[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entnahme von einzelnen
Gegenständen, insbesondere Web-, Druck- und Sticketiketten oder Kleinbauteilen, von
einem Gegenstandsvorrat in Form eines insbesondere in einem Behältnis untergebrachten
Stapels oder einer reihenweisen Anordnung in einer Ebene und zum Transport der erfaßten
einzelnen Gegenstände in eine vorgegebene Abnahmeposition.
[0002] Für das Befestigen von Web-, Druck- und Sticketiketten durch Nähverbindungen an einem
Gewebezuschnitt, wie z.B. einem Bekleidungsstück, ist es bekannt, daß von der Näherin
die einzelnen Etiketten von Hand einem Etikettenstapel entnommen, in die für den Nähvorgang
erforderliche Position gebracht und dann angenäht werden. Diese Handhabung der Etiketten
ist jedoch mit einer geringen Arbeitsleistung und einem hohen Materialverlust verbunden,
da oftmals zusammenhängende Etiketten vor der Einzelverwendung von Hand voneinander
getrennt werden müssen oder als Ausschuß weggelegt werden, wenn das Vereinzeln zusammenhaftender
Etiketten zuviel Zeit in Anspruch nehmen sollte. Des weiteren ist es bekannt, derartige
Aufnähetiketten mittels speziell ausgebildeter Saugköpfe zu erfassen und vermittels
dieser Saugköpfe die Etiketten in die Aufnähposition zu bringen. Saugköpfe sind jedoch
nicht verwendbar bei Etiketten, die aus einem luftdurchlässigen Gewebe oder anderem,
gleiche Eigenschaften aufweisendem Material bestehen. Hinzu kommt, daß mit derartigen
Saugköpfen oftmals mehrere übereinanderliegende Etiketten gleichzeitig erfaßt werden,
so daß eine einzelne Trennung der Etiketten voneinander erforderlich wird. In den
meisten Fällen werden jedoch zusammenhaftende Etiketten, um eine entsprechende Arbeitsleistung
erbringen zu können, als Ausschuß weggelegt.
[0003] Zum Aufnehmen von einzelnen blattförmigen Gegenständen von einem Blattstapel ist
nach der US-A-3,316,877 ein Gerät bekannt, das mit einem Haftfinger versehen ist,
der eine klebmitteltragende Haftfläche aufweist, so daß bei einer Anlage des Haftfingers
an das aufzunehmende Blatt dieses mittels Klebkraft an dem Haftfinger gehalten wird
und so bei einem Verschwenken des Haftfingers in eine Abnahmeposition überführt werden
kann. Die Haftfähigkeit des Haftfingers wird durch ständiges Auftragen eines Haftklebstoffes
erzielt. Hierbei ist jedoch nachteilig, daß ein gleichmäßiges Auftragen des Haftklebers
auf die Greiffläche des Haftfingers nicht möglich ist. Hinzu kommt, daß durch das
ständige Erneuern der Klebeschicht an dem Haftfinger keine hohe Arbeitsleistung dieses
Gerätes erreicht werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Vorrichtung und ein Verfahren für eine einwandfreie
Einzelentnahme von Gegenständen , insbesondere von Web-, Druck- und Sticketiketten
, und zwar unabhängig von dem jeweiligen Material, aus dem die Gegenstände bzw. die
Etiketten bestehen, von einem Gegenstandsstapel zu schaffen, wobei der Entnahme-,
Ablegungs- und Darreichungsvorgang von Hand oder automatisch ab ablaufend ist und
der entnommene einzelne Gegenstand in eine vorgegebene Abnahmeposition oder in eine
für die Näherin ergonomisch günstige Position gebracht wird, so daß ohne Materialverluste
eine hohe Arbeitsleistung erzielbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung gemäß der eingangs beschriebenen
Art vorgeschlagen, die erfindungsgemäß aus einem Tragrahmen, Traggestell od.dgl. mit
einem in diesem feststehend angeordneten oder einendseitig höhenverschwenkbar gelagerten
Schwenkarm mit beidseitig sich über die Schwenkarmlänge sich erstreckenden Führungsbahnen
für ein an den Führungsbahnen entlang geführtes Haftband aus einem streifenförmigen
Träger mit einer außenseitigen Beschichtung aus einem Haftklebstoff besteht, wobei
das Haftband um das freie, kopfartig ausgebildete Ende des Schwenkarmes unter Ausbildung
einer kleinen Haftfläche als Gegenstandsgreifabschnitt herumgeführt ist und wobei
der Tragrahmen, das Traggestell od.dgl. im Befestigungs- oder Anlenkungsbereich des
Schwenkarmes eine Haftband-Vorratsrolle und eine Haftband-Aufwickelrolle trägt, von
denen die Haftband-Aufwickelrolle mit einer Antriebseinrichtung für einen kontinuierlichen
oder schrittweisen Vorlauf des Haftbandes zur Erneuerung des jeweils haftunfähigen
Gegenstandsgreifabschnittes durch einen haftfähigen Gegenstandsgreifabschnitt verbunden
ist.
[0006] Des weiteren sieht die Erfindung eine Vorrichtung vor, die aus einer etwa senkrecht
stehenden Führungsschiene mit einem in Führungsschienenlängsrichtung mittels einer
Antriebseinrichtung verfahrbaren Schlitten besteht, der in seinem unteren Bereich
einen seitlich auskragenden Greifarm mit einer sich über die Greifarmlänge an der
Greifarmunterseite ertreckenden Führungsbahn für ein an dieser entlang geführtes Haftband
aus einem streifenförmigen Träger mit einer außenseitigen Beschichtung aus einem Haftklebstoff
trägt, wobei das Haftband um das freie, kopfartig ausgebildete Ende des Greifarmes
unter Ausbildung einer kleinen Haftfläche als Gegenstandsgreifabschnitt herumgeführt
ist, und der in seinem oberen Bereich einen sich nach beiden Seiten des Schlittens
erstreckenden, etwa parallel und in einem Abstand zu dem Greifarm verlaufenden Tragarm
aufweist, dessen dem Greifarm abgekehrter, rückwärtiger Tragarmabschnitt eine Vorratsrolle
für das Haftband und der dem Greifarm zugekehrte Tragarmabschnitt eine Aufwickelrolle
für das Haftband trägt, die mit einer Antriebseinrichtung für einen kontinuierlichen
oder schrittweisen Vorlauf des Haftbandes zur Erneuerung der jeweils haftunfähigen
Gegenstandsgreifabschnitte durch haftfähige Gegenstandsgreifabschnitte verbunden
ist, wobei als Antriebseinrichtung für den Schlitten z.B. ein Riementrieb vorgesehen
ist, der aus je einer an dem oberen Ende und an dem bodenseitigen Ende der Führungsschiene
angeordneten Führungsrolle und einem über diese Führungsrollen geführten Riemen besteht,
dessen der Führungsschiene zugekehrter Trum mit dem Schlitten fest verbunden ist,
wobei die bodenseitige Führungsrolle mit einem Antriebsmotor verbunden ist, und wobei
die Führungsschiene mit ihrem bodenseitigen Ende an einer Tragscheibe befestigt ist,
die auf einer Standplatte um eine senkrechte Achse verdrehbar angeordnet und die über
ein Zahnradgetriebe mit einer Antriebseinrichtung verbunden ist, wobei auf der Standplatte
in einem Abstand von der Führungsschiene mindestens ein oben und seitlich offen ausgebildetes
Behältnis für einen Stapel der zu erfassenden Gegenstände angeordnet ist.
[0007] Des weiteren wird zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren zur Entnahme von einzelnen
Gegenständen, wie Web-, Druck- und Sticketiketten oder Kleinbauteilen, von einem vorzugsweise
in einem kartonartigen Behältnis untergebrachten Gegenstandsstapel und zur Überführung
der einzelnen Gegenstände in eine für die Verarbeitung der Gegenstände erforderliche
Position oder vorgegebene Ablageposition vorgeschlagen, bei dem man erfindungsgemäß
um das freie Ende eines greiffingerartigen,verschwenkbaren Armes ein bandförmiges
Haftband aus einem streifenförmigen Träger mit einer außenseitigen Beschichtung aus
einem Haftklebstoff herumführt, fortlaufend im Umlenkbereich des Haftbandes an dem
freien Ende des verschwenkbaren Armes kleine Haftflächen als Gegenstandsgreifabschnitte
ausbildet, vermittels dieser durch Druckauflage auf den jeweils oben liegenden Gegenstand
des Gegenstandsstapels den Gegenstand vermittels Adhäsionskräfte einzeln erfaßt,
den erfaßten Gegenstand vom Gegenstandsstapel abhebt und durch Verschwenken des Armes
in eine vorgegebene, z.B. für eine Näherin ergonomisch günstige Abnahmeposition überführt,
wobei durch Weitertransport des Haftbandes um das freie Ende des verschwenkbaren Armes
unwirksame Haftflächen des Haftbandes durch wirksame, im Umlenkbereich des Haftbandes
am freien Ende des verschwenk baren Armes liegende, wirksame Haftflächen ersetzt
werden, wobei das Absetzen, Anheben und Überführen der einzelnen Gegenstände mittels
des verschwenkbaren Armes in die jeweils erforderliche oder vorgegebene Abnahmeposition
von Hand oder programmgesteuert ist.
[0008] Mit diesem Verfahren und einer derart ausgebildeten Vorrichtung ist es möglich, von
einem Etikettenstapel Etiketten einzeln zu entnehmen und in eine z.B. für die Näherin
ergonomisch günstige Position entweder von Hand oder automatisch zu bringen. Vermittels
des Aufnahmekopfes des Schwenkarmes oder des Greifarmes der Vorrichtung und des im
Aufnahmekopfbereich ausgebildeten und jeweils immer zur Verfügung stehenden Haftabschnittes
des Haftbandes ist es möglich, nach leichter Druckauflage auf das jeweils oberste
Etikett eines Etikettenstapels die Etiketten einzeln zu entnehmen und entweder von
Hand oder durch die mit dem Schwenkarm oder dem Greifarm zusammenwirkende Steuereinrichtung
das erfaßte Etikett in den Bearbeitungsbereich der Näherin zu überführen oder in
eine vorgegebene, andere Abgabeposition zu bringen, wobei das Etikett während des
Überführungs- und Transportvorganges eine etwa waagerechte Stellung einnimmt, so daß
das Etikett aufgrund seiner Positionierung lediglich für die Durchführung des Nähvorganges
auf das entsprechende Material abgesenkt zu werden braucht, auf das das Etikett aufgenäht
oder befestigt werden soll, wobei die Trennung des vom Aufnahmekopf des Schwenkarmes
oder des Greifarmes gehaltenen Etikettes mühelos durch geringes Festhalten des Etikettes
von Hand und ohne großen Kraftaufwand vorgenommen wird, wobei jedoch auch eine Abnahme
des Etikettes mittels einer entsprechend ausgebildeten mechanischen Einrichtung vorgenommen
werden kann. Der Aufnahmekopf der Entnahmevorrichtung ist gebildet durch das freie
Ende des Schwenkarmes bzw. des Greifarmes und von dem Haftbandabschnitt, der im Umlenkungsbereich
des freien Endes des Schwenkarmes bzw. des Greifarmes um dessen freies Ende herumgeführt
ist. Das freie Ende des Schwenkarmes bzw. des Greifarmes ist etwa fingerartig ausgebildet,
so daß dem Umlenkungsbereich des Haftbandes ein kleiner Winkel bzw. kleiner Radius
zugrunde liegt, so daß aufgrund dieser Haftbandführung um das freie Ende des Schwenkarmes
bzw. des Greifarmes jeweils nur eine relativ kleine Haftfläche für den Aufnahmevorgang
eines Etikettes zur Verfügung gestellt wird. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
das von dem Schwenkarm bzw. Greifarm erfaßte Etikett lediglich in die für die Näherin
ergonomisch günstige Position zu bringen, in der dann das Etikett von Hand erfaßt
und für die Durchführung des Nähvorganges auf das Material abgelegt wird, auf das
das Etikett befestigt werden soll.
[0009] Dadurch, daß das Erfassen der einzelnen Etiketten mittels einer jeweils zur Verfügung
gestellten Haftfläche eines Haftbandes, also mittels eines Haftklebers, erfolgt, können
alle Arten von Etiketten einem Etikettenstapel entnommen werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß mehrere Etiketten auf einmal ergriffen werden. Es ist somit möglich,
Etiketten unabhängig von ihrem Material, aus dem diese bestehen, sicher zu erfassen
und in die jeweils gewünschte oder vorgegebene Abnahmeposition mittels der Gesamt
vorrichtung durch Verschwenken des Schwenkarmes oder des Greifarmes zu bringen.
[0010] Dadurch, daß das Haftband an der oberen und unteren Fläche des Schwenkarmes oder
nur an der unteren Fläche des Greifarmes entlang geführt ist und dadurch, daß das
Haftband vermittels einer Aufwickelrolle aufgewickelt wird, die mit einer Antriebseinrichtung
in Verbindung steht, besteht die Möglichkeit, daß im Bereich des Aufnahmekopfes des
Schwenkarmes bzw. des Greifarmes liegende unwirksame Haftflächen des Haftbandes jederzeit
durch wirksame Haftflächen ersetzt werden, indem das Haftband über den Aufnahmekopf
des Schwenkarmes bzw. Greifarmes gezogen wird, wobei ein selbsttätiger Vorlauf vorgesehen
sein kann, so daß nach jeder Etikettenaufnahme oder nach der Aufnahme mehrerer Etiketten
hintereinander dann automatisch die bereits benutzte Haftfläche des Haftbandes aus
dem Bereich des Aufnahmekopfes wegtransportiert und ein neuer, wirksamer Haftflächenabschnitt
des Haftbandes in den Aufnahmekopfbereich gebracht wird. Neben einem kontinuierlichen
Vorlauf des Haftbandes besteht auch die Möglichkeit eines schrittweisen Weitertransportes
des Haftbandes, wobei alle Vorlaufbewegungen des Haftbandes programmgesteuert sein
können.
[0011] Durch die Anwendung der Vorrichtung, insbesondere zur Etikettenaufnahme ergeben
sich folgende weitere Vorteile:
- Verschiedene Haftbandbreiten sind verwendbar.
Ein Übergang von einer Haftbandbreite zu einer anderen Haftbandbreite erfordert keine
Umstellung des Greifkopfes.
- Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Etikettenformate. Jedes Etikettenformat
wird ergriffen; einsetzbar bei jedem Etikettenmaterial.
- Die Vorrichtung ist geeignet, als funktionsfähige Baugruppe in automatische Maschinenabläufe
integriert zu werden.
- Durch verstellbare und einstellbare Aufwickelgeschwindigkeiten für das verbrauchte
Haftband kann der Verbrauch an Haftband auf ein optimales Minimum herabgesetzt werden.
- Durch Auswahl eines geeigneten Haftklebstoffes arbeitet die Vorrichtung in Bezug
auf das Etikett vollkommen rückstandsfrei.
- Eine Vorbehandlung der Etiketten , z.B. durch Imprägnierung od.dgl., ist nicht erforderlich.
- Dadurch, daß der Schwenkarm bzw. der Greifarm um eine senkrechte Achse um 360° verdrehbar
ist, ist jede gewünschte oder vorgegebene Abnahmeposition erreichbar.
- Die Anzahl der Etikettenstapel , von denen die Etiketten entnommen werden sollen,
ist nicht beschränkt auf nur einen einzigen Etikettenstapel. So besteht die Möglichkeit,
mehrere Etikettenstapel nebeneinanderliegend im Schwenkbereich des Schwenkarmes bzw.
des Greifarmes anzuordnen, so daß z.B. programmgesteuert nacheinander verschiedenartige
Etiketten von den entsprechend vorgesehenen Stapeln entnommen werden können, wenn
z.B. an einem Gegenstand mehrere , verschiedenartig ausgebildete Etiketten angebracht
werden müssen.
- Mit der Entnahmevorrichtung sind nicht nur Etiketten, sondern auch Kleinbauteile,
wie z.B. elektronische Bauteile, Kleinstbatterien od.dgl., entweder einem Stapel
oder einer in einer Ebene vorgesehenen reihenweisen Anordnung entnehmbar.
- Auch ein gewichtsmäßiges Aussortieren ist mittels der Vorrichtung möglich. Bei Verwendung
eines Haftbandes mit einer vorgegebenen Adhäsionskraft können aus einer Vielzahl von
Kleingegenständen mit unterschiedlichen Gewichten alle diejenigen Gegenstände mittels
des vom Haftband ausgebildeten Greifabschnittes an dem Ende des Schwenkarmes bzw.
des Greifarmes aussortiert werden, deren Gewicht der Adhäsionskraft entspricht, während
alle Gegenstände mit einem höheren Gewicht dann von dem Haftbandgreifabschnitt nicht
erfaßt werden, da die Haftkräfte dann nicht ausreichen, um diese Gegenstände erfassen
und halten zu können.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet,
wobei besonders vorteilhaft ist, wenn die Entnahmevorrichtung mit einem Behältnis
zusammenarbeitet, das aus einem etwa rechteckförmigen Verpackungskörper aus einem
Faltzuschnitt aus Karton, Pappe od.dgl. besteht, dessen Querschnitt dem Querschnitt
der zu einem Stapel zusammengefaßten Gegenstände, wie z.B. Etiketten, entspricht,
und dessen eine stirnseitige Wandfläche mittels einer Trennperforation an den die
Wandfläche begrenzenden Wandflächen gehalten ist, wobei eine Längswandfläche des Verpackungskörpers
mit einem sich über die gesamte Wandflächenlänge erstreckenden Wandabschnitt versehen
ist, der eine Breite aufweist, die der Breite des Schwenkarmes oder des Greifarmes
oder des Aufnahmekopfes der Vorrichtung entspricht und der mittels einer Trennperforation
derart in der Wandfläche enthalten ist, daß nach einem Heraustrennen der stirnseitigen
Wandfläche und des Wandabschnittes eine zusammenhängende Einfahröffnung für den Schwenkarm
oder den Greifarm erhalten wird.
[0013] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 teils in Ansicht, teils in einem senkrechten Schnitt eine Entnahmevorrichtung,
insbesondere für Etiketten,
Fig. 2 in einer Seitenansicht die als Handgerät ausgebildete Vorrichtung für die Entnahme
eines aufgenommenen und Weitergabe des Etiketts von Hand an eine weitere Arbeitsstation,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Entnahmevorrichtung in einer weiteren Arbeitsstellung,
Fig. 4 in einer schaubildlichen Ansicht eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 5 die Vorrichtung gemäß Fig.4 mit auf einen Etikettenstapel aufgesetztem Greifarm,
Fig. 6 die Vorrichtung gemäß Fig.4 während des Ausfahrens des Greifarmes mit einem
Etikett aus dem den Etikettenstapel aufnehmenden Behältnis,
Fig. 7 die Vorrichtung gemäß Fig.4 mit aus dem Bereich des Etikettenstapels herausgefahrenem
Greifarm mit einem erfaßten Etikett,
Fig. 8 die Vorrichtung gemäß Fig.4 mit seitlich verschwenktem Greifarm,
Fig. 9 die Vorrichtung gemäß Fig.4 während der weiteren Schwenkphase,
Fig.10 die Vorrichtung gemäß Fig.4 nach einer Drehung der Vorrichtung um etwa 180°,
Fig.11 die Vorrichtung gemäß Fig.4 nach einer fast um 360° vollzogenen Drehung,
Fig.12 in einer schaubildlichen Ansicht ein geschlossenes und versandtfertiges Behältnis
zur Aufnahme eines Etikettenstapels,
Fig.13 in einer schaubildlichen Ansicht das Behältnis gemäß Fig.12 in geöffneter Stellung,
Fig. 14 ein Prinzipschaltbild eines für die Vorrichtung gemäß Fig. 4 zu verwendendes
Programmschaltwerk, und
Fig. 15 Zeitdiagramm der in dem Programmschaltwerk gemäß Fig. 14 vorliegenden Signale.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte und mit 100 bezeichnete Vorrichtung zur Entnahme von
einzelnen Gegenständen, wie z.B. Etiketten E von einem Etikettenstapel ES, besteht
aus einem Tragrahmen, einem Traggestell od.dgl. 10, an dem ein stabförmiger Schwenkarm
11 einendseitig um eine waagerechte Achse 13 verschwenkbar gelagert ist, so daß das
freie Ende 12 des Schwenkarmes 11 in Pfeilrichtung Y höhenverschwenkbar ist. Wird
die Vorrichtung 100 als Handgerät benutzt, dann ist der Schwenkarm 11 an dem Tragrahmen
10 feststehend angeordnet, wobei dann der Tragrahmen 10 mit einer in der Zeichnung
nicht dargestellten griffartigen Handhabe versehen ist, um die Vorrichtung in der
Hand haltend bedienen zu können. Soll jedoch eine Etikettenentnahme kontinuierlich
und automatisch und auch die Weitergabe des aufgenommenen Etiketts an einen weiteren
Arbeitsplatz durchgeführt werden, dann ist die Vorrichtung 100 so ausgebildet, daß
sowohl der Schwenkarm 11 als auch der Tragrahmen 10 alle Bewegungen vollziehen kann,
die für das Aufnehmen eines Etiketts und für die Weitergabe der aufgenommenen Etiketten
erforderlich ist, wobei dann die einzelnen Arbeitsabläufe unter Verwendung entsprechender
Antriebseinrichtungen vollautomatisch gesteuert werden bzw. nach einem vorgegebenen
Programm ablaufen.
[0015] Der Schwenkarm 11 ist stabförmig ausgebildet und weist oben- und untenseitig Führungsflächen,
Führungsbahnen u.dgl. 11a,11b für ein Führen eines Haftbandes 20 auf, wobei dieses
Haftband 20, wie in Fig. 1 dargestellt, an dem Schwenkarm 11 derart geführt ist, daß
das Haftband 20 an dem freien Ende 12 des Schwenkarmes 11 umgelenkt wird. Das freie
Ende 12 des Schwenkarmes 11 ist kopfartig ausgebildet und bildet zusammen mit dem
jeweils umgelenkten Bereich des Haftbandes 20 am freien Ende des Schwenkarmes 11
einen Aufnahmekopf 112 für die Aufnahme von einzelnen Etiketten von einem Etikettenstapel.
[0016] Dieses Haftband 20 besteht aus einem streifenförmigen Träger, der auf seiner Außenseite
eine Beschichtung 21 aus einem Haftklebstoff aufweist. Das Trägerband selbst kann
dabei aus Papier, Gewebe oder einer Kunststoffolie bestehen und ist auf seiner Außenseite
mit dem Haftklebstoff beschichtet. Es besteht auch die Möglichkeit, ein farbiges Trägerband
zu verwenden, welches mit dem Haftklebstoff derart beschichtet ist, daß im Bereich
der Haftklebstoffbeschichtung die Farbe des Trägerbandes nicht erkennbar ist. Da bei
einem mehrmaligen Gebrauch des Haftbandes 20 die Haftklebschicht unwirksam wird, worauf
nachstehend noch näher eingegangen wird, kann die durch den Abtrag des Haftklebstoffes
sichtbar werdende Farbe des Trägerbandes zu Steuerungszwecken für den Vorschub des
Haftbandes 20 auf dem Schwenkarm 11 herangezogen werden, nämlich insofern, als z.B.
eine foto-elektronische Farb-Abtastung vorgenommen werden kann, z.B. mittels eines
lichtelektrischen Empfängers, wobei jedoch auch alle bekannten Farbmeßverfahren herangezogen
werden können. Wird über eine derartige Farbmeßeinrichtung ermittelt, daß im Bereich
des Aufnahmekopfes 112 das Haftband 20 keine Haftwirkung mehr zeigt, dann erfolgt
über die Erfassung der Farbintensität die Steuerung für den weiteren Vorlauf des Haftbandes
20 an dem Schwenkarm 11, so daß im Bereich des Aufnahmekopfes, d.h. am freien Ende
des Schwenkarmes 11, immer eine Haftfläche bzw. ein Haftflächenabschnitt des Haftbandes
20 zur Verfügung steht, der seine volle Kleb- bzw. Haftkraft besitzt. Vorzugsweise
ist die Farbmeßeinrichtung im Bereich des freien, kopfartigen Endes des Schwenkarmes
11 an dem Tragrahmen 10 angeordnet.
[0017] Als Haftband 20 können alle geeigneten, insbesondere alterungsbeständigen,Klebebänder
mit Klebstoffen verwendet werden, die eine ausreichende Haftung gewährleisten. Besonders
vorteilhaft sind Haftbänder, die mit einer elastischen und über einen längeren Zeitraum,
d.h. dauernd,klebfähigen Selbstklebemasse mit großen Adhäsions- und kleinen Kohäsionskräften
beschichtet sind, die schon unter geringem Druck bei Raumtemperatur auf den verschiedenen
Oberflächen sofort haften und deren Verbindung meist mehrmals gelöst werden kann.
[0018] Der Tragrahmen 10 der Entnahmëvorrichtung 100 weist ferner eine Vorratsrolle 22 für
das Haftband 20 und eine Aufwickelrolle 23 für dieses Haftband auf, wobei die Anordnung
sowohl der Vorratsrolle 22 als auch der Aufwickelrolle 23 derart ist, daß das Haftband
20 an den beiden Führungsflächen oder Führungsbahnen 11a,11b des Schwenkarmes 11 bei
gleichzeitiger Umlenkung an dem freien Ende 12 des Schwenkarmes 11 geführt ist. Die
Aufwickelrolle 23 steht mit einer bei 125 angedeuteten Antriebseinrichtung in Verbindung,
so daß die Aufwickelrolle 23 in Pfeilrichtung X umlaufend antreibbar ist und während
des Umlaufs das Haftband 20 aufwickelt und gleichzeitig das Haftband von der Vorratsrolle
22 abzieht. Zusätzliche bei 26 angedeutete Führungsrollen können vorgesehen sein.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist das Lager für die Haftband-Vorratsrolle
22 in Verlängerung des Schwenkarmes 11 an dem Tragrahmen 10 angeordnet, so daß dann
die zwischen dem Ende 12a des Schwenkarmes 11 und der Vorratsrolle 22 liegende Führungsrolle
26 derart angeordnet ist, daß das Haftband 20 an der unteren Führungsfläche 11b des
Schwenkarmes 11 entlanggeführt werden kann. Die Haftband-Aufwickelrolle 23 ist dann
versetzt zu der Vorratsrolle 22 oberhalb des rückwärtigen Endes 12a des Schwenkarmes
11 an dem Tragrahmen 10 gelagert, wobei auch die Antriebseinrichtung 125 für die
Aufwickelrolle 23 in oder an dem Tragrahmen 10 angeordnet ist. Bei der Verwendung
einer elektromotorischen Antriebseinrichtung ist dann eine in der Zeichnung nicht
dargestellte erforderliche Stromzuführungsleitung vorgesehen. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, daß für einen Handbetrieb der Vorrichtung 100 an oder in dem Tragrahmen
10 vorzugsweise wiederaufladbare Batterien für den Antrieb der Antriebseinrichtung
125 vorgesehen sind. Die Betätigung der Antriebseinrichtung 125 erfolgt dann über
einen Ein- und Ausschalter oder einen Momentanschalter.
[0019] Das kopfartig ausgebildete freie Ende 12 des Schwenkarmes 11 ist, was seine Größe
anbelangt, sehr klein ausgebildet, da ja nur eine kleine Anlagefläche benötigt wird,
über die das Haftband geführt wird, um beim Aufsetzen des freien Endes des Schwenkarmes
11 auf das aufzunehmende Etikett dieses mittels des Haftklebstoffes des Haftbandes
20 zu erfassen, wobei die Größe des Haftaufnahmeabschnittes oder der Haftfläche des
Haftbandes im Bereich des Aufnahmekopfes 112 in Anpassung an die jeweils verwendeten
Größen an Etiketten ausgebildet ist.
[0020] Für das senkrechte Verschwenken des Schwenkarmes 11 um die waagerechte Achse 13 steht
diese mit einer vorzugsweise elektromotorischen Antriebseinrichtung 15 in Verbindung,
so daß zur Automatisierung der Entnahmevorrichtung 100 das Höhenverstellen und Verschwenken
des Schwenkarmes 11 in Pfeilrichtung Y automatisch über eine Steuereinrichtung oder
ein Programmschaltwerk vermittels der Antriebseinrichtung 15 vorgenommen werden kann,
wobei in dieser Steuereinrichtung 40 bzw. in diesem Programmschaltwerk 340 auch alle
weiteren Antriebseinrichtungen zusammengeführt sind, die für die erforderlichen Bewegungsabläufe
benötigt werden.
[0021] Wird die Vorrichtung 100 als Handgerät verwendet, dann ist der Schwenkarm 11 feststehend
an dem Tragrahmen 10 angeordnet, so daß durch entsprechende Arm- und Handbewegungen
der Vorrichtung oder des Schwenkarmes der Aufnahmekopf 112 der Vorrichtung 100 in
die jeweils erforderliche Etikettenaufnahmeposition und Abgabeposition gebracht wird.
[0022] Arbeitet die Etikettenentnahmevorrichtung 100 vollautomatisch, dann ist der Tragrahmen
10 mit dem Schwenkarm 11 und der Vorratsrolle 22 sowie der Aufwickelrolle 23 in einer
senkrechten Standsäule 30 angeordnet, und zwar derart, daß die Vorrichtung 100 in
dieser Halterung 30 um eine senkrechte, bei 14 in Fig. 1 angedeutete Achse in Pfeilrichtung
X1 verdrehbar ist, so daß nach erfolgter Aufnahme eines Etiketts durch den Aufnahmekopf
112 durch seitliches Verdrehen der Aufnahmekopf 112 in eine vorgegebene Abnahmeposition
verschwenkt werden kann. Für dieses Verschwenken um die senkrechte Achse 14 ist eine
weitere Antriebseinrichtung 334 vorgesehen, die ebenfalls mit der Steuereinrichtung
40 oder dem Programmschaltwerk 340 zusammenwirkt. Für das Verdrehen des Schwenkarmes
11 um die senkrechte Achse 14 ist die Standsäule 30 mit ihrem bodenseitigen Ende in
einer Standplatte 332 gelagert.
[0023] Die einzelnen Schwenkbewegungen des Schwenkarmes 11 werden vermittels der Steuereinrichtung
40 unter Verwendung von z.B. als Sensoren ausgebildeten Fühlern selbsttätig durchgeführt.
Ein derartiger Sensor 45 ist bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich
des Aufnahmekopfes 112 des Schwenkarmes 11 der Vorrichtung 100 vorgesehen und dient
als Fühler, vorzugsweise bestehend aus Halbleiterbauelementen in integrierter Technik,
so daß der Sensor zur Erfassung digitaler oder physikalischer, nicht-elektrischer
analoger Größen dienen kann und ferner dazu geeignet ist, eine neue erfaßte Größe
in eine proportionale elektrische Größe, z.B. Stromspannung od.dgl., umzusetzen, um
über diese elektrische Größe die Steuerung der einzelnen Antriebselemente für den
Arbeitsablauf vorzunehmen.
[0024] Vermittels der Antriebseinrichtung 125 ist die Möglichkeit gegeben, das Haftband
20 über den Aufnahmekopf 112 des Schwenkarmes 11 zu ziehen, so daß im Auflagebereich
des Aufnahmekopfes 112 sich immer ein wirksamer Abschnitt des Haftbandes 20 befindet,
um ein Etikett aufnehmen zu können. Wird dieser Haftabschnitt bzw. diese Haftfläche
durch mehrfaches Erfassen von mehreren Etiketten verbraucht, d.h. wenn die Klebkraft
nicht mehr ausreichend ist , dann wird das Haftband 20 in Pfeilrichtung Y1 über den
Aufnahmekopf 112 gezogen, bis eine neue wirksame Haftfläche im Aufnahmebereich des
Aufnahmekopfes 112 zu liegen kommt. Dieser wirksame Aufnahmebereich ist in Fig. 1
bei 26 angedeutet. Dieser Vorgang kann von Hand oder automatisch gesteuert werden.
Die Haftbandvorschubgeschwindigkeit ist regelbar.
[0025] Der Etikettenstapel ES, dessen Etiketten E einzeln zu entnehmen sind, ist vorzugsweise
in einem in den Fig. 2 und 3 dargestellten, nachstehend noch näher beschriebenen ,
kartonartigen Behältnis 150 untergebracht , das etwa kartuschenförmig ausgebildet
ist und in einem Halter 160 leicht geneigt auf der Standplatte 332 derart angeordnet
ist, daß eine Entnahme der einzelnen Etiketten aus dem Behältnis möglich ist. Das
kartonartige Behältnis 150 ist so ausgebildet und bemessen, daß die zu einem Stapel
zusammengefaßten Etiketten in Reihe übereinanderliegend angeordnet sind. Das Behältnis
150 weist eine obere Öffnung 150a und eine seitliche Längsöffnung 150b auf, so daß
mittels des Aufnahmekopfes 112 des Schwenkarmes 11 von oben her in den Innenraum des
Behältnisses 150 eingefahren werden kann, um die einzelnen Etiketten zu erfassen (Fig.2).
Es besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, das Behältnis 150 nur mit der oberen
Öffnung zu versehen, so daß dann der Schwenkarm 11 senkrecht stehend in das Behältnis
einzuführen ist, um die einzelnen Etiketten zu erfassen. In den beiden Fällen der
Fig. 2 und 3 erfolgt eine Handbedienung der Vorrichtung 100, jedoch besteht entsprechend
Fig. 3 auch die Möglichkeit, die einzelnen Etiketten aus dem seitlich offen ausgebildeten
Behältnis 150 mit der vollautomatisch arbeitenden Vorrichtung zu entnehmen, so daß
jedes einzelne entnommene Etikett dann nach entsprechend ausgeführten Schwenkbewegungen
des Schwenkarmes 11 in eine Position gebracht wird, in der die Abnahme der Etiketten
erfolgt.
[0026] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, entsprechend Fig. 1 ein schachtartiges Behältnis
50 für die Aufnahme eines Etikettenstapels ES einzusetzen, wobei dieser Etikettenaufnahmeschacht
50 bodenseitig offen und mittels der Plattform einer Hubbühne 151 einer Hubeinrichtung
51 verschlossen ist. Auf diese Hubbühne 151 ist der Etikettenstapel ES aufgesetzt.
Das Verfahren der Hubbühne in Pfeilrichtung X3 erfolgt mittels einer bei 55 angedeuteten
Antriebseinrichtung, wobei auch diese Antriebseinrichtung mit der Steuereinrichtung
40 zusammenwirken kann, so daß nach der jeweiligen Entnahme eines Etiketts E die Hubbühne
151 um die Höhe eines Etiketts nach oben verfahren wird, so daß eine einwandfreie
Abnahme der einzelnen Etiketten mittels des Aufnahmekopfes 112 der Vorrichtung 100
möglich ist.
[0027] Arbeitet die Vorrichtung 100 unter Verwendung von Fühlelementen, Sensoren 45 od.dgl.
vollautomatisch, dann tastet die Vorrichtung vermittels ihres Schwenkarmes 11 die
jeweilige Endposition des Etikettenstapels selbsttätig ab, verfährt bzw. verschwenkt
in die Etikettenentnahmeposition und nimmt das oberste Etikett des Etikettenstapels
auf, wobei der Etikettenstapel selbst nicht bewegt wird (Fig.2 und 3), während bei
der in Fig. 1 gezeigten Möglichkeit der Schwenkarm 11 jeweils in die gleiche Entnahmeposition
verfährt, während der Etikettenstapel jeweils so nachgeführt wird, daß das zu entnehmende
Etikett im Entnahmebereich zu liegen kommt. Die in der Vorrichtung 100 eingesetzten
Antriebseinrichtungen sind elektromotorischer Art, jedoch auch andersartig ausgebildete
und geeignete Antriebseinrichtungen können zur Anwendung gelangen. Das Etikettenstapelaufnahmebehältnis
50 bzw. 150 kann auch integrierter Bestandteil der Gesamtvorrichtung 100 sein.
[0028] Die in Fig. 4 gezeigte weitere Ausführungsform einer mit 200 bezeichneten Vorrichtung
zur Entnahme von einzelnen Gegenständen, insbesondere Web-, Druck- und Sticketiketten
oder Kleinbauteilen von einem Gegenstandsvorrat und zum Transport der erfaßten einzelnen
Gegenstände in eine vorgegebene Abnahmeposition besteht aus einer etwa senkrecht
stehenden Führungsschiene 201 mit einem in Führungsschienenlängsrichtung mittels
einer Antriebseinrichtung 230 verfahrbaren Schlitten. Die Verfahrbarkeit des Schlittens
erfolgt in Pfeilrichtung Y. Die Führungsschiene ist mit einer entsprechenden Profilgebung
versehen, um ein Halten und Führen des Schlittens 205 auf der Führungsschiene 201
zu gewährleisten. Die beiden Enden der Führungsschiene 201 sind mit 201a und 201b
bezeichnet. Mit ihrem bodenseitigen Ende 201b ist die Führungsschiene 201 an einer
Tragscheibe 330 befestigt, die auf einer Standplatte 332 um eine senkrechte Achse
314 verdrehbar angeordnet ist. Das Verdrehen um die senkrechte Achse 314 erfolgt über
ein bei 333 angedeutetes Zahnradgetriebe vermittels einer Antriebseinrichtung 334.
Auf der Standplatte 332 ist in einem Abstand von der Führungsschiene 201 mindestens
ein oben und seitlich offen ausgebildetes Behältnis 150 für einen Stapel der zu erfassenden
Gegenstände , z.B. Etiketten, angeordnet.
[0029] Der Schlitten 205 trägt in seinem unteren Bereich 205b einen seitlich auskragenden
Greifarm 211 mit einer sich über die Greifarmlänge an der Greifarmunterseite erstreckenden
Führungsbahn 211b für ein an dieser entlanggeführtes Haftband 20 aus einem streifenförmigen
Träger mit einer außenseitigen Beschichtung 21 aus einem Haftklebstoff. Das Haftband
20 ist in gleicher Weise wie voranstehend zur Vorrichtung 100 beschrieben ausgebildet.
[0030] Das Haftband 20 ist um das freie, kopfartig ausgebildete Ende 212 des Greifarmes
211 unter Ausbildung einer kleinen Haftfläche als Gegenstandsgreifabschnitt 26 herumgeführt.
[0031] Der Schlitten 205 weist in seinem oberen Bereich 205a einen sich nach beiden Seiten
des Schlittens 205 erstreckenden, etwa parallel und in einem Abstand zu dem Greifarm
211 verlaufenden Tragarm 215 auf, dessen dem Greifarm 211 abgekehrter und rückwärtiger
Tragarmabschnitt 215a eine Vorratsrolle 222 für das Haftband 20 und der dem Greifarm
211 zugekehrte Tragarmabschnitt 215b eine Aufwickelrolle 223 für das Haftband 20 trägt.
Die Aufwickelrolle 223 ist mit einer Antriebseinrichtung 225 für einen kontinuier
lichen oder schrittweisen Vorlauf des Haftbandes 20 zur Erneuerung der jeweils haftunfähigen
Gegenstandsgreifabschnitte durch haftfähige Gegenstandsgreifabschnitte 26 verbunden.
Während bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform die Aufwickelrolle 223 dem Greifarm
211 zugekehrt an dem Tragarm 215 befestigt ist und die Vorratsrolle 222 im rückwärtigen
Bereich des Tragarmes 215 gelagert ist, besteht auch die Möglichkeit, eine umgekehrte
Anordnung der Vorratsrolle 222 und der Aufwickelrolle 223 vorzunehmen, nämlich insofern,
daß dann der Tragarm 215 des Schlittens 205 an seinem auskragenden und dem Greifarm
211 zugekehrten Abschnitt die Vorratsrolle 222 trägt, während der rückwärtige auskragende
Tragarmabschnitt 215a dann die Aufwickelrolle 223 aufnimmt. Der jeweilige Antrieb
der Vorratsrolle 222 oder der Aufwickelrolle 223 ist jeweils so ausgelegt, daß das
Haftband 20 über das freie Ende 212 des Greifarmes 211 führbar ist. Sowohl ein kontinuierlicher
Vorlauf als auch ein schrittweiser Vorlauf des Haftbandes 20 kann durch entsprechende
Steuerung der Antriebseinrichtung 225 vorgenommen werden.
[0032] Um den Schlitten 205 in Pfeilrichtung Y verfahren zu können, ist eine Antriebseinrichtung
230 vorgesehen, die bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel als Riementrieb
231 ausgebildet ist. Dieser Riementrieb besteht aus je einer an dem oberen Ende 201a
und an dem bodenseitigen Ende 201b der Führungsschiene 201 angeordneten Führungsrolle
232,233 und einem über diese Führungsrollen 232,233 geführten Riemen 235. Der der
Führungsschiene 201 zugekehrte Trum des Riemens 235 ist mit dem Schlitten 205 fest
verbunden, so daß bei einem Umlauf des Riemens in der einen Richtung oder in der anderen
Richtung der Schlitten 205 mit dem Greifarm 211 mitgenommen wird. Die bodenseitige
Führungsrolle 233 wird von einem Antriebsmotor 234 angetrieben, während für das Verdrehen
der Führungsschiene 201 mit dem Greifarm 211 um die senkrechte Drehachse 314 der
bei 334 angedeutete Antrieb vorgesehen ist.
[0033] Wie Fig. 4 zeigt, weist die Führungsschiene 201 eine leicht geneigte Stellung auf,
während der Greifarm 211 in etwa im rechten Winkel zur Führungsschiene liegend ist.
Aufgrund dieser leicht geneigten Stellung der Führungsschiene 201 wird das Erfassen
einzelner Etiketten von dem Stapel ES aus dem Behältnis 150 erleichtert, d.h. es wird
eine großflächigere Druckauflage des freien Endes 212 des Greifarmes 211 auf den
zu erfasssenden Etiketten erreicht. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die
Führungsschiene 201 senkrechtstehend anzuordnen, während der Schwenkarm 211 um eine
waagerechte Achse in bezug auf seine Winkelstellung zur Führungsschiene 201 verändert
werden kann. Bei dieser Ausgestaltung ist dann der Greifarm 211 mittels in an sich
bekannter Weise ausgebildeter Feststelleinrichtungen, wie Rasteinrichtungen od.dgl.
feststellbar, so daß jede Winkelstellung einstellbar ist.
[0034] Die Vorrichtung 200 arbeitet vollautomatisch, indem die Antriebseinrichtungen 225,234
und 334 in einem Steuerwerk, d.h. einem Programmsteuerwerk 340, zusammengeführt sind.
Über ein vorgegebenes Programm laufen die einzelnen Bewegungen des Greifarmes 211
ab, um einzelne Etiketten von dem Etikettenstapel ES zu entnehmen und in eine vorgegebene
Abnahmeposition zu überführen. Dadurch, daß der Greifarm 211 um 360° verschwenkbar
ist, d.h. eine Vollschwenkung vollziehen kann, besteht die Möglichkeit, daß von dem
Greifarm 211 jede Abnahmeposition um das Gerät herum erreichbar ist.
[0035] Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist nur ein einziges Behältnis 150
mit einem Etikettenstapel ES angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
z.B. die Standplatte 332 kreisscheibenförmig auszubilden, wobei dann die senkrechte
Verdrehachse 314 im Mittelpunkt der Standplatte 332 liegt. Am äußeren Umfang und im
jeweils erforderlichen Abstand von der Führungsschiene 201 können dann mehrere Behältnisse
150 nebeneinanderliegend angeordnet sein, wobei jedes Behältnis einen Etikettenstapel
mit unterschiedlich ausgebildeten und beschrifteten Etiketten aufweist, so daß mittels
des Schwenkarmes 211 nacheinander die Etiketten aus den einzelnen Behältnissen entnommen
werden können, wenn z.B. an ein und derselben Abnahmeposition zwei unterschiedliche
Etiketten gefordert werden.
[0036] Wie Fig. 12 und 13 zeigen, besteht das Behältnis 150 zur Aufnahme eines Etikettenstapels
aus einem etwa rechteckförmigen Verpackungskörper 170, und zwar aus einem Faltzuschnitt
aus Karton, Pappe od.dgl. Der Querschnitt des Behältnisses 150 entspricht dem Querschnitt
bzw. den Abmessungen der aufzunehmenden Etiketten. Die stirnseitige Wandfläche 171
des Behältnisses 150 ist mittels einer Trennperforation 172 an den die Wandfläche
171 begrenzenden Wandflächen 171,173,174,175,176 gehalten. Des weiteren ist eine Längswandfläche
173 des Verpackungskörpers 170 mit einem sich über die gesamte Wandflächenlänge erstreckenden
Wandabschnitt 177 versehen, der eine Breite aufweist, die der Breite des Schwenkarmes
11 oder des Greifarmes 211 oder des Aufnahmekopfes 112 der Vorrichtung 100 bzw. 200
entspricht. Dieser Wandab schnitt 177 ist mittels einer Trennperforation 178 derart
in der Wandfläche 173 gehalten, daß nach einem Heraustrennen der stirnseitigen Wandfläche
171 und des Wandabschnittes 177 eine zusammenhängende Einfahröffnung für den Schwenkarm
11 oder den Greifarm 211 erhalten wird, wie dies aus Fig. 13 ersichtlich ist.
[0037] Anstelle von Behältnissen 50 bzw. 150 können auch andersartig ausgebildete Behältnisse
zur Anwendung gelangen; so z.B. Behältnisse mit einer großen waagerechten Aufnahmefläche,
auf der reihenweise nebeneinander und übereinander angeordnet Kleinbauteile, wie
z.B. elektronische Bauelemente,angeordnet sind. Auch diese Kleinbauteile werden in
gleicher Weise durch Verschwenken des Greifarmes 211 einzeln erfaßt und zu einer vorgegebenen
Aufnahmeposition befördert. Auch bei dieser Ausführungsform sind die einzelnen Bewegungsabläufe
vorprogrammiert, so daß die Vorrichtung vollautomatisch arbeitet.
[0038] Die Fig. 5 bis 11 zeigen die Vorrichtung 200 in verschiedenen Schwenkstellungen des
Greifarmes 211. Zur Aufnahme eines Etiketts wird der Schlitten 205 mit seinem Greifarm
211 in das geöffnete Behältnis 150 so eingefahren und auf den Stapel ES in Pfeilrichtung
Y2 abgesenkt, bis der Greifabschnitt 26 des Haftbandes 20 an dem freien Ende des Greifarmes
auf dem obersten Etikett des Etikettenstapels ES zu liegen kommt. Nach leichtem Druck
auf das Etikett haftet dieses an dem Greifarm 211. Hierauf wird der Schlitten 205
in Pfeilrichtung Y3 nach oben verfahren, wodurch das vom Greifarm 211 aufgenommene
Etikett E vom Etikettenstapel 150 herausgeführt wird. (Fig. 6). Der Schlitten 211
wird dann in Pfeilrichtung Y4 weiter nach oben verfahren, bis das freie Ende des
Greifarmes 211 mit dem Etikett E in einem Abstand oberhalb des Behältnisses 150 zu
liegen kommt (Fig. 7). Danach wird die Führungsschiene 201 mit dem Schlitten 205 und
dem Greifarm 211 in Pfeilrichtung Y5 verschwenkt, wobei gleichzeitig der Schlitten
205 nach unten verfahren wird (Fig. 8). Die Abwärtsbewegung des Schlittens 205 mit
dem Greifarm 211 in Pfeilrichtung Y5 kann bei gleichzeitigem Weiterdrehen der Vorrichtung
fortgesetzt werden, bis z.B. der Greifarm 211 die in Fig. 9 gezeigte Abnahmeposition
eingenommen hat. Bei einer weiteren Drehung der Vorrichtung und bei gleichzeitigem
weiteren Absenken des Greifarmes 211 kann die in Fig. 10 gezeigte tiefste Abnahmeposition
erreicht werden. Sollte darüber hinaus der Greifarm 211 um eine waagerechte Achse
an dem Schlitten 205 noch weiter nach unten verschwenkbar sein, dann kann eine Abnahmeposition
erreicht werden, die unterhalb der von der Standplatte 332 gebildeten Ebene liegt.
Letztlich kann die Vorrichtung weitergedreht werden, bis der Greifarm 211 die in Fig.
11 gezeigte Abnahmeposition einnimmt. Hat der Greifarm 211 diese Position erreicht,
dann wird er wieder nach oben verfahren und in die Position gebracht, in der der Greifarm
211 zur Aufnahme eines neuen Etikettes auf den Etikettenstapel ES absenkbar ist.
[0039] Der Arbeitsbereich der Vorrichtung 100 bzw. 200 wird noch dadurch erhöht, daß die
Standplatte 332 als Schlitten ausgebildet und auf einer Führungsschiene 240 in Pfeilrichtung
Z verfahrbar ist, wozu der bei 291 angedeutete Schlitten mit einer Antriebseinrichtung
versehen ist (Fig. 11). Als Antrieb für das wechselseitige Verfahren des Schlittens
205 mit dem Greifarm 211 kann auch anstelle eines Riementriebes 230 eine andersartig
ausgebildete Antriebseinrichtung Verwendung finden, wie z.B. ein Zahnstangentrieb.
In diesem Falle ist die Führungsschiene 201 als Zahnstange mit seitlichen Führungen
für den Schlitten 205 ausgebildet, der mit einem Antriebsritzel versehen ist, dessen
Zähne mit den Zähnen der Zahnstange kämmen. Die Vorrichtung 100 bzw. 200 kann in den
Arbeitsprozeß einer Maschine als Zubringer vereinzelter Gegenstände integriert werden.
Ist der Greifarm 211 an dem Schlitten 205 um eine waagerechte Achse verschwenkbar
gelagert und mittels einer Antriebseinrichtung verschwenkbar, dann können eine Vielzahl
von Abnahmepositionen eingenommen werden, wobei dann auch die Bewegungsabläufe des
Greifarmes 211 in die Bewegungsabläufe der vollautomatisch arbeitenden Vorrichtung
200 mit einbezogen werden.
[0040] Das Prinzipschaltbild gemäß Fig. 14 der für die Vorrichtung nach Fig. 4 verwendeten
Elektronik ist wie folgt aufgebaut: Der Fühler 45 ist in unmittelbarer Nähe des Endes
212 des Greifarmes 211 angeordnet und ist als Näherungssensor ausgebildet , so daß
er feststellen kann, ob sich ein Etikett an dem Ende 212 befindet oder nicht. Vorzugsweise
ist der Sensor farbunempfindlich, so daß Etiketten unterschiedlicher Farbe gleichermaßen
verwendet werden können. Neben der in Fig. 14 dargestellten optischen Ausführung des
Sensors 45 kommt beispielsweise auch ein Ultraschall-Näherungssensor oder aber ein
sehr leichtgängiger mechanischer Fühler in Betracht. Das Ausgangssignal des Sensors
45 wird einem Verstärker 260 zugeführt. Dessen Ausgangssignal wird einem A/D-Wandler
261 zugeführt, der beispielsweise eine Auflösung von 8 Bit hat. Das Ausgangssignal
des A/D-Wandlers wird dem als Mikrocomputer ausgebildeten Programmschaltwerk 340 zugeführt.
Der Mikrocomputer 340 weist eine Mehrzahl von Ausgangsanschlüssen auf, die über eine
Datenleitung 262 mit einem Mehrkanal-D/A-Wandler 263 verbunden ist. Der D/A-Wandler
263 ist in der Lage, mittels einer an sich bekannten Sample/Hold-Technik drei digitale
Eingangssignale parallel in analoge Ausgangssignale zu überführen. Die Ausgangssignale
des D/A-Wandlers 263 werden Treibververstärkern 264a, 264b, 264c zugeführt. Die Treiberverstärker
264a bis 264c steuern die Antriebseinrichtungen 225, 234 bzw. 334 für den Klebeband-Vortrieb,
die Höhenverstellung des Schlittens 205 bzw. die Drehposition der gesamten Vorrichtung
200 an. In dem in Fig. 14 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen diese Antriebseinrichtungen
Gleichstrommotoren auf. Zur Erfassung der jeweiligen Lage der je von den Antriebseinrichtungen
angetriebenen Einrichtungen sind daher Lagesensoren vorgesehen, die schematisch bei
365 dargestellt sind. Die Ausgangssignale der Lagesensoren 365 werden dem Mikrocomputer
340 zugeführt.
[0041] Ferner ist ein Bedienpult 266 vorgesehen. Das Bedienpult 266 weist neben dem - nicht
dargestellten - üblichen Netzschalter für die gesamte Vorrichtung zwei Betätigungselemente
AUTO und MAN auf. Das Bedienpult 266 ist ebenfalls an den Mikrocomputer 340 angeschlossen.
Durch Betätigung des Betätigungselementes AUTO wird der Automatikbetrieb der Vorrichtung
eingeschaltet.
[0042] Der Automatikbetrieb wird im folgenden anhand von Fig. 15 beschrieben:
[0043] In Fig. 15 sind vier Zeitdiagramme in zeitlicher Zuordnung zueinander dargestellt.
Das Diagramm I zeigt die Höhe h des Schlittens 205 gegenüber der Tagscheibe 330. Dies
entspricht der Position der Antriebseinrichtung 234. Das Diagramm II zeigt die Winkelstellung
des Tragarms 215 gegenüber dem Etikettenstapel ES, entsprechend der Lage der Antriebseinrichtung
334. Das Diagramm III zeigt die Ausgangsspannung des Sensors 45. Das Diagramm IV
zeigt die Vortriebsgeschwindigkeit der Antriebseinrichtung 225 für das Haftklebeband
20.
[0044] Nachdem der Greifarm 211 ein Etikett aufgenommen hat, wird zunächst zum Zeitpunkt
A der Schlitten aus einer mittleren Stellung, der der gerade bestehenden Resthöhe
des Etikettenstapels entspricht, in die höchste Stellung gefahren, so daß der Greifarm
211 frei schwenkbar ist. Dies ist zum Zeitpunkt B geschehen. Zur gleichen Zeit wird
die Antriebseinrichtung 334 eingeschaltet, die die Tragplatte mitsamt dem Greifarm
211 dreht. Die Abgabeposition kann sich beispielsweise im Winkel von 180° gegenüber
der Position des Etikettenstapels ES befinden. Nach einem vorgegebenen Zeitintervall
(C) nach dem Beginn des Schwenkens schaltet der Mikrocomputer 340 die Antriebseinrichtung
234 dergestalt ein, daß der Schlitten 205 auf eine Höhe fährt, die für die Abgabeposition
erforderlich ist. Sobald die Vorrichtung 200 die Abgabeposition erreicht hat (Zeitpunkt
D), werden alle Motoren abgeschaltet und die Vorrichtung verbleibt in dieser Stellung,
bis das Etikett abgenommen wird.
[0045] Die Entfernung des Etiketts von dem Aufnahmekopf 212 wird durch den Sensor 45 erkannt.
Das Ausgangssignal des Sensors 45 wird über den Verstärker 260 verstärkt und über
den A/D-Wandler 261 digitalisiert und in den Mikrocomputer 240 mit einem Schwellwert
verglichen, der per Programm einstellbar ist. Dieser digitale Schwellwert entspricht
der Ausgangsspannung S des Sensors 45, die wiederum unterhalb der Ausgangsspannung
des Sensors beim Anhaften der dunkelsten verwendeten Etiketten liegt.
[0046] Bei der Abnahme des Etiketts von dem Greifarm 211 unterschreitet das Ausgangssignal
des Sensors 45 zum Zeitpunkt E den Schwellwert S. Dies wird von dem Mikrocomputer
als Signal dafür interpretiert, daß ein neues Etikett bereitgestellt werden soll.
Dazu wird zunächst die Antriebseinrichtung 334 eingeschaltet und kurz darauf zum
Zeitpunkt F die Antriebseinrichtung 234, die den Schlitten 205 auf die maximale Höhe
fährt, bevor der Greifarm 211 in den Bereich des Etikettenstapels gelangen kann. Zum
Zeitpunkt G hat der Schlitten 205 die maximale Höhe erreicht, und zum Zeitpunkt H
hat der Greifarm 211 die Winkelstellung des Etikettenstapels (0° ) erreicht. Ebenfalls
zum Zeitpunkt H schaltet der Mikrocomputer die Antriebsvorrichtung 234 erneut ein,
um den Schlitten 205 auf die Höhe des Rest-Etikettenstapels abzusenken. Da das nächste
Etikett entnommen wird, ist diese Höhe etwas tiefer als die Höhe beim vorigen Zyklus,
was in Fig. 15 durch die Höhendifferenz d angedeutet ist. Während der Annäherung an
den Etikettenstapel steigt das Ausgangssignal des Fühlers 45 an, bis es zum Zeitpunkt
I eine Höhe erreicht hat, die darauf hindeutet, daß das Etikett anhaftet. Dadurch
wird die Antriebseinrichtung 234 abgeschaltet.
[0047] Das sichere Anhaften des Etiketts wird dadurch sichergestellt, daß kurz nach dem
Zeitpunkt I, zum Zeitpunkt I₁, der Schlitten 205 erneut abgesenkt wird, so daß ein
Andruck des obersten Etiketts des Etikettenstapels ES an das Ende 212 des Greifarmes
erfolgt. Dieser Druck wird kurz Zeit später (Zeitpunkt I₂) wieder gelöst, indem der
Schlitten 205 wieder auf die ursprüngliche Höhe, die er zwischen dem Zeitpunkt I und
I₁ innehatte, hochgefahren wird.
[0048] Das Maß des Drucks entsprechend dem Maß der Absenkung a läßt sich leicht auf eine
gewünschte Größe einprogrammieren. In besonders vorteilhafter Weise ist die Absenkung
a bei vollem Etikettenstapel relativ groß und bei nahezu leerem Etikettenstapel klein.
Dies läßt sich leicht durch ein entsprechendes Programm im Mikrocomputer 340 bewerkstelligen.
[0049] Zum Zeitpunkt K wird der Schlitten 205 erneut in die oberste Stellung gefahren, die
er zum Zeitpunkt L erreicht. Die weitere Steuerung der Vorrichtung 200 durch den mikrocomputer
350 entspricht derjenigen des vorigen Zyklus, wobei die Zeitpunkte L,M und N den Zeitpunkten
B, C und D entsprechen.
[0050] Der Mikrocomputer zählt ferner die Anzahl der Etikettenabgabe-Zyklen und transportiert
das Klebeband 20 nach einer vorgegebenen Anzahl von Abgabezyklen (beispielsweise 3)
um ein der Größe des maximal verwendeten Etiketts entsprechendes Maß weiter. Diese
Größe kann ebenfalls programmiert werden und entspricht der Differenz der Zeitpunkte
O und P, zu denen die Antriebseinrichtungen 225 für das Haftklebeband ein- bzw. ausgeschaltet
werden.
[0051] Ferner ist auch die Einschaltung des manuellen Betriebs durch die Betätigung des
Betätigungskopfes MAN möglich. In diesem Betriebszustand müssen die Antriebseinrichtungen
durch weitere, in Fig. 14 nicht dargestellte Betätigungselemente solange eingeschaltet
verbleiben, bis die gewünschte Position des Greifarmes 211 erreicht ist.
[0052] Es ist jedoch auch möglich, die jeweiligen Positionen in einer Art und Weise zu programmieren,
wie es aus dem Bereich numerisch gesteuerter Werkzeugmaschinen an sich bekannt ist,
und die Vorrichtung 200 lediglich im erläuterten Automatik-Betrieb arbeiten zu lassen.
[0053] Die Programmierung der einzelnen Parameter kann entweder über weitere Betätigungselemente
oder aber durch einen angeschlossenen Zentralcomputer erfolgen, der mehrere der beschriebenen
Vorrichtungen überwacht und steuert.
1. Vorrichtung zur Entnahme von einzelnen Gegenständen, insbesondere Web-, Druck-
und Sticketiketten oder Kleinbauteilen, von einem Gegenstandsvorrat in Form eines
insbesondere in einem Behältnis untergebrachten Stapels oder einer reihenweisen Anordnung
in einer Ebene und zum Transport der erfaßten einzelnen Gegenstände in eine vorgegebene
Abnahmeposition, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) aus einem Tragrahmen,
Traggestell od.dgl. (10) mit einem in diesem feststehend angeordneten oder einendseitig
höhenverschwenkbar gelagerten Schwenkarm (11) mit beidseitig sich über die Schwenkarmlänge
erstreckenden Führungsbahnen (11a,11b) für ein an den Führungsbahnen entlang geführtes
Haftband (20) aus einem streifenförmigen Träger mit einer außenseitigen Beschichtung
(21) aus einem Haftklebstoff besteht, wobei das Haftband (20) um das freie, kopfartig
ausgebildete Ende (12) des Schwenkarmes (11) unter Ausbildung einer kleinen Haftfläche
als Gegenstandsgreifabschnitt (26) herumgeführt ist, und daß der Tragrahmen, das Traggestell
od.dgl. (10) im Befestigungs- oder Anlenkungsbereich (13) des Schwenkarmes (11) eine
Haftband-Vorratsrolle (22) und eine Haftband-Aufwickelrolle (23) trägt, von denen
die Haftband-Aufwickelrolle (23) mit einer Antriebseinrichtung (125) für einen kontinuierlichen
oder schrittweisen Vorlauf des Haftbandes (20) zur Erneuerung des jeweils haftunfähigen
Gegenstandsgreifabschnittes durch einen haftfähigen Gegenstandsgreifabschnitt verbunden
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen, das Traggestell
od.dgl. (10) der Vorrichtung (100) an einer Standsäule (30) angeordnet ist, die auf
einer Standplatte (332) befestigt ist, und daß im Bereich des freien Endes (12) des
Schwenkarmes (11) und unterhalb diesem mindestens ein auf der Standplatte (332) angeordnetes
oben und seitlich offen ausgebildetes Behältnis (50) für einen Stapel (ES) der zu
erfassenden Gegenstände angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm
(11) mit seinem einen Ende an dem Tragrahmen, Traggestell od.dgl. (10) um eine waagerechte
Achse (13) vermittels einer Antriebseinrichtung (15) verschwenkbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen,
das Traggestell od.dgl. (10) an der Standsäule (30) oder die Standsäule (30) auf
der Standplatte (332) um eine senkrechte Achse (14) mittels einer Antriebseinrichtung
(334) verdrehbar ist.
5. Vorrichtung zur Entnahme von einzelnen Gegenständen, insbesondere Web-, Druck-
und Sticketiketten oder Kleinbauteilen, von einem Gegenstandsvorrat in Form eines
insbesondere in einem Behältnis untergebrachten Stapels oder einer reihenweisen Anordnung
in einer Ebene und zum Transport der erfaßten einzelnen Gegenstände in eine vorgegebene
Abnahmeposition, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (200) aus einer etwa
senkrecht stehenden Führungsschiene (201) mit einem in Führungsschienenlängsrichtung
mittels einer Antriebseinrichtung (230) verfahrbaren Schlitten (205) besteht, der
in seinem unteren Bereich (205b) einen seitlich auskragenden Greifarm (211) mit einer
sich über die Greifarmlänge an der Greifarmunterseite erstreckenden Führungsbahn
(211b) für ein an dieser entlang geführtes Haftband (20) aus einem streifenförmigen
Träger mit einer außenseitigen Beschichtung (21) aus einem Haftklebstoff trägt, wobei
das Haftband (20) um das freie, kopfartig ausgebildete Ende (212) des Greifarmes (211)
unter Ausbildung einer kleinen Haftfläche als Gegenstandsgreifabschnitt (26) herumgeführt
ist, und der in seinem oberen Bereich (205a) einen sich nach beiden Seiten des Schlittens
(205) erstreckenden, etwa parallel und in einem Abstand zu dem Greifarm (211) verlaufenden
Tragarm (215) aufweist, dessen dem Greifarm (211) abgekehrter, rückwärtiger Tragarmabschnitt
(215a) eine Vorratsrolle (222) für das Haftband (20) und der dem Greifarm (211) zugekehrte
Tragarmabschnitt (215b) eine Aufwickelrolle (223) für das Haftband (20) trägt, die
mit einer Antriebseinrichtung (225) für einen kontinuierlichen oder schrittweisen
Vorlauf des Haftbandes (20) zur Erneuerung der jeweils haftunfähigen Gegenstandsgreifabschnitte
durch haftfähige Gegenstandsgreifabschnitte (26) verbunden ist, daß als Antriebseinrichtung
(230) für den Schlitten (205) z.B. ein Riementrieb (231) vorgesehen ist, der aus je
einer an dem oberen Ende (201a) und an dem bodenseitigen Ende (201b) der Führungsschiene
(201) angeordneten Führungsrolle (232,233) und einem über diese Führungsrollen (232,233)
geführten Riemen (235) besteht, dessen der Führungsschiene (201) zugekehrter Trum
mit dem Schlitten (205) fest verbunden ist, wobei die bodenseitige Führungsrolle (233)
mit einem Antriebsmotor (234) verbunden ist, und daß die Führungsschiene (201) mit
ihrem bodenseitigen Ende (201b) an einer Tragscheibe (330) befestigt ist, die auf
einer Standplatte (332) um eine senkrechte Achse (314) verdrehbar angeordnet und die
über ein Zahnradgetriebe (333) mit einer Antriebseinrichtung (334) verbunden ist,
wobei auf der Standplatte (332) in einem Abstand von der Führungsschiene (201) mindestens
ein oben und seitlich offen ausgebildetes Behältnis (50;150) für einen Stapel der
zu erfassenden Gegenstände angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für das Verschwenken
des Schwenkarmes (11) und/oder für das Verdrehen des Tragrahmens, Traggestells od.dgl.
(10) mit dem Schwenkarm (11) oder der Führungsschiene (201) mit dem Greifarm (211)
um die senkrechte Achse (14;114) vorzugsweise elektromotorische Antriebseinrichtungen
(15; 334) vorgesehen sind, die zusammen mit der Antriebseinrichtung (125; 225) für
den Vorlauf des Haftbandes (20) in einer Steuereinrichtung (40; 340) zusammengeführt
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm
(11) an seinem freien Ende (12) und der Greifarm (211) an seinem freien Ende (212)
eine z.B. kugelförmig ausgebildete Verstärkung als Aufnahmekopf (112; 312) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm
(11) oder der Greifarm (211) feststehend zu einem auf der Standplatte (332) angeordneten
Behältnis (50; 150) zur Aufnahme eines Stapels von von diesem zu entnehmenden Gegenständen,
wie z.B. Etiketten, angeordnet ist, und daß das Behältnis (50) auf einer Hubbühne
(151) in senkrechter Richtung verfahrbar ist oder daß der Gegenstandsstapel (ES) in
dem Behältnis (50) durch kontinuierliches Anheben des Gegenstandsstapels (ES) um
jeweils die Höhe eines Gegenstandes (E) in die jeweils erforderliche Entnahmeposition
für den Schwenkarm (11) oder den Greifarm (211) mittels einer Hubeinrichtung (51)
führbar ist, die aus einer in dem bodenseitig offen ausgebildeten Gegenstandsstapelbehälter
(50), der z.B. schachtartig ausgebildet ist, angeordneten Hubbühne (151 besteht, die
mit einer Antriebseinrichtung (55) verbunden ist, die mit der Steuereinrichtung (40;
340) zusammenwirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis (150)
aus einem etwa rechteckförmigen Verpackungskörper (170) aus einem Faltzuschnitt aus
Karton, Pappe od.dgl. besteht, dessen Querschnitt dem Querschnitt der zu einem Stapel
zusammengefaßten Gegenstände, wie z.B. Etiketten, entspricht und dessen eine stirnseitige
Wandfläche (171) mittels einer Trennperforation (172) an den die Wandfläche (171)
begrenzenden Wandflächen (173,174,175,176) gehalten ist, und daß eine Längswandfläche
(173) des Verpackungskörpers (170) mit einem sich über die gesamte Wandflächenlänge
erstreckenden Wandabschnitt (177) versehen ist, der eine Breite aufweist, die der
Breite des Schwenkarmes (11) oder des Greifarmes (211) oder des Aufnahmekopfes (112)
der Vorrichtung (100; 200) entspricht und der mittels einer Trennperforation (178)
derart in der Wandfläche (173) gehalten ist, daß nach einem Heraustrennen der stirnseitigen
Wandfläche (171) und des Wandabschnittes (177) eine zusammenhängende Einfahröffnung
für den Schwenkarm (11) oder den Greifarm (211) erhalten wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der streifenförmige
Träger des Haftbandes (20) aus einem Trägerband mit einer Farbbeschichtung auf der
den Haftkleber tragenden Seite besteht, wobei der Haftkleber auf der Farbbeschichtung
angeordnet ist, und daß im Bereich des freien, kopfartig ausgebildeten Endes des Schwenkarmes
(11) oder des Greifarmes (211) z.B. ein den nach Verbrauch des Haftklebers im Gegenstandsgreifabschnitt
(26) freigelegten Farbabschnitt erfassende fotoelektrische Farb-Abtasteinrichtung
angeordnet ist, vermittels der der Vorschub des Haftbandes (20) steuerbar ist.
11. Verfahren zur Entnahme von einzelnen Gegenständen wie Web-, Druck- und Sticketiketten
oder Kleinbauteilen, von einem vorzugsweise in einem kartonartigen Behältnis untergebrachten
Gegenstandsstapel und zur Überführung der einzelnen Gegenstände in eine für die Verarbeitung
der Gegenstände erforderliche Position oder vorgegebene Ablageposition , dadurch
gekennzeichnet, daß man um das freie Ende eines greiffingerartigen verschwenkbaren
Armes ein bandförmiges Haftband aus einem streifenförmigen Träger mit einer außenseitigen
Beschichtung aus einem Haftklebstoff herumführt, fortlaufend im Umlenkbereich des
Haftbandes an dem freien Ende des verschwenkbaren Armes kleine Haftflächen als Gegenstandsgreifabschnitte
ausbildet, vermittels dieser durch Druckauflage auf den jeweils oben liegenden Gegenstand
des Gegenstandsstapels den Gegenstand vermittels Adhäsionskräfte einzeln erfaßt, den
erfaßten Gegenstand vom Gegenstandsstapel abhebt und durch Verschwenken des Armes
in eine vorgegebene, z.B. für eine Näherin ergonomisch günstige Abnahmeposition überführt,
wobei durch Weitertransport des Haftbandes um das freie Ende des verschwenkbaren Armes
unwirksame Haftflächen des Haftbandes durch wirksame, im Umlenkbereich des Haftbandes
am freien Ende des verschwenkbaren Armes liegende, wirksame Haftflächen ersetzt werden,
wobei das Absetzen, Anheben und Überführen der einzelnen Gegenstände mittels des verschwenkbaren
Armes in die jeweils erforderliche oder vorgegebene Abnahmeposition von Hand oder
programmgesteuert ist.