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EP 0 259 573 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.03.1988 Patentblatt 1988/11 |
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Anmeldetag: 15.07.1987 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: E05F 15/16 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
27.08.1986 DE 3629125
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Heintz, Frieder, Dipl.-Ing.
D-7505 Ettlingen 7 (DE)
- Zabler, Erich, Dr. Ing.
D-7513 Stutensee-Blankenloch (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Sicherheitseinrichtung für einen elektromotorischen Antrieb |
(57) Am oberen Rand (11) einer Seitenscheibe (10) eines Kraftfahrzeugs ist ein optischer
Faserleiter (14) angeordnet. Liegt während des Schließvorgangs ein Arm (21) auf der
Scheibe (10) auf, d. h. besteht Einklemmgefahr, so wird der Faserleiter (14) gequetscht
oder gedrückt. Dadurch wird die durch den Faserleiter (14) gelangende Strahlung verringert.
Mit Hilfe eines Schwellwertschalters (22) kann diese Verringerung der Strahlung erkannt
und der Antrieb der Seitenscheibe (10) sofort gestoppt werden. Die Herstellungskosten
des Faserleiters (14) sind sehr gering, und es kann eine einfache Auswerteelektronik
verwendet werden.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Sicherheitseinrichtung für einen elektromotorischen
Antrieb nach der Gattung des Hauptanspruchs. In der DE-OS 31 11 684 wird eine elektronische
Sicherheits-Steuerschaltung für den Antrieb eines Autofensters beschrieben. Die Steuerschaltung
umfaßt einen entlang dem oberen Rand der Glasscheibe angeordneten elektrischen Leiter
als kapazitiv beeinflußbaren Fühler, der Teil einer Steuerschaltung ist. Diese Steuerschaltung
muß aber sehr aufwendig gestaltet werden, da unterschiedliche Störsignale von dem
Nutzsignal getrennt und erkannt werden müssen. Diese Sicherheitseinrichtung eignet
sich aber nur bei Schiebedächern oder Fensterscheiben, die aus einem elektrischen
Isolierstoff bestehen, z. B. Kunststoff. Dies ist aber eine erhebliche Einschränkung.
Ferner sind bewegliche Zuleitungen notwendig, so daß zusätzlicher Raum notwendig
ist, und es leicht zu einem Blockieren des Fensters kommen kann.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie unabhängig vom Material des bewegten
Teils verwendet werden kann. Sie arbeitet nur Notsituationen. Normales Einklemmen,
wie bei Verkanten oder Eingefrieren der Scheiben wird der Antrieb nicht abgeschaltet.
Bereits vor dem eigentlichen Einklemmen, wenn z. B. Kinder mit dem Kinn auf dem Fenster
aufliegen, kann eine Belastung erkannt werden und der Motor abgeschaltet werden.
Die Herstellungskosten für den optischen Faserleiter sind sehr gering; ferner kann
auch eine einfache elektronsiche Auswerteschaltung verwendet werden. Die verwendeten
optischen Faserleiter haben hohe Flexibilität und sind somit sehr elastisch, so daß
keine bewegliche zusätzliche Zuleitung zur Scheibe benötigt wird. Durch eine Referenzlichtleitung
können Störeinflüsse, wie Alterung und Betriebsspannungsschwankungen der Strahlungsquelle
unterdrück werden. Der optische Faserleiter kann ohne zusätzliche Schutzeinrichtungen
direkt in der Oberfläche der Fensterscheibe angeordnet sein.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.
Zeichnung
[0004] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel bei
normalem Schließen des Fensters, Figur 2 bei Einklemmgefahr, Figur 3 ein zweites
Ausführungsbeispiel, Figur 4 eine Auswerteschaltung zur Erläuterung der Wirkungsweise
und Figur 5 eine besondere Ausbildung des Faserleiters.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] In Figur 1 ist mit 10 eine Seitenscheibe eines Kraftfahrzeugs bezeichnet, die von
einem Elektromotor hin- und herbewegt wird. Im ge schlossenen Zustand ist der obere
Rand 11 der Seitenscheiben 10 in eine Dichtlippe 12 eingeführt, die sich in einem
metallischen Fensterrahmen 13 befindet. In die Dichtlippe 12 sind eine oder zwei
optische Faserleiter 14 eingebettet. In Figur 1 ist ein normales Schließen der Seitenscheiben
10 dargestellt. Beim Schließen werden die Seitenscheiben 10, ohne die optischen Faserleiter
14 zu verformen, in die Dichtlippe 12 eingeführt. Die von einer in Figur 4 dargestellten
Strahlungsquelle 18 ausgesandte Strahlung kann ungestört durch den Faserleiter 14
zu einem Empfänger 19 gelangen.
[0006] Befindet sich, wie in Figur 2 dargestellt, z. B. ein Arm 21 während des Schließvorgangs
auf dem oberen Rand 11 der Seitenscheibe 10, so werden bei Erreichen der Dichtlippe
12 durch den Arm 21 die Faserleiter 14 gequetscht. Diese Faserleiter 14 bestehen
aus Glas oder Kunststoff. Ihr Meßprinzip beruht auf einer druckempfindlichen Dämpfung
der den Faserleiter 14 durchdringende Strahlung. Werden diese Faserleiter 14 gedrückt
oder gequetscht, so gelangt wesentlich weniger Strahlung von der Strahlungsquelle
18 zum Empfänger 19 als im druckfreien Fall. Dieser Unterschied in der Empfänger 19
ankommenden Strahlungsintensität wird von einem Schwellwertschalter 22 ausgewertet,
und der Elektromotor wird abgeschaltet. Die Seitenscheibe 10 wird dadurch sofort
in ihrer Bewegung gestoppt und eine Verletzung der eingeklemmten Hand verhindert.
Eine Auswerteschaltung ist so zu steuern, daß nur beim Schließvorgang ein Stop des
Elektromotors bewirkt wird.
[0007] In Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt. Der optische Faserleiter
14 ist nicht in der Dichtlippe, sondern im oberen Rand 11 der Seitenscheibe 10 in
einer Längsnut 24 angeordnet. Zum Schutz und zur besseren Befestigung ist der Faserleiter
14 mit einer Kunststoffschicht 25 umspritzt. Bei der Ausbildung nach Figur 3 wird
bereits bei Aufliegen des Arms auf dem oberen Rand 11 der Seitenscheibe 10 die durch
den Faserleiter 14 gelangende Strahlungsmenge verringert. Dies kann aber bereits durch
Vorgabe eines entsprechenden Schwellwertes im Schwellwertschalter 22 berücksichtigt
werden. Er kann so eingestellt sein, daß erst dann, wenn der Arm zwischen den Dichtlippen
12 leicht eingeklemmt wird, die Strahlungsmenge merklich reduziert und der Motor abgeschaltet
wird. Es kann aber auch bereits vor dem eigentlichen Einklemmen der Elektromotor abgeschaltet
werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn z. B. Kinder sich mit dem Kinn auf dem
oberen Rand der Seitenscheibe aufstützen und dadurch erhöhte Verletzungsgefahr besteht.
Der Faserleiter ist auch in den seitlichen Rändern der Scheibe, die stets im Fensterrahmen
geführt sind, angeordnet. Da der Faserleiter selbst eine hohe Flexibilität aufweist,
ist keine zusätzliche bewegliche Zuleitung notwendig. Der Faserleiter 14 gibt während
der Bewegung der Scheibe nach.
[0008] Wie ferner in der Figur 4 dargestellt, ist es möglich, einen zweiten Faserleiter
26 als sogenannte Referenzleitung anzuordnen, z.B. im Türrahmen. Durch diesen Faserleiter
26 gelangt die aus der Strahlungsquelle 18 abgegebene Strahlung unbeeinflußt zum
Empfänger 19. Dadurch können Alterungen der Strahlungsquelle bzw. Schwankungen der
Batteriespannung unterdrück werden. Die Auswertung und somit die Sicherheitseinrichtung
wird dadurch verbessert. Bei dem in Figur 5 dargestellten Faserleiter 14 kann der
Meßeffekt noch zusätzlich gesteigert werden, wenn die Abstände der Druckstellen angepaßt
werden an die Abstände erhöhter Strahlungsintensität im Faserleiter 14. Diese Abstände
erhöhter Strahlungsintensität sind abhängig von der Fasergeometrie, dem Fasermaterial
und der verwendeten Wellenlänge der Strahlung. Diese örtlichen Anpreßstellen können
auch durch eine ausreichend harte, schraubenförmige Umwicklung des Faserleiters 14,
z. B. mit Hilfe eines Drahtes 28, bereits bei der Herstellung festgelegt werden.
Dadurch kann der Druck flächig in den Faserleiter 14 eingeleitet werden, so daß der
Faserleiter 14 gleichzeitig an mehre ren Stellen gedrückt bzw. gequetscht wird. Dies
bewirkt eine eindeutige Auslösung durch ein klares und eindeutiges Signal.
[0009] Die Sicherheitseinrichtung kann auch für Schiebedächer von Kraftfahrzeugen verwendet
werden.
1. Sicherheitseinrichtung für einen elektromotorischen Antrieb eines bewegten Teils
(10) in Kraftfahrzeugen, wie Seitenfenster und Schiebedach, mit einem Sensorelement
(14), das Teil einer elektronischen Schaltung ist und bei dessen Beeinflussung der
Antrieb abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensorelement ein druckempfindlicher,
optischer Faserleiter (14) angeordnet ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserleiter
(14) an den schmalen Rändern des bewegten Teils (10) angeordnet ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faserleiter (14) am oberen Rand (11) des bewegten Teils (10) angeordnet ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Dichtlippe
(12) des bewegten Teils (10) mindestens ein Faserleiter (14) angeordnet ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein zweiter Faserleiter (26) als sogenannte Referenzleitung vorhanden
ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faserleiter (14) mit einem Kunststoff (25) umspritzt ist.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faserleiter (14) schraubenförmig mit einem Element aus hartem Werkstoff umwickelt
ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstände der Druckstellen an die Abstände erhöhter Strahlungsintensität im
Faserleiter (14) angepaßt sind.

