[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit zwei Arbeitswalzen, von denen sich gegebenenfalls
jede unmittelbar oder über eine Zwischenwalze an einer Stützwalze abstützt, wobei
die Walzen eines Walzenpaares gegensinnig axial verschiebbar sind und jede der verschiebbaren
Walzen mindestens über einen Teil der Länge des Walzenballens eine von einer achsparallelen
Geraden abweichende, gekrümmte Kontur aufweist, die sich über die ganze Länge des
Walzenballens erstreckt und wobei die Konturen der beiden Walzen des Walzenpaares
sich ausschließlich in einer bestimmten Axialstellung der Walzen zueinander lückenlos
ergänzen.
[0002] Ein Walzgerüst diese Art ist bereits bekannt durch die DE-PS 30 38 865. Es hat den
wesentlichen Vorteil, daß sich die Gestalt des Walzspaltes und damit der Walzbandquerschnitt
praktisch ausschließlich durch die Axialverschiebung der mit der gekrümmten Kontur
versehenen Walzen beeinflussen und die Walzkraftverteilung ohne Aufwand verändern
läßt. Die Gestalt des Walzspaltes und damit die Querschnittsform des Walzbandes kann
schon durch geringe Verschiebewege der die gekrümmte Kontur aufweisenden Walzen beeinflußt
werden, und zwar ohne daß eine direkte Anpassung der Position der verschiebbaren Walzen
an die Walzgutbreite erfolgen muß. Nicht nur Walzgerüste mit Stütz- und/oder Zwischenwalzen
machen die Anwendung der Maßnahmen nach DE-PS 30 38 865 möglich, sondern auch bei
Duo-Walzgerüsten lassen sich diese Maßnahmen ohne weiteres realisieren.
[0003] In weiterer Ausgestaltung des Walzgerüstes nach DE-PS 30 38 865 ist gemäß DE-OS 32
13 496 auch vorgesehen, daß die Walzen mehrerer Walzenpaare eines Walzensatzes an
ihren Walzenballen eine angepaßt gekrümmte Kontur aufweisen und gegeneinander axial
verschiebbar sind. So ist es bspw. möglich, bei einem Vierwalzen-Walzgerüst sowohl
die Walzen des Arbeitswalzenpaares als auch die Walzen des Stützwalzenpaares mit der
sich über die ganze Länge des Walzenballens erstrekkenden, gekrümmten Kontur zu versehen.
Bei einem Sechswalzen-Walzgerüst können zusätzlich aber auch die Zwischenwalzen eine
sich über die ganze Länge des Walzenballens erstreckende, gekrümmte Kontur aufweisen.
Es besteht aber des weiteren bei Sechswalzen-Walzgerüsten auch die Möglichkeit, Stützwalzen
zu verwenden, deren Walzenballen zylindrische Kontur haben, während die Zwischenwalzen
und die Arbeitswalzen die sich über die ganze Länge dew Walzenballens erstreckende,
gekrümmte Kontur aufweisen. Schließlich ist es aber auch möglich, den Walzenballen
der Arbeitswalzen auf ihrer ganzen Länge eine zylindrische Kontur zu geben, während
dann die Zwischenwalzen und die Stützwalzen mit der sich über die ganze Länge des
Walzenballens erstreckenden, gekrümmten Kontur versehen sind.
[0004] Beim praktischen Einsatz der gattungsgemäßen Walzgerüste hat sich gezeigt, daß auf
besonders einfache Art und Weise optimale Walzergebnisse erzielt werden können. Es
hat sich aber auch herausgestellt, daß beim Einsatz dieser Walzgerüste, insbesondere
für das Walzen schwerer Walzprogramme, unter bestimmten Betriebsbedingungen Pressungen
zwischen den Berührungsflächen an den Ballen benachbarter Walzen auftreten können,
die im kritischen Bereich liegen. Bedingt durch die sich über die ganze Länge des
Walzenballens erstreckende, eigenartig gekrümmte Kontur, tritt nämlich in diesen
Fällen eine unsymmetrische Lastverteilung mit Lastspitze an demjenigen Ende der mit
der gekrümmten Kontur versehenen Walzenballen auf, das den konkav gewölbten Konturabschnitt
mit seiner Ballenkante begrenzt.
[0005] Die höchsten Linienlastspitzen im Berührungsspalt zwischen benachbarten Walzen treten
dabei während solcher Betriebszustände des Walzgerüstes auf, bei denen eine negative
Verschiebeposition der die gekrümmte Ballenkontur aufweisenden Walzen bezüglich der
die konkav gewölbte Kontur aufweisenden Längenhälfte vorliegt und gleichzeitig eine
positive Biegung für die betreffende Walze wirksam ist, wenn also die Richtung der
auf die Walze einwirkenden Biegebeanspruchung dem Krümmungsverlauf der Kontur gleichgerichtet
ist.
[0006] Ein solcher Betriebszustand der Walzgerüste kann insbesondere leicht zu unerwünschten
Beschädigungen an den Walzenballen führen.
[0007] Die vorliegende Erfindung zielt daher auf die Beseitgung dieser Nachteile ab. Deshalb
liegt ihr die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen vorzuschlagen, durch welche eine Reduzierung
der Linienlastspitzen an denjenigen Walzen erreicht wird, welche die sich über die
ganze Länge ihres Walzenballens erstreckende, gekrümmte Kontur aufweisen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß auf einfache Art und Weise dadurch
erreicht, daß die gekrümmte Kontur des Walzenballens am Ende des die konkav gewölbte
Kontur aufweisenden Längenabschnitts des Walzenballens zur Ballenenkante hin über
einen gewissen Längenabschnitt hinweg mindestens zylindrisch ausläuft.
[0009] Gegenüber der bisher bei den gattungsgemäßen Walzgerüsten zum Einsatz gelangten,
längsgekrümmten Ballenkontur erhält also erfindungsgemäß die die konkav gewölbte Kontur
aufweisende Längenhälfte des Walzenballens im Anschluß an die Ballenkante eine geringfügige
Durchmesserreduzierung, und zwar vorzugsweise über einen Längenbereich hinweg, welcher
dem vorgesehenen Verschiebeweg für die betreffende Walze angepaßt ist. Wird also für
diese Walze relativ zu der ihr benachbarten und mit ihr in Linienberührung gelangenden
Walze ein Verschiebeweg von etwa 100 mm vorgesehen, dann sollte auch der zylindrisch
auslaufende Längenabschnitt am Ende der die konkav gewölbte Kontur aufweisenden Längenhälfte
des Walzenballens mindestens 100 mm betragen.
[0010] Bei gattungsgemäßen Walzgerüsten, bei denen die über die ganze Länge ihres Walzenballens
eine gekrümmte Kontur aufweisenden Walzen jeweils mit einer benachbarten Walze in
Linienkontaktberührung gelangen, die eine zylindrische Ballenkontur aufweist, läßt
sich nach der Erfindung die gestellte Aufgabe auch dadurch lösen, daß die Walzen
mit dem zylindrischen Walzenballen jeweils an demjenigen Ballenende, das dem konkav
gewölbten Konturabschnitt einer eine gekrümmte Walzenballenkontur aufweisenden Walze
zugeordnet ist, mit einer sich zur Ballenkante hin leicht konisch verjüngenden Kontur
versehen sind.
[0011] Auch in diesem Falle sollte sich die konisch verjüngte Ballenkontur über einen Längenbereich
des Walzenballens erstrecken, welcher mindestens gleich dem axialen Verschiebeweg
zwischen den einander benachbarten Walzen ist.
[0012] Die Konizität der sich verjüngenden Kontur am zylindrischen Walzenballen kann dabei
so ausgelegt werden, daß sie wenigstens annähernd dem Verlauf der konkav gewölbten
Kontur am Ende der ihr benachbarten und mit ihr in Kontaktberührung kommenden Walze
entspricht.
[0013] Als besonders vorteilhaft kann es sich in vielen Fällen aber erweisen, wenn dort,
wo eine einen Walzenballen mit gekrümmter Kontur aufweisende Walze Berührüngskontakt
mie einer Walze hat, welche einen zylindrischen Walzenballen aufweist, beide Erfindungsmaßnahmen
gleichzeitig getroffen werden.
[0014] In allen möglichen Betriebszuständen gattungsgemäßer Walzgerüste kann nämlich auf
diese Art und Weise die Linienlastspitze so weit reduziert werden, daß Pressungen
im kritischen Bereich nicht mehr auftreten.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausfürhungsbeispielen
erläutert. Es zeigen hierbei
Figur 1 den Walzensatz eines Vierwalzen-Walzgerüstes in Walzrichtung gesehen,
Figur 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines Walzensatzes für ein Sechswalzen-Walzgerüst,
Figur 3 wiederum in Walzrichtung gesehen eine andere Ausführung eines Walzensatzes
für ein Sechswalzen-Walzgerüst und
Figur 4 eine weitere Ausbildungsmöglichkeit für den Walzensatz eines Sechswalzen-Walzgerüstes,
in Walzrichtung gesehen.
[0016] In der Zeichnung sind zwecks Vereinfachung der Darstellung jeweils nur die Walzensätze
des Vierwalzen-Walzgerüstes nach Fig. 1 sowie der Sechwalzen-Walzgerüste nach den
Fig. 2 bis 4 gezeigt. Das Vierwalzen-Walzgerüst 11 nach Fig. 1 arbeitet dabei mit
einem Walzensatz, welcher aus dem Stützwalzenpaar 12, 13 und dem Arbeitswalzenpaar
14, 15 besteht.
[0017] Das Arbeitswalzenpaar 14, 15 begrenzt dabei einen Walzspalt 16 für das Walzband 17,
dessen Höhe in üblicher Weise durch (nicht dargestellte) Anstellvorrichtung bestimmt
wird, welche an den Einbaustücken des Stützwalzenpaares 12, 13 angreifen.
[0018] Die Walzenballen 12a und 13a der Stützwalzen 12 und 13 weisen in ihrer Längsrichtung
gesehen jeweils eine gekrümmte Kontur auf. Im Falle der oberen Stützwalze 12 verläuft
dabei die Kontur des Walzenballens 12a in dessen linker Hälfte konvex gekrümmt,
während sie in dessen rechter Hälfte eine konkave Krümmung hat. Umgekehrt verhält
es sich bei der unteren Stützwalze 13, wo nämlich der Walzenballen 13a in der rechten
Hälfte seiner Länge konvex gekrümmte Kontur hat, während er in seiner linken Hälfte
mit einer konkav gekrümmten Kontur versehen ist. Beide Längenabschnitte der Walzenballen
12a und 13a der Stützwalzen 12 und 13 werden dabei von gleichen Krümmungskurven bestimmt
und es ist aus Fig. 1 auch ersichtlich, daß beide Stützwalzen 12 und 13 eine identische
- hier flaschenähnliche - Form des Walzenballens 12a bzw. 13a haben sowie in den
Walzenständern des Walzgerüstes 11 relativ zueinander in um 180° gewendeter Einbaulage
aufgenommen sind.
[0019] Erkennbar ist in Fig. 1 ferner, daß die gekrümmte Kontur der Walzenballen 12a und
13a jeweils am Ende der die konkav gewölbte Kontur aufweisenden Längenhälfte zur Ballenkante
hin über einen gewissen Längenabschnitt 12b bzw. 13b hinweg zylindrisch ausläuft.
D.h., über den Längenabschnitt 12b bzw. 13b hinweg hat der Walzenballen 12a bzw. 13a
jeweils einen gleichbleibenden Durchmesser 12c bzw. 13c.
[0020] Auch die beiden Arbeitswalzen 14 und 15 des Arbeitswalzenpaares haben Walzenballen
14a und 15a mit über ihre Länge gekrümmter Kontur, welche komplementär zur Kontur
des Walzenballens 12a bzw. 13a der jeweils benachbarten Stützwalze 12 bzw. 13 ausgelegt
ist. Demnach hat der Walzenballen 14a der oberen Arbeitswalze 14 über seine linke
Hälfte einen konkaven und über seine rechte Hälfte einen konvexen Konturenverlauf,
während umgekehrt, der Walzenballen 15a der unteren Arbeitswalze 15 über die linke
Hälfte konvex und über die rechte Hälfte konkav gekrümmt verläuft. Auch die beiden
Arbeitswalzen 14 und 15 haben nach Fig. 1 eine identische - nämlich flaschenähnliche
- Form ihrer Walzenballen 14a und 15a und sie sind auch relativ zueinander in um 180°
gewendeter Einbaulage in den Walzenständern aufgenommen.
[0021] Auch bezüglich der Arbeitswalzen 14 un 15 des Arbeitswalzensatzes ist zu sehen,
daß die gekrümmte Kontur des Walzenballens 14a bzw. 15a jeweils am Ende der die konkav
gewölbte Kontur aufweisenden Längenhälfte zur Ballenkante hin über einen gewissen
Längenabschnitt 14b bzw. 15b hinweg zylindrisch ausläuft, also dort einen gleichbleibenden
Durchmesser 14c bzw. 15c hat.
[0022] Mindestens die Walzen eines der beiden Walzenpaare 12 und 13 bzw. 14 und 15 des Vierwalzen-Walzgerüstes
11 nach Fig. 1, vorzugsweise aber die Walzen beider Walzenpaare 12, 13 und 14, 15
sind über ihre Zapfen axial verschiebbar in den (nicht gezeigten) Walzenständern des
Walzgerüstes gelagert, wobei die Vorrichtungen zur Axialverstellung jeweils an einem
der Walzenzapfen angreifen.
[0023] Bei mittlerer Axialeinstellung sowohl der Stützwalzen 12 und 13 des Stützwalzenpaares
als auch der Arbeitswalzen 14 und 15 des Arbeitswalzenpaares weist der Walzspalt 16
über die gesamte Ballenlänge eine gleichbleibende Querschnittshöhe auf, wie das in
Fig. 1 gezeigt ist, obwohl er leicht S-förmig geschweift verläuft. Das Walzband 57
wird daher über seine gesamte Breite mit gleichmäßgier Dicke ausgewalzt.
[0024] Die Höhe des Walzspaltes 16 zwischen den beiden gesschweift konturierten Ballen 14a
und 15 a der Arbeitswalzen 14 und 15 ist abhängig einerseits vom Abstand zwischen
den Achsen der beiden Arbeitswalzen 14 und 15 sowie vom jeweiligen Radius der Walzenballenkontur
um die betreffenden Walzenachsen.
[0025] Da sich einerseits die beiden Arbeitswalzen 14 und 15 in AXialrichtung relativ zueinander
verschieben lassen, andererseits aber auch noch eine relative Axialverschiebung der
Stützwalzen 12 und 13 zueinander sowie auch zu den Arbeitswalzen 14 un 15 möglich
ist, kann der Walzspalt 16 in seiner Querschnittsgestalt in beträchtlichem Maße variiert
werden. Je nach vorgenommener Einstellung kann dabei entweder der Walzdruck auf die
Längskanten des Walzbandes 17 erhöht oder aber vermindert werden. Es läßt sich aber
auch die Pressungsverteilung zwischen den miteinander in Kontaktberührung stehenden
Walzenballen 12a und 14a sowie 13a und 15a von Stützwalzensatz 12, 13 und Arbeitswalzensatz
14, 15 sehr feinfühlig beeinflussen und damit die Gestalt des Walzspaltes 16 weiter
optimieren. Durch die zylindrisch auslaufenden Längenabschnitte 12b und 13b in den
Endbereichen der konkav gewölbten Längenhälften an den Walzenballen 12a und 13a der
Stützwalzen 12 und 13 sowie die entsprechenden, zylindrisch auslaufenden Längenabschnitte
14b und 15b an den Enden der konkav gewölbten Längenhälften der Walzenballen 14a und
15a der Arbeitswalzen 14 und 15 wird gewährleistet, daß Linienlastspitzen, die sich
bei normal gekrümmt verlaufender Kontur der Walzenballen in diesen Endbereichen 12b,
13b, 14b und 15b unter gewissen Betriebsbedingungen und Schliffkombinationen der
Walzgerüste einstellen könnten, wirksam unterbunden werden. Solche Linienlastspitzen
könnten nämlich bei bestimmten axialen Relativlagen der Walzenballen zueinander auftreten
und im Walzbetrieb zu kritischen Pressungen führen, die unerwünschte Verformungen
und Schäden an den Walzenballen nach sich ziehen.
[0026] Damit bei jeder möglichen betriebsmäßigen Axialeinstellung für die Stützwalzen 12
und 13 und die Arbeitswalzen 14 und 15 im Vierwalzen-Walzgerüst 11 das Auftreten kritischer
Linienlastspitzen vermieden wird, ist es wichtig, die Länge der zylindrisch auslaufenden
Längenabschnitte 12b, 13b an den Walzenballen 12a und 13a der Stützwalzen 12 und 13
und ebenso auch die Länge der zylindrisch auslaufenden Längenabschnitte 14b und 15b
an den Walzenballen 14a und 15a der Arbeitswalzen 14 und 15 entsprechend der jeweils
möglichen Axialverschiebung der betreffenden Walze aus ihrer Grundstellung zu bemessen.
Ist also für jede der Stützwalzen 12 und 13 und der Arbeitswalzen 14 und 15 eine axiale
Verschiebemöglichkeit von 100 mm vorgesehen, dann sollten die zylindrisch auslaufenden
Endbereich 12b, 13b bzw. 14b, 15b ihrer Walzenballen 12a, 13a bzw. 14a, 15a auch mindestens
eine Länge von 100 mm aufweisen.
[0027] Das Sechswalzen-Walzgerüst 21 nach Fig. 2 hat den gleichen Grundaufbau wie das Vierwalzen-Walzgerüst
11 nach Fig. 1. Zusätlich zu den beiden Stützwalzen 22 und 23 sowie den beiden Arbeitswalzen
24 und 25 umfaßt dieses Sechswalzen-Walzgerüst 21 jedoch weiterhin noch zwei Zwischenwalzen
28 und 29. Auch in diesem Falle wird aber zwischendurch die beiden Arbeitswalzen 24
und 25 der Walzspalt 26 für das Walzband 27 begrenzt.
[0028] Sämtliche Walzen des Sechswalzen-Walzgerüstes 21 gemäß Fig. 2, d.h., nicht nur die
Stützwalzen 22 und 23 und die Arbeitswalzen 24 und 25, sondern auch die Zwischenwalzen
28 und 29 haben Walzenballen mit in ihrer Längsrichtung gekrümmt Kontur, die über
die eine Längenhälfte konvex und über die andere Längenhälfte konkav gekrümmt verläuft.
Die Stützwalzen 22 und 23 haben Walzenballen 22a und 23a, die Arbeitswalzen 24 und
25 sind mit Walzenballen 24a und 25a versehen, während die Zwischenwalzen 28 und 29
Walzenballen 28a und 29a aufweisen.
[0029] Die gekrümmt verlaufenden Konturen sind an den miteinander in Kontaktberührung stehenden
Walzenballen 22a, 28a, 24a bzw. 23a, 29a, 25a so aufeinander abgestimmt, daß sie sich
in mittlerer Axialstellung sämtlicher Walzenpaare 22, 23; 28, 29; 24, 25 des Sechswalzen-Walzgerüstes
21 nach Fig. 2 komplementär ergänzen, so daß der Walzspalt 26 für das Walzband 27
dann trotz seiner leicht S-förmig verlaufenden Querschnittsgestalt über seine ganze
Länge gleiche Höhe aufweise.
[0030] Durch relative Axialverschiebung der Walzen irgendeines Walzenpaares 22, 23 bzw.
24, 25 bzw. 28, 29 zueinander und/oder zu den Walzen der übrigen Walzenpaare kann
dann die Kontur des Walzspaltes 26 feinfühlig beeinflußt werden, und zwar durch das
zusätzliche Vorhandensein des Zwichenwalzenpaares 28 und 29 noch wesentlich feinfühliger
als im Falle des Vierwalzen-Walzgerüstes 11 nach Fig. 1.
[0031] Auch aus Fig. 2 geht hervor, daß die Walzenballen 22a, 23a; 28a, 29; 24a, 25a sämtlicher
Walzenpaare 22, 23; 28, 29; 24, 25 jeweils im Anschluß an die Ballenkante derjenigen
Längenhälfte, welche die konkav gewölbte Kontur aufweist, über einen gewissen Längenabschnitt
22b, 23b; 28b, 29b; 24b, 25b hinweg zylindrisch ausläuft, wie das deutlich der Fig.
2 entnommen werden kann. Dieser zylindrische Längenabschnitt 22b, 23b bzw. 28b, 29b
bzw. 24b, 25b der Walzenballen 22a 23a bzw. 28a, 29a bzw. 24a, 25a hat dabei jeweils
einen Durchmesser 22c, 23c, bzw. 28c, 29c bzw. 24c, 25c, der zumindest geringfügig
kleiner bemessen ist als der Durchmesser, welchen der betreffende Walzenballen bei
normal gekrümmt verlaufender Kontur im Bereich der Ballenkante aufweisen würde.
[0032] Auch hier verhindern die zylindrischen Längenabschnitte 22b, 23b; 28b, 29b; 24b,
25b der Walzenballen 22a, 23a; 28a, 29a; 24a, 25a zurverlässig, das Entstehen von
Linienlastspitzen zwischen denen sich berühenden Ballenflächen bei bestimmten relativen
axialen Schiebestellungen zwischen den einander benachbarten Walzen des Walzensatzes
und vermeiden dadurch das Entstehen kritischer Pressungen.
[0033] Ausbildungs-Varianten für die Walzensätze eines Sechswalzen-Walzgerüstes, die sich
vom Walzensatz des Sechswalzen-Walzgerüstes 21 nach Fig. 2 in gewisser Weise unterscheiden,
sich noch in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
[0034] Bei dem Sechswalzen-Walzgerüst 31 nach Fig. 3 sind Stützwalzen 32 und 33 benutzt,
die im wesentlichen über ihre ganze Länge zylindrisch konturierte Walzenballen 32a
und 33a haben. Die Arbeitswalzen 34 und 35 haben hingegen Walzenballen 34a und 35a
mit im wesentlichen über ihre ganze Länge gekrümmter Kontur, wie auch die Zwischenwalzen
38 und 39 Walzenballen 38a und 39a versehen sind, die eine über nahezu ihre ganze
Länge gekrümmte Kontur aufweisen. Selbstverständlich hat dabei die gekrümmte Kontur
jeweils auf einer Längenhälfte der Walzenballen einen konvex gewölbten und über die
andere Längenhälfte einen entsprechend konkav gewölbten Verlauf. Auch ist der Einbau
der Zwischenwalzen 38 und 39 sowie der Arbeitswalzen 34 und 35 in das Walzgerüst 31
so vorgenommen, daß sich ihre Ballenkonturen bei mittlerer Axialeinstellung komplementär
ergänzen und dabei einen Walzspalt 36 für das Walzband 37 bestimmen, der trotz leicht
S-förmig geschweiftem Verlauf über seine ganze Breite gleichbleibende Höhe aufweist.
[0035] Bezüglich ihrer zylindrisch auslaufenden Endabschnitte 34b, 35b bzw. 38b an den Enden
ihrer konkav gewölbt konturierten Längenhälften stimmen die Arbeitswalzen 34 und 35
sowie auch die Zwischenwalzen 38 und 39 mit den Arbeitswalzen und den Zwischenwalzen
des Walzgerüstes nach Fig. 2 völlig überein. D.h., die Durchmesser 34c, 35c bzw. 38c,
39c dieser Längenabschnitte 34b, 35b bzw. 38b, 39b ist geringfügig kleiner gehalten
als der Durchmesser, welchen die Walzenballen 34a, 35a bzw. 38a, 39a an der betreffenden
Ballenkante hätten, wenn die konkav gewölbte Ballenkontur normal zu dieser Ballenkante
hin auslaufen würde.
[0036] Das Sechswalzen-Walzgerüst 31 nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem Sechswalzen-Walzgerüst
21 nach Fig. 2 aber nicht nur dadurch, daß sein Walzensatz Stützwalzen 32 und 33 mit
zylindrischen Walzenballen 32a und 33a aufweist, sondern auch dadurch, daß diese
zylindrischen Walzenballen 32a und 33a an demjenigen Ende, welches der konkaven Ballenkontur
der Zwischenwalzen 38 und 39 benachbart ist, jeweils einen Längenabschnitt 32b bzw.
33b aufweist, der mit einer sich zur Ballenkante hin leicht konisch verjüngenden Kontur
versehen ist. Auch diese Maßnahme trägt während des Walzbetriebes dazu bei, daß bei
bestimmten axialen Relativlagen der Zwichenwalzen 38 und 39 zu den Stützwalzen 32
und 33 Linienlastspitzen und daraus resultierende kristische Pressungen vermieden
werden.
[0037] Beim Sechswalzen-Walzgerüst 41 nach Fig. 4 haben die Arbeitswalzen 44 und 35 des
Arbeitswalzenpaares 44, 45 Walzenballen 44a und 45a mit nahezu über ihre ganze Länge
zylindrischer Gestalt. Lediglich an je einem Ballenende weisen die beiden Arbeitswalzen
44 und 45 kurze Längenabschnitte 44b bzw. 45b auf, die mit einer sich zur Ballenkante
hin leicht konisch verjüngenden Kontur versehen sind. Dabei ist in Fig. 4 zu sehen,
daß die die konisch verjüngte Kontur aufweisenden Längenabschnitte 44b und 45b an
den voneinander weg gerichteten Ballenenden der beiden Arbeitswalzen 44 und 45 vorgesehen
sind.
[0038] Die Walzenballen 42a und 43a der Stützwalzen 42 und 43 sowie die Walzenballen 48a
und 49a der Zwischenwalzen 48 und 49 sind jedoch wiederum nahezu über ihre ganze Länge
mit gekrümmter Kontur versehen, wobei diese gekrümmte Kontur jeweils über ihre eine
Längenhälfte eine konvexe Wölbung und über ihre andere Längenhälfte eine konkave Wölbung
aufweist. Jeweils an dem Ballenende, das der Längenhälfte angehört, welche mit der
konkav gewölbten Kontur versehen ist, läuft die konkav gewölbte Kontur zur Ballenkante
hin über einen gewissen Längenabschnitt hinweg zylindrisch aus, wie das in Fig. 4
für die Stützwalzen 42 und 43 durch die Längenabschnitte 42b und 43b sowie für die
Stützwalzen 48 und 49 durch die Längenabschnitte 48b und 49b angedeutet ist. Der Durchmesser
42c, 43c bzw. 48c, 49c der zylindrisch auslaufenden Längenabschnitte 42b, 43b bzw.
48b, 49b ist dabei geringfügig kleiner gehalten, als der Durchmesser, welchen der
Walzenballen 42a, 43a bzw. 48a, 49a an der betreffenden Ballenkante aufweist, wenn
die konkav gewölbte Kontur normal bis zu dieser Ballenkante durchgeführt sein würde.
[0039] Da bei dem Sechswalzen-Walzgerüst 41 gemäß Fig. 4 einerseits die zylindrisch auslaufenden
Längenabschnitte 42b, 43b der Stützwalzen 42 und 43, die zylindrisch auslaufenden
Längenabschnitte 48b, 49b der Zwischenwalzen 48 und 49 sowie die konisch verjüngten
Längenabschnitte 44b, 45b der Arbeitswalzen 44 und 45 jeweils eine Längenabmessung
haben, die mindestens auf den maximal möglichen Verschiebeweg für die betreffende
Walze abgestimmt ist, wird auch hier im Walzbetrieb dem Entstehen von Linienlastspitzen
an den Berührungsstellen zwischen den Walzenballen entgegengewirkt, die zu Pressungen
führen könnten, welche im kritischen Bereich liegen.
[0040] Während bei den in den Fig. 1 bis 4 der Zeichung dargestellten Ausführungsbeispielen
von Walzgerüsten die Benutzung von Walzensätzen gezeigt ist, bei denen die Ballen
sämtlicher zusammenarbeitender Walzenpaare gleiche Länge haben, besteht nach der Erfindung
aber auch die Möglichkeit, in den Walzgerüsten Walzensätze zu benutzen, bei denen
die verschiedenen Walzenpaare, also die Arbeitswalzenpaare, die Stützwalzenpaare und
gegebenenfalls auch die Zwischenwalzenpaare unterschiedliche Ballenlängen haben.
In diesen Fällen sollten dann immer diejenigen Walzenpaare, deren Walzen eine sich
über die Länge des Walzenballens erstreckende, gekrümmte Kontur aufweisen, eine Ballenlänge
erhalten, die um das Doppelte des verfügbaren Verschiebeweges größer bemessen ist,
als die Ballenlänge an der benachbarten Walze mit zylindrischer Ballenkontur.
[0041] Bei Sechswalzen-Walzgerüst nach Fig. 4 erfolgt die Beeinflussung des Walzspaltes
46 für das Walzband 47 durch die axial verschiebbare Anordnung der Stützwalzen 42
und 43 und/oder der Zwischenwalzen 48 und 49, während die Arbeitswalzen 44 und 45
axial unverschieblich in ihren Einbaustücken lagern können.
[0042] Beim einem Vierwalzen-Walzgerüst, welches - abweichend vom Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 - mit Stützwalzen ausgerüstet ist, die zylindrische Walzenballen haben, während
es Arbeitswalzen enthält, deren Walzenballen eine in ihrer Längsrichtung gekrümmte
Kontur aufweisen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Ballenlänge der letzteren
um das Doppelte des maxiaml möglichen Verschiebeweges größer bemessen ist als die
Ballenlänge der zugehörigen Stützwalze. Die Arbeitswalzen sind dabei jeweils zu derjenigen
Ballenkante hin, welche am Ende der Längehälfte liegt, die die konkav gewölbte Ballenkontur
aufweist, mit einem zylindrischen Auslauf versehen, dessen Länge mindestens dem maximal
möglichen Verschiebeweg der betreffenden Arbeitswalze entspricht.
[0043] Durch diesen zylindrischen Auslauf an der gekrümmten Ballenkontur der Arbeitswalzen
wird im Walzbetrieb die sonst auftretende Linienlastspitze gebrochen, sofern die Arbeitswalzen
relativ zu den Stützwalzen in negativer Richtung axial verschoben werden, d.h. die
dem zylindrischen Ausaluf benachbarte Ballenkante der Arbeitswalze gegenüber der
entsprechenden Ballenkante der zugehörigen Stützwalze in Axialrichtung zurücksteht.
[0044] Um bei einem solchen Vierwalzen-Walzgerüst dem Entstehen von Linienlastspitzen mit
erhöhten Pressungen entgegenzuwirken, wenn die Arbeitswalzen mit positiver Axialverschiebung
eingestellt werden, ist es wichtig, die zylindrischen Ballen der Stützwalzen jeweils
zu derjenigen Ballenkante hin, die der konkav gewölbten Kontur der Arbeitswalzenballen
zugeordnet ist, in einer sich zu dieser hin leicht konisch verjüngenden Kontur zu
versehen, wie das in Fig. 3 für das Sechswalzen-Walzgerüst 31 zu sehen ist, bei welchem
die Stützwalzen 32 und 33 mit den Zwischenwalzen 38 und 39 in Kontaktberührung stehen.
Im Falle eines Vierwalzen-Walzgerüstes dieser Bauart würden dann die Walzen 38 und
39 als Arbeitswalzenpaar zusammenwirken.
1. Walzgerüst mit zwei Arbeitswalzen, von denen sich gegebenenfalls jede unmittelbar
oder über eine Zwischenwalze an einer Stützwalze abstützt, wobei die Walzen eines
Walzenpaares gegensinnig axial verschiebbar sind und jede der verschiebbaren Walzen
mindestens über einen Teil der Länge des Walzenballens eine von einer achsparallelen
Geraden abweichende, gekrümmte Kontur aufweist, die sich über die ganze Länge des
Walzenballens erstreckt, wobei weiterhin die gekrümmte Kontur mindestens eines Walzenballens
oder eines Längenteils der Walzenballen des Walzenpaares konkav gewölbt verläuft,
und wobei die Konturen der beiden Walzen des Walzenpaares sich ausschließlich in einer
bestimmten Axialstellung der Walzen zueinander lückenlos ergänzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gekrümmte Kontur des Walzenballens (14a, 15a bzw. 12a, 13a; 24a, 25a bzw.
22a, 23a bzw. 28a, 29a; 34a, 35a bzw. 38a, 39a; 42a, 43a bzw. 48a, 49a) am Ende des
die konkav gewölbte Kontur aufweisenden Längenabschnitts des Walzenballens zur Ballenkante
hin über einen gewissen Teilabschnitt (14b, 15b bzw. 12b, 13b; 24b, 25b bzw. 22b,
23b bzw. 28b, 29b; 34b, 35b bzw. 38b, 39b; 44b, 45b bzw. 48b, 49b) hinweg mindestens
zylindrisch ausläuft.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des zylindrisch auslaufenden Teilabschnitts (14b, 15b bzw. 12b, 13b;
24b, 25b bzw. 22b, 23b bzw. 28b, 29; 34b, 35b bzw. 38b, 39; 42b, 43b bzw. 48b, 49b)
mindestens gleich dem maximal möglichen Verschiebeweg der betreffenden Walze (14,
15 bzw. 12, 13; 24, 25 bzw. 22, 23 bzw. 28, 29; 34, 35 bzw. 38, 39; 42, 43 bzw. 48,
49) bemessen ist.
3. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 und 2,
bei welchem die Walzenballen des Stützwalzenpaares oder des Arbeitswalzenpaares eine
auf einer achsparallelen Geraden liegende, zylindrische Kontur aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (32, 33; 44, 45) mit dem zylindrischen Walzenballen (32a, 33a; 44a,
45a) jeweils an demjenigen Ballenende, das einem konkav gewölbten Konturabschnitt
einer eine gekrümmte Walzenballenkontur aufweisenden Walze (38, 39; 48, 49) zugeordnet
ist, mit einer sich zur Ballenkante hin leicht konisch verjüngenden Kontur (32b, 33b;
44b, 45b) versehen sind (Fig. 3 und 4).
4. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zylindrisch auslaufende Längenteil (38b, 39b; 48b, 49b) eines Walzenballens
(38a, 39a; 48a, 49a) mit gekrümmter Kontur dem konisch verjüngten Längenabschnitt
(32b, 33b; 44b, 45b) der Walze mit zylindrischem Walzenballen (32a, 33a; 44a, 45a)
benachbart liegt (Fig. 3 und 4).