[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Walzen von Werkstücken aus duktilem Werkstoff,
bei dem ein Walzwerkzeug dem Werkstück zugeführt wird und auf dieses mit einer Walzkraft
einwirkt, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Das eingangs beschriebene Verfahren sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens sind bereits bekannt geworden durch ein Prospekt der Firma Zahnradfabrik
Friedrichshafen AG aus dem Jahre 1982 mit dem Titel "ZF-Einwalzmaschinen". Das nach
diesem Prospekt zu walzende Werkstück ist in einem Fall ein innenverzahntes und im
anderen Fall ein außenverzahntes Zahnrad. Die am Werkstück durchzuführende Bearbeitung
geht über den mikrogeometrischen Bereich hinaus, ist also mehr als die Einebnung von
Oberflächenrauhigkeiten. Mit der Bearbeitung wird vielmehr eine Gestaltsänderung des
Werkstückes erzeugt, wobei die fertige Gestalt des Werkstückes üblicherweise eine
recht hohe Maßgenauigkeit aufweisen muß. Unter der Überschrift "Maschinenablauf" ist
dem genannten Prospekt zu entnehmen, daß die Walzspindel bei einer zugeordneten Druckstufe
und Zeitspanne in Drehrichtung 1 in Rotation gebracht und nach Ablauf der eingestellten
Zeit der Walzdruck zurückgenommen und die Rotation der Walzspindel in die Drehrichtung
2 umgeschaltet und eine entsprechende Druckstufe und Zeitspanne zugeschaltet wird.
Dies bedeutet, daß die Abmessungen des fertigen Werkstückes nicht mit ausreichender
Genauigkeit beherrschbar sind. Bei gleichem Walzdruck und gleicher Walzzeit hängt
die Werkstückverformung und damit auch das Fertigmaß des Werkstückes, vom Fließwiderstand
des Werkstückgefüges, vom Ist-Maß des Rohlings, von der Maschinenverformung und von
verschiedenen weiteren, nicht kontrollierbaren Einflüssen ab. Auf die Genauigkeit
des Werkstückes haben somit neben der Ist-Lage des Rohlings und der von Werkstück
zu Werkstück wechselnden Eigenschaft des Werkstückes hinsichtlich seines Verformungswiderstandes
insbesondere noch das Verformungsverhalten der Maschine selbst entscheidenden Einfluß.
Dies betrifft die aufgrund der aus der Walzkraft resultierenden Reaktionskraft an
der Maschine auftretende elastische Verformung verschiedener zusammenarbeitender Teile
der Maschine, als auch die Aufsummierung von Lagerspielen und Führungspielen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit
welchem eine höhere Arbeitsgenauigkeit erzielt wird. Weiterhin soll eine Maschine
zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
[0004] Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß von einem vorgegebenen Zeitpunkt des Arbeitsablaufes an mindestens ein
bestimmter Abstand und/oder die Änderung des Abstandes zwischen Werkstück und Werkzeug
erfaßt und zur Steuerung oder Regelung des weiteren Bearbeitungsablaufes verwertet
wird. Für die Genauigkeit des fertigen Werkstückes ist nicht die Dauer der Walzeinwirkung
entscheidend, sondern vielmehr im wesentlichen der Abstand zwischen Werkstück und
Werkzeug. Dieser Abstand zwischen Werkstück und Werkzeug soll daher erfindungsgemäß
erfaßt werden. In Abhängigkeit von diesem Abstand oder auch von der Abstandsänderung
wird dann der weitere Bearbeitungsablauf gesteuert oder geregelt. So ist es z.B. denkbar,
daß ein bestimmter Abstand zwischen Werkstück und Werkzeug zunächst erfaßt wird. Dies
kann beispielsweise der Abstand sein, bei dem erwartungsgemäß frühestens zwischen
Werkstück und Werkzeug Arbeitskontakt entsteht. Beginnend mit diesem bestimmten Abstand
kann nun eine geeignete Vorschubgeschwindigkeit und ein geeigneter Walzdruck, sowie
eine geeignete Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung über eine Maschinensteuerung bereitgestellt
werden. Bei gleichzeitiger Erfassung der Abstandsänderung zwischen Werkstück und Werkzeug,
kann recht genau ein Fertigmaß des Werkstückes eingefahren und danach der Walzvorgang
ausgeleitet werden. Auf diese Art und Weise kann ein Werkstück hoher Maßgenauigkeit
erreicht werden.
[0005] So wird denn auch in Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß in Abhängigkeit
des genannten Abstandes oder der genannten Änderung des Abstandes die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder die Vorschubrichtung und/oder die Walzgeschwindigkeit gesteuert oder geregelt
wird. Als entscheidende Einflußgrößen für die Genauigkeit des fertigen Werkstückes
ist die Einflußnahme auf diese Größen in Abhängigkeit des Abstandes oder der Abstandsänderung
zwischen Werkstück und Werkzeug besonders geeignet zur Erreichung hoher Werkstückgenauigkeiten.
[0006] Ergänzend ist nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Änderung des Abstandes aus
dem entsprechenden Relativweg zwischen Werkstück und Werkzeug ermittelt wird. Hierdurch
wird die sonst bei solchen Verfahren übliche indirekte Messung ausgeschaltet, wodurch
eine weitere Verbesserung der Genauigkeit erreicht wird.
[0007] Wiederum eine Ausgestaltung der Neuerung sieht vor, daß der vorgegebene Zeitpunkt
durch das Erreichen mindestens eines vorgegebenen Arbeitsparameters bestimmt ist.
Hierdurch wird die gesamte Vorgehensweise vereinfacht. So ist es beispielsweise besonders
einfach, als Arbeitsparameter die Walzkraft oder den Walzdruck zu erfassen und dann,
wenn die vorbestimmte Walzkraft oder der vorbestimmte Walzdruck erreicht ist, das
Erreichen dieser Größe zur Steuerung oder Regelung des weiteren Bearbeitungsablaufs
zu verwerten. So kann ab diesem Zeitpunkt beispielsweise in Abhängigkeit von der Wegänderung
oder in sonstiger geeigneter Abhängigkeit die Walzkraft oder die Vorschubgeschwindigkeit
oder die Walzgeschwindigkeit oder Walzrichtung gesteuert oder geregelt werden. Es
sei hierbei darauf hingewiesen, daß der Begriff Walzgeschwindigkeit auch die Walzrichtung
umfaßt, weil die Geschwindigkeit ein Vektor ist.
[0008] So ist denn auch in ergänzender Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der
vorgegebene Zeitpunkt durch das Erreichen einer definierten Walzkraft bestimmt ist.
Dies ist eine besonders geeignete Größe, weil vor Erreichen einer bestimmten Walzkraft
eine für die Erfindung relevante Bearbeitung des Werkstückes nicht erfolgt und daher
eine Regelung oder Steuerung des Bearbeitungsablaufes als solchem nicht erforderlich
ist.
[0009] In ergänzender Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder Walzgeschwindigkeit stufenförmig geändert wird. Hierdurch kann mit einfachen
steuerungstechnischen Mitteln eine Anpassung der Vorschubgeschwindigkeit und/oder
der Walzgeschwindigkeit an die Bearbeitungssituation oder an die Nähe zum Fertigmaß
des Werkstückes erfolgen.
[0010] Ergänzend ist daher nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder die Walzgeschwindigkeit auf der jeweiligen Stufenebene konstant gehalten
wird. Hierdurch wird einerseits eine weitere Vereinfachung der notwendigen Steuerungsmittel
erreicht und es kann andererseits in einer Endlage ein Auswalzen des Werkstückes unter
gleichzeitiger Beobachtung des Abstandes zwischen Werkstück und Werkzeug erfolgen.
[0011] Weiterhin ist nach der Erfindung vorgeschlagen, daß der Relativweg zwischen Werkstück
und Werkzeug durch eine Positionserfassung definierter Orte an der Oberfläche von
Werkstück und Werkzeug erfolgt. Hierdurch wird eine direkte Messung erreicht, wodurch
alle Meßfehler, die bei einer indirekten Messung entstehen, vermieden werden.
[0012] Alternativ wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß der Abstand und/oder die
Änderung des Abstandes zwischen Werkstück und Werkzeug durch die Erfassung der Positionen
definierten Orte an der Oberfläche von mit dem Werkstück und mit dem Werkzeug zusammenwirkenden
Bauteilen erfolgt. Durch diese Maßnahmen wird zwar nicht die hohe Genauigkeit der
direkten Messung erreicht. Durch die Beschränkung auf mit dem Werkstück und mit dem
Werkzeug zusammenwirkende Bauteile wird jedoch der mögliche Meßfehler sehr stark eingeengt
und ausreichende Genauigkeit bei bestimmten Anforderungen noch erreicht. Darüber
hinaus erleichtert die Messung an mit Werkstück und Werkzeug zusammenwirkenden Bauteilen
sehr die Konstruktion der Meßeinrichtung dann, wenn Werkstück und Werkzeug zahnradartig
ausgebildet sind.
[0013] Im Stand der Technik weisen Maschinen zum Walzen von Werkstücken aus duktilem Werkstoff,
bei denen ein Walzwerkzeug dem Werkstück zugeführt wird und auf dieses mit einer Walzkraft
einwirkt, Mittel für die Aufnahme eines Werkstückes, Mittel für die drehbare Aufnahme
eines Werkzeuges sowie Mittel um Werkstück und Werkzeug zur Durchführung der Walzbearbeitung
relativ zueinander zu bewegen und mindestens während der Walzbearbeitung drehanzutreiben
auf. Um mit solchen Maschinen ein Verfahren nach der Erfindung durchführen zu können,
ist vorgeschlagen, daß diese Maschinen mindestens Elemente eines Wegmeßsystems zur
Erfassung der Positionen von Werkstück und Werkzeug relativ zueinander aufweisen.
Bei Maschinen des eingangs zitierten Standes der Technik wird versucht, das Fertigmaß
des Werkstückes über die Walzzeit zu bestimmen. Diese Methode erbringt jedoch keine
befriedigenden Maßgenauigkeiten des Werkstückes. Es ist daher auch verschiedentlich
schon vorgechlagen worden, Werkstück und Werkzeug mit einer für die Walzoperation
geeigneten Walzkraft aufeinanderzu zu bewegen, bis beispielsweise die Schlitten von
Werkzeug und/oder Werkstück einen Festanschlag erreichen. Aber auch diese Methode
hat nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt. Werden jedoch die Postionen von Werkstück
und Werkzeug relativ zueinander über ein geeignetes Wegmeßsystem, von dem mindestens
Elemente für die genannte Positionserfassung an der Maschine vorhanden sein sollen,
erfaßt, so können in Abhängigkeit von den erfaßten Größen die Bearbeitungsparameter
während des Walzens so gesteuert werden, daß eine ausreichende Maßgenauigkeit des
Werkstückes erreicht wird. Das elastische Verhalten der Bearbeitungsmaschine selbst
kann hierbei keinen unkontrollierbaren Einfluß mehr auf das Walzergebnis und auf die
Maßgenauigkeit des Werkstückes ausüben.
[0014] Weiterhin ist nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die erfindungsgemäße Maschine
Mittel zur Aktivierung des Wegmeßsystems aufweist. Hierdurch kann vermieden werden,
daß das Wegmeßsystem mit Einschalten der Maschine ständig arbeitet. Die Arbeit des
Wegmeß systems kann vielmehr auf den für die Bearbeitung des Werkstückes selbst wichtigen
Zeitraum beschränkt werden.
[0015] Es ist weiterhin nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die Mittel mindestens eine
definierte Größe mindestens eines Arbeitsparameters erfassen und in Abhängigkeit hiervon
die Aktivierung des Wegmeßsystems vornehmen. In Abhängigkeit von bestimmten Besonderheiten
des Werkstückes kann ein geeigneter Arbeitsparameter ausgesucht werden. Hierzu wird
nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die genannten Mittel geeignet sind, die Walzkraft
oder den Arbeitsdruck eines die Walzkraft erzeugenden Druckmediums, zu erfassen. Als
konkrete Ausbildung der Mittel käme hierzu beispielsweise ein Dehnmeßstreifen für
die Erfassung der Walzkraft oder ein Druckschalter für die Erfassung des Druckes eines
Druckmediums, mit dem die Walzkraft erzeugt wird, infrage.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bezüglich des Meßsystems vorgeschlagen,
daß Elemente des Wegmeßsystems als Taster ausgebildet sind zur Antastung der definierten
Orte an den genannten Oberflächen. Durch die Verwendung von Tastern wird insbesondere
die direkte Antastung der genannten definierten Orte erleichtert. Hierbei kann es
sich sowohl um körperlich ausgebildete Tastfinger handeln, die zur Durchführung der
Messung körperlich an den definierten Orten anliegen, als auch um berührungslos arbeitende
Taster, wie z.B. Laserstrahlen, die z.B. bei axialer oder tangentialer Berührung hierfür
vorgesehener definierter Orte an den genannten Oberflächen Licht remitieren, welches
von entsprechenden Empfangsoptiken registriert wird. Hieraus läßt sich dann die Lage
des lichtremitierenden Ortes bestimmen und ggfls. der Laserstrahl nachführen. Die
Nachführung kann dann beispielsweise so erfolgen, daß die Quelle des Laserlichtes
möglichst schnell so lange bewegt wird, bis an der erwarteten Stelle nicht mehr remitiert
wird. Danach wird die Laserquelle angehalten und es muß erwartet werden, daß wegen
der Weiterbewegung des anzutastenden definierten Ortes unmittelbar nach Stillstand
der Laserquelle der Laserstrahl durch Berührung am definierten Ort wieder Licht remitiert,
so daß auch die neue Lage des definierten Ortes bekannt ist. Gleichzeitig läßt sich
aus der notwendigen Verlagerungsgeschwindigkeit der Laserlichtquelle durch Bildung
eines Mittelwertes eine Vorchubgeschwindigkeit errechnen. Dies ist sowohl bei linearer
als auch bei drehender Verlagerung möglich.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß eine programmierbare Steuereinrichtung
vorgesehen ist zur Programmierung mindestens einer definierten Größe oder einer Funktion
mindestens eines Arbeitsparameters. Auf diese Art und Weise gelingt es, geeignete
Arbeitsabläufe und geeignete Folgen von Arbeitsabläufen einzuprogrammieren und damit
einen vollautomatischen Betrieb, auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Werkstücke,
zu erreichen.
[0018] Ergänzend wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß das Wegmeßsystem mit der Steuereinrichtung
verbunden ist. Hierdurch wird auf einfache Art und Weise eine Rückmeldung zur Steuereinrichtung,
auch zur programmierten Steuereinrichtung, erreicht und der notwendige Regelkreis
geschlossen.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, einen stufenlos regelbaren
Vorschubantrieb vorzusehen, der in einer kinematischen Kette einen Walzkraftsensor
aufweist, der seinerseits mit der Steuereinrichtung verbunden ist. Dies ist eine vorteilhafte
Anordnung zur Erfassung der jeweils gewünschten Größen und zur Verwertung dieser Größen
in der Steuereinrichtung.
[0020] Weiterhin ist nach der Erfindung vorgesehen, einen stufenlos regelbaren Hauptantrieb
zu verwenden, der mit der Steuereinrichtung derart verbunden ist, daß Vorschubantrieb
und Hauptantrieb in gegenseitiger Abhängigkeit betriebbar sind. Hierdurch gelingt
es mit einfachen Mitteln die Vorschubgeschwindigkeit direkt mit der Walzgeschwindigkeit
zu koppeln, so daß beispielsweise ein bestimmter Vorschubbetrag pro Umdrehung des
Werkstückes oder des Werkzeuges einstellbar wird, wobei schließlich noch ein Walzkraftübertragungssystem
vorgesehen ist.
[0021] Die Erfindung soll nun anhand verschiedener Prinzipskizzen näher erläutert werden.
[0022] Es zeigen
Figur 1 schematischer Aufbau einer Walzeinrichtung in Seitenansicht mit Steuerung
und Meßsystem für Außenbearbeitung
Figur 2 Einrichtung wie Figur 1, jedoch mit Walzkraftsensor in der kinematischen
Kette des Vorschubantriebs
Figur 3 schematischer Aufbau einer Walzeinrichtung für Innenbearbeitung
[0023] Die Figuren 1 bis 3 zeigen lediglich die für die Erfindung relevanten Bauteile der
erfindungsgemäßen Einrichtung in prinzipieller Darstellung, weil im wesentlichen
von einer Maschine des eingangs beschriebenen Standes der Technik ausgegangen werden
kann. Eine detaillierte Beschreibung des Maschinenaufbaus ist daher nicht erforderlich.
[0024] Figur 1 zeigt ein Werkstück 1, das auf seiner Außenfläche vom Werkzeug 2 gewalzt
werden soll. Durch den Walzvorgang soll das Werkstück 1 auf Maß gewalzt werden. Hierbei
zeigt die dick ausgezogene Kontur in Figur 1 die Stellung von Werkstück 1 und Werkzeug
2 zu dem Zeitpunkt, in dem das Werkstück 1 sein Fertigmaß erreicht hat. Die ursprüngliche
Abmessung des Werkstücks 1 ist in übertriebener Darstellung gestrichelt dargestellt.
Die Lage des Werkstücks 1 und des Werkzeugs 2 sind in Figur 1 auch noch in Richtung
des Pfeils I gesehen dargestellt. Hierbei ist die Ausgangslage des Werkzeugs 2 ebenfalls
gestrichelt dargestellt.
[0025] Zur Durchführung der Walzoperation ist das Werkstück 1 um eine zugeordnete Drehachse
9 drehbar gelagert. Das Werkzeug 2 ist um eine Drehachse 10 drehbar gelagert, wobei
die Drehachse 10 vorzugsweise von einem gabelförmigen Träger 11 gehalten ist. Der
gabelförmige Träger 11 wird getragen und bewegt von einem in Figur 1 nur schematisch
dargestellten Walzschlitten 4. Der Walzschlitten 4 ist starr verbunden mit einem Vorschubantrieb
5, der im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 als Hydraulikzylinder ausgebildet ist und
eine stufenlose Bewegung des Walzschlittens 4 und damit des Trägers 11 für das Werkzeug
2 ermöglicht. Die Bewegungsgeschwindigkeit und die Bewegungsgröße, die vom Vorschubantrieb
5 erzeugt wird, wird von der Maschinensteuerung 7 überwacht und geregelt. Da es im
Stand der Technik bekannt ist, einen Hydraulikmotor oder eine strömungsmittelbetätigte
Kolben-Zylinder-Einheit nach Weggröße und Geschwindigkeit zu regeln, wird hier auf
eine genauere Beschreibung der Art der Verbindung zwischen Vorschubantrieb 5 und Maschinensteuerung
7 verzichtet. Auf die Maschinensteuerung und damit auf deren Steuerungs- oder Regelungsbefehle
kann Einfluß genommen werden durch die Eingabeeinrichtung 12, die auch als Programmiereinrichtung
für die Maschinensteuerung verwendet werden oder ausgebildet sein kann.
[0026] Zur Durchführung der Bearbeitung des Werkstückes 1 wird das Werkzeug 2 aus einer
nicht dargestellten Rückzugslage radial auf das Werkstück 1 durch Betätigung des Vorschubantriebes
5 zu bewegt solange, bis die Drehachsen 9 und 10 von Werkstück 1 und Werkzeug 2 den
Abstand A aufweisen. Hierzu hat sich somit das Werkzeug 2 in Richtung S1 bewegt. Ein
Wegsensor 6 stellt hierbei das Erreichen des Abstandes A fest und gibt einen entsprechenden
Impuls an die Maschinensteuerung 7. Dies ist durch die Linie 13symbolisiert. Die Maschinensteuerung
7 wird veranlaßt nunmehr ggfls. entsprechend einer Vorprogrammierung die Bearbeitung
des Werkstückes 1 mit festgelegten oder vorprogrammierten Werten vorzunehmen. Solche
Werte können vorprogrammiert oder eingegeben werden über die Eingabeeinrichtung 12,
so daß bei Bedarf die Maschinensteuerung 7 die notwendige Information aus der Eingabeeinrichtung
12 abfragen kann oder diese direkt von der Eingabeeinrichtung 12 erhält. Dies wird
symbolisiert durch die Pfeile 14.
[0027] Ausgehend von der Position des Abstands A erhält der Vorschubantrieb 5 über die Maschinensteuerung
7 die Anweisung den Vorschub S2 zu fahren. Hierbei handelt es sich um die Anweisung
eine bestimmte Vorschubgeschwindigkeit oder eine Geschwindigkeitsfunktion, je nach
Programm der Maschinensteuerung 7, einzuhalten. Der Informationsaustausch zwischen
dem Vorschubantrieb 5 und der Maschinensteuerung 7 wird symbolisiert durch die Pfeile
15. Für die Abarbeitung des Programms benötigt die Maschinensteuerung je nach Programm
eine Information über die Wegänderung Delta A, die sie vom Wegsensor 6 erhält. Der
Informationsweg ist symbolisiert durch die Linie 16.
[0028] Nachdem der Vorschubweg Delta A zurückgelegt ist, weisen die Drehachsen 9 und 10
den Endabstand Al auf, bei dessen Erreichung die Vorschubbewegung S2 gestoppt, und
ggfls. nach einer Bewegungspause, umgekehrt werden kann in Richtung S3. Je nach Arbeitsprogramm
und Art des Werkstückes und des Werkstoffes des Werkstückes, kann bei Erreichung des
Abstandes A1 bereits das Fertigmaß des Werkstückes 1 vorliegen. Es ist aber auch möglich,
daß z.B. abhängig vom Übermaß des Rohlings und vom Elastizitätsmodul des Werkstoffes
des Werkstückes 1, die Umkehrbewegung S3 aus der Position A 1 zur Erreichung des Fertigmaßes
erforderlich ist. Hierbei kann die Vorschubgeschwindigkeit des Vorschubes S3 mit zunehmendem
Abstand zum Ausgangabstand A l durchaus größer werden. Sie kan u.U. sogar vor Erreichen
des Abstandes A in eine Eilgangrückzugsbewegung umgewandelt werden.
[0029] Über die Wegmeßeinrichtung, die aus dem Wegsensor und aus Mitteln die die Signale
des Wegsensors verarbeiten besteht, wobei letztere vorzugsweise in die Maschinensteuerung
7 integriert sind, kann mit Hilfe der Maschinensteuerung und ggfls. der zugehörigen
Programmierung über den Vorschubantrieb 5 eine Vorschubbewegung unterschiedlicher
und wechselnder Geschwindigkeitsfunktion erzeugt werden. Aber auch die Vorschubkraft
und damit die Walzkraft kann, beispielsweise wegabhängig, verändert werden.
[0030] Die Abbildung 2 zeigt eine Einrichtung, die im wesentlichen gleich aufgebaut ist
wie die Einrichtung nach Abbildung 1. Dort ist jedoch zwischen dem Walzschlitten 4
und dem Vorschubantrieb 5 noch ein Walzkraftsensor 3 eingebaut. Dieser Walzkraftsensor
3 kann unterschiedlichen Aufbau aufweisen. Er kann direkt auf die Walzkraft, beispielsweise
mittels eines Piezokristalls, reagieren, oder aber auf die von der Walzkraft im Walzschlitten
4 erzeugte Verformung, die z.B. von einem Dehmeßstreifen erfaßt werden kann. Er könnte
auch als Druckschalter ausgebildet sein, der den Druck des die Walzkraft erzeugenden
Druckmediums überwacht. Auch andere Einrichtungen wären denkbar. Es könnten z.B. optische
Mittel vorgesehen sein, die auf die Spannungsveränderung in den die Walzkraft übertragenden
Bauteilen reagieren. Es soll auch der angegebene Ort des Einsatzes des Walzkraftsensors
3 nicht durch die Anordnung nach Abbildung 2 festgelegt sein. Beispielsweise könnte
es sinnvoll sein bei Anwendung eines Dehnmeßstreifens diesen in der Drehachse des
Werkzeugs 2 anzuordnen.
[0031] Unabhängig davon welcher Bauart der Walzkraftsensor 3 ist und wo er -wenn auch in
zweckmäßiger Weise- angeordnet ist, so soll auf jeden Fall der Walzkraftsensor seine
Information an die Maschinensteuerung 7 liefern, was durch den Pfeil 17 symbolisiert
ist. Bei dieser Anordnung kann dann das Werkzeug 2 über den Vorschubantrieb 5 in Richtung
S1 gegen das Werkstück 1 gefahren werden und es kann dann, beispielsweise bei Erreichung
eines bestimmten Walzdruckes oder einer bestimmtenn Walzkraft, deren Erreichen durch
den Walzkraftsensor 3 der Maschinensteuerung 7 mitgeteilt wird, der vorgesehene Bearbeitungsablauf
von der Maschinensteuerung 7 abgearbeitet werden. Hierbei ist denkbar, daß sowohl
die Information vom Walzkraftsensor, als auch die Information des Wegsensors ein Kriterium
für die Abarbeitung des Bearbeitungsablaufs bzw. für den Beginn dieses Ablaufes darstellen.
So ist es beispielsweise denkbar daß dann, wenn der Abstand A noch nicht erreicht
ist, gleichzeitig aber das Erreichen eines bestimmten Druckes des Druckmediums vom
Sensor 3 angezeigt wird, die Maschine stillgesetzt wird, weil dann entweder ein Werkstück
1 mit unzulässiger Aufmaßtoleranz vorliegt oder aber die kinematische Kette des Vorschubantriebs
irgendwo einen Defekt aufweist, der die Einrichtung hemmt und einen Druckanstieg im
Vorschubantrieb erzeugt.
Ebenso ist es denkbar daß dann, wenn der Abstand A überschritten ist und eine vorgegebene
Überschreitungstoleranz ebenfalls überschritten ist bevor eine ausreichende Walzkraft
vom Walzkraftsensor 3 gemeldet wird, das bearbeitete Werkstück als Ausschuß entnommen
wird, weil der Aufmaßbetrag des Rohlings zu gering war. Eine Reihe weiterer Funktionskontrollen
sind noch möglich.
[0032] Figur 3 zeigt eine Einrichtung, die im Prinzip den Einrichtungen nach den Figuren
1 und 2 entspricht, jedoch ausgelegt ist für eine Innenbearbeitung. Während beispielsweise
mit den Einrichtungen nach den Figuren 1 und 2 ringförmige oder scheibenförmige Körper
an ihrem äußeren Umfang gewalzt werden können, kann mit einer Einrichtung nach der
Figur 3 ein ringförmiger Körper an der inneren Oberfläche des Ringes bearbeitet werden.
Die genannten Körper müssen nicht unbedingt eine glatte Oberfläche haben sondern können,
und dies ist in Figur 3 angedeutet, an der zu walzenden Oberfläche durchaus verzahnt
sein. Insbesondere das Walzen von verzahnten Körpern zeigt auch schon der eingangs
beschriebene Stand der Technik. Ähnlich wie dort bereits gezeigt, ist eine Werkstückaufnahme
8 vorgesehen, die auf einer nicht näher bezeichneten Unterlagen aufliegen kann und
frei drehbar ist. In diese Werkstückaufnahme 8 ist das als innenverzahntes Zahnrad
ausgebildete Werkstück 1ʹ eingelegt. Die Werkstückaufnahme 8 ist ebenfalls als Ring
ausgebildet und kann in Anlage gebracht werden an eine Druckscheibe 18, die um eine
zur Werkstückachse parallele Achse 20 drehbar gelagert ist. Die Achse 20 ist auf einem
Walzschlitten 4ʹ angegordnet, der in Richtung des Pfeiles 19 verchiebbar ist. Der
Walzschlitten 4 wird von einer Vorschubspindel 21 bewegt. Hierbei wird die Vorschubspindel
21 über eine Übersetzung 22 von einem Vorschubantrieb 5ʹ angetrieben. Auch hier ist
wiederum in der kinematischen Kette des Vorschubantriebs ein Walzkraftsensor 3 der
bereits beschriebenen Art angeordnet. Weiterhin steht auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 der Vorschubantrieb 5ʹ sowie der Walzkraftsensor 3 in Verbindung mit
der Maschinensteuerung 7, was durch die Pfeile 15ʹ und 17ʹ symbolisiert ist.
[0033] Im inneren Freiraum des Werkstückes 1ʹ ist im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ein
Zahnrad als Werkzeug 2ʹ auf der Achse 23 drehbar und von einem nicht näher dargestellten
Hauptantrieb drehantreibbar gelagert.
[0034] Bei der Lagerung des Werkzeuges 2ʹ kann es sich sowohl um eine sogen. fliegende Lagerung
handeln als auch um eine Lagerung, bei der die Achse 23 an ihren beiden Enden abgestützt
ist, wie dies im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 symbolisch dargestellt ist.
[0035] Auch im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist ein Wegsensor 6 vorgesehen, der den
Abstand der parallel zueinander angeordneten Achsen 20 und 23 überwacht.
[0036] Im Ausführungsbeispiel ist die Drehachse 23 des Werkzeuges 2ʹ ortsfest angeordnet,
während die Drehachse 9ʹ des Werkstückes 1ʹ parallel zur Drehachse 23 verschoben werden
kann. Diese Verschiebung wird bewirkt durch eine entsprechende Verschiebung der Achse
20 mit der Druckscheibe 18, wobei diese Achse 20 in bereits beschriebener Weise vom
Walzschlitten 4 in Richtung des Pfeils 19 bewegt werden kann. In Ausgangsstellung
können die Achse 9ʹ und 23 übereinanderfallen. Zur Einleitung einer Werkstückbearbeitung
wird dann von der Maschinensteuerung der Vorschubantrieb 5ʹ betätigt und damit über
die Übersetzung 22 die Vorschubspindel 21 bewegt, wodurch abhängig von der Drehrichtung
der Vorschubspindel 21, der Walzschlitten 4 verschoben wird. Sobald durch diese Verschiebung
die Druckscheibe 18 zur Anlage an der Werkstückaufnahme 8 kommt, wird auch diese gleichsinnig
mit verschoben. Hierdurch entfernen sich die Achsen 9ʹ und 23 voneinander bis der
Abstand A 1 erreicht ist. Dieser Abstand A 1 kann vom Wegsensor 6 ermittelt und an
die Maschinensteuerung 7 gemeldet werden. Es ist aber auch möglich diesen Abstand
A l nicht als festes Abstandsmaß vorzugeben, sondern als das Maß zu definieren, bei
dem das Werkzeug 2ʹ und das Werkstück 1ʹ in einer solchen gegenseitigen Anlage gekommen
sind, daß über den Walzkraftsensor 3 das Vorhandensein einer bestimmten Walzkraft
an die Maschinensteuerung 7 gemeldet wird. Die Maschinensteuerung 7 kann dann bei
Bedarf am Wegsensor 6 den dazu gehörigen Abstand A 1 abfragen, speichern und weiterverwerten.
Ist also ein Abstand A 1 eingefahren oder nach Vorliegen einer bestimmten Walzkraft
festgestellt worden, so können hiervon abhängig bestimmte vorgegebene Arbeitsschritte
eingeleitet oder ein vorprogrammiertes Arbeitsprogramm abgefahren werden. Hierbei
kann beispielsweise der Betrag A 1 durch entsprechende Verschiebung der Druckscheibe
18 und damit der Werkstückaufnahme 8 um den Betrag Delta A vergrößert werden, wobei
der sich dann ergebende Abstand A 1 + Delta A einer Endlage entsprechen soll. Der
Verfahrweg Delta A kann hierbei wieder vom Wegsensor 6 ermittelt und an die Maschinensteuerung
7 weitergeleitet werden. Gleichzeitig wird von der Maschinensteuerung am Vorschubantrieb
5ʹ eine bestimmte Vorschubgeschwindigkeit vorgegeben deren Einhaltung vom Wegsensor
6 über die sich ergebende Wegveränderung in Abhängigkeit von der dazu benötigten
Zeit überwacht wird. Evtl. Abweichungen werden hierbei von der Maschinensteuerung
7 sofort erkannt und korrigiert.
[0037] Mindestens während des Walzvorganges wird das Werkzeug 2ʹ von einem nicht näher dargestellten
Hauptantriebsmotor, dessen Drehrichtung reversierbar ist, angetrieben. Hauptantriebsmotor
und Vorschubantrieb 5ʹ können hierbei vorteilhafterweise über die Maschinensteuerung
7 miteinander verknüpft sein, so daß Antriebsgeschwindigkeit des Hauptantriebsmotors
und Geschwindigkeit des Vorschubes miteinander gekoppelt sind. Dies erleichtert die
Werkstückbearbeitung, weil hierdurch eine bestimmte Vorschubgröße in Abhängigkeit
von der Umdrehung des Werkstückes oder des Werkzeuges eingestellt und damit auf die
Werkstoffeigenschaften eingegangen werden kann und es ist eine solche Verknüpfung
gleichzeitig maschinensichernd, weil bei Ausfall des Hauptantriebs automatisch der
Vorschubantrieb stillgesetzt und damit eine Zerstörung von Werkstück, Werkzeug und
Maschine verhindert wird.
[0038] Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen war der Meßsensor 6 so angeordnet,
daß er den Abstand der Werkzeugachse und der Werkstückachse oder den Abstand der Werkzeugachse
zu einem anderen Bezugsbauteil, bei Figur 3 der Achse 20, messen konnte. Dies ist
bereits eine günstige Anordnung des Wegsensors. Hierbei muß jedoch eine gewisse elastische
Verformung zwischen den in ihrer Abstandslage gemessenen Bauteilen während der Bearbeitung
hingenommen werden, wodurch auch eine gewisse Meßungenauigkeit bezüglich der Werkstückabmessungen
entsteht. Die Größe dieser Meßungenauigkeit ist jedoch gering und kann üblicherweise
hingenommen werden. Daher ist es auch denkbar, daß der Wegsensor 6 beispielsweise
die Lage der die Achse 23 und 20 im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 tragenden Bauteile
relativ zueinander mißt, weil hierdurch die hinzunehmende Ungenauigkeit gegenüber
der vorher beschriebenen Variante nicht nennenswert wächst. Bei höheren Anforderungen
an die Genauigkeit ist jedoch auch eine entsprechend verbesserte Anordnung des Wegsensors
6 möglich, wie dies in Abbildung 1 angedeutet ist. Dort ist ein als alternative Ausführung
zu verstehender Wegsensor eingezeichnet und mit Aʹ bezeichnet. Dieser Wegsensor tastet
direkt Werkstück und Werkzeug an deren Umfangsfläche an. Hierbei ist der mit Aʹ bezeichnete
Wegsensor vorzugswseise selbst nicht fixiert sondern freischwimmend aufgehängt, so
daß er sich in Richtung der Relativbewegung von Werkstück und Werkzeug voneinander
frei bewegen kann. In dieser Lage können dann ganz bestimmte vordefinierte Punkte
an der Oberfläche auch während der Bewegung der beiden genannten Teile relativ zueinander
angetastet werden. Dies ist die genaueste Möglichkeit der Abstandsmessung, weil Ungenauigkeiten
durch in ihrer Größe unbekannte elastische Verformungen sonstiger Bauteile der Einrichtung
eliminiert sind. Mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen
beschriebenen Einrichtung, deren prinzipieller Aufbau im wesentlichen den bereits
bekannten Einrichtungen entsprechen kann, wird es erstmals möglich im Einstich zu
walzende Werkstücke mit einem Walzwerkzeug zu walzen und hierbei gegenüber dem Stand
der Technik deutlich verbesserte Maßgenauigkeiten des Werkstückes zu erzielen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0039]
1 Werkstück
1ʹ Werkstück
2 Werkzeug
2ʹ Werkzeug
3 Walzkraftsensor
4 Walzschlitten
4ʹ Walzschlitten
5 Vorschubantrieb
5ʹ Vorschubanrieb
6 Wegsensor
7 Maschinensteuerung
8 Werkstückaufnahme
9 Drehachse
9ʹ Drehachse
10 Drehachse
11 gabelförmiger Träger
12 Eingabeeinrichtung
13 Linie
14 Pfeil
15 Pfeile
15ʹ Pfeile
16 Linie
17 Pfeil
17ʹ Pfeil
18 Druckscheibe
19 Pfeil
20 Achse
21 Vorschubspindel
22 Übersetzung
23 Achse
1. Verfahren zum Walzen von Werkstücken aus duktilem Werkstoff, bei dem ein Walzwerkzeug
dem Werkstück zugeführt wird und auf dieses mit einer Walzkraft wirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem vorgegebenen Zeitpunkt des Arbeitsablaufes an mindestens ein bestimmter
Abstand (A) und/oder die Änderung des Abstandes (Delta A) zwischen Werkstück (1) und
Werkzeug (2) erfaßt und zur Steuerung oder Regelung des weiteren Bearbeitungsablaufes
verwertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit des genannten
Abstandes (A) oder der genannten Änderung des Abstandes (Delta A) die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder die Vorschubrichtung (S1, S2, S3) und/oder die Walzgeschwindigkeit gesteuert
oder geregelt wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung des Abstandes (Delta A) aus dem entsprechenden Relativweg zwischen
Werkstück (1) und Werkzeug (2) ermittelt wird.
4. Verfahren mindestens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene
Zeitpunkt durch das Erreichen mindestens eines vorgegebenen Arbeitsparameters bestimmt
ist.
5. Verfahren mindestens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgegebene
Zeitpunkt durch das Erreichen einer definierten Walzkraft bestimmt ist.
6. Verfahren mindestens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder die Walzgeschwindigkeit stufenförmig geändert wird.
7. Verfahren mindestens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubgeschwindigkeit
und/oder die Walzgeschwindigkeit auf der jeweiligen Stufenebene konstant gehalten
wird.
8. Verfahren mindestens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Relativweg
zwischen Werkstück und Werkzeug durch eine Positionserfassung definierter Orte an
der Oberfläche von Werkstück (1) und Werkzeug (2) erfolgt.
9. Verfahren mindestens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (A)
und/oder die Änderung des Abstandes (Delta A) zwischen Werkstück (1) und Werkzeug
(2) durch die Erfassung der Positionen definierter Orte an der Oberfläche von mit
dem Werkstück (1) und dem Werkzeug (2) zusammenwirkenden Bauteilen erfolgt.
10. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, mit Mitteln
für die Aufnahme eines Werkstückes, Mitteln für die drehbare Aufnahme eines Werkzeuges,
sowie mit Mitteln um Werkstück und Werkzeug zur Durchführung einer Walzbearbeitung
relativ zueinander zu bewegen und mindestens während der Walzbearbeitung drehanzutreiben,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens Elemente (6) eines Wegmeßsystems (6,7)
zur Erfassung der Positionen von Werkstück (1) und Werkzeug (2) relativ zueinander
aufweist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch Mittel zur Aktivierung des
Wegmeßsystems (6,7).
12. Einrichtung mindestens nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
mindestens eine definierte Größe mindestens eines Arbeitsparameters erfassen und in
Abhängigkeit hiervon die Aktivierung des Wegmeßsystems (6,7) vornehmen.
13. Einrichtung mindestens nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
geeignet sind, die Walzkraft oder den Arbeitsdruck eines die Walzkraft erzeugenden
Druckmediums zu erfassen.
14. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß Elemente des Wegmeßsystems (6,7) als Taster ausgebildet sind zur Antastung der
definierten Orte an den genannten Oberflächen.
15. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß eine programmierbare Steuereinrichtung (7) vorgesehen ist zur Programmierung mindestens
einer definierten Größe oder einer Funktion mindestens eines Arbeitsparameters.
16. Einrichtung mindestens nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegmeßsystem
(6,7) mit der Steuereinrichtung (7) verbunden ist.
17. Einrichtung mindestens nach einem der Ansprüche 10 bis 16, gekennzeichnet durch
einen stufenlos regelbaren Vorschubantrieb (5), der in einer kinematischen Kette einen
Walzkraftsensor (3) aufweist, der seinerseits mit der Steuereinrichtung (7) verbunden
ist.
18. Einrichtung mindestens nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch einen stufenlos
regelbaren Hauptantrieb, der mit der Steuereinrichtung (7) derart verbunden ist,
daß Vorschubantrieb (5) und Hauptantrieb in gegenseitiger Abhängigkeit betreibbar
sind.
19. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Walzkraftübertragungssystem vorgesehen ist.