[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kopf für hinterlüftete mehrschalige Hausschornsteine
gemäß den Oberbegriffen der beiden nebengeordneten Ansprüche 1 und 14. Derartige
Schornsteinköpfe sind aus der DE-OS 34 38 696 bekannt.
[0002] Hausschornsteine sind, im Gegensatz zu frei stehenden Schornsteinen, in einen Gebäudeaufbau
einbezogene Schornsteine. Bei der Errichtung von Hausschornsteinen hat sich der Aufbau
aus fabrikmäßig vorgefertigten Bauelementen eingebürgert, die wiederum einzelne Schalen
bildende Elemente oder ganze lediglich vertikal übereinander zu schachtelnde Module
sein können, welche ihrerseits wieder aus vorgefertigten Schalenelementen zusammengesetzt
sein können. Weit verbreitet - und im Rahmen der Erfindung besonders in Betracht
gezogen - ist dabei ein mindestens dreischaliger Aufbau, und zwar aus mindestens einem
Rauchgas führenden Rauchgaskanal, insbesondere aus Schamotte oder Stahl, einer umgebenden
Wärmedämmschicht, insbesondere aus Mineralfaser einschließlich Glasfaser, und einer
die Wärmedämmschicht umgebenden, eine Stützfunktion übernehmenden Ummantelung, meist
aus Leichtbeton.
[0003] Aufgrund unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften der einzelnen Schalen des
Hausschornsteins bzw. der sie aufbauenden Fertigteile kann es zu Taupunktunter schreitungen
innerhalb des Hausschornsteins kommen, was als Folge zu Durchfeuchtungs- und Versottungserscheinungen
und damit verbunden zu einer Verminderung der Wärmedämmwirkung führen kann. Diese
nachteiligen Erscheinungen werden noch durch die vom Wasserdampf mitgeführten aggressiven
Bestandteile der Rauchgase, insbesondere SO₂ und SO₃ und verschiedene Kohlenwasserstoffe,
verstärkt. Bei Kondensation kommt es dabei beispielsweise zur Niederschlagung von
schwefliger Säure oder Schwefelsäure.
[0004] Um derartigen Durchfeuchtungs- bzw. Versottungserscheinungen entgegenzuwirken, ist
man neuerdings dazu übergegangen, im Hausschornstein mindestens einen sich vertikal
erstreckenden zusätzlichen Hinterlüftungskanal auszubilden. Dieser führt einen im
allgemeinen unten eingeführten und am Schornsteinkopf abgeführten Strom aus Hinterlüftungsluft
(oder einem sonstigen Hinterlüftungsgas). Die Hinterlüftungsluft durchlüftet dabei
die von der Durchfeuchtung und Versottung gefährdeten Bereiche des Hausschornsteins
und führt Feuchtigkeit und sonstige aggressive Bestandteile zum Schornsteinkopf hin
ab. Ein Überblick über eine Vielzahl räumlich möglicher Anordnungen von Hinterlüftungskanälen
bei einem mindestens dreischaligen Hausschornstein der erörterten Art ist dabei aus
der DE-OS 32 11 36 zu entnehmen. Danach können die Entlüftungskanäle praktisch in
und zwischen allen vorkommenden Schalen des Hausschornsteins vorgesehen sein. Im
Rahmen auch der Erfindung von besonderer Bedeutung ist dabei die Anordnung von nach
innen zu offenen Kanälen in den Eckbereichen außen rechteckig, insbesondere quadratisch,
und innen rund geformter Ummantelungssteine gemäß den beiden unteren Quadranten von
Fig. 5 der DE-OS 32 11 536. Im Einklang mit einer anderen Ausführungsform dieser DE-OS
32 11 536 ist demgegenüber bei der eingangs erwähnten DE-OS 34 38 696 die Hinterlüftungskanalausbildung
zwischen dem Rauchgaskanal und der Dämmschicht vorgesehen. Auch derartige Ausbildungsformen
werden im Rahmen der Erfindung mit in Betracht gezogen.
[0005] Die Erfindung befaßt sich mit der Abführung der Hinterlüftungsluft oder eines sonstigen
Hinterlüftungsgases im Schornsteinkopf.
[0006] Es ist inzwischen weit verbreitet, den eigentlichen Hausschornstein oben mit einer
Abdeckplatte zu versehen, die eine Öffnung aufweist, durch die hindurch ein den Rauchgaskanal
nach oben verlängerndes Rauchgasrohr hindurchtritt, so daß das Rauchgas oberhalb der
Abdeckplatte an die Atmosphäre abgegeben wird. Es ist dabei üblich, als Rauchgasrohr
ein eigenes Bauteil, z.B. ein Stahlrohr, zu verwenden, welches in den eigentlichen
Rauchgaskanal des Hausschornsteins eingesteckt ist. Dies ist gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 12 auch schon aus der DE-OS 34 38 696 bekannt, ebenso aber auch von offenkundig
vorbenutzten kommerziellen Ausführungsformen der DE-OS 32 11 536.
[0007] Zur Abführung der Hinterlüftungsluft bei vergleichbaren Hausschornsteinen sind verschiedene
Bauweisen bekannt. Diese kann man im Sinne der DE-OS 33 02 889 (vgl. Beschreibungsseite
4, mittlerer Absatz) danach unterteilen, ob in der Abdeckplatte Verbindungskanäle
geformt sind oder nicht.
[0008] Bei der ersten Gruppe, bei der keine Verbindungskanäle in der Abdeckplatte geformt
sind, wird die Hinterlüftungsluft o. dgl. unterhalb der Abdeckplatte ausgeleitet,
und zwar entweder in den Rauchgaskanal hinein, z.B. durch eine durchbrochene Dehnfugenmanschette
gemäß DE-OS 33 02 889 oder durch eine Öffnung in der Ummantelung direkt nach außen
(Fig. 4 der DE-OS 32 11 536). Im erstgenannten Falle werden also das Hinterlüftungsgas
und das Rauchgas vor dem Durchtritt durch die Abdeckplatte miteinander vereint. Dies
ist wegen der gleichen Strömungsrichtung beider Gasarten verhältnismäßig unkritisch
und trotzdem nicht immer erwünscht. Im zweitgenannten Falle werden Rauchgas und Hinterlüftungsgas
entkoppelt; es werden jedoch im allgemeinen Maurerarbeiten an Ort erforderlich, die
bei der Errichtung von Hausschornsteinen aus Fertigteilen auf ein Minimum beschränkt
werden sollten und insbesondere nicht aus dem Rahmen von Routinearbeiten herausfallen
sollen. Bei der praktischen Ausführung von Schornsteinköpfen der zweitgenannten Art
kommt es daher in der Praxis zu unsachgemäßer Ausführung und dadurch gegebenenfalls
sogar zu Funktionsstörungen.
[0009] Zur zweiten Gruppe, bei der Verbindungskanäle in der Abdeckplatte vorgesehen sind,
sei die US-PS 2 446 729 erwähnt, bei welcher die Verbindungskanäle nur an der Unterseite
der Abdeckplatte ausgebildet sind und so Hinterlüftungskanäle mit dem Rauchgaskanal
verbinden. Dies stellt also eine Alternative zur Verwendung einer durchbrochenen Dehnfugenmanschette
dar.
[0010] Aus dem DE-GM 16 94 129 ist schließlich schon ein Rauchabzugsrohr bekannt, bei dem
ein Rauchgasrohr aus einem äußeren wärmedämmenden Mantel aus Schamotterohr axial hervorsteht,
wobei ein Ringraum zwischen dem Rauchgasrohr und dem Außenmantel vorgesehen ist,
durch den zur Kühlung des Rauchgasrohres kaminartig Luft von unten nach oben strömen
kann. Die Stirnseite des Außenmantels ist durch eine steile kegelförmige Schürze
mit beiden Flanken eines Giebeldaches verbunden, durch dessen Scheitel das Rauchabzugsrohr
geführt ist. An dem oberen Ende des Rauchgasrohres ist ein Aufsatz vorgesehen, der
einerseits einen Verteilungskopf für horizontale Abgabe des Rauchgases bildet und
andererseits ein Gehäuse trägt, welches zusammen mit der kegelförmigen Schürze schräg
nach unten gerichtete Austrittsöffnungen für die kühlende Konvexionsluft bildet. Eine
Verbindung des Gehäuses mit der Schürze ist nicht vorgesehen.
[0011] Nach der DE-OS 34 38 696, von welcher die Erfindung ausgeht, ist stattdessen die
Öffnung in der Abdeckplatte, durch welche das Rauchgasrohr hindurchtritt, mit einer
Überweite ausgebildet. Der Ringspalt zwischen der Mantelfläche des Rauchgasrohres
und dem Rand der Öffnung bildet dabei die Durchtrittsöffnung für die Hinterlüftungsluft
vertikal nach oben. Die Durchtrittsöffnung ist mit einer ringscheibenförmigen oberen
Abdeckung versehen, welche vom Rauchgasrohr getragen ist und zwischen der Abdeckplatte
und der Abdeckung einen uneingeschränkten seitlichen Durchtritt beläßt.
[0012] Auch diese vorbekannte Konstruktion bietet nur beschränkten Schutz gegen Regeneintritt
in die Durchtrittsöffnung der Abdeckplatte, insbesondere, wenn man seitlich treibenden
Regen und eine Wasserfilmausbildung an der Oberseite der Abdeckplatte in Betracht
zieht. Ebenso kann es unter Wind- und Regeneinflüssen im Bereich der Oberseite der
Abdeckplatte und im darüber befindlichen freien Durchtrittsbereich zu erheblichem
Schmutzeintrag kommen. Unter beiden Einflüssen kann das Hinterlüftungskanalsystem
im Hausschornstein selbst leiden. Auch kann sich allmählich die Durchtrittsöffnung
in der Abdeckplatte immer mehr zusetzen, gegebenenfalls sogar mit Pflanzenbewuchs
zuwachsen. Schließlich mag man manchmal auch noch die Entkoppelung des Rauchgasaustritts
und des Austritts der Hinterlüftungsluft verbessern wollen.
[0013] Ausgehend von dieser vorbekannten Bauweise liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen zumindest weitgehend in einfacher Weise in Fertigteilbauweise - im ganzen vorgefertigt
oder aus Einzelteilen aufgebaut - herstellbaren Schornsteinkopf zu schaffen, bei dem
die Durchtrittsöffnung(en) der Hinterlüftungsluft in der Abdeckplatte gegen Regen-
und Schmutzeinflüsse möglichst gut geschützt ist bzw. sind und gegebenenfalls auch
eine gute Entkoppelung von Rauchgas und Hinterlüftungsgas gewährleistet ist.
[0014] Diese Aufgabe wird bei einem Schornsteinkopf gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1
oder Anspruch 14 alternativ gemäß den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 bzw.14
gelöst.
[0015] Bei beiden erfindungsgemäßen Lösungen wird die Hinterlüftungsluft oder ein sonstiges
Hinterlüftungsgas durch ein Austrittsgehäuse geleitet, welches mindestens eine von
der (jeweiligen) Durchtrittsöffnung in der Abdeckplatte unabhängige Austrittsöffnung
für das Hinterlüftungsgas darbietet.
[0016] Eine solche der Durchtrittsöffnung in der Abdeckplatte vorgeschaltete Austrittsöffnung
reduziert schon von vornherein den Anteil von Regen oder Schmutz, der zur Durchtrittsöffnung
in der Abdeckplatte gelangen könnte. Außerdem läßt sich der Eintritt von Regen und
Schmutz durch entsprechende Ausbildung dieser Austrittsöffnung(en) noch wesentlich
weiter reduzieren, beispielsweise allein schon durch einen labyrinthartigen Austrittsweg.
Ferner besteht die Möglichkeit (Anspruch 21), an der Oberseite der Abdeckplatte gegenüber
dem Innenraum des Austrittsgehäuses ein Wasserablaufsystem auszubilden, welches bei
hinreichender Regenwasserbeaufschlagung oder gar Frischwasserzuführung aus einer gesonderten
Wasserquelle auch noch zur Reinwaschung von eingedrungenen Schmutzanteilen genutzt
werden kann. Schließlich ergibt sich von selbst eine recht gute Entkoppelung des
Rauchgasstroms vom austretenden Strom des Hinterlüftungsgases.
[0017] Die beiden erfindungsgemäßen Lösungen der beiden nebengeordneten Ansprüche 1 und
14 unterscheiden sich in unterschiedlicher Bewältigung der Schwierigkeit, daß die
Abdeckplatte des Schornsteinkopfes im Bauwerk ortsfest angeordnet wird, während
das Rauchgasrohr vertikalen Streckungen und Kontraktionen unter den thermischen Einflüssen
des Betriebs, insbesondere beim Ein- und Ausschalten der Heizung, unterliegt. Diese
Relativbeweglichkeit wird nach Anspruch 1 durch eine Dehnungsfuge zwischen dem Austrittsgehäuse
und dem aus der Abdeckplatte nach oben hindurchtretenden Rauch gasrohr Rechnung getragen.
Nach dieser Lösung ist also das Austrittsgehäuse nicht an dem Rauchgasrohr befestigt.
Dabei kann diese Dehnungsfuge mit bei weitem geringerem Querschnitt als die Durchtrittsöffnung
in der Abdeckplatte ausgebildet werden. Dementsprechend ist auch ein die Dehnungsfuge
gegen Regen und Schmutzzutritt abschirmender Abdeckkragen gemäß Anspruch 2, der vom
Rachgasrohr getragen wird, schon grundsätzlich wesentlich kleiner bemessen als die
gattungsgemäß bekannte Abdeckung der ganzen Durchtrittsöffnung der Abdeckplatte selbst.
Ein solcher Abdeckkragen ist im Grenzfall sogar entbehrlich, z. B. wenn zwischen
dem Rauchgasrohr und dem Austrittsrohr eine enge Passung vorgesehen ist.
[0018] Diese erste erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es insbesondere, gemäß Anspruch 5
den Rauchgaskanal des Hausschornsteins, vorzugsweise ein Schamotte- oder Stahlrohrstrang,
als das Rauchgasrohr durch die Abdeckplatte hindurch nach oben in ganz unkonventioneller
Weise zu verlängern. Das Abdeckgehäuse kann dabei gemäß Anspruch 4 an der Abdeckplatte
befestigt sein oder auf dieser auch nur lose aufsitzen. Im letztgenannten Falle ist
die Lösung gemäß Anspruch 3 vorzuziehen, daß es dabei zu einem formschlüssigen Eingriff
mit der Abdeckplatte oder aber mit dem Rauchgasrohr - im letztgenannten Falle unter
Belassung der Dehnungsfuge - kommt.
[0019] Nach der alternativen zweiten Lösung von Anspruch 1 4 wird ein relativer Längenausgleich
zwischen dem unterhalb der Abdeckplatte endenden Rauchgaskanal des Hausschornsteins
und einem in diesem als Verlängerungsstück eingesteckten Rauchgasrohr vorgenommen,
welches seinerseits durch die Abdeckplatte nach oben hindurchragt. Indem dabei das
Rauchgasrohr auch an dem Austrittsgehäuse befestigt oder wenigstens unterstützt ist,
wird das Rauchgasrohr vom Austrittsgehäuse getragen, so daß das Rauchgasrohr nicht
mehr wie im Falle der DE-OS 34 38 696 vom Rauchgaskanal des Hausschornsteins gehalten
werden muß. Diese zweite erfindungsgemäße Lösung bietet im Vergleich mit der ersten
den Vorteil, oberhalb der der Abdeckplatte überhaupt keine mehr gegen Regen oder Schmutz
empfindliche zusätzliche Öffnung zu besitzen, welche durch die genannten realtiven
Dehnungen von Bauteilen des Schornsteins bedingt ist.
[0020] Auch die erste erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, wie bei der zweiten erfindungsgemäßen
Lösung vorzusehen, daß das Rauchgas ein über die Abdeckplatte ragendes Verlängerungsstück
eines unter der Abdeckplatte endenden Rauchgaskanals ist. Dann läßt sich nach Anspruch
13 ein Hineinrutschen des Verlängerungsstücks in den Rauchgaskanal durch Abfangen
an diesem vermeiden.
[0021] Auch bei der zweiten erfindungsgemäßen Lösung kann das Austrittsgehäuse dieselben
Funktionen erfüllen wie bei der ersten erfindungsgemäßen Lösung; dazu gehört auch
die Gestaltbarkeit der Austrittswege oberhalb der Durchtrittsöffnung durch die Abdeckplatte
als Labyrinthöffnung. Bei der ersten erfindungsgemäßen Lösung wird dabei zweckmäßig
auch die im Vergleich mit der zweiten erfindungsgemäßen Lösung zusätzlich im Anschluß
an die freie Atmosphäre vorgesehene Dehnungsfuge zwischen dem Austrittsgehäuse und
dem Abdeckkragen als Labyrinthdichtung ausgebildet.
[0022] Eine zweckmäßige Gestaltung dieser Labyrinthdichtung zeigt Anspruch 7. Die dabei
vorgesehene umgekehrte Trichterform des Daches des Austrittsgehäuses wird gemäß Anspruch
8 zweckmäßig mindestens so weit vom Rauchgasrohr radial nach außen erstreckt, daß
sie mit Überstand jede Durchtrittsöffnung für das Hinterlüftungsgas in der Abdeckplatte
überragt. Da nämlich das Hinterlüftungsgas aus dem Hausschornstein Feuchtigkeit
herausführt, kommt es innerhalb des Austrittsgehäuses zu einer Konzentration von
Wasserdampf, der bei kalter atmosphärischer Außentemperatur den Taupunkt unterschreitet
und sich als Kondenswasser unter dem Dach des Austrittsgehäuses niederschlägt. Die
genannte umgekehrt trichterförmige Dachausbildung kann dann dazu führen, daß das unter
dem Dach des Austrittsgehäuses niedergeschlagene Wasser radial nach außen abgeführt
wird, ohne in eine Durchtrittsöffnung in der Abdeckplatte abzufallen. Es hängt jetzt
von der Art der Wasserabführung von der Oberseite der Abdeckplatte ab, ob man die
umgekehrte Trichterform des Daches des Austrittsgehäuses bis zu dessen Mantelfläche
reichen läßt, was bevorzugt ist, um dann dort das Kondenswasser au der Innenseite
der Mantelfläche mit maximalem Abstand zu der jeweiligen Durchtrittsöffnung in der
Abdeckplatte ablaufen zu lassen, oder ob man eine andere Wasserabführungsanordnung
verwendet, z.B. weiter radial innen liegende Sammelrinnen eines Wasserablaufsystems
gemäß Anspruch 21, in die, etwa durch eine geeignete Wasserablaufkante an der Unterseite
des Daches des Austrittsgehäuses, das ablaufende Kondenswasser unmittel bar hineingeleitet
wird.
[0023] Aus dem Vorhandensein der Dehnungsfuge zwischen dem Austrittsgehäuse und dem Abdeckkragen
bei der ersten erfindungsgemäßen Lösung kann man gemäß Anspruch 9 noch dadurch einen
weiteren Vorteil ziehen, daß dieser Dehnungsfuge als zweite Funktion auch noch die
der Austrittsöffnung aus dem Austrittsgehäuse zugewiesen wird. In diesem Falle kann
das Austrittsgehäuse eine vollständig geschlossene Mantelfläche besitzen und braucht
lediglich an seiner oberen Stirnseite geöffnet zu sein. Die einfachste konstruktive
Gestaltung zeigt Anspruch 10. Einen zusätzlichen Regenschutz unter gleichzeitiger
Bildung einer Labyrinthdichtung gemäß Anspruch 5 ergibt dann ein im Ringspalt zwischen
der Oberkante der Mantelfläche des Austrittsgehäuses und dem Abdeckkragen überlappender
Ringschurz gemäß Anspruch 11.
[0024] Die Befestigung des Abdeckkragens am Rauchrohr erfolgt vorzugsweise durch eine Kittverbindung.
Dies ist dann von besonderer Bedeutung, wenn im Sinne von Anspruch 5 ein aus Schamotte,
beispielsweise aus einzelnen miteinander verkitteten Schamotterohren, aufgebauter
Rauchgaskanal durch die Abdeckplatte nach oben geführt ist. Insbesondere dann ist
zweckmäßig auch der Abdeckkragen aus Schamotte gebildet. Ganz allgemein bei beiden
erfindungsgemäßen Lösungen ist es ferner gemäß Anspruch 22 bevorzugt, daß auch das
Austrittsgehäuse - im Falle der ersten Ausführungsform sogar vorzugsweise zusätzlich
auch noch der gemäß Anspruch 2 gegebenenfalls vor-handene Abdeckkragen -aus Schamotte
besteht. Technische Gründe hierfür sind die Korrosionsfestigkeit gegen von dem Hinterlüftungsgas
mitgeführte aggressive Bestandteile des Rauchgases sowie gute Geräuschdämmungseigenschaften
der Schamotte im Vergleich mit anderen in Frage kommenden Materialien, wie etwa korrosionsgeschütztem
Metall-, z.B. Stahl-, -blech.
[0025] Wenn etwa im Sinne von Anspruch 10 das Austrittsgehäuse von einem Zylindermantel
gebildet ist, dessen obere Stirnfläche dann zweckmäßig gänzlich offen ist, ist der
ganze Austrittsquerschnitt für das Hinterlüftungsgas aus dem Innenraum des Austrittsgehäuses
vertikal orientiert. Vorzugsweise ist jedoch gemäß Anspruch 15 bei beiden erfindungsgemäßen
Lösungen mindestens der überwiegende Austrittsquerschnitt für das Hinterlüftungsgas
aus dem Innenraum des Austrittsgehcäuses horizontal orientiert, wobei vorzugsweise
nach Anspruch 16 über den Umfang einer Mantelfläche des Austrittsgehäuses verteilte
Austrittsöffnungen vorgesehen sind. Dies soll auch die konstruktive Baumöglichkeit
einschließen, daß ein rings umlaufender Austrittsspalt zwischen gesonderten oberen
und unteren Bauteilen des Austrittsgehäuses vorgesehen ist, die durch Befestigungsstreben
miteinander fest verbunden sind. Dann werden diese Befestigungsstreben als Unterteilung
des umlaufenden Ringspalts in einzelne Austrittsöffnungen angesehen.
[0026] Die Ansprüche 17 bis 20 beschreiben verschiedene Möglichkeiten, auch diese Austrittsöffnungen
wiederum gegen Regen und Schmutz zu schützen und gegebenenfalls bei der Ausbildung
einer Labyrinthdichtung im Austrittsbereich des Hinterlüftungsgases mitzuwirken. So
kann man einmal das Austrittsgehäuse außen mit einem Regen- und Schmutzabweiskragen
verbinden. Dies hat eine primäre Schutzwirkung gegenüber vornehmlich von oben einfallendem
Regen und Schmutz. Mehr gezielt gegen treibenden Regen und Schmutz wirken nach innen
oder außen hinter bzw. vor die Austrittsöffnungen ausgestellte Regen- und Schmutzabweiswände.
Diese sind vorzugsweise vertikal geneigt ausgebildet und gehen dann zweckmäßig vom
oberen oder unteren Randbereich der Austrittsöffnungen aus. Sie können aber auch unter
Bildung eines labyrinthartigen Austrittsweges einfach vertikal verlaufen, z.B. im
Falle einer in Umfangsrichtung durchlaufend ausgebildeten Schmutzabweiswand gemäß
Anspruch 19 als mit Abstand die jeweilige Austrittsöffnung überlappende vertikale
Wand. Bevorzugt ist jedoch zur Förderung des Regen- und Schmutzablaufs sowie zur optimalen
Öffnungsgestaltung der Austrittsöffnungen eine umgekehrte Trichterform derartiger
Schmutzabweiswände. Auch für den Fall, daß die Schmutzabweiswände hinter den einzelnen
Austrittsöffnungen von einer zusammenhängend umlaufenden Wand gebildet sind, wird
hier von mehreren Schmutzabweiswänden gesprochen, und zwar jeweils eine bezogen auf
jede Austrittsöffnung. Wie gesagt, kann man aber auch radial hintereinander mehrere
Schmutzabweiswände schachteln, z.B. abwechselnd oben und unten befestigt.
[0027] Man kann aber auch an jeder einzelnen Austrittsöffnung eine Lasche ausstellen, die
beispielsweise wie bei der Dehnfugenmanschette nach der DE-OS 33 02 889 ursprünglich
integral mit dem Hauptkörper, bei der Erfindung dem Austrittsgehäuse, gebildet und
dann teilweise ausgeschnitten und am Rande der Austrittsöffnung abgebogen ist. Dies
gilt naturgemäß nur bei derartig durch Biegen verformbaren Materialien des Austrittsgehäuses,
kann jedoch auch bei anderen Materialien, wie etwa Austrittsgehäusen aus Schamotte,
mehr oder minder ausgeprägt bereits bei der Formgebung nachgebildet sein.
[0028] Wie eingangs bereits erwähnt wurde , läßt sich der erfindungsgemäße Schornstein
bei mannigfachen Anordnungsweisen von Hinterlüftungskanälen verwenden, und zwar auch
dann, wenn wie im Falle des bekannten Schornsteinkopfes der Oberbegriffe von Anspruch
1 und 14 die Lüftungsluft radial innen zwischen einer Wärmedämmschicht und dem Rauchgaskanal
nach oben geführt wird. Wie eingangs aber auch bereits erwähnt wurde, ist die Erfindung
vorzugsweise auf den Fall bezogen, daß die Hinterlüftungsluft radial außerhalb der
Wärmedämmschicht geführt ist. In diesem Falle kann man sie im Bereich des Schornsteinkopfes
gemäß Anspruch 23 radial nach innen führen, indem man das obere Ende der Wärmedämmschicht
axial zurücksetzt und dadurch eine Verbindungskammer zwischen den jeweiligen oberen
Enden des Hinterlüftungskanals oder der Hinterlüftungskanäle bildet. Dies ermöglicht
es, auch bei radial relativ weitem Abstand des jeweiligen Hinterlüftungskanals vom
Rauchgasrohr bzw. dessen Achse wie im Falle der DE-OS 34 38 696, wo die räumlichen
Anordnungsverhältnisse der Hinterlüftungskanäle unproblematischer sind, zur Bildung
der Öffnung für ein Rauchgasrohr und der Durchtrittsöffnung für die Hinterlüftungsluft
innerhalb der Abdeckplatte eine einzige Öffnung vorzusehen und dabei nur einen relativ
schmalen Durchtrittsquerschnitt für die Hinterlüftungsluft zwischen dem Rand der Öffnung
in der Abdeckplatte und dem Mantel des Rauchgasrohres zu bilden.
[0029] In manchen Fällen ist es jedoch erwünscht, die Wärmedämmschicht bis unmittelbar
unter die Abdeckplatte hochzuziehen. Insbesondere in solchen Fällen kann dann die
Durchtrittsöffnung oder können die Durchtrittsöffnungen, durch die die Hinterlüftungsluft
tritt, in der Abdeckplatte auch räumlich gesondert von der das Rauchgasrohr aufnehmenden
Öffnung vorgesehen sein. Das gilt insbesondere für den bereits eingangs bevorzugt
genannten Fall, daß Hinterlüftungskanäle in Eckbereichen eines außen rechteckig und
innen zylindrisch ausgebildeten Mantelsteins ausgespart und zweckmäßig radial nach
innen über Durchbrüche offen sind (gemäß DE-OS 32 11 536, Fig. 5, beide unteren Quadranten,
aber auch im Falle von alternativen Lösungen, beispielsweise gem. Fig. 11 und 12 wie
Fig. 8, beide linken Quadranten, und Fig. 5, beide oberen Quadranten). In allen solchen
Fällen sieht Anspruch 24 jedoch vor, daß alle Durchtrittsöffnungen in der Abdeckplatte
in einem gemeinsamen Austrittsgehäuse münden, welches dann wiederum gemäß einer der
beiden alternativen Lösungen nach Anspruch 1 oder Anspruch 14 ausgebildet und weiter
ausgestaltet ist.
[0030] Insbesondere für den auf die beiden unteren Quadranten von Fig. 5 der DE-OS 32 11
536 bezogenen Fall, daß in den Eckbereichen einer außen rechteckigen und innen zylindrischen
Ummantelung einzelne Hinterlüftungskanäle ausgespart sind, aber auch für andere vergleichbare
Fälle gilt dann die vorzugsweise Lösung nach Anspruch 25, daß die jeweilige Durchtrittsöffnung
mit dem Hinterlüftungskanal etwa fluchtend angeordnet werden kann.
[0031] Bei der Gestaltung und Dimensionierung des Austrittsgehäuses ist neben der selbstverständlichen
Forderung, unnötigen Materialaufwand zu vermeiden, auch daran zu denken, daß möglichst
viel Freiraum neben dem Austrittsgehäuse für anderweitige Nutzung belassen wird. Wenn
von einem runden Querschnitt des Rauchgasrohres ausgegangen wird und, wie im Falle
des Anspruchs 23, der Durchtrittsquerschnitt für das Hinterlüftungsgas radial nahe
benachbart dem Rauchgasrohr angeordnet wird, kommt man zweckmäßig mit etwa kreisförmiger
Mantel kontur des Austrittsgehäuses aus. Im Falle beispielsweise des Anspruchs 24,
bei dem von der Öffnung des Rauchgasrohres in der Abdeckplatte gesonderte Durchtrittsöffnungen
für das Hinterlüftungsgas vorgesehen sind, hat eine an sich auch mögliche zylindrische
Außenkontur des Austrittsgehäuses einen unverhältnismäßig ausgedehnten Raumbedarf.
Insbesondere in dem Fall, daß sich die fluchtenden Verlängerungen aller Hinterlüftungskanäle
in einem Rechteck erfassen lassen, ist dann auch eine rechteckige oder gegebenenfalls
quadratische Austrittskontur des Mantelgehäuses zweckmäßig. Man kann aber in einem
solchen Falle sogar auch mit einer einzigen Öffnung in der Abdeckplatte auskommen,
wenn man diese auch das Rauchgasrohr aufnehmende Öffnung rechteckig gestaltet und
dabei den Überschußraum als Durchtrittsquerschnitt für die Hinterlüftungsluft verwendet.
Bevorzugt ist dabei die Lösung gemäß Anspruch 28, bei der vier einzelne Durchtrittsquerschnitte
in den Zwickeln zwischen den Ecken der quadratischen Öffnung und der Mantelfläche
des Rauchgasrohres gebildet sind, die man dann beispielsweise einzeln je einem von
vier in Eckbereichen des Hausschornsteins ausgebildeten Hinterlüftungskanal, oder
jeweils einer Gruppe derartiger Kanäle, zuordnen kann. Dies stellt auch eine Anpassung
an den mehrfach erwähnten Fall dar, bei dem gegebenenfalls radial nach innen geöffnete
Hinterlüftungskanäle in den Eckbereichen einer außen rechteckigen und innen zylindrischen
Ummantelung verlaufen.
[0032] Im Falle eines Austrittsgehäuses mit zylindrischer Innenkontur können dann im Umfangsrichtung
durchlaufend ausgebildete Schmutzabweiswände gemäß Anspruch 19 von einem axial symmetrischen
Gebilde, wie einem Zylinder oder einem umgekehrten Trichter, gebildet sein. Im Falle
einer rechteckigen oder quadratischen Mantelkontur des Austrittsgehäuses können
dann vergleichbare in Umfangsrichtung durchlaufend ausgebildete Schmutzabweiswände
auch von einer gegebenfalls in vertikaler Richtung als umgekehrter Trichter geneigten
Wandstruktur nach Art eines rings geschlossenenen Kastens ohne Boden gebildet sein.
[0033] Im Fall der zweiten erfindungsgemäßen Lösung ist es nach Anspruch 29 möglich, eine
Befestigung - oder alternativ eine der Befestigungswirkung entsprechende Unterstützung
- so einstellbar zu gestalten, z. B. durch eine Langlochbefestigung, daß der Überstand
des Rauchgasrohres über dem Austrittsgehäuse einstellbar ist.
[0034] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert.
[0035] Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Radialschnitt durch eine erste Ausführungsform eines oberen
Endes eines dreischaligen hinterlüfteten Hausschornsteins mit Schornsteinkopf;
Fig. 2 einen vertikalen Radialschnitt einer zweiten Ausführungsform eines dreischaligen
hinterlüfteten Hausschornsteins mit Schornsteinkopf;
Fig. 3 einen vertikalen Radialschnitt einer alternativen Ausführungsform des Schornsteinkopfes
bei einem Hausschornstein gemäß Fig. 1;
Fig. 4 in abgebrochener, auf den Schornsteinkopf konzentrierter Darstellung einen
vertikalen Radialschnitt eines im Vergleich zu Fig. 1 abgewandelten Schornsteinkopfes;
Fig. 5 ein halbseitiges Konturenbild eines Schornsteinkopfes mit zylindrischer Außenkontur
des Austrittsgehäuses;
Fig. 6 ein volles horizontales Konturenbild eines Schornsteinkopfs mit quadratischer
Außenkontur des Austrittsgehäuses ; und
Fig. 7 bis 9 vertikale Radialschnitte von drei weiteren Ausführungsformen eines Schornsteinkopfes
bei einem Hausschornstein.
[0036] In den Fig. 1, 3 und 4 einerseits und in der Fig. 2 andererseits werden ohne Beschränkung
der Allgemeinheit zwei unterschiedliche Bauformen dreischaliger hinterlüfteter Hausschornsteine
vorausgesetzt, deren Schornsteinköpfe im Gegensatz zur konkreten Darstellung der Ausführungsbeispiele
untereinander austauschbar sind.
[0037] Beide Bauarten von Hausschornsteinen sind dreischalig ausgebildet mit einem zylindrischen
Rauchgaskanal 2, der aus einzelnen zusammengekitteten Schamotterohren, einem durchgehenden
Stahlrohr usw. bestehen kann, einer den Rauchgaskanal 2 umgebenden Wärmedämmschicht
4 aus Glas- oder sonstiger Mineralwolle und aus einer stützenden Ummantelung 6 aus
Leichtbeton. Die Wärmedammschicht 4 bildet eine Zylinderschale. Ebenso ist die Innenfläche
der Ummantelung zylindrisch ausgebildet, während ihre Außenfläche vorzugsweise rechteckig
bzw. quadratisch ist. Mit 8 ist die Achse des Rauchgaskanals bezeichnet. Längs dieser
erstreckt sich ein in Umfangsrichtung zusammenhängender Hinterlüftungskanal 10 (oder
eine Mehrzahl von über den Umfang verteilten Hinterlüftungskanälen, die der Einfachheit
halber mit demselben Bezugszeichen 10 bezeichnet sind) nach oben, welcher Hinterlüftungsluft
oder ein anderes Hinterlüftungsgas im Sinne der eingezeichneten Pfeile führt. Der
Unterschied der beiden Ausführungsformen liegt darin, daß bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1, 3 und 4 der Hinterlüftungskanal 10 bzw. mehrere dieser Hinterlüftungskanäle
radial außerhalb der Wärmedämmschicht 4 angeordnet ist bzw. sind, während diese Anordnung
bei der Ausführungsform nach Fig. 4 radial weiter innen als die Wärmedämmschicht vorgesehen
ist. Konkret betrifft Fig. 1 die Fälle, bei denen der jeweilige Hinterlüftungskanal
10 zwischen der Wärmedämmschicht 4 und der Ummantelung 6 oder innerhalb der letzteren
angeordnet ist, während Fig. 2 die Ausführungsform betrifft, bei der der jeweilige
Hinterlüftungskanal 10 zwischen der Wärmedämmschicht und dem Rauchgaskanal angeordnet
ist und dabei gegebenenfalls eine gasdurchlässig ausgebildete Wärmedämmschicht mit
flutet. Auch im Falle der Ausführungsformen der Fig. 1, 3 und 4 ist eine Gasdurchlässigkeit
der Wärmedämmschicht vorausgesetzt. Die Hauptströmung erfolgt jedoch in beiden Fällen
in dem jeweiligen Hinterlüftungskanal 10, während die Wärmedämmschicht von der Hinterlüftungsluft
zur Abführung von Wasserdampf und sonstigen dampfförmigen aggressiven Bestandteilen
beaufschlagt wird.
[0038] Im Falle der erstgenannten Ausführungsform der Fig. 1, 2 und 4 gehört zum Hausschornstein
auch noch eine die Ummantelung 6 umgebende Ummauerung 12. Diese wird im Falle der
Fig. 2 mindestens im Schornsteinkopfbereich durch einen herabhängenden Schurz 14 einer
Abdeckplatte 16 ersetzt, welche über eine Mörtel- oder Kittschicht 18 auf der Ummantelung
6 befestigt ist. Im Falle der Fig. 1, 3 und 4 liegt die Abdeckplatte 16 auch noch
auf der Ummauerung 12 auf, und zwar je nach den baulichen Anforderungen ebenfalls
aufgemörtelt oder aufgekittet oder gegebenenfalls mit eigenen Hinterlüftungskanälen
der Ummauerung versehen.
[0039] Die Abdeckplatte 16 weist eine zylindrische vertikale Öffnung 20 auf, die mit Übermaß
ein durch die Abdeckplatte 18 nach oben ragendes zylindrisches Rauchgasrohr 22 umgibt.
[0040] Im Falle der Fig. 1, 3 und 4 ist dieses Rauchgasrohr 20 integraler Bestandteil des
Rauchgaskanals 2, der als solcher durch die Abdeckplatte hindurch frei nach oben
ragt. Speziell handelt es sich dabei um ein Rauchgasrohr 22 aus Schamotte, und zwar
vorzugsweise als ein Rohr oder gegebenenfalls aus Schamotterohrelementen zusammengekittet,
im Prinzip ungeschwächten Querschnitts im Verhältnis zum sonstigen Rauchgaskanal 2,
wenn man einmal von bauüblichen Konizitäten u. dgl. absieht.
[0041] Im Falle der Fig. 2 ist stattdessen ein vom Rauchgaskanal 2 gesondert vorgesehenes
Rauchgasrohr 22 in das obere Ende des Rauchgaskanals 2 eingesteckt und gegenüber diesem
im Bereich einer Dehnungsfuge 24 mit einer ringförmigen Gleitdichtung abgedichtet,
welche in einer Ringnut eines der beiden relativ zueinander gleitfähigen Teile 2 und
22 gehalten ist und relativ zu einer Gleitfläche des anderen Teils gleiten kann.
[0042] Bei allen dargestellten Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 bildet ein Ringspalt zwischen
dem Rand der Öffnung 20 und dem Außenmantel des Rauchgasrohres 22 eine ringförmige
vertikale Durchtrittsöffnung 28 für die Hinterlüftungsluft oder sonstiges Hinterlüftungsgas
aus dem jeweiligen Hinterlüftungskanal 10 durch die Abdeckplatte 16 vertikal nach
oben. In beiden Fällen ist der jeweilige Hinterlüftungskanal 10 mit der Durchtrittsöffnung
28 über eine Verbindungskammer 31 verbunden, welche am axial gegenüber der Ummantelung
6 zurückgesetzten oberen Ende der Wärmedämmschicht 4 gebildet ist. Diese Verbindungskammer
31 dient im Falle der Ausführungsformen der Fig. 1, 3 und 4 zur Überbrückung der Wärmedämmschicht
4 vom radial außen von dieser angeordneten jeweiligen Hinterlüftungskanal 10 zur
radial weiter innen liegenden Durchtrittsöffnung. Im Falle der Fig. 2 ist eine derartige
Überbrükkung nicht erforderlich, so daß dort die Wärmedämmschicht auch anders als
beim dargestellten Ausführungsbeispiel bis nach oben an die Abdeckplatte 16 heran
hochgezogen sein kann. Man kann die Verbindungskammer 31 jedoch auch bei der dargestellten
Ausführungsform dazu nutzen, etwa aus der Wärmedämmschicht 4 austretendes Gas oben
und zusammen mit dem direkt aus dem jeweiligen Hinterlüftungskanal 10 kommenden
Hinterlüftungsgas zur Durchtritts öffnung 28 zu führen.
[0043] Man erkennt an den Fig. 1 und 3, daß der maximale Abstand des Randes der Öffnung
20 von der Achse 8 des Rauchgasrohres 22 kleiner als der minimale Abstand des oder
der Hinterlüftungskanals bzw. -kanäle 10 von der Achse 8 des Rauchgasrohres 22 ist
und somit die jeweiligen Hinterlüftungskanäle 10 eine größere horizontale Erstrekkung
einnehmen als die Durchtrittsöffnung 28.
[0044] Die Art und Weise, wie die Hinterlüftungsluft oder sonstiges Hinterlüftungsgas aus
der Durchtrittsöffnung 28 oben weitergeführt wird, hängt nun nicht davon ab, ob der
jeweilige Hinterlüftungskanal 10 radial außerhalb oder radial innerhalb der Wärmedämmschicht
4 angeordnet ist, sondern davon, auf welche Weise die im Betrieb des Hausschornsteins
auftretenden axialen Längenänderungen des Rauchgaskanals 2 mit Rauchgasrohr 22 relativ
zur Abdeckplatte 16 ausgeglichen werden.
[0045] In allen Fällen ist oberhalb der Durchtrittsöffnung 28 ein Austrittsgehäuse 30 vorgesehen,
welches mindestens eine von der Durchtrittsöffnung 28 unabhängige Austrittsöffnung
bildet und durch welches die Hinterlüftungsluft oder sonstiges Hinterlüftungsgas zur
freien Atmosphäre geführt wird.
[0046] Im Falle der Fig. 2 ist das Austrittsgehäuse 30 sowohl an dem vom Rauchgaskanal 2
gesonderte Rauchgasrohr 22 als auch an der Abdeckplatte 16 befestigt, so daß das Rauchgasrohr
22 starr mit der Abdeckplatte 16 verbunden ist. Der erforderliche axiale Längenausgleich
in bezug auf den Rauchgaskanal 2 mit Rauchgasrohr 22 erfolgt dabei im Bereich der
Dehnungsfuge 24 bzw. der dort angeordneten Gleitdichtung 26.
[0047] Wenn hingegen gemäß den Fig. 1, 3 und 4 das Rauchgasrohr 22 integraler Teil des
Rauchgaskanals 2 ist, erfolgt der axiale Längenausgleich im Bereich einer Dehnungsfuge
32 zwischen dem Rauchgasrohr 22 und dem Austrittsgehäuse 30. Das Austrittsgehäuse
30 ist dann nicht am Rauchgasrohr 22 bzw. am nach oben verlängerten Rauchgaskanal
2 befestigt, sondern nur mit der Abdeckpltte 16 stationär verbunden. Grundsätzlich
reicht dabei ein loses Aufsitzen, vorzugsweise mit formschlüssiger Zentrierung; in
vielen Fällen wird man jedoch das Austrittsgehäuse an der Abdeckplatte 1 befestigen,
was zeichnerisch nicht gesondert dargestellt ist und durch übliche bekannte Mittel
erfolgen kann.
[0048] Im Falle der Fig. 1, 2 und 4 weist das Austrittsgehäuse eine Vielzahl von über seine
zylindrische vertikale Mantelfläche verteilten Austrittsöffnungen 34 auf, die zusammen
einen horizontal ausgerichteten Austrittsquerschnitt für die von der Durchtrittsöffnung
28 in Pfeilrichtung ankommende Hinterlüftungsluft u. dgl. bilden. Diese sind gegen
Regen und Schmutz gemäß Fig. 1 durch einen von dem Oberrand des Mantels des Austrittsgehäuses
schräg nach außen und unten ragenden Regen- und Schmutzabweiskragen 36 geschützt,
der mindestens teilweise die Austrittsöffnungen 34 überlappt. Stattdessen oder zusätzlich
sind gemäß Fig. 2 Schmutzabweiswände in Gestalt von einzelnen Laschen 38 vorgesehen,
die jeweils vom unteren Rand der einzelnen Austrittsöffnungen schräg nach oben und
innen geneigt sind. Alternativ oder auch in Kombination kann man vom oberen Rand
der jeweiligen Austrittsöffnungen nach außen und unten geneigte Laschen verwenden
oder aber auch in Umfangsrichtung durchlaufende Schmutzabweiswände, die dann ent
sprechend der schrägen Ausstellung der Laschen zweckmäßig umgekehrte Trichterform
haben.
[0049] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2, bei der das Austrittsgehäuse auch am gesondert
gefertigten Rauchgasrohr 22 angeordnet ist, kann das Dach 40 des Austrittsgehäuses
völlig geschlossen ausgebildet sein, z.B. wie dargestellt horizontal. Es kann aber
aus Gründen des Ablaufs von Kondenswasser umgekehrt trichterförmig gebildet sein,
wie dies später im Zusammenhang mit Fig. 4 noch näher erläutert wird.
[0050] Bei den anderen Ausführungsformen außer denen er Fig. 2 ist jeweils die Dehnungsfuge
32 zwischen dem Austrittsgehäuse 30 und dem Rauchgasrohr 22 vorgesehen. Hieraus
kann man unterschiedliche Bauformen gewinnen.
[0051] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist das Dach 40 des Austrittsgehäuses in einem
Bereich 42 in Nachbarschaft des Rauchgasrohres 22 als umgekehrte Trichterfläche geformt
und von einem ebenfalls als eine umgekehrte Trichterfläche geformten Abschnitt eines
Abdeckkragens 44 aus Schamotte unter Bildung einer Labyrinthdichtung überlappt. Der
Abdeckkragen 44 ist dabei durch eine Kittverbindung 46 am Rauchgasrohr 22 befestigt.
Man erkennt, daß der Abdeckkragen 44 eine vertikale Anschlußfläche an das Rauchgasrohr
sowie eine horizontale Fläche hat, die mit Abstand zum Dach 40 des Abdeckkragens verläuft,
wobei eine Luftverbindung im Bereich der Dehnungsfuge durch eine schräg nach außen
und unten gerichtete Rückwärtsverbindung labyrinthartig gestaltet ist. Dabei verlaufen
gegenüberliegende umgekehrte trichterförmige Flächen des Bereiches 42 und des Abdeckkragens
44 etwa parallel zueinander mit Abstand.
[0052] Der eigentliche Austrittsquerschnitt aus dem Aus trittsgehäuse wird bei dieser Ausführungsform
durch die horizontal orientierten Austrittsöffnungen 34 gebildet.
[0053] Fig. 3 zeigt, daß man auf diese horizontalen Austrittsöffnungen 34 ganz - oder in
nicht dargestellter Weise teilweise - verzichten kann, indem man als Austrittsgehäuse
einfach einen die Durchtrittsöffnung 28 ohne merkliche radiale Überweite verlängernden
Zylindermantel 48 gestaltet, der von dem Abdeckkragen 44 unter Bildung einer den Strom
des Hinterlüftungsgases axial rücklenkenden Labyrinthdichtung überlappt ist. Der Innenraum
des Zylindermantels 48 bildet dabei zugleich die Dehnungsfuge 32 zwischen dem Austrittsgehäuse
30 und dem Rauchgasrohr 22. Der scheibenförmig umlaufende Abdeckkragen 44 hat hier
zweckmäßig umgekehrt topfförmige Gestalt mit einer Topfwand bzw. einem Ringschurz
50, welche die äußere Mantelfläche des als Austrittsgehäuse 30 bildenden Zylindermantels
48 überlappt und so einen vertikal nach hinten gerichteten Ringspalt als Austrittsöffnung
bildet.Der Topfboden 51 kann hier gegebenenfalls auch umgekehrt trichterförmig gestaltet
sein, wie dies nachfolgend anhand Fig. 4 geschildert wird; bei der dargestellten Ausführungsform
ist der Topfboden 51 jedoch horizontal ausgerichtet.
[0054] Bei allen Ausführungsformen ist es wesentlich, daß die Durchtrittsöffnung 28 in der
Abdeckplatte 16 gegen den Eintritt von Regen und Schmutz geschützt wird. Hierzu ist
zunächst der obere Rand der Durchtrittsöffnung 28 jeweils mit einem umlaufenden Randsteg
52 ausgebildet, so daß Wasser und Schmutz radial außerhalb davon aufgefangen und
gegebenenfalls abgeleitet werden können.
[0055] Wie am besten in Fig. 1 dargestellt und auch auf die anderen Figuren übertragbar
ist, grenzt an den Randsteg 52 eine Sammelrinne 54 eines Wasserablaufsystems an, welches
hier durch eine radial nach außen verlaufende Ablaufrinne 56 sowie eine weitere radial
nach außen Gefälle aufweisende Schrägung 58 der Oberfläche der Abdeckplatte 16 dargestellt
ist. Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 kann dabei das Wasserablaufsystem
so ausgebildet sein, daß an der seitlichen Mantelfläche des Austrittsgehäuses abtropfendes
Kondenswasser von dem Wasserablaufsystem aufgefangen wird. Um möglichst alles sich
an der Unterseite des Daches des Austrittsgehäuses 30 ansammelnde Wasser in das Wasseraustrittsystem
zu leiten, ist zweckmäßig gemäß Fig. 4 das ganze Dach 40 als umgekehrter Trichter
60 gestaltet, gegebenenfalls auch nur bis zu einer in Phantomzeichnung eingezeichneten
Abtropfkante 62 reichend oder mit einer solchen versehen.
[0056] Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsformen ist implizite davon ausgegangen,
daß das Austrittsgehäuse 30 bzw. der Außenrand des Regen- und Schmutzabweiskragens
36 eine zylindrische Außenkontur 64 gemäß Fig. 5 hat, die sich der ebenfalls zylindrischen
Außenkontur des zylindrischen Rauchgasrohres 22 anpaßt.
[0057] Man kann ein zylindrisches Rauchgasrohr mit zylindrischer Außenkontur 66 des Rauchgasrohres
22 gegebenenfalls aber auch kreisförmig etwa als größten einbeschriebenen Kreis in
eine quadratische Öffnung 20 einschreiben und dabei den Durchtrittsquerschnitt 28
von vier Zwickeln zwischen Kreis bzw. Zylinder 66 und Quadrat bzw. Kastenprofil und
Öffnung 20 gewinnen, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. In solchen Fällen ist dann
zweckmäßig auch die Außenkontur des ganzen Austrittsgehäuses 30 entsprechend quadratisch
oder, in Verallgemeinerung, langgestreckt rechteckig. Es versteht sich, daß auch
andere geometrische Abwandlungen je nach Zweckdienlichkeit möglich sind.
[0058] Bis auf eine gegebenenfalls vorgesehene Hochmauerung des Rauchgaskanals 2 als Rauchgasrohr
22 gemäß Fig. 1, 3 und 4 und eine etwaige Kittverbindung 46 des Abdeckkragens 44 mit
dem Rauchgasrohr 22 sowie bauliche Vorbereitungsarbeiten am oberen Ende des Hausschornsteins,
wie speziell die axiale Zurücksetzung der Wärmedämmschicht, läßt sich der gesamte
Schornsteinkopf fabrikmäßig vorfertigen. Dies gilt insbesondere für das Austrittsgehäuse
30 mit zugehörigen Regen- und Schmutzabweiselementen, die Abdeckplatte 16 sowie den
Abdeckkragen 44 und ein gesondert vom Rauchgaskanal 2 vorgesehenes Rauchgasrohr 22
(im Sinne von Fig. 2).
[0059] Alle Ausführungsbeispiele sind unter Bezug auf einen runden Querschnitt des Rauchgasrohres
22 beschrieben. Dies ist bevorzugt; der erfindungsgemäße Schornsteinkopf läßt sich
sinngemäß abgeändert aber auch bei jedem anderen Querschnitt des Rauchgasrohres ausführen,
insbesondere bei etwa elliptischem oder rechteckigem, z.B. quadratischem, Querschnitt.
[0060] Die Figuren 7 bis 9 schließlich zeigen drei weitere Ausführungsformen bei einer solchen
Bauart, bei der das über die Abdeckplatte 16 ragende Rauchgasrohr 22 von einem Verlängerungsstück
gebildet ist, welches, wie im Falle der Ausführungsform nach Fig. 2, in einen Rauchgaskanal
2 eingesteckt ist, der unterhalb der Abdeckplatte 16 endet. Dabei ist zwischen dem
Verlängerungsstück und der Innenwand des Rauchgaskanals 2 jeweils eine Dehnungsfuge
wirksam, welche Längenextensionen und -kontraktionen des Rauchgasrohres während dessen
Betriebs ausgleichen kann. Hierzu ist das Verlängerungsstück bei allen drei Ausführungsformen
jeweils an anderem Ort gegen ein Hineinfallen in den Rauchgaskanal 2 abgefangen. Es
kann daher im Einsteckbereich auch eine etwas losere Einpassung gewählt werden, solange
noch der Zweck des Verlängerungsstückes erfüllt wird, das Rauchgas ganz oder wenigstens
in seinen meisten Anteilen im Verlängerungsstück nach außen zu führen und dabei einen
Kurzschluß in Richtung zum Hinterlüftungsgas ganz oder wenigstens überwiegend zu
vermeiden.
[0061] Wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist bei allen drei Ausführungsbeispielen
der Fig. 7 bis 9 der Rauchgaskanal 2 von einer Wärmedämmschicht 4 und einer stützenden
Ummantelung 6 umgeben, wobei zwischen der Wärmedämmschicht 4 und der Ummantelung 6
ein in Umfangsrichtung zusammenhängender Hinterlüftungskanal 10 ausgebildet ist.
[0062] Der Hinterlüftungskanal 10 führt, wie im Fall der Fig. 1 bis 3, durch die Verbindungskammer
31, die oberhalb der oberen Stirnseite der nach unten zurückgesetzten Elemente Rauchgaskanal
2 und Wärmedämmschicht 4 ausgebildet ist, und durch die Durchtrittsöffnung 28 nach
oben, die zwischen dem Verlängerungsstück und einer Innenausnehmung der Abdeckplatte
60 ausgebildet ist, und gelangt dabei in das oberhalb der Abdeckplatte 60 angeordnete
und an dieser befestigte Abdeckgehäuse, aus dessen Umfangsbereich es im wesentlichen
horizontal austritt.
[0063] Diese Ausführungsform ist ohne Beschränkung der Allgemeinheit gewählt. Denn der
Belüftungskanal könnte beispielsweise auch, wie im Fall der Fig. 2, zwischen dem
Rauchgaskanal und der Wäremdämmschicht 4 nach oben geführt sein.
[0064] Auch sonst können alle anderen Vaianten vorgsehen sein, die weiter oben angesprochen
sind und sich z. B. aus den Kombinationsmöglichkeiten der Anspruchsmerkmale ergeben.
[0065] So ist beispielsweise die Anordnung des Hinterlüftungskanals 10 der Ausführungsform
der Fig. 1 und 3 entsprechend, die Anordnung von Rauchgaskanal mit Verlängerungsstück
und Gleitdichtung 26 der Ausführungsform nach Fig. 2 ensprechend. Bei vollwirksamer
Gleitdichtung 26 kommt es übrigens auch bei leichter Einpassung des Verlängerunsstücks
in den Rauchgaskanal 2 zu keinem Nebenschluß des Rauchgases in die Hinterlüftungsluft.
Aber auch eine geringe Leckage würde nicht besonders kritisch sein, solange die Hinterlüftungsluft
noch in der Lage ist, derartige Leckageanteile abzuführen.
[0066] Die Besonderheiten der Auführungsformen der Fig. 7 bis 9 liegen in Folgendem:
[0067] Zunächst zeigen sie übereinstimmend noch eine weitere Möglichkeit der Gestaltung
des Austrittsgehäuses. Dieses besteht hier aus einer im wesentlichen horizontal und
nur geringfügig nach außen geneigten Ringscheibe 70, die außen wie im Fall der Fig.
1, 2 und 4 schräg nach außen und unten in einen Regen- und Schmutzabweiskragen 36
und innen in einen umgekehrt trichterförmig nach oben zu verlaufenden Stehkragen 72
übergeht. Insoweit entspricht die Gestaltung der des Daches des Austrittsgehäuses
30 von Fig. 1. Es sind dabei jedoch folgende beiden Besonderheiten vorgesehen:
[0068] Zum einen ist das das Rauchgasrohr 22 bildende Verlängerungsstück so eng in den
Stehkragen 72 eingepaßt, daß der Abdeckkragen 44 der Ausführungsform gemäß Fig. 1
oder 4 entbehrlich ist.
[0069] Zum anderen ist das Austrittsgehäuse mehrteilig einerseits aus der Ringscheibe 70
(mit den genannten Element 36 und 70) und andererseits aus um das Verlängerungsstück
verteilte Stehbolzen 74 gebildet, welche mit Schraubschäften in Muttern 76 eingeschraubt
sind, die ihrerseits an der Oberseite der Abdeckplatte 16 eingelassen sind. Bei geeigneter
Art der Abdeckplatte kann man auch eine unmittelbare Befestigung von Stehbolzen mit
dieser, z. B. durch Löten oder Schweißen oder direktes Einschrauben, vorsehen.
[0070] An der Oberseite der Abdeckplatte 16 ist jeweils ein Blech-oder entsprechendes Kunststoffelement
78 angeordnet, welches in Fluchtung mit der Durchtrittsöffnung 28 eine innere Aufkantung
zur Regenabweisung hat und auf einer Ringdichtung 80 aufliegt, die sich bei der gezeigten
Ausführungsform unter dem ganzen Blech 78 erstreckt, während es aber in Radialrichtung
auch nur eine beschränkten Ausdehnung zu haben braucht. Die Ringdichtung 80 ist außen
durch eine Abkantung 82 des Bleches 78 nach unten abgedeckt.
[0071] Zwischen der Unterseite der Ringscheibe 70 und der Oberseite des Bleches o. dgl.
78 ist der Schaft des Stehbolzen 74 jeweils durch eine Distanzhülse 84 umgeben.
[0072] Die Distanzhülsen teilen dabei horizontale Austrittsöffnungen für die Hinterlüftungsluft
aus dem Austrittsgehäuse 30 voneinander ab.
[0073] Die Abdeckplatte 16 sitzt wie im Falle der Fig. 1 über eine Mörtel- oder Kittschicht
18 auf der Ummantelung 6 auf.
[0074] Die Besonderheiten bei Ausführungsformen gemäß Fig. 7, 8 und 9 relativ zueinander
liegen im Folgenden:
[0075] Bei den Ausführungsformen der Fig. 7 und 9 besteht zunächst wiederum untereinander
eine Übereinstimmung darin, daß zwischen dem Stehkragen 72 des Austrittsgehäuses 30
und dem das Rauchgasrohr 22 bildenden Verlängerungsstück eine Dehnungsfuge 32 verbleibt,
die einen relativen Mengenausgleich in Achsrichtung des Rauchgaskanales 2 gestattet.
[0076] Das Verlängerungsstück ist ferner in beiden Fällen jeweils mit einer Außensicke 86
versehen.
[0077] Diese liegt im Falle des Ausführungsbeispiels nach Fig. 7 auf der Stirnseite des
Rauchgaskanals 2 und im Falle der Ausführungsform nach Fig. 9 auf der Stirnseite des
Stehkragens 72 des Austrittsgehäuses lose auf und fängt so das Verlängerungsstück
gegen ein Hineinfallen in den Rauchgaskanal 2 ab. An die Stelle der losen Auflage
kann in nicht dargestellter Weise auch eine Befestigung treten. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 9 hat dabei die Außensicke 86 auch noch eine den Abdeckkragen 44 vergleichbare
Deckfunktion.
[0078] An die Stelle der Außensicken 86 kann auch jede andere Gestaltung des Verlängerungsstückes
treten, mit welcher das Verlängerungsstück auf dem Rauchgaskanal 2 bzw. dem Austrittsgehäuse
30 aufgelagert - oder alternativ befestigt- werden kann. Die Sickenform ist jedoch
besonders einfach bei den hier in Frage kommenden Verlängerungsstücken herstellbar
und erfüllt dabei die gewünschte Stützfunktion zuverlässig.
[0079] Die Ausführungsform nach Fig. 8 zeigt demgegenüber eine Variante, bei der das das
Rauchgasrohr 22 bildende Verlängerungsstück ausdrücklich an dem Stehkragen 72 befestigt
ist. Hierzu dient eine, gegebenenfalls in Umfangsrichtung mehrfach vorhandene, im
Normalfall jedoch nur einzeln benötigte Schraubverbindung mit einer Befestigungsschraube
88, die durch eine nicht gezeigte Bohrung im Stehkragen 72 durch ein axial verlaufendes
Langloch 90 im Verlängerungsstück hindurchtritt. Nachteilig hieran ist die Schwächung
des Verlängerunsstückes durch das Langloch, die man jedoch durch bekannte Mittel,
wie etwa eine Abdecklasche, weitgehend unwirksam machen kann. Der Vorteil dieser
Anordnung besteht darin, daß der Überstand des Verlängerungsstücks über das Abdeckgehäuse
axial bei der Schornsteinmontage bzw. Montage des Schornsteinkopfes einstellbar ist.
An die Stelle der genannten Langlochbefestigungen kann auch jede andere geeignete
einstellbare Befestigung treten.
[0080] Ohne daß dies zwingend notwendig ist, ist auch bei dieser Ausführungsform am Verlängerungsstück
mindestens eine Außensicke 86 vorgesehen, die zweckmäßig, wie dargestellt, im Bereich
der Durchtrittsöffnungen 28 oder in dem axial darüber oder darunter befindlichen
Bereichen angeordnet ist.
[0081] In der nicht dargestellten mehrfachen Anordnung, oder auch schon bei einer einzigen
Außensicke, kann diese schon aus Gründen der Erhöhung der Festigkeit des Verlängerungsstückes
vorgesehen sein. Eine durchaus erwünschte Nebenfunktion bei der geschilderten besonderen
Anordnung besteht darin, daß bei Ausfall der Befestigung gemäß der Befestigungseinrichtung
88, 90, die Außensicke 86 als Sicherungselement dient, welches beim Hineinrutschen
des Verlängerungsstückes in den Rauchgaskanal 2 den Weg nach unten durch Auflage
auf der Stirnseite des Rauchgaskanals begrenzt und so als Endanschlag dienen kann.
1. Kopf für hinterlüftete mehrschalige Hausschornsteine, die in ihrer Längsrichtung
mindestens ein Rauchgasrohr (22) und mindestens einen Hinterlüfungskanal (10) aufweisen,
mit einer oberen Abdeckplatte (16) für den Schornstein, die mindestens eine Öffnung
(20) aufweist, durch die hindurch ein Rauchgasrohr (22) nach oben ragt, und die außerhalb
des Rauchgasrohres (22) mindestens eine Durchtrittsöffnung (28) für das Hinterlüfungsgas
bildet, die mit einer oberen Abdeckung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung ein Austrittsgehäuse (30) für die Hinterlüftungsluft aufweist,
das mit der Abdeckplatte (16) ortsfest verbunden ist und gegenüber dem Rauchgasrohr
(22) eine Dehnungsfuge (32) bildet.
2. Kopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsfuge (32) von einem
vom Rauchgasrohr (22) getragenen Abdeckkragen (44) überdeckt ist.
3. Kopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsgehäuse (30)
unter formschlüssigem Eingriff mit der Abdeckplatte (16) oder mit dem Rauchgasrohr
auf die Abdeckplatte lose aufgesetzt ist.
4. Kopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsgehäuse (30)
an der Abdeckplatte (16) befestigt ist.
5. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgaskanal
(22), vorzugsweise ein Schamotte- oder Stahlrohrstrang, des Hausschornsteins als
das Rauchgasrohr (22) durch die Abdeckplatte (16) hindurch nach oben verlängert ist.
6. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsfuge
(24) als Labyrinthdichtung ausgebildet ist.
7. Kopf nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dach (40)
des Austrittsgehäuses (30) in Nachbarschaft (Bereich 42) des Rauchgasrohres (22) als
umgekehrte Trichterfläche geformt und von einem ebenfalls als eine umgekehrte Trichterfläche
geformten Abschnitt des Abdeckkragens (44) überlappt ist.
8. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die umgekehrte
Trichterform des Daches (40) mindestens so weit vom Rauchgasrohr radial nach außen
erstreckt, daß sie mit Überstand jede Durchtrittsöffnung (28) für das Hinterlüftungsgas
in der Abdeckplatte (16) überkragt, vorzugsweise etwa bis zur Mantelfläche des Austrittsgehäuses
(30) reicht.
9. Kopf nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsgehäuse
(30) eine geschlossene Mantelfäche und ein geöffnete obere Stirnfläche auf weist
und daß die Dehnungsfuge (32) die Austrittsöffnung für das Hinterlüftungsgas bildet.
10. Kopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsgehäuse von einem
Zylindermantel (48) gebildet ist.
11. Kopf nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckkragen (44)
einen radial außen herabhängenden Ringschurz (14) trägt, der die Mantelfläche des
Austrittsgehäuses überlappt.
12. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Kittverbindung
(46) zwischen dem, vorzugsweise aus Schamotte bestehenden, Abdeckkragen (44) und dem,
vorzugsweise aus Schamotte bestehenden, Rauchgasrohr (22).
13. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem das Rauchgasrohr (22) ein durch
die Abdeckplatte (16) ragendes Verlängerungsstück eines unter der Abdeckplatte endenden
Rauchgaskanals ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verlängerungsstück an dem Rauchgaskanal
(2) befestigt oder wenigstens auf diesem abgestützt ist.
14. Kopf für hinterlüftete mehrschalige Hausschornsteine, die in ihrer Längsrichtung
mindestens ein Rauchgasrohr (22) und mindestens einen Hinterlüftungskanal (10) aufweisen,
mit einer oberen Abdeckplatte (16) für den Schornstein, die mindestens eine Öffnung
(20) aufweist, durch die hindurch ein Rauchgasrohr (22) nach oben ragt, und die außerhalb
des Rauchgasrohres (22) mindestens eine Durchtrittsöffnung (28) für das Hinterlüftungsgas
bildet, die mit einer oberen Abdeckung versehen ist, wobei das Rauchgasrohr (22)
ein durch die Abdeckplatte (16) ragendes Verlängerungsstück eines unter der Abdeckplatte
endenden Rauchgaskanals (2) ist, in den das Verlängerungsstück eingesteckt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckung ein Austrittsgehäuse (30) für die Hinterlüftungsluft
aufweist, das an der Abdeck platte (16) befestigt ist, wobei das Verlängerungsstück
mit dem Rauchgaskanal (2) eine Dehnungsfuge (32) bildet und an dem Austrittsgehäuse
(30) befestigt ist oder wenigstens auf diesem abgestützt ist.
15. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der überwiegende Austrittsquerschnitt für das Hinterlüftungsgas aus
dem Inenraum des Austrittsgehäuses (30) horizontal orientiert ist.
16. Kopf nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch über den Umfang einer Mantelfläche
des Austrittsgehäuses verteilte Austrittsöffnungen (34).
17. Kopf nach Anspruch 15 oder 16, gekennzeichnet durch einen mit dem Austrittsgehäuse
(30) außen verbundenen Regen- und Schmutzabweiskragen (36).
18. Kopf nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch nach innen oder außen hinter
bzw. vor die Austrittsöffnungen (34) ausgestellte Regen- und Schmutzabweiswände (38).
19. Kopf nach Anspruch 18 dadurch gekennzeichnet, daß die Schmutzabweiswände (38)
in Umfangsrichtung durchlaufend ausgebildet sind, vorzugsweise in umgekehrter Trichterform.
20. Kopf nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmutzabweiswände (38)
von einzelnen Laschen gebildet sind.
21. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 20, gekennzeichnet durch ein an der Oberseite
der Abdeckplatte (16) gegenüber dem Innenraum des Austrittsgehäuses (30) ausgebildetes
Wasserablaufsystem (54,56).
22. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsgehäuse
(30), und vorzugs weise auch der Abdeckkragen (44), aus Schamotte besteht bzw. bestehen.
23. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 22, bei dem die das Rauchgasrohr (22) umgebende
Öffnung (20) zugleich die Durchtrittsöffnung (28) für das Hinterlüftungsgas bildet,
insbesondere das Rauchgasrohr (22) mit einem die Durchtrittsöffnung (28) bildenden
radialen Übermaß umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung des oder der Hinterlüftungskanals
bzw. -kanäle (10) radial außerhalb einer Wärmedämmschicht (4) des Hausschornsteins
unter axialer Zurücksetzung der Wärmedämmschicht eine Verbindungskammer (31) zwischen
den jeweiligen oberen Enden des Hinterlüftungskanals (10) gebildet wird und daß der
maximale Abstand der Öffnung (20) von der Achse (8) des Rauchgasrohres (22) kleiner
als der minimale Abstand des oder der Hinterlüftungskanals bzw. -kanäle (10) von
der Achse (8) des Rauchgasrohres (22) gewählt wird.
24. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung
des oder der Hinterlüftungskanals bzw. -kanäle (10) radial außerhalb einer Wärmedämmschicht
(4) des Hausschornsteins mindestens einem Hinterlüftungskanal (10), vorzugsweise
allen, jeweils eine radial außerhalb der Wärmedammschicht mündende Durchtrittsöffnung
(28) in der Abdeckplatte zugeordnet ist und daß alle Durchtrittsöffnungen (28) in
einem gemeinsamen Austrittsgehäuse (30) münden.
25. Kopf nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Durchtrittsöffnung
(28) mit dem Hinterlüftungskanal (10) etwa fluchtend angeordnet ist.
26. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 25, insbesondere mit rundem Rauchgasrohr (22),
dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelkontur (64) des Austrittsgehäuses (30) etwa
kreisförmig ist.
27. Kopf nach einem der Ansprüche 1 bis 25, insbesondere mit rundem Rauchgasrohr (22),
dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelkontur des Austrittsgehäuses (30) rechteckig,
vorzugsweise quadratisch, ist (Fig. 6).
28. Kopf nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur des Rauchgasrohres
(22) etwa dem größten einbeschriebenen Kreis eines Austrittsgehäuses (30) mit quadratischer
Kontur entspricht (Fig. 6).
29. Kopf nach einem der Ansprüche 14 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Verlängerungsstück
mit einstellbarem Überstand an dem Austrittsgehäuse (30) befestigt ist.