[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren mit dem im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen. Ein solches Verfahren ist beispielsweise durch die DE-OS 34
08 688 bekannt geworden. In weitgehend automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtungen,
wie sie beispielsweise aus der DE-PS 28 16 437 oder aus der DE-PS 28 45 475 bekannt
sind, bereitet das Versiegeln der Eckbereiche der Isolierglasscheiben besondere
Probleme. Bei diesen Versiegelungsvorrichtungen werden eine oder mehrere Versiegelungsdüsen
längs des Randes einer Isolierglasscheibe bewegt und füllen in deren Randfuge eine
pastöse Dichtungsmasse (meistens ein Thiokol) ein. Die Versiegelungsdüsen liegen dabei
dem Rand der beiden Glasscheiben, welche die jeweilige Randfuge begrenzen, an und
die Düsenöffnung, aus welcher die Dichtmasse austritt, ist gegen den Abstandhalter
gerichtet, durch dessen Vermittlung die beiden Glasscheiben miteinander verklebt
sind und der die Tiefe der Randfuge bestimmt. Solange sich eine Versiegelungsdüse
nicht im Nahbereich einer Ecke der Isolerglasscheibe befindet, bereitet es keine
besonderen Schwierigkeiten, die Randfuge gleichmässig mit der Dichtmasse zu füllen
und eine glatte, nicht über den Rand der Glasscheiben überstehende Oberfläche der
Dichtmasse zu erzielen, weil die Vorderseite der Versiegelungsdüse die Randfuge lokal
abdeckt und die Dichtmasse glättet. Anders verhält es sich beim Verseigeln von Isolierglasscheiben
im Bereich ihrer Ecken, denn dort ist die Randfuge in zwei zueinander senkrechten
Ebenen offen. Um dennoch einen glatten Abschluß der Dichtmasse im Eckbereich zu erreichen
und um zu verhindern, dass bereits eingebrachte Dichtmasse durch die Relativbewegung
zwischen Isolierglasscheibe und Versiegelungsdüse aus der Randfuge wieder herausgerissen
wird, ist in der DE-OS 34 08 688 vorgeschlagen, an drei Ecken der Isolierglasscheibe
jenen Randfugenabschnitt, welcher an einen Randfugenabschnitt anschließt, der gerade
von einer Versiegelungsdüse versiegelt wird, anschließt, durch ein Abdeck- und Abstreifplättchen
abzudecken, welches bündig mit dem Randfugenabschnitt abschließt, welcher gerade von
der Versiegelungsdüse verseigelt wird. Die Versiegelungsdüse bewegt sich demnach
während des Versiegelungsvorganges auf dieses Plättchen zu und gleitet schließlich
mit seiner Vorderseite über den an der Scheibenecke liegenden Rand des Plättchens
hinweg. Dadurch wird erreicht, dass die Versiegelungsdüse, wenn sie über die betrachtete
Ecke hinausfährt, nicht einen Teil der an der Düsenvorderseite anhaftenden, klebrigen
Dichtmasse aus der Randfuge wieder herauszieht; vielmehr wird die Dichtmasse durch
den Rand des Plättchens von der Vorderseite der Düse abgestreift und in der Randfuge
zurück gehalten. Gleichzeitig verhindert das Plättchen, dass bereits beim Einspritzen
der Dichtmasse in die Randufge unmittelbar vor Erreichen der Ecke ein Teil der Dichtmase
am benachbarten, von der Versiegelungsdüse nicht abgedeckten Randfugenabschnitt, der
ohne ein solches Plättchen offen wäre, wieder austritt. Damit das Plättchen selbst
nicht auch Dichtmasse aus der Randfuge herauszieht, wird es
quer zur Isolierglasscheibe von deren Rand abgezogen.
[0002] Mit den aus der DE-OS 34 08 688 bekannten Abdeck- und Abstreifplättchen lassen sich
jedoch die beim Versiegeln der Eckbereiche von Isolierglasscheiben auftretenden Probleme
nur unvollständig lösen. Es besteht nämlich die Gefahr, dass dann, wenn eine Versiegelungsdüse
einen Randfugenabschnitt versiegelt hat und dann beginnt, den anschließenden Randfugenabschnitt
zu versiegeln, die unter Druck aus der Versiegelungsdüse austretende Dichtmasse einen
Teil der noch weichen Dichtmasse aus der bereits versiegelten Randfuge wieder herausdrückt,
so dass im Eckbereich der Isolierglasscheibe doch Dichtmasse übersteht, und dieser
Überstand muss nachträglich von Hand beseitigt werden. Ausserdem hat es sich in der
Praxis gezeigt, dass es bei Anwendung der aus der DE-OS 34 08 688 bekannten Arbeitsweise
schwierig ist, die Randfugen im Eckbereich vollständig, d.h. blasenfrei, mit Dichtmasse
zu füllen. Dies ist insbesondere dann schwierig, wenn in den Isolierglasscheiben Abstandhalterrahmen
verwendet wer den, deren Ecken durch Beigen gebildet und deshalb mit einem gewissen
Radius gerundet sind, so dass die Randfugen im Eckbereich um einiges tiefer sind
als im Bereich ausserhalb der gerundeten Ecken des Abstandhalterrahmens.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zur Verwendung in automatisch arbeitenden
Versiegelungsvorrichtungen geeignetes Verfahren zum Versiegeln von rechteckigen Isolierglasscheiben
anzugeben, welches zu Randfugen führt, die auch im Eckbereich vollständig gefüllt
sind, ohne jedoch zu einem Überstand von Dichtmasse zu führen, so dass Nacharbeiten
zur Beseitigung eines solchen Überstandes entbehrlich sind.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Im Gegensatz zu dem durch die DE-OS 34 08 688 vorgegebenen Stand der Technik deckt
man erfindungsgemäß beim Versiegeln
aller vier Ecken der Isolierglasscheibe
den zuvor bereits versiegelten Randfugenabschnitt von der jeweiligen Ecke ausgehend ein Stück weit durch ein Abdeck-
und Abstreifelement ab und füllt dann den durch die Düse und das an die Düse anstoßende
Abdeck- und Abstreifelement dicht abgedeckten Eckbereich der Randfuge mit Dichtmasse.
Wenn also durch eine Versiegelungsdüse der erste Randfugenabschnitt einer Isolierglasscheibe
mit Dichtmasse gefüllt wird und sich die Versiegelungsdüse dem Ende dieses Randfugenabschnittes
nähert, dann ist der anschließende Randfugenabschnitt im Bereich der gemeinsamen Ecke
nicht durch ein Abdeck- und Abstreifelement abgedeckt; vielmehr wird ein solches
Abdeck- und Abstreifelement an den zuerst versiegelten Randfugenabschnitt angelegt,
nachdem mit Erreichen des Eckbereiches der Austritt von Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse
unterbrochen und die Versiegelungsdüse vom ersten Randfugenabschnitt entfernt wurde;
dieselbe Versiegelungsdüse oder eine andere Versiegelungsdüse wird im Bereich derselben
Ecke zur Anlage am anschießenden Randfugenabschnitt gebracht und beginnt, diesen von
der Ecke augehend zu versiegeln, wobei das am vorher versiegelten Randfugenabschnitt
anliegende Abdeck- und Abstreifelement gewährleistet, dass sich im Eckbereich der
Randfuge ein für eine blasenfreie Versiegelung hinreichender Staudruck aufbauen kann,
ohne dass am vorher versiegelten Randfugenabschnitt ein unerwünschter Überstand der
Dichtmasse entsteht. In diesem Zusammenhang fordert der Anspruch 1, dass die Versiegelungsdüse
und das Abdeck- und Abstreifelement die Randfuge ein Stück weit dicht abdecken sollen;
damit ist eine Abdeckung gemeint, die zwar so dicht ist, dass sie ein Hervorquellen
der pastösen Dichtmasse verhindert, jedoch Luft hindurchtreten läßt, so dass die beim
Verseigeln verdrängte Luft aus dem Eckbereich der Randfuge entweichen kann.
[0006] Im Bereich der zweiten und dritten Ecke der Isolierglasscheibe kann die Versiegelung
in entsprechender Weise erfolgen. Eine Besonderheit kennzeichnet das Versiegeln der
vierten und letzten Ecke der Isolierglasscheibe, denn wenn sich die Versiegelungsdüse
beim Versiegeln des vierten und letzten Randfugenabschnittes der letzten Ecke nähert,
dann ist der zu der letzten Ecke gehörende andere Randfugenabschnitt bereits verseigelt;
es wäre deshalb wenig sinnvol, an dieser Ecke formal wie an den anderen Ecken zu verfahren
und die Versiegelungsdüse mit Erreichen der Ecke von dem zuletzt versiegelten Randfugenabschnitt
abzunehmen und an den anschließenden Randfugenabschnitt anzulegen, weil ja nur noch
der Bereich dieser letzten Ecke zu versiegeln ist. Es ist vielmehr zweckmässiger,
die Versiegelungsdüse zum Versiegeln der
letzten Ecke am zuletzt versiegelten Randfugenabschnitt zu belassen und das Abdeck- und
Abstreifelement an den anschließenden Randfugenabschnitt anzulegen. Einen entsprechenden
Ablauf des Versiegelungsvorganges beschreibt zwar die DE-OS 34 08 688 für das Versiegeln
der
letzten Ecke einer Isolierglasscheibe auch, doch ist dadurch ein planmässiges Vorgehen,
wie es durch diese Patentanmeldung unter Schutz gestellt werden soll, nicht nahegelegt.
Die Lehre der DE-OS 343 08 688 besteht nämlich im Gegensatz zu der durch die vorliegende
Erfindung gegebenen Lehre darin,
jedesmal, wenn sich eine Versiegelungsdüse einer Ecke nähert, das Abdeck- und Abstreifplättchen
an den anschließenden Randfugenabschnitt anzulegen, so dass die Versiegelungsdüse
gegen den Rand des Abdeck- und Abstreifbleches läuft. Für eine der Ecken der Isolierglasscheibe
ist gemäß der Lehre der DE-OS 34 08 688 deshalb sogar überhaupt kein Abdeck- und Abstreifplättchen
vorgesehen, weil es sich dabei um jene Ecke handelt, welche nie Endpunkt, sondern
nur Ausganspunkt des Versiegelungsvorganges für beide in dieser Ecke zusammentreffende
Randfugenabschnitte ist. Dass beim Versiegeln des letzten Randfugenabschnittes und
der letzten Ecke gemäß der DE-OS 34 08 688 das Abdeck- und Abstreifplättchen an einem
bereits versiegelten Randfugenabschnitt anliegt, ist eine zwangsläufige Folge der
Tatsache, dass es sich um die letzte Ecke handelt, aber nicht die Folge einer gewollten
Abkehr von der Art und Weise der Versiegelung der Isolierglasscheibe im Bereich
der übrigen Ecken, wie sie erfindungsgemäß vorgeschlagen wird.
[0007] Die Erfindung unterscheidet sich von dem durch die DE-OS 34 08 688 gebildeten Stand
der Technik weiterhin dadurch, dass beim Versiegeln aller vier Ecken der Isolierglasscheibe
die Versiegelungsdüse bezogen auf die Isolierglasscheibe ruht, während sie den abgedeckten
Eckbereich der Randfuge mit Dichtmasse füllt, und dass erst danach das Abdeck- und
Abstreifelement vom Rand der Isolierglasscheibe abgezogen wird. Beim Stand der Technik
hingegen tritt nur Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse aus, solange diese relativ
zur Isolierglasscheibe bewegt ist, und da diese Bewegung im wesentlichen gleichförmig
verläuft, ist es kaum möglich, in den Eckbereich einer Isolierglasscheibe genau die
zur vollständigen Füllung der Randfuge benötigte Menge an Dichtmittel einzubringen,
vor allem dann, wenn dort durch die Verwendung gebogener Abstandhalterrahmen die
Randfuge besonders tief ist. Wenn man jedoch - wie es die Erfindung vorschlägt - den
Eckbereich der Randfuge mit ruhender Versielgelungsdüse versiegelt, dann kann man
bei konstant angenommener Förderleistung der die Dichtmasse zur Versiegelungsdüse
fördernden Pumpe allein durch Einstellung der Zeitspanne, in welcher die am Rand der
Isolierglasscheibe ruhende Versiegelungsdüse geöffnet wird, die Menge des austretenden
Dichtmittels und damit den Füllgrad der Randfuge im Eckbereich steuern. In einer
automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung können die dazu nötigen Steuerbefehle
beispeilsweise aus einem vorgegebenen Steuerprogramm abgeleitet werden. Es ist aber
auch möglich, durch Sensoren, die beispielsweise der jeweiligen Versiegelungsdüse
zugeordnet sein können und ihr vorauseilen, die Breite und Tiefe der jeweiligen Randfuge
zu messen und die Versiegelungsdüse in Abhängigkeit von diesen Meßwerten zu steuern.
Solche Sensoren sind Stand der Technik, wozu auf die DE-OS 32 17 410 verwiesen wird.
[0008] Erst wenn auf diese Weise die Randfuge im Bereich einer Ecke, soweit sie dort durch
die Versiegelungs düse und das daran anstoßende Abdeck- und Abstreifelement abgedeckt
ist, vollständig versiegelt ist, wird das Abdeck- und Abstreifelement vom Rand der
Isolierglasscheibe abgezogen. Wenn die Versiegelungsdüse dann fortfährt, den Randfugenabschnitt,
an welchem sie gerade anliegt, zu versiegeln, kann daraus keine nechteilige Veränderung
der Oberfläche der Versiegelungsmasse im Eckbereich folgen. Beim Stand der Technik,
wie er sich aus der DE-OS 34 08 688 ergibt, ist das anders, weil dort das sogenannte
Abdeck- und Abstreifplättchen bereits vom Rand der Isolierglasscheibe abgezogen wird,
bevor sich im betrachteten Eckbereich die Versiegelungsdüse an den zweiten der dort
zusammentreffenden Randfugenabschnitte anlegt und mit dem Versiegelungsvorgang fortfährt.
[0009] Vorzugsweise geht man beim Versiegeln eines jeden der vier Randfugenabschnitte so
vor, das man den Austritt der Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse bereits kurz bevor
die Versiegelungsdüse das Ende des Randfugenabschnittes erreicht, unterbricht, so
dass sich der Strang der Dichtmasse nicht unmittelbar bis zum Ende des Randfugenabschnittes
erstreckt. Das hat den Vorteil, dass die Versiegelungsdüse, welche sich anschließend
von diesem Randfugenabschnitt löst, sich beispielsweise um die Ecke herum bewegt
und an den an schließenden Randfugenabschnitt anlegt, keine Dichtmasse aus der Randfuge
herauszieht, die andernfalls die Isolierglasscheibe verunreinigen könnte. Ein weiterer
Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, das im Eckbereich der Randfuge zunächst
ein größerer Freiraum verbleibt, der beim nachfolgenden Füllen des Eckbereiches mit
relativ zur Isolierglasscheibe unbewegter Versiegelungsdüse leichter vollständig,
aber ohne Überstand gefüllt werden kann, als wenn weie beim Stand der Technik dieser
zusätzliche Freiraum nicht vorhanden wäre.
[0010] In entsprechender Wiese beginnt man mit dem Versiegeln des ersten Randfugenabschnittes
einer Isolierglasscheibe vorzugsweise kurz hinger dem Anfang dieses Randfugenabschnittes.
[0011] In jedem Fall ist aber der Abstand, in welchem ein Strang von Dichtmasse vor dem
Ende eines Randfugenabschnittes endet, so auf die Länge des Abdeck- und Abstreifelementes
abzustimmen, dass das Abdeck- und Abstreifelement den verbleibenden Freiraum im Randfugenabschnitt
vollständig abdeckt.
[0012] Wenn man die Versiegelungsdüse und das Abdeck- und Abstreifelement zum Versiegeln
einer Isolierglasscheibe im Bereich einer ihrer Ecken in Position bringt, könnte man
zunächst das Abdeck- und Abstreifelement in seine Abdeckposition bringen, in welcher
es im bereits verseigelten Randfugenabschnitt am Rand der Isolierglasscheibe anliegt,
und könnte danach die Versiegelungs düse zur Anlage am anschließenden Randfugenabschnitt
bringen. Da das Abdeck- und Abstreifelement jedoch an der Vorderseite der Düse anstoßen
soll, ist es günstiger, zunächst die Versiegelungsdüse in ihre Versiegelungsposition
zu bringen, in welcher sie ruht, und dann das Abdeck- und Abstreifelement in seine
Abdeckposition zu bringen, in welcher es an die Vorderseite der Düse anstößt. Vorzugsweise
geht man dabei so vor, dass man das Abdeck- und Abstreifelement zunächst im Abstand
von der Vorderseite der Versiegelungsdüse an den Rand der Isolierglasscheibe anlegt
und dann am Rand entlanggleiten läßt, bis es an der Versiegelungsdüse anstößt. Dadurch
wird einerseits gewährleistet, dass die Versiegelungsdüse und das Abdeck- und Abstreifelement
den Eckbereich der Randfuge gemeinsam dicht abschließen; andererseits kann das Abdeck-
und Absteifelement, während es am Rand der Isolierglasscheibe entlanggleitet, glättend
auf die bereits eingefüllte Dichtmasse einwirken.
[0013] Will man beim Versiegeln der Isolierglasscheibe im Bereich ihrer Ecken sicher sein,
dass der Eckbereich der Randfuge vollständig und blasenfrei gefüllt wird, dann empfiehlt
es sich, aus der ruhenden Versiegelungsdüse eine Menge an Dichtmasse austreten zu
lassen, die größer ist als der von der Versiegelungsdüse und dem Abdeck- und Abstreifelement
abgedeckte Freiraum in der Randfuge, sodass ein Teil der Dichtmasse in den vor der
Versiegelungsdüse liegenden, noch unversiegelten Randfugenabschnitt eindringen wird.
Wenn man nachfolgend die Relativbewegung zwischen Versiegelungsdüse und Isolierglasscheibe
startet, um diesen Randfugenabschnitt zu füllen, beginnt man mit dem Austragen der
Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse vorzugsweise zeitverzögert, um eine Überfüllung
der Randfuge in diesem Abschnitt zu vermeiden. Diese Vorgehensweise ist natürlich
nur bei der ersten, zweiten und dritten Ecke einer Isolierglasscheibe angezeigt, aber
nicht beim Versiegeln der letzten Ecke, weil sich dort bereits in beiden angrenzenden
Randfugenabschnitten Dichtmasse befindet.
[0014] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Isolierglasscheiben in jeder beliebigen
Lage versiegelt werden. Zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind beispielsweise
Vorrichtungen, in denen die Isolierglasscheiben liegend versiegelt werden (DE-OS 23
09 295, DE-OS 28 45 475, DE-OS 29 07 210) oder solche, in denen sie auf einem Waagerechtförderer
stehend und gegen eine Stützeinrichtung gelehnt versiegelt werden (z.B. DE-OS 28
16 437 oder DE-OS 28 46 785), soweit man dort die nötigen Abdeck- und Abstreifelemente
vorsieht und für einen erfindungsgemäßen Verfahrensablauf sorgt. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich besonders eine Werkzeuganordnung aus
einer Versiegelungsdüse und einem Abdeck- und Abstreifelement, in welcher letzteres
auf einem Träger angeordnet ist, welcher den Bewegungen der Versiegelungsdüse folgt,
beispielsweise in der Weise, dass das Abdeck- und Abstreifelement und die Versiegelungsdüse
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, dass die Versiegelungsdüse,
welche sich am Rand der Isolierglasscheibe entlangbewegt, das Abdeck- und Abstreifelement,
mit welchem sie beim Versiegeln der Randfugen im Eckbereich zusammenarbeiten soll,
stets mit sich führt. Da das Abdeck- und Abstreifelement nur im Eckereich an den Rand
der Isolierglasscheibe angelegt werden soll, ist es auf seinem Träger zweckmässigerwiese
sowohl im rechten Winkel zur Ebene der Isolierglasscheibe als auch in der Ebene der
Isolierglasscheibe verschiebbar. Dadurch ist es möglich, das Abdeck- und Abstreifelement
auf Abstand von der Isolierglasscheibe zu halten, während sich die Versiegelungsdüse
relativ zur Isolierglasscheibe bewegt.
[0015] Vorzugsweise besteht das Abdeck- und Abstreifelement aus einem zur Anlage am Rand
der Isolierglasscheibe bestimmten Teil und einem davon unter einem spitzen Winkel
abstehenden, federnd auslenkbaren Arm, an dessen abstehendem Ende eine Betätigungseinrichtung
für das Abdeck- und Abstrefelement quer zu dessen Anlegefläche angreift, wobei die
Spitze jenes spitzen Winkels gegen die Versiegelungsdüse gerichtet ist. Insbesondere
kann es sich bei dem Abdeck- und Abstreifelement um ein Blech handeln, aus welchem
ein Arm ausgeschnitten und unter Bildung eines spitzen Winkels abgebogen ist, oder
um ein auf andere Weise gebildetes spitzwinkliges Winkelblech. Diese Ausbildung hat
den Vorteil, dass sich das Abdeck- und Abstreifelement, wenn es mit der Betätigungseinrichtung,
bei welcher es sich z.B. um eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit handeln kann,
gegen den Rand der Isolierglasscheibe bewegt wird, federnd an den Rand der Isolierglasscheibe
anlegt und gleichzeitig - infolge der dabei auftretenden Verkleinerung des spitzen
Winkels - am Rand der Isolierglasscheibe entlanggleitet, bis es an die Vorderseite
der Versiegelungsdüse anstößt. Man erreicht auf diese Weise mit geringstem Aufwand
die gewünschte dichte Abdeckung des Eckbereichs der Randfuge. Ein weiterer Vorteil
der Verwendung eines Winkelblechs als Abdeck- und Abstreifelement liegt darin, dass
dieses sich, wenn es hinreichend weich ist, etwas verwinden kann und auch dann zur
Anlage am Rand beider einzelnen Glasscheiben der Isolierglasscheibe gelangt, wenn
deren Ränder nicht ganz genau fluchten. Noch besser ist es jedoch, dafür zu sorgen,
dass das Abdeck- und Abstreifelement stärker gegen jene Glaskante gedrückt wird,über
welche es beim jeweiligen Abstreifvorgang zuletzt hinweggezogen wird. Dadurch kann
sichergestellt werden, dass auch dann, wenn diese Kante infolge von Fertigungsungenauigkeiten
hinter der Flucht des entsprechenden Randes der benachbarten Einzelglasscheibe in
der Isolierglasscheibe liegt, das Abdeck- und Abstreifelement mit hinreichendem Andruck
beiden Glasscheibenrändern anliegt, so dass über den weniger weit vorstehenden Glasscheibenrand
hinweg keine Dichtmasse aus der Randfuge herausgezogen wird; veilmehr wird das Abdeck-
und Abstreifelement dabei an der Aussenkante des weniger weit vorstehenden Glasscheibenrandes
sauber abgestreift.
[0016] Man erreicht diese vorteilhafte Wirkung leicht durch eine Weiterbildung der Werkzeuganordnung
in der Weise, dass das zur Anlage am Rand der Isolierglasscheibe bestimmte Teil in
unbelastetem Zustand mit seiner ebenen Vorderseite einen von 90° verschiedenen Winkel
mit der Ebene der Isolierglasscheibe einschließt, und zwar in der Weise, dass jener
Abschnitt des Teils, welcher beim Abziehen vom Rand der Isolierglasscheibe in Bezug
auf die Abziehrichtung vorne liegt, unmittelbar vor dem Anlegen an den Rnad der Isolierglasscheibe
(siehe Fig. 3) dem Rand der Isolierglasscheibe näherliegt als der in Bezug auf die
Abziehrichtung weiter hinten liegende Abschnitt des Teils. Besonders geeignet ist
diese Weiterbildung der Werkzeuganordnung in Kombination mit einem als Winkelblech
ausgebildeten Abdeck- und Abstreifelement.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt.
Die Figuren 1 bis 12 zeigen am Beispiel der Versiegelung einer Isolierglasscheibe
mit Hilfe von zwei Versiegelungsdüsen und zwei Abdeck- und Abstreifelementen den Bewegungsablauf
der Versiegelungsdüsen und der Abdeck- und Abstreifelemente in allen Phasen des Versiegelungsvorganges,
die Figuren 13 bis 16 zeigen in vergrößerter Darstellung den Bewegungsablauf einer
Versiegelungsdüse und des zugehörigen Abdeck- und Abstreifelementes beim Versiegeln
der Randfuge in einem der Eckenbereiche,
Figur 17 ziegt in vergrößerter, isometrischer Darstellung die Anordnung der Versiegelungsdüse
und des Abdeck- und Abstreifelementes an der Isolierglasscheibe um Versiegeln der
Randfuge im Bereich der letzten Ecke,
Figur 18 zeigt die Anordnung der Versiegelungsdüse und des Abdeck- und Abstreifelementes
beim Versiegeln der Randfuge im Bereich der letzten Ecke in einer Seitenansicht,
Figur 19 zeigt eine Ansicht auf die Anordnung in Fig. 18 bei Blick in Richtung des
Pfeiles XIX, und
Figur 20 zeigt eine Darstellung wie in Fig. 16, jedoch mit einem zur Ebene der Isolierglasscheibe
geneigt angeordneten Abdeck- und Abstreifelement.
[0018] Zur Vereinfachung der Beschreibung sei angenommen, dass die zu versiegelnde Isolierglasscheibe
vertikal oder annähernd vertikal angeordnet ist. Der Bewegungsablauf der Versiegelungsdüsen
und der Abdeck- und Abstreifelemente ändert sich jedoch nicht, wenn die Isolierglasscheibe
liegend versiegelt wird. Die Elemente, welche die Isolierglasscheibe tragen, stützen
und bewegen, sind Stand der Technik; sie sind in den Zeichnungen zur Vereinfachung
weggelassen worden, da sie zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind.
[0019] Die Isolierglasscheibe ist durch zwei einzelne Glasscheiben gebildet, die durch
einen zwischen sie eingeklebten Abstandalterrahmen 2 miteinander verbunden sind.
Die Kantenlänge des Abstandhalterrahmens ist geringer als die Kantenlänge der Isolierglasscheibe
1, so dass aussenseitlich des Abstandhalterrahmens 2 umlaufend eine Randfuge gebildet
ist, deren vier Abschnitte 3 bis 6 mit einer Dichtmasse gefüllt werden, welche den
Innenraum der Isoliergalsscheibe zur Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit
versiegelt. Der Abstandhalterrahmen 2 hat im gezeichneten Beispiel gerundete Ecken,
wodurch die Randfuge im Bereich der vier Ecken der Isolierglasschiebe wesentlich
tiefer ist als über den geradlinigen Abschnitten des Abstandhalterrahmens 2.
[0020] Zu Beginn des Versiegelungsvorganges befindet sich die Isolierglasscheibe 1 in Ruhe.
Eine erste Versiegelungs düse 7 wird im Bereich der rechten unteren Ecke an den Rand
der Isolierglasschiebe angelegt, um in den vorderen Randfugenabschnitt 3 Dichtmasse
einzufüllen. Ein mit dieser Versiegelungsdüse mitbewegbares Abdeck- und Abstreifelement
10 befindet sich in einer unwirksamen Position unterhalb der Isolierglasscheibe 1
und hinter deren Ebene (Fig. 1).
[0021] Die erste Versiegelungsdüse 7 wird nunmehr am vorderen Randfugenabschnitt 3 entlang
unter gleichzeitigem Austritt von Dichtmasse 9 nach oben geführt, wobei das Abdeck-
und Abstreifelement 10 hinter die Isolierglasscheibe 1 mit der Versiegelungsdüse
7 mitläuft (Fig. 2). Dabei ist die Versiegelungsdüse 7 so gesteuert, dass der Strang
der Dichtmasse 9 ein wenig oberhalb des unteren Randes der Isolierglasscheibe beginnt
und ein wenig unterhalb des oberen Randes der Isolierglasscheibe endet. Die Fig.
2 zeigt die Versiegelungsdüse 7 in der Position, in welcher ihre Aufwärtsbewegung
beendet wird. Eine detailliertere Darstellung der Anordnung aus Versiegelungsdüse
und Abdeck- und Abstreifelement in dieser Position zeigt die Fig. 13; diese Figur
13 läßt insbesondere erkennen, dass die Versiegelungsdüse 7 durch einen Arm 12 mit
einem Block 13 verbunden ist. Am Block 13 ist rechtwinklig zur Ebene der Isolierglasscheibe
verschiebbar ein Bügel 14 angebracht. Im Bügel 14 ist ein Klemmblock 15 waagerecht
parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe verschiebbar gelagert. Die Verschiebung
des Klemmblocks 15 kann beispielsweise durch einen nicht dargestellten Pneumatikzylinder
erfolgen, der über eine waagerechte Stange 17 am Klemmblock 15 angreift. Im Klemmblock
15 ist eine senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheibe verlaufende Stange 16 eingespannt,
an welcher das Abdeck- und Abstreifelement 10 befestigt ist. Bei dem Abdeck- und Abstreifelement
handelt es sich um ein Blech, aus welchem ein Arm 18 ausgeschnitten und unter Einschluß
eines spitzen Winkels α von dem zur Anlage am Rand der Isolierglasscheibe bestimmten
Teil 19 des Blechs von diesem abgebogen ist. In Fig. 2 und Fig. 13 befinden sich das
Abdeck- und Abstreifelement 10 samt Block 13 und Bügel 14 noch hinter der Isolierglasscheibe
1. Wenn die Versiegelungsdüse 7 um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt und
zur Anlage am oberen Randfugenabschnitt 4 gebracht wird, wie es in Fig. 2 gestrichelt
dargestellt ist, dann werden das Abdeck- und Abstreifelement 10 zusammen mit dem Block
13 und dem Bügel 14 entsprechend mitverschwenkt und befinden sich dann in einer Lage,
wie in Fig. 3 dargestellt, jedoch zunächst noch hinter der Ebene der Isolierglasscheibe
1.
[0022] Noch während sich die erste Verseigelungsdüse 7 am vorderen Randfugenabschnitt 3
entlang aufwärtsbewegt, spätestens aber, wenn sie dem oberen Randfugenabschnitt 4
angelegt wird, wird eine zweite Verseigelungsdüse 8 aus einer unwirksamen Position
unterhalb der Isolierglasscheibe 1 nach oben bewegt und im Bereich der unteren vorderen
Ecke an den unteren Randfugenabschnitt 6 angelegt. Danach ebfinden sich die beiden
Versiegelungsdüsen 7 und 8 - wie in Fig. 3 dargestellt - in spiegelbildlich gleichen
Positionen am Beginn des oberen bzw. unteren Randfugenabschnittes 4 bzw. 6. Nun wird
das Abdeck- und Abstreifelement 10 durch Verschieben des Bügels 14 aus seiner Position
hinter der Ebene der Isolierglasscheibe nach vorn verschoben in eine Position, in
welcher es dem vorderen Randfugenabschnitt 3 gegenüberliegt. Diese Position ist in
Fig. 3 dargestellt. Gleichzeitig wird ein der vorderen, unteren Ecke zugeordnetes
zweites Abdeck- und Abstreifelement 11 aus einer hinter der Ebene der Isolierglasscheibe
1 gelegenen Position (in Fig. 2 gestrichelt dargestellt) in eine zum ersten Abdeck-
und Abstreifelement 10 spiegelbildliche Position verschoben (Fig. 3). Aus dieser
Position heraus werden beide Abdeck- und Abstreifelemente 10 und 11 gegen den vorderen
Abschnitt 3 der Randfuge verschoben. Beim oberen Abdeck- und Abstreifelement geschieht
das durch Verschieben des Klemmblocks 15 innerhalb des Bügels 14. Beim unteren Abdeck-
und Abstreifelement 11 ist eine entsprechende Verschiebevorrichtung vorgesehen. Die
Abdeck- und Absteifelement 10 und 11 gelangen auf diese Weise zu einer federnden
Anlage am Rand der Isolierglasscheibe und werden durch Verkleinerung des spitzen
Winkels α am Rand der Isolierglasscheibe entlang verschoben, bis sie an der Vorderseite
der Versiegelungsdüse 7 bzw. 8 anstoßen; für die obere Versiegelungsdüse 7 ist diese
Lage in Fig. 14 dargestellt.
[0023] In dieser Lage wird nun kurzzeitig aus den beiden gegenüber der Isolierglasscheibe
unbewegten Versiegelungsdüsen 7 und 8 Dichtmasse in den Bereich der Randfuge an der
vorderen unteren und vorderen oberen Ecke eingespritzt. Da diese Bereiche durch die
Düsenvorderseite und die Abdeck- und Abstreifelemente dicht abgedeckt sind, kann sich
ein hinreichender Staudruck ausbilden, durch den sich die Eckbereiche der Randfuge
vollständig und blasenfrei mit der Dichtmasse füllen lassen, ohne dass ein Überstand
der Dichtmasse entsteht. Den Zustand nach dem Füllen dieser beiden Eckbereiche zeigen
die Fig. 4 und 15. Nun werden die beiden Abdeck- und Abstreifelemente im rechten
Winekl zur Ebene der Isolierglasscheibe verschoben, bis sie vollständig hinter dieser
Ebene liegen, und danach beginnt man, die Isolierglasscheibe 1 nach rechts zu bewegen
(Fig. 5 und Fig. 16), wobei der Austritt der Dichtmasse aus den beiden Versiegelungsdüsen
7 und 8 gegenüber dem Beginn der Bewegung der Isolierglasscheibe 1 geringfügig verzögert
einsetzt. Auf diese Weise werden der obere Randfugenabschnitt 4 und der untere Randfugenabschnitt
6 gleichzeitig im Durchlauf mit Dichtmasse gefüllt. Die Bewegung der Isolierglasscheibe
endet kurz bevor die beiden Stränge der Dichtmasse 9 den hinteren Rand der Isolierglasscheibe
erreichen. Gleichzeitig wird die weitere Zufuhr von Dichtmasse unterbrochen. Diesen
Augen zeigt die Fig. 6.
[0024] Nun wird die untere Versiegelungsdüse 8 in ihre unwirksame Position unterhalb der
Isolierglasscheibe 1 zurückbewegt und die obere Versiegelungsdüse 7 wird in entsprechender
Weise wie an der vorderen oberen Ecke um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
und zur Anlage am hinteren Randfugenabschnitt gebracht (Fig. 7); anschließend wird
in der bereits beschriebenen Weise das Abdeck- und Abstreifelement 10 zur Anlange
am oberen Randfugenabschnitt 4 gebracht und dann bei ruhender Versiegelungsdüse 7
die Randfuge im Bereich der hinteren oberen Ecke mit kurzzeitig aus der Versiegelungsdüse
austretender Dichtmasse gefüllt (Fig. 8). Anschließend wird das Abdeck- und Abstreifelement
10 vom Rand der Isolierglasscheibe abgestreift, wobei keine Gefahr besteht , dass
Dichtmasse aus der Randfuge herausgezogen wird, und danach beginnt die Versiegelungsdüse
7, sich am hinteren Randfugenabschnitt 5 entlang abwärts zu bewegen, wobei der Austritt
der Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse wiederum etwas zeitverzögert gegenüber dem
Beginn der Bewegung der Versiegelungsdüse einsetzt. Die Bewegung der Versiegelungsdüse
7 wird beendet, kurz bevor der durch sie im hinteren Randfugenabschnitt 5 gebildete
Strang der Dichtmasse 9 den unteren Scheibenrand erreicht. Gleichzeitig wird die
weitere Zufuhr von Dichtmasse unterbrochen. Diese Position ist in Fig. 9 dargestellt.
[0025] Das zwischenzeitlich (Fig. 7) um 90° im Uhrzeigersinn verschwenkte untere Abdeck-
und Abstreifelement 11 wird nunmehr in der bereits beschriebenen Weise zur Anlage
am unteren Randfugenabschnitt 6 gebracht, wobei es an der Vorderseite der Versiegelungsdüse
7 anstößt (Fig. 9). In dieser Position wird durch kurzzeitiges Austragen von Dichtmasse
aus der Versiegelungsdüse die Randfuge im Bereich der hinteren unteren Ecke gefüllt
(Fig. 10). Anschließend wird die Versiegelungsdüse nach unten weiterbewegt wobei der
an der Düsenvorderseite anliegende Rand des Abdeck- und Abstreifelementes 11 verhindert,
dass Dichtmasse an der Vorderseite der Düse hängen bleibt. Anschließend wird das
Abdeck- und Abstreifelement 11 senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheibe von deren
Rand abgezogen und versenkt (Fig. 11). Die fertig versiegelte Isolierglasscheibe
1 kann nun abgefördert werden (Fig. 12) und die Versiegelungsdüse 7 wird um 180° verschwenkt
und hat danach eine Orientierung wie in Fig. 1.
[0026] Die Figuren 17 bis 19 verdeutlichen detaillierter die Anordnung der Versiegelungsdüse
7 und der beiden Abdeck- und Abstreifelemente 10 und 11 beim Versiegeln der Islolierglasscheibe
im Bereich der hinteren unteren Ecke. Dabei ist zur Erleichterung der Darstellung
in Fig. 17 der Abstandhalterrahmen in der Isolierglasscheibe nicht dargestellt. Fig.
17 zeigt zunächst gestrichelt die Versiegelungsdüse 7 und das ihr zugeordnete Abdeck-
und Abstreifelement 10 bei Annnäherung an die hintere untere Ecke und in ausgezogenen
Linien in ihrer Endlage. Ferner zeigt Fig. 17 das untere Abdeck- und Abstreifelement
11 in gestrichelter Darstellung vor dem Anlegen an den unteren Randfugenabschnitt
6 und in ausgezogenen Linien nach dem Anlegen an den Rand der Isolierglasscheibe.
Dabei geben die Pfeile an, in welchen Richtungen das Abdeck- und Abstreifelement verschiebbar
ist.
[0027] In den Figuren 18 und 19 ist das untere Abdeck- und Abstreifelement 10 in schwach
ausgezogenen Linien zusammen mit den Elementen seiner Betätigungsvorrichtung in der
Stellung dargestellt, in welcher es dem unteren Randfugenabschnitt 6 gegenüberliegt,
aber noch nicht anliegt. In dick ausgezogenen Linien ist darüberhinaus die Lage des
Abdeck- und Abstreifelementes 11 angegeben, nachdem es an den Randfugenabschnitt 6
angelegt wurde. Man erkennt, dass zum Bewegen des unteren Abdeck- und Abstreifelementes
11 entsprechende Elemente wie beim oberen Abdeck- und Abstreifelement 10 vorgesehen
sind, nämlich ein Block 20, welcher auf einer senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheibe
1 verlaufenden Stange 21 verschiebbar angeordnet ist. An diesem Block 20 ist ein Arm
22 befestigt, an welchem seinerseits ein Klemmblock 23 parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe
auf und ab verschiebbar angebracht ist. In diesen Klemmblock ist in entsprechender
Weise wie beim oberen Abdeck- und Abstreifelement 10 das Abdeck- und Abstreifelement
11 eingespannt. Durch Verschwenken des Arms 22 um die Stange 21 kann das Abdeck-
und Abstreifelement 11 nach unten in seine unwirksame Position unterhalb der Isolierglasscheibe
1 verschwenkt werden.
[0028] Die Fig. 20 ist gegeenüber der Fig. 16 dahingehend abgewandelt, dass das Abdeck-
und Abstreifelement 10 zur Ebene der Isolierglasscheibe 1 geneigt angeordnet ist.
Man erkennt das daran, dass sowohl von dem zur Anlage am Rand der Isolierglasscheibe
1 bestimmten Blech 19 als auch von dem spitzwinklig davon abstehenden Arm 18 die jeweilige
Vorderseite 19a bzw. 18a zu sehen ist. Die Schrägstellung wird dadurch erreicht, dass
die Stange 16, an welcher der Arm 18 befestigt ist, anstelle einer senkrecht zur Ebene
der Isolierglasscheibe 1 verlaufenden Anlagefläche für den Arm 18 eine entsprechend
geneigt zur Ebene der Isolierglasscheibe 1 verlaufende Anlegefläche hat. Eine Abweichung
von 5 bis 10 Grad von der Senkrechten auf der Ebene der Isolierglasscheibe 1 ist für
den vorgesehenen Zweck hinreichend. Die Neigung ist so gewählt, dass das Abstreifblech
19 beim Abziehen vom Rand der Isolierglasscheibe auch dann sauber and der zuletzt
überstrichenen äußeren Glaskante sauber abgestreift wird, wenn diese Glaskante weniger
weit vorsteht als jene an der benachbarten Einzelscheibe. Bei der in Fig. 20 gewählten
Darstellung wird das Abstreifblech 19 hinter die Zeichenenbene zurückgezogen und
deshalb auf jeden Fall an der hintersten äußeren Glaskante abgestreift.
1. Verfahren zum Versiegeln von rechteckigen Isolierglasscheiben durch Einfüllen
einer pastösen Dichtmasse in die vier Abschnitte der außenseitlich eines Abstandhalterrahmens
zwischen den einzelnen Glasscheiben der Isolierglasscheibe gebildeten Randfuge durch
Anlegen einer Versiegelungsdüse an den Rand der Isolierglasscheibe so, dass sie die
Randfuge ein Stück weit dicht abdeckt,
und Führen der so angelegten Versiegelungsdüse entlang des Randes der Isolierglasscheibe
unter gleichzeitigem Austritt der Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse,
wobei man beim Versiegeln der Isolierglasscheiben im Bereich ihrer vier Ecken den
zur jeweiligen Ecke gehörenden einen Randfugenabschnitt von dieser Ecke ausgehend
auf einer vorgegebenen Länge mittels eines Abdeck- und Abstreifelements dicht abdeckt,
während die Versiegelungsdüse noch an dem zur selben Ecke gehörenden anderen Randfugenabschnitt
anliegt, und das Abdeck- und Abstreifelement zu einem späteren Zeitpunkt rechtwinklig
zur Ebene der Isolierglasscheibe von deren Rand wieder abzieht,
dadurch gekennzeichnet, dass man beim Versiegeln aller vier Ecken der Isolierglasscheibe (1) den zuvor bereits versiegelten Randfugenabschnitt
im Bereich der jeweiligen Ecke durch ein solches Abdeck- und Abstreifelement (10,
11) abdeckt und dann den durch die Versigelungsdüse (7,8) und das an der jeweiligen
Ecke an die Versiegelungsdüse (7,8) anstoßende Abdeck- und Abreifelement (10,11) dicht
abgedeckten Eckbereich der Randfuge mit Dichtmasse füllt, während die Versiegelungsdüse
(7,8) bezogen auf die Isolierglasscheibe (1) ruht, und dass man danach das Abdeck-
und Abstreifelement (10,11) vom Rand der Isolierglasscheibe (1) abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die vier Abschnitte
der Randfuge mit relativ zur Isolierglasscheibe (1) bewegter Versiegelungsdüse (7,8)
nur bis kurz vor das Ende des jeweiligen Randfugenabschnittes mit der Dichtmasse füllt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man mit dem Einfüllen der
Dichtmasse in den ersten Randfugenabschnitt kurz hinter dem Anfang dieses Randfugenabschnittes
beginnt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Versiegeln der
Isolierglasscheibe (1) im Bereich einer ihrer Ecken zunächst die Versiegelungsdüse
(7,8) in ihre Versiegelungsposition bringt, in welcher sie ruht, und dann das der
Versiegelungsdüse (7,8) zugeordnete Abdeck- und Abstreifelement (10,11) in seine Abdeckposition
bringt, in welcher es am Rand der Isolierglasscheibe (1) anliegt und an der Vorderseite
der Düse (7,8) anstößt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abdeck- und Abstreifelement
(10,11) zunächst an den Rand der Isolierglasscheibe (1) anlegt und dann am Rand entlanggleiten
läßt, bis es an der Versiegelungsdüse (7,8) anstößt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man nach dem Versiegeln
der Isolierglasscheibe (1) im Bereich der ersten, zweiten oder dritten Ecke beim Start
der Relativbewegung zwischen Versiegelungsdüse (7,8) und Isolierglasscheibe (1) zeitverzögert
mit dem Austragen der Dichtmasse aus der Versiegelungsdüse (7,8) beginnt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abdeck- und Abstreifelement
(10,11) federnd an den Rand der Isolierglasscheibe (1) anlegt und die Federkräfte
dabei entlang der quer zur Ebene der Isolierglasscheibe (1) verlaufenden Erstreckung
des Abdeck- und Abstreifelementes (10, 11) so verteilt, dass zumindest bei genau fluchtenden
Kanten am jeweilgen Randfugenabschnitt der Isolierglasscheibe (1) auf jene Kante der
Isolierglasscheibe (1), über welche das Abdeck- und Abstreifelement (10,11) zuletzt
hinweggezogen wird, die stärkste Andrückkraft ausgeübt wird.
8. Werkzeuganordnung aus einer Versiegelungsdüse und einem Abdeck- und Abstreifelement
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Abdeck- und Abstreifelement (10) auf einem Träger (13) angeordnet ist, welcher
den Bewegungen der Versiegelungsdüse (7) folgt.
9. Werkzeuganordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und
Abstreifelement (10) auf seinem Träger (13) sowohl im rechten Winkel zur Ebene der
Isolierglasscheibe (1) als auch in der Ebene der Isolierglasscheibe (1) verschiebbar
ist.
10. Werkzeuganordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeck- und
Abstreifelement (10) aus einem zur Anlage am Rand der Isolierglasscheibe (1) bestimmten
Teil (19) und einem davon unter einem spitzen Winkel (α) abstehenden, relativ zum
Teil (19) federnd auslenkbaren Arm (18) besteht.
11. Werkzeuganordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (18)
und das Teil (19) Be standteile eines Winkelblechs sind.
12. Werkzeuganordnung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem
vom Teil (19) abstehenden Ende des Arms (18) eine Betätigungseinrichtung (17) für
das Abdeck- und Abstreifelement (10) quer zu dessen Anlegefläche angreift, und dass
die Spitze jenes spitzen Winkels (α) gegen die Versiegelungsdüse (7) gerichtet ist.
13. Werkzeuganordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Anlage
am Rand der Isolierglasscheibe (1) bestimmte Teil (19) in unbelastetem Zustand mit
seiner ebenen Vorderseite einen von 90° verschiedenen Winkel mit der Ebene der Isolierglasscheibe
(1) einschließt, und zwar in der Weise, dass jener Abschnitt des Teils (19), welcher
beim Abziehen vom Rand der Isolierglasscheibe (1) in Bezug auf die Abziehrichtung
vorne liegt, unmittelbar vor dem Anlegen an den Rand der Isolierglasscheibe (1) (siehe
Fig. 3) dem Rand der Isolierglasscheibe (1) näherliegt als der in Bezug auf die Abziehrichtung
weiter hinten liegende Abschnitt des Teils (19).