[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung für einen wenigstens drehbaren
Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl. Moderne Fenster, beispielsweise mit Dreh-Kipp-Beschlägen,
sind sehr leichtgängig. Wenn sie nicht ganz genau senkrecht und winkelrecht eingebaut
werden und dadurch die Drehachse nicht genau vertikal verläuft, also beim Dreh-Kipp-Beschlag
die Drehpunkte von Scherenlager und Ecklager nicht genau übereinanderliegen, so kann
dies dazu führen, daß der Flügel ohne Krafteinwirkung von außen auf- oder zuläuft.
Derselbe Effekt kann auch auftreten, wenn die an den Dreh-Kipp-Beschlägen vorgesehenen
Einstellvorrichtungen extrem verstellt werden.
[0002] Dieser Mangel wird aber in der Regel erst festgestellt, wenn das mit einem solchen
Fenster oder einer derartigen Tür ausgestattete Gebäude bezogen und das Fenster in
Benutzung genommen wird. Der Beschlag läßt dann aber in aller Regel eine Korrektur
nicht zu.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung wird infolgedessen darin gesehen, eine Bremsvorrichtung
für einen wenigstens drehbaren Flügel eines Fenster, einer Tür od. dgl. zu schaffen,
welche nachträglich an einem bereits montierten Fenster oder einer bereits eingebauten
Tür angebracht werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Bremsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist.
[0005] Forderungsgemäß kann man diese Bremsvorrichtung an jedes bereits eingebaute Fenster
bzw. jede Tür nachträglich ohne weiteres anbringen, und weil es die Drehbewegung
des Flügels bremst kann es in den geschilderten Fällen aufgrund der Bremswirkung dieser
Vorrichtung nicht mehr zum selbsttätigen Drehöffnen oder Drehschließen des Flügels
kommen. Die Bremsvorrichtung läßt sich vergleichsweise einfach ausbilden und sie
ist infolgedessen sehr preiswert zu fertigen. Außerdem erfordert sie auch keinerlei
besonderen Aufwand bei der Montage. Im Normalfalle ist ein Flügel eines Fensters
oder einer Tür an einem festen Rahmen, einem sogenannten Blendrahmen gelagert und
in den nachstehenden Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein solcher fester
Rahmen vorhanden ist, ohne daß dies einschränkend gemeint ist.
[0006] Die geometrische Drehachse der Bremsvorrichtung verläuft selbstverständlich koaxial
zur geometrischen Drehachse des Flügels, so daß das erschwerte Drehöffnen oder Drehschließen
ausschließlich durch die Bremswirkung der Bremsvorrichtung bedingt ist. Die Bremswirkung
ist über die Spannvorrichtung einstell- und festlegbar. Damit ist automatisch auch
eine Veränderung, also eine Festlegung eines ganz bestimmten Bremswerts, innerhalb
der vorgesehenen Grenzen dieser Vorrichtung möglich. Wenn man das Grundteil am festen
Rahmen und das Flügelteil am Flügel montiert, insbesondere anschraubt, so muß man,
soweit dies nicht bereits werksseitig geschehen ist, lediglich noch die Bremskraft
einstellen. Dies geschieht über die Spannvorrichtung mit deren Hilfe man die Lagerhülse
od. dgl. gegen das oder die Lageraugen preßt bzw. umgekehrt, wobei dann die aneinander
anliegenden Flächen aufgrund ihrer Reibung das Bremsen bewirken. Es ist einleuchtend,
daß man durch entsprechende Materialwahl die Reibungswirkung und damit das Bremsvermögen
beeinflussen kann.
[0007] Aus diesem Grunde sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß zwischen das oder
zumindest zwischen eines der Lageraugen od. dgl. und das Lagerglied wenigstens eine
Bremsscheibe eingesetzt ist. Diese wird selbstverständlich von der Achse durchsetzt
und ihre Größe entspricht zweckmäßigerweise etwa der Größe und dem Querschnitt des
Lagerglieds.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 3. Durch die Verwendung
der Lagerachse als Element der Spannvorrichtung vereinfacht sich die Bremsvorrichtung
insgesamt erheblich. Im Falle eine verdickten Endes, das man mit einem Schraubenkopf
vergleichen kann, bringt man letzteren zweckmäßigerweise versenkt in einer erweiterten
Lageraugenbohrung unter. Das verdickte Ende wird beispielsweise mit einem Schlitz
oder Innensechskant versehen, mit dessen Hilfe man die Spannvorrichtung betätigen
kann. Sofern die Mutter am anderen Lagerauge nicht befestigt ist, muß sie beim Spannen
festgehalten werden. Statt dessen ist es aber auch möglich, an beiden Enden ein Bolzengewinde
anzubringen und auf diese Weise eine Lagerachsenende fest mit einem der Lageraugen
zu verbinden. Letzteres besitzt dann ein Muttergewinde, während das andere Lagerauge
eine Durchtrittsbohrung für das Bolzengewinde am anderen Lageraugenende aufweisen
muß. Im übrigen durchsetzt die Lagerachse zweckmäßigerweise eine zentrische Bohrung
des als Lagerhülse ausgebildeten Lagerglieds. Hieraus resultieren sowohl fertigungs-
als auch montagemäßig Vorteile.
[0009] Eine andere Variante der Erfindung entnimmt man Anspruch 4. Auch hierbei erfolgt
das Spannen, also das Einstellen der Bremswirkung, durch Verschrauben. Während bei
dieser Variante vorzugsweise die Mutter auf das drehfest gehaltene Bolzengewinde
aufgedreht wird, ist bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform die Mutter vorzugsweise
drehfest gehalten, so daß man das Spannen über die Schraube vornehmen muß.
[0010] Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Lageraugen od. dgl. an einer Anschlagplatte des Flügelteils gehalten sind, wobei vorzugsweise
mindestens ein Lagerauge einstückig mit der Anschlagplatte gefertigt ist. Die Anschlagplatte
kann zugleich den Grundkörper des Flügelteils bilden. Wenn die Lageraugen einstückig
damit gefertigt sind, so bilden letztere und die Anschlagplatte zumindest im wesentlichen
das Flügelteil.
[0011] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht indessen vor, daß das von der Mutter
entfernte Lagerauge separat gefertigt ist. Hieraus können trotz des erhöhten Aufwandes
gewisse Vorteile resultieren, beispielsweise die Schaffung einer Bremsvorrichtung
mit höherer Bremswirkung.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß zwischen zwei oder jeweils zwischen zwei benachbarte Bremscheiben eine platten-
oder gehäusefeste Zwischenscheibe eingesetzt ist. Auf diese Weise kann man ein ganzes
Bremsscheibenpaket schaffen und die Bremskraft wesentlich erhöhen, ohne daß hierdurch
eine nennenswerte Vergrößerung der Vorrichtung eintritt.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen sich etwa parallel
zur Drehachse erstreckenden Längsschlitz, eine Ausnehmung od. dgl., in den ein seitlicher
Ansatz der Zwischenscheibe eingreift. Der Ansatz der Zwischenscheibe kann im Längsschlitz
oder der Ausnehmung in Richtung der Lagerachse verschoben werden, und dies ermöglicht
das Zusammenpressen des Bremspakets. Zweckmäßigerweise ist zwischen die Mutter und
die zugeordnete Bremsscheibe eine insbesondere drehgesicherte Abschlußscheibe eingesetzt,
so daß die Mutter nicht auf der obersten Bremsscheibe gedreht werden muß. Dadurch
schont man diese oberste Bremsscheibe bei der Betätigung der Spannvorrichtung.
[0014] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagerglied über eine Steckverbindung mit dem Grundteil verbunden ist, die etwa
senkrecht zur Ebene des geschlossenen Flügels lösbar ist. Dadurch läßt sich diese
Bremsvorrichtung nicht nur bei drehbaren Flügeln, sondern auch bei dreh- und kippbaren
Flügeln verwenden. Beim Kippöffnen des Flügels wird die Steckverbindung automatisch
gelöst. Hieraus folgt andererseits, daß sie so konstruiert werden muß, daß das flügelseitige
Teil der Steckverbindung, welches beim Kippen eine bogenförmige Bewegung durchführt,
ohne weiteres aus dem festrahmenseitigen Steckverbindungsteil austreten kann. Dasselbe
gilt für das Schließen des gekippten Flügels. Aufgrund der Bremswirkung ist ein Drehen
des flügelseitigen Steckverbindungsteils nicht möglich, so daß beim Schließen des
gekippten Flügels die Steckverbindung ohne besonderes Eingreifen automatisch wieder
hergestellt wird.
[0015] Die Steckverbindung besteht vorteilhafterweise aus einem Zapfen und einer dessen
Querschnittsform angepaßten Aufnahme, wobei allerdings die Querschnittsanpassung
so vorgenommen sein muß, daß ein Mitnehmen beim Drehöffnen des Flügels ohne Totgangsstrecke
erfolgt und andererseits das öffnen der Steckverbindung beim Kippen des Flügels nicht
behindert wird.
[0016] Weitere Ausgestaltungen der Bremsrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen 12 bis
15 sowie der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
[0017] Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 Eine explosionsartige Schrägbilddarstellung einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 2 in verkleinertem Maßstab einen horizontalen Schnitt durch die Drehachsseite
eines in einem festen Rahmen wenigstens drehbaren Flügels,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils X der Fig. 2 bei geschlossenem Flügel und
Fig. 4 eine vergleichbare Ansicht bei gekipptem Flügel,
Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 6 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit der zweiten Variante der Erfindung,
Fign. 7 u. 8 zwei den Fign. 3 und 4 entsprechende Darstellungen mit der zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
[0018] Am festen Rahmen 1 wird das Grundteil 2 (Fig. 1) bzw. 3 (Fig. 5) befestigt, insbesondere
angeschraubt. Die Befestigung des Flügelteils 4 (Fig. 1) bzw. 5 (Fig. 5) erfolgt
gemäß der Benennung dieses Teils am Flügelrahmen 6. Letzterer und der feste Rahmen
1 sind beim Ausführungsbeispiel über einen nichtdargestellten Dreh-Kipp-Beschlag
bekannter Bauart verbunden. Die geometrische Drehachse des Flügels fällt mit der
geometrischen Achse 7 der Bremsvorrichtung zusammen. Dadurch behindert die Bremsvorrichtung
das Drehen des Flügels nicht. Andererseits läßt sich der Flügel aber in bekannter
Weise in die Kippstellung überführen, ohne daß hierzu besondere Maßnahmen an der
Bremsvorrichtung erforderlich sind, weil diese in nachstehend noch näher beschriebener
Weise eine Steckverbindung 8, 9 bzw. 10,11 aufweist.
[0019] Das Grundteil 2 besteht gemäß Fig. 1 aus einer Anschlagplatte 12 und zwei einstückig
damit gefertigten Lageraugen 13 und 14. An der Anschlagplatte 2 sind zwei angesenkte
Befestigungsbohrungen 15 und 16 vorgesehen. Auch das Grundteil 2 hat eine plattenförmige
Gestalt mit zwei horizontalen, ebenfalls angesenkten Langlöchern 17 und 18, welche
ein Ausrichten des Grundteils 2 gegenüber dem festen Rahmen 1 in horizontaler Richtung,
also quer zur geometrischen Achse 7 gestatten. Über ein Drehlager 19 ist am Flügelteil
4 ein Lagerglied 20 (Fig. 1) bzw. 21 (Fig. 5) drehbar gelagert, wobei die Verbindung
über eine Lagerachse 22 bzw. 23 erfolgt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 findet
eine lose Lagerachse Anwendung, welche von unten her durch eine Bohrung des Lagerauges
14, eine dazu koaxiale Bohrung des im wesentlichen hülsenförmigen Lagerglieds 20 und
schließlich durch die Bohrung des Lagerauges 13 hindurchgeschoben ist. Am unteren
Ende befindet sich ein verdickter Kopf mit einem Schlitz oder Innensechskant, der
versenkt oder zumindest teilweise versenkt im Lagerauge 14 untergebracht ist.
[0020] Auf der Oberseite des Lagerauges 13 ist eine Mutter 24 befestigt. Das obere Ende
der Lagerachse 22 ist mit einem Bolzengewinde versehen, welches in das Gewinde der
Mutter 24 eingedreht ist. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß man durch Drehen der
als Schraube ausgebildeten Lagerachse 22 die beiden Lageraugen 13 und 14 gegeneinander
ziehen kann und sie dadurch das dazwischen befindliche Lagerglied 20 mehr oder weniger
stark festklemmen.
[0021] Die Lageraugen 13 und 14 liegen jedoch nicht unmittelbar auf den zugeordneten Endflächen
des Lagerglieds 20 auf, vielmehr befindet sich dazwischen jeweils eine Bremsscheibe
25 bzw. 26. Das Material entspricht dem bei Bremsbelägen bekannten Material. Auf
diese Weise bildet die Lagerachse ein Element einer Spannvorrichtung 27, zu der auch
die Mutter 24 gehört.
[0022] Eine etwas andersartige Spannvorrichtung 28 entnimmt man der Fig. 5. Das Lagerglied
21 besteht dort aus einem massivem Teil mit einem nach unten und oben vorstehenden
Lagerzapfen, wobei diese beiden Lagerzapfen zusammen die Lagerachse 23 bilden. Während
der untere Lagerzapfen lediglich in eine Bohrung des Lagerauges 29 eingesteckt ist,
durchsetzt der nach oben ragende Lagerzapfen eine Bohrung des Lagerauges 30. Er ist
mit einem Bolzengewinde versehen, auf welches eine Spannmutter 31 mit einem Betätigungsschlitz
oder Innensechskant aufgedreht ist. Dazwischen befinden sich eine Reihe von Scheiben.
Unmittelbar auf der Oberseite des Lagerauges 30 liegt eine erste Bremsscheibe 32 auf,
über der sich eine Zwischenscheibe 33 befindet. Letztere trägt eine zweite Bremsscheibe
34 und eine Abschlußscheibe 35. Die Zwischenscheibe 33 hat einen radial vorstehenden
seitlichen Ansatz 36, der in eine Ausnehmung 37 oder einen Längsschlitz der Anschlagplatte
12 eingreift und dadurch die Zwischenscheibe 33 drehfest zur Anschlagplatte hält.
Die Abschlußscheibe 35 ist in nichtgezeigter Weise drehfest zur Lagerachse gehalten.
[0023] Die erste und die zweite Bremsscheibe 32 und 34 sind gegenüber der Lagerachse 23
undrehbar. Sie ist zu diesem Zwecke mit einer Abflachung versehen und die Bremsscheiben
sind dem Querschnitt der Lagerachse an dieser Stelle angepaßt.
[0024] Unterhalb des Lagerauges 30 ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 noch eine dritte
Bremsscheibe 38 eingebaut. Sie liegt an der Unterseite des Lagerauges 30 einerseits
und an der oberen Stirnkante des Lagerglieds 21 andererseits an.
[0025] Es leuchtet ohne weiteres ein, daß man durch Drehen der Mutter 31 die Bremsscheiben
zusammenpreßen oder freigeben und dadurch die Bremswirkung dieser Bremsvorrichtung
einstellen kann. Die Spannvorrichtung 28 besteht demnach aus dem Lagerglied 21 mit
seinem oberen Gewindebolzen und der Mutter 31.
[0026] Während gemäß Fig. 1 die beiden Lageraugen 13 und 14 einstückig mit der Anschlagplatte
12 hergestellt sind, ist an die Anschlagplatte 12 der Fig. 5 lediglich das Lagerauge
30 angeformt. Das Laugerauge 29 ist demgegenüber separat herstellt und nach der Montage
aller Teile in geeigneter Weise mit der Lagerplatte 12 verbunden, beispielweise durch
Vernieten. Dabei kann ein Nietan satz des Lagerauges 29 die platte 12 nach ihrer
rückwärten Seite hin durchsetzen, den man nach dem Aufstecken des Lagerauges 29 bleibend
verformt. Die Bremkräfte werden bei der Ausführungsform nach Fig. 5 im wesentlichen
im Bereich des Lagerauges 30 aufgenommen.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist am Lagerglied 20 ein radial abstehender,
vorzugsweise rechteckiger Zapfen 8 angebracht oder angeformt. Zweckmäßigerweise ist
das einen kreisrunden Aussenquerschnitt aufweisende Lagerglied 20 an der betreffenden
Stelle mit einer Abflachung 39 versehen. Bei separater Fertigung entsteht dadurch
eine gute Anlagefläche. Es kommt noch hinzu, daß man hierdurch gewissermaßen eine
Verlängerung des Zapfens 8 nach innen hin erreicht, der dadurch tiefer in die Aufnahme
9 des Grundteils 2 eindringen kann. Die Aufnahme 9 besteht im wesentlichen aus einer
Vertiefung oder einem Durchbruch 40 des plattenförmigen Grundteils 2 sowie zwei über
dessen Außenseite vorstehende parallele Leisten 41 und 42. Jede Leiste hat an ihrer
Innenseite eine Fase 43 bzw. 44, welche beim Schließen des gekippten Flügels 6 (Fig.
4) in Pfeilrichtung 45 das Einlaufen des Zapfens 8 in die Aufnahme 9 erleichtert.
Im übrigen kann das freie Ende des Zapfens 8 in nichtgezeigter Weise auch etwas angefast
sein.
[0028] Die Höhe 46 des Zapfens 8 ist geringer als die Höhe der Aufnahme in gleicher Richtung
gemessen. Dadurch hat man einerseits eine ausreichende Toleranz in vertikaler Richtung
bei der Montage und andererseits wird hierdurch das Austreten des Zapfens 8 aus der
Aufnahme 9 sicher gewährleistet, wobei zu beachten ist, daß der Zapfen 8 gemäß dem
Pfeil 45 eine bogenförmige Bewegung beim Kippöffnen und Kippschließen durchführt.
[0029] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 ist ebenfalls eine Steckverbindung
vorgesehen, die aus einem Zapfen 11 und einer Aufnahme 10 besteht. Der Zapfen 11 ist
allerdings am Grundteil 3 befestigt und er hat einen kreisförmigen Querschnitt. Sein
freies Ende ist vorteilhafterweise angefast. Die Fase 11 verläuft in Längsrichtung
der Lagerachse 23 bzw. des Lagerglieds 21, an welchem sie in Form einer Langlochvertiefung
angebracht ist. Die Breite des Langloches entspricht mit dem üblichen Spiel etwa dem
Durchmesser des Zapfens 11. Die Länge ist wiederum so gewählt, daß einerseits in vertikaler
Richtung ausreichend Montagetoleranz vorhanden ist und andererseits die Kippbewegung
nicht behindert wird.
1. Bremsvorrichtung für einen wenigstens drehbaren Flügel eines Fensters, einer Tür
od. dgl., gekennzeichnet durch ein an einem festen Rahmen (1) oder der Wand befestigbares
Grundteil (2, 3) und ein am Flügel (6) montierbares Flügelteil (4, 5), die über ein
Drehlager (19) miteinander verbunden sind, wobei das Drehlager aus wenigstens einem
Lagerauge (13, 14; 29, 30) od. dgl. des einen Vorrichtungsteils und einem Lagerglied
(20, 21) des anderen Vorrichtungsteils sowie einer beide verbindenden Achse (22, 23)
besteht und bei zwei Lageraugen sowie dazwischen befindlichem Lagerglied die Lageraugen
od. dgl. mittels einer Spannvorrichtung (27, 28) elastisch gegeneinander zieh- und
feststellbar sind, während bei einem Lagerauge das Lagerglied mittels einer Spannvorrichtung
an das Lagerauge anpreßbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das oder zumindest
zwischen eines der Lageraugen (13, 14; 29, 30) od. dgl. und das Lagerglied (20, 21)
wenigstens eine Bremsscheibe (25, 26, 32, 34, 38) eingesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit zwei Lageraugen (13, 14) od. dgl., dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerachse (22) ein Element der Spannvorrichtung (27) bildet
und ihr eines, bei spielsweise verdicktes Ende in axialer Richtung verschiebefest
am einen Lagerauge (14) gehalten ist, während ihr anderes, mit einem Bolzengewinde
versehenes Ende das Muttergewinde des anderen Lagerauges (13) oder einer letzterem
zugeordneten oder daran befestigten Mutter (24) der Spannvorrichtung (27) durchsetzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit zwei Lageraugen (29, 30), dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerachse (23) ein Element der Spannvorrichtung (28) bildet und sie drehfest
mit dem Lagerglied (21) verbunden und einstückig damit gefertigt ist, wobei das eine
Lagerachsende ein Bolzengewinde trägt, auf welches eine Mutter (31) der Spannvorrichtung
(28) aufschraubbar ist, wobei zwischen die Mutter (31) und das zugeordnete Lagerauge
(30) zumindest eine Bremsscheibe (32, 34) eingesetzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lageraugen
(13, 14; 29, 30) od. dgl. an einer Anschlagplatte (12) des Flügels (4, 5) gehalten
sind, wobei vorzugsweise mindestens ein Lagerauge (13, 14, 30) einstückig mit der
Anschlagplatte (12) gefertigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Mutter
(31) entfernte Lagerauge (29) separat gefertigt ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, da durch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei oder jeweils zwischen zwei benachbarte Bremsscheiben (31, 34) eine
platten- oder gehäusefeste Zwischenscheibe (33) eingesetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen sich etwa parallel zur
Lagerachse (23) erstreckenden Längsschlitz, eine Aufnehmung (37) od. dgl., in den
ein seitlicher Ansatz (36) der Zwischenscheibe (33) eingreift.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen die Mutter (31) und die zugeordnete Bremsscheibe (34) eine insbesondere
drehgesicherte Abschlußscheibe (35) eingesetzt ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerglied (20, 21) über eine Steckverbindung (8, 9; 10, 11) mit dem Grundteil
(2, 3) verbunden ist, die etwa senkrecht zur Ebene des geschlossenen Flügels (6)
lösbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckverbindung
(8, 9; 10, 11) aus einem Zapfen (8, 11) und einer dessen Querschnittsform angepaßten
Aufnahme (9, 10) besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11. dadurch gekennzeichnet, daß sich der Zapfen (8)
am Lagerglied (20) befindet und er einen, im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweist, wobei die Aufnahme (9) am Grundteil (2) als Längsschlitz od. dgl. ausgebildet
ist, dessen Länge die Höhe (46) des Zapfens (8) übertrifft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschlitz (9)
wenigstens teilweise durch zwei über die Plattenebene des Grundteils (2) vorstehende,
parallele Leisten (41, 42) gebildet ist, die insbesondere innen angefast (43, 44)
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich der vorzugsweise
im Querschnitt kreisförmige Zapfen (11) am Grundteil (3) befindet und er in einen
in Gebrauchslage vertikalen Schlitz (10) od. dgl. des Lagerglieds (21) eingreift.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein oberes und unteres, in Gebrauchslage etwa horizontales Befestigungs-Langloch
(17, 18) des im wesentlichen plattenförmigen Grundteils (2, 3).