[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohrabstandsgitter zum Führen von Rohren, beispielsweise
bei Dampferzeugern, wobei das Gitter aus sich kreuzenden, in zwei Ebenen angeordneten
Gitterstäben gebildet und von einem Außenring, der innenseitig eine umlaufende Nut
aufweist, als Rahmen umgeben ist.
[0002] Es sind sogenannte Abstandshalter für die Rohre eines ein Rohrbündel aufweisenden
Röhrenapparates, insbesondere Dampferzeugers, bekannt (DE-PS 22 62 62l), bei denen
die Gitterstäbe des Gitters an einem ringförmigen Rahmen in der Weise befestigt sind,
daß der Rahmen stirnseitig Bohrungen und auf der Innenseite Ringnuten aufweist und
zur Bildung von Halterungen für die Gitterstäbe in die Bohrungen Rundstäbe oder Hülsen
mit seitlichen Schlitzen eingesetzt sind, wobei die Gitterstäbe in die Schlitze eingreifen.
[0003] Bei dieser Ausführung sind Gitter, Rahmen und Dampferzeugerwand starr untereinander
verbunden.
[0004] Bei einem gitterförmigen Führungshalter für Rohre für Wärmetauscher nach der DE-PS
24 l5 242 weisen die Stäbe des Gitters an der äußeren Randzone eines jeden Gitterrostes
Nuten auf, in die axial gerichtete Vorsprünge des Rahmens mit radialem Spiel eingreifen.
Gitterroste und Rahmen sind aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt.
[0005] Die konstruktive Ausführung dieses Gitters ist kompliziert und kostenaufwendig. Die
Ausbildung der Abstandshalter zwingt dazu, das Gitter ohne den Rahmen vorzumontieren,
worauf erst die Drehbearbeitung zur Fertigmontage erfolgen kann.
[0006] Die Gestaltung der Abstandshalter läßt jedoch im Gegensatz zum zuerst genannten Stand
der Technik einen thermischen Ausgleich der Verbindungsstellen des Abstandshalters
zu.
[0007] Aus der nicht vorveröffentlichten DE-Patentanmeldung P 35 40 229.6 ist ferner ein
Rohrabstandsgitter bekannt, bei dem die Rahmen innenseitig zwei umlaufende Nuten aufweisen,
die der Aufnahme der äußeren Enden der Gitterstäbe dienen. Die Gitterstäbe weisen
im Bereich der umlaufenden Nuten des Rahmens Abstandshalter auf, die gewährleisten
sollen, daß stets ein exaktes Abstandsmaß für die zu führenden Rohre gegeben ist.
[0008] Abstandshalter unterschiedlicher Ausführungsformen werden beschrieben.
[0009] Das zuletzt genannte Rohrabstandsgitter weist bereits verschiedene Vorteile auf,
wobei die Verwendung vieler baugleicher Teile und die freie radiale und axiale Beweglichkeit
des Gitters innerhalb des Rahmens bei thermischer Belastung hervorgehoben werden.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, das zuletzt erwähnte Rohrabstandsgitter weiter zu vereinfachen,
indem auf die bei der genannten Ausführung vorgesehene Vielzahl von Abstandshaltern,
deren Anbringung relativ aufwendig ist, verzichtet werden soll.
[0011] Die erfindungsgemäße Aufgabenlösung sieht nunmehr einen einteiligen Innenring vor,
der Aufnahmeschlitze für die sich kreuzenden Gitterstäbe enthält. In den Patentansprüchen
ist die Aufgabenlösung im einzelnen angegeben.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird erreicht, daß der Verbund der Gitterstablagen
mit dem Innenring, der u.a. die Aufgabe der Abstandshalterung übernimmt, eine Funktionseinheit
bildet. Die Einrastung der genuteten Gitterstäbe in den Innenring macht das Gitter
stabil gegenüber Schub-, Zug- und Biegekrafteinleitungen, wie sie beispielsweise beim
Berohren, Drehen, Transportieren und letztlich auch bei Belastungen infolge Erdbebens
auftreten können.
[0013] Bei der Ausführung nach der bereits genannten DE-PS 24 l5 242, d.h. des Verbundes
von Gitterstäben, Innenring und Abstandshaltern, läßt man die Gitterstäbe in den Außenring
eingreifen, was zur Folge hat, daß die Gitterstabbelastung, insbesondere in Zugrichtung,
erheblich ist, weil der Außenring infolge seiner Größe und Form und wegen der ihm
obliegenden Funktion, das gesamte Gitterwerk zu halten, besonders stabil ausgeführt
werden muß.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion bilden Innenringe mit Gitterstäben für die
Rohrbündelführung ein optimales Abfederungssystem gegen Krafteinleitungen jeglicher
Art.
[0015] Eine Deformierung des Innenringes durch die obengenannten Belastungsfälle ist ausgeschlossen,
weil das Spiel zwischen Innenring und Außenring nur so groß gestaltet ist, wie es
die errechnete thermische Ausdehnung notwendig macht. Ferner wird der Innenring wegen
der Vielzahl der Gitterstäbe, die mit Hilfe der Nut-Feder-Verbindung sowohl an der
oberen Planseite als auch an der unteren Planseite des Innenringes mit demselben verbunden
sind, vor dem Unrundwerden bewahrt. Funktion und Prinzip sind mit den Drahtspeichen
bei einem Fahrrad vergleichbar.
[0016] Die Erfindung sieht vor, daß die Nut-Feder-Verbindung der Gitterstäbe mit dem Innenring
in der Weise durchgeführt wird, daß die Enden der Gitterstäbe eine eingearbeitete
Nut aufweisen, in die der Vorsprung im jeweiligen Stabaufnahmeschlitz des Innenringes
eingreift. Theoretisch könnte statt dessen die Nut-Feder-Verbindung auch so vorgenommen
werden, daß der Gitterstab den Vorsprung (Feder) und der Aufnahmeschlitz des Innenringes
die Nut aufweist. Die zuerst genannte Ausführungsform ist jedoch in der Fertigung
einfacher und kostengünstiger.
[0017] Einige Merkmale, wie sie bereits bei dem Rohrabstandsgitter nach der DE-Patentanmeldung
P 35 40 229.6 beschrieben werden, lassen sich zweckmäßigerweise auch bei der vorliegenden
Ausführungsform eines Rohrabstandsgitters verwenden.
[0018] So wird der Außenring mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgeführt, wobei die
Trennebenen in Achsrichung des Außenringes verlaufen. Ferner können die Planflächen
der Nut im Außenring spiralförmige Rillen aufweisen, die der Ausspülung von Ablagerungen,
die sich während des Betreibens eines Dampferzeugers ergeben können, dienen sollen.
[0019] Schließlich können am Außenrand des Außenringes mehrere gerade oder abgewinkelte
Anschläge angeordnet sein, die zum Ausrichten des Rohrabstandsgitters im Behälter
des Dampferzeugers dienen.
[0020] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rohrabstandsgitters
anhand der Patentfiguren näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
Fig. l eine Draufsicht eines kreisförmigen Rohrabstandsgitters,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie (l) in Fig. l, zusammengebauter Zustand,
Fig. 3 Zusammenbaufolge von Außenring, Innenring und Gitterstäben, nacheinander (2)
- (3) - (4), gemäß Darstellung in Fig. 2.
[0022] Die Draufsicht eines Rohrabstandsgitters in Fig. l zeigt einen zweiteiligen Außenring
(5) mit z.B. verzahnten Trennlinien zur Erreichung der Ringsteifigkeit eines Vollringes.
Zur weiteren Stabilität an den Trennstellen sind Laschen (6) auf beide Planflächen
aufgeschweißt. In den beiden Ausschnitten (7) in Fig. l ist der einteilige Innenring
(8) zu sehen, der in die umlaufende Nut (9) des Außenringes (5) eingebettet ist. Die
zwei Lagen der Gitterstäbe (l0) und (ll) sind zur Verdeutlichung in dieser Draufsicht
nur je zur Hälfte dargestellt. In beide Planflächen (l2) des Innenringes (8) sind
der Gitterstabteilung entsprechend Aufnahmenuten (l3) eingefräst. Diese eingefrästen
Aufnahmenuten (l3) und die in den Innenring (8) radial eingedrehten Nuten (l4) ergeben
die Federn (l5) zu den Nuten (l6) der an anderer Stelle beschriebenen Nut-Feder-Verbindung
zwischen Innenring (8) und Gitterstäben (l0) und (ll).
[0023] Die Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie (l) in Fig. l, im zusammengebauten
Zustand eines Rohrabstandsgitters. Die Laschen (6) sind um je 90° versetzt zur tatsächlichen
Lage an den Trennlinien (l7) des Außenrings (5) dargestellt. Die Nut-Feder-Verbindung
zwischen oberer und unterer Gitterstablage (l0) und (ll) ist im Bereich (l8) zu erkennen.
Die Gitterstäbe (l0) und (ll) weisen an beiden Enden die Nuten (l6) auf und greifen
damit an zwei Stellen in die Federn (l5) des Innenringes (8) ein. Hierdurch ist ähnlich
der Wirkungsweise von Fahrradspeichen ein elastischer, aber fester Verbund zwischen
Innenring (8) und den beiden Gitterstabebenen (l0) und (ll) bei entsprechender Toleranzfestlegung
hergestellt.
[0024] In Fig. 3 sind die wenigen Bauteile eines Rohrabstandsgitters = Außenring (5), Innenring
(8), Gitterstäbe (l0) und (ll) auseinandergezogen dargestellt. Es ist der Vorzusammenbauzustand
zu sehen. In der Montagefolge (2) - (3) - (4) wird der Zustand entsprechend der Fig.
2 erreicht. Varianten zu den Trennlinien (l7) im Außenring (5) sowie Justier- und
Befestigungsmethoden eines Rohrabstandsgitters in z.B. Dampferzeugern, wie auch eine
rechteckige statt einer kreisrunden Form eines Rohrabstandsgitters oder andere Merkmale
sind entsprechend der nicht vorveröffentlichten DE-Patentanmeldung P 35 40 229.6 auch
bei dem hier beschriebenen Rohrabstandsgitter anwendbar.
1. Rohrabstandsgitter zum Führen von Rohren, beispielsweise bei Dampferzeugern, wobei
das Gitter aus sich kreuzenden, in zwei Ebenen angeordeten Gitterstäben gebildet und
von einem Außenring, der innenseitig eine umlaufende Nut aufweist, als Rahmen umgeben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gitterstäbe (l0, ll) in Aufnahmeschlitze (l3) in beiden Planseiten (l2) eines
einteiligen Innenringes (8) eingelegt sind, wobei zwischen den Gitterstäben (l0, ll)
und dem Innenring (8) eine Nut-Feder-Verbindung (l3, l4, l5, l6) vorgesehen ist, und
daß der Innenring (8) mit den in die Schlitze (l3) eingelegten und in radialem und
axialem Abstand zueinander gehaltenen Gitterstäben (l0, ll) von einem mehrteiligen,
insbesondere in Achsrichtung zweiteiligen, Außenring (5) umfaßt ist.
2. Rohrabstandsgitter nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gitterstäbe (l0, ll) an beiden Enden, mit denen sie in die Schlitze (l3) des
Innenringes (8) eingelegt sind, eine Nut (l6) aufweisen, in die der Vorsprung (Feder
l5) im Schlitz des Innenringes (8) eingreift.