[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bohrturm einrichtung Ausbildung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] einrichtungen zur Aufnahme von Bohrgestängezügen Bohrturm herkömmlicher Bauart sind
mit zwei an gegenüberliegenden Bohrturmseiteneckbereichen mit Turmträ
gern fest verbundenen Fingerbühnen und diesen zugeordneten, im Arbeitsdeck integrierten
Abstellflächen (Setbacks) versehen. Die jeweiligen Bohrgestängezüge des Bohrstranges
werden in der Regel noch von der Arbeitsmannschaft des Bohrturms mittels Flaschenzug
und Lastenkran in die entsprechenden Fingerreihen der Fingerbühne in mühevoller und
zeitraubender Arbeit mit nichtunerheblichem Unfallrisiko eingebracht. Inzwischen werden
Bohrtürme vereinzelt auch schon mit einem zwischen den Fingerbühmen bzw. den Setbacks
verfahrbaren Gestängeroboter (Pipehandler) ausgerüstet, der z.B. zur Auswechslung
des Bohrwerkzeuges jeweils einen gelösten Bohr
gestän
gezug an die jeweilige aufnahmebereite Fingerreihe transportiert und mittels seiner
Greifarme den Bohrgestängezug einführt und abstellt, um danach zum Transport eines
nachfolgenden Bohrgestängezuges in seine Ausgangsstellung zurückzukehren. Aufgrund
der für die Demontages bzw. Montage insbesondere bei größeren Bohrteufen.vom Gestängeroboter
zu durchfahrenden langen Transportwegeentlang der Fingerbühnen von bei modernen Bohrtürmen
durchaus bis zu fünf Metern gestaltet sich jedoch auch hier der Montage- bzw. Demontagevorgang
des Bohrstrangs außerordentlich zeitaufwendig und dadurch bedingt auch kostenintensiv.
Durch die Verfahrbewegung des Gestängeroboters unter der Last der Bohrgestängezüge
kann es darüber hinaus zu die Turmstabilität beeinträchtigenden Schwingungen kommen.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf baulich einfache Weiseeine Bohrturmeinrichtunc
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der Bohrstrang wesentlich schneller
zu montieren und demontieren ist. Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Bohrturmeinrichtung
nach der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
aus. Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die
Ansprüche 2 bis 12 verwiesen.
[0004] Durch die synchrone Verfahrbarkeit von Fingerbühne und Abstellwagen relativ zu dem
ortsfest angeordneten Gestängerorobter lassen sich Bohrstrang und Bohrwerkzeug (Bohrkrone
und Fangwerkzeug, Fräskopf u.dgl.) aber auch Schwerstangen oder sog. Heavy Weights
- soweit im Einzelfall vorhanden - wesentlich schneller einbauen bzw. ausbauen als
bei bekannten Einrichtungen. Eine Überprüfung und Auswechslung eines Bohrwerkzeuges
ist damit in relativ kurzer Zeit zu vollziehen, so daß der Bohrturm schon nach kurzen
Zeitabständen für die durchzuführenden Bohrarbeiten wieder einsatzbereit ist. Die
kostenintensiven Stillstandzeiten des Bohrturms sind damit um ein wesentliches Maß
zu reduzieren. Fingerbühne und Abstellwagen werden bei der Beförderung der Bohrgestängezüge
in die jeweilige Beladungs- bzw. Entladungsstellung gebracht, in der der Gestängeroboter
mittels einer Schwenkbewegung und Ausfahren der Greifarme kontinuierlich die. Bohrgestängezüge
in den Fingerreihen der Fingerbühne bzw. an den entsprechenden Bereichen des Abstellwagens
plazieren bzw. aus diesen entnehmen kann. Zeitraubende Transportwege vom Bohrloch
bis hin zu Seitenendbereichen des Arbeitsdecks entfallen bei dem Bohrturm gänzlich.
Die Fingerbühne und der Abstellwagen sind in baulich und steuerungstechnisch einfacher
Weise nach Befüllen bzw. Entleeren einer Fingerreihe im Verlaufe der Transportbewegung
des Gestängeroboters bzw. seiner Greifarme in die jeweils nächste Aufnahme- bzw. Entnahmestellung
zu bewegen. Der durchzulaufende Verfahrweg beschränkt sich dabei auf das der Fingerteilung
der Fingerbühne entsprechende Maß. Die taktweise Weiterpositionierung von Fingerbühne
und Abstellwagen ist mit konventionellen Antriebs- und Steuerungselementen zu vollziehen.
Bevorzugt haben Abstellwagen und Fingerbühne einen eletromotorischen Antrieb mit einer
Steuerung, die nach beispielsweise manueller Betätigung eines Auslösers die entsprechend
nächste Position automatisch ansteuert. Alternativ kann der Antrieb zum Positionieren
von Fingerbühne und Abstellwagen an der jeweils erforderlichen Abstellstelle mit Anschlägen
oder dgl. Indexierungen zusammenwirken. Fingerbühne und Abstellwagen sind in baulich
einfacher Weise zweckmäßigerweise in am Arbeitsdeck bzw. an den Bohrturmträgern festgelegten
Laufschienen geführt. Durch den Entfall von Verfahrtransportbewegungen des Gestängeroboters
erfolgt der Transport der Gestängezüge frei von Schwingungen und damit ohne Beeinträchtigung
der Bohrturmstabilität.
[0005] Als Bohrgestängehalter sind bevorzugt an gegenüberliegenden Seitenbereichen zwei
oder drei, insgesamt also vier oder sechs, Fingerbühnen mit jeweils zugeordneten Abstellwagen
vorgesehen. Die mit dem Bohrgestängezügen beladenen Abstellwagen werden zweckmäßigerweise
in dem den Arbeitsdeckaufbauten abgewandten und hier entsprechend verstärkt ausgebildeten
Arbeitsdeckbereich plaziert, so daß Fingerbühne und Abstellwagen bei einem Entladevorgang
in Richtung der Arbeitsdeckaufbauten bewegt werden. Nach Entladen der der Abstellwagen
können diese auf einfache Weise vom Arbeitsbereich des Arbeitsdecks weggeschafft werden,
indem sie beispielsweise klappbar am Arbeitsdeck festzulegen sind und in eine im wesentlichen
aufrechte Außerbetriebstellung geklappt werden, um auch Verfahrraum für einen nachfolgenden
Abstellwagen zu schaffen. Der Bohrturm nach der Erfindung bietet darüber hinaus die
Möglichkeit, jeweils nur Abstellwagen in entsprechender Anzahl und Größe einzusetzen,
die je nach Länge des zu montierenden bzw. demontierenden Bohrstrangs benötigt werden.
Das Arbeitsdeck kann somit bei kürzeren Bohrsträngen von einer nicht benötigten Bohrgestängeabstellfläche
freigehalten werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
eine Bohrturmeinrichtung nach der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer perspektivischer Darstellung eine Bohrturmeinrichtung nach
der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Arbeitsdeck des Bohrturms mit darauf montierten Arbeitsaufbauten,
Fig. 3 ausschnittsweise eine Querschnittsdarstellung des Arbeitsdecks und der Abstellwagen
ohne Darstellung des Gestängeroboters,
Fig. 4 Querschnittsdarstellung eines Abstellwagens entsprechend der Schnittlinie IV-IV
in Fig. 2, der klappbar am Arbeitsdeck festgelegt ist,
Fig. 5 Draufsicht auf einen Abstellwagen mit Gelenkanschlußflanschen,
Fig. 6 Draufsicht auf einen Abstellwagen, auf dem die Abstellpositicnender Gestängezüge
veranschaulicht sind und
Fig. 7 in schematischer Draufsicht die an Bohrturmträgern verfahrbar festgelegten
Fingerbühnen der Bohrturmeinrichtung nach der Erfindung.
[0006] Der in der Zeichnung allgemein mit 1 gekennzeichnete Bohrturm mit Bohrturmträgern
2 sowie einem Arbeitsdeck 3, auf dem entsprechend der Darstellung nach Fig. 2 ein
Hebewerk 4 sowie ein Kranführerleitstand 5 montiert sind, ist mit einem an Schienen
6 vertikal beweglich geführten Flaschenzug 7 mit einem Zughaken. 8 sowie einem Elevator
9 versehen. Zum Herausbefördern des allgemein mit 10 bezifferten Bohrstranges aus
dem Bohrloch 12 umgreift der Elevator 9 die obere Endverbindung 13 eines Bohrgestängezuges
11, so daß der Bohrstrang 10 durch die entsprechende Aufwärtshubbewegung des Flaschenzuges
9 soweit herausgezogen wird, daß sich die untere Endverbindung 13 des abzustellenden
Gestängezuges 11 oberhalb des Arbeitsdecks 3 befindet.
[0007] Auf dem Arbeitsdeck 3 sind in gegenüberliegenden Turmseitenbereichen jeweils zwei
in Richtung der in Fig. 1 dargestellten Pfeile 14 verfahrbare Abstellwagen 15 abgestützt.
Oberhalb des Arbeitsdecks sind in einem etwa der Länge der abzustellenden Bohrgestängezüge
11 entsprechenden Abstand Laufschienen 16 an den Bohrturmträgern 2 befestigt, an denen
ebenfalls jeweils zwei hintereinander angeordnete Fingerbühnen 17 in Richtung der
Pfeile 18 (Fig. 1) verfahrbar geführt sind. Den Fingerbühnen 17 ist jeweils ein Abstellwagen
15 zugeordnet. Die jeweiligen Fingerbühnen 17 sind mit ihren zugeordneten Abstellwagen
synchron relativ zu dem ortsfest auf dem Arbeitsdeck 3 montierten Gestängeroboter
(Pipehandler) 19 zu verfahren. Der Pipehandler 19 hat einen um eine Vertikalachse
20 (Fig. 2) schwenkbaren Turmaufbau 21 und umfaßt aus-und einfahrbare Greifarme 22
zum Greifen der zu transportierenden bzw. auf der Abstellfläche (Setbacks) eines Abstellwagnes
15 abzustellenden und in die Fingerreihen 23 der mit Fingern 24 versehenen Fingerbühne
17 einzuführendenGestängezüge 11.
[0008] Ist der Bohrstrang 10 soweit aus dem Bohrloch herausgezogen, daß sich die untere
Endverbindung 13 des abzustellenden Gestängezuges oberhalb des Arbeitsdecks 3 und
die obere Endverbindung 13 des Gestängezuges 11 oberhalb der Fingerbühne 17 befinden,
wird der Bohrstrang 10 zunächst durch Keile abgefangen. Der Pipehandler 19, dessen
Schwenkachse 20 unmittelbar an das Bohrloch 12 bzw. den Drehkranz: 25 (Fig:. 3) des
Bohrturms 1 angrenzt, greift mit seinen Greifarmen 22 den abzustellenden Bohrgestängezug
11 und entschraubt ihn von dem noch im Bohrloch befindlichen Bohrstrang 10. Nach öffnen
des Elevators 9 wird der entschraubte Gestängezug vom Pipehandler 19 gehalten, der
ihn vom Bohrstrang 10 abhebt und um 90° um seine Schwenkachse 20 (Pfeile 26 bzw. 27
in Fig. 2) verschwenkt. Nach dieser Schwenkbewegung befindet sich ein abzustellender
Gestängezug 11 unmittelbar vor der Fingerreihe 23 der Fingerbühne 17, in der der Gestängezug
nach Ausfahren der Greifarme 22 zu plazieren ist. Danach schwenkt der Turmaufbau 21
des Pipehandlers 19 um 90° zurück, um in gleicher Arbeitsfolge den nächsten Gestängezug
zu transportieren. Die Abstände der Endflächen der Fingerbühne 17 sowie der Abstellwagen
15 und Bohrlochlängsachse 28 haben in etwa einen gleichen Abstand zur Schwenkachse
20 des Gestängeroboters 19, so daß mit der beschriebenen 90°-Schwenkbewegung des Turmaufbaus
21 der Bohrgestängezug 11 vom Bohrstrang 10 ohne sonstige Verfahrwege des Roboters
19 direkt vor,.der jeweiligen den Gestängezug aufnehmenden Fingerreihe zu plazieren
ist. Nach Auffüllung einer Fingerreihe können die abgestellten Gestängezüge mittels
einer nicht näher gezeigten.Verriegelungsvorrichtung festgelegt werden.
[0009] Sobald eine Fingerreihe 23 mit Bohrgestängezügen 11 beladen bzw. bei Montage eines
Bohrstranges 10 entladen ist, werden die jeweilige Fingerbühne 17 und der zugeordnete
Abstellwagen 15 um ein der Fingerteilung der Fingerbühne 17 entsprechendes Maß synchron
in Richtung der auf dem Arbeitsdeck 3 montierten Arbeitsaufbauten 4 und 5 (
Fig. 2) bzw. in die entgegengesetzte Richtung verfahren. Dazu weisen die elektromotorischen
Antriebe 29 und 43 von Abstellwagen 15 und Fingerbühne 17 im einzelnen nicht näher
dargestellte Steuerungselemente auf, die nach Betätigung eines Taktauslösers automatisch
Fingerbühne 17 und Abstellwagen 15 in die der Fingerteilung entsprechende: nächste
Aufnahmestellung bringen. Diese Verfahrbewegung erfolgt unmittelbar nach Beladen bzw.
Entladen einer Fingerreihe 23, so daß der Pipehandler 19 ohne Unterbrechung seines
Arbeitsbetriebes schon den nächsten Gestängezug 11 in der benachbarten Fingerreihe
23 plazieren kann. Ist ein Abstellwagen 15 vollständig entladen (Fig. 6), wird der
Abstellwagen 15 aus dem Arbeitsbereich des Arbeitsdecks 3 gebracht. Dazu sind auf
dem Arbeitsdeck 3 des gezeigten Ausführungsbeispiels Scharnierteile 30 mit Gelenklaschen
31 befestigt, an denen mittels eines einfachen Steckbolzens an den Abstellwagen 15
ausgebildete Anschlußflansche 32 festzulegen sind, so daß ein entladener Abstellwagen
in die in Fig. 2 gezeigte, aufrechte Außerbetriebstellung (Bezugsziffer 33) zu schwenken
ist. In den dadurch frei gewordenen Raum auf dem Arbeitsdeck 3 kann nun ein nachfolgender
Abstellwagen 5 verfahren werden.
[0010] Ist beispielsweise an einem Seitenrandbereich des Arbeitsdecks eine Gestängerutsche
34 vorgesehen, ist der Abstellwagen 15 in seiner aufrechten Außerbetriebstellung zweckmäßigerweise
zu verschieben, so daß er nach Überführung in seine aufrechte Außerbetriebstellung
in einen Arbeitsdeckbereich zu bringen ist, in dem er den freien Zugang zur Gestängerutsche
34 nicht behindert (Bezugsziffer 35 in Fig. 2). Zum Verschieben des aufrechten Abstellwagens
15 sind in das Arbeitsdeck 3 Schienen oder sonstige geeignete Transportführungskörper
eingelassen. Ein Wegschaffen des Abstellwagens 15 ist auch mittels Rollpaletten oder
mit Hilfe eines Krans möglich. Anstelle der am Arbeitsdeck 3 befestigten Scharnierteile
30 können beispielsweise auch die Arbeitsdeckaufbauten 4 und 5 unter Ausbildung eines
nicht gezeigten Aufnahmeraums für einen oder mehrere Abstellwagen auf dem Arbeitsdeck
3 festgelegt sein, so daß ein Abstellwagen 5 nach Entladen der Bohrgestängezüge 11
schubladenartig unter das Hebewerk 4 bzw. den Kranführerleitstand 5 zu schieben ist.
Je nach Länge des zu montierenden bzw. zu demontierenden Bohrstranges 10 ist bei der
Bohrturmeinrichtung nach der Erfindung dadurch auch die Möglichkeit geschaffen, nicht
benötigte leere Abstellwagen unter Vergrößerung des Arbeitsbereichs in ihrer Außerbetriebstellung
zu belassen.
[0011] In Fig. 3 ist ausschnittsweise das Arbeitsdeck 3 mit darauf beweglich geführten Abstellwagen
15 im Querschnitt veranschaulicht, wobei der besseren Übersichtlichkeit wegen auf
die Darstellung des Gestängeroboters 19 verzichtet wurde. Gezeigt ist jedoch die vertikale
Schwenkachse 20 des Gestängeroboters 19, die unmittelbar an das Bohrloch 12 bzw. den
Drehtisch 25 angrenzend positioniert ist. Die Unterbauträger 35 des Arbeitsdecks 3
sind in dem den Arbeitsdeckaufbauten 4 und 5 abgewandten Abstellbereich der Gestängezüge
11 bzw. der Setbackpakete entsprechend stark dimensioniert. Die Unterbauträger 35
und der Drehtisch 25 stützen sich auf Doppel-T-Trägern 36 ab. Die Abstellwagen 15
sind an ihrer Oberseite mit Gestängehaltern 45 und an ihrer Unterseite mit konventionellen
Rollenpaketen 37 versehen, die auf in Arbeits- deckausnehmun
gen 38 angeordneten Laufschienen 39 geführt sind (Fig. 4). Oberseitig sind an beiden
Laufschienen 39 Zahnstangen 40 vorgesehen, die zum Verfahren der Abstellwagen 15 mit
von einem Elektroantrieb 29 über ein Getriebe 41 angetriebenen Antriebsritzeln 42
zusammenwirken. Durch die jeweils an.beiden Seiten eines
Abstell- wagens 15 vorgesehenen Antriebsritzel 42 ist ein Verkanten der Wagen 15
[0012] während der Verfahrbewegung unter Last verhindert. Der Elektromotor 29 und d.as Getriebe
41 sind in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel unterhalb der Abstellfläche:
des Abstellwagens15 vorgesehen. Daneben können die Antriebe aber auch am Arbeitsdeck
vorgesehen sein und sich die Zahnstangen 40 vor Verschmutzungen geschützt unterhalb
der Abstellflächen der Abstellwagen 15 befinden. Nicht näher dargestellt. haben die
elektromotorischen Antriebe 29 jeweils eine Stromzuleitung mit lösbaren Steckem, die
zum Wegschaffen entladener Abstellwagen 15 abgezogen werden.
[0013] In Fig. 7 sind die an gegenüberliegenden Seitenbereichen des Bohrturms 1 vorgesehenen
Fingerbühnen 17 näher veranschaulicht. Die beiden in der Zeichnung linken Fingerbühnen
17 sind in einer Arbeitsstellung gezeigt, in der bei Demontage des Bohrstranges 10
die letzte Fingerreihe 23 mit Bohrgestängezügen 11 beladen wird. Die beiden Fingerbühnen
17 und Abstellwagen 15 sind bereits in ihre.hintere Endstellung im verstärkt ausgebildeten
Arbeitsdeckbereich verfahren. Die in Fig. 7 rechts dargestellten Fingerbühnen 17 sind
in einer Arbeitsstellung gezeigt, in der bei Montage eines Bohrstranges 10 und somit
Entladen der Fingerbühnen 17 die letzten Bohrgestängezüge 11 der Fingerreihe 23 entnommen
werden. Jede
Fingerbühne 17 ist mit einem Antrieb 43 sowie einem Getriebe 44 ausgerüstet und in
analoger Weise wie die Abstellwagen 15 über nicht näher dargestellte Antriebsritzel
und Zahnstangen angetrieben. Zur Synchronbewegung der jeweiligen Fingerbühnen 17 und
der zugeordneten Abstellwagen 1.5 sind die Antriebe 43 und 29 steuerungstechnisch
gekoppelt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Fingerbühnen rechteckförmig
gestaltet und an geradlinigen Laufschienen 16 geführt. Soweit erforderlich oder vorteilhaft
können die Fingerbühnen 17 auch auf einer. konzentrischen Kreisbahn zur Bohrlochlängsachse
28 beweglich geführt und z.B. als Fingerbühnendrehkarussell ausgebildet sein.
1. Bohrturmeinrichtung mit zumindest einer oberhalb eines Arbeitsdecks (3) abstützbaren
Fingerbühne (17) oder dgl. nebeneinander angeordnete Aufnahmeräume (23) zur Bevorratung
von Bohrgestängezügen (11) eines Bohrstrangs (10) aufweisenden Gestängehaltern, zumindest
einer der Fingerbühne (17) zugeordneten Bohrgestängeabstellfläche und einem schwenkbeweglichen,
Greifarme (22) umfassenden Gestängeroboter (19) zur Beschickung der Fingerbühne (17)
und der zugeordneten Bohrgestänceabstellfläche mit vom Bohrstrang (10) gelösten Bohrgestängezügen
(11) bzw. zur Überführung der Bohrgestängezüge (11) von der Fingerbühne (17) an den
Bohrstrang (10), dadurch gekennzeichnet, daß die Fingerbühne (17) und ein die Bohrgestängeabstellfläche
bildender, auf dem Arbeitsdeck (3) abstützbarer Abstellwagen (15) beweglich ausgebildet
und synchron relativ zu dem ortsfest auf dem Arbeitsdeck (3) festlegbaren Gestängeroboter
(19) verfahrbar sind.
2. Bohrturmeinrichtungnach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fingerbühne
(17) und der zugeordnete Abstellwagen (15) mittels eines eine Steuerung aufweisenden
Antriebs (29,43) nach Entleeren und Befüllen jeweils einer Fingerreihe (23) um ein
der Fingerteilung entsprechendes Maß relativ zum Gestängeroboter (19) verfahrbar sind.
3. Bohrturmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit auf dem Arbeitsdeck (3) befestigten
Arbeitsaufbauten, beispielsweise einem Hebewerk (4) oder einem Kranführerleitstand
(5), dadurch gekennzeichnet, daß die Fingerbühne (17) und der zugeordnete Abstellwagen (15) mit Entladen der Fingerreihen (23) mittels ihres Antriebs (29,43) in Richtung
der Arbeitsaufbauten (4,5) verfahrbar sind.
4. Bohrturmeinrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstellwagen (15) klappbar an dem Arbeitsdeck (3) festlegbar und in eine im wesentlichen
aufrechte Außerbetriebsstellung überführbar ist.
5. Bohrturmsinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstellwagen
(15) in seiner aufrechten Außerbetriebstellung verschieblich am Arbeitsdeck (3) geführt
ist.
6. Bohrturmeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Arbeitsdeck
(3) und den darauf befestigten Arbeitsaufbauten (4,5) ein Aufnahmeraum für den Abstellwagen
(15) in seiner Außerbetriebsstellung ausgebildet ist.
7. Bohrturmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an gegenüberliegenden Bchrturmbereichen jeweils zumindest zwei aneinandergereihte
Fingerbühnen (17) mit zugeordneten Abstellwagen (15) vorgesehen sind.
8. Bohrturmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Bohrturminnenbereich zugewandten Stirnflächen der Fingerbühne (17) sowie des
Abstellwagens (15) und die Bohrlochlängsachse (28) in etwa gleichen Abstand zur Schwenkachse
(20) des Gestängeroboters (19) haben.
9. Bohrturmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an Bohrturmträgern sowie am Arbeitsdeck (3) Laufschienen (16,39) zur beweglichen Abstützung
der Fingerbühne (17) bzw. des Abstellwagens (15) festgelegt sind.
10 Bohrturmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstellwagen (15) und die Fingerbühne (17) auf einer zurSchwenkachse (20) des
Gestängeroboters (19) konzentrischen Kreisbahn angeordnet sind.
11 . Bohrturmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der einen Elektromotor (29) mit einer lösbare Stecker aufweisenden Stromzuleitung
sowie Antriebsritzel (42) umfassende Abstellwagenantrieb unterhalb der Abstellfläche des Abstellwagens (15) geschützt vorgesehen-ist.
12. Bohrturineinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der einen Elektromotor (29) sowie Antriebsritzel (42) umfassende Abstellwagenantrieb
in einen im Arbeitsdeck (3) ausgebildeten Antriebsraum geschützt angeordnet ist.