(19)
(11) EP 0 259 575 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87110264.6

(22) Anmeldetag:  16.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F22B 37/20, F28F 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.09.1986 DE 3630502

(71) Anmelder: MAN Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft
46122 Oberhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Becker, Reinhold
    D-4200 Oberhausen 11 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rohrabstandsgitter zum Führen der Rohre von beispielsweise Dampferzeugern


    (57) Bei einem Rohrabstandsgitter zum Führen von Rohren, beispielsweise bei Dampferzeugern, wobei das Gitter aus sich kreuzenden, in zwei Ebenen angeordneten Gitterstäben gebildet und von einem Außenring, der innenseitig eine umlaufende Nut aufweist, als Rahmen umgeben ist, sind die Gitterstäbe (l0, ll) in Aufnahmeschlitze (l3) in beiden Planseiten (l2) eines einteiligen Innenringes (8) eingelegt. Zwischen den Gitterstäben (l0, ll) und dem Innenring (8) ist eine Nut-Feder-Verbindung (l3, l4, l5, l6) vorgesehen. Der Innenring (8) mit den in die Schlitze (l3) eingelegten und in radialem und axialem Abstand zueinander gehaltenen Gitterstäben (l0, ll) ist von einem mehrteiligen, insbesondere in Achsrichtung zweiteiligen, Außenring (5) umfaßt. Die Gitterstäbe (l0, ll) weisen an beiden Enden, mit denen sie in die Schlitze (l3) des Innenringes (8) eingelegt sind, eine Nut (l6), in die der Vorsprung (Feder l5) im Schlitz des Innenringes (8) eingreift, auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rohrabstandsgitter zum Führen von Rohren, beispielsweise bei Dampferzeugern, wobei das Gitter aus sich kreuzenden, in zwei Ebenen angeordneten Gitterstäben gebildet und von einem Außenring, der innenseitig eine umlaufende Nut aufweist, als Rahmen umgeben ist.

    [0002] Es sind sogenannte Abstandshalter für die Rohre eines ein Rohrbündel aufweisenden Röhrenapparates, insbesondere Dampferzeugers, bekannt (DE-PS 22 62 62l), bei denen die Gitterstäbe des Gitters an einem ringförmigen Rahmen in der Weise befestigt sind, daß der Rahmen stirnseitig Bohrungen und auf der Innenseite Ringnuten aufweist und zur Bildung von Halterungen für die Gitterstäbe in die Bohrungen Rundstäbe oder Hülsen mit seitlichen Schlitzen eingesetzt sind, wobei die Gitterstäbe in die Schlitze eingreifen.

    [0003] Bei dieser Ausführung sind Gitter, Rahmen und Dampferzeugerwand starr untereinander verbunden.

    [0004] Bei einem gitterförmigen Führungshalter für Rohre für Wärmetauscher nach der DE-PS 24 l5 242 weisen die Stäbe des Gitters an der äußeren Randzone eines jeden Gitterrostes Nuten auf, in die axial gerichtete Vorsprünge des Rahmens mit radialem Spiel eingreifen. Gitterroste und Rahmen sind aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt.

    [0005] Die konstruktive Ausführung dieses Gitters ist kompliziert und kostenaufwendig. Die Ausbildung der Abstandshalter zwingt dazu, das Gitter ohne den Rahmen vorzumontieren, worauf erst die Drehbearbeitung zur Fertigmontage erfolgen kann.

    [0006] Die Gestaltung der Abstandshalter läßt jedoch im Gegensatz zum zuerst genannten Stand der Technik einen thermischen Ausgleich der Verbindungsstellen des Abstandshalters zu.

    [0007] Aus der nicht vorveröffentlichten DE-Patentanmeldung P 35 40 229.6 ist ferner ein Rohrabstandsgitter bekannt, bei dem die Rahmen innenseitig zwei umlaufende Nuten aufweisen, die der Aufnahme der äußeren Enden der Gitterstäbe dienen. Die Gitterstäbe weisen im Bereich der umlaufenden Nuten des Rahmens Abstandshalter auf, die gewährleisten sollen, daß stets ein exaktes Abstandsmaß für die zu führenden Rohre gegeben ist.

    [0008] Abstandshalter unterschiedlicher Ausführungsformen werden beschrieben.

    [0009] Das zuletzt genannte Rohrabstandsgitter weist bereits verschiedene Vorteile auf, wobei die Verwendung vieler baugleicher Teile und die freie radiale und axiale Beweglichkeit des Gitters innerhalb des Rahmens bei thermischer Belastung hervorgehoben werden.

    [0010] Aufgabe der Erfindung ist es, das zuletzt erwähnte Rohrabstandsgitter weiter zu vereinfachen, indem auf die bei der genannten Ausführung vorgesehene Vielzahl von Abstandshaltern, deren Anbringung relativ aufwendig ist, verzichtet werden soll.

    [0011] Die erfindungsgemäße Aufgabenlösung sieht nunmehr einen einteiligen Innenring vor, der Aufnahmeschlitze für die sich kreuzenden Gitterstäbe enthält. In den Patentansprüchen ist die Aufgabenlösung im einzelnen angegeben.

    [0012] Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird erreicht, daß der Verbund der Gitterstablagen mit dem Innenring, der u.a. die Aufgabe der Abstandshalterung übernimmt, eine Funktionseinheit bildet. Die Einrastung der genuteten Gitterstäbe in den Innenring macht das Gitter stabil gegenüber Schub-, Zug- und Biegekrafteinleitungen, wie sie beispielsweise beim Berohren, Drehen, Transportieren und letztlich auch bei Belastungen infolge Erdbebens auftreten können.

    [0013] Bei der Ausführung nach der bereits genannten DE-PS 24 l5 242, d.h. des Verbundes von Gitterstäben, Innenring und Abstandshaltern, läßt man die Gitterstäbe in den Außenring eingreifen, was zur Folge hat, daß die Gitterstabbelastung, insbesondere in Zugrichtung, erheblich ist, weil der Außenring infolge seiner Größe und Form und wegen der ihm obliegenden Funktion, das gesamte Gitterwerk zu halten, besonders stabil ausgeführt werden muß.

    [0014] Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion bilden Innenringe mit Gitterstäben für die Rohrbündelführung ein optimales Abfederungssystem gegen Krafteinleitungen jeglicher Art.

    [0015] Eine Deformierung des Innenringes durch die obengenannten Belastungsfälle ist ausgeschlossen, weil das Spiel zwischen Innenring und Außenring nur so groß gestaltet ist, wie es die errechnete thermische Ausdehnung notwendig macht. Ferner wird der Innenring wegen der Vielzahl der Gitterstäbe, die mit Hilfe der Nut-Feder-Verbindung sowohl an der oberen Planseite als auch an der unteren Planseite des Innenringes mit demselben verbunden sind, vor dem Unrundwerden bewahrt. Funktion und Prinzip sind mit den Drahtspeichen bei einem Fahrrad vergleichbar.

    [0016] Die Erfindung sieht vor, daß die Nut-Feder-Verbindung der Gitterstäbe mit dem Innenring in der Weise durchgeführt wird, daß die Enden der Gitterstäbe eine eingearbeitete Nut aufweisen, in die der Vorsprung im jeweiligen Stabaufnahmeschlitz des Innenringes eingreift. Theoretisch könnte statt dessen die Nut-Feder-Verbindung auch so vorgenommen werden, daß der Gitterstab den Vorsprung (Feder) und der Aufnahmeschlitz des Innenringes die Nut aufweist. Die zuerst genannte Ausführungsform ist jedoch in der Fertigung einfacher und kostengünstiger.

    [0017] Einige Merkmale, wie sie bereits bei dem Rohrabstandsgitter nach der DE-Patentanmeldung P 35 40 229.6 beschrieben werden, lassen sich zweckmäßigerweise auch bei der vorliegenden Ausführungsform eines Rohrabstandsgitters verwenden.

    [0018] So wird der Außenring mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgeführt, wobei die Trennebenen in Achsrichung des Außenringes verlaufen. Ferner können die Planflächen der Nut im Außenring spiralförmige Rillen aufweisen, die der Ausspülung von Ablagerungen, die sich während des Betreibens eines Dampferzeugers ergeben können, dienen sollen.

    [0019] Schließlich können am Außenrand des Außenringes mehrere gerade oder abgewinkelte Anschläge angeordnet sein, die zum Ausrichten des Rohrabstandsgitters im Behälter des Dampferzeugers dienen.

    [0020] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rohrabstandsgitters anhand der Patentfiguren näher erläutert.

    [0021] Es zeigen:

    Fig. l eine Draufsicht eines kreisförmigen Rohrabstandsgitters,

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie (l) in Fig. l, zusammengebauter Zustand,

    Fig. 3 Zusammenbaufolge von Außenring, Innenring und Gitterstäben, nacheinander (2) - (3) - ­(4), gemäß Darstellung in Fig. 2.



    [0022] Die Draufsicht eines Rohrabstandsgitters in Fig. l zeigt einen zweiteiligen Außenring (5) mit z.B. verzahnten Trennlinien zur Erreichung der Ringsteifigkeit eines Vollringes. Zur weiteren Stabilität an den Trennstellen sind Laschen (6) auf beide Planflächen aufgeschweißt. In den beiden Ausschnitten (7) in Fig. l ist der einteilige Innenring (8) zu sehen, der in die umlaufende Nut (9) des Außenringes (5) eingebettet ist. Die zwei Lagen der Gitterstäbe (l0) und (ll) sind zur Verdeutlichung in dieser Draufsicht nur je zur Hälfte dargestellt. In beide Planflächen (l2) des Innenringes (8) sind der Gitterstabteilung entsprechend Aufnahmenuten (l3) eingefräst. Diese eingefrästen Aufnahmenuten (l3) und die in den Innenring (8) radial eingedrehten Nuten (l4) ergeben die Federn (l5) zu den Nuten (l6) der an anderer Stelle beschriebenen Nut-Feder-Verbindung zwischen Innenring (8) und Gitterstäben (l0) und (ll).

    [0023] Die Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie (l) in Fig. l, im zusammengebauten Zustand eines Rohrabstandsgitters. Die Laschen (6) sind um je 90° versetzt zur tatsächlichen Lage an den Trennlinien (l7) des Außenrings (5) dargestellt. Die Nut-Feder-Verbindung zwischen oberer und unterer Gitterstablage (l0) und (ll) ist im Bereich (l8) zu erkennen. Die Gitterstäbe (l0) und (ll) weisen an beiden Enden die Nuten (l6) auf und greifen damit an zwei Stellen in die Federn (l5) des Innenringes (8) ein. Hierdurch ist ähnlich der Wirkungsweise von Fahrradspeichen ein elastischer, aber fester Verbund zwischen Innenring (8) und den beiden Gitterstabebenen (l0) und (ll) bei entsprechender Toleranzfestlegung hergestellt.

    [0024] In Fig. 3 sind die wenigen Bauteile eines Rohrabstandsgitters = Außenring (5), Innenring (8), Gitterstäbe (l0) und (ll) auseinandergezogen dargestellt. Es ist der Vorzusammenbauzustand zu sehen. In der Montagefolge (2) - (3) - (4) wird der Zustand entsprechend der Fig. 2 erreicht. Varianten zu den Trennlinien (l7) im Außenring (5) sowie Justier- und Befestigungsmethoden eines Rohrabstandsgitters in z.B. Dampferzeugern, wie auch eine rechteckige statt einer kreisrunden Form eines Rohrabstandsgitters oder andere Merkmale sind entsprechend der nicht vorveröffentlichten DE-Patentanmeldung P 35 40 229.6 auch bei dem hier beschriebenen Rohrabstandsgitter anwendbar.


    Ansprüche

    1. Rohrabstandsgitter zum Führen von Rohren, beispielsweise bei Dampferzeugern, wobei das Gitter aus sich kreuzenden, in zwei Ebenen angeordeten Gitterstäben gebildet und von einem Außenring, der innenseitig eine umlaufende Nut aufweist, als Rahmen umgeben ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gitterstäbe (l0, ll) in Aufnahmeschlitze (l3) in beiden Planseiten (l2) eines einteiligen Innenringes (8) eingelegt sind, wobei zwischen den Gitterstäben (l0, ll) und dem Innenring (8) eine Nut-Feder-Verbindung (l3, l4, l5, l6) vorgesehen ist, und daß der Innenring (8) mit den in die Schlitze (l3) eingelegten und in radialem und axialem Abstand zueinander gehaltenen Gitterstäben (l0, ll) von einem mehrteiligen, insbesondere in Achsrichtung zweiteiligen, Außenring (5) umfaßt ist.
     
    2. Rohrabstandsgitter nach Anspruch l,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gitterstäbe (l0, ll) an beiden Enden, mit denen sie in die Schlitze (l3) des Innenringes (8) eingelegt sind, eine Nut (l6) aufweisen, in die der Vorsprung (Feder l5) im Schlitz des Innenringes (8) eingreift.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht