[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh für Laufdisziplinen,
insbesondere über längere Distanzen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Sportschuh ist aus der DE-OS 24 60 034 bekannt. Dort kann das Dämpfungsglied
aus einem U-förmigen Luftkissenraum bestehen oder als weichelastisches Dämpfungsglied
ausgebildet sein, das im Absatzbereich eingearbeitet ist. Es kann auch durch ein im
hinteren Absatzbereich fest angeordnetes, quer zur Laufrichtung verlaufendes Rohr
aus steifem Gummi gebildet sein.
[0003] Aus der US-PS 37 85 646 ist ein Schuh bekannt, dessen gesamte Sohle dadurch eine
besondere Dämpfungscharakteristik besitzt, daß die Sohle über ihre ganze Länge mit
jeweils von einer zu anderen Seite durchgehenden Querbohrungen versehen ist.
[0004] Weiterhin ist aus der DE-PS 29 04 540 bekannt. Querbohrungen im Absatz im Bereich
der Aufstandsfläche vorzusehen, in die federelastisch zusammendrückbare und biegbare
Stützkörper von der Seite her auswechselbar eingesetzt werden können. Diese Anordnung
dient dazu, eine hohe Dämpfungsfähigkeit zu erreichen, die den Kontakt zu der Laufbahn
sichern und bei ausreichender Weichheit trotzdem des bekannte Schwimmgefühl verhindern
soll.
[0005] Diese bekannten Sportschuhe können zwar je nach Auslegung der Sohle und der Stützen
eine genügende Dämpfung erbringen und das Schwimmgefühl reduzieren.
[0006] Ein wesentliches Merkmal eines Sportschuhes für Laufdisziplinen, insbesondere über
längere Distanzen, ist es jedoch, auch der Pronation im schädlichen Umfange entgegenzuwirken.
Unter Pronation versteht man die Verdrehung des Schienbeins um seine Längsachse in
Abhängigkeit von der Kipplage des Fußes nach innen oder außen. Diese Verdrehung ist
zwar gering und immer vorhanden, eine zu große Pronation, d.h. ein Kippen des Fußes
über die flache Auftrittslage beim Auftreten hinweg, bewirkt jedoch über längere Zeit
eine Veränderung des Kniegelenks, das insbesondere bei längeren Belastungen dieser
Art unter Umständen schwer geschädigt werden kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, einen Sportschuh der eingangs
erwähnten Art derart auszubilden, daß bei ausreichender Dämpfung und reduziertem Schwimmgefühl
auch der Pronation im schädlichen Umfange entgegengewirkt wird.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.
[0009] Durch den Dämpfungsstreifen wird die eigentliche Sohle, insbesondere die Zwischensohle,
im Frsenbereich bzw. wird auch der Absatz nicht verändert. Diese Sohlenbereiche können
also mit der gewünschten Dämpfung versehen und zur Beseitigung des Schwimmgefühls
entsprechend ausgebildet werden. Durch geeignete Wahl des Dämpfungsstreifens kann
aber die Kippfähigkeit des Fußes individuell an den Laufstil und die Fußbildung des
Benutzers angepaßt werden. Demzufolge sind Dämpfungsstreifen unterschiedlicher Elastizität
und Härtegrade vorgesehen, aus denen der Läufer die für ihn geeignetsten auswählen
kann. Dadurch wird das Laufen erleichtert und die Gefahr der Schädigung des Knies
auch bei Dauerbelastungen verhindert oder zumindest verringert.
[0010] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0011] Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht der hinteren Hälfte eines Sportschuhes mit der eigentlichen
Laufsohle und der dämpfenden Zwischensohle,
Fig. 2
und 3 je eine Ausführungsmöglichkeit eines Dämpfungsstreifens,
Fig. 4 eine weitere Befestigungsmöglichkeit des Dämpfungsstreifens und
Fig. 5 den Querschnitt des Absatzendes mit zur Laufsohle bündig abschließenden Dämpfungsstreifen.
[0012] Mit 1 ist ein hinterer Abschnitt eines Sportschuhes für Laufdisziplinen, insbesondere
für Läufe über längere Distanzen, bezeichnet. Sein Absatz 2 ist entweder als integriertes
Sohlenteil ausgebildet oder er besteht aus separaten Sohlenteilen, nämlich aus der
eigentlichen Laufsohle 3 und aus einer dämpfenden Zwischensohle 3ʹ. Die Zwischensohle
3ʹ ist häufig als Keilsohle ausgebildet.
[0013] Die Zwischensohle 3ʹ ist in an sich bekannter Weise stoßdämpfend aufgebaut, beispielsweise
durch Verwendung geschäumter, mehr oder weniger weichelastischer Materialien, in die
gegebenenfalls zusätzliche Dämpfungselemente mit anderer Dämpfungscharakteristik eingebracht
sein können.
[0014] An der Laufsohle 3 bzw. an der Zwischensohle 3ʹ ist eine Schale angebracht oder mit
diesen Sohlenteilen 3, 3ʹ integriert, die die Außenwand 4 des Absatzes 2 bildet.
Sie ist vorzugsweise rückseitig und gegebenenfalls auch seitlich mit einem nach oben
erweiterten Schalenansatz 5 in Form einer äußeren Fersenkappe versehen. Die Außenwand
4 besteht vorzugsweise aus hartelastischem Material und besitzt eine Dicke von 1,5
bis 3 mm. Sie ist mit einer umlaufenden Rille 6 versehen, die sich vom Bereich zwischen
Mittelfluß und Hinterfuß, in der Regel vom vorderen Ende 7 des Absatzes 2 aus nach
hinten zum Fersenende und auf der gegenüberliegenden Seite wiederum bis zum vorderen
Ende 7 des Absatzes 2 erstreckt. Diese Rille 6 besitzt eine Breite von 2 bis 10 mm,
insbesondere von 3 bis 6 mm.
[0015] Die Rille 6 dient fur Fixierung eines Dämpfungsstreifens 8, der sich um die Außenwand
4 schmiegt und mit einem umlaufenden, nach innen ragenden und in die Rille 6 passenden
Fixierelement 9 versehen ist. Die Rille 6 und das Fixierelement 9 können so aufeinander
abgestimmt sein, daß sie, ähnlich dem Druckknopfprinzip, ineinanderrasten. Vorzugsweise
zusätzlich oder aber auch ausschließlich ist an jedem Ende 10 des Dämpfungsstreifens
8 eine Befestigungsmöglichkeit zur Befestigung am Absatz 2 bzw. an der Zwischensohle
3ʹ vorgesehen. Gemäß den Figuren 1 und 2 besteht diese Befestigungsmöglichkeit beispielsweise
aus je einer Öffnung 11 in den Enden 10 des Dämpfungsstreifens 8 sowie in einer entsprechend
angeordneten durchgehenden Querbohrung 12 im Absatz 2 bzw. in der Zwischensohle 3ʹ.
[0016] Durch die Öffnungen 11 und die Querbohrung 12 wird als Befestigungsgegenstück ein
durchgehender, starrer Stift 13 mit Stiftkopf 14 gesteckt und auf der gegenüberliegenden
Seite mittels einer Kopfschraube 15 im Absatz 2 bzw. in der Zwischensohle 3ʹ verspannt.
[0017] Günstigerweise besitzt die Absatzwand 4 zumindest im hinteren Bereich 16 des Absatzes
2 eine Auflagefläche 17, auf der der untere Rand des Dämpfungsstreifens 8 aufliegt.
Im übrigen kann die Anordnung vorteilhafterweise auch so gewählt werden, daß der Dämpfungsstreifen
8 ganz oder abschnittsweise zumindest annähernd bündig mit der Außenwand 4 abschließt
(vgl. Fig. 2 und 5). Dies kann durch entsprechende Vertiefung der Außenwand 4 oder/und
durch Verjüngen des Querschnitts des Dämpfungsstreifens zu seinem Rand oder zu seinen
Rändern hin erreicht werden. Zumindest im hinteren Umfangsabschnitt 16 des Absatzes
2 schließt die Außenfläche 17ʹ der Auflagefläche 17 mit dem Dämpfungsstreifen 8 bündig
ab.
[0018] Zum besseren Halt des Dämpfungsstreifens 8 beim Auftreten mit der Ferse besitzt er
im hinteren Umfangsabschnitt 16 eine Verbreiterung 18, so daß er sich zu dem Schalenansatz
5 hin erstreckt. Die Außenwand des Schalenansatzes 5 verläuft steil schräg nach innen,
so daß sich eine zusätzliche obere Anschlagfläche 19 für den Dämpfungsstreifen 8 bzw.
für dessen Verbreiterung 18 ergibt.
[0019] Anstelle eines durchgehenden Fixierelements 9 können auch, wie in Fig. 3 gezeigt,
Fixierelementabschnitte 20 in Form von nach innen ragenden Stegen, Warzen oder dgl.
vorgesehen sein, die in die Rille 6 eingreifen oder einrasten. Entsprechend können
in diesem Fall anstelle einer durchgehenden Rille 6 den Fixierabschnitten 20 entsprechende
Aussparungen im Absatz 2 bzw. in der Außenwand 4 vorgesehen sein.
[0020] Weiterhin kann, wie in Fig. 4 gezeigt, die Befestigung des Dämpfungsstreifens 8 am
Absatz 2 bzw. an der Außenwand 4 beziehungsweise in der Zwischensohle 3ʹ dadurch erfolgen,
daß an den Enden 10 je ein nach innen ragendes Rastglied in Form eines Druckknopfes
21 angebracht, beispielsweise angeformt ist, das in eine Öffnung 22 in der Außenwand
4 mit dahinter liegendem Freiraum 23 in der Zwischensohle 3ʹ einknöpfbar ist.
[0021] Die Wirkung des Dämpfungsstreifens 8 beruht darauf, daß die Ränder des Absatzes 2
steifer sind als der übrige Flächenbereich des Absatzes 2 bzw. der Zwischensohle 3ʹ.
Dadurch wird der Schuh beim Auftreten vergleichsweise schnell in seine flach auf dem
Untergrund aufliegende Lage gebracht. Es wird jedoch durch diese Anordnung verhindert,
daß der Schuh und damit der Fuß noch weiter über die flache Lage kippt, was zu der
schädlichen Pronation bzw. Überpronation führt. Um je nach natürlicher Fußstellung
des Läufers und/oder je nach dessen Laufstil, bei dem der Fuß entweder auf der Längs-Mittelinie
des Körpers aufgesetzt wird oder weiter außen oder auch weiter innen, kann jeweils
ein geeigneter Dämpfungsstreifen ausgewählt werden, der die Pronation auf ein unschädliches
Maß begrenzt. Hierfür stehen Dämpfungsstreifen unterschiedlicher Elastizität und/oder
Härtegrade und/oder geometrischer Ausbildung zur Verfügung.
[0022] Auch wenn im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ein Absatz 2 mit einer umlaufenden,
vergleichsweise harten Außenwand dargestellt und beschrieben ist, ist die erfindungsgemäße
Dämpfungsanordnung grundsätzlich auch bei Absätzen 2 bzw. Zwischensohlen 3ʹ ohne eine
entsprechende, schützende Außenwand 4 einsetzbar.
[0023] Schließlich ist es nach einer Variante der vorliegenden Erfindung auch möglich, daß
der Dämpfungsstreifen 8 mit der Absatzaußenwand 4 durch entsprechende Vertiefungen
im Absatz 2 oder in der Zwischensohle 3ʹ und/oder durch Verjüngung seines Querschnittes
zu seinem Rand 24 bzw. zu seinen Rändern 24, 24 wenigstens annähernd bündig abschließt.
Diese Ausführungsform ist in verkleinerter Darstellung in Fig. 5 wiedergegeben.
[0024] Im Falle der Verwendung einer Außenwand 4 gemäß der Ausführung nach Figur 1 ist
der Absatz 2 bzw. die Zwischensohle 3ʹ zweifach stabilisiert, nämlich einerseits
durch die Außenwand 4, deren Material bevorzugt aus einem Hartkunststoff oder Hartgummi
mit einem Härtegrad von mehr als 60 Shore A besteht und andererseits durch den vorstehend
ausführlich beschriebenen Dämpfungsstreifen 8. Bei dieser Ausführungsform erhält man
also eine besonders hohe Sicherheit für die Vermeidung der Pronation im schädlichen
Umfange. Gleichzeitig wirken die absatzseitigen Enden der Außenwand 4 als vergleichsweise
starre Auflager für die Befestigungs und/oder Rastmittel 15, 21.
1. Sportschuh für Laufdisziplinen, insbesondere über längere Distanzen, mit einem
durch Zusatzmittel gedämpften Absatz bzw. einer entsprechend gedämpften, gesonderten
Zwischensohle, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel aus einem den Absatz (2)
bzw. die Zwischensohle (3ʹ) im Bereich des Absatzes (2) außen umgreifenden Dämpfungsstreifen
(8) besteht, der mittels wenigstens eines nach innen ragenden,durchgehenden Fixierelementes
(9) oder mittels mehrerer, abschnittsweise vorgesehener, nach innen ragender Fixierelemente
(20) in eine durchgehende Rille (6) oder in abschnittsweise Aussparungen am Absatz
(2),an der Absatzaußenwand (4) oder an der Zwischensohle (3ʹ) eingreift und daß der
Dämpfungsstreifen (8) mittels des bzw. der Fixierelemente (9; 20) in der Rille (6)
bzw. in den abschnittsweisen Aussparungen lagefixiert, aber austauschbar, befestigt
und/oder mit seinen Streifenenden (10) am Absatz (2) bzw. an der Zwischensohle (3ʹ)
zusätzlich, aber ebenfalls austauschbar, befestigt ist.
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatz (2) zumindest
im hinteren Absatzbereich (16) eine untere Auflagefläche (17) aufweist, auf der der
Dämpfungsstreifen (8) mit seinem unteren Rand aufliegt.
3. Sportschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (17ʹ) der
Auflagefläche (17) mit dem Dämpfungsstreifen (8) wenigstens annähernd bündig abschließt.
4. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Dämpfungsstreifenenden (10) je ein Befestigungs- oder/und ein Rastmittel (15; 21)
vorgesehen ist bzw. sind, das mit einem im Bereich zwischen Hinterfuß und Mittelfuß
im Absatzteil oder Zwischensohlenteil (3ʹ) vorgesehenen Gegenstück (13, 14; 22),
den Dämpfungsstreifen (8) lagerfixierend, verbindbar bzw. verrastbar ist.
5. Sportschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Befestigungsmittel
ein durchgehender Schraubstift (13) vorgesehen ist, der durch eine Querbohrung (12)
im Bereich des vorderen Absatzteils (7) oder des entsprechenden Zwischensohlenteils(3ʹ)
hindurchsteckbar ist.
6. Sportschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Rastmittel druckknopfartige
Schnappelemente (21, 22) vorgesehen sind.
7. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfungsstreifen
(8) im hinteren Absatzbereich (16) breiter ist als an den seitlichen Abschnitten.
8. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand
(4) des Absatzes (2) oder eine Außenfassung der Zwischensohle (3ʹ) im Bereich der
Befestigungs- und/oder Rastmittel (10; 21, 22) aus hartelastischem Material besteht.
9. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatz
(2) oder die Zwischensohle (3ʹ) zumindest im Bereich der Streifenenden (10) nach innen
derart ausgespart ist, daß der Dämpfungsstreifen (8) zumindest über einen oder mehrere
Abschnitte mit der Außenwand (4) wenigstens annähernd bündig abschließt.
10. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Absatz
(2), and der Zwischensohle (3ʹ) oder an einer Außenfassung der Zwischensohle (3ʹ)
zumindest im hinteren Umfangsabschnitt (16) eine obere Anschlagfläche (19) für den
Dämpfungsstreifen (8) vorgesehen ist.
11. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
oder die Fixierelemente (9; 20) mit der Rille (6) bzw. mit den Aussparungen lagefixierend
verrrastet ist bzw. sind.
12. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dämpfungsstreifen (8) mit der Absatzaußenwand (4) durch entsprechende Vertiefungen
im Absatz (2) oder in der Zwischensohle (3ʹ) und/oder durch Verjüngung seines Querschnittes
zu seinem Rand (24) bzw. zu seinen Rändern (24, 24) hin wenigstens annähernd bündig
abschließt.