[0001] Ein- bis zweimotorige Leichtflugzeuge weisen über das Jahr hinaus eine in der Regel
nicht allzu grosse Auslastung auf. Im Winterhalbjahr wie auch sonst während Schlechtwetterperioden
stehen sie oft über längere Zeit am Boden. Da Flugzeuge im allgemeinen teure und empfindliche
Investitionsgüter sind, ist es wünschenswert, sie während Standphasen zu hangarieren,
um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Ein mit Schnee bedecktes oder ein mit
einer Rauhreif- oder gar Eisschicht überzogenes Flugzeug erfordert überdies viel
Vorbereitungsaufwand, um startklar gemacht zu werden. Bei einem hangarierten Flugzeug
hingegen entfallen diese zeitraubenden Flugvorbereitungen.
[0002] Ein grosser Teil von Leichtflugzeugen wird aus den genannten Gründen hangariert,
das heisst, die Flugzeuge werden in einem festen Gebäude abgestellt. Fehlen geeignete
Einstellmöglichkeiten, so wird das Cockpit bestenfalls mit einer speziellen Kapuze
überzogen.
[0003] Infolge der Sperrigkeit ihrer Form erfordern Flugzeuge beträchtlich viel Raum, und
Hangarplätze sind deshalb entsprechend teuer. Um den zur Verfügung stehenden Platz
in einem Hangar bestmöglich auszunützen, werden Leichtflugzeuge im Grundriss "puzzleartig"
ineinandergestellt. Hieraus erwachsen jedoch auch Nachteile: Zum Beispiel müssen oft
etliche Maschinen umgeparkt oder gar aus dem Hangar ins Freie gestellt werden, bis
man den Zugang zu einer bestimmten Maschine hat und sie ins Freie rollen kann. Will
die Besatzung für längere Zeit verreisen, muss sie in der Regel alle verstellten Flugzeuge
wieder an ihre Plätze zurückstellen. Kommt sie zurück von ihrem Flug, so beginnt die
Prozedur von neuem, bis die Flugzeuge alle wieder hangariert sind. Dieses ganze Umparken
ist oft eine mühsame und zeitraubende Schwerarbeit. Viersitzige Maschinen können
von einer Einzelperson kaum alleine verschoben werden. Hinzu kommt die grosse Gefahr,
bei solchen Manövern andere Flugzeuge zu touchieren und Schäden zu verursachen. Nicht
zuletzt sind diese leidigen Umpark-Manöver mit dafür verantwortlich, dass auf den
Gebrauch eines Flugzeuges verzichtet wird aus Unlust über den unverhältnismässigen
Aufwand, bis die Maschine überhaupt startklar ist. Hangariert man aber die Flugzeuge
nicht, so sind sie dem Wetter ausgesetzt und erfordern dann wegen Staub, Schnee oder
Eis eine aufwendige Vorbereitungsarbeit für einen Flug. In fast allen Motorflug-Clubs
sind die geschilderten Probleme bekannt. In einschlägigen Kreisen spricht man oft
vom "Hangarproblem". Auf den meisten Flugplätzen kann man zuwenige Hangarplätze zur
Verfügung stellen. Zum Bau eines neuen Hangars fehlt in den meisten Fällen neben dem
erforderlichen Kapital auch die Aussicht, überhaupt eine Baubewilligung zu erlangen.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine Wetterschutzbedachung für
Leichtflugzeuge zu schaffen, die sämtliche geschilderten Probleme löst und zudem viel
kostengünstiger ist als ein konventioneller Hangar.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst von einer Wetterschutzbedachung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1. Das Flugzeug wird längs auf der Schwenkachse der Streben abgestellt.
Diese erfindungsgemässe Konstruktion bringt den Vorteil, dass jedes Flugzeug seinen
eigenen Hangar hat und deshalb rasch startklar gemacht werden kann. Es besteht auch
keine Gefahr mehr, mit anderen Maschinen bei Parkmanövern zu touchieren. Eine Einzelperson
öffnet mit Leichtigkeit über den Seilzug die Wetterschutzbedachung und klappt sie
auf der einen Flugzeugseite auf den Boden. Dieses Aufklappen erfolgt gegen die Kräfte
der zwei Torsionsfedern, so dass bei der geöffneten Wetterschutzbedachung die Federn
gespannt sind und sich die Wetterbedachung halbkreisförmig am Boden aufeinandergefaltet
darstellt. In dieser Position wird die nun zuoberst liegende Strebe an der am Boden
liegenden mit einem Drahtseil oder einer Kette zusätzlich gesichert. Sodann steht
das Flugzeug frei und ist bereit zum Wegrollen. Es braucht weder rückwärts noch vorwärts
geschoben zu werden. Der Flugzeugführer kann die Maschine in einer leichten Kurve
aus dem Parkplatz herausrollen und ist daher direkt vom Abstellplatz aus bereit zum
Rollen. Umgekehrt rollt der Pilot das Flugzeug nach der Rückkehr von der hinteren
Seite her in einer leichten Kurve wieder in die halbkreisförmig am Boden liegende,
zusammengefaltete Wetterschutzbedachung, um anschliessend kraft der Torsionsfedern
die Wetterschutzbedachung über das Flugzeug aufzufalten und zu schliessen.
[0006] Anhand der Zeichnungen wird eine vorteilhafte erfindungsgemässe Ausführung der Wetterschutzbedachung
beispielsweise dargestellt:
[0007] Es zeigt:
Figur 1 die Wetterschutzbedachung von vorne (Aufriss);
Figur 2 die Wetterschutzbedachung von der Seite (Seitenriss);
Figur 3 die aufgeklappte Wetterschutzbedachung von oben (Grundriss);
Figur 4 die etwa halbaufgeklappte Wetterschutzbedachung im Querschnitt längs der Linie
A-A von Fig. 2 von vorne mit zwei vergrösserten Detailansichten;
Figur 5 ein Schwenkscharnier von vorne;
Figur 6 ein Schwenkscharnier mit der Torsionsfeder von oben und
Figur 7 ein Schwenkscharnier mit der Torsionsfeder in perspektivischer Ansicht von
hinten.
[0008] Figur 1 zeigt eine Gesamtansicht einer erfindungsgemässen Wetterschutzbedachung mit
fünf Streben 11-15 im Aufriss. Durch die Streben 11-15 wird das Planenmaterial 2 in
vier Segmente 21-24 unterteilt. Jedes dieser Segmente 21-24 ist als ebenes Planenstück
zugeschnitten. Die einzelnen Segmente 21-24 sind mit ihren Längsseiten überlappend
verschweisst. Dadurch wird eine zugkräftige Verbindung der Segmente 21-24 erreicht.
Die Ueberlappung bewirkt zudem eine Verstärkung an der Stelle, wo die Plane 2 auf
den Streben 11-15 aufliegt. Die einzelnen Streben 11-15 können aus mehreren, durch
Steckrohre verbindbaren Rohrabschnitten bestehen, wobei im Bereich der Steckrohre
jeweils Querbolzen durch diese und die Streben steckbar sind. Die Streben 11-15 sind
an jeder Endseite an ein Scharnier 3 angelenkt, wodurch sie um eine gemeinsame Schwenkachse
je um 180° schwenkbar sind. Sie werden mittels des Seilzuges 4 zugeschwenkt. Das Seil
41 ist dabei über die Zenite 42 der Streben 11-15 geführt. Diese Seillage stellt sich
unter Zug zwangsweise ein, da sie dem Grosskreis, also der kürzesten Wegstrecke zwischen
den Seilbefestigungen entspricht. Die Strebe 11 bleibt stets am Boden liegen. Das
Seil 41 ist an der gegenüberliegenden, äussersten Strebe 15 befestigt. Es wird mittels
einer hier nicht dargestellten Elektrowinde aufgewickelt, wobei zuerst alle beweglichen
Streben gleichzeitig geschwenkt werden und deshalb das Segment 21 als erstes gefaltet
wird. Sobald die Strebe 12 auf der Strebe 11 aufliegt, beginnt die Faltung des Segmentes
22 und so weiter, bis alle Streben 11-15 aufeinander zu liegen kommen und das Planenmaterial
2 zusammengefaltet am Boden liegt. Zum besseren Verständnis ist ein Flugzeug 5 mit
gestrichelten Linien eingezeichnet, so wie es bestimmt ist, in die erfindungsgemässe
Wetterschutzbedachung hineingestellt zu werden. Es ist dabei von wichtiger Bedeutung,
dass das Flugzeug 5 wie dargestellt längs auf der Schwenkachse der Scharniere 3 abgestellt
wird. Nur so wird die der Erfindung zugrundeliegende Idee voll genützt, nämlich dass
das Flugzeug 5 bei geöffneter beziehungsweise zusammengefalterer Wetterschutzbedachung
vorwärts in diese sowohl hinein- wie auch hinausgerollt werden kann.
[0009] Figur 2 zeigt die Wetterschutzbedachung von der Seite. Deutlich erkennbar ist die
halbkreisförmige Wölbung der Planensegmente 21-24, die um die darunterliegenden Streben
11-15 gespannt sind. Wiederum ist das hineingestellte Flugzeug 5 dargestellt. Es
ist dabei mit seinen Flügelenden 51 auf der Höhe der Strebenzenite 42 abgestellt,
wo der zur Verfügung stehende Raum in Querrichtung zum Fluggzeug 5 zur Aufnahme der
Tragflächen 51 am grössten ist. Die meisten Flugzeuge sind in ihrer Spannweite grösser
als in ihrer Länge. Deshalb bleibt längs der Schwenkachse vor dem abgestellten Flugzeug
5 freier Raum, welcher es erlaubt, gefahrlos mit Motorkraft aus der geöffneten Wetterschutzbedachung
herauszurollen.
[0010] Die Darstellung in Figur 3 zeigt die zusammengefaltete Wetterschutzbedachung im Grundriss
und macht die vorzunehmenden Rollmanöver für das Ein- und Ausparken verständlich.
Die Streben 11-15 liegen hier alle aufeinander, während das Planenmaterial 2 daneben
zusammengefaltet am Boden liegt. Mit Pfeilen ist der Rollweg für das Flugzeug 5 eingezeichnet.
Der Raum zwischen den Scharnieren 3 ist vollständig frei und erlaubt deshalb ein problemloses
Manövrieren.
[0011] In Figur 4 ist der Vorgang des Auf- beziehungsweise Zuschwenkens der erfindungsgemässen
Wetterschutzbedachung durch einen Querschnitt längs der Linie A-A von Figur 2 dargestellt.
Weiter sind auch einige Details näher gezeigt. Am Boden liegen bereits die beiden
Streben 11 und 12 aufeinander und das dazwischen angeordnete Planensegment 21 liegt
zusammengefaltet daneben, innerhalb der halbkreisförmigen Streben 11 und 12. Weil
das Gewicht der Streben und des sie verbindenden Planenmaterials auf der rechten Seite
der Hochachse nach dem Anheben der ersten Strebe 15 stets höher bleibt als links davon
und auf die Strebe 15 im Gegenuhrzeigersinn ein Drehmoment von den Torsionsfedern
ausgeübt wird, bleiben die Segmente 23 und 24 immer gespannt, bis die entsprechenden
Streben 13 beziehungsweise 14 am Boden aufliegen. Um sicherzustellen, dass die erste
Faltung beim Anheben der Strebe 15 in jedem Fall beim Segment 21 erfolgt, kann zwischen
der Strebe 11 und 12 ein Gummiseil oder eine Zugfeder gespannt sein. Der Seilzug
4 kann aus einem Textilband bestehen in der Art, wie solche auch als Trag- oder Spanngurten
Verwendung finden. Das Textilband 41 braucht bloss über die Zenite der Streben gelegt
zu sein. Aus Sicherheitsgründen wird jedoch vorteilhaft ein doppelt geführ ter Seilzug
4 gewählt. Ein solcher besteht am besten aus zwei parallel über die Zenite der Streben
11-15 geführten Drahtseilen. Dort wo die Drahtseile über die Zenite laufen, werden
sie über oder durch Gummielemente geführt, die auf den Zeniten mit den Streben verschraubt
sind. Diese Gummielemente wirken einerseits als Distanzhalter, damit die Drahtseile
die Beplankung nicht durchscheuern können. Andrerseits helfen sie aufgrund ihrer Haftreibung
mit den Drahtseilen mit, dass sie mit jenen mitbewegt werden, sodass die Faltung wie
gewünscht eingeleitet wird. Das Aufwickeln des Seilzuges 4 erfolgt vorteilhaft mittels
einer elektrischen Seilwinde, welche innerhalb der stets am Boden liegenden Strebe
11 angeordnet ist, wobei die Seile beziehungsweise das Textilband 41 unter dieser
Strebe 11 hindurchgeführt sind. Im Falle von Drahtseilen werden diese auf eine Seiltrommel
mit eingedrehten Wickelrillen aufgewickelt, damit eine saubere Wicklung sichergestellt
ist. Die Seilwinde kann über ein Kabel fernbetätigt werden. Zum Oeffnen der Wetterschutzbedachung
kann der Bediener durch eine spezielle Einstiegöffnung 7, welche zum Beispiel durch
einen Reissverschluss 7 in einem Segment, das an eine äusserste Strebe anschliesst,
geschaffen wird, ins Innere der Be dachung eintreten. Dort betätigt er die Seilwinde,
wonach das Zuschwenken der Streben 11-15 unter gleichzeitiger Zusammenfaltung des
Planenmaterials 2 am Boden innerhalb der Strebe 11 beginnt. Die Fernbedienung mittels
des Kabels erlaubt es dem Bediener, den Vorgang des Zuschwenkens beziehungsweise
Oeffnens der Bedachung aus einer beliebigen Position innerhalb der Wetterschutzbedachung
zu überwachen und nötigenfalls jederzeit den Schwenkvorgang zu stoppen. Sobald die
Wetterschutzbedachung vollständig geöffnet ist, kann die Strebe 15 mittels einer Kette,
einem Seil oder einem speziellen Haken an der Strebe 11 gesichert werden. Der Flugzeugführer
hat nun freien Zugang zum Flugzeug. Er kann die Vorflugkontrollen durchführen und
ist anschliessend direkt aus der Parkposition heraus bereit zum Rollen (ready for
taxi). Jegliches Verschieben des Flugzeuges von Hand entfällt, womit auch die Manöver,
bei denen die häufigsten Beschädigungen an den Flugzeugen verursacht werden, eliminiert
sind. Wie das in Figur 3 angedeutet ist, kann das Flugzeug nun in einer leichten Kurve
aus seiner Parkposition innerhalb der am Boden liegenden Streben 11-15 herausgerollt
werden.
[0012] Für das Einparken des Flugzeuges wird von der hinteren Seite herangerollt und mit
einer leichten Kurve in die Abstellposition hineingerollt. Nach dem Entsichern der
Streben wird der Seilzug 4 mittels der Winde abgewinkelt, wonach eine Strebe nach
der andern unter Mitnahme des dazwischen angeordneten Planenmaterials kraft der Torsionsfedern,
welche um die Schwenkachse an den beiden Scharnieren 3 angeordnet sind, zugeschwenkt
wird. Im geschlossenen Zustand der Wetterschutzbedachung kann die Strebe 15 zusätzlich
mit einem Schloss am Boden gesichert werden. Der Bediener verlässt die Wetterschutzbedachung
wieder durch die Einstiegöffnung 7. Um einen sicheren Stand der geschlossenen Bedachung
auch bei kräftigen Winden sicherzustellen, kann die Strebe 11 auf weichem Untergrund
mittels Heringen oder auf Beton- und Asphaltplätzen mit Dübeln gesichert sein.
[0013] In Figur 4 sind ausserdem einige Details in perspektivischer Ansicht näher herausgehoben:
Ausschnitt A zeigt, wie das Planenmaterial vorteilhaft an den Streben befestigt ist.
Ein Band 8 ist dabei längs dem Ueberlappungsbereich zwischen den zwei Segmenten 23
und 24 aufkaschiert oder aufgeschweisst. Die Längsseiten des Bandes 8 sind je zu einer
Lasche 81 ausgebildet. Durch diese Laschen 81 sind Rundstähle 82 gesteckt. Durch spezielle
Schlitze im Band 8 sind Riemen 83 geführt, die entweder um das Band 8 unter Umschliessung
der Strebe 14 gespannt werden oder aber bloss um die beiden Rundstähle spannbar sind.
[0014] Ausschnitt B zeigt, wie das Seil 41 um die Strebe 11 herumgeführt ist. Es bewegt
sich um eine speziell angeordnete Rolle 9, von wo das Textilband durch einen schützenden
Vierkantstahl 91 geführt ist, an dessen Ende es um eine weitere Rolle 92 auf die Seitenwindentrommel
93 aufgewickelt wird. Die Seilwinde 94 selbst ist über eine Platte 95 fest mit der
Strebe 11 verbunden. Mit Vorteil handelt es sich bei der Seilwinde um eine 12-Volt-Winde,
wie sie an Abschleppfahrzeugen gebräuchlich sind.
[0015] Figur 5 zeigt ein Schwenkscharnier in Ansicht von vorne. An den Streben 11-15 sind
endseitig Kappen 10 aufgeschraubt, an denen speziell geformte Flacheisen 101 angeschweisst
sind, über welche die Streben an die gemeinsame Schwenkachse 102 angelenkt sind. Am
Scharnier anliegend ist ein Flansch 103 über die Schwenkachse geführt angeordnet.
[0016] Das gleiche Scharnier wird in Figur 6 zusammen mit der Torsionsfeder 104 von oben
dargestellt. Die Torsionsfeder 104 ist um die Schwenkachse 102 herum angeordnet, welche
durch eine Bauschraube 102 gebildet ist. Der eine Federschenkel 105 der Torsionsfeder
104 kann in das Innere der Strebe 15 hineingesteckt sein. Um die Feder leichter auswechselbar
zu machen, kann der Federschenkel 105 auch bloss längs der Strebe 15 kraftschlüssig
jedoch lösbar mit dieser von aussen verbunden sein. Eine solche Verbindung kann mittels
geeignet stark ausgebildeten Briden erfolgen. Im Inneren der Torsionsfeder befindet
sich ein Rohr 106, das zwischen dem Flansch 103 und einem zweiten Flansch 108 mittels
der Mutter 109 auf der Schraube 102 eingeklemmt ist. Dieses Rohr 106 gibt der Torsionsfeder
als Dorn zusätzlich Halt, während ein zweites, konzentrisch angeordnetes und ebenfalls
zwischen den Flanschen 103 und 108 eingeklemmtes Rohr 107 die Feder schützt und sie
verschalt. Die beiden Flansche 103 und 108 sind fest mit einer Grundplatte 110 verbunden,
auf welcher auch der zweite Federschenkel 111 abgestützt ist. Der Federschenkel 111
kann jedoch auch im zweiten Flansch 108 kraftschlüssig gelagert sein. In dieser Ausführung
kann der Flansch 108 zum Beispiel mittels eines speziellen Schraubenschlüssels bezüglich
der Schwenkachse 102 verdrehbar sein. Dadurch lässt sich die Federkraft beliebig
verstellen.
[0017] Figur 7 zeigt dieselbe Anordnung in perspektivischer Ansicht von hinten. Die Grundplatte
110 ist kraftschlüssig mit der Strebe 11 verbunden. Es ist auch denkbar, dass der
Federschenkel 111 zweimal rechtwinklig abgebogen wird und dann in das Innere der Strebe
11 hineingesteckt angeordnet ist.
[0018] Um die Mobilität der erfindungsgemässen Wetterschutzbedachung zu erhöhen, kann die
eine äusserste Strebe 11, welche stets am Boden liegenbleibt, mit einem höhenverstellbaren
Fahrwerk versehen sein. Mit Vorteil besteht ein solches Fahrwerk aus drei Rädern,
die an den Endseiten der Strebe 11 an den Grundplatten 110 und in ihrer Mitte an
der Platte 95 befestigt sind. Ein endseitig angeordnetes Rad ist dabei ungelenkt,
während die andern beiden freigelenkt sind. Bei Bedarf lässt sich dann die zusammengeschwenkte
Wetterschutzbedachung innert kurzer Frist mobil machen. Sie kann an ein Fahrzeug angehängt
und auf dem Flugplatzareal beliebig verschoben werden.
[0019] Wird die Wetterschutzbedachung auf Wiesland aufgestellt, so wird es von Vorteil sein,
die bedeckte Fläche mit Rasenziegeln zu belegen. Hierdurch wird der Graswuchs nicht
verunmöglicht und bei Nässe bleibt ein gefestigter Untergrund erhalten.
[0020] Neben den bereits erwähnten Vorteilen der erfindungsgemässen Wetterschutzbedachung
sei noch erwähnt, dass ihr Aufstellen keinen zusätzlichen Platz als den üblicherweise
bei reihenweise abgestellten Flugzeugen ohnehin beanspruchten erfordert. Dies wird
in Figur 3 durch die in einer Reihe nebeneinander aufgestellten Bedachungen angedeutet.
Zwischen im Freien abgestellten Flugzeugen wird sowieso ein Sicherheitsabstand vom
Flügelende zu Flügelende eingehalten, welcher gerade Platz für die entsprechenden,
am Boden liegenden Streben bietet.
[0021] Die Bauzeit der vorliegenden Wetterschutzbedachung beziehungsweise deren Aufstellzeit
ist im Vergleich zu herkömmlichen Hangars geradezu vernachlässigbar. Innert Stunden
ist sie aufgestellt und bezugsbereit. Insgesamt ist der Betrieb einer erfindungsgemässen
Wetterschutzbedachung in jeder Hinsicht praktischer und zudem viel kostengünstiger
als der eines konventionellen Hangars. Auch die Problematik bezüglich Baubewilligung
ist elegant umgangen. Bauten im öffentlich-rechtlichen Sinne sind Gebäude und gebäudeähnliche
sowie alle weiteren, künstlich hergestellten und mit dem Boden
fest verbundenen Objekte. Die erfindungsgemässe Wetterschutzbedachung wird bloss
lösbar mit Heringen oder mittels Karabinerhaken an Dübelschrauben am Boden gesichert, weshalb
sie rechtlich keine Baute darstellt. Ist sie zudem mit einem Fahrwerk ausgerüstet,
fällt sie rechtlich gar unter den Begriff Fahrzeuge. Eine Baueingabe und Baubewilligung
zum Aufstellen der erfindungsgemässen Wetterschutzbedachung ist daher nicht erforderlich.
Wenn die Seilwinde mit Niederspannung von zum Beispiel 12 Volt betrieben wird, ist
auch das Verlegen von entsprechenden Stromzufuhrkabeln nicht an eine Konzession gebunden.
Die Verwendung von Autobatterien steht zudem offen.
1. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus
einem mit Planenmaterial (2) umspannten Stahlrohrgerüst besteht, welches aus mindestens
fünf identischen, halbkreisförmig gebogenen Stahlrohr-Streben (11-15) gebildet ist,
wobei die Streben (11-15) mit ihren Endseiten an je einem Scharnier (3) um eine gemeinsame
Schwenkachse (102) schwenkbar angelenkt sind und das Planenmaterial (2) in gleichgrosse
Segmente (21-24) unterteilen, ferner dass an den Scharnieren (3) je eine Torsionsfeder
(104) so angebracht ist, dass deren Wirkachse mit der Schwenkachse (102) der Scharniere
(3) zusammenfällt und dass mindestens je deren einer Federschenkel (105) kraftschlüssig
mit den Endseiten einer äussersten Strebe (15) derart verbunden ist, dass diese äusserste
Strebe (15) kraft der beiden Torsionsfedern (3) unter Mitnahme der dazwischenliegenden
Streben (12-14) und Segmente (21-24) über einen Bereich von 0° bis 180° von der anderen
äussersten Strebe (11) auseinanderschwenkbar ist, und dass die Streben (11-15) kraft
mindestens eines Seilzuges (4) zusammenschwenkbar sind.
2. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilzug (4) quer zu den Streben (1) über deren Zenite (42) verlaufend angeordnet
ist, dass er an der einen äussersten Strebe (15) befestigt ist und an einer an der
anderen äussersten Strebe (11) befestigten Seilwinde (94) unter Zusammenschwenkung
aller Streben (11-15) und Zusammenfaltung aller dazwischenliegenden Segmente (21-24)
aufwickelbar ist.
3. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Seilwinde elektromotorisch angetrieben ist und über ein Steuerkabel fernbetätigbar
ist.
4. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Federschenkel (105) der Torsionsfedern (3) in die Endseiten einer
äussersten Strebe (11-15) hineinge steckt ist.
5. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die eine äusserste Strebe (11) mit einem höhenverstellbaren
Fahrwerk versehen ist, das aus drei Rädern besteht, welche an den beiden Endseiten
und in der Mitte der Strebe (11) angeordnet sind, wobei ein endseitig angeordnetes
Rad ungelenkt, die anderen beiden freigelenkt sind.
6. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Planenmaterial-Segmente (21-24) aus textilgewebeverstärkter
Kunststoff-Folie bestehen und längsseitig wasserdicht und kraftschlüssig miteinander
überlappend verschweisst sind.
7. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass auf den verschweissten Ueberlappbereichen je ein Band (8) im Bereich seiner
Längsmitte aufkaschiert oder aufgeschweisst ist, dessen Breite maximal dem Umfang
der Stahlrohr-Streben (11-15) entspricht und dessen Längsseiten in Laschen (81) ausgeformt
sind, in die Rundstähle (82) eingesteckt sind, ferner dass das Band (8) Schlitze aufweist,
durch welche Riemen (83) geführt sind, die um das Band (8) unter Umschliessung der
Strebe (11-15) oder um die beiden Rundstähle (82) spannbar sind.
8. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Torsionsfedern (104) je um einen zylindrischen Dorn (106) gehalten und in
einem Rohrabschnitt (107) geschützt sind, welcher Dorn (106) und Rohrabschnitt (107)
je gebildet ist durch ein Rohr, das eingeklemmt zwischen zwei Flanschen (108,109)
angeordnet ist, wobei der eine Flansch (103) am Scharnier (3) anliegt und der andere
Flansch (108) über eine Schraube (102), welche die Scharnierachse (102) bildet und
durch die Torsionsfeder (104) hindurch verläuft, gegen den ersteren gedrückt wird.
9. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach An spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Streben (11-15) aus mehreren, durch Steckrohre verbindbaren, gebogenen Rohrabschnitten
bestehen, wobei im Bereich der Steckrohre Querbolzen durch diese und die Streben (11-15)
steckbar sind.
10. Wetterschutzbedachung für Leichtflugzeuge nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Segment (21), das an eine äusserste Strebe (11) anschliesst, eine durch einen
Reissverschluss (7) verschliessbare Einstiegöffnung (7) aufweist.