[0001] Die Erfindung betrifft einen einstückigen Zuschnitt aus Faltmaterial zum Auffalten
eines Behälters, insbesondere für Schüttgut, vorzugsweise für Waschpulver und dergl,
mit einem Bodenfeld, an das direkt oder indirekt zwei Längswandfelder und zwei Stirnwandfelder
sowie Klebelaschen angelenkt sind.
[0002] Wenn im Rahmen dieser Erfindung von Längswandfeldern und Stirnwandfeldern gesprochen
wird, so bedeutet dies nicht notwendigerweise, daß die Längswandfelder länger oder
größer sind als die Stirnwandfelder. Vielmehr werden diese Ausdrücke nur benutzt,
um die beiden Felderarten in ihrer Funktion auseinander halten zu können. Es können
nämlich die Längswandfelder auch gleich groß oder gleich lang sein wie die Stirnwandfelder
und ggfs. können auch die Stirnwandfelder größer sein oder länger sein als die Längswandfelder.
[0003] Für den Transport von Haushaltspackungen von Schüttgütern, insbesondere Waschpulver,
gibt es einstückige Zuschnitte mit den eingangs genannten Merkmalen. Der daraus aufgefaltete
Behälter ist quaderförmig. Dessen Boden wir durch an die Unterkanten aller Wandfelder
angelenkte Teil-Bodenfelder gebildet, die dann miteinander verklebt werden. Üblicherweise
wird dieser Behälter durch Deckellaschen verschlossen, die ebenfalls einstückig mit
dem Zuschnitt ausgebildet sind. Dieser bekannte Zuschnitt hat zwar den Vorteil,daß
er flach gefaltet verschickt werden kann und einstückig ist. Auch zeichnet er sich
durch einen verhältnismäßig geringen Materialverbrauch aus, weil der flach gefaltete
Zuschnitt nahezu rechteckig ist.
[0004] Der Markt verlangt heute aber auch Waschpulverbehälter mit abgerundeten Kanten. Diese
werden heute üblicherweise in Trommelform, d.h. zylinderförmig hergestellt. Hier
ist eine einstückige Herstellung des Behälters aber nicht mehr möglich. Vielmehr benötigt
man einen ersten Zuschnitt zum Auffalten der kreisrunden Wand des Behälters, die geeignet
mit einem zweiten, kreisförmigen Zuschnitt für den Boden des Behälters verbunden werden
muß. Gegebenenfalls ist ein gesonderter Deckel vorzusehen. Diese trommelförmigen
Behälter sind nicht mehr einfach aufzufalten, insbesondere weil sie aus zwei Zuschnitteilen
hergestellt werden, die miteinander zu verbinden und geeignet abzudichten sind.Man
hat sich hier auch schon dadurch beholfen, daß man das Waschpulver oder dergleichen
Schüttgut in einen gesonderten Beutel aus Kunststoffmaterial abgefüllt hat, der dann
in den Behälter eingesetzt wurde. Dies ist zwar ein gangbarer Weg, jedoch wird dadurch
der grundsätzliche Nachteil dieser zweiten Behälterart nicht behoben, nämlich daß
das Auffalten und Verkleben des Behälters aus den zwei Zuschnitteilen schwierig ist
und nur mit Sondermaschinen durchgeführt werden kann.
[0005] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zuschnitt
vorzuschlagen der einerseits flach versendet werden kann, andererseits einstückig
ist und sich durch einen geringen Materialverbrauch auszeichnet. Gleichzeitig soll
es möglich sein, mit dem erfindungsgemäßen Zuschnitt einen Behälter aufzufalten,
der eine abgerundete Form hat oder dieser Form doch angenähert ist, und dadurch den
ästhetischen und verkaufspsychologischen Anforderungen des Marktes besonders gut entgegenkommt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenfeld
durch Fortsätze an den Stirnkanten verlängert ist, deren Enden eckig oder abgerundet
sind, daß die Stirnwandfelder durch vier TeilStirnwandfelder gebildet sind, die seitlich
an die Längswandfelder angelenkt sind und die zur Ausbildung der Klebeverbindung einander
überlappen, daß in den Stirnwandfeldern jeweils wenigstens eine Faltlinie angelegt
ist, die bei aufgefaltetem Zuschitt senkrecht zum Bodenfeld verläuft, und daß weitere
Klebelaschen angelenkt sind oder an die Unterkanten der Teil-Stirnwandfelder, wobei
die Anordnung so getroffen ist, daß sich die Teil-Stirnwandfelder mit ihren Faltlinien
an die Konturen der Enden der Fortsätze anlegen.
[0007] Wie die nachfolgende Beispielsbeschreibung besonders gut erkennen läßt, zeichnet
sich der erfindungsgemäße Zuschnitt durch sehr wenig Abfall aus, so daß er materialsparend
hergestellt werden kann. Eine geeignete Wahl des Faltmaterials aus hochwertiger Wellpappe
beispielsweise verleiht dem aus dem Zuschnitt aufgefalteten Behälter die notwendige
Stabilität.
[0008] Wenn das Bodenfeld im Bereich der Stirnkanten abgerundet ist und in den Stirwandfeldern
die zueinander parallel verlaufenden Faltlinien angelegt sind, zeichnet sich der aus
diesem Zuschnitt aufgefaltete Behälter im Bereich der die Wände miteinander verbindenden
Kante durch eine abgerundete, ästhetisch ansprechende Form aus. Trotz dieser Abrundung
hat der Behälter auch in diesem Bereich eine ausreichende Stabilität, für die die
Klebeverbindung zwischen den Klebelaschen und den Teil-Stirnwandfeldern sorgt. Diese
Stabilität wird noch dadurch erhöht, daß die sich hier überlappenden Teil-Stirwandfelder
mit ihren Überlappungen ebenfalls miteinander verklebt sind. Der erfindungsgemäße
Behälter eignet sich daher besonders gut, über ein Trageband oder dergl. getragen
zu werden, dessen Enden dann im oberen Bereich in den sich überlappenden Teilen der
Teil-Stirnwandfelder befestigt und an den Behälter angelenkt sind.
[0009] Zwar gibt es bei dieser Ausführungsform Undichtigkeiten im Bereich der abgerundeten
Kanten des Behälters, jedoch muß der Behälter nur für den Transport von Schüttgütern
ausreichend abgedichtet werden und in diesem Fall kann man das Schüttgut vorher in
einen Kunststoffbeutel eingeben, der für eine Abdichtung sorgt.
[0010] Eine gegen Schüttgut dichte Ausführungsform ist durch Ecken im Grundriß des Behälters
gekennzeichnet und durch dort vorgesehene Felder, die rechtwinklig aufgefaltet und
mit den angrenzenden Stirnwandfeldern oder mit dem Bodenfeld verklebt werden.
[0011] Gegebenenfalls wird der Behälter mit einem geeigneten Deckel verschlossen, vorzugsweise
aus tiefgezogenem Kunststoffmaterial derart, daß er mit einem umlaufenden, vertieften
Rand auf den oberen Rand des Behälters aufgesetzt wird, oder auch mit einem Deckel
aus Faltmaterial, der dann an den oberen Rand des Behälters angelenkt sein kann.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben.
[0013] Die Figur 1 zeigt einen flachgefalteten Zuschnitt mit abgerundeten Kanten und Fig.
2 eine zweite Ausführungsform mit mehreckigen Kanten.
[0014] Ein Bodenfeld 1 ist vorgesehen, an das zwei Längswandfelder 2 angelenkt sind. An
die freien Stirnkanten 5 der Längswandfelder sind wiederum Teil-Stirnwandfelder 3
angelenkt.
[0015] In den Teil-Stirnwandfeldern 3 sind in Fig. 1 mehrere, beim gezeigten Ausführungsbeispiel
sind dies jeweils vier Stück zueinander parallel verlaufende Faltlinien 4, angelegt.
Über eine weitere, innerste Faltlinie 5 erfolgt die Anlenkung der Stirnwandfelder
3 an die Längswandfelder 2.
[0016] Das Bodenfeld 1 ist stirnseitig durch Fortsätze 9 verlängert, die an das Bodenfeld
1 auf Höhe der Faltlinien 5 angrenzen. Das Bodenfeld 1 ist im Bereich seiner vier
Ecken abgerundet. Diese Rundungen 6 gehen in eine gerade Kante 7 über, die als Faltlinie
ausgebildet ist. An diese Faltlinie 7 ist dann jeweils eine Klebelasche 8 angelenkt.
(s. Fig. 1)
[0017] Der Behälter wird aus dem gezeigten Zuschnitt wie folgt aufgefaltet. Nach Beleimung
werden die Klebelaschen 8 senkrecht nach oben gebogen und anschließend die Längswandfelder
2 mit den an ihnen anhängenden Teil-Stirnwandfeldern 3 ebenfalls senkrecht aufgestellt,
wobei die Klebelaschen 8 innen an den Stirnwandfeldern 3 anliegen. Sie werden dort
miteinander verklebt. Hierbei falten sich die Stirnwandfelder im Bereich der Rundungen
6 ebenfalls abgerundet auf und legen sich also in etwa an die Kontur der Rundungen
6 an. Weil sich die Teil-Stirnwandfelder überlappen, werden die überlappenden Teile
ebenfalls miteinander verklebt. Die Überlappung entspricht etwa der Breite der Teil-Stirnwandfelder
3 abzüglich desjenigen Bereichs, in dem die zueinander parallelen Faltlinien 4 angelegt
sind.
[0018] Der Behälter kann durch ein Trageband vervollständigt werden, das im oberen Bereich
der Stirnwandfelder befestigt und angelenkt ist. Außerdem kann ein Deckel, vorzugsweise
aus tiefgezogenem Kunststoffmaterial, für den derart aufgefalteten Behälter vorgesehen
sein, der dichtend auf ihn aufgesetzt wird. Gegebenenfalls sorgt ein zusätzlicher
Kunststoffbeutel für eine Abdichtung.
[0019] Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, bei der die Enden der Fortsätze 9 nicht
abgerundet, sondern eckig sind. Dieser Behälter ist achteckig und daher ist in jedem
Teil-Stirnwandfeld 3 nur eine einzige Faltlinie 4 vorgesehen.
[0020] Zum Erreichen der vollständigen Abdichtung sind hier an die Kanten der Fortsätze
9 Felder 10 angelenkt, die sich an die Innenseiten der Stirnwandfelder 3 anlegen und
damit verklebt werden.
[0021] Die Felder 10 können auch an die unteren Kanten der Stirnwandfelder 3 angelenkt werden
und werden dann mit der Oberseite der Fortsätze 9 verklebt.
[0022] Auch die Klebelaschen 8 stellen in ihrem Bereich die Abdichtung sicher.
[0023] Schutz wird nicht nur für den beschriebenen Zuschnitt beansprucht, sondern auch für
den aus diesem Zuschnitt aufgefalteten und aufgeklebten Behälter, gegebenenfalls mit
den erwähnten Zusatzteilen.
1. Einstückiger Zuschnitt aus Faltmaterial zum Auffalten eines Behälters, der aus
einem Boden, zwei Längswänden und zwei Stirnwänden besteht, ggf. auch aus einem Deckel,
insbesondere für Schüttgut, vorzugsweise für Waschpulver und dergl., mit einem Bodenfeld
(1), an das direkt oder indirekt zwei Längswandfelder (2) und zwei Stirnwandfelder
sowie Klebelaschen angelenkt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenfeld (1) durch Fortsätze an den Stirnkanten verlängert ist, deren Enden
eckig oder abgerundet sind, daß die Stirnwandfelder durch vier Teil-Stirnwandfelder
(3) gebildet sind, die seitlich an die Längswandfelder (2) angelenkt sind und die
zur Ausbildung der Klebeverbindung einander überlappen, daß in den Stirnwandfeldern
(3) jeweils wenigstens eine Faltlinie (4) angelegt ist, die bei aufgefaltetem Zuschnitt
senkrecht zum Bodenfeld (1) verläuft, und daß weitere Klebelaschen (8) etwa mittig
an die Stirnkanten (7) des Bodenfeldes (1) angelenkt sind oder an die Unterkanten
der Teil-Stirnwandfelder (3), wobei die Anordnung so getroffen ist, daß sich die Teil-Stirnwandfelder
(3) mit ihren Faltlinien (4) an die Konturen der Enden der Fortsätze anlegen.
2. Zuschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer eckigen Ausbildung der Enden der Fortsätze zwischen den Enden der Fortsätze
und den Teil-Stirnwandfeldern (3) befindliches Zuschnittmaterial zur Abdichtung des
Behälters über Faltlinien abgebogen werden kann.
3. Behälter, hergestellt aus einem Zuschnitt nach Anspruch 1 oder 2.