[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstützvorrichtung für das Rohr eines Granatwerfers
mittels eines Zweibein- oder Dreibein-Gestells und einer das Rohrende gelenkig aufnehmenden
Bodenplatte, bei der das Gestell eine Höhenrichtvorrichtung aufweist und die Haltevorrichtung
des Rohres mit einer Seitenrichtvorrichtung für dieses versehen ist.
[0002] Die Höhenrichtvorrichtung an dem Zweibein- bzw. Dreibein-Gestell sowie die Seitenrichtvorrichtung
an der Halterung für das Rohr ermöglichen bei dem aufgestellten Granatwerfer eine
Korrektur in der Elevation des Rohres und auch eine Seitenverstellung des Rohres zu
dem aufgestellten Zweibein oder Dreibein, um das Granatwerferrohr auf das gewünschte
Ziel einrichten zu können. Die Verstellbereiche sind verhältnismäßig gering. Man ist
deshalb gezwungen, von vornherein das Zweibein oder Drweibein zusammen mit der Bodenplatte,
auf der das Werferrohr drehbar gelagert ist, so aufzustellen, daß das Werferrohr in
eine solche Lage kommt, bei dem es mindestens nahezu in die gewünschten Zielrichtung
gelangt. Dies bedarf großer Erfahrung des Bedienungspersonals, die Abstützung für
das Werferrohr von vornherein so gewählt zu haben, daß man für das genaue Einrichten
zum Ziel innerhalb der Bereiche bleibt, die durch die eingebaute Höhenrichtvorrichtung
und Seitenrichtvorrichtung gegeben sind. Wenn dies nicht der Fall ist, muß das Zweibein
oder Dreibein entsprechend verschoben werden. Der erforderliche Grad der Verschiebung
kann nicht immer genau eingehalten werden. Es vergehen kostbare Minuten, bis das
Werferrohr zielgerecht steht.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei der Abstützvorrichtung für das Rohr eines Granatwerfers
eine Möglichkeit zu schaffen, die es auf einfache Weise erlaubt, das Richten des
Rohres im Seitenbereich erheblich zu erweitern, ohne daß die bestehende Konstruktion
des Seitenrichtmechanismus beeinträchtigt wird. Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß eine den Seitenrichtbereich erweiternde Vorrichtung zwischen der Höhenrichtvorrichtung
und der Seitenrichtvorrichtung angeordnet ist.
[0004] Die vorgesehene Anordnung der vorstehend genannten Vorrichtung gestattet eine erhebliche
Erweiterung für das Richten des Rohres im Seitenbereich. Die betreffende Vorrichtung
hat keinen Einfluß auf die bestehende Konstruktion des an der Halterung für das Rohr
vorhandenen Seitenrichtmechanismus. Der Seitenrichtbereich wird erweitert, ohne daß
der abgedichtete Seitenrichtmechanismus seine Abdichtung einbüßen muß. Die zwischengeschaltete
Vorrichtung beein flußt das Gewicht des Zweibein- oder Dreibein-Gestells nicht. Die
neue Vorrichtung kann als Zusatz eingebaut werden, wobei die Konstruktion der bisherigen
Abstützvorrichtung nicht beeinträchtigt wird. Es entstehen nur geringfügige Änderungen
an den Verbindungsstellen. Die zwischengeschaltete Vorrichtung ist einfach im Aufbau
und man kommt mit nur wenigen Teilen aus.
[0005] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die den Seitenrichtbereich erweiternde
Vorrichtung einen Ausleger auf, dessen eines Ende auf dem Stützzapfen der Höhenrichtvorrichtung
aufsitzt und in dessen anderem Ende ein Zapfen der Seitenrichtvorrichtung drehbar
gelagert ist. Der Ausleger kann um die Achse des Stützzapfens der Höhenvorrichtung
geschwenkt werden. Bei dieser Schwenkung ist die Vorrichtung für die Seitenrichterweiterung
in dem anderen Ende des Auslegers so gelagert, daß sie sich um ihre eigene Achse
drehen kann. In der mittleren Stellung hat die zwischengeschaltete Vorrichtung keinen
Einfluß auf den Seitenrichtbereich des Granatwerfers. Wenn man jedoch den Ausleger
nach links oder rechts verschwenkt, erweitert sich der Richtbereich des Granatwerfers,
ohne daß das Zweibein bzw. Dreibein verschoben werden muß.
[0006] Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann die Lagerungsvorrichtung für den Zapfen
der Halterung der Seitenrichtvorrichtung als Kupplung ausgebildet sein. Hierbei ist
die Kupplung zwischen Zapfen und Ausleger in verschiedenen Winkelstellungen zueinander
verriegelbar. Die Verriegelung kann in festgelegten Positionen automatisch erfolgen.
[0007] Vorteilhaft ist die Kupplung mit Verriegelung als Schnappmechanismus ausgebildet.
Ein unter Federdruck stehendes Kupplungsglied ist zweckmäßig mit Verriegelungsnocken
ver sehen, die mit entsprechend gestalteten Nuten des Auslegers zusammenwirken. Hierbei
können die Verriegelungsnocken an dem Kupplungsglied achsparallel verlaufende Bolzen
sein, die in Achsrichtung sich erstreckende Ansätze aufweisen, welche in entsprechend
gestaltete Ausnehmungen des Zapfens der Seitenrichtvorrichtung eingreifen. Man kann
eine beliebige Anzahl von Verriegelungspositionen vorsehen. Vorzugsweise handelt
es sich um drei Verriegelungspositionen, nämlich Mitte, rechts und links. In der
mittleren Stellung hat die zwischengeschaltete Vorrichtung keinen Einfluß auf den
Seitenbereich des Granatwerfers. Bei einer Verstellung der Vorrichtung in eine vorbestimmte
linke oder rechte Position läßt sich der Richtbereich des Granatwerfers in Seitenrichtung
wesentlich erweitern, ohne daß die Gesamtaufstellung des Gestells und der Bodenplatte
geändert werden müßten.
[0008] Die Drehung des Zapfens der Halterung für den Granatwerfer zu dem Ausleger ist vorteilhaft
durch eine Anschlagvorrichtung begrenzt.
[0009] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Abstützvorrichtung für ein Granatwerferrohr
gemäß der Erfindung in Ansicht von vorn und im Schema.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht auf die Abstützvorrichtung der Fig. 1, schematisch.
Fig. 3 veranschaulicht die Vorrichtung zur Erweiterung des Seitenrichtbereiches in
Form eines Auslegers im Schnitt und im Schema.
Figuren 4, 5 und 6 sind Horizontalschnitte nach den Linien IV-IV, V-V und VI-VI der
Fig. 3.
Figuren 7 und 8 zeigen den Bedienungsteil für die Vorrichtung der Erfindung im Aufriß,
zum Teil im Schnitt und in Draufsicht, schematisch.
[0010] Die Abstützvorrichtung 1 für das Rohr eines Granatwerfers weist beispielsweise ein
Zweibein-Gestell 2 auf, das sich aus den Beinen 3 und 4 mit Bodenkrampen 5 und einer
Mittelplatte 6 zusammensetzt. Die Beine 3 und 4 können durch einen elastischen Federzug
7 in der gewählten Spreizstellung gesichert werden. Das Zweibein-Gestell 2 ist mit
einer Höhenrichtvorrichtung 9 ausgestattet, zu deren Betätigung eine Handkurbel
10 vorgesehen ist. Im Innern des Vorrichtungsgehäuses 9 ist ein (nicht dargestelltes)
Zahnradgetriebe vorgesehen, mittels dessen eine in der Gehäusemuffe 11 gelagerte
Hülse 12 in Höhenrichtung verschoben werden kann. Der obere Teil der Hülse 12 dient
als Stützzapfen für die Aufnahme der Halterung 14 für das Werferrohr.
[0011] Die Halterung 14 enthält eine Seitenrichtvorrichtung 15, die mittels einer Kurbel
16 zur Mittenachse des Zweibeins 2 und auch der Höhenrichtvorrichtung 9, 10 seitlich
hin- und herverschoben werden kann. Der Bereich des Verschiebeweges der Seitenrichtvorrichtung
ist aus Gewichtsgründen begrenzt. Mit der Halterung 14 sind die Rückstoßbremszylinder
17 und der Lagerring 18 zur Aufnahme des Werferrohres fest verbunden. Der Lagerring
18 trägt einen abklappbaren Klemmbügel 19, der über das in den Lagerring 18 eingelegte
Werferrohr greift und mittels der Klemmvorrichtung 20 festgespannt werden kann.
Das Werferrohr greift bekanntlich in eine auf dem Boden ruhende Bodenplatte gelenkig
ein.
[0012] Zwischen der Höhenrichtvorrichtung 9 bis 12 des Zweibeins 1 und der Halterung für
die Seitenrichtvorrichtung des Werferrohres ist eine Vorrichtung 21 angeordnet, die
den Seitenrichtbereich des Werferrohres wesentlich erweitert. Diese Vorrichtung 21
weist einen Ausleger 22 auf, dessen eines Ende 23 auf dem Stützzapfen 12 der Höhenrichtvorrichtung
9, 10, 11 ruht und in dessen anderem Ende 24 ein Zapfen 25 der Halterung 14 der Seitenrichtvorrichtung
drehbar gelagert ist. In dem Ende 23 des Auslegers 22 ist eine Schraubbuchse 27 gelagert,
die mittels des Gewindes 28 in das Hülsenende 12 eingeschraubt ist und mit dem Kragen
29 auf einen Bund 30 des Auslegerendes 31 anschlägt. Das Hülsenende 12 ist mit dem
Ausleger 22 durch einen Querstift 31 drehfest verbunden.
[0013] Der Zapfen 25 der Halterung 14 an dem anderen Ende 24 des Auslegers 22 weist eine
Kupplung 33 auf, mittels der eine automatische Verriegelung des Zapfens 25 mit dem
Ende 24 des Auslegers 22 vorgenommen wird. Ein Kupplungsglied 35, das mit einer Handhabe
36 versehen ist, weist auf einem Kreis verteilte Verriegelungsnocken 37 auf, die mit
entsprechend gestalteten Ausnehmungen 38 des Auslegerendes 34 zusammengreifen können.
Die Verriegelungsnocken 37 bestehen vorteilhaft aus an dem Kupplungsglied 35 achsparallel
verlaufenden Bolzen, die in Achsrichtung sich erstreckende Ansätze 40 besitzen. Diese
Ansätze 40 haben vorteilhaft einen halbkreisförmigen Querschnitt, wobei die Ausnehmungen
38 ebenfalls halbkreisförmig ausgebildet sind. Mit dem Kupplungsglied 35 ist ein zentral
angeordneter Stift 41 mittels des Querstiftes 42 drehfest verbunden. Der Stift 41
besitzt ein Kopfstück 41a, zwischen dem und einem in die Bohrung 25 eingeschraubten
Widerlagerring 43 eine Feder 44 vorgesehen ist, die das Einrasten der Verriegelungsbolzen
37 mit den Ansätzen 40 in die entsprechenden Ausnehmungen 38 des Auslegerendes 24
selbsttätig veranlaßt.
[0014] Die Drehung des Zapfens 25 in dem Ende 24 des Auslegers 22 wird vorzugsweise durch
eine Anschlagvorrichtung 46 begrenzt. Hierzu dient ein in das Ende 24 des Auslegers
22 eingeschraubter Bolzen 47, dessen Bolzenende in eine Ringnut 48 greift, die bei
49 Anschlagflächen aufweist, so daß die Relativbewegung zwischen den Zapfen 25 der
Halterung 14 und dem Auslegerende 24 auf einen bestimmten Drehwinkel beschränkt wird.
Bei dem dargestellten Beispiel sind es 180°.
[0015] Mittels der Verriegelungsnocken 37 und der Ausnehmungen 38 werden drei Verriegelungspositionen
bestimmt, namlich die Mittelposition, bei der der Ausleger 22 sich in der Mittenebene
des Zweibeins befindet. Der Ausleger 22 kann um die Achse der Hülse 12 der Höhenrichtvorrichtung
nach rechts oder links verschwenkt werden, wobei der Zapfen 25 der Halterung 14 eine
Relativdrehung in dem Ende 24 des Auslegers 22 vornimmt. Die Vorrichtung 21 zur Erweiterung
des Seitenrichtbereiches kann mittels des Auslegers 22 um seine Drehlagerung an
seinem Ende 23 bei dem dargestellten Beispiel um 180° geschwenkt werden, und zwar
von der Mitte nach rechts oder links, wobei in den drei festgelegten Positionen automatisch
eine Verriegelung mittels der Kupplung 33 stattfindet. In der mittleren Stellung hat
die Vorrichtung 21 keinen Einfluß auf den Seitenrichtbereich des Granatwerfers.
Bei Schwenkung des Auslegers 22 um 90° um die Achse der Hülse 12 nach links oder rechts
wird der Richtbereich des Granatwerfers wesentlich erweitert, ohne daß das Zweibein
2 parallel zu sich verschoben werden muß. Dadurch wird das Einrichten des Granatwerferrohres
auf das Ziel wesentlich vereinfacht und beschleunigt.
1. Abstützvorrichtung für das Rohr eines Granatwerfers mittels eines Zweibein- oder
Dreibein-Gestelles und einer das Rohrende gelenkig aufnehmenden Bodenplatte, bei der
das Gestell eine Höhenrichtvorrichtung aufweist und die Haltevorrichtung des Rohres
mit einer Seitenrichtvorrichtung für dieses versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Höhenrichtvorrichtung (9-12) und der Seitenrichtvorrichtung (14-16)
eine den Seitenrichtbereich erweiternde Vorrichtung (21) angeordnet ist.
2. Abstützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Seitenrichtbereich
erweiternde Vorrichtung (21) einen Ausleger (22) aufweist, dessen eines Ende (23)
auf dem Stützzapfen (12) der Höhenrichtvorrichtung (9-11) aufsitzt und in dessen
anderem Ende (24) ein Zapfen (25) der Halterung (14) der Seitenrichtvorrichtung (15,16)
drehbar gelagert ist.
3. Abstützvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungsvorrichtung
für den Zapfen (25) der Halterung (14) der Seitenrichtvorrichtung (15,16) als Kupplung
(33) ausgebildet ist, und daß die Kupplung (33) zwischen Zapfen (25) und Ausleger
(22) in verschiedenen Winkelstellungen zueinander verriegelbar ist.
4. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung (33) mit Verriegelung als Schnappmechanismus ausgebildet ist, bei dem
ein unter Federdruck stehendes Kupplungsglied (35) Verriegelungsnocken (37) aufweist,
die mit entsprechend gestalteten Ausnehmungen (38) des Auslegers (22) zusammenwirken.
5. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungsnocken an dem Kupplungsglied (35) achsparallel verlaufende Bolzen
(37) sind, die in Achsenrichtung sich erstreckende Ansätze (40) aufweisen, welche
in entsprechend gestaltete Ausnehmungen (38) des Zapfens (25) der Seitenrichtvorrichtung
eingreifen.
6. Abstützvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (40)
einen halbkreisförmigen Querschnitt besitzen.
7. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kupplungsglied (35) mit einer Handhabe (36) und mit einem zentral angeordneten
Stift (41) mit Kopf (41a) versehen ist, zwischen dem und einem fest angeordneten Widerlager
(43) eine Schraubenfeder (44) od.dgl. gelagert ist.
8. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehung des Zapfens (25) zu dem Ausleger (22) durch eine Anschlagvorrichtung
(46) begrenzt ist.
9. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stützzapfen (12) der Höhenrichtvorrichtung (9-11) und der auf dem Stützzapfen
(12) aufgesetzte Ausleger (22) durch eine Schraubbuchse (27) und einen Querstift (33)
drehfest miteinander verbunden sind.