[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik und bezieht sich auf eine
Verfahren und eine Vorrichtung gemäss den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und
8.
[0002] In allen Systemen, welche einen Kompressor zum Komprimieren eines Kühlmittels verwenden,
ist für das Ein- und Ausschalten des Kompressors zu bestimmten Zeiten ein Kontrollgerät
vorhanden. Dieses Kontrollgerät kann in einfachsten Ausführungen im wesentlichen nur
einen Thermostaten und ein Relais oder bei ausgereifteren Systemen Mehrfach-Relais
oder neuerdings auch programmierbare Mikrocomputer enthalten. Unabhängig von der Komplexität
des Systems werden jedoch elektromagnetische - oder elektronische Relais bzw. Halbleiterschalter
eingesetzt um die Stromzuführung von der Energieversorgung zum Kompressor ein- und
auszuschalten.
[0003] Es ist bekannt, dass bei elektromagnetischen Relais Fehler oder Defekte durch Kontaktschweissungen
auftreten können. Dieses Phänomen tritt auf, wenn beim Öffnen der Relais-Kontakte
eine Stromspitze auftritt. Dabei kann genügend Wärme erzeugt werden, um die Kontakte
zu schmelzen und diese im geschlossenen Zustand miteinan der zu verschweissen. Es
ist offensichtlich, dass dann das Relais seine Steuerfunktion über den Prozess verliert
und der Kompressor aufgrund dieser Kontaktschweissung unbesehen einer entsprechenden
Notwendigkeit weiterläuft. Üblicherweise ist der Kompressor nach dem Verschweissen
der Kontakte nicht belastet, so dass er bis zu seiner Zerstörung weiterläuft, sofern
nicht Sicherheits-Vorrichtungen vorgesehen werden. Diese Art von Fehlern wird auch
dann mit der üblichen Bezeichnung "Kontaktschweissung" bezeichnet, wenn es sich um
ein e1ektronisches Kontrollsystem mit Halbleitern handelt und keine Kontakte im eigentlichen
Sinn vorhanden sind. Bei solchen elektronischen Relais treten wie bei mechanischen
Relais ähnliche Fehler auf, indem sich innerhalb des elektronischen Relais ein Strompfad
mit sehr kleinem Widerstand bildet und dadurch ein unkontrollierter Strom zum Kompressor
fliesst.
[0004] Die unter diesen Umständen herbeigeführte Zerstörung des Kompressors kann sich verheerend
auswirken. Sowohl der Druck als auch die Temperaturen im Kompressor sind vielfach
ziemlich hoch. Bei einem Versagen des Systems kann in der Folge eine Explosion auftreten,
die sowohl Personen als auch Einrichtungen, die sich in der Nähe befinden, erheblich
gefährdet. Aus diesem Grunde ist es üblich, bei solchen Systemen Sicherheits-Vorrichtungen,
wie beispielsweise ein Kugelventil vorzusehen. Letzteres kann in das Gehäuse des Kompressors
eingebaut werden und bildet so eine Ausweichleitung für die Flüssigkeit. Dadurch kann
beim Auftreten einer Kontaktschweissung eine Reduktion der allfälligen hohen Druckdifferenz
erreicht werden. Diese Massnahme führt wohl zu einem Schutz gegen gefährliche Explosionen,
vermag jedoch den Kompressor selber nicht vor einer Beschädigung zu bewahren, da dieser
weiterläuft und normalerweise in der Folge zerstört wird.
[0005] Eine weitere Variante einer solche Sicherheits-Vorrichtung verwendet einen Unterbrechungsschalter,
welcher alle Strompfade des Kompressor-Motores unterbricht sobald sehr hohe Drücke,
Temperaturen oder Stromstärken auftreten. Wohl ist dieser Typ von Vorrichtungen wirksam,
doch mit grossen Kosten verbunden, so dass die Gesamtkosten des Systems, in welchem
sie eingesetzt werden, erhöht.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das den Kompressor in einem
Heiz- oder Kühlsystem beim Auftreten von Kontaktschweissungs-Fehlern schützt und
den Systemzustand derart überprüft, dass das Auftreten einer Kontakt-Schweissung
festgestellt werden kann, bevor die System-Einrichtungen beschädigt und in solchen
Fällen das System in der Folge so gesteuert wird, dass der Kompressor vor einem verhängnisvollen
Defekt bewahrt wird.
[0007] Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen, welche die
Durchführung des Verfahrens erlaubt, geringe Herstellungskosten aufweist und ein hohes
Mass an Sicherheit gewährleistet.
[0008] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Heiz-und Kühlsystems
mit einem Kompressor und einem Umschaltventil, wobei während dem normalen Betrieb
des Systems bestimmte System-Parameter überwacht werden um die Bedingungen für das
Abschalten des Kompressors feststellen zu können. Der Kompressor wird überwacht um
festzustellen, ob er beim Eintreten dieser Bedingungen noch nicht abgestellt hat was
auf einen Kontaktschweissungs Fehler schliessen lässt und einen Sicherheits-Betriebsmodus
einleitet sofern ein solcher Kontaktschweissungs-Fehler vorliegt. Dieser Sicherheits-Betriebsmodus
beinhaltet ein periodisches Umschalten des Zustandes des Umschaltventiles, wodurch
das System zwischen einem Heiz- und Kühlbetrieb umgeschaltet wird, so dass der Kompressor
bis zur Vornahme einer manuellen Korrektur permanent belastet wird.
[0009] Anhand der folgenden Figuren ist das erfindungsgemässe Verfahren sowie ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Heiz- und Kühlsystems, in welchem
das erfindungsgemässe Verfahren angewendet wird
Fig. 1A zeigt ein funktionales Blockdiagramm des Systems
Fig. 2. 3, 4 zeigen jeweils einen Teil eines Flussdiagramms, das insgesamt die Verfahrensschritte
eines Beispiels des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung illustriert
[0010] Der Fachmann wird aus der folgenden Beschreibung leicht erkennen, dass das erfindungsgemässe
Verfahren auf verschiedenste Weise unter Verwendung einer speziellen Kontrollschaltung
für das Feststellen eines Kontaktschweissungs-Fehlers und ein entsprechendes, im folgenden
näher beschriebenes Steuern des Kompressorbetriebes eingesetzt werden kann. Die effizientiste
und bevorzugte Ausführung besteht darin, das Verfahren in das bereits vorhandene
Software-Steuersystem der Heiz- bzw. Kühlvorrichtung zu integrieren. Das Verfahren
wird beispielshaft anhand eines vorbekannten Systems erläutert. welches im US-Patent
Nr. 4,645,908 vom 24. Februar 1987, Richard D. Jones, beschrieben ist und auf dessen
gesamten Inhalt hier vollumfänglich Bezug genommen wird.
[0011] In Figur 1, welche der Figur 1 des obenerwähnten Patentes entspricht, ist eine ausserhalb
des Systems liegende Luftspule 10 mit einem Ventilator 11 erkennbar, welcher die Aussenluft
in und durch die Spule leitet. Diese Spule 10 ist ein konventioneller luftgekühlter
Wärmeaustauscher wie er durch verschiedene Firmen im HVAC-Bereich hergestellt wird.
Im dargestellten System ist dieser Wärmeaustauscher örtlich und thermodynamisch in
üblicher Weise angeordnet.
[0012] Die Anordnung, welche mittels des Systems geheizt und gekühlt werden soll, ist durch
eine strichpunktierte Linie 12 angedeutetet, die schematisch diese Anordnung abgrenzt.
Der eine Anschluss der Spule 10 ist mit einem Rohr 13 verbunden, welches in diese
Anordnung und in ein im folgenden als Generatormodul 14 bezeichnete Modul führt,
wobei alle Elemente dieses Moduls im vorliegenden System in einem einzigen Gehäuse
liegen. Das Rohr 13 ist mit einem konventionellen thermostatischen Regelventil 16
verbunden. Dem Regelventil sind in folgender Reihenfolge eine Filter-Trockner 17,
ein Auffanggefäss 18 und der eine Anschluss der Kühl-Seite eines wassergekühlten
Wärmeaustauschers HX-1 nachgeschaltet. Der andere Anschluss der Kühl-Seite des Wärmeaustauschers
HX-1 ist über eine Leitung 19 mit einem konventionellen. hier nur schematisch dargestellten,
4-Weg Umschaltventil 20, das zwei Zustände aufweisen kann, verbunden. Dieses Ventil
20 ist vorzugsweise ein mittels einem Elektromagneten betätigbares und Software-gesteuertes
Ventil entsprechend dem obenerwähnten Patent.
[0013] Das Ventil 20 ist im Zustand des Kühlmodus dargestellt, bei welchem die Leitung 19
über das Ventil mit einer Leitung 21 verbunden ist, welche zu einem Druckspeicher
22 führt, dessen andere Seite zur Ansaugseite eines konventionellen Kompressors 24
führt. Der Kompressor ist in üblicher Weise mit einer Kurbelgehäuse-Heizung 26 versehen.
Der Ausgang des Kompressors 24 ist mittels einer Leitung 27 mit der Kühl-Seite eines
wassergekühlten Wärmeaustauschers HX-2 verbunden, dessen anderer Anschluss über eine
Leitung 29 mit dem Umschaltventil 20 verbunden ist. Im Kühlmodus ist die Leitung 29
mit einer Leitung 30 verbunden, welche zurück zum zweiten Anschluss der Aussenluft-Spule
führt.
[0014] Wie aus der schematischen Darstellung des Ventils 20 leicht ersichtlich ist, wird
im Heizmodus die Leitung 29 mit der Leitung 19 und die Leitung 21 mit der Leitung
30 verbunden.
[0015] Der Wasserkreislauf der mit der Wasseranschlusseite des Wärmeaustauschers HX-1 verbunden
ist, enthält nacheinander in Serie eine Pumpe P1, eine Innenraum-Spule 32 und einen
Kühl- bzw. Heizwasser-Speicherbehälter S1, wobei diese Elemente durch entsprechende
Leitungen miteinander verbunden sind. Die Innenraum-Spule 32 ist mit einem Ventilator
oder einem Gebläse 34 versehen, welches die Luft durch den Wärmeaustauscher 32 und
über dessen Spulen leitet, dadurch einen ausreichenden Wärmeaustausch zwischen dem
Wasser und der Luft bewirkt und den Innenraum konditioniert.
[0016] Die Wasserkreislauf-Seite des Wärmeaustauschers HX-2 enthält eine Pumpe P2, welche
an diesen anschliesst und das zugeführte Wasser via die Wasserkreislauf-Seite des
Wärmeaustauschers HX-2 in den untersten Bereich eines zugehörigen Heisswasser-Speicherbehälters
S2 führt. Die andere Seite der Wasserspule des Wärmeaustauschers HX-2 ist mit einem
gewöhnlichen Wasserleitungsanschluss und einer Leitung 36, welche bis zum Boden des
Behälters S2 führt, verbunden. Am oberen Ende des Behälters S2 befindet sich ein Heisswasser
Überlauf 37, welcher über ein Mischventil 38 mit der Heisswasserversorgungsleitung
39 verbunden ist. Es ist zu beachten, dass die Lei tung 36 ebenso mit dem Anlassventil
verbunden ist, so dass mittels des Ventils die erforderliche Mischung zwischen heissem
und Leitungswasser vorgenommen und Warmwasser mit der gewünschten Temperatur am
Ausgang zur Verfügung steht.
[0017] Die Behälter S1 und S2 weisen ausserdem, wie dies schematisch in Fig. 1 dargestellt
ist, Widerstandsheizelemente 40, 42 auf, so dass bei entsprechenden Bedingungen dem
System zusätzliche Energie zugeführt werden kann, um das Wasser in einem oder beiden
Behältern zu heizen. Vorzugsweise weist das Heizelement 40 zwei parallelgeschaltete
Heizelemente auf.
[0018] Es ist ersichtlich, dass der Wärmeaustauscher HX-2 am Ausgang bzw. der Druckseite
des Kompressors 24 angeordnet ist, so dass er jederzeit mit dem auf eine höhere Temperatur
gebrachten Kühlmedium versorgt werden kann um das Wasser im Behälter S2 während des
Heiz-oder Kühlmodus zu erwärmen oder dieses, falls erwünscht, zu erwärmen oder zu
kühlen wenn das System ausser Betrieb ist. Die Behälter S1 und S2 sind vorzugsweise
120 gallons Heisswassertanks wobei der Behälter S1 mit zwei 4,5 kW Heizelementen und
der Behälter S2 mit einem 4,5 kW Heizelement versehen ist.
[0019] Die Steuersoftware dieses Systems steuert den Kompressor, die Pumpen und Ventilatoren,
so dass der Speichertank ausserhalb der Stromverbrauchs-Spitzenzeiten auf die gewünschte
Temperatur gebracht wird, d.h. die darin enthaltene Flüssigkeit in Abhängigkeit der
Stellung eines Schalters an der Steuerkonsole 44 erwärmt oder gekühlt wird, Auf diese
Weise ermöglicht es das System unter Verwendung des Speichers die Umgebung während
Spitzenzeiten zu heizen oder zu kühlen, wobei die Einschaltzeit des Kompressors während
diesen Spitzenzeiten minimiert wird. Die Software kann beispiels weise in einer Gerätesteuerung
45 enthalten sein, die mit den verschiedenen Elementen des Systems, inklusive der
Steuerkonsole 44 sowie einer Mehrzahl von Temperatursensoren, die in Figur 1 durch
eingekreiste Grossbuchstaben dargestellt sind, verbunden sind. Diese Sensoren haben
eine grosse Bedeutung für die verschiedenen durch das System ermöglichten Regelmechanismen.
Zu diesem Zweck sind insbesondere der Sensor C zur Messung der Ausgangstemperatur
des Kompressors 24 (t_dis); der Sensor B zur Messung der Temperatur des Flüssigkeitsverteilers
der Aussenluft-Spirale 10 (t_liq), welche die Verdampftemperatur während des Heizmodus
und die Abflusstemperatur der Flüssigkeit während des Kühlmodus repräsentiert; und
der Sensor G, welcher die Temperatur der Umgebungsluft (t_amb) am Eingang des Wärmeaustauschers
10 misst.
[0020] Die weiteren Zeitfunktionen und Parameter, welche im System verwendet werden, stehen
in der hier beschriebenen Steuereinheit selbst verständlich ebenfalls zur Verfügung.
[0021] Figur 1A stellt ein Funktions-Blockdiagramm der Vorrichtung des Systems gemäss Figur
1 dar, wobei die funktionalen Blöcke, welche die Gerätesteuerung 45 und die Sensoren
bilden, etwas detaillierter gezeigt werden und die Beziehung zwischen den darin enthaltenen
Softwareteilen illustrieren. Das Mikroprozessor-Subsystem 50 ist bidirektional mit
dem Datenbus 52 verbunden und besitzt Ausgänge zu einem Adressbus 54 und einem Mikroprozessor-Kontrollbus
56. Das Subsystem 50 enthält auch Interrupt-Eingänge über die Leitung 58. Ein Programmspeicher
60, z.B. ein Disk-Drive mit einem Disk-Drive Kontroller, ist vorgesehen, so dass das
Programm zur Steuerung des Systems auf einer Hard- oder Floppydisk gespeichert werden
kann oder das Programm ist in einem entsprechenden Chip, beispielsweise einem ROM,
gespeichert. Der Programmspeicher empfängt Daten, Adressen, Mikroprozessor-Kontroll-
und Input-Output-Kontroll-Eingangs signale und liefert Daten- und Interrupt-Ausgangssignale.
Eine I/O-Adress-, Dekodier- und Überwachungseinheit 64 empfängt ebenfalls Adress-,
Daten- und Mikroprozessor-Kontroll-Eingangssignale und liefert Daten- und I/O-Kontrollsignale.
[0022] Die System-Signaleingänge sind mit Sensoren, welche die dem durch das System konditionierten
Raum zugeführte Energie anzeigen, sowie mit Temperatursensoren A, B, C, D, F, G, und
H verbunden, welche die Temperatur an verschiedenen Orten des Systems messen. Diese
Sensoren sind etwas detaillierter im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 5 des US-Patentes
4,645,908 beschrieben. Die Energie wird mittels Stromsensoren 88 und 89 und Spannungsmesstransformatoren
103 und 104 gemessen, welche mit den Hauptversorgungsleitungen gekoppelt sind, welche
zum Beispiel von der Hauptversorgungs-Schalttafel 66, welche mit der Versorgung und
dem Hauptmessinstrument 68, welches zu Abrechnungszwecken die der Anordnung zugeführte
Energie misst, verbunden ist. Ein Signal 69 von diesem Messinstrument zeigt an, wenn
die Messwerte während eines "on peak" Intervalls hoch sind.
[0023] Diese verschiedenen Signale von den Temperatur- und elektrischen Sensoren werden
Signalaufbereitungs-Schaltungen 70 zugeführt, welche die Signale in eine gewünschte,
analoge Form bringt (mit Ausnahme des Hauptmessinstrument-Signals, welches digital
ist) und sie auf eine geeignete Amplitude anpasst. Die Ausgänge der Signalaufbereitungs-Schaltung
70 werden einer analogen Multiplexer-Schaltung 72 zugeführt, deren Signalausgänge
zu einer Analog/Digitalwandler-Schaltung 74 führen.
[0024] Eine universelle Kontrollogik-Einheit 76 ist ebenfalls mit den I/O-Kontrolleitungen,
Adressleitungen, dem Datenbus und dem Mikropro zessor-Kontrollbus verbunden, um verschiedene
Überwachungsfunktionen erfüllen zu können. Diese Einheit empfängt und liefert periphere,
örtliche Kontrollsignale (LPC = local peripheral control signals) von bzw. zu einer
diskreten, digitalen Eingabeeinheit 78 und einer Steuerungs-Ausgabeeinheit 80.
[0025] Die Steuerungs-Ausgabeeinheit 80 liefert Versorgungs-Steuerwerte für verschiedene
Messgeräte und Ventile, einschliesslich dem Aussenluft-Ventilator 11, dem Vierweg-Umschaltventil
20, dem Kompressor 24, dem Innenraum-Ventilator 34, den Heizelementen 40 und 42,
sowie den Pumpen P1 und P2. Sie steuern sowohl das digitale Interface als auch die
optische Trennung (bspw. Optokoppler), den Relais-Spulenantrieb und die Leistungsregelungs-Relais.
[0026] Für die vorliegende Erfindung sind insbesondere die Steuerungs-Ausgabeeinheit 80
und der Programmspeicher 60 von Interesse, welche mit dem Mikroprozessor-Subsystem
50 und der universellen Kontrolllogik Einheit 76 zusammenwirken. Die Kontroll-Ausgabeeinheit
80 enthält die elektronischen - oder andere Relais, welche den KomPressor steuern
und deshalb die "Kontakte", seien dies nun Halbleiter oder andere, enthalten, welche
durch das Programm überwacht werden müssen. Desgleichen werden die Sensoren B, C und
G, wie oben erwähnt, überwacht.
[0027] Das Mikroprozessor-Subsystem, welches den Mikroprozessor und den Mikrokontroller,
ROM, RAM, System-Clock und den Zeitkreis, den Interruptkontroller, die System-Kontrollschaltung
enthält, sowie die Adressdaten- und Kontrollbuffer führen den aktuellen Prozess aus,
wobei das Programm in der Programmspeichereinheit 60 gespeichert ist.
[0028] Die Figuren 2 bis 4 zeigen ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Programmes zur Ausführung
des Verfahrens, das bestimmt, ob ein Sicherheitsmodus initialisiert werden soll, wobei
damit die Existenz eines Kontaktschweissungs-Fehlers angezeigt ist. Im beschriebenen
System bedeutet ein Umschalten in den Sicherheitsmodus, dass die normalen Betriebsbedingungen
ausser Acht bleiben und das System so gesteuert wird, dass den diesen Sicherheitsmodus
verursachenden Bedingungen Rechnung getragen werden kann. Das Verfahren wird anhand
eines Programmes, das in der Programmsprache C geschrieben ist und dessen Ausdruck
im Anhang I wiedergegeben ist, näher erläutert.
[0029] Die einzelnen Programmschritte werden innerhalb des Programmes mit den gleichen Symbolen,
wie sie in den Figuren 2 bis 4 verwendet werden, dargestellt. Diejenigen Symbole,
welche im Programm nicht enthalten sind, werden in der Kolonne ganz links dargestellt.
[0030] Das Verfahren besteht darin, während des Betriebes bestimmte Parameter des Systems
zu überwachen, um so festzustellen zu können, ob Bedingungen auftreten, welche das
Auftreten einer Kontaktschweissung anzeigen. Zu diesem Zweck werden drei Temperaturen
gemessen, welche dazu dienen, festzustellen, ob ein solcher Systemzustand herrscht.
Sofern die Temperaturen unter normalen Betriebsbedingungen erwartungsgemäss sind,
wird keine Sicherheitsmassnahme getroffen. Werden hingegen Bedingungen festgestellt,
welche nicht auftreten sollten, so wird ein Sicherheitsmodus zur "Rettung des Kompressors"
initialisiert.
[0031] Im folgenden sollen die Bedingungen für das Umschalten zwischen normalem Betrieb
und dem Sicherheitsmodus kurz aufgezeigt werden. Die einzelnen Module, welche Bestandteil
der Kontroll-Software für das System in Figur 1 sind, sind so angeordnet, dass ihre
Funktio nen im wesentlichen voneinander unabhängig sind. Jedes Modul erfüllt seine
eigenen Aufgabe und generiert jeweils nach einer bestimmten Zeit, d.h. periodisch,
einen entsprechenden Output. Unabhängig davon, ob dieser Output benötigt wird oder
unbeachtet bleibt, führt das Modul seine Funktion in der darauffolgenden Periode
erneut aus. Der Output kann in einem Rechenresultat, das in anderen Modulen verwendet
wird bestehen oder ein Auslösesignal für eine bestimmte Aktion sein. Diese Aktion
kann beispielsweise darin bestehen, ein Hardware-Element zu aktivieren oder den Sicherheitsmodus
auszulösen.
[0032] Es ist zu beachten, dass die Module nicht selbständig einen Ausführbefehl senden,
sondern nur ein entsprechendes Request-Signal melden. Es ist durchaus möglich, dass
gleichzeitig mehrere Module ein bestimmtes Element der Vorrichtung aktivieren wollen.
Ausserdem kann es z.B. vorkommen, dass zwei Module gleichzeitig sich widersprechende
Signale aussenden, was verschiedene Gründe haben kann. So ist es beispielsweise möglich,
dass ein Modul eine Innen-Temperatur ermittelt, welche eigentlich zu einem Einschalten
des Kompressors führen sollte, damit dieser den Raum kühlt, ein anderes Modul jedoch
ermittelt, dass der Raum hinreichend mittels Kaltwasser aus dem Speichertank S1 gekühlt
werden kann und der Kompressor nicht eingeschaltet werden sollte, weil zu dieser Tageszeit
gerade ein hoher Stromtarif gilt.
[0033] Alle diese Request-Signale werden mittels einem speziellen, als REDUCTION bezeichnetes
Modul bereinigt, welches bei einer Mehrzahl von Signalen das zu berücksichtigende
bestimmt und herausfiltert. Üblicherweise hat ein Abschaltsignal höhere Priorität
als ein Einschaltsignal und Request-Signale zur Aktivierung des Sicherheitsmodus
werden zuerst berücksichtigt, da sie potentielle Gefahrensituationen indizieren.
Ein weiteres als SEQUENCER bezeichnetes Modul empfängt das gefilterte Ausgangssignal
des REDUCTION-Modules und sendet entsprechend einer festgelegten Prioritätsreihenfolge
das aktuelle Signal weiter, welches entsprechende Hardwareelemente ein oder ausschaltet.
Da das vorliegende Programm dafür besorgt ist, dass beim Auftreten der entsprechenden
Bedingungen der Sicherheitsmodus eingeschaltet wird, wird dessen Output durch das
REDUCTION- und SEQUENCER-Modul erkannt und innerhalb der gleichen oder der folgenden
Periode derart verarbeitet, dass auf den Sicherheitsmodus umgeschaltet wird.
[0034] Die drei bereits oben erwähnten zu messenden Temperaturen, d.h. die Ausgangstemperatur
beim Kompressor (t_dis), die äussere Umgebungstemperatur (t_amb) und die Temperatur
des flüssigen Kühlmittels in der Aussenluft-Spule (t_liq), werden mit Grossbuchstaben,
beispielsweise als TLIQ, TDIS, TAMB, bezeichnet, sofern sie Veränderungen im System
herbeiführen sollen.
[0035] Die Rechen- bzw. Messperiode beträgt z.B. vier Sekunden und die verschiedenen System-Temperaturen
werden dementsprechend regelmässig diesen Modulen zugeführt. Ausserdem werden verschiedene
Werte wie beispielsweise die oberen und unteren Werte von t_liq der letzten 16 Perioden
und die Durchschnittstemperatur TLIQ berechnet und/oder gespeichert. Zudem wird das
Auftreten bestimmter Ereignisse oder bestimmte Signale aufgezeichnet und protokolliert,
so z.B. das Ein-und Ausschalten des Kompressors oder eine Änderung des Umschaltventil-Zustandes.
[0036] Der erste Schritt besteht darin, festzustellen, ob die Zeitperiode seit dem Aufstarten
des Gesamtsystems weniger als 8 Sekunden beträgt (A*). Ist dies der Fall, so zeigt
dies an, dass sich das System im speziellen Zustand der Startphase befindet. Es kann
ange nommen werden, dass keine Kontaktschweissungen auftreten und keine Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden müssen (B).
[0037] Sobald sich das System nicht mehr in der Startphase befindet, wird geprüft, ob bereits
eine Sicherheitsmassnahme eingeschaltet bzw. getroffen wurde (C*). Diesfalls ist es
offensichtlich nicht mehr nötig, die Prüfroutine fortzusetzen und das Programm wird
beendet.
[0038] Darauf wird geprüft, ob sich das System in einer Initialisierungsphase (D*) befindet.
In diesem Ausführungsbeispiel des Systems ist die Software im Hinblick auf drei verschiedene
zeitliche Phasen ausgerichtet. Während des normalen Betriebes dauern die Zyklen jeweils
ungefähr 4 Sekunden. Während des Aufstartens können zwei unterschiedliche Typen von
Phasen unterschieden werden, welche auch verschieden behandelt werden. Die erste,
welche je nach dem von etwa 4 bis 8 Sekunden dauert, wird als Phase 1 bezeichnet und
ihr folgen die sogenannten Initialisierungsphasen. Eine Folge von solchen Initialisierungsphasen
folgt dieser Phase 1 während einer Zeitdauer von etwa fünf Minuten, während welcher
zusätzliche weitere Systeminitialisierungs-Prozeduren ablaufen. Sofern festgestellt
wird, dass das System sich in einer Initialisierungsphase (E1) befindet und seit dem
Neustart weniger als 12 Sekunden (E2) vergangen sind, ist es notwendig, einige Initialisierungswerte
zur Ausführung des Programmes zu bestimmen.
[0039] Zu diesem Zwecke wird die Ausgangs-Temperatur des Kompressors der aktuellen Ausgangs-Temperatur
und t_liq der momentanen Flüssigkeitstemperatur gleichgesetzt (F). Zusätzlich werden
mittels Requestsignalen des Systems die Pumpen P1 und P2 eingeschaltet und das Umschaltventil
desaktiviert, so dass das Ventil in den Heiz-oder Kühlmodus geschaltet wird. Der
Umschaltventilmodus wird auf Null und das Zeitsperre-Flag auf Null gesetzt. Das Zeitsperre-Flag
dient zur Überprüfung der Zeit, damit sichergestellt ist, dass das System keine Gefahrensituation
übersehen bzw. übergangen hat. Dabei ist ein Intervall von 10 Minuten nach dem Abschalten
des Kompressors massgeblich. Sofern die Ausgangstemperatur nach Ablauf dieses Intervalls
weniger als 110° F beträgt, ist zu vermuten, dass etwas übersehen wurde. Dies wird
zur einem späteren Zeitpunkt festgestellt.
[0040] Falls festgestellt wird, dass sich das System in der Startphase befindet und zwei
Sätze von Bedingungen auftreten, wird ein Sicherheits-Flag gesetzt. Ein Satz von
Bedingungen, der dieses Flag aktiviert, setzt voraus, dass sich das System im Kühlmodus
befindet (G1-G6). Das Programm überprüft, ob TDIS grösser als 140° F ist (sämtliche
Temperaturen sind hier in Fahrenheit angegeben); ob TDIS mindestens so hoch wie die
gemessenene Starttemperatur t_dis minus 10° ist; ob TLIQ mindestens um 20° tiefer
ist als die Umgebungstemperatur und ebenfalls mindestens so hoch wie die Starttemperatur
t_dis minus 10° ist; und ob die Umgebungstemperatur über 50° liegt. Sofern alle diese
Bedingungen vorliegen wird ein Flag gesetzt (I), da dadurch eine ernsthafte Gefahr
für den Kompressor angezeigt ist.
[0041] Befindet sich das System im Heizmodus (H1-H6); ist TDIS grösser als 140° und grösser
als t_dis beim Aufstarten minus 10°; und liegt TLIQ bei einer Umgebungstemperatur
von 50° oder weniger, weniger als 15° unter der Umgebungstemperatur und weniger als
5° unter t_liq beim Aufstarten so ist eine Gefahr für den Kompressor angezeigt und
das Sicherheits-Flag wird gesetzt (I, J*, K, L).
[0042] Diese Sätze von Bedingungen während des Kühl- und den Heizmodus zeigen Zustände an,
die bei korrektem Betrieb des Kompressors und des restlichen Systems nicht auftreten
sollten, d.h. wenn die Spulen unbeschädigt sind und die Austauschflüssigkeit zirkulieren
kann, das System genügend Kühlflüssigkeit enthält, etc. In beiden Betriebsarten sollte
die Kompressortemperatur TDIS schnell unter 140° fallen und die Flüssigkeitstempe
atur an der Aussenluft-Spule sollte nach dem Aufstarten im Kühlmodus mindesten um
10° und im Heizmodus mindestens um 5° ansteigen. Sofern dies nicht der Fall ist, muss
das System als gefährdet betrachtet und der Sicherheitsmodus gesetzt werden.
[0043] Das Programm überprüft im folgenden die Bedingungen um so Register zu löschen, welche
noch Ein- oder Ausschaltdaten enthalten. Sofern mehr als 4 Minuten seit dem Aufstarten
vergangen sind und TDIS weniger als 130° beträgt (M1, M2, M3) ist entweder der Kompressor
nicht angeschlossen oder es hat nicht genügend Kühlflüssigkeit im System. In beiden
Fällen ist es nicht nötig, ein Sicherheits-Flag zu setzen, so dass sowohl das zur
Vermeidung von Kontaktschweissungs-Fehlern vorgesehene Register für das Einschalt-
als auch das Register für das Ausschalt-Signal auf Null gesetzt werden (Qa, Qb).
[0044] Sofern sich das System in der normalen Betriebsphase befindet, je doch nicht alle
vorgängigen Zustände (P1, P2, P3) auftraten, wird ein Krisen-Eintritt Flag auf TRUE
gesetzt und der Sicherheitsmodus wird eingeschaltet um je nach Position des Schalters
an der Steuerkonsole HOC 44 sowohl im Heiz- als im Kühlmodus den Kompressor zu schützen
(R, S*, T, U).
[0045] Wie des weiteren aus Figur 3 ersichtlich ist, setzt das Programm ein Requestsignal
für das Einschalten der Pumpe P1, sofern sich das System in der normalen Betriebsphase
befindet, seit mehr als 7 Minuten und 4 Sekunden eingeschaltet ist und falls der
Kompressor eingeschaltet ist (V*, W). Sofern seit dem letzten Request-Signal für einen
Statuswechsel des Kompressors oder des Umschaltventils weniger als 5 Minuten vergangen
sind, werden die obere und untere Flüssigkeitstemperatur gemäss der Temperatur TLIQ
zu diesem Zeitpunkt im System gespeichert (X*, Y*, Za, Zb). Falls an der Steuerkonsole
HOC der Kühlmodus gesetzt ist oder ein Request-Signal für ein Ausschalten des Kühlmodus
vorliegt (AA1, AA2, BB1, BB2) liefert das Programm ein Request-Signal für das Einschalten
des UmschaltVentils (CC). Sofern die gespeicherte obere Flüssigkeitstemperatur unter
dem aktuellen Wert von TLIQ liegt, wird die obere Temperatur t_liq auf diesen aktuellen
Wert gesetzt (DD*, EE).
[0046] Falls über den Schalter an der Steuerkonsole der Kühlmodus gewählt ist, wird das
Umschaltventil entsprechend auf Kühlen gestellt (FF*, GG).
[0047] Wenn der Kompressor während einer Zeitperiode eingeschaltet war, die ein Vielfaches
von genau 15 Minuten beträgt, wird die obere Temperatur TLIQ auf die berechnete Durchschnittstemperatur
TLIQ gesetzt (HH*, II). Erstere wird mit anderen Worten während dem Betrieb des Kompressors
alle 15 Minuten neu gesetzt. Da es umgekehrt möglich ist, dass der Kühlschalter so
geschaltet ist, dass sich das Umschaltventil im Heizmodus befindet, sollte auf Entfrosten
geschaltet werden (JJ, KK). Sonst muss das Umschaltventil ausgeschaltet werden.
Hier muss durch Logik gewährleistet werden, dass ein allfälliges Datenbit, welches
das Ausschalten des Umschaltventils verlangen würde, gelöscht wird. Das entsprechende,
das Ausschalten verlangende Datenwort wird deshalb maskiert um dieses Bit zu entfernen.
Falls die untere Temperatur t_liq grösser als die aktuelle Temperatur TLIQ ist, wird
die untere Temperatur t_liq auf TLIQ gesetzt (MM*, NN). Wenn die Wärmepumpe einen
Entfrost-Zyklus beendet, wird das Umschaltventil in den Rekuperationsmodus geschaltet
(OO*, PP). Sonst verzweigt das Programm standardmässig in den Heiz- bzw. "Ventil-Aus"-Modus
und der Umschaltventilmodus wird auf "Heizen" (QQ) gesetzt. Sofern seit dem letzter
Wechsel der Ventilstellung mehr als 30 Minuten vergangen sind und der Kompressor während
einer Zeitperiode, die einem ganzzahligen Vielfachen von 15 Minuten entspricht, eingeschaltet
war, wird der untere Wert von t_liq auf den durchschnittlichen Wert TLIQ gesetzt (RR1,
RR2, SS).
[0048] Um in den nächsten Programmabschnitt zu gelangen, muss der Kompressor ausgeschaltet
sein, d.h. er muss durch ein durch den SEQUENCER generiertes Ausschalt-Signal erhalten
haben (d.h. den FALSE-Ausgangswert von V*).
[0049] Die Routine prüft, wann der Kompressor ausgeschaltet wurde. Falls der Zeitabschnitt
seit dem Ausschalten weniger als zwei Zeitperioden beträgt, wird das Zeitschranken
Flag gelöscht (false) und die Temperatur t_dis auf den aktuellen Wert von TDIS geschätzt,
bzw. zu diesem Wert angenommen (TT*, UU).
[0050] Sofern ein Request-Signal vorliegt, cas ein anderes Element (P1, P2) ausschalten
soll um einer durch eine Kontaktschweissung verursachten Störung vorzubeugen, die
Zeit seit dem letzten Wechsel des Kompressor-Status weniger als 10 Minuten beträgt
(VV1a) und die Wassertemperatur der inneren Spule THX1W unter 25,5° oder über 115,5°
liegt (VV1b), wird das Ausschalt-Request-Signal für den Kontaktschweissungs-Sicherheitsmodus
mit der Space-Fan-Maske oderverknüpft (VV2a, VV2b). Das System überprüft dann die
Temperaturen aller vier möglichen Modi, d.h. von Heiz-, Kühl-, Entfrost- und Rekuperationsmodus.
Sofern sich das Umschaltventil im Heizmodus befindet (WW*), die Kompressor Ausgangstemperatur
grösser ist als die Temperatur t_dis zum Ausschaltzeitpunkt minus 10° und falls TLIQ
mehr als 5° unter der unteren Temperatur t_liq liegt, so wird der Kontaktschweissungs-Sicherheitsmodus
eingeschaltet und das Kriseneintritt Flag auf TRUE gesetzt (XX1, XX2, YY). Falls
die Ausgangstemperatur um 10° oder mehr abgefallen ist und falls die Flüssigkeitstemperatur
grösser als die untere Temperatur t_liq ist, wird der Sicherheitsmodus jedoch nicht
eingeschaltet (ZZ1, ZZ2, AAA).
[0051] Wie Figur 4 zeigt, wird der Kontaktschweissungs-Sicherheitsmodus eingeschaltet und
das Kriseneintritts Flag auf TRUE gesetzt, sofern sich das Umschaltventil im Kühlmodus
(BBB*) befindet, die Kompressor Ausgangstemperatur über der Temperatur t_dis zum
Ausschaltzeitpunkt minus 10° liegt und wenn TLIQ mindestens 5° über der höheren Temperatur
t_liq liegt (CC1, CC2, DDO). Falls die Ausgangstemperatur um 10° oder mehr abgefallen
ist und falls die Flüssigkeitstemperatur unter der oberen Temperatur t_liq liegt,
wird kein Sicherheitsmodus gesetzt (EE1, EE2, FFF).
[0052] Falls sich das Umschaltventil im Entfrost-Modus befindet (GGG*), die Kompressor Ausgangstemperatur
um 2° oder mehr über der Temperatur t_dis beim Ausschalten liegt, die Flüssigkeitstemperatur
10° oder mehr über dem gespeicherten Wert der oberen Temperatur t_liq liegt und falls
t_liq grösser als 45° ist, wird der Sicherheitsmodus eingeschaltet (HHH1-3, III).
Falls die Ausgangstemperatur mindestens um 20° unter der Ausschalttemperatur liegt,
wird kein Sicherheitsmodus gesetzt (JJJ*, KKK).
[0053] Befindet sich das Umschaltventil schliesslich im Modus "Rekuperation nach Entfrosten"
(LLL*), liegt TDIS über der Ausschalttemperatur minus 10°, liegt TLIQ mehr als 15°
unter dem gespeicherten unteren Temperatur und sind mehr als 5 Minuten seit einem
Wechsel des Kompressor-Status vergangen, wird der Sicherheitsmodus gesetzt (MMM1-3,
NNN). Sofern die Ausgangstemperatur aber um mehr als 20° unter der Ausschalttemperatur
liegt, wird der Sicherheitsmodus nicht gesetzt (OOO*, PPP).
[0054] Die vorstehenden Abschnitte haben die Bedingungen für die Abschaltbefehle für den
Kompressor behandelt. Falls seit dem Ausschalten des Kompressors mehr als 10 Minuten
vergangen sind und falls ein Request-Befehl für das Einschalten des Kontaktschweissungs-Sicherheitsmodus
vorliegt und TDIS nicht über 100° liegt, wird der Sicherheitsmodus nicht eingeschaltet
und das Zeitschranken Flag auf TRUE gesetzt (QQQ1, 3, RRR). Falls jedoch kein Request-Befehl
für das Einschalten des Sicherheitsmodus vorliegt, das Zeitschranken Flag auf TRUE
gesetzt ist und die Ausgangstemperatur über 110° liegt, zeigt dies an, dass etwas
übersehen wurde und ein Sicherheitsmodus wird gesetzt (SSS1-3).
[0055] Die "formelle" Art und Weise wie der Sicherheitsmodus bei auf TRUE gesetztem Zeitschranken
Flag eingeschaltet wird, sei es nun im Heiz-, Kühl-, Entfrost- oder Rekuperations-Modus,
wird durch den letzten Teil des Programmes festgelegt.
[0056] Beim Einschalten des Sicherheitsmodus - in irgend einem Moduswerden der Kompressor
und das Umschaltventil in einen Betriebsmodus gebracht, in welchem die Ventilposition
in regelmässigen Zeitabschnitten umgeschaltet wird. Dabei handelt es sich um eine
gewöhnliche, zeitabhängige Schaltfunktion, welche bewirkt, dass der Kompressor permanent
belastet bleibt und dadurch keine extremen Temperaturen und Druckverhältnisse auftreten
können, welche zu einer allfälligen Selbstzerstörung des Kompressors führen könnten.
Im vorliegenden Beispiel eines Systems wird das Umschaltventil fortwährend umgeschaltet
bis das System manuell abgeschaltet wird.
[0057] Das Programm für die "Kompressor-Rettungs" Routine schliesst an die "Kontaktschweissungs-Sicherung"
Routine an. Wegen der Kürze und Einfachheit dieser Routine wird kein Flussdiagramm
vorgesehen. Der Hauptzweck dieser "Kompressor-Rettungs" Routine liegt im Erkennen
des Kriseneintritts-Flag und der Steuerung des Systems, so dass der Kompressor permanent
belastet bleibt. Im vorliegenden System wird eine Last durch das abwechslungsweise
Heizen und Kühlen des durch die Linie 12 schematisch abgegrenzten Raumes aufrechterhalten.
Dies könnte auch durch ein abwechslungsweises Heizen und Kühlen des Speichertanks
S1 oder, in anderen System, auch mittels anderen Lasten geschehen. Man wird festgestellt
haben, dass das abgedruckte Programm für die Konditionierung des Speichers konzipiert
ist und im Hinblick darauf geschrieben wurde. Die entsprechenden Ausdrücke wurden
so abgeändert, dass sie sich auf den Luftraum beziehen.
[0058] Das Kriseneintritts-Flag und das Sicherheitsflag werden im oben beschriebenen SEQUENCER
Modul geprüft. Sofern das Flag gesetzt ist, wird diese Routine implementiert. Falls
das Flag auf "1" gesetzt ist, wird das System in einen Modus "Raumkonditionierung"
gebracht, d.h. entweder geheizt oder gekühlt. Als erstes prüft diese Routine in welchem
Zustand sich das System vorher befunden hat. Standardmässig wird der Heizmodus angenommen;
durch die "Kontaktschweissungs-Sicherheit" Routine wird dann jedoch geprüft, ob ein
Entfrosten oder Heizen vorliegt. Der Grund dafür liegt darin, dass man das System
zuerst in den dem unmittelbar vorhergehenden Zustand gegenteiligen Status bringen
möchte. Falls sich das System im Entfrost-Modus befand, muss die Spule weiterhin
entfrostet werden, indem der Spule Energie zugeführt wird. Sofern sich das System
im Heizmodus befand, waren der Speichertank und der Luftraum vermutlich heiss, so
dass mit dem Kühlen begonnen werden sollte.
[0059] Der nächste, eine Bedingung enthaltende Programmbefehl setzt die Vorrichtungskontakte.
Falls das System in den Kühl-Modus gebracht wird, werden alle Elemente, inklusive
den Pumpen P1 und P2, der Aussenventilator, das Umschaltventil und der Innenraum-Ventilator,
auf Kühlen geschaltet. Es ist zu beachten, dass der Kompressor nicht aktiviert werden
muss, da er entweder schon eingeschaltet ist, was ja der Grund für das Ausführen dieser
Routine ist, oder sonst ein Fehler vorliegt. In beiden Fällen ist es nicht wünschenswert,
dass der Kompressor aktiviert wird. Der durch "else" eingeleitete Programmteil entspricht
dem Heizmodus.
[0060] Für diese Routine werden bestimmte Grenzwerte für das Kühlen und Heizen festgelegt.
Der folgende Teil der Routine prüft, ob diese Grenzen in der einen oder anderen Richtung
überschritten wurden. Sofern die Temperatur TRETA der rückfliessenden Luft gleich
gross oder tiefer als der auf der Steuerkonsole HOC gesetzt Wert minus 5° ist, oder
falls sie unter 65° liegt, wird auf den Heizmodus umgeschaltet und die Vorrichtungskontakte
entsprechend geschaltet. In ähnlicher Weise wird, ausgehend vom Heizmodus, die Luft
nur auf 78° oder bis 5° über den Steuerkonsolenwert HOC geheizt, wobei der jeweils
tiefere dieser Werte massgebend ist.
[0061] Im letzten Teil des Programmes wird ein digitales Output-Wort gebildet, indem "High
Byte" und "Low Byte"-Segmente aufgebaut werden. Jedes Wort ist 16 Bit lang und wird
als ein Teil des digitalen Systemoutputs erfasst. Das Kriseneintritts-Flag wird dann
auf 2 gesetzt. Es ist zu beachten, dass das System bis zu einem vollständigen Systemreset
nicht mehr in die "Kontaktschweissungs-Sicherheitsmodus" Routine zurückkehrt nachdem
es einmal die "Kompressor-Rettungs"-Routine durchlaufen hat. Die "Kompressor-Rettungs"-Routine
beginnt anschliessend an den zweiten, eine Bedingung enthaltenden Programmbefehl ((if
cmp_cond_of_sto_in_crisis_mode = COND_STO_CRISIS_MODE_COOLING)) und fährt dann weiter,
wobei die Lufttemperatur nochmals überprüft wird und der Betriebsmodus umgeschaltet
wird, sofern die entsprechende Grenze überschritten wird.
[0062] Selbstverständlich können neben dem oben beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung verschiedenste Varianten und Systeme ausgeführt werden, ohne dabei
den Umfang der in den Patentansprüchen beanspruchten Erfindung zu überschreiten.
Insbesondere ist es möglich, neben dieser bevorzugten Ausführungsform, bei welcher
das Verfahren über ein Softwareprogramm ausgeführt wird, eine im wesentlich hardwaremässige
Realisierung der anhand des Programmes beschriebenen Regelung bzw. Steuerung vorzusehen.
1. Verfahren zum Überwachen und Steuern eines Wärme- und Kühlsystems mit einem Kompressor
und mindestens einem Wärmeaustauscher mit zwischen diesen zirkulierender Kühlflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
a) Überwachung von mindestens einem spezifischen Parameter des Systems während des
Betriebes, um Zustände festzustellen, unter denen der Kompressor ausgeschaltet werden
sollte und
b) Feststellung, ob der Kompressor unter den entsprechenden Bedingungen nicht abgestellt
hat wobei dann eine durch einen Kontaktschweissungs-Fehler bedingte Störung angezeigt
wird, und
c) Initialisierung von einem Sicherheits-Betriebsmodus als Reaktion auf die Feststellung
eines solchen Kontaktschweissungs-Fehlers, wobei dieser Sicherheits-Betriebsmodus
dazu führt, dass der Kompressor derart belastet bleibt, dass der Kompressor von einer
Selbstzerstörung bewahrt wird bis eine korrigierende Massnahme erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Parameter
die Ausgangstemperatur am Kompressor enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer
der Parameter die Kühlmitteltemperatur eines Wärmeaustauschers des Systems enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Sicherheits-Betriebsmodus ein im System vorgesehenes Umschaltventil laufend zwischen
verschiedenen Zuständen umgeschaltet wird, so dass der Kompressor permanent belastet
bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kompressor belastet wird indem das System jeweils in bestimmten Abständen von
einem Heiz- in einen Kühlmodus umgeschaltet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Feststellung, ob der Kompressor noch nicht abgeschaltet hat, der stete Energieaustausch
des Kühlmittels gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Feststellung, ob der Kompressor noch nicht abgeschaltet hat, die von der Kühlflüssigkeit
abgeführte und/oder dieser zugeführte Energie gemessen wird.
8. Vorrichtung zur Überwachung und Steuerung eines Wärme- und Kühlsystems mit einem
Kompressor und mindestens einem Wärmeaustauscher mit zwischen diesen zirkulierender
Kühlflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Vorrichtung Sensoren zur Überwachung von mindestens einem spezifischen Parameter
des Systems während dem Betrieb enthält, um Bedingungen festzustellen, unter denen
der Systemkompressor abgeschaltet werden sollte,
b) ein Rechenmodul vorgesehen ist, welches feststellt, ob der Kompressor unter diesen
bestimmten Bedingungen nicht abgeschaltet hat, wobei diesfalls ein Kontaktschweissungs-Fehler
angezeigt wird, und
c) dass Lastelemente und Steuermittel vorhanden sind, wobei erstere durch diese Steuermittel
und das Rechenmodul oder ein zusätzliches Rechenmodul unter einem Sicherheits-Betriebsmodus,
der beim Auftreten eines Kontaktschweissungs-Fehlers initialisiert wird, derart gesteuert
sind, dass der Kompressor so belastet bleibt, dass eine Selbstzerstörung des Kompressors
verhindert wird, bis Korrekturmassnahmen ergriffen werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren einen Temperaturfühler
zur Messung der Ausgangstemperatur des Kompressors enthalten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, die Sensoren
einen Temperaturfühler zur Messung der Temperatur des Kühlmittels in einem Wärmeaustauscher
des Systems enthalten.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuermittel als Umschaltventil ausgebildet sind, wobei dieses Steuerventil während
dem Sicherheits-Betriebsmodus laufend zwischen verschiedenen Zuständen umgeschaltet
wird, so dass der Kompressor permanent belastet bleibt.