[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebiß für Pferde, das aus einer Gebißstange aus einem
einstückigen Formkörper, insbesondere aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden,
federnd-elastischen, durch Druck verformbaren und sich in seine Ausgangsform bei
Druckentlastung rückbildenden Kunststoff mit einem ovalen oder kreisförmigen Querschnitt
und mit endseitig in Durchbohrungen gehaltenen, korrosionsbeständigen Ringen zur
Befestigung der Zügel besteht, wobei der Formkörper von zwei miteinander über einen
mittigen Steg miteinander verbundenen Formkörperabschnitten gebildet ist, die mit
parallel zu den Längsachsen der Durchbohrungen versehenen abgeflachten Pferdezungenanlageflächen
versehen sind.
[0002] Ein solches Gebiß für Pferde ist durch das im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigte
DE-Gbm 84 05 615 bekannt. Der bei dem Formkörper dieses Gebisses ausgebildete schmale
Steg mit federnd-elastischen Eigenschaften geht in die beiden seitlichen, sich konisch
zu den Enden erweiternden Formkörperabschnitte über, ohne daß der durch den Steg gegebene
Biegebereich seitlich begrenzt ist. Wird auf die beiden Formkörperenden ein Zug ausgeübt,
dann erfolgt ein Abbiegen des Formkörpers insbesondere im Bereich des mittigen Steges
des Formkörpers, wobei jedoch der Biegebereich sich auch noch mit Abschnitten in den
Bereich der beiden sich an den Steg angrenzenden Formkörperabschnitte erstreckt,
so daß aufgrund eines fließenden Überganges des Biegebereiches in die Formkörperabschnitte
nicht mit Sicherheit gewährleistet ist, daß sich das Abbiegen des Formkörpers ausschließlich
auf den Bereich des Steges beschränkt.
[0003] Aus der EP-A-0 017 959 geht ein Pferdetrensengebiß hervor, das aus einem ggfs. geteilten
Bügel besteht, der an den seitlichen Enden je eine Ringbohrung aufweist, durch die
sich jeweils ein mit dem Trensengebiß verbundener Ring erstreckt. Der Bügel dieses
Gebisses ist etwa in der Mitte zwischen den beiden sich hieran anschließenden Bereichen
bei weichen Übergängen verdickt ausgebildet, um eine bessere Formanpassung des Bügels
an die Maulanatomie des Pferdes zu erzielen, so daß ein Kommando über die in der mittleren
Zungenspalte liegende Verdickung vom Pferd wahrgenommen werden kann. Ein auf diese
Gebißstange ausgeübter Zügelzug führt zu einer Druckbelastung der Pferdezunge, und
zwar ausschließlich im Bereich des verdickten Abschnittes der Gebißstange, so daß
durch die dabei auftretende Flächenpressung es leicht zu einer Blutstauung in der
Pfederzunge kommen kann. Hinzu kommt, daß der verdickte mittlere Bereich dieser Gebißstange
kein federnd-elastisches Abbiegen ermöglicht, um bei einem Zügelzug eine Druckentlastung
auf der Pferdezunge herbeizuführen. Es erfolgt vielmehr bei einem Zügelzug ein Abbiegen
der Gebißstange in den weichen Übergangsbereichen zwischen den Endabschnitten und
dem mittleren verstärkten Abschnitt der Gebißstange, so daß es zu einem Preßdruck
im Seitenbereich der Pferdezunge kommen kann, und dadurch Kommandos, die das Pferd
ausführen soll, nicht ausgeführt werden, da durch diese Zungendruckbelastung das
Pferd zu einer andersartigen Reaktion veranlaßt wird.
[0004] Hinzu kommt, daß nach einer weiteren Ausführungsform der Gebißstange nach der EP-A-0
017 959 diese aus zwei Gebißstangenteilen besteht, die mittig über eine Gelenkverbindung
miteinander verbunden sind. Diese Gelenkverbindung wird gebildet von zwei ineinandergreifenden
Ösen an den einander zugekehrten Gebißstangenteilen. Eine derartige Gelenkverbindung
bei Gebißstangen hat den Nachteil, daß bei einem Zügelzug ein scharfes Abknicken
der Gebißstange im Gelenkbereich erfolgt, wodurch das Gelenk gegen den oberen Gaumen
des Pferdemauls gedrückt wird und es hier zu Verletzungen u.a. auch zu Blutergüssen
kommen kann. Außerdem sind derartige Gelenkverbindungen nicht in der lage, die Gebißstange
aus der abgebogenen Stellung selbsttätig wieder in die gradlinige Stellung zurückzubewegen.
[0005] Nach der GB-A-1 481 262 ist ein sogenanntes Pelham-Gebiß für Pferde bekannt, bei
dem die Gebißstange aus zwei miteinander verbundenen, sich von der Mitte nach außen
zu den beiden Gebißstangenenden konisch erweiternden Abschnitten besteht, die in ihren
Endbereichen Durchbohrungen aufweisen, in denen korrosionsbeständige Ringe zur Befestigung
der Zügel angeordnet sind. Da die Gebißstange aus einem metallischen Formkörper besteht,
der mittels Gummi ummantelt ist, ist die Gebißstange starr, so daß ein Abbiegen der
Gebißstange beim Anziehen der Zügel nicht möglich ist, was auch bei der Anwendung
eines derartigen Pelham-Gebisses nicht gewünscht wird. Die Verwendung derart starrer,
nicht abbiegbarer Gebißstangen hat oftmals zur Folge, daß beim Anziehen der Zügel
die Gebißstange gegen die Pferdezunge gepreßt wird, wodurch es zu Verletzungen und
insbesondere auch zu Blutstauungen kommen kann.
[0006] Darüber hinaus sind Gebißstangen für Pferde bekannt, die aus einem Formkörper aus
Gummi bestehen und deren Enden Verdickungen aufweisen, in denen die Durchbohrungen
zur Aufnahme der Zügelringe ausgebildet sind. Eine derartige Gebißstange weist zwischen
den kugelförmig ausgebildeten Enden einen Abschnitt mit gleichbleibendem Durchmesser
auf. Wird auf die beiden Enden dieser Gebißstange ein Zug ausgeübt, dann erfolgt ein
Abbiegen der Gebißstange nicht nur im mittleren Bereich, sondern der Abbiegebereich
erstreckt sich über den gesamten Formkörperbereich zwischen den kugelförmig verdickt
ausgebildeten Formkörperenden, so daß es auch in diesem Falle zu Verletzungen im Pferdemaul
kommen kann. Hinzu kommt, daß Gebißstangen aus Gummi einen hohen Abriebeffekt besitzen,
so daß derartige Gebißstangen mit einer sich in Gebißstangenlängsrichtung und mittig
erstreckenden Kette, einem Stahlseil od.dgl. verstärkt und gesichert sind, wobei die
beiden Enden dieses Versteifungs- und Sicherungselementes an den Zügelringen befestigt
sind.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe, einen Formkörper bei einem Gebiß für Pferde gemäß
der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß bei einem Zug auf die Formkörperenden
das Abbiegen des Formkörpers in einem vorgegebenen und begrenzten Bereich erfolgt,
um trotz einer gewissen Druckentlastung auf die Pferdezunge eine Anlagefläche an der
Pferdemaulinnenwandfläche zu erreichen,die nicht ausschließlich punktförmig ist,
sondern sich über einen größeren Bereich erstreckt, ohne daß dabei der Biegebereich
sich bis in die seitlichen Formkörperabschnitte erstreckt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0009] Mit einem derart ausgebildeten Gebiß ist eine pferde freundliche, von jedem Pferd
annehmbare Gebißstange geschaffen, die zwar aus einem einzigen Stück besteht, jedoch
derart beweglich ist, als sei sie in der Mitte gebrochen. Durch die Verwendung von
insbesondere einem vernetzten Polyurethan-Elastomer zur Herstellung des Formkörpers
der Gebißstange weist diese eine hohe Abriebfestigkeit auf, durch die keine spanabhebende
Oberflächenbearbeitung des Gebisses durch die Zungenbewegung des Pferdes gegenüber
solchen Gebissen, die aus Gummi oder gummiummantelten Eisenstäben oder Stahldrähten
besteht, erfolgt, bei denen ein Abrieb ähnlich dem Radiereffekt wie bei einem Radiergummi
erfolgt. Hinzu kommt, daß der Formkörper der Gebißstange aufgrund der Werkstoffauswahl
keine zusätzlichen Versteifungselemente benötigt.
[0010] Dadurch, daß der Formkörper der Gebißstange einen federnd-elastischen , abbiegbaren
Steg bzw. Abschnitt aufweist, dessen Biegebereich bzw. Biegezone zu beiden Seiten
des Stegs durch wulstartig ausgebildete Materialverstärkungen begrenzt ist, ist, wenn
ein Zügelzug auf die Gebißstange einwirkt, nur ein Abbiegen in diesem von den Materialverstärkungen
begrenzten Mittelbereich möglich, während die an den abbiegbaren Steg angrenzenden
seitlichen Formkörperabschnitte beim Abbiegen der Gebißstange eine fast gradlinige
Form beibehalten, was darauf zurückzuführen ist, daß diese Formkörperabschnitte gegenüber
dem mittleren Steg bzw. dem mittleren Formkörperabschnitt eine höhere Biegesteifigkeit
aufweisen. Aufgrund dieser Ausgestaltung erfolgt bei einem Zügelzug eine Druckentlastung
auf die Pferdezunge, jedoch wird der Zügelzug über den abgebogenen mittleren Formkörperabschnitt
auf das Pferd derart übertragen, daß das Pferd den über die Zügel erteilten Kommandos
ohne weiteres folgt, und zwar ohne daß eine punktartige Druckbeaufschlagung im Gaumenbereich
des Pferdemaules erfolgt. Hinzu kommt, daß auch im Seitenbereich der Pferdezunge es
nicht zu einem Preßdruck kommen kann, was ausschließlich auf die spezielle Ausgestaltung
der Gebißstange zurückzuführen ist.
[0011] Die Gebißstange ist darüber hinaus sehr zungenfreundlich, was darauf zurückzuführen
ist, daß die Zungenanlageflächen und die Anlagefläche des mittleren Steges bzw. Abschnittes
des Formkörpers der Gebißstange zwischen den beiden Materialverstärkungen leicht bogenförmig
eingezogen ausgebildet sind; diese Ausgestaltung ermöglicht eine bessere Verteilung
von Druckkräften auf die Zunge, ohne daß jedoch eine zu hohe Druckbelastung der Zunge
erfolgt.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0013] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer schaubildlichen Ansicht eine Gebißstange des Pferdegebisses,
Fig. 2 eine Ansicht der Gebißstange in Pfeilrichtung A gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie V- V in Fig. 2,
Fig. 6 einen senkrechten Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 2 und
Fig. 7 eine Ansicht auf die den Pferdezungenanlageflächen des Formkörpers der Gebißstange
abgewandte Seite.
[0014] Das in Fig. 1,2 und 7 dargestellte Gebiß besteht aus einer Gebißstange, die als Formkörper
100 ausgebildet ist. Dieser Formkörper 100 weist einen federnd-elastischen abbiegbaren
mittleren Steg bzw. Formkörperabschnitt 10 auf, dessen Biegebereich bzw. Biegezone
zu beiden Seiten des Steges oder des Abschnittes durch wulstartig ausgebildete Materialverstärkungen
11,111 begrenzt ist. Diese Materialverstärkungen 11,111 schließen sich an die Endbereiche
10a,10b des Steges 10 an, d.h die beiden Materialverstärkungen 11,111 begrenzen den
Biegebereich des Steges 10. Diese wulstartigen Materialverstärkungen 11,111 können
sich ringförmig über den Umfang des Formkörpers 100 erstrecken; jedoch besteht auch
die Möglichkeit, die Materialverstärkungen 11,111 so anzubringen, daß diese nur einseitig
an dem Formkörper 100 vorhanden sind, und zwar vorzugsweise wie in Fig. 1 und 2 dargestellt
an derjenigen Seite des Formkörpers 100, die die nachstehend noch näher beschriebenen
Pferdezungenanlageflächen 21,121 trägt.
[0015] Aufgrund der Materialverstärkungen 11,111 und der damit bedingten Formkörperverdickung
in diesen Bereichen, in denen die Materialverstärkungen 11,111 ausgebildet sind,
wird eine erhöhte Biegefestigkeit und Eigensteifigkeit des Formkörpers 100 in seinen
sich an die Materialverstärkungen anschließenden Formkörperabschnitten 20,120 erreicht,
so daß sich der Biegebereich ausschließlich über den Abschnitt des Formkörpers 100
erstreckt, der den mittleren Steg 10 bildet und der durch die beiden Materialverstärkungen
11,111 begrenzt ist. Die sich an die Materialverstärkungen 11,111 anschließenden Formkörperabschnitte
20,120 nehmen bei einem Zügelzug auf die Enden 100a,100b des Formkörpers 100 an einem
Abbiegen nicht teil, sondern behalten ihre Eigensteifigkeit und Biegesteifigkeit,
während dagegen nur das Abbiegen im Bereich des Steges 10 möglich ist. Der Steg 10
weist gegenüber dem Durchmesser des Formkörpers 100 im Bereich seiner beiden Formkörperabschnitte
20,120, die sich an die Materialverstärkungen 11,111 anschließen, einen kleineren
Durchmesser auf, wie dies insbesondere aus den Fig. 1 und 2 und auch aus der Fig.
7 zu entnehmen ist.
[0016] Die sich an den mittleren Steg 10 des Formkörpers 100, und zwar an die Materialverstärkungen
11,111 anschließenden Formkörperabschnitte 20,120 erstrecken sich von den Materialverstärkungen
11,111 konisch erweiternd zu den Formkörperenden 10a,10b hin, jedoch besteht auch
die Möglichkeit, daß die beiden Formkörperabschnitte 20,120 in ihren Bereichen zwischen
den Materialverstärkungen 11,111 bis zu ihren Enden 100a,100b gleichbleibende Durchmesser
aufweisen. Der mittlere Steg 10 zwischen den beiden Materialverstärkungen 11,11 weist
dann vorzugsweise rückseitig und vorderseitig bogenförmige Einziehungen auf, die in
Fig. 2 bei 100d und 100dʹ angedeutet sind. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
die den Pferdezungenanlageflächen 21,121 abgekehrte Rückseite 100c des Formkörpers
100 in etwa gradlinig durchgehend auszubilden, wobei jedoch auch zwischen den Endbereichen
100a,100b des Formkörpers 100 dessen rückwärtige Fläche 100c einen leicht bogenförmigen
Verlauf aufweisen kann, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der Biegebereich zwischen
den beiden Materialverstärkungen 11,111 erstreckt sich zwischen den beiden in Fig.
1 und 2 gestrichelt angedeuteten Begrenzungslinien a und b.
[0017] In den Formkörperenden 100a,100b sind Durchbohrungen 101,102 vorgesehen, durch die
in der Zeichnung nicht dargestellte Ringe oder ringförmige Elemente hindurchgeführt
sind, die zum Anschließen von Zügeln dienen und die aus korrosionsbeständigen Werkstoffen,
wie Chrom, Stahl od.dgl. bestehen.
[0018] Der Formkörper 100 weist etwa oval- bzw. kreisförmige Querschnitte und im vorderen
Pferdezungenbeaufschlagungsbereich zu beiden Seiten des Steges 10 die Pferdezungenanlageflächen
21,121 auf, die sich von den Materialverstärkungen 11,111 zu den Formkörperenden
100a,100b erstrecken und die parallel zu den durch die Durchbohrungen 101,102 hindurchgeführten
Längsachsen verlaufen, sowie als flächenartige Abplattungen aus dem Material des Formkörpers
100 ausgearbeitet sind, so daß der Formkörper 100 eben ausgebildete Flächen als Pferdezungenanlageflächen
aufweist. Diese Pferdezungenanlageflächen 21,121 weisen, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich,
bogenförmige Einziehungen 21a, 121a auf, die sich von den Formkörperenden 100a,100
bis zu den Materialverstärkungen 11,111 erstrecken. Auch der Steg 10 weist in Verlängerung
der beiden Pferdezungenanlageflächen 21,121 zwischen den beiden Materialverstärkungen
11,111 eine leicht bogenförmige Einziehung 100dʹ auf. Gerade diese bogenförmigen Einziehungen
21a,121a und 100dʹ ermöglichen eine gute Anpassung der Gebißstange an die Anatomie
der Pferdezunge, wobei durch die Materialverstärkungen 11,111 an dem Formkörper 100
zwei Zungenbeaufschlagungsflächen gebildet werden, während in allen übrigen Bereichen
der Gebißstange die Zunge von jeglichem Druck der Gebißstange entlastet ist.
[0019] Der Formkörper 100 besteht aus einem abriebfesten Kunststoff, und zwar insbesondere
aus einem gummielastischen Kunststoff, wie z.B. einem vernetzten Polyurethan-Elastomer,
jedoch auch andere geeignete und insbesondere die Eigenschaften eines vernetzten Polyurethan-Elastomers
aufweisende Kunststoffe können zur Herstellung des Formkörpers 100 herangezogen werden.
Durch die Verwendung eines vernetzten Polyurethan-Elastomers für die Herstellung
des Formkörpers 100 erhält dieser eine Elastizität, die in den einzelnen Bereichen
des Formkörpers aufgrund der unterschiedlichen Ausgestaltung einzelner Formkörperabschnitte
unterschiedliche Größen aufweist. Der gegenüber den Formkörperabschnitten 20,120
in seinem Durchmesser kleiner bemessene Steg 10 weist eine hohe Elastizität mit einem
Rückstellvermögen auf, so daß der abgebogene Steg 10 wieder in seine in Fig. 1 dargestellte
Ausgangsposition zurückfedert. Gegenüber dem Steg 10 weisen die Formkörperabschnitte
20,120 im Anschluß an die Materialverstärkungen 11,111 größere Durchmesser auf, wodurch
die Eigensteifigkeit und höhere Biegesteifigkeit der Formkörperabschnitte 20,120
erreicht wird. Aufgrund der Elastizität des Steges 10 im Bereich zwischen den beiden
Materialverstärkungen 11,111 wird erreicht, daß bei einem leichten Abbiegen der Formkörperenden
100a,100b zueinander diese wieder in die gestreckte Lage selbsttätig zurückgeführt
werden, wobei jedoch bereits bei einem geringfügigten Anziehen der Zügel auch nur
ein geringfügiges Abbiegen des Formkörpers 100 im Bereich des Abschnittes zwischen
den beiden Materialverstärkungen 11,111 möglich ist.
[0020] Die Materialverstärkungen 11,111 können gleichzeitig bei der Herstellung des Formkörpers
100 mit ausgebildet werden; es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Materialverstärkungen
11,111 nachträglich auf dem Formkörper 100 anzubringen oder aus einem hergestellten
Formkörper nachträglich auszubilden. Durch diese Materialverstärkungen 11,111 wird
der Biegebereich des Formkörpers 100 in seinem mittleren Bereich begrenzt Durch die
jeweilige Anordnung und Zuordnung dieser Materialverstärkungen 11,111, insbesondere
zur Länge des Formkörpers 100, und bei entsprechend gewähltem Abstand der beiden Materialverstärkungen
voneinander, ist es möglich, die Größe und Länge des Biegebereiches des Formkörpers
100 vorzugeben; die sich an die Materialverstärkungen 11,111 anschließenden Formkörperabschnitte
20,120 nehmen bei einem Abbiegen des Formkörpers 100 selbst nicht teil, da die Biegezone
im mittleren Bereich des Formkörpers 100 durch diese Materialverstärkungen 11,111
begrenzt ist, die ein Ausdehnen des Biegebereiches über die Materialverstärkungen
11,111 bei einem Abbiegen des Formkörpers 100 in die Bereiche der Formkörperabschnitte
20,120 verhindern.
[0021] Bei einer ungefähren Länge von 15,5 cm des Formkörpers 100 und bei einem Durchmesser
der Endbereiche des Formkörpers von 2 cm bis 2,5 cm erstreckt sich der Biegebereich
zwischen den beiden Materialverstärkungen 11,111 im Bereich a-b in etwa über eine
Länge von 4 cm, wobei der Durchmesser des Steges etwa 1 bis 1,3 cm betragen kann.
[0022] Der Formkörper 100 besteht aus einem federnd-elalstischen, durch Druck verformbaren
und sich in seine Ausgangsform bei Druckentlastung rückbildenden Kunststoff, wie z.B.
einem Polyurethan, einem vernetzten Polyurethan-Elastomer oder einem thermoplastisch
verarbeitbaren Polyurethan-Elastomer (thermoplastisches Polyurethan-Elastomer).
1. Gebiß für Pferde, das aus einer Gebißstange aus einem einstückigen Formkörper,
insbesondere aus einem eine hohe Abriebfestigkeit aufweisenden, federnd-elastischen,
durch Druck verformbaren und sich in seine Ausgangsform bei Druckentlastung rückbildenden
Kunststoff mit einem ovalen oder kreisförmigen Querschnitt und mit endseitig in Durchbohrungen
gehaltenen, korrosionsbeständigen Ringen zur Befestigung der Zügel besteht, wobei
der Formkörper von zwei über einen mittigen Steg miteinander verbundenen Formkörperabschnitten
gebildet ist, die mit parallel zu den Längsachsen der Durchbohrungen versehenen abgeflachten
Pferdezungenanlageflächen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper
(100) einen federnd-elastischen, abbiegbaren Steg (10) aufweist, dessen Biegebereich
bzw. Biegezone zu beiden Seiten des Steges durch wulstartig ausgebildete Materialverstärkungen
(11,111) begrenzt ist, und daß die sich an die die Steglänge begrenzenden wulstartigen
Materialverstärkungen (11,111) anschließenden Formkörperabschnitte (20,120) gegenüber
dem Steg (10) eine höhere Biegesteifigkeit aufweisen.
2. Gebiß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (100) einen mittleren
Steg (10) aufweist, der beidendseitig (10a,10b) in einseitig wulstartig ausgebildete
Materialverstärkungen (11,111) zur seitlichen Begrenzung des Biegebereiches bzw.
der Biegezone des Steges (10) übergeht, wobei sich an die beiden Materialverstärkungen
(11,111) etwa konisch sich zu den Formkörperenden (100a,100b) erweiternde Formkörperabschnitte
(20,120) anschließen, die mit sich von den Materialverstärkungen (11,111) zu den
Formkörperenden (100a,100b) erstreckenden, abgeflachten und leicht bogenförmig eingezogenen
Pferdezungenanlageflächen (21,121) versehen sind, wobei die den Pferdezungenanlageflächen
(21,121) abgekehrte Wandfläche (100c) des Formkörpers (100) von Formkörperende (100a)
zu Formkörperende (100b) fast geradlinig verlaufend ist, und daß der zwischen den
beiden Materialverstärkungen (11,111) in der Ebene der Pferdezungenanlageflächen
(21,121) liegende Abschnitt (100d) leicht bogenförmig eingezogen ist, wobei der mittlere
Steg (10) zwischen den beiden Materialverstärkungen (11,111) und die beiden Formkörperabschnitte
(20,120) in Bezug auf ihre Biegeelastizität derart aufeinander abgestimmt sind, daß
bei einem Zug an den Enden (100a,100b) des Formkörpers (100) der mittlere Steg (10)
bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer fast gestreckten Stellung der Formkörperabschnitte
(20,120) U-förmig abbiegbar ist.
3. Gebiß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich zu beiden Seiten
des Steges (10) an die wulstartigen Materialverstärkungen (11,111) anschließenden
Formkörperabschnitte (20,120) gleichbleibende Durchmesser aufweisen, wobei der Durchmesser
des Steges (10) gegenüber dem Durchmesser der Formkörperabschnitte (20,120) kleiner
bemessen ist.
4. Gebiß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des mittleren
Steges (10) etwa dem halben Durchmesser des Formkörpers (10) im Bereich seiner Formkörperabschnitte
(20,120) oder in seinen Endbereichen (100a,100b) entspricht.
5. Gebiß nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des mittleren
Steges (10) zwischen den beiden Materialverstärkungen (11,111) etwa einem Viertel
der Gesamtlänge des Formkörpers (100) entspricht.
6. Gebiß nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialverstärkungen
(11,111) an den Enden des Steges (10) als ringförmige Verdickungen ausgebildet sind.
7. Gebiß nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Steg (10)
des Formkörpers (100) eine hohe Elastizität aufweist und daß die sich zu beiden Seiten
des mittleren Steges (10) erstreckenden und sich an die Materialverstärkungen (11,111)
anschließenden Formkörperabschnitte (20,120) gegenüber der Elastizität des Steges
(10) eine geringere Elastizität und eine erhöhte Eigensteifigkeit aufweisen.
8. Gebiß nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die den Pferdezungenanlageflächen
(21,121) abgekehrte Wandfläche (100c) des Formkörpers (100) eine der Einziehung (100dʹ)
gegenüberliegende bogenförmige Einziehung (100dʹ) aufweist.
9. Gebiß nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (100) aus
einem Polyurethan, einem vernetzten Polyurethan-Elastomer oder einem thermoplastischen
Polyurethan-Elastomer besteht.