[0001] Die Erfindung betrifftweine Vorrichtung zum Einbringen einer Wickelhülse in eine
Wickelmaschine mit mindestens einer Stützwalze und mindestens zwei Aufwickelböcken
mit einander gegenüberliegenden, die Wickelhülse aufnehmenden Dornen.
[0002] Bei derartigen Wickelmaschinen wird die sich über die Breite der Stützwalze erstreckende
Warenbahn durchtrennt, nachdem die Wickelrollen den vorgesehenen Durchmesser erreicht
und die fertige Wickelrolle ausgestoßen haben. Danach werden von Hand leere Wickelhülsen
zwischen die Dorne der Aufwickelböcke und danach in ihre Anwickelstellung auf der
Stützwalze gebracht. Um den Bahnanfang an den leeren Wickelhülsen zu befestigen, sind
diese mit einem Klebemittel versehen.
[0003] Diese Vorgehensweise ist sehr zeitaufwendig, da eine Wickelmaschine fünf und mehr
Wickelstationen aufweisen kann, die beiderseits der Längsmittelebene der Stützwalze
oder Stützwalzen angeordnet sind, so daß das Einbringen der Wickelhülsen von Hand
nacheinander an jeder Wickelstation erfolgen muß. Nach dem Einlegen müssen die leeren
Wickelhülsen von Hand so gegen die Stützwalze gefahren werden, daß sie sich in der
durch das Klebemittel bestimmten Anwickelstellung befinden, die jedoch für die Wickelstationen
auf der einen Seite der Maschine unterschiedlich gegenüber derjenigen auf der anderen
Seite ist.
[0004] Hinzu kommt, daß das Arbeiten im Bereich der Aufwickelböcke oberhalb der Stützwalze
nicht ungefährlich ist, so daß infolge der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eine
zusätzliche zeitliche Verzögerung eintritt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einlegen der leeren Wickelhülsen in-eine
Wickelmaschine zu vereinfachen und zu beschleunigen sowie weitgehend automatisch ablaufen
zu lassen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art durch
wenigstens einen, zwischen einer Wickelhülsenaufnahmestellung und einer mit den Dornen
im wesentlichen axial fluchtenden Wickelhülsenabgabestellung bewegbaren Wickelhülsengreifer.
[0007] Die Wickelhülsenaufnahmestellung liegt außerhalb der Stützwalze, so daß sich die
Wickelhülsen entweder gefahrlos von Hand in den Wickelhülsengreifer einlegen oder
aber automatisch vom Wickelhülsengreifer aufnehmen lassen.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Wickelhülsengreifer oberhalb
der Stützwalze zwischen der Wickelhülsenaufnahmestellung und der Wickelhülsenabgabestellung
quer zur Stützwalzenachse schwenkbar gelagert. Die Wickelhülsenaufnahmestellung befindet
sich in diesem Falle oberhalb der Stützwalze, etwa in deren Längsmittelebene in einem
Freiraum, der auch zugänglich ist, wenn die Wickelrollen ihren vollen Durchmesser
erreicht haben.
[0009] Besonders geeignet für die Lagerung des Wickelhülsengreifers ist eine oberhalb der
Stützwalze angeordnete Führungstraverse, die als Träger und Führung für die Aufwickelböcke
dient.
[0010] Ist die Schwenkachse für den Wickelhülsengreifer im Bereich unterhalb der Führungstraverse
angeordnet, läßt sich eine Hülsenzange unterhalb dieser Schwenkachse in der Nähe der
Stützwalze anordnen, so daß sich die Wickelhülsenaufnahmestellung oberhalb der Stützwalze
etwa in der Längsmittelebene und die Wickelhülsenabgabestellung seitlich aus der Längsmittelebene
ausgeschwenkt ergeben.
[0011] Um den Wickelhülsengreifer in die Wickelhülsenaufnahmestellung oberhalb der Stützwalze
und in die Wickelhülsenabgabestellung seitlich der Mittellängsebene der Stützwalze
in den Bereich der Dorne an den Aufwickelböcken bringen zu können, sollte der Wickelhülsengreifer
zusätzlich teleskopierbar ausgebildet sein.
[0012] Der Wickelhülsengreifer kann an einem in Führungen an der Führungstraverse verschiebbaren
Schlitten gelagert sein, so daß eine Anpassung an unterschiedliche Bahnformate und
zusätzlich ein Herausfahren des Wickelhülsengreifers in Richtung der Achse der Stützwalze
möglich ist. Während des Betriebes kann der Schlitten dann mittels einer Arretierung,
die zwischen dem Schlitten und der Führungstraverse wirkt, festgesetzt werden.
[0013] Im Hinblick darauf, daß die Wickelrollen beiderseits der Mittellängsebene der Stützwalze
auf Lücke mit jeweils paarweise fluchtenden Stirnseiten angeordnet sind, lassen sich
an jedem Schlitten zwei in entgegengesetzte Richtungen schwenkbare Wickelhülsengreifer
anordnen.
[0014] Um die Wickelhülsen während des Wickelns in die Wickelhülsengreifer einlegen zu können,
sind die Führungen für die Schlitten über die Länge der Stützwalze hinaus verlängert.
Die Schlitten mit den Wickelhülsengreifern lassen sich somit aus der Wickelmaschine
herausziehen, mit Wickelhülsen bestücken und wieder in die Wickelmaschine hineinschieben.
Dabei stoßen die Wickelhülsen mit ihren Stirnseiten aneinander und die erste in die
Wickelmaschine hineingeschobene Wickelhülse stößt gegen einen Anschlag, wodurch die
Lage aller Wickelhülsen bezüglich der Wickelstationen bestimmt ist.
[0015] Ist die Längentoleranz der Wickelhülsen nicht genau genug auf den Abstand der Aufwickelstationen
abgestimmt und genügend Platz in axialer Verlängerung der Stützwalze vorhanden, lassen
sich die Schlitten mittels eines Abstandshalters entsprechend der Länge der einzubringenden
Wickelhülsen miteinander koppeln, so daß sich die Schlitten mit den Wickelhülsengreifern
insgesamt in axialer Richtung aus der Wickelmaschine herausschieben lassen. Voraussetzung
ist, daß die Führungen für die Schlitten etwa entsprechend der Gesamtlänge der einzubringenden
Wickelhülsen über die Länge der Stützwalze hinaus verlängert sind.
[0016] Es kann auch jeweils mindestens ein Wickelhülsenhalter an einem Aufwickelbock gelagert
sein. In diesem Falle ist es erforderlich, die Wickelhülsen durch die Wickelhülsengreifer
im Bereich der Aufwickelstationen aufzunehmen.
[0017] Unabhängig davon, ob der Wickelhülsengreifer an einem in Richtung der Stützwalzenachse
verschiebbaren Schlitten oder an einem Aufwickelbock gelagert i-st, besteht der Wickelhülsengreifer
in seiner einfachsten Form aus einem Träger, einem am Träger verschiebbar gelagerten
Schlitten und einem am Schlitten schwenkbar gelagerten Hülsenzangenhalter. Das Verschieben
des Schlittens gegenüber dem Träger und das Schwenken des Hülsenzangenhalters gegenüber
dem Schlitten erfolgen vorzugsweise mit Hilfe je einer Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit
oder durch einen elektromotorischen Antrieb. Bei dieser Ausführung befindet sind die
Schwenkachse für -den Hülsenzangenhalter etwa mittig zwischen der Hülsenzange und
der Befestigung an der Führungstraverse.
[0018] Der Wickelhülsengreifer kann auch aus einem Träger, einer am Träger schwenkbar gelagerten
Schlittenführung und einem als Schlitten ausgebildeten Hülsenzangenhalter bestehen.
In diesem Falle befindet sich die Schwenkachse in der Nähe der Befestigung an der
Führungstraverse. Das Verschieben des Schlittens und das Schwenken des Wickelhülsengreifers
kann auch in diesem Fall durch je eine Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit
oder durch einen elektromotorischen Antrieb erfolgen.
[0019] Vorteilhafterweise läßt sich das Teleskopieren und das Verschwenken des Wickelhülsengreifers
mittels einer einzigen Betätigungsvorrichtung durchführen, wenn die Schlittenführung
für den als Schlitten ausgebildeten Hülsenzangenhalter Teil eines in der schwenkbar
gelagerten Schlittenführung geführten weiteren, über einen Lenker mit dem Träger gekoppelten
Schlittens ist. Es ist in diesem Falle jedoch erforderlich, das Ausschwenken und das
Teleskopieren so zu steuern, daß keine Fehlbewegungen eintreten.
[0020] Besonders vorteilhaft für das Steuern des Bewegungsablaufs ist es, wenn der Schlitten
zweiteilig ausgebildet und ein oberer Schlittenteil mit einem Lenker gekoppelt ist,
während ein unterer Schlittenteil die Schlittenführung für den Hülsenzangenhalter
trägt. In diesem Falle sind eine Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit
zwischen der schwenkbaren Schlittenführung und dem unteren Schlittenteil und eine
weitere Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit zwischen dem unteren Schlittenteil
und dem Hülsenzangenhalter angeordnet. Zusätzlich wird der Weg des oberen Schlittenteils
durch zwei an der schwenkbaren Schlittenführung angeordnete Anschläge, der Weg des
unteren Schlittenteils durch einen am oberen Schlittenteil und einen an der Schlittenführung
angeordneten Anschlag sowie der Weg des HUlsenzangenhalters durch einen mit dem unteren
Schlittenteil zusammenwirkenden Anschlag begrenzt.
[0021] Zwischen den beiden Schlittenteilen sowie zwischen dem unteren Schlittenteil und
dem Hülsenzangenhalter angeordnete Federn, von denen eine als Zugfeder und eine als
Druckfeder ausgebildet ist, sorgen dafür, daß der Wickelhülsengreifer vor dem Teleskopieren
ausgeschwenkt und die Hülsenzangen vor dem Zurückfahren des Hülsenzangenhalters geschlossen
werden.
[0022] Zu diesem Zweck greift die mit dem unteren Schlittenteil und dem Hülsenzangenhalter
gekoppelte Kolben-Zylinder-Einheit nicht direkt am Hülsenzangenhalter, sondern indirekt
über einen mit den Hülsenzangen verbundenen Schließhebel an.
[0023] Um einen Gleichlauf der beiden Backen der Hülsenzange zu erreichen, können diese
über eine Verzahnung miteinander gekoppelt sein.
[0024] Ein weiteres Mittel, die Wickelhülsenaufnahme und die Wickelhülsenabgabe entsprechend
der Stellung des Wickelhülsengreifers zu steuern, besteht aus einem mit dem Hülsenzangenhalter
und dem Träger zusammenwirkenden Riegel, der an der schwenkbaren Schlittenführung
gegen Federkraft beweglich gelagert ist. In der eingeschwenkten Stellung des Wickelhülsengreifers
ist dieser Riegel entriegelt, während er in der ausgeschwenkten Stellung den Hülsenzangenhalter
in der eingefahrenen Stellung festhält, so daß ein Öffnen der Hülsenzange in der Wickelhülsenabgabestellung
ohne Verschieben des Hülsenzangenhalters möglich ist.
[0025] Eine weitere Möglichkeit, den Wickelhülsengreifer von der Wickelhülsenaufnahmestellung
in die Wickelhülsenabgabestellung zu bringen, besteht darin, den Träger des Wickelhülsengreifers
am Schlitten quer zur Stützwalzenachse verschiebbar zu lagern.
[0026] Lassen sich die Wickelhülsengreifer nicht axial verschieben, so müssen die Wickelhülsen
von den Wickelhülsengreifern im Bereich der Wickelstationen aufgenommen werden, so
daß die Wickelhülsen von außen in die Wickelhülsenaufnahmestellung gebracht werden
müssen.
[0027] Dies läßt sich durch eine oberhalb der Stützwalze im Bereich der Wickelhülsenaufnahmestellung
der Wickelhülsengreifer angeordnete, sich vorzugsweise über die Länge der Stützwalze
erstreckende Hülsenrinne erreichen.
[0028] Auf diese Hülsenrinne lassen sich die Wickelhülsen von einem Ende der Stützwalze,
mit ihren Stirnseiten aneinanderstoßend aufschieben, bis sich im Bereich jeder Wickelstation
eine Wickelhülse befindet. Die Hülsenrinne läßt sich jedoch auch mittels Führungsschienen
auf an den Aufwickelböcken angeordneten Trägern verschiebbar lagern, so daß sie sich
in Achsrichtung der Stützwalze aus der Wickelmaschine herausziehen und mit Wickelhülsen
belegen läßt. Vorzugsweise sind die Träger mit Rollen versehen. Um ein Verschieben
des Hülsenzangenhalters zu vermeiden, kann die Hülsenrinne auch höhenverstellbar ausgebildet
sein.
[0029] Der Wickelhülsengreifer kann auch als einfacher Schwenkhebel ausgebildet sein; alsdann
befindet sich seine Schwenkachse oberhalb der Stützwalze, und die Hülsenzange ist
in der Wickelhülsenaufnahmestellung nach oben zur Führungstraverse hin ge'richtet.
Bei dieser Ausführung sind die als Schwenkhebel ausgebildeten Wickelhülsengreifer
vorzugsweise an den Aufwickelböcken angeordnet. Je nach Lage der Schwenkachse und
Entfernung der Dorne an den Aufwickelböcken genügt es, die Schwenkhebel unverlängerbar
oder teleskopierbar auszubilden.
[0030] Im Hinblick darauf, daß die Schwenkhebel in. der Wickelhülsenabgabestellung nahezu
waagerecht liegen, kann es erforderlich sein, die Hülsenzangen am Ende der Schwenkhebel
schwenkbar anzuordnen, um ein Zurückschwenken der Schwenkhebel nach der Übergabe der
Wickelhülsen an die Dorne der Aufwickelböcke zu ermöglichen.
[0031] Bei dieser Ausführung ist vorzugsweise oberhalb der Hülsenzangen im Bereich der Wickelhülsenaufnahmestellung
für jede Hülse mindestens ein Hülsenträger an einer oberhalb der Stützwalze verlaufenden
Führungstraverse gelagert. Dieser Hülsenträger übergibt die Wickelhülsen an die Wickelhülsengreifer,
und diese schwenken aus, um die Wickelhülsen an die Dorne der Aufwickelböcke zu übergeben.
[0032] Vorzugsweise besteht jeder Hülsenträger aus einer sich zum Wickelhülsengreifer öffnenden
Hülsenzange, die an in Führungen an der Führungstraverse verschiebbaren Schlitten
gelagert sind. Werden diese Führungen, wie bei den anderen Ausführungen über die Länge
der Stützwalze hinaus verlängert, lassen sich die Wickelhülsen in die Hülsenträger
außerhalb der Wickelmaschine einlegen.
[0033] Falls sich die Hülsenzangen an den Schwenkhebeln weit genug öffnen lassen, können
die in die Hülsenträger eingelegten Wickelhülsen axial durch die Hülsenzangen an den
Schwenkhebeln hindurchgeschoben werden; sie werden beim Schließen der Hülsenzangen
erfaßt und aus den Hülsenträgern beim Verschwenken der Schwenkhebel herausbewegt,
vorausgesetzt diese Hülsenträger lassen sich zum Beispiel gegen Federkraft verschwenken
und öffnen.
[0034] Bei einer Wickelmaschine mit wenigstens einer auf einer zur Stützwalze parallelen
Druckrollentraverse schwenkbar angeordneten Druckrollenschwinge läßt sich der Wickelhülsengreifer
an der Druckrollentraverse anordnen. Hierbei läßt sich die Druckrollenschwinge selber
als Wickelhülsengreifer ausbilden, wenn an der Druckrollenschwinge wenigstens eine
Hülsenzange angeordnet ist, die die leere Wickelhülse im Kontakt mit den Druckrollen
an der Druckrollenschwinge festhält.
[0035] Da die Druckrollenschwinge nicht während des ganzen Wickelvorgangs auf der Wickelrolle
ruht, sondern nach einiger Zeit zurückgeschwenkt wird, lassen sich die Wickelhülsen
von Hand in die an den Druckrollenschwingen angeordneten Hülsenzangen einlegen. Falls
die Druckrollenschwingen aus baulichen Gründen nicht weit genug zurückschwenken, läßt
sich an den Druckrollenschwingen ein zusätzliches Schwenkgelenk anbringen. Diese Ausführung
besitzt den Vorteil, daß die Wickelhülsen stets genau in den Bereich der Dorne an
den Aufwickelböcken gebracht werden, unabhängig von deren Durchmesser, ohne daß ein
aufwendiger Mechanismus zum Positionieren der Wickelhülsen erforderlich ist.
[0036] Eine andere Ausführung eines an der Druckrollentraverse angeordneten Wickelhülsengreifers
besteht aus einem an seinem freien Ende mit einer Hülsenzange versehenen, teleskopierbaren
Schwenkhebel. Dieser Schwenkhebel läßt sich, ähnlich wie die vorerwähnte Druckrollenschwinge,
aus ihrer Wickelhülsenaufnahmestellung, in der die Wickelhülse in den Wickelhülsengreifer
eingelegt wird, in ihre Wickelhülsenabgabestellung, in der die Wickelhülse an die
Dorne an den Aufwickelböcken abgegeben wird, verschwenken. Um den Schwenkhebel an
die Formate der Wickelrollen anpassen zu können, ist der Schwenkhebel vorzugsweise
in einem Schwenklager eines auf der Druckrollentraverse verschiebbaren Schlittens
gelagert.
[0037] Im Hinblick darauf, daß die Schwenkhebel unter der Druckrollentraverse durchschwenken
müssen, um aus der Wickelhülsenaufnahmestellung in die Wickelhülsenabgabestellung
zu gelangen, muß der Wickelhülsengreifer höhenverstellbar sein. Dazu kann die Druckrollentraverse
heb- und senkbar ausgebildet oder der Wickelhülsengreifer an der Druckrollentraverse
heb- und senkbar angeordnet sein.
[0038] Falls die Wickelhülsen nicht von Hand in die an der Druckrollentraverse angeordneten
Wickelhülsengreifer eingelegt werden sollen, brauchen die Wickelhülsengreifer nicht
als Schwenkhebel ausgebildet zu sei'n, sondern es genügt, mit einer Hülsenzange versehene
teleskopierbare Wickelhülsengreifer an einem auf der Druckrollentraverse verschiebbaren
Schlitten anzuordnen. In diesem Falle entnimmt die Hülsenzange die Wickelhülsen aus
einer oberhalb der Stützwalze angeordneten Hülsenrinne. Da die Wickelhülsenabgabestellung
dann tiefer liegt als die Wickelhülsenaufnahmestellung, ist es auch erforderlich,
entweder die Druckrollentraverse oder den Wickelhülsengreifer an der Druckrollentraverse
heb- und senkbar auszubilden.
[0039] Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Wickelmaschine mit einem Wickelhülsengreifer,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Wickelhülsengreifers aus Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Wickelmaschine,
Fig. 4 eine ausschnittsweise Vergrößerung einer Wickelmaschine in der Draufsicht,
Fig. 5 eine ausschnittsweise Ansicht einer Wickelmaschine mit einem Wickelhülsengreifer
und einer Hülsenrinne,
Fig. 6 eine ausschnittsweise Ansicht einer Wickelmaschine mit einem am Aufwickelbock
gelagerten Wickelhülsengreifer,
Fig. 7 eine ausschnittsweise Ansicht einer Wickelmaschine mit einem Wickelhülsengreifer
in Gestalt einer Druckrollenschwinge,
Fig. 8 eine ausschnittsweise Ansicht einer Wickelmaschine mit einem anderen Wickelhülsengreifer
und
Fig. 9 eine ausschnfttsweise Ansicht einer Wickelmaschine mit einem als Kolben-Zylinder-Einheit
ausgebildeten Wickelhülsengreifer.
[0040] Von der Wickelmaschine mit den verschiedenen Ausführungen des Wickelhülsengreifers
sind nur die Teile dargestellt, die zum Verständnis der Erfindung wichtig sind. Eine
Warenbahn 1, beispielsweise eine Papierbahn, wird über eine Führungswalze 2 und eine
Umlenkwalze 3 mehreren, jeweils aus einem Obermesser 4 und einem Untermesser 5 bestehenden
Längsschneidern zugeführt und in eine Reihe von schmaleren Papierbahnen unterteilt,
die in der Wickelmaschine zu Rollen gewickelt werden. Über eine Leitwalze 13 gelangen
die Papierbahnen zu einer als Saugwalze ausgebildeten Stützwalze 6, die die Wickelrollen
abstützt und beim Aufrollen in Drehung versetzt.
[0041] Im dargestellten Beispiel (Fig. 3) sind fünf Wickelstationen 7 bis 11 oberhalb der
Stützwalze 6, aber seitlich von der senkrechten Längsmittelebene der Stützwalze 6
angeordnet. Der Wickelkern der Rollen besteht aus Wickelhülsen 12. Die Wickelhülsen
12 sind mittels Dornen 17 in paarweise abwechselnd auf der einen und auf der anderen
Seite der Längsmittelebene der Stützwalze 6 angeordneten Aufwickelböcken 14 geführt.
[0042] Um sich dem zunehmenden Durchmesser der Wickelrollen 7 bis 11 anpassen zu können,
sind an den Aufwickelböcken 14 Aufrollschlitten 15 angeordnet, die mittels Hydraulik-
oder Pneumatik- Kolben-Zylinder-Einheiten 18 entlang einer Führung an den Aufwickelböcken
14 verfahrbar sind. Die Dorne 17 lassen sich mittels eines an'jedem Aufrollschlitten
15 angeordneten Verfahrmotors 16 axial verschieben, um die Wickelhülsen 12 freizugeben
oder aufzunehmen.
[0043] Die Aufwickelböcke 14 sind in Führungen 19 an einer in Achsrichtung der Stützwalze
6 verlaufenden Führungstraverse 21 verschiebbar gelagert und lassen sich mittels eines
Verfahrmotors 20 auf die erforderliche Wickelbreite einstellen. Die Führungstraverse
21 ist an von Ständern 23 getragenen Querträgern 22 befestigt.
[0044] Bei der dargestellten Wickelmaschine wird bei Wickelbeginn auf die zunächst noch
nachgiebige Wickelhülse während der ersten Wicklungen ein zusätzlicher Druck ausgeübt.
Dies wird durch auf einer höhenverfahrbaren Druckrollentraverse 24 angeordnete Druckrollenschwingen
27 mit Druckrollen 30 erreicht. Die Druckrollenschwingen 27 werden mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit
28 verschwenkt und sind auf einem Schlitten 26 gelagert, der in Führungen 29 auf der
Druckrollentraverse 24 bewegbar ist.
[0045] Ein Wickelhülsengreifer 33 ist oberhalb der Stützwalze 6 im Freiraum zwischen den
Wickelrollen 7 bis 11 angeordnet. Zu diesem Zweck verläuft unterhalb der Führungstraverse
21 ein Führungsträger 32 (Fig. 2), der sich über die Länge der Stützwalze 6 und darüber
hinaus um ein solches Stück erstreckt, daß sich die Wickelhülsen 12 außerhalb der
Wickelmaschine in die Wickelhülsengreifer 33 einlegen lassen. Der Wickelhülsengreifer
33 besteht deshalb aus einem Träger 31, der an dem Führungsträger 32 verfahrbar ist,
auf dem ein in senkrechter Richtung verschiebbarer Schlitten 34 geführt ist. An dem
Schlitten 34 ist ein Hülsenzangenhalter 35 in einer Schwenkachse 36 angelenkt. Der
Schlitten 34 wird mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 37 verschoben, während der
Hülsenzangenhalter 35 mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 38 verschwenkt wird. Am
freien, der Stützwalze 6 zugekehrten Ende des Hülsenzangenhalters 35 ist eine aus
zwei Backen bestehende Hülsenzange 39 angeordnet. Die Wickelhülse 12 wird in der Hülsenzange
39 mittels Zangenrollen 40 gehalten.
[0046] Während des Wickelns werden die Wickelhülsengreifer 33 auf dem Führungsträger 32
verschoben, bis sie außerhalb des Bereichs der Stützwalze 6 liegen. Dann werden von
Hand in jeweils zwei benachbarte Wickelhülsengreifer 33 je eine Wickelhülse 12 eingelegt
und entlang dem Führungsträger 32 über die Stützwalze 6 geschoben. Obwohl die Wickelrollen
auf Lücke, jedoch mit paarweise fluchtenden Stirnseiten liegen, können die Wickelhülsen
12 mit aneinanderstoßenden Stirnseiten in die Wickelmaschine hineingeschoben werden,
bis die erste Wickelhülse 12 an einen der Wickelstation 8 (Fig. 3) entsprechenden
Anschlag an dem letzten Aufwickelbock 14 anstößt. Bei ausreichender Längengenauigkeit
liegen die anderen Wickelhülsen 12 genau im Bereich der Wickelstationen 7, 9, 10,
11.
[0047] Nachdem die Rollen fertig gewickelt sind, werden sie von der Wickelmaschine abgenommen,
und es müssen leere Wickelhülsen 12 in die Wickelstationen 7 bis 11 eingelegt werden.
Zu diesem Zweck werden zunächst die Kolben-Zylinder-Einheiten 38 zum Verschwenken
der Hülsenzangenhalter 35 betätigt, und anschließend wird der Schlitten 34 mit Hilfe
der Kolben-Zylinder-Einheit 37 abgesenkt. Hierdurch gelangen die Wickelhülsen 12 in
den Bereich der Dorne 17 an den Aufrollschlitten 15. Die Dorne 17 werden mit Hilfe
der Verfahrmotoren 16 in die Wickelhülsen 12 hineingefahren, und die Wickelhülsengreifer
33 werden in ihre ursprüngliche Stellung zurückgebracht, wobei die Wickelhülsen 12
von den Hülsenzangen 39 freigegeben werden. Jetzt werden die durch die Dorne 17 an
den Aufrollschlitten 15 gehaltenen Hülsen 12 gegen die Stützwalze 6 gefahren, die
Druckrollenschwingen 27 mit den Rollen 30 auf die Wickelhülsen 12 abgesenkt, und das
Wickeln kann beginnen.
[0048] Während in Fig. 2 der Führungsträger 32 als T-Träger ausgebildet ist, sind in den
Fig. 3, 4 und 5 parallele Führungsstangen 41 dargestellt, auf denen Schlitten 42 verschiebbar
angeordnet sind. Diese Schlitten 42 lassen sich jeweils an der Führungstraverse 21
arretieren, wenn sie die richtige Position im Verhältnis zu den Wickelstationen 7
bis 11 eingenommen haben.
[0049] An jedem Schlitten 42 (Fig. 3 und 4) sind zwei in entgegengesetzter Richtung schwenkbare
Wickelhülsengreifer 33 angelenkt, und zwischen den einzelnen Schlitten 42 sind Abstandshalter
44 befestigt, so daß Längentoleranzen bei den Wickelhülsen 12 keinen Einfluß auf deren
Lage in bezug auf die Wickelstationen 7 bis 11 haben. In diesem Falle müssen die mittels
der Abstandshalter 44 verbundenen Schlitten 42 als Ganzes auf den Führungen 41 aus
dem Bereich der Stützwalze 6 herausgeschoben werden, wenn die Wickelhülsen 12, wie
oben beschrieben, von Hand in die Wickelhülsengreifer 33 eingelegt werden.
[0050] Ein axiales Verschieben der Wickelhülsengreifer 33 ist nicht erforderlich, wenn,
wie in Fig. 5 dargestellt, eine Hülsenrinne 62 in der Längsmittelebene oberhalb der
Stützwalze 6 angeordnet wird. Diese Hülsenrinne 62 kann mit Führungsschienen 63 ortsfest
auf Rollen 64 der Aufwickelböcke 14 ruhen, so daß die Aufwickelböcke 14 zur Formatänderung
verfahrbar bleiben, ohne daß sich die Hülsenrinne 62 bewegt.
[0051] Die WickelhUlsen 12 werden auf der Hülsenrinne 62 in die Wickelmaschine hineingeschoben
und befinden sich, nachdem die" vorderste gegen einen Anschlag gestoßen ist, in der
Wickelhülsenaufnahmestellung im Bereich der einzelnen Wickelstationen 7 bis 11.
[0052] Des weiteren ist es auch möglich, die Hülsenrinne 62 auf den Rollen 64 verschiebbar
anzuordnen, um sie aus dem Bereich oberhalb der Stützwalze 6 herausfahren und außerhalb
der Stützwalze 6 mit Wickelhülsen 12 belegen zu können. Anschließend wird die Hülsenrinne
62 wieder in die Wickelmaschine hineingeschoben, bis die Wickelhülsen 12 in ihre Aufnahmestellungen
gelangt sind.
[0053] Werden die Wickelhülsen 12 mittels der Hülsenrinne 62 in die Wickelhülsenaufnahmestellung
gebracht, ist es nicht erforderlich, die Wickelhülsengreifer 33 unabhängig von den
Aufwickelböcken 14 zu verschieben, so daß sich diese Aufwickelböcke 14 als Träger
für die Wickelhülsengreifer 33 heranziehen lassen. In Fig. 5 ist ein derartiger Wickelhülsengreifer
33 dargestellt. Er besteht aus dem Schlitten 42, der parallel zur Stützwalzenachse
auf der an der Führungstraverse 21 gelagerten Führung-41 verschiebbar ist. Die Längsverschiebung
des Wickelhülsengreifers 33 in bezug auf den Aufwickelbock 14 wird durch eine Kolben-Zylinder-Einheit
83 gesteuert, die den Aufwickelbock 14 und den Schlitten 42 miteinander verbindet.
[0054] In einer Schwenkachse 136 am Schlitten 42 ist ein Schwenkhalter 145 mit einer Schlittenführung
45 angeordnet, an der ein aus einem oberen Schlittenteil 50 und einem unteren Schlittenteil
51 bestehender zweiteiliger Schlitten geführt ist. Zwischen dem oberen Schlittenteil
50 und einer seitlichen Verlängerung 85 des Schlittens 42 ist ein Lenker 49 angeordnet,
während an einer Verlängerung 86 am unteren Schlittenteil 51 eine weitere Schlittenführung
52 für einen als Schlitten ausgebildeten Hülsenzangenhalter 46 angeordnet ist. Eine
Kolben-Zylinder-Einheit 47 ist an dem Schwenkhalter 145 und am unteren Schlittenteil
51 sowie eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit 48 an dem unteren Schlittenteil 51 und
einem Schließhebel 80 für die Hülsenzange 39 angelenkt. Zwischen dem oberen Schlittenteil
50 und dem unteren Schlittenteil 51 ist eine Zugfeder 58 und zwischen der Verlängerung
86 am unteren Schlittenteil 51 und dem Hülsenzangenhalter 46 eine Druckfeder 59 angeordnet.
[0055] Der freie Weg des oberen Schlittenteils 50 wird durch an dem Schwenkhalter 145 befestigte
einstellbare Anschläge 53, 54, der freie Weg des zweiten Schlittenteils 51 durch einen
am oberen Schlittenteil 50 angeordneten einstellbaren Anschlag 55 und einen an der
Schlittenführung 45 angeordneten einstellbaren weiteren Anschlag 56 begrenzt. Der
Weg des Hülsenzangenhalters 46 wird hingegen durch einen mit der Schlittenführung
52 zusammenwirkenden einstellbaren Anschlag 57 bestimmt.
[0056] Ein Riegel 61 ist an der Schlittenführung 52 angelenkt und weist an seinem einen
freien Ende eine Rastnase 66 auf, die mit einem Vorsprung 67 am Hülsenzangenhalter
46 zusammenwirkt. Das andere freie Ende des Riegels 61 wirkt mit einem an der Verlängerung
des Schlittens 42 angeordneten Stößel 84 derart zusammen, daß in der dargestellten
senk- , rechten Stellung des Schwenkhalters 145 eine Entriegelung stattfindet.
[0057] In der in Fig. 5 dargestellten Stellung befindet sich der Wickelhülsengreifer 33
in der Wickelhülsenaufnahmestellung. Die Kolben-Zylinder-Einheit 47 ist ganz eingefahren,
so daß der obere Schlittenteil 50 am Anschlag 53 und der untere Schlittenteil 51 am
Anschlag 55 anliegt. Der Lenker 49 hält dadurch die Schlittenführung 45 in der dargestellten
senkrechten Stellung fest. Die Kolben-Zylinder-Einheit 48 ist von ihrer ganz ausgefahrenen
Stellung schon ein gewisses Stück zurückgefahren, so daß die Hülsenzange 39 über der
Wickelhülse 12 geschlossen ist.
[0058] Um eine gleichmäßige Bewegung der beiden Schenkel der Hülsenzange 39 zu erreichen,
sind diese, wie schon beschrieben, über eine Verzahnung 60 miteinander gekoppelt.
Die Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit 48 greift an der Hülsenzange 39 über
einen Schließhebel 80 an. Mittels der Druckfeder 59 wird der Hülsenzangenhalter 46
in die dargestellte Endstellung geschoben, da der Riegel 61 in der Offenstellung ist.
Fährt nun die Kolben-Zylinder-Einheit 48 weiter ein, wird der Hülsenzangenhalter 46
mit der Hülsenzange 39 und der Wickelhülse 12 angehoben, so daß sich der Wickelhülsengreifer
33 aus der Wickelhülsenaufnahmestellung in die Wickelhülsenabgabestellung verschwenken
läßt. Dies geschieht dadurch, daß die Kolben-Zylinder-Einheit 47 ausgefahren wird.
Der untere Schlittenteil 51 verschiebt sich nach unten und nimmt den oberen Schlittenteil
50 über die Zugfeder 58 mit, wodurch der Lenker 49 der Schwenkhalter 145 mit der Schlittenführung
45 in die ausgelenkte Stellung (strichpunktiert dargestellt) drückt. Dabei legt sich
die Rastnase 66 hinter den Vorsprung 67. Sobald der obere Schlittenteil 50 auf den
Anschlag 54 trifft, bleibt er stehen und nur der untere .Schlittenteil 51 bewegt sich
weiter, so daß sich der Wickelhülsengreifer 33 bis in seine Wickelhülsenabgabestellung
verlängert.
[0059] Um die Hülsenzange 39
'zu öffnen, wird die Kolben-Zylinder-Einheit 48 erneut ausgefahren. Da der Riegel 61
mit seiner Rastnase 66 inzwischen hinter dem Vorsprung 67 liegt, verschiebt sich der
Hülsenzangenhalter 46 nicht, sondern die Hülsenzange 39 öffnet sich unmittelbar. Nach
Übernahme der Wickelhülse 12 durch die Dorne 17 an zwei benachbarten Aufwickelböcken
14 werden die Kolben-Zylinder-Einheiten 47, 48 erneut so betätigt, daß der Wickelhülsengreifer
33 in die Wickelhülsenaufnahmestellung zurückgelangt.
[0060] Auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 sind die Wickelhülsengreifer 33 an den
Aufwickelböcken 14 gelagert, sie bestehen jeweils aus einem einfachen Schwenkhebel
68, der in einer Schwenkachse 69 an den Aufwickelböcken 14 gelagert ist. Am nach oben
gerichteten freien Ende der Schwenkhebel 68 ist jeweils eine Hülsenzange 39 angeordnet.
Die Schwenkachse 69 ist am jeweiligen Aufwickelbock 14 so angeordnet, und die Länge
der Schwenkhebel 68 ist so bemessen, daß die Hülsenzangen 39 beim Verschwenken der
Schwenkhebel 68 mittels eines Schwenkantriebes, beispielsweise eines Elektroantriebes
in den Bereich der Dorne 17 an den Aufwickelböcken 14 gelangen und die Wickelhülsen
12 übernommen werden können. Um die Übernahme der Wickelhülsen 12 zu erleichtern,
sind die Hülsenzangen 39 schwenkbar an den Schwenkhebeln 68 gelagert.
[0061] An der Führungstraverse 21 ist oberhalb des Schwenkhebels 68 ein Hülsenträger 70
angeordnet, der mit einer Hülsenzange 71 versehen ist. In diese Hülsenzange 71 werden
die Wickelhülsen 12 eingelegt, die anschließend von der Hülsenzange 39 an Schwenkhebeln
68 übernommen werden. Diese Hülsenträger 70 können verschiebbar an den Führungstraversen
21 angeordnet sein, so daß sich die Wickelhülsen 12 außerhalb der Wickelmaschine in
die Hülsenzangen 71 einlegen lassen.
[0062] Falls sich die Hülsenzangen 39 an den Schwenkhebeln 68 weit genug öffnen lassen,
können die Wickelhülsen 12 in den Hülsenzangen 71 in Höhe der Hülsenzange 39 in die
Maschine hineingeschoben werden und von den Hülsenzangen 39 an den Schwenkhebeln 68
übernommen werden. In diesem Falle müssen jedoch die Hülsenzangen 71 so beweglich
sein, daß sie die Wickelhülsen 12 freigeben, wenn die Schwenkhebel 68 aus der Wickelhülsenaufnahmestellung
in die Wickelhülsenabgabestellung schwenken. Dies ist bei einer federnden Lagerung
der Hülsenzangen 71 möglich.
[0063] Bei der Ausführung gemäß Fig. 7 bilden die Druckrollenschwingen 27 die Wickelhülsengreifer
33. Zu diesem Zweck ist an den Druckrollenschwingen 27 im Bereich der Druckrollen
30 eine Hülsenzange 72 angeordnet, in die sich eine Wickelhülse 12 einlegen läßt.
Die Wickelhülse 12 liegt dann auf den Druckrollen 30 und wird mit Hilfe dieser Druckrollen
30 bezüglich der Dorne 17 in den Aufwickelböcken 14 positioniert. Da die Druckrollenschwingen
27 während des Wickelns zurückgeschwenkt werden, ist es ohne weiteres möglich, während
dieser Zeit die Wickelhülsen 12 in die Hülsenzangen 72 an den Druckrollenschwingen
27 einzulegen.
[0064] Falls sich die Druckrollenschwingen 27 aus baulichen Gründen nicht weit. genug zurückschwenken
lassen, ist es möglich, ein zusätzliches Gelenk in den Druckrollenschwingen 27 vorzusehen,
um auf diese Weise die Druckrollen 30 in eine fast waagerechte Position zurückschwenken
zu können. In diesem Falle ist eine Verriegelung im gestreckten Zustand der Druckrollenschwinge
27 erforderlich, um den nötigen Andruck gegen die 'Wickelhülsen 12 zu Beginn des Aufwickelvorganges
erreichen zu können.
[0065] Eine weitere Möglichkeit, einen Wickelhülsengreifer 33 an den Druckrollentraversen
24 anzuordnen, ist in Fig. 8 dargestellt. Ein Schlitten 76 ist an der Druckrollentraverse
24 verschiebbar gelagert. In einem Schwenklager 75 am Schlitten 76 ist ein teleskopierbarer
Schwenkhebel 73 angelenkt, der an seinem freien Ende eine Hülsenzange 74 zur Aufnahme
einer Wickelhülse 12 trägt. In der dargestellten Lage befindet sich die Hülsenzange
74 in einem Bereich der Wickelmaschine, der ohne weiteres zum Einlegen einer Wickelhülse
12 zugänglich ist. Dies ist die Wickelhülsenaufnahmestellung. Der Übergang in die
Wickelhülsenabgabestellung erfolgt durch ein Verschwenken um etwa 270° um das Schwenklager
75 unter die Druckrollentraverse 24 hindurch. Dann wird der teleskopierbare Schwenkhebel
73 ausgefahren, bis die Hülsenzange 74 in den Bereich der Dorne 17 an den Aufwickelböcken
14 gelangt. Um auch die richtige Höhenlage der Hülsenzange 74 mit bezug auf die Dorne
17 einstellen zu können, läßt sich entweder die Druckrollentraverse 24 mittels eines
Hubantriebs 25 (Fig. 1) in der Höhe verstellen, oder aber der Schlitten 76 ist an
der Druckrollentraverse 24 höhenverschiebbar angeordnet.
[0066] Falls sich in der Längsmittelebene der Stützwalze 6 oberhalb der Walze eine Hülsenrinne
62 befindet, läßt sich der Wickelhülsengreifer 33, wie in Fig. 9 dargestellt, als
Kolben-Zylinder-Einheit ausbilden, die unterhalb der Druckrollentraverse 24 verschiebbar
angeordnet ist. Um eine Wickelhülse 12 aus der Hülsenrinne 62 zu entnehmen, wird die
Druckrollentraverse 24 mittels des Hubantriebs 25 so angehoben, daß die am Ende der
Kolben-Zylinder-Einheit 78 angeordnete Hülsenzange 79 'eine Wickelhülse 12 auf der
Hülsenrinne 62 entnehmen kann. Anschließend wird die Kolben-Zylinder-Einheit zurückgefahren
und die Druckrollentraverse 24 mittels des Hubantriebes 25 so abgesenkt, daß die Wickelhülse
12 in den Bereich der Dorne 17 an den Aufwickelböcken 14 gelangt und von diesen übernommen
wird.
[0067] Allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Wickelhülsengreifer ist gemeinsam,
daß sie sich ohne Schwierigkeiten mit einer üblichen Wickelmaschine kombinieren lassen,
ohne daß hierzu aufwendige Umbauarbeiten erforderlich sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
läßt sich somit auch nachträglich in vorhandene Wickelmaschinen einbauen; sie erleichtert
und beschleunigt den Betrieb dieser Wickelmaschinen ganz erheblich.
1. Vorrichtung zum Einbringen einer Wickelhülse in eine Wickelmaschine mit mindestens
einer Stützwalze und mindestens zwei Aufwickelböcken mit einander gegenüberliegenden,
die Wickelhülse aufnehmenden Dorne, ekenn- zeichnet durch wenigstens einen, zwischen
einer Wickelhülsenaufnahmestellung und 'einer mit den Dornen (17) im wesentlichen
axial fluchtenden Wickelhülsenabgabestellung bewegbaren Wickelhülsengreifer (33).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(-33) oberhalb der Stützwalze (6) zwischen der Wickelhülsenaufnahmestellung und der
Wickelhülsenabgabestellung quer zur Stützwalzenachse schwenkbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) schwenkbar an einer oberhalb der Stützwalze (6) angeordneten Führungstraverse
(21) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach 'Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) eine unterhalb seiner Schwenkachse (36,136) angeordnete Hülsenzange (39) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) teleskopierbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) an einem in Führungen (32, 41) an der Führungstraverse (21) verfahrbaren Schlitten
(31, 42) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Arretierung zwischen dem
Schlitten (42) und der Führungstraverse (21).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schlitten
(42) zwei in entgegengesetzte Richtungen schwenkbare Wickelhülsengreifer (33) angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen
(41) über die Länge der Stützwalze (6) hinaus verlängert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten (42) mittels
eines Abstandshalters (44) gekoppelt sind.
11. Vorrichtung nach einem der'Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wickelhülsengreifer (33) an den Aufwickelböcken (14) gelagert sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wickelhülsengreifer (33) aus einem Träger (31), einem am Träger (31) verschiebbar
gelagerten Schlitten (34) und einem am Schlitten (34) schwenkbar gelagerten Hülsenzangenhalter
(35) besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Träger
(31) und dem Schlitten (34) sowie dem Schlitten (34) und dem Hülsenzangenhalter (35)
je eine Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit (37, 38) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wickelhülsengreifer (33) aus einem Schlitten (42), einem am Schlitten (42) schwenkbar
gelagerten Schwenkhalter (145) und einem als Schlitten ausgebildeten Hülsenzangenhalter
(46) besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schlitten
(42) und dem Schwenkhalter (145) sowie dem Schwenkhalter (145) und dem Hülsenzangenhalter
(46) je eine Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit (47,48) angeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenführung
(52) für den als Schlitten ausgebildete Hülsenzangenhalter (46) Teil eines in dem
schwenkbar gelagerten Schwenkhalter (145) geführten weiteren, über einen Lenker mit
dem Schlitten (42) gekoppelten Schlittens (50, 51) ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (50, 51)
zweiteilig ausgebildet und ein oberer Schlittenteil (50) mit dem Lenker (49) gekoppelt
ist und ein unterer Schlittenteil (51) die Schlittenführung (52) für den Hülsenzangenhalter
(46) trägt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der schwenkbaren
Schlittenführung (45) und dem unteren Schlittenteil (51) sowie zwischen dem unteren
Schlittenteil (51) und dem Hülsenzangenhalter (46) je eine Hydraulik- oder Pneumatik-Kolben-Zylinder-Einheit
(47, 48) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg des oberen Schlittenteils
(50) durch zwei an der schwenkbaren Schlittenführung (45) angeordnete Anschläge (53,
54), der Weg des unteren Schlittenteils (51) durch einen am oberen Schlittenteil (50)
und durch einen an dem Schwenkhalter (145) angeordneten Anschlag (55, 56) und der
Weg des Hülsenzangenhalters (46) durch einen Anschlag (57) zum zweiten Schlittenteil
(51) begrenzt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Schlittenteilen (50, 51) sowie zwischen dem unteren Schlittenteil (51)
und dem Hülsenzangenhalter (46) Federn (58, 59) angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenzange (39)
mit der Kolben-Zylinder-Einheit (48) für den Hülsenzangenhalter (46) gekoppelt ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenzange (39)
zwei über eine Verzahnung (60) miteinander gekoppelte Backen besitzt.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schwenkhalter
(145) ein mit dem Hülsenzangenhalter (46) und dem Schlitten (42) zusammenwirkender
Riegel (61) gegen Federkraft schwenkbar gelagert ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder (58) zwischen den beiden Schlittenteilen (50, 51) als Zugfeder und die Feder
(59) zwischen dem unteren Schlittenteil (51) und dem Hülsenzangenhalter (46) als Druckfeder
ausgebildet ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wickelhülsengreifer (33) am Schlitten (142) quer zur Stützwalzenachse verschiebbar
gelagert ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils oberhalb einer Stützwalze (6) im Bereich der Wickelhülsenaufnahmestellung
des Wickelhülsengreifers (33) eine Hülsenrinne (62) angeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenrinne'(62)
mittels Führungsschienen (63) auf an den Aufwickelböcken (14) angeordneten Trägern
(64) verschiebbar gelagert ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (64) Rollen
aufweisen.
29. Vorrichtung nach Anspruch 26, 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenrinne
(62) höhenverstellbar ausgebildet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) als Schwenkhebel (68) ausgebildet ist und eine oberhalb der Schwenkachse (69)
angeordnete Hülsenzange (39) aufweist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenzange (39)
schwenkbar am Ende des Schwenkhebels (68) angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der
Hülsenzangen (39) im Bereich der Wickelhülsenaufnahmestellung für jede Hülse (12)
mindestens ein Hülsenträger 70 an einer oberhalb der Stützwalze (6) verlaufenden Führungstraverse
(21) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (70)
aus einer sich zum Wickelhülsengreifer (33) öffnenden Hülsenzange (71) besteht.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (70)
an einem in Führungen (41) an der Führungstraverse (21) verschiebbaren Schlitten (42)
gelagert ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die FUhrungen' (41)
über die Länge der Stützwalze (6) hinaus verlängert sind.
36. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsenhalter
(33) seitlich der Stützwalze (6) zwischen der WickelhUlsenaufnahmestellung und der
WickelhUlsenabgabestellung quer zur StUtzwalzenachse schwenkbar gelagert ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 36, mit wenigstens einer auf einer zur Stützwalze parallelen
Druckrollentraverse schwenkbar angeordneten Druckrollenschwinge, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelhülsengreifer (33) an der Druckrollentraverse (24) angeordnet ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrollenschwinge
(27) als Wickelhülsengreifer (33) ausgebildet ist.
39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß an der Druckrollenschwinge
(27) im Bereich der Druckrollen (30) mindestens eine Hülsenzange (72) angeordnet ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelhülsengreifer
(33) als teleskopierbarer Schwenkhebel (73) ausgebildet ist und an seinem freien Ende
eine Hülsenzange (74) aufweist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (73)
in einem Schwenklager (75) auf einem auf der Druckrollentraverse (24) verschiebbaren
Schlitten (76) gelagert ist.
42. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer Hülsenzange
(79) versehene Wickelhülsengreifer (33) an einem auf der Druckrollentraverse (24)
verschiebbaren Schlitten (78) angeordnet und teleskopierbar ausgebildet ist.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 40, 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckrollentraverse (24) heb- und senkbar ausgebildet ist.
44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 40, 41, 42 oder 43, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wickelhülsengreifer (33)an der Druckrollentraverse (24) heb- und senkbar angeordnet
ist.