[0001] Die Erfindung betrifft einen als Rundsteckhülse ausgebildeten elektrischen Verbinder
aus einem Blechstanzteil mit einem Lötanschlußteil und einem rohrförmigen Kontaktteil,
wobei zwischen dem Lötanschlußteil und dem Kontaktteil eine Lötdichtung aus oder
mit einer Metallscheibe in Kombination mit einer Scheibe aus einem Dichtungswerkstoff
angeordnet ist und wobei das Kontaktteil zwei im Abstand voneinander angeordnete Führungsringe
aufweist.
[0002] Ein solcher elektrischer Verbinder ist aus der DE-PS 25 24 346 bekannt. Das rohrförmige
Kontaktteil weist zwei im Abstand voneinander angeordnete Führungsringe auf, die über
je einen Anbindungssteg mit der zwischen den Führungsringen angeordneten Federarmbasis
in Verbindung stehen. Von der Federarmbasis erstrecken sich in Umfangsrichtung des
Kontaktteils zwei Federarme. Die sich gegenüberliegenden Endbereiche der Federarme
sind nach innen abgeknickt und bilden Kontaktkanten, die auf der Oberfläche des in
die Rundsteckhülse zu steckenden Rundsteckers aufliegen und zusammen mit dem Federarmbasisbereich
die kontaktgebenden Auflager für den Rundstecker bilden.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Rundsteckhülse ist, daß die Federkräfte relativ schwach
sind. Außerdem sind die Federarme nicht ausreichend gegen Überbiegung geschützt. Die
Federarmbasis kann beim Stecken des Rundsteckers. derart überbogen werden, daß die
Kontaktkanten beim nochmaligen Stecken des Rundsteckers ihre Funktion nicht mehr erfüllen
können. Verwendet man ein härtbares Material, vervielfachen sich die Prozeß- und
Materialkosten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine nach dem Blechverarbeitungsverfahren hergestellte
Rundsteckhülse zu schaffen, die höhere Federkräfte gewährleistet und bei der die Federarme
gegen Überbiegung geschützt sind.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Anhand der Zeichnung
wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es Zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Rundsteckhülse, in einer Gehäusekammer sitzend,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Rundsteckhülse.
[0006] Die aus einem Blechstanzteil hergestellte Rundsteckhülse besteht aus dem Lötanschlußteil
1, dem Kontaktteil 2 und der Lötdichtung 3. Die Lötdichtung 3 weist eine Dichtscheibe
4 auf. Das Lötanschlußteil 1 besitzt Drahtlöcher 7, 8 und eine Drahtöffnung 8a, durch
die das Ende eines Leiterdrahts 5 in das Lötanschlußteil 1 gesteckt werden kann. Die
Löcher 7 und 8 sind ausgestanzt. Die Drahtöffnung 8a ergibt sich durch die Rollverformung.
In die Lötzone des Lötanschlußteils 1 wird das abisolierte Ende 6 des Leiterdrahtes
5 gesteckt und anschließend der freie Raum im Lötanschlußteil 1 mit Lot 6a ausgefüllt.
[0007] Zwischen dem Lötanschlußteil 1 und dem Kontaktteil 2 ist eine Sicke 9 angeordnet.
Die Sicke 9 dient zur Aufnahme der Lötdichtung 3 und als Anschlagwulst der Rundsteckhülse
in der Steckergehäusekammer 20 (Fig. 1).
[0008] Da die Rundsteckhülse aus einer Platine gebogen bzw. gerollt ist, weist sie einen
durchgehenden Schlitz 19 auf.
[0009] Das Kontaktteil 2 besteht aus dem hinteren Führungsring 10 und dem vorderen Führungsring
11. Zwischen den Ringen 10 und 11 ist ein Federarmhülsenteil 14 angeordnet, das mit
dem Mantel der Ringe 10 und 11 fluchtet.
[0010] In das Hülsenteil 14 sind sich gegenüberliegende und zur senkrechten durch den Schlitz
19 gehenden Ebene 21 spiegelsymmetrisch angeordnete, sich vom Ring 10 zum Ring 11
erstreckende, durch einen U-förmigen Freischnitt 22 gebildete Federarme 12 eingebracht.
Die Federarme 12 weisen zwei konvergierende Seitenkanten 12a und eine bogenförmige
Unterkante 12b auf (Fig. 2). In den Endbereich 12c der Federarme 12 ist ein Kontaktpunkt
24 eingeformt durch eine sickenförmige, nach innen weisende Vertiefung 25, aus der
die nach außen weisende Anschlagkante 26 resultiert, die über den Außenmantel des
Federarmhülsenteils 14 bei eingeführtem Rundstift hinausragt.
[0011] Wesentlich ist, daß die Federarme 12 im Querschnitt betrachtet bogenförmig und auch
im Längsschnitt betrachtet bogenförmig ausgebildet sind. Der Querschnittsbogen resultiert
aus dem runden Hülsenteil 14, aus dem die Federarme freigeschnitten sind. Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß der Krümmungsradius des Querschnittsbogens kleiner als der Krümmungsradius
des Hülsenteils 14 ist.
[0012] Die Bogenform in Längsrichtung ist so ausgeführt, daß der Bogen in den Anbindungsbereich
23 tangential ausläuft und sich bis etwa zur Kontaktstelle 24 erstreckt. Aus dieser
Bogenform resultiert die konvergierende Ausrichtung der beiden Federarme 12 in den
Innenraum des Hülsenteils 14. Der Längsbogen wird so gewählt, daß sich der gewünschte
Abstand der Kontaktstellen 24 ergibt.
[0013] Vorzugsweise nimmt der Krümmungsradius des Querbogens vom Anbindungsbereich 23 bis
zur Vertiefung 25 kontinuierlich ab, d.h. der Krümmungsradius ist im Anbindungsbereich
größer als im Endbereich der Federarme. Ebenfalls vorzugsweise ist vorgesehen, daß
der Krümmungsradius des Längsbogens kontinuierlich in gleicher Richtung abnimmt.
[0014] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung erhält der Längsbogen der Federarme
12 eine Wölbung nach außen, und zwar etwa auf halber Länge jedes Federarms 12. Die
Wölbung (nicht dargestellt) überragt den Außenmantel des Hülsenteils 14 radial und
kann einen Abstützungspunkt bilden, der sich an der Innenwandung 20a der der Kammer
20 eines Gehäuses abstützen kann.
[0015] Die Bogenformen der Federarme ergeben trotz des relativ weichen Blechmaterials, aus
dem die Rundsteckhülse besteht, hohe Federkräfte, die sogar noch größer sein können
als bei einer aus Vollmaterial gedrehten und gefrästen Rundsteckhülse.
[0016] Die Federarme 12 sind relativ lang und weisen eine sehr gute Federkennlinie auf.
Wenn die Rundsteckhülse in eine Kammer 20 eingesetzt ist, steckt das Kontaktteil 2
etwa formschlüssig im dafür vorgesehenen Kammerbereich. Wird der Rundsteckstift gesteckt
(nicht dargestellt), können die Federarme 12 radial nach außen ausweichen, bis die
Anschlagkante 26 gegen die Kammerwandung 20a stößt (in Fig. 1 punktiert gezeichnete
Stellung). Dadurch wird eine Überbiegung der Federarme verhindert. Außerdem bilden
die Kontaktpunkte 24 zwei gesicherte Kontaktstellen auf einem Rundsteckstift (nicht
dargestellt).
[0017] Die erfindungsgemäße Rundsteckhülse ist auf einfache Weise aus einer ausgestanzten
Platine formbar, gewährleistet hohe Federkräfte trotz relativ weichen Blechmaterials
und weist einen wirksamen Überbiegeschutz auf.
1. Elektrischer Verbinder aus einem zu einer Rundsteckhülse geformten Blechstanzteil
mit einem Lötanschluß teil und einem rohrförmigen Kontaktteil, wobei zwischen dem
Lötanschlußteil und dem Kontaktteil eine Lötdichtung aus oder mit einer Metallscheibe
in Kombination mit einer Scheibe aus einem Dichtungswerkstoff angeordnet ist, und
wobei das Kontaktteil zwei im Abstand voneinander angeordnete Führungsringe aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem hinteren Führungsring (10) und dem vorderen Führungsring (11) des
Kontaktteils (2) ein Federarmhülsenteil (14) angeordnet ist, in das sich gegenüberliegende
und vom Ring (10) zum Ring (11) erstreckende, durch einen Freischnitt (22) gebildete
Federarme (12) eingebracht sind.
Elektrischer Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Freischnitt (22) U-förmig ausgebildet ist.
3. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federarme (12) zwei konvergierende Seitenkanten (12a) und eine bogenförmige
Unterkante (12b) aufweisen.
4. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Endbereich (12c) der Federarme (12) ein Kontaktpunkt (24) ein geformt
ist durch eine sickenförmige, nach innen weisende Vertiefung (25), aus der eine nach
außen weisende Anschlagkante (26) resultiert.
5. Elektrischer Verbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federarme (12) im Querschnitt betrachtet bogenförmig und auch im Längsschnitt
betrachtet bogenförmig ausgebildet sind.
6. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnittsbogen aus dem runden Hülsenteil (14) resultiert.
7. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius des Hülsenteils (14).
8. Elektrischer Verbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius des Querschnittsbogens vom Anbindungsbereich (23) bis zur
Vertiefung (25) kontinuierlich abnimmt.
9. Elektrischer Verbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenform der Federarme (12) in Längsrichtung so ausgeführt ist, daß der
Bogen in den Anbindungsbereich (23) tangential ausläuft und sich bis etwa zur Kontaktstelle
(24) erstreckt.
10. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 9,dadurch gekennzeichnet, daß aus der Bogenform eine konvergierende Ausrichtung der beiden Federarme (12) in
den Innenraum des Hülsenteils (14) resultiert.
11. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 9 und/oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius des Längsbogens kontinuierlich vom Anbindungsbereich (23)
bis zur Vertiefung (25) abnimmt.
12. Elektrischer Verbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsbogen der Federarme (12) eine Wölbung nach außen aufweist.
13. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Wölbung etwa auf halber Länge jedes Federarms (12) befindet.
14. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 12 und/oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung den Außenmantel des Hülsenteils (14) radial überragt.