(19)
(11) EP 0 258 667 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.03.1988  Patentblatt  1988/10

(21) Anmeldenummer: 87111284.3

(22) Anmeldetag:  04.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01J 23/027
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT

(30) Priorität: 29.08.1986 DE 3629419

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hauser, Josef, Ing.grad.
    D-8182 Bad Wiessee (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektronenstrahlauffänger für Laufzeitröhren


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektronenstrahlauf­fänger für Laufzeitröhren, insbesondere Wanderfeldröhren, mit einer oder mehreren den Elektronestrahl umgebenden, in Richtung der Elektronenstrahlachse durch Isolierkörper (8) voneinanderbeabstandeten Auffangelektroden (5, 6), die von einem elektrischen Isolationsteil (1) umgeben in einem me­tallischen Gehäuse (4) angeordnet sind. Bei diesem Elektro­nenstrahlauffänger soll auch bei hohen elektrischen Span­nungen eine einwandfreie elektrische Isolation und eine op­timale Ableitung der durch hohe thermische Belastung beding­ten Wärme gewährleistet sein. Die Erfindung sieht hierzu vor, daß das elektrische Isolationsteil (1) aus mehreren in axialer Richtung verlaufenden länglichen Isolierteilen (2) besteht, die in eine elastische Isoliermasse (3) eingebet­tet sind.
    Der erfindungsgemäße Elektronenstrahlauffänger findet ins­besondere bei Hochleistungs-Wanderfeldröhren Anwendung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektronenstrahlauf­fänger gemäß dem 0berbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Aus der DE-PS 24 49 890 ist ein Elektronenstrahlauffänger für Laufzeitröhren, insbesondere Wanderfeldröhren bekannt, mit mehreren den Elektronenstrahl umgebenden Auffangelek­troden, die durch Isolierkörper (Distanzstücke) voneinander beabstandet sind, welche mit den von ihnen beabstandeten Auffangelektroden in fester Verbindung stehen, wobei diese Elektroden jeweils von einer Manschette mit einer im Ver­gleich zu den Elektroden kleinen Wärmeausdehnung umspannt sind, derart, daß die radiale Wärmeausdehnung der mit den Elektroden verbundenen Distanzstücke angepaßt ist. Dabei sind alle Teile des Elektronenstrahlauffängers an ihren Berührungsflächen miteinander verlötet.

    [0003] Zudem ist es bekannt, bei einem Einstufenkollektor die im Auffänger erzeugte Verlustwärme über eine Isolierfolie (DE-PS 24 49 506) oder eine Zwischenlage aus einem hochspan­nungsfesten, temperaturbeständigen und flexiblen Kunstharz (DE-PS 17 66 364) an das den Auffänger umgebende Gehäuse abzuleiten.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektronen­strahlauffänger zu schaffen, der sich auch bei hohen elek­trischen Spannungen durch einwandfreie elektrische Isola­tion der Auffangelektrode(n) und durch eine optimale Ablei­tung der durch hohe thermische Belastung bedingten Wärme auszeichnet und der insbesondere relativ einfach herstell­bar und montierbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Elektronen­strahlauffänger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Er­findung sind Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.

    [0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson­dere darin, daß durch die Auswahlmöglichkeit besonders gut wärmeleitender Isolierstoffe für die Isolierteile und eine beliebige Formgebung derselben eine optimale Wärmeableitung der an der bzw. den Auffangelektroden auftretenden Verlust­wärme erreicht wird. Zudem treten gegenüber bekannten Elek­tronenstrahlauffängern auch bei hohen elektrischen Spannun­gen keine Isolationsprobleme hinsichtlich der Durchschlags­festigkeit zwischen Auffangelektrode(n) und metallischem Gehäuse auf. Darüber hinaus lassen sich die einzelnen Auf­fängerteile, wie Auffangelektrode(n), Isolationsteil (z.B. Hohlzylinder) und metallisches Gehäuse durch Zusammenstek­ken einfach montieren und sind außerdem durch gute Zugäng­lichkeit leicht vorprüfbar.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Elektronenstrahlauffänger schematisch im Schnitt und

    Fig. 2 den Elektronenstrahlauffänger der Fig. 1 im Schnitt II-II.



    [0009] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Elektronenstrahlauf­fänger ist als Zweistufen-Kollektor ausgebildet und besteht im wesentlichen aus zwei den Elektronenstrahl umgebenden, in Richtung der Elektronenstrahlachse durch Isolierkörper 8 voneinander beabstandeten hohlzylindrischen Auffangelektro­den 5, 6. Die erste Auffangeelektrode 5 weist eine Elektro­nenstrahleintrittsöffnung 7 auf, und die zweite Auffang­elektrode 6 ist mit dem Auffängerboden versehen, der zum Verhindern eines Elektronenrückfließens zweckmäßig trich­terförmig zugespitzt ist. Die beiden über die ringförmigen Isolierkörper 8 miteinander verbundenen Auffangelektroden 5, 6 sind von einem elektrischen Isolationsteil 1 umgeben in einem metallischen Gehäuse 4 angeordnet. Das elektri­sche Isolationsteil 1 besteht aus mehreren in axialer Rich­tung verlaufenden länglichen Isolierteilen 2, die in eine elastische Isoliermasse 3 eingebettet sind. Die in die elastische Isoliermasse eingebetteten länglichen Isolier­teile 2 berühren zweckmäßig mit ihren äußeren Randberei­chen sowohl die Auffangelektroden 5, 6 als auch das metal­lische Gehäuse 4. In diesem Ausführungsbeispiel sind die länglichen Isolierteile 2 als Stäbe ausgebildet. Die läng­lichen Isolierteile 2 können aber auch beliebige andere Formen, z.B. die von Halbschalen haben und vorzugsweise aus Bornitrid, Aluminiumoxid, Berylliumoxid, Aluminiumni­trid oder dergleichen bestehen. Die elastische Isoliermas­se 3 besteht vorzugsweise aus Silikonkautschuk. Aber auch andere elastische Isoliermassen mit ähnlich günstigen Eigen­schaften, insbesondere hoher Wärmeleitfähigkeit, sind ver­wendbar. Die Auffangelektroden 5, 6 und das metallische Ge­häuse 4 bestehen vorzugsweise aus Kupfer. Die Auffangelek­troden 5, 6 und/oder das metallische Gehäuse 4 können je­doch statt aus Kupfer aus Molybdän oder aus ähnlichen Me­tallen bzw. Legierungen bestehen.

    [0010] Der Zusammenbau des Elektronenstrahlauffängers ist denkbar einfach. Das im Zwischenraum eines Doppelzylinders durch Einfügen der länglichen Isolierteile 2 und deren Einbettung, z.B. durch Vergießen, in eine elastische Isoliermasse 3, vorzugsweise Silikonkautschuk, vorgefertigte elektrische Isolationsteil 1, in diesem Beispiel ein hohlzylindrisches Teil, wird über die zuvor mit dem Isolierkörper 8 (Isolier­ring) verlöteten (Metall-Keramik-Technik) Auffangelektroden 5, 6 geschoben und diese Teile anschließend in das metalli­sche, insbesondere zur Wärmeableitung und HF-Abschirmung dienende Gehäuse paßgenau eingefügt. Dabei ist es vorteil­ haft, wenn die äußeren Randbereiche der länglichen Iso­lierteile 2 mit den Wandungen der Auffangelektroden 5, 6 und des metallischen Gehäuses 4 in engem Kontakt stehen.


    Ansprüche

    1. Elektronenstrahlauffänger für Laufzeitröhren, insbeson­dere Wanderfeldröhren, mit einer oder mehreren den Elek­tronenstrahl umgebenden, in Richtung der Elektronenstrahl­achse durch Isolierkörper voneinander beabstandeten Auffang­elektroden, die von einem elektrischen Isolationsteil umge­ben in einem metallischen Gehäuse angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Isolationsteil (1) aus mehreren in axialer Richtung verlaufenden länglichen Isolierteilen (2) besteht, die in eine elastische Isoliermasse (3) eingebettet sind.
     
    2. Elektronenstrahlauffänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in eine elastische Isoliermasse (3) eingebetteten länglichen Isolierteile (2) mit ihren äußeren Randbereichen sowohl die Auffangelektro­de(n) (5, 6) als auch das metallische Gehäuse (4) berühren.
     
    3. Elektronenstrahlauffänger nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß die läng­lichen Isolierteile (2) Halbschalen, Segmente oder Stäbe sind.
     
    4. Elektronenstrahlauffänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Isolierteile (2) aus Bornitrid, Aluminium­oxid, Berylliumoxid oder Aluminiumnitrid bestehen.
     
    5. Elektronenstrahlauffänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Isoliermasse (3) aus Silikonkautschuk besteht.
     
    6. Elektronenstrahlauffänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangelektroden (5, 6) und das metallische Gehäuse (4) aus Kupfer bestehen.
     
    7. Verfahren zum Herstellen eines Elektronenstrahlauffän­gers nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Isolier­teile (2) in den Zwischenraum eines Doppelzylinders einge­fügt und in diesem in die Isoliermasse (3) gebettet werden und daß das dabei gebildete hohlzylinderförmige Isolations­teil (1) anschließend über die Auffangelektrode(n) (5, 6) geschoben und dieses Gebilde dann in das metallische Gehäu­se (4) paßgenau eingefügt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das hohlzylinderförmige Isolations­teil (1) zum Freilegen der äußeren Randbereiche der längli­chen Isolierteile (2) innen und außen abgedreht wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht