[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von rieselfähigem Schüttgut
in einem Bunker gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zum Mischen von Schüttgut sind sogenannte statische Mischer einsetzbar, bei denen
die zu mischenden Substanzen nacheinander von oben her eingelagert und über entsprechende
Kanäle aus verschiedenen Höhen gleichzeitig abgezogen werden, um einem gemeinsamen
Auslauf zugeführt zu werden. So ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchmuster
Nr. 8436847 bekannt, an einem im Bunker koaxial angeordneten Rohr eine Reihe von
über die gesamte Länge des Rohres verteilten Öffnungen vorzusehen, durch welche hindurch
jeweils verschiedene Teile des Schüttguts zum Auslauf fliessen und sich beim Fliessen
sowie im Auslauf miteinander vermischen. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert
ein aus DE-1217756 bekannter Mischer, bei dem im Bunker mittels einer Mehrzahl von
zueinander koaxialen Rohren eine höhengestaffelte Reihe von Abziehöffnungen gebildet
werden, durch welche verschiedene Teile des Schüttguts fliessen, die sich in einem
Auslaufteil vereinigen.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Art von Mischern, dass sich das Innere des Rohres bzw.
der Rohre füllt, wenn kein Schüttgut entzogen wird, d.h. wenn der unten am Bunker
angebrachte Schieber geschlossen ist. Während sich das Innere des Rohres bzw. der
Rohre auf solche Weise auffüllt, ändert sich der Mischvorgang und daher die Zusammensetzung
des gemischten Schüttguts, da dieses beim Ansteigen des Füllpegels im Rohr bzw. in
den Rohren aus im Bunker immer höher liegenden Schichten stammt. Daher ist eine solche
Art von Mischern ungeeignet, chargenweise betrieben zu werden, sie muss kontinuierlich
betrieben werden, und zwar muss das Schüttgut schneller entzogen werden, als es durch
das Rohr bzw. die Rohre fliesst, damit verhindert wird, dass sich dieses bzw. diese
füllen.
[0004] Ein weiterer Nachteil dieser Art von Mischern ist, dass darin überhaupt keine Möglichkeit
der Einstellung vorgesehen ist, um den Betrieb der Vorrichtung nach Bedarf zu ändern,
d.h. die Rohre oder Öffnungen können nicht verstellt werden, um die Vorrichtung an
verschiedene Arten von Schüttgütern mit verschiedenen Entmisch- und Fliesseigenschaften
anzupassen.
[0005] Rohre ähnlicher Art sind in einem Bunker in Verbindung mit einer Umwälzung durch
einen Luftstrom aus US-3258252 und DE-1177458 bekannt. Aus DE-1177458 ist zudem bekannt,
die Öffnungen des Rohres zu verschliessen, wenn der Luftstrom abgestellt ist, und
das Rohr nach dem Mischvorgang zu entfernen, um Schüttgut aus dem Bunker abzuziehen.
[0006] Bei der Vorrichtung nach US-3258252 ist jedoch nachteilig, dass sie zu ihrem Betrieb
eine Zufuhr von Druckluft benötigt. Zudem kann diese Vorrichtung nicht chargenweise
betrieben werden, d.h. sie kann überhaupt nicht anders als kontinuierlich betrieben
werden, da sich das Schüttgut sonst im unteren Teil der Vorrichtung setzt und von
dort nicht wieder in den Mischkreislauf gelangen kann.
[0007] Die Vorrichtung nach DE-1177458 hat ausser dem gleichen Nachteil, nämlich dass sie
zu ihrem Betrieb eine Zufuhr von Druckluft benötigt, noch den weiteren Nachteil, dass
sie chargenweise betrieben werden muss, d.h. sie kann überhaupt nicht kontinuierlich
betrieben werden, da man zum Abziehen des Schüttguts das Rohr entfernen muss. Nachteilig
ist bei dieser Vorrichtung auch noch, dass man das Schüttgut aus dem Bunker restlos
enfernen muss, bevor man das Rohr wieder in den Bunker einsetzen kann.
[0008] Es bleibt also bei diesem Stand der Technik immer noch das allgemeine Problem zu
lösen, dass es schwierig ist, mit einem statischen Bunker ohne innere Umwälzung mittels
Druckluft oder Druckgas rieselfähige Feststoffe wahlweise kontinuierlich oder mit
Unterbrechungen zu mischen und wahlweise kontinuierlich oder mit Unterbrechungen
aus dem Bunker abzuziehen. Gemischtes Schüttgut, beispielsweise ein gemischtes Granulat,
wird oft durch gleichzeitiges Schütten von getrennten Komponenten in den Bunker eingefüllt,
was an sich (d.h. ohne zusätzliche Massnahmen) keine vollständige Vermischung ergibt.
Bereits gemischtes Schüttgut hat die Tendenz, sich im Bunker zu entmischen, beim Füllen
in den Bunker fliessen nämlich die gröberen und schwereren Teile bevorzugt nach aussen,
die kleineren und leichteren Teilen bevorzugt nach innen. In anderen Fällen werden
die verschiedenen zu mischenden Komponenten des Schüttguts nacheinander in den Bunker
eingefüllt, und die Aufgabe besteht darin, sie im Bunker zu vermischen. Beim Abziehen
soll die Vereinigung oder Wiedervereinigung dieser Teile des Schüttguts homogen entsprechend
den eingegebenen Proportionen erfolgen. Eine Lösung dieser Probleme mit einem statischen
Mischer ohne innere Umwälzung mittels Druckluft oder Druckgas soll schliesslich ebensogut
mit einer kontinuierlichen wie auch mit einer chargenweise erfolgenden Behandlung
des Schüttguts kompatibel sein.
[0009] Die Aufgabe, einen statischen Mischer zu schaffen, der sowohl eine kontinuierliche
als auch eine chargenweise erfolgende Behandlung von rieselfähigem Schüttgut ermöglicht,
und der mit dem freien Fallstrom des Schüttguts ohne Zufuhr von Druckluft oder Druckgas
arbeitet, wird gelöst durch die im Anspruch 1 angegebene Kombination von Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung und ein Verfahren zum ihrem Betrieb ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0010] Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird erreicht, dass sich niemals eine stehende
Säule von Schüttgut im Inneren des Mischrohrs bilden kann, wenn der Betrieb abgestellt
wird: der Fluss des Schüttguts wird nämlich an den Öffnungen des Mischrohrs abgestellt,
wobei das im Inneren des Mischrohrs enthaltene Schüttgut noch frei zum Sammeltrichter
abfliessen kann. Aus diesem Grund bleibt die Wirksamkeit der Vorrichtung (die "Intensitat"
der Vermischung) stets die gleiche, ob der Betrieb kontinuierlich oder chargenweise
erfolgt, und sie weist auch keine zeitweiligen Änderungen auf, wenn der Betrieb abgestellt
oder wieder aufgenommen wird.
[0011] Zudem ist die Wirksamkeit der Vorrichtung von den Eigenschaften des Schüttguts und
insbesondere von seinen Entmisch- und Fliesseigenschaften unabhängig, weil der Fluss
des Schüttguts an den Öffnungen des Mischrohrs automatisch gedrosselt wird, wenn
das Schüttgut anfängt, sich im unteren Sammeltrichter zu stauen, so dass sich auch
deswegen niemals eine stehende Säule von Schüttgut im Inneren des Mischrohrs bilden
kann. Die gleichzeitige und regelmässige Entnahme von Schüttgut aus den verschiedenen
Höhenlagen im Bunker bleibt in ihren Proportionen stets unverändert, sowohl wenn die
Abzugsgeschwindigkeit des Schüttguts aus dem Bunker geändert wird, als auch wenn
die Eigenschaften des Schüttguts mit Absicht geändert werden oder sich unbeabsichtigt
ändern. Produktionsschwankungen, die das Schüttgut beeinflussen, haben also keinen
nennenswerten Einfluss auf die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim
Vermischen von rieselfähigem Schüttgut. Daraus ergibt sich auch, dass die erfindungsgemässe
Vorrichtung mit etwa gleicher Wirksamkeit fähig ist, auf verschiedene Substanzen mit
unterschiedlichen Schüttgewichten und Körngrössen angewandt zu werden.
[0012] Als weitere Vorteile der der erfindungsgemässen Vorrichtung können noch die leichte
Reinigung und Wartung dank der restlosen Entleerung sowie der unerhebliche Energiebedarf
genannt werden.
[0013] Im nachfolgenden werden Ausbildungen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Die Figur zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung
im Längsschnitt, wobei auf der linken bzw. rechten Hälfte des Längsschnittes die
geschlossene bzw. offene Position eines Verschlussorgans veranschaulicht ist.
[0014] In der erfindungsgemässen Vorrichtung enthält ein Bunker 1 ein rieselfähiges Schüttgut
2, dass beim Abziehen zu vermischen ist. Beispielsweise wurde das Schüttgut in verschiedenen
Chargen mit jeweils verschiedenen Eigenschaften eingefüllt, diese Chargen sind im
Bunker übereinander geschichtet und es soll beim Abziehen eine homogen gemischte Zusammensetzung
erreicht werden.
[0015] Der Bunker 1 ist beispielsweise im wesentlichen zylindrisch und mit einem koaxial
angeordneten konischen Boden 3 sowie mit einem Deckel 15 versehen. Unterhalb des konischen
Bodens 3, daran anschliessend und koaxial dazu ist ein Auslaufteil 4 angeordnet. Beispielsweise
weist der Auslaufteil 4 wie dargestellt in seinem unteren Teil einen Sammeltrichter
5 auf. Am Auslaufteil 4 sind zwei Füllstandssensoren 6 und 7 angeordnet. Der Füllstandssensor
6 tastet das Überschreiten einer oberen Grenze des Füllstandes des Schüttguts im Sammeltrichter
5 ab, und der Füllstandssensor 7 tastet das Unterschreiten einer unteren Grenze des
Füllstandes des Schüttguts im Sammeltrichter 5 ab.
[0016] Am oberen Teil des Bunkers 1 ist noch ein Füllstandssensor 8 angeordnet, der das
Überschreiten einer oberen Grenze des Füllstandes des Schüttguts im Bunker 1 abtastet.
[0017] Die Füllstandssensoren 6, 7 und 8 wirken zusammen mit einer Steuervorrichtung 9 und
einem Stellglied 10 eines Verschlussorgans 11, das im nachstehenden näher erläutert
wird. Derartige Füllstandssensoren, Steuervorrichtungen und Steuerglie der sind
an sich wolbekannt und können beispielsweise elektrisch oder pneumatisch betrieben
werden. Im dargestellten Beispiel der Vorrichtung sind diese Elemente elektrisch betrieben.
[0018] Mit dem Pfeil und Pfad 12 wird angedeutet, dass das rieselfähige Schüttgut 2 dem
Bunker 1 am oberen Teil des Bunkers 1 zugeführt wird, während mit dem Pfeil und Pfad
13 angedeutet wird, dass das rieselfähige Schüttgut 2 aus dem Bunker 1 am unteren
Teil des Sammeltrichters 5 entnommen wird bzw. dort abfliesst.
[0019] Im wesentlichen auf der ganzen Höhe des Bunkers 1 und koaxial dazu ist ein Mischrohr
14 angeordnet, das an seinem oberen Ende mit dem Deckel 15 und an seinem unteren Ende
mit dem unteren Teil des konischen Bodens 3 des Bunkers 1 verbunden ist. Dieses Mischrohr
14 weist gleichmässig höhengestaffelte Öffnungen 16 auf, die beispielsweise das Mischrohr
14 entlang spiralförmig angeordnet sind, wobei die unterste Öffnung im wesentlichen
am konischen Boden 3 des Bunkers 1 und die oberste Öffnung im wesentlichen etwas
höher als der Füllstandssensor 8, also in Nähe des Deckels 15 angeordnet sind. Die
Öffnungen 16 können kreisförmig oder als im wesentlichen vertikale Schlitze, oder
noch mit jeder anderen geeigneten Form wie beispielsweise elliptisch ausgebildet sein.
[0020] Im Innern des Mischrohres 14 oder aussen um das Mischrohr 14 herum ist das bereits
erwähnte Verschlussorgan 11 angeordnet. Es wird durch das bereits erwähnte Stellglied
10 betätigt, um die Öffnungen 16 steuerbar freizugeben oder zu schliessen. Die bevorzugte
Variante besteht allerdings darin, das Verschlussorgan 11 im Innern des Mischrohrs
14 anzuordnen.
[0021] In einer ersten möglichen Ausbildung ist das Verschlussorgan 11 als Rohr oder als
Ringsegment ausgebildet, das im und konzentrisch zum Mischrohr 14 angeordnet und darin
mittels des Stellglieds 10 verdrehbar ist. Auch kann das Rohr einstückig oder aus
einem Stapel von aneinander befestigten Ringsegmenten zusammengesetzt sein. Das rohrförmige
Verschlussorgan 11 weist Öffnungen 17 auf, die bei einer bestimmten Drehlage des
Verschlussorgans 11 paarweise mit den Öffnungen 16 des Mischrohres 14 übereinstimmen
und fluchten, so dass das rieselfähige Schüttgut 2 in dieser Drehlage des Verschlussorgans
11 durch die Öffnungen 16 und 17 ins Innere des Rohrpaares 11, 14 und zur deren Achse
hin fliessen kann, was mit dem Bezugszeichen 2ʹ dargestellt ist. Wenn das Verschlussorgan
11 aus dieser "offenen" Lage mittels des Stellglieds 10 verdreht wird, wirkt dies
wie bei einem Schieber, d.h. der freie Querschnitt des Öffnungspaares 16, 17 wird
vermindert und es kann daher nur eine geringerer Fluss von rieselfähigem Schüttgut
2 in dieser neuen Drehlage des Verschlussorgans 11 durch die Öffnungen 16 und 17
hindurch ins Innere des Rohrpaares 11, 14 zur deren Achse hin fliessen. Bei weiterer
Verdrehung des Verschlussorgans 11 mittels des Stellglieds 10 wird schliesslich eine
Stellung erreicht, bei welcher kein freier Querschnitt der Öffnungen 16 übrigbleibt,
d.h. die Öffnungen 16 sind verschlossen und es fliesst kein Schüttgut 2 ab. Auf bekannte
Weise können die Steuervorrichtung 9 und das Stellglied 10 so mit dem Verschlussorgan
11 zusammenwirken, dass Verdrehungslagen des Verschlussorgans 11 zwischen zwei Endstellungen
vorgesehen sind, entsprechend den Zwischenstellungen zwischen den Stellungen "offen"
und "geschlossen".
[0022] Eine Variante dieser Ausbildung ist auf den linken Hälfte der Figur dargestellt.
Bei dieser Variante wird, mit im wesentlichen gleichen Resultat wie in der vorangehend
beschriebenen Variante, das Verschlussorgan 11 im Mischrohr 14 vertikal bewegt statt
darin wie in der vorangehend beschriebenen Variante verdreht. Auf der rechten Hälfte
der Figur ist das Verschlussorgan 11 in seiner höchsten Position im Mischrohr 14 dargestellt,
während es auf der linken Hälfte der Figur in tiefsten Position im Mischrohr 14 dargestellt
ist. Es ist ersichtlich, dass die betreffenden Öffnungen 16ʹ und 17ʹ in dieser tiefsten
Position des Verschlussorgans 11 im Mischrohr 14 nicht mehr miteinander übereinstimmen
und fluchten, d.h. die Öffnungen 16ʹ sind verschlossen und es fliesst kein Schüttgut
2 ab. Auf bekannte Weise können die Steuervorrichtung 9 und das Stellglied 10 so
mit dem Verschlussorgan 11 zusammenwirken, dass die Position des Verschlussorgans
11 zwischen zwei Endstellungen einstellbar ist, was den Zwischenstellungen zwischen
den Stellungen "offen" und "geschlossen" entspricht.
[0023] In einer Weiterbildung dieser Variante kann das vertikal bewegte Verschlussorgan
11 auf die wirksamen Teile davon beschränkt werden, also auf zylindrische Sektoren
des Rohres, welche knapp etwas breiter als die Öffnungen 17 sind, so dass diese zylindrischen
Sektoren des Verschlussorgans 11 etwa wie gelochte Rinnen ausgebildet sind. Auf bekannte
Weise können solche zylindrischen Sektoren des Verschlussorgans 11 im Innern des
Mischrohres 14 durch Schienen geführt werden, die beispielsweise auf der Innenseite
des Mischrohres 14 befestigt sind. Vorzugsweise aber werden solche zylindrischen
Sektoren des Verschlussorgans 11 miteinander durch Stäbe oder Streben verbunden,
so dass die Sektoren und die Streben zusammen ein Gerüst bilden, dass in das Mischrohr
14 von oben abgesenkt und darin bewegt werden kann. In einer Weiterbildung davon
besteht das Verschlussorgan 11 letztlich aus einem Gerüst, das Elemente trägt, die
gegenüber den Öffnungen 16 des Mischrohrs 14 wie der bewegliche Teil eines Schiebers
gegenüber seinem feststehenden Teil wirken.
[0024] In allen diesem Ausbildungen kann dem Rand der Öffnungen 16 und 17 bzw. 16ʹ und 17ʹ,
d.h. der diese Öffnungen umschliessenden Fläche, die einfachste zylindrische bzw.
prismatische Form gegeben werden. Bevorzugt wird jedoch, dem Rand der Öffnungen 16
bzw. 16ʹ und/oder der 17 bzw. 17ʹ eine Form zu geben, die einem Haften und Steckenbleiben
des Schüttguts 2 beispielsweise bei ungenügender Rieselfähigkeit desselben entgegenwirkt.
Eine solche Form kann beispielsweise auf einem Teil des Umfangs oder aus dem gesamten
Umfang kegelstumpfförmig bzw. pyramidenstumpfförmig sein, wobei sich diese Form vorzugsweise
am Mischrohre (14) zum Verschlussorgan (11) hin und am Verschlussorgan (11) zum Mischrohr
(14) hin verjüngt.
[0025] Wie auf der rechten Hälfte der Figur ersichtlich ist, fliesst bzw. rieselt das Schüttgut
2 durch alle Öffnungen 16, wenn diese teilweise oder ganz durch das Verschlussorgan
11 freigegeben werden. Das im Bunker 1 gelagerte Schüttgut 2 wird also aus allen
seinen Schichten bzw. Höhenlagen abgezogen, bei 2ʹ fliesst das Schüttgut im freien
Fall als gleichmässiger Förderstrom durch das Mischrohr 14. Dadurch entsteht eine
intensive Längsvermischung. Zusätzlich entsteht eine intensive Quervermischung dadurch,
dass das Schüttgut in Nähe der Achse des Bunkers 1 abgezogen wird und dadurch radial
von der Peripherie her nachrieselt. Dass dabei auch eine Höhenverlagerung stattfindet,
verstärkt noch die Kombination von Längs- und Quervermischung.
[0026] Beim Betrieb der erfindungsgemässen Vorrichtung wirken die Füllstandssensoren 6,
7 und 8, die Steuervorrichtung 9, das Stellglied 10 und das Verschlussorgan 11 in
einem Regelkreis zusammen, um den Fluss des Schüttguts 2 durch die Öffnungen 16 des
Mischrohrs 14 einzustellen. Der Fluss wird abgestellt, wenn der Füllstand des Schüttguts
2 im Sammeltrichter 5 eine vom Füllstandssensor 6 abgetastete obere Grenze überschreitet,
wobei des im Inneren des Mischrohrs 14 enthaltene Schüttgut 2ʹ noch frei zum Sammeltrichter
5 abfliessen kann. Der Fluss wird durch die Öffnungen 16 des Mischrohrs 14 wieder
zugelassen, wenn der Füllstand des Schüttguts 2 im Sammeltrichter 5 eine vom Füllstandssensor
7 abgetastete untere Grenze unterschreitet. Zudem wirkt der Füllstandssensor 8 mit
Hilfe einer an sich bekannten und daher nicht dargestellten Vorrichtung auf die mit
dem Pfeil und Pfad 12 angedeutete Zufuhr des Schüttguts 2 zum Bunker 1 am oberen Teil
des Bunkers 1, um diese Zufuhr abzustellen, wenn der Füllstand des Schüttguts 2 im
Bunker 1 eine vom Füllstandssensor 8 abgetastete obere Grenze überschreitet. Somit
kann sich niemals eine stehende Säule von Schüttgut 2ʹ im Inneren des Mischrohrs
14 bilden. Das im Inneren des Mischrohrs 14 enthaltene Schüttgut 2ʹ kann immer frei
zum Sammeltrichter 5 abfliessen.
[0027] Wenn kein Schüttgut 2 aus dem Bunker 1 am unteren Teil des Sammeltrichters 5 entnommen
wird bzw. dort abfliesst, steigt der Füllstand des Schüttguts 2 im Sammeltrichter
5, so dass die eben beschriebene Zusammenwirkung der Füllstandssensoren 6, 7 und 8,
der Steuervorrichtung 9, des Stellglieds 10 und des Verschlussorgans 11 zum Abstellen
der Zufuhr des Schüttguts 2 zum Bunker 1 bei noch leerem Mischrohr 14 führt.
[0028] Die Wirksamkeit der Vorrichtung (die "Intensität" der Vermischung) bleibt also stete
die gleiche, ob der Betrieb kontinuierlich oder chargenweise erfolgt, und sie weist
auch keine zeitweiligen Änderungen auf, wenn der Betrieb abgestellt oder wieder aufgenommen
wird.
[0029] In einer Variante kann der Fluss des Schüttguts 2 durch die Öffnungen 16 des Mischrohrs
14 progressiv geregelt werden, statt gemäss einer Zweipunktregelung abgestellt bzw.
freigegeben zu werden. Eine solche Variante ist in der Regeltechnik wohlbekannt und
es ist dem Fachmann geläufig, die geeigneten Füllstandssensoren am Sammeltrichter
5 auszuwählen und anzuordnen, um die Position des Verschlussorgans 11 und damit den
Fluss des Schüttguts 2 durch die Öffnungen 16 des Mischrohrs 14 entsprechend dem Füllstand
des Schüttguts 2 im Sammeltrichter 5 beispielsweise proportional zu regeln.
1. Vorrichtung zum Mischen von Schüttgut (2) in einem Bunker (1) mit einem Deckel
(15), einem konischen Boden (3) und einem unterhalb des konischen Bodens (3) koaxial
daran anschliessenden Auslaufteil (4), dadurch gekennzeichnet, dass
(a) zum Abtasten des Füllstandes des Schüttguts (2) im Auslaufteil (4) mindestens
zwei Füllstandssensoren (6, 7) daran angeordnet sind,
(b) im wesentlichen auf der ganzen Höhe des Bunkers (1) und koaxial dazu ein Mischrohr
(14) angeordnet ist, das an seinem oberen Ende mit dem Deckel (15) und an seinem unteren
Ende mit dem unteren Teil des konischen Bodens (3) verbunden ist,
(c) das Mischrohr (14) gleichmässig höhengestaffelte Öffnungen (16,16ʹ) aufweist,
wobei die unterste Öffnung im wesentlichen am konischen Boden (3) und die oberste
Öffnung im wesentlichen in Nähe des Deckels (15) angeordnet sind,
(d) am Mischrohr (14) ein von einem Stellglied (10) betätigbares Verschlussorgan
(11) zum Freigeben oder Schliessen der Öffnungen (16) angeordnet ist, und
(e) die Vorrichtung noch einen zumindest aus einer Steuervorrichtung (9), einem Stellglied
(10) zum Betätigen des Verschlussorgans (11) und einer Mehrzahl von Füllstandssensoren
(6,7,8) bestehenden Regelkreis umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan (11)
im Innern des Mischrohres (14) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan
(11) als Rohr oder Ringsegment ausgebildet ist, das im Mischrohr (14) konzentrisch
dazu und darin verdrehbar angeordnet ist und Öffnungen (17) aufweist, die bei einer
bestimmten Drehlage des Verschlussorgans (11) paarweise mit je einer der Öffnungen
(16) des Mischrohres (14) übereinstimmen und fluchten, womit ein maximaler freier
Querschnitt des Öffnungspaares (16,17) definiert wird, und dass das Verschlussorgan
(11) bei einer anderen als der genannten Drehlage die Öffnungen (16) des Mischrohres
(14) zumindest teilweise überdeckt, um den freien Querschnitt des Öffnungspaares (16,17)
gegenüber dem maximalen freien Querschnitt zu vermindern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan
(11) als Rohr oder Ringsegment ausgebildet ist, das im Mischrohr (14) konzentrisch
dazu und darin vertikal bewegbar angeordnet ist und Öffnungen (17) aufweist, die bei
einer bestimmten Höhenlage des Verschlussorgans (11) paarweise mit je einer der Öffnungen
(16) des Mischrohres (14) übereinstimmen und fluchten, womit ein maximaler freier
Querschnitt des Öffnungspaares (16,17) definiert wird, und dass das Verschlussorgan
(11) bei einer anderen als der genannten Höhenlage die Öffnungen (16) des Mischrohres
(14) zumindest teilweise überdeckt, um den freien Querschnitt des Öffnungspaares (16,17)
gegenüber dem maximalen freien Querschnitt zu vermindern.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan
als Mehrzahl von zylindrischen Sektoren eines Rohres ausgebildet ist, die im Mischrohr
konzentrisch dazu und darin vertikal bewegbar angeordnet sind und Öffnungen aufweisen,
die bei einer bestimmten Höhenlage des Verschlussorgans aufweisen, die bei einer bestimmten
Höhenlage des Verschlussorgans paarweise mit je einer der Öffnungen des Mischrohres
übereinstimmen und fluchten, womit ein maximaler freier Querschnitt des Öffnungspaares
definiert wird, und dass die zylindrischen Sektoren bei einer anderen als der genannten
Höhenlage die Öffnungen des Mischrohres zumindest teilweise überdeckt, um den freien
Querschnitt des Öffnungspaares gegenüber dem maximalen freien Querschnitt zu vermindern.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrischen Sektoren
des Verschlussorgans miteinander durch Stäube oder Streben verbunden sind, so dass
die Sektoren und die Streben zusammen ein Gerüst bilden, dass im Mischrohr konzentrisch
dazu und darin vertikal bewegbar angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussorgan
als mit einer Mehrzahl von Schieberelementen versehenes Gerüst ausgebildet ist, das
im Mischrohr konzentrisch dazu und darin vertikal bewegbar angeordnet ist, wobei
jeder Öffnung des Mischrohres ein Schieberelement entspricht, das bei einer bestimmten
Höhenlage des Verschlussorgans die entsprechende Öffnung überdeckt und verschliesst
und bei einer anderen als der genannten Höhenlage die Öffnungen des Mischrohres zumindest
teilweise freigibt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
eine Öffnung umschliessende Fläche des Mischrohres (14) sich zum Verschlussorgan (11)
hin verjüngt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
eine Öffnung umschliessende Fläche des Verschlussorgans (11) sich zum Mischrohr (14)
hin verjüngt.
10. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlussorgan (11) in Abhängigkeit vom Füllstand des Schüttguts (2) im
Auslaufteil (4) derart betätigt wird, dass die Öffnungen (16) des Mischrohrs (14)
verschlossen werden, wenn der Füllstand eine obere Grenze überschreitet, und freigegeben
werden, wenn der Füllstand eine untere Grenze unterschreitet.
11. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlussorgan (11) in Abhängigkeit vom Füllstand des Schüttguts (2) im
Auslaufteil (4) derart betätigt wird, dass das Verschliessen der Öffnungen (16) des
Mischrohrs (14) progressiv geregelt wird.