[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aktualisieren der lokal mittels
eines Uhrzeitgebers erzeugten Uhrzeit eines zeitgesteuert einen Eingangsparameter,
insbesondere einen Schlüssel, ändernden Anwendersystems in einem mehrere solche Anwendersysteme
aufweisenden, mit sich zeitlich änderndem Eingangsparameter (Schlüssel) arbeitenden
Informationsübertragungssystem unter Verwendung eines Referenzuhrzeitgebers, der genauso
wie der lokal beim Anwendersystem angeordnete Uhrzeitgeber aus einem Oszillator und
einem Uhrzeitprozessor besteht.
[0002] Bei Verschlüsselungssystem, die zur Übertragung von Informationen zeitabhängige
Eingangsparameter, insbesondere Schlüssel, verwenden, muß für die Bereitstellung
dieser Eingangsparameter ein Uhrzeitgeber mit entsprechender Genauigkeit zur Verfügung
stehen. Zur Gewährleistung der Funktion des Gesamtsystems werden in bekannter Weise
die Uhrzeitgeber der einzelnen Anwendersysteme in festgelegten Zeitintervallen mit
einer Uhrzeitreferenz verglichen und nachgeführt, damit die durch Toleranzen entstehende
Zeitabweichung nicht so groß wird, daß das System außer Tritt fällt. Der Uhrzeitgeber
im Anwendersystem und auch in der Referenzeinrichtung besteht gewöhnlich aus einem
Uhrzeitprozessor und einem Oszillator, der zur permanenten Aktualisierung der Uhrzeit
benötigt wird.
[0003] Beim Vergleich der Uhrzeit des Anwendersystems mit derjenigen einer Referenzeinrichtung
wird im allgemeinen die ermittelte Zeitablage zum Aktualisieren der Daten im Uhrzeitprozessor
des Anwendersystems verwendet. Die Zeitabstände, nach denen dieser Vergleich wiederholt
werden muß, hängen von der Oszillatorstabilität des Anwendersystems und den Systemanforderungen
ab. Eine Änderung der Oszillatoreigenschaften bezüglich Frequenzstabilität und Frequenzversatz
hat somit einen wesentlichen Einfluß auf die notwendigen Abgleichintervalle.
[0004] Bei bekannten derartigen Informationsübertragungssystemen ist die Messung der Oszillatoreigenschaften
entsprechend der Genauigkeit mit einem relativ großen apparativen Aufwand verbunden
gewesen und läßt sich im allgemeinen auch nur mittels eines physischen Kontaktes des
zeitlich zu aktualisierenden Anwendersystems mit der Uhrzeit-Referenzeinrichtung durchführen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aktualisieren der lokal beim Anwendersystem
erzeugten Uhrzeit anzugeben, mit dem auch ohne regelmäßige Vergleichsintervalle eine
Aussage über die Frequenzgenauigkeit des Oszillators im Anwendersystem gewonnen werden
kann. Dabei soll es für das Verfahren nicht von Bedeutung sein, ob der Vergleich durch
einen physischen Kontakt oder über den Funkweg erfolgt, da bei Abwicklung über den
Funkweg dem System entsprechende Einrichtungen beigegeben werden können, welche eine
Laufzeitkorrektur bewerkstelligen.
[0006] Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Verfahren der eingangs genannten Art bezieht,
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei der Inbetriebnahme des Anwendersystems
der aktuelle Uhrzeitdatensatz vom Uhrzeitprozessor des zu aktualisierenden Anwendersystems
übergeben und unmittelbar danach beim Anwendersystem der Takt des Oszillators zur
Beaufschlagung des Uhrzeitprozessors freigegeben und der Zeitpunkt der Übergabe des
aktuellen Uhrzeitdatensatzes in einem Aktualisierungszeitpunkt-Speicher abgelegt
wird, daß nach beliebigen Zeitintervallen die Uhrzeitdaten des Uhrzeitprozessors
des zu aktualisierenden Anwendersystems mit den Uhrzeitdaten des Uhrzeitprozessors
des Referenzuhrzeitgebers in einem Komparator verglichen werden, daß die im Komparator
ermittelten Zeitablagedaten zusammen mit den Uhrzeitdaten, die den Zeitpunkt der
Inbetriebnahme oder eines vorausgegangenen Vergleichs charakterisieren und im Aktualisierungszeitpunkt-Speicher
des Anwendersystems abgelegt sind, sowie mit den aktuellen Uhrzeitdaten des Uhrzeitprozessors
des Referenzuhrzeitgebers einem Auswerter zugeführt werden, in dem aus diesen Daten
die mittlere Frequenzgenauigkeit des Oszillators im Uhrzeitgeber des jeweiligen Anwendersystems
ermittelt wird.
[0007] Die im Auswerter ermittelte mittlere Frequenzgenauigkeit des Oszillators des Anwendersystem-Uhrzeitgebers
wird zur Festlegung der Zeitintervalle zwischen den der Aktualisierung dienenden Uhrzeitvergleichen
herangezogen, derart, daß bei geringen Frequenzabweichungen das Zeitintervall zwischen
aufeinanderfolgenden Uhrzeitvergleichen groß und bei größeren Frequenzabweichungen
dieses Zeitintervall kleiner wird. Darüber hinaus kann im Uhrzeitgeber des Anwendersystems
ein Oszillator mit einer Frequenznachstimmeinrichtung verwendet werden, die dann betätigt
wird, wenn die im Auswerter ermittelte mittlere Frequenzungenauigkeit des Oszillators
des Anwendersystem-Uhrzeitgebers so groß wird, daß ein sehr kurzes Zeitintervall zwischen
aufeinander folgenden Uhrzeitvergleichen erforderlich würde.
[0008] Im folgenden wird anhand eines in einer Figur gezeigten Funktionsschaltbildes das
Verfahren nach der Erfindung erläutert.
[0009] Bei der Inbetriebnahme eines Anwendersystems 1 wird der aktuelle Datensatz des Uhrzeitprozessors
11 einer Referenzeinrichtung 2 über einen Übertragungskanal 9b an den Uhrzeitprozessor
5 des nachzuführenden Anwendersystems 1 übergeben. In der Referenzeinrichtung 2 gehört
zum Uhrzeitgeber 1O außer dem Uhrzeitprozessor 11 ein Oszillator 12, der den Prozessor
11 taktet. In gleicher Weise besteht der Uhrzeitgeber 3 des Anwendersystems 1 aus
dem Uhrzeitprozessor 5 und dem Oszillator 4. Der Oszillator 12 in der Referenzeinrichtung
2 ist dabei gewöhnlich erheblich frequenzstabiler als der Oszillator 4 im Anwendersystem
1. Nach der Übergabe des aktuellen Datensatzes an den Uhrzeitprozessor 5 des Anwendersystems
1 wird der Takt des Oszillators 4 freigegeben und der Zeitpunkt der Übergabe in einem
Aktualisierungszeitpunkt-Speicher 6 abgelegt. Bei späteren Zeitvergleichen wird
im Speicher 6 der Zeitpunkt der Aktualisierung, d.h. des jeweils zuletzt vorgenommenen
Zeitvergleichs, abgelegt.
[0010] Bei einem späteren Vergleich mit dem Uhrzeit-Datensatz des Uhrzeitprozessors 11 der
Referenzeinrichtung 2 werden die Uhrzeitdaten des nachzuführenden Anwendersystems
mit denen der Referenzeinrichtung 2 in einem Komparator 13 überprüft. Die Uhrzeit-Datenübertragung
vom Uhrzeitprozessor 5 des Anwendersystems 1 zum Komparator 13 in der Referenzeinrichtung
2 erfolgt über einen Übertragungskanal 9c. Zur Bestimmung der Frequenzgenauigkeit
des Oszillators 4 im Uhrzeitgeber 3 des Anwendersystems 1 wird die Uhrzeitablage gegenüber
der Referenzeinrichtung 2 zusammen mit den Daten, die den Zeitpunkt der vorausgegangenen
Vergleichs oder der ersten Inbetriebnahme charakterisieren und im Aktualisierungszeitpunkt-Speicher
6 abgelegt sind, sowie mit den aktuellen Zeitdaten des Uhrzeitprozessors 11 im Uhrzeitgeber
10 der Referenzeinrichtung 2 einem Auswerter 14 zugeführt. Die im Aktualisierungszeitpunkt-Speicher
6 abgelegten Daten des vorausgegangenen Vergleichs bzw. der ersten Inbetriebnahme
werden über einen Übertragungskanal 9d dem Auswerter 14 in der Referenzeinrichtung
2 eingegeben. Aus den dem Auswerter 14 zugeführten Zeitdaten läßt sich eine Information
15 über die mittlere Frequenzgenauigkeit für das betrachtete Zeitintervall ermitteln.
[0011] Die Information 15 über die Frequenzgenauigkeit des Oszillators 4 kann dazu herangezogen
werden, die Zeitintervalle zwischen den notwendigen Uhrzeitvergleichen hinsichtlich
ihres Abstandes festzulegen.
[0012] Im Uhrzeitgeber 3 des dargestellten Anwendersystems wird ein Oszillator 4 mit einer
Frequenznachstimmeinrichtung 7 verwendet, die dann betätigt wird, wenn die im Auswerter
14 ermittelte mittlere Frequenzungenauigkeit des Oszillators 4 des Anwendersystem-Uhrzeitgebers
3 so groß wird, daß ein zu kurzer Zeitabstand zwischen aufeinander folgenden Uhrzeitvergleichen
erforderlich würde. Entsprechend der ermittelten Ungenauigkeit wird der Oszillator
4 im Anwendersystem 1 über einen Referenzwertgeber 16 nachgestimmt. Der im Referenzwertgeber
16 jeweils vorliegende Referenzwert wird über einen Übertragungskanal 9a einem Referenzwertspeicher
8 im Anwendersystem 1 eingegeben, der dann mittels der Nachstimmeinrichtung 7 die
Taktfrequenz des Oszillators 4 nachregelt.
[0013] Für das Verfahren nach der Erfindung ist es nicht von Bedeutung, wie die durch einen
Block 9 dargestellten Übertragungskanäle 9a bis 9d ausgeführt sind, ob z.B. der Vergleich
durch einen physischen Kontakt oder über den Funkweg mit seriellem Datentransfer (Zeitmultiplex)
erfolgt, da bei Abwicklung über den Funkweg das System entsprechende Einrichtungen
und Verfahren für eine Laufzeitkorrektur aufweisen muß. Die Laufzeitkorrektur muß
dabei derart ausgeführt sein, daß der Einsatz mobiler Anwendersysteme möglich ist.
1. Verfahren zum Aktualisieren der lokal mittels eines Uhrzeitgebers erzeugten Uhrzeit
eines zeitgesteuert einen Eingangsparameter, insbesondere einen Schlüssel, ändernden
Anwendersystems in einem mehrere solche Anwendersysteme aufweisenden, mit sich zeitlich
änderndem Eingangsparameter (Schlüssel) arbeitenden Informationsübertragungssystem
unter Verwendung eines Referenzuhrzeitgebers, der genauso wie der lokal beim Anwendersystem
angeordnete Uhrzeitgeber aus einem Oszillator und einem Uhrzeitprozessor besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Inbetriebnahme des Anwendersystems (1) der aktuelle Uhrzeitdatensatz
vom Uhrzeitprozessor (11) des Referenzuhrzeitgebers (10) an den Uhrzeitprozessor (5)
des zu aktualisierenden Anwendersystems (1) übergeben und unmittelbar danach beim
Anwendersystem der Takt des Oszillators (4) zur Beaufschlagung des Uhrzeitprozessors
(5) freigegeben und der Zeitpunkt der Übergabe des aktuellen Uhrzeitdatensatzes in
einem Aktualisierungszeitpunkt-Speicher (6) abgelegt wird, daß nach beliebigen Zeitintervallen
die Uhrzeitdaten des Uhrzeitprozessors (5) des zu aktualisierenden Anwendersystems
(1) mit den Uhrzeitdaten des Uhrzeitprozessors (11) des Referenzuhzrzeitgebers (10)
in einem Komparator (13) verglichen werden, daß die im Komparator (13) ermittelten
Zeitablagedaten zusammen mit den Uhrzeitdaten, die den Zeitpunkt der Inbetriebnahme
oder eines vorausgegangenen Vergleichs charakterisieren und im Aktualisierungszeitpunkt-Speicher
(6) des Anwendersystems (1) abgelegt sind, sowie mit den aktuellen Uhrzeitdaten des
Uhrzeitprozessors (11) des Referenzuhrzeitgebers (10) einem Auswerter (14) zugeführt
werden, in dem aus diesen Daten die mittlere Frequenzgenauigkeit des Oszillators (4)
im Uhrzeitgeber (3) des jeweiligen Anwendersystems (1) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Auswerter (14) ermittelte mittlere Frequenzgenauigkeit des Oszillators
(4) des Anwendersystem-Uhrzeitgebers (3) zur Festlegung der Zeitintervalle zwischen
den der Aktualisierung dienenden Uhrzeitvergleichen herangezogen wird, derart, daß
bei geringen Frequenzabweichungen das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden
Uhrzeitvergleichen groß und bei größeren Frequenzabweichungen dieses Zeitintervall
kleiner gemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Uhrzeitgeber (3) des Anwendersystems (1) ein Oszillator (4) mit einer Frequenznachstimmeinrichtung
(7) verwendet wird, die dann betätigt wird, wenn die im Auswerter (14) ermittelte
mittlere Frequenzungenauigkeit des Oszillators (4) des Anwendersystem-Uhrzeitgebers
(3) so groß wird, daß ein sehr kurzes Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden
Uhrzeitvergleichen erforderlich würde.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei mobilen Anwendersystemen (1) mittels einer Korrektureinrichtung
eine Laufzeitkorrektur der aktualisierten Uhrzeit dann vorgenommen wird, wenn die
Uhrzeitvergleichsabwicklung über den Funkweg stattfindet.