
des Druckervorlaufs aufgezeichnete Strichcode abgetastet und die Abtastwerte AW werden
als "Ist"-Position SCI in die zentrale Steuerung ZS übertragen. Dort steht auch das
von der Taktscheibe T abgegebene Drucktaktraster DRM als "Soll"-Position SCS zur
Verfügung. In einer Vergleichsschaltung V wird daraus der Wert für den Tröpfchenversatz
VS ermittelt. Dieser Wert wird für jede einzelne Schreibdüse in einen, vorzugsweise
als RAM ausgebildeten Speicher VSP eingetragen. Bei jedem nun folgenden Druckvorgang,
sei es bei der Erstellung von Texten oder bei der Aufzeichnung von grafischen Mustern
wird der für die einzelnen Schreib-düsen in dem Speicher VSP enthaltene Wert für den
Tröpfchenversatz VS als Verzerrungswert VW dem Bildpunktspeicher BS zugeführt. Dort
findet bei der Aufbereitung der Zeichen eine Vorverzerrung entsprechend der Druckrichtung
und des gemessenen Tröpfchenversatzes VS statt.
[0021] Die Erfindung wurde anhand eines Beispieles erläutert, bei dem für die einzelnen
Schreibdüsen jeweils eine Schreibzeile in Vorwärts- und eine Schreibzeile in Rückwärtsrichtung
mit einem definierten Strichcode bedeckt und anschließend abgetastet wird. Im Rahmen
der Erfindung ist es auch möglich, mehrere Schreibdüsen während eines einzigen Durchlaufes
am Abdruck des Strichcodes zu beteiligen. So ist es z. B. möglich, innerhalb einer
Zeichenbreite drei vertikale Linien abzudrucken, so daß z. B. für einen Druckkopf
mit 32 Schreibdüsen in einer Schreibzeile der Strichcode für sämtliche 32 Schreibdüsen
aufgezeichnet und anschließend in einem einzigen Abtastlauf die entsprechenden Werte
für den Tröpfchenversatz jeder der einzelnen Schreibdüsen ermittelt und abgespeichert
werden kann.
1. Verfahren zum Abgleich der Schreibdüsen (D1 bis D32) eines Tintendruckkopfes (DK)
in Tintenschreibeinrichtungen, der mittels eines Antriebs bidirektional vor einem
Aufzeichnungsträger (P) bewegt wird und aus dessen individuell ansteuerbaren Schreibdüsen
(D1 bis D32) entsprechend den einem Zeichengenerator (ZG) entnommenen Daten jeweils
zu festgelegten Druckzeitpunkten während seiner Bewegung Einzeltröpfchen ausgestoßen
werden, die in einem für die Zeichen- oder Musterdarstellung vorgesehenen Zeichenmatrix
(ZM) auf dem Aufzeichnungsträger (P) mosaikartig die Zeichen oder Muster aufbauen,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß ein bidirektionaler Druckervorlauf stattfindet, während dem für jede einzelne
Schreibdüse (D1 bis D32) getrennt für jede Schreibrichtung (L, R) ein definiertes
Strichmuster (SCI)auf den Aufzeichnungsträger (P) abgedruckt wird,
b) daß daran anschließend ein Abtastdurchlauf stattfindet, während dem das Strichmuster
(SCI) durch einen am Druckkopf (DK) angeordneten optischen Sensor (AB) abgetastet
wird und die Abtastwerte (AW) im Raster der Druckspalten des Zeichenmatrix (ZM) als
"Ist"-Position (SCI) einer zentralen Steuerung (ZS) der Tintenschreibeinrichtung
übergeben werden,
c) daß in der zentralen Steuerung (ZS) ein Vergleich der "Ist"-Positionen (SCI) mit
den durch die entsprechenden Ansteuerimpulsen bestimmten "Soll"-Positionen (SCS)
durchgeführt wird, wobei die Abweichungen zwischen den beiden Positionen (SCI, SCS)
die Werte für den sogenannten Tröpfchenversatz (VS) im Raster der Druckspalten angeben,
d) daß die Werte für den Tröpfchenversatz (VS) für jede Schreibdüse (D1 bis D32) getrennt
für beide Schreibrichtungen (L,R) gespeichert werden,
e) und daß bei jeder Ansteuerung einer Schreibdüse (D1 bis D32) im normalen Schreib-
oder Druckbetrieb der für die betreffende Schreibdüse (D1 bis D32) ermittelte Wert
des Tröpfchenversatzes (VS) abhängig von der Schreibrichtung (L,R) berücksichtigt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung der einzelnen Schreibdüsen (D1 bis D32) während des Druckervorlaufs
für jeweils eine Schreibzeile durch Ansteuerimpulse entsprechend einer fest vorgegebenen
Information erfolgt und daß auf dem Aufzeichnungsträger (P) das aus vertikalen Balken
bestehende Strichmuster (SCI) abgedruckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (AB) zu Beginn des Abtastlaufes auf das Drucktaktraster (DRM) aufsynchronisiert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Abtastlauf aus je einem Bereich (ABB) für die Auswertung des Rechts(R)-
und Linkslaufs (L), sowie einem Übergangsbereich (UEB), der zwischen den Abtastbereichen
(ABB) zweier Düsen (D1 bis D32) liegt und der nicht in die Berechnung des Tröpfchenversatzes
(VS) einfließt, zusammensetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Sensor (AB) während des Abtastlaufes ermittelten Werte (AW) eine Folge
von logischen Signalen "0" und "1" darstellen und daß diese Signale ("0", "1") zum
Ermitteln des Tröpfchenversatzes (VS) herangezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus den Signalen ("0", "1") bestehende Information des Sensors (AB) in der
zentralen Steuerung (ZS) in Blöcke aufgeteilt wird und daß durch Zählen der Nullen
bzw. Einsen der Blöcke und Addition des Tröpfchenschwerpunktes der Tröpfchenversatz
(VS) getrennt für die Schreibrichtungen (L,R) errechnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Auswertung der Abtastung des Linkslaufs (L) von Start (TA) bzw. vom Ende des
Übergangsbereichs (UEB) an, die erste eintreffende "1" erwartet und die nachfolgenden
"1" gezählt werden, bis wieder eine "0" auftritt und daß aus der erhaltenen Anzahl
ein Viertel ermittelt und abgespeichert wird und daß dieses Ergebnis zum aktuellen
Zählerstand addiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auswertung der Abtastung des Rechtslaufs (R) vom Ende des vorausgegangenen
Abtastbereiches (ABB) bis zum Auftreten der ersten "1" die Anzahl der einlaufenden
"0" gezählt und abgespeichert werden, anschließend die einlaufenden "1" gezählt und
davon ein Viertel ermittelt und abgespeichert wird und dieses Ergebnis zum vorher
abgelegten Wert addiert wird.
9. Schaltungsanordnung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tintenschreibeinrichtung in der zentralen Steuerung (ZS) eine Vergleichsschaltung
(VS) aufweist, die aus der "Ist"-Position (SCI) und der "Soll"-Postion (SCS) der Tintentröpfchen
den Wert für den Tröpfchenversatz (VS), getrennt für die Schreibrichtungen (L,R),
ermittelt.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Steuerung (ZS) einen zusätzlichen Speicher (VSP) zur Aufnahme der
Werte für den Tröpfchenversatz (VS) aufweist, und daß dieser Tröpfchenversatz (VS),
getrennt für die Schreibrichtungen (L,R), als Verzerrungswert (VW) einem Bildpunktspeicher
(BS) weitergegeben wird, in dem bei der Aufbereitung der Zeichen eine Vorverzerrung
entsprechend der Druckrichtung (R,L) und des ermittelten Tröpfchenversatzes (VS) stattfindet.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher (VPS) als Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM) ausgebildet ist.