[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibkäfig nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Ein gattungsgleicher Werkstoffverbund ist aus der DE-OS 31 19 646 bekannt. Die dort
beabsichtigte Maßnahme besteht darin, Stapelfasern in eine Matrix, beispielsweise
aus Kunststoff, einzubetten. Derartige Maßnahmen sind bei der Entwicklung von Werkstoffen
und der Gestaltung von Bauteilen an sich bekannt. Hierzu sei auf die gestapelte Anordnung
langer kettenförmiger Moleküle hingewiesen, welche, teilweise ineinander verkräuselt,
einen Faden bilden und sich bei dessen Zugbelastung unter weitgehender Parallelausrichtung
außerordentlich recken lassen (Polyamid). Ebenso sei hierzu auch das bewährte Armieren
von Beton mit Stahl bis hin zum Spannbeton mit vorgespannter Armierung erwähnt
[0003] Bei dem in der DE-OS 31 19 646 vorgeschlagenen Werkstoffverbund wird von bislang
üblichen Treibkäfigkonstruktionen ausgegangen. Bei ihnen läßt sich der Totlastanteil
des Treibkäfigs am Geschoß tatsächlich wesentlich verringern, während mit Belastbarkeit
zu rechnen ist, welche die gebräuchlichen metallischen Werkstoffe mit den ihnen eigentümlichen
Festigkeiten zulassen.
[0004] Im Zuge fortwährend angestrebter Leistungssteigerung beim Panzerplattendurchschlag
infolge Wuchtwirkung erweisen sich aber bisherige Überlegungen mit ihren Ergebnissen
zunehmend als unzureichend.
[0005] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgleichen Treibkäfig
zu schaffen, bei dem über innenballistische Maßnahmen durch Verringerung des Totlastanteiles
bei gleichbleibender Belastungsfähigkeit des Treibkäfigs und gewährleisteter Abschußfestigkeit
der gesamten Geschoßanordnung eine Steigerung der endballistischen Leistung des Geschoßkörpers
im Ziel ermöglicht wird.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Lehre des Patentanspruches 1 mit den in dessen
kennzeichnendem Teil an gebebenen erfinderischen Merkmalen. Die Merkmale der sich
anschließenden Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Treibkäfigs gerichtet.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben.
[0008] Es zeigen jeweils in weitgehend vereinfachter und schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Penetrator-Treibkäfig-Anordnung nach dem Stande der Technik gemäß DE-OS
31 19 646 vorwiegend im längsaxialen Schnitt,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles II,
Fig. 3 einen Treibkäfig im seitlichen Aufriß und teilweise längsaxialem Schnitt,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer Darstellung gemäß derjenigen in Fig.
3 in einem andeutungsweise dargestellten Waffenrohr,
Fig. 5 einen Teilausschnitt eines der beiden vorgenannten Ausführungsbeispiele mit
einem modifizierten Vorderbereich,
Fig. 6a und Fig. 6b anhand eines Teilausschnitts konstruktive Einzelheiten eines
vorderen Festlegebereichs,
Fig. 7a und Fig. 7b im Teilausschnitt konstruktive Einzelheiten eines dem vorgenannten
vorderen zugeordneten hinteren Festlegebereichs,
Fig. 8 ein modifiziertes Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und in der dort verwendeten
Darstellungsart,
Fig. 9a und Fig. 9b in einem Teilausschnitt konstruktive Einzelheiten eines vorderen
Festlegebereichs,
Fig. 10a und Fig. 10b in einem Teilausschnitt konstruktive Einzelheiten eines dem
vorgenannten vorderen zugeordneten hinteren Fest legebereichs,
Fig. 11 ein drittes Ausführungsbeispiel im längsaxialen Schnitt,
Fig. 12 ein viertes Ausführungsbeispiel im längsaxialen Schnitt,
Fig. 13 das vierte Ausführungsbeispiel in einem Schnitt nach der Linie XIII - XIII
in Fig. 12,
Fig. 14 bis Fig. 19 jeweils weitere Ausführungsbeispiele im längsaxialen Schnitt gemäß
der Erfindung und
Fig. 20 eine Teilansicht von vorne gemäß Pfeil X in Fig. 19.
[0009] Aus den Figuren 1 und 2 ist eine bekannte Anordnung eines unterkalibrigen Penetrators
20 großen Länge/Durchmesser-Verhältnisses mit einem Stabilisierungsleitwerk 22 und
einem Treibkäfig 30 erkennbar. Eine Formschlußzone 31 ist sowohl dem Penetrator 20
umfangsseitig und dem Treibkäfig 30 in einem benachbarten Bereich zugeordnet. Einem
Vorderflansch 32 ist eine Lufttasche für nach dem Verlassen des Rohres anströmende
Luft 24 und einem Hinterflansch 34 eine Gasdruckaufnahmefläche 40 zugeordnet, welche
mit einem Dichtungselement 42 versehen ist. Der Treibkäfig 30 besteht aus drei Segmenten
38, welche entlang von axialen Trennfugen 36 mit dem jeweiligen Nachbarsegment in
engem Kontakt sind. Die Formschlußzone 31 weist miteinander korrespondierende Erhebungen
und Ausnehmungen, beispielsweise ein Ge winde auf.
[0010] In den nachfolgenden Figuren wird zur Vereinfachung und unter Berücksichtigung der
Fig. 1 auf die Darstellung von Einzelheiten, wie z. B. der Formschlußzone 31, aus
Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet. Der Treibkäfig 30 besteht aus
einem Trägerteil 44 mit einem flanschförmigen Vorderteil 45 an einer Hülse 46. Das
Vorderteil 45 wird von einer Vorderfläche 50, einer ihr abgewandten benachbarten
Gasdruckaufnahmefläche 40 und einer äußeren Umfangsfläche 53 sowie einem vorderen
Bereich der Formschlußzone 31 begrenzt. Ihm sind vorderseitige Festlegungsbereiche
52.1, 52.2 und 52.3 unmittelbar zugeordnet. An der Hülse 46 außenseitig angeordnete
rückseitige Festlegungsbereiche 54.3, 54.2 und 54.1 korrespondieren mit den betreffenden
vorderseitigen Festlegungsbereichen. Durch die Festlegungsbereiche 52.. und 54..
erstrecken sich fadenförmige Einzelteile 82 (bzw. wahlweise bandförmige Einzelteile
84) eines faserförmigen Anteiles 80 am Werkstoffverbund. Als Werkstoff für den faserförmigen
Anteil 80 können je nach auftretenden Zugkräften Glasfasern, Kohlenstoffasern, Aramid,
geflochtene Drähte, Seilkonstruktionen oder Kombinationen dieser faserförmigen Stoffe
Anwendung finden. Hierbei kommt es neben geringstmöglicher Dichte auf höchstmögliche
Zugfestigkeit an. Das Trägerteil 44 kann aus Stahl, einer Leichtmetall-Legierung
auf Aluminiumbasis, Titan-, Magnesium- oder anderen metallischen Legierungen bestehen.
Neben ausreichender Gestaltfestigkeit des Trägerteiles kommt es bei dem betreffenden
Werkstoff ebenfalls auf geringstmögliche Dichte an. Die Einzelteile 82 bzw. 84 erstrecken
sich in mehreren Wicklungen und/oder Lagen zwischen den und durch die betreffenden
Festlegebereiche 52.. und 54..
[0011] Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist in einem andeutungsweise dargestellten
Waffenrohr mit einer Rohrinnenwandfläche 92 zu sehen und unterscheidet sich von dem
ersten Ausführungsbeispiel durch heckseitig am Treibkäfig 30 angeordnete Radialvorsprünge
90, welche der Abstützung der Anordnung im Waffenrohr dienen.
[0012] Wie Fig. 5 zeigt, können die beiden vorgenannten Ausführungsbeispiele durch Anordnung
eines Kreisringwulstes 51 prismatischen Querschnitts auf der jeweiligen Vorderfläche
50 mit einer Lufttasche 35 versehen werden, wie sie aus Fig. 1 bereits bekannt ist.
[0013] Fig. 6a läßt einen Vorderteil 45 mit einer achsparallelen Bohrung 64 erkennen. Durch
die Bohrung 64 greift ein Gewindebolzen 60 eines in Fig. 6b dargestellten Schäkels
58. Er bildet ein Festlegemittel im vorderseitigen Festlegebereich 52.3 im Zusammenwirken
mit Spannmuttern 62. Werden letztere angezogen, so erfolgt in dem faserförmigen Anteil
80 eine Reckung in Richtung eines Pfeils F₁.
[0014] Im rückseitigen Festlegebereich 54.1 nach Fig. 7a ist im Heckteil 48 der Hülse 46
eine Aufnahme 66 für das in Fig. 7b verschwenkt dargestellte Schäkel 58 vorgesehen.
Auch hier kann durch Anziehen von Spannmuttern 62 durch Recken des faserförmigen
Anteils 80 in Richtung eines Pfeils F₂ vorgespannt werden.
[0015] Nach Fig. 8 lassen sich die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 3 und 4 durch Aussteifungen
71 modifizieren, welche in Form druckbelastbarer Füllstücke 88 aus einem Werkstoff
geringer Dichte, beispielsweise Polyurethan, zwischen einander zugeordneten vordersei
tigen 52 und rückseitigen Festlegebereichen 54 vorsehbar sind.
[0016] Die Figuren 9a bis 10b zeigen im wesentlichen aus den Figuren 6a bis 7b bekannte
Einzelheiten. Während aber in den Figuren 6a bis 7b der faserförmige Anteil 80 sowohl
faden- wie auch bandförmig vorliegen kann, ist nach den Figuren 9a bis 10b auf bandförmige
Einzelteile 84 abgestellt, welche wenigstens eine Heftung (Naht; Verschweißung) 86
aufweisen.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 weist das Trägerteil 44 insgesamt eine große
Wandstärke auf und ist umfangsseitig konisch gestaltet, so daß sich die Gasdruckaufnahmefläche
40 von einer heckseitigen Kante 40ʹ bis zu einer vorderseitigen Kante 40ʺ in der Nachbarschaft
des vorderseitigen Festlegebereichs 52 erstreckt. Regelmäßig über den Umfang verteilte
"endlose" Ausnehmungen 68 weisen in ihrem mittleren Bereich einen Steg 70 auf, welcher
in den Festlegebereichen 52 und 54 Festlegemittel 59 bereithält. Der faserförmige
Anteil 80 kann hier sowohl aus fadenförmigen Einzelteilen 82 wie auch bandförmigen
Einzelteilen 84 bestehen. Durch Anordnen einer vorderseitigen Trichterfläche 35ʹ
entsteht hier die Lufttasche 35. Über den Umfang des Penetrators erstreckt sich im
betreffenden Bereich eine geschlossene Formschlußzone 31.
[0018] Das Ausführungsbeispiel nach den Figuren 12 und 13 ist gegenüber demjenigen nach
Fig. 11 dadurch modifiziert, daß Formschlußzonenbereiche 31ʹ mit Bereichen 89 abwechseln,
in welchen der faserförmige Anteil 80 den Penetrator 20 umfangsseitig berührt.
[0019] Alle Ausführungsbeispiele lassen gegenüber einer bekannten Anordnung nach den Figuren
1 und 2 ganz wesentliche Möglichkeiten zum Reduzieren des Totlastanteils des Treibkäfigs
30 an der Geschoßanordnung 20, 30 auf eindrucksvolle Weise erkennen. Der faserförmige
Anteil 80 bildet jeweils Zugankern höchster Zugfestigkeit vergleichbare Elemente,
welche bei geringstmöglicher durchschnittlicher Dichte der Anordnung die höchstmögliche
Beanspruchbarkeit des Werkstoffs des Trägerteils 44 dadurch ermöglicht, daß in ihm
auftretende Schubspannungen weitgehend in Zugspannungen umgebildet werden, in deren
Verlauf der faserförmige Anteil 80 liegt.
[0020] Um das Vorstellungsvermögen für die Vorteile der Erfindung zu verbessern, sei folgender
Vergleich angebracht: Ein Faden oder eine geflochtene Faser des faserförmigen Anteiles
80, z. B. aus Graphit-, Boron-, Nylon- oder Aramidfasern mit einer Querschnittsfläche
von z. B. 1 mm² und einem spezifischen Gewicht von ca. 1,2 g/cm³, kann eine etwa 10mal
so große Zugbelastung aufnehmen wie ein gleichstarker Draht aus Leichtmetalllegierung
(Aluminium). Der Aluminiumanteil eines herkömmlichen Treibkäfigs wird hier zwar nur
teilweise durch Fasern ersetzt; insbesamt betrachtet ergeben sich jedoch bei Anordnung
der Fasern im Zugbelastungsbereich des Treibkäfigs erhebliche Gewichtseinsparungen.
[0021] Die vorgenannten Ausführungen und Vorteile gelten selbstverständlich auch für die
nachfolgend beschriebenen weiteren Ausführungsbeispiele.
[0022] Das Ausführungsbeispiel gem. Fig. 14 zeigt einen doppelt geführten Verlauf der faserförmigen
Anteile 80, die zwischen den Befestigungspunkten ihrer Enden in Richtung des Faserverlaufes
betrachtet einen vorderen Umlenkungspunkt 101 am Vorderflansch 45 und einen hinteren
Umlenkungspunkt 102 im hinteren Bereich des Trägerteils 44 aufweisen.
[0023] Die Enden der faserförmigen Anteile (einteilig umlaufendes Band) können an beliebiger
Steile fest miteinander verbunden sein. Dies kann z. B. durch Verknoten, Verkleben
oder Verschweißen erfolgen.
[0024] Die hinteren Festlegemittel 59 sind in Form von Ausnehmungen 105 zur Aufnahme bzw.
zum Durchgang der faserförmigen Anteile 80 im Trägerteil 44 integriert ausgebildet.
[0025] In Fig. 15 ist ein mehrfach geführter Verlauf der faserförmigen Anteile 80, in diesem
Falle ein dreifach paralleler Verlauf dargestellt. Zwischen den Befestigungspunkten
der Faserenden sind (in Richtung des zweimal umgelenkten Faserverlaufes gesehen zwei
Umlenkungspunkte 101, 102 vorgesehen.
[0026] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die faserförmigen Anteile nicht als einteilig
umlaufendes Doppelband ausgebildet, sondern sie sind mit ihrem einen Ende fest im
Vorderflansch 45 und mit ihrem anderen Ende fest im hinteren Bereich des Trägerteiles
44 befestigt. Zum Zwecke der Befestigung der Enden der faserförmigen Anteile 80 sind
in dem Vorderflansch 45 und in dem hinteren Bereich des Trägerteiles 44 sich nach
vorne bzw. sich nach hinten kegelförmig erweiternde Ausnehmungen 107, 108 vorgesehen,
in denen die aufgespreizten Enden der faserförmigen Anteile 80 fest vergossen bzw.
verklebt oder verschweißt sind.
[0027] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 16 ist das Trägerteil 44 nicht
nur zur Segmentierung des Treibkäfigs in Längsrichtung, sondern zusätzlich auch in
einer senkrecht zur Geschoßlängsachse stehenden Ebene in ein vorderes und ein hinteres
Trägerteil-stück 44.1 und 44.2 geteilt ausgebildet, um ein besseres und schnelleres
Ablöseverhalten der Treibkäfigsegmente vom Geschoßkörper zu erhalten. In verbesserter
Ausführung sind hierbei das vordere und das hintere Trägerteilstück 44.1, 44.2 bei
jedem Treibkäfigsegment über wenigstens eine nach außen abklappbare scharnierartige
Verbindung 110 miteinander schwenkbar gekoppelt.
[0028] Ein anderes Ausführungsbeispiel gemäß Fig 17 zeigt einen Treibkäfig, bei dem der
Vorderflansch 45 auf seinem äußeren Umfang ein breites Führungsband 112 aufweist,
das zur Ausbildung einer Lufttasche 135 weit nach vorne vorgezogen ist. Das Führungsband
112 kann mittels Ringnuten 115 auf dem Vorderflansch 45 befestigt sein und sich mit
einer Strebe 116 gegen die Vorderfläche des Vorderflansches abstützen. Zur Abstützung
kann jedoch auch eine separate Ringverstärkung 117 z. B. aus PVC-Material vorgesehen
sein.
[0029] In Fig. 18 ist lediglich eine Variante dargestellt, wonach die vorderen Festlegemittel
59 in den Vorderflansch 45 integriert sind und dort als Ausnehmungen 121 zur Aufnahme
bzw. zum Durchgang der faserförmigen Anteile ausgebildet sind.
[0030] Ein letztes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 19 und als Teilansicht von vorne
gemäß Pfeil X in Fig. 20 dargestellt. Nach einem besonderen Merkmale dieser Ausführung
weist der Treibkäfig einen Vorderflansch 45 auf, der axial verschiebbar auf dem Trägerteil
44 angeordnet ist. Um ein seitliches Verdrehen des Vorderflansches 45 auf dem Trägerteil
44 auszuschließen, weist das Trägerteil 44 für jedes Segment einen Schwalbenschwanz-Steg
124 und der Vorderflansch 45 eine entsprechend ausgebildete Nut 125 auf, die in Zusammenwirkung
eine Axialverschiebung ermöglichen ( Fig. 20 ).
[0031] Hierdurch wird der auf Zug extrem hoch belastbare faserförmige Anteil 80 je nach
auftretendem Gasdruck entsprechend gespannt. Um ein zu weites Verschieben des Vorderflansches
45 zu begrenzen ist hinter dem Vorderflansch ein Anschlag 127 auf dem Trägerteil 44
vorgesehen.
[0032] Die Befestigung der einzelnen Segmente aneinander erfolgt in üblicher Weise mit Hilfe
von Führungsbändern, Dichtungsbändern bzw. Halte - bändern. Ein Dichtungs-/Halteband
umschließt den Treibkäfig auf der äußeren Umfangsfläche des Vorderflansches; ein
oder zwei weitere Haltebänder umschließen die Treibkäfigsegmente im mittleren bzw.
hinteren Bereich. Die Haltebänder werden nach Abschuß bzw. nach Verlassen der Waffenrohrmündung
durch den Staudruck der Luft aufgesprengt, so daß sich die Treibkäfigsegmente störungsfrei
vom Geschoßkörper ablösen können.
[0033] Die in den Fig. 6a, b; 7a, b; 9a, b; 10a, b dargestellten Befestigungsmittel für
die faserförmigen Anteile 80 sind - wie gezeigt - als einzelne Schäkel 58 ausgeführt.
Die Festlegemittel können jedoch genauso gut als ein umlaufender Ringstab (an den
Trennfugen des Treibkäfigs geteilt) ausgebildet sein, der mittels einiger stabiler
Stege am Vorderflansch bzw. Trägerteil befestigt ist. Die Stege zur stabilen Abstützung
des Ringstabes sind zweckmäßigerweise in Radialrichtung länglich ausgeführt, in Umfangsrichtung
dagegen sehr schmal ausgeführt. Die faserförmigen Anteile verlaufen im vorderen Befestigungsbereich
nebeneinander angeordnet um einen derartigen Ringstab; im hinteren Befestigungsbereich
mit dem kleineren Umfang können die faserförmigen Anteile zu zweit oder zu dritt übereinanderliegend
um einen derartigen Ringstab geführt sein. Dadurch kann sich die wie z. B. in Fig.
3 gezeigte geschlossene äußere Oberfläche des Treibkäfigs ergeben.
[0034] Selbstverständlich können die in den Figuren gezeigten Merkmale beliebig miteinander
kombiniert oder vertauscht werden.
1. Treibkäfig für ein unterkalibriges, panzerbrechendes Wuchtgeschoß (Penetrator)
großen Länge/Durchmesser-Verhältnises, welcher zum Abtrennen vom Geschoß segmentiert
ist und mit dem Geschoß eine gemeinschaftliche Formschlußzone aufweist, zum Beaufschlagen
durch die Treibladungsgase eine Gassdruckaufnahmefläche und zum gezielten Ausnutzen
der nach dem Verlassen eines Waffenrohres antrömenden Luft eine Lufttasche und zum
Aufnehmen von Zugspannungen einen mit einem Trägerteil verbundenen faserförmigen
Anteil aufweist,
gekkennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) in dem faserförmigen Anteil (8) liegt jedes Einzelteil (82;84) ausgerichtet vor,
b) jedes Einzelteil (82;84) erstreckt sich zwischen einem vorderseitigen (52...)
und einem rückseitigen Festlegebereich (54...),
c) die Formschlußzone (31), die Gasdruckaufnahmefläche (40) sowie die Festlegemittel
(58;59) aufweisenden Festlegebereiche (52;54) sind an dem Trägerteil (44) angeordnet,
d) der Treibkäfig (30) ist derart ausgebildet, daß in ihm auftretende Beanspruchungen
weitgehend in Zugspannungen umgeformt werden und
e) jedes Einzelteil (82;84) liegt mit dem überwiegenden Teil seiner Länge im Zugspannungsverlauf.
2. Treibkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (82) fadenförmig und die Einzelteile (84) bandförmig ausgebildet
sind und sich in wenigstens einer Lage ohne Unterbrechung durch die Festlegebereiche
(52;54) mit den Festlegemitteln (58;59) erstrecken.
Treibkäfig nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bandförmigen Einzelteile (84) zwischen den Festlegebereichen (52;54) durch
wenigstens eine Heftung (86) miteinander verbunden sind.
4. Treibkäfig nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (82;84) mit den Festlegemitteln (58) vorspannbar sind.
5. Treibkäfig nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gasdruckaufnahmefläche (40) wenigstens teilweise bis in die unmittelbare
Nähe des forderen Festlegebereichs (52) erstreckt.
6. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufttasche (35) durch eine Ausnehmung im vorderen Teil des Trägerteils (44)
gebildet wird.
7. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, daß die Lufttasche (35) durch eine Förderfläche (50) und einen mit dieser verbundenen
Kreisringwulst (51) vorzugsweise prismatischen Querschnitts gebildet wird.
8. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (82;84) aus einem Werkstoff hoher Zugfestigkeit bestehen und
der Trägerteil (44) wenigstens in den Bereichen der Formschlußzone (31) sowie der
Festlegebereiche (52;54) aus einem Werkstoff besteht, welcher bei geringer Dichte
eine große Gestaltfestigkeit des Trägerteils (44) gewährleistet.
9. Treibkäfig nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisringwulst (51) aus einem Werkstoff geringer Dichte besteht.
10. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 9,gekennzeichnet durch Aussteifungen (70;71) zwischen einander zugeordneten Festlegebereichen (52;54).
11. Treibkäfig nach Anspruch 10,dadurch gekennzeichnet, daß die Aussteifungen (71) als Füllstücke geringer Dichte ausgebildet sind.
12. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibkäfig (30) für einen doppelt geführten Verlauf der faserförmigen Anteile
(80) zwischen den Befestigungspunkten ihrer Enden in Richtung des Faserverlaufes wenigstens
einen Umlenkungspunkt (101, 102) am Vorderflansch (45) und/oder am Trägerteil (44)
aufweist (alle Figuren).
13. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, daß der Treibkäfig (30) für einen mehrfach geführten Verlauf der faserförmigen Anteile
(80) zwischen den Befestigungspunkten ihrer Enden in Richtung des Faserverlaufes wenigstens
zwei Umlenkungspunkte (101, 102), einen davon am Vorderflansch (45) und einen am
Trägerteil (44) aufweist. (Fig. 15)
14. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Festlegemittel (59) in das Trägerteil (44) integriert sind und
dort als Ausnehmungen (105) zur Aufnahme der faserförmigen Anteile (80) ausgebildet
sind (Fig. 14)
15. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Festlegemittel (59) in den Vorderflansch (45) integriert sind und
dort als Ausnehmungen (121) zur Aufnahme bzw. zum Durchgang der faserförmigen Anteile
(80) ausgebildet sind. (Fig 18)
16. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die faserförmigen Einzelteile (80, 84) zwischen den Festlegebereichen (52, 54)
als einteiliges Band ausgebildet sind, wobei die Endender faserförmigen Anteile
(80) aneinander befestigt sind. (Fig. 14, 16, 17, 18, 19)
17. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das segmentierte Trägerteil (44) in einer senkrecht zur Geschoßlängsachse stehenden
Ebene zusätzlich in ein vorderes und ein hinteres Trägerteilstück (44.1, 44.2) geteilt
ausgebildet ist. (Fig. 16)
18. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere und das hintere Trägerteilstück (44.1, 44.2) eines Treibkäfigsegmentes
über wenigstens eine nach außen abklappbare scharnierartige Verbindung (11) miteinander
gekoppelt sind (Fig. 16)
19. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die faserförmigen Anteile (80) mit ihrem einen Ende feste in dem Vorderflansch
(45) und mit ihrem anderen Ende fest in dem hinteren Bereich des Trägerteiles (44)
befestigt sind. (Fig. 15)
20. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 19,dadurch gekennzeichnet, daß für die Befestigung der faserförmigen Anteile (80) in dem Vorderflansch (45)
und in dem hinteren Teil des Trägerteiles (44) sich nach vorne bzw. sich nach hinten
kegelförmig erweiternde Ausnehmungen (107, 108) vorgesehen sind, in denen die aufgespreitzen
Enden der faserförmigen Anteile (80) fest vergossen sind. (Fig. 15)
21. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 20.dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderflansch (45) auf dem Trägerteil (44) axial verschiebbar angeordnet
ist. (Fig. 19)
22. Treibkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderflansch (45) auf seinem äußeren Umfang eine Führungsband (112) aufweist,
das zur Ausbildung einer Lufttasche (135) weit nach vorne vorgezogen ist. (Fig. 17)