[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektronenstrahlauffänger gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 24 49 890 ist ein Mehrstufen-Kollektor für Laufzeitröhren, insbesondere
Wanderfeldröhren bekannt, mit mehreren den Elektronenstrahl umgebenden Auffangelektroden,
die durch Isolierkörper (Distanzstücke) voneinander beabstandet sind, welche mit
den von ihnen beabstandeten Auffangelektroden in fester Verbindung stehen, wobei
diese Elektroden jeweils von einer Manschette mit einer im Vergleich zu den Elektroden
kleinen Wärmeausdehnung umspannt sind, derart, daß die radiale Wärmeausdehnung der
mit den Elektroden verbundenen Distanzstücke angepaßt ist. Dabei sind alle Teile des
Elektronenstrahlauffängers an ihren Berührungsflächen miteinander verlötet.
[0003] Zudem ist aus der DE-PS 15 64 629 ein Auffänger für Ladungsträger elektrischer Entladungsgefäße
bekannt, der im wesentlichen aus Kohle besteht und einstufig ausgebildet ist. Der
den aktiven Teil des Auffängers bildende Kohlekörper ist in eine Metallumhüllung
so eingesetzt, daß der überwiegende Teil des eingesetzten Kohlekörpers einen geringen
Abstand von der Metallumhüllung besitzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrstufen-Kollektor zu schaffen,
der sich bei einwandfreier elektrischer Isolation der Auffangelektroden und mechanischer
Robustheit durch eine optimale Ableitung der durch hohe elektrische Verlustleistung
bedingten Wärme auszeichnet und der insbesondere relativ einfach herstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Elektronenstrahlauffänger mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
zusätzlicher Ansprüche.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß statt
der bisherigen aufwendigen Löttechnik bei Zusammenbau der Einzelteile des Elektronenstrahlauffängers
nunmehr eine einfache Klemmtechnik angewendet wird. Hierdurch werden aufwendige Metallisierungen
von zu verlötenden Metall-Keramikteilen vermieden. Zudem können die beim Verlöten
auftretenden Unsicherheiten hinsichtlich exakter Verbindungen der Einzelteile nicht
erst auftreten. Durch die mittels des Aufschrumpfens bewirkten innigen Verbindungen
von Metall- und Isolierteilen sowie durch die Auswahlmöglichkeit besonders gut wärmeleitender
Isolierstoffe für die Isolierteile wird eine optimale Wärmeableitung der an den
Auffangelektroden auftretenden Verlustwärme erreicht. Darüber hinaus treten gegenüber
bekannten Elektronenstrahlauffängern keine Isolationsprobleme hinsichtlich der elektrischen
Durchschlagsfestigkeit zwischen den Auffangelektroden sowie zwischen diesen und der
Außen- oder Vakuumhülle auf.
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeipsiel der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Elektronenstrahlauffänger schematisch in Schnitt und
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 im Schnitt II-II.
[0009] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Elektronenstrahlauffänger ist als Zweistufen-Kollektor
ausgebildet und besteht im wesentlichen aus zwei in Richtung der Elektronenstrahlachse
in Abstand hintereinander angeordneten hohlzylindrischen Auffangelektroden 1, 2.
Die erste Auffangelektrode 1 weist eine Elektronenstrahleintrittsöffnung auf, und
die zweite Auffangelektrode ist als Auffängerboden ausgebildet. Der Boden ist dabei
zum Verhindern eines Elektronenrückfließens trichterförmig zugespitzt. Zwischen den
beiden Auffangelektroden 1, 2 und der metallischen Außen- oder Vakuumhülle 3 sind
mehrere in axialer Richtung verlaufende Isolierteile 4 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die länglichen Isolierteile 4 zwei Halbschalen. Als Isolierteile 4 können aber
vorteilhaft auch Segmente oder Stäbe verwendet werden. Auch eine anderen Formgebung
ist für die länglichen Isolierteile 4 möglich. Die länglichen Isolierteile 4, in diesem
Fall die beiden Halbschalen, bestehen vorzugsweise aus Bornitrid, Aluminiumoxid,
Berylliumoxid oder Aluminiumnitrid. Auch andere Isoliermaterialien mit ähnlich günstigen
Eigenschaften, insbesondere hoher Wärmeleitfähigkeit, sind verwendbar. Die Auffangelektroden
1, 2 und die Außen- oder Vakuumhülle 3 bestehen vorzugsweise aus Kupfer. Die Auffangelektroden
1, 2 und/oder die Außen- und Vakuumhülle 3 können jedoch statt aus Kupfer aus Molybdän
oder aus ähnlichen Metallen bzw. Legierungen bestehen. Die metallische Außen- oder
Vakuumhülle 3 ist auf die länglichen Isolierteile 4 aufgeschrumpft, und zwar derart,
daß die länglichen Isolierteile (Halbschalen) 4 an die Auffangelektroden 1, 2 und
die metallische Außen- oder Vakuumhülle 3 angepreßt sind.
[0010] Das Aufschrumpfen wird zweckmäßig folgendermaßen vorgenommen: Zunächst werden die
länglichen Isolierteile 4, in diesem Beispiel die beiden Halbschalen an den voneinander
beabstandeten Auffangelektroden 1, 2 gehaltert. Das kann beispielsweise mittels Klemmen
z.B. aus Molybdän geschehen. Vorteilhaft ist es dabei, Auffangelektroden 1, 2 zu verwenden,
die jeweils mindestens eine Auskragung 5 aufweisen, wobei die länglichen Isolierteile
4, hier die beiden Halbschalen, jeweils mit entsprechenden Innennuten 6 versehen
sind, so daß die Teile zusammensteckbar sind, und zwar unter Einhaltung der vorgegebenen
Bemessungen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, die Fixierung statt durch Auskragungen
und entsprechende Innennuten in den zusammenzufügenden Teilen, mittels Stiften, Kerben,
Stufen oder dergleichen vorzunehmen. Anschließend werden die Auffangelektroden 1,
2 mit den länglichen Isolierteilen 4 in die zuvor auf eine Temperatur von ca. 500°C
bis 800°C beispielsweise durch Quarzlampen in einem Ofen erhitzte metallische Außen-
oder Vakuumhülle 3 eingeschoben. Dann wird die Außen- oder Vakuumhülle 3 wieder abgekühlt
und schrumpft während diese Vorganges auf die Isolierteile 4 auf, so daß die geforderte
mechanisch robuste Verbindung zwischen den Auffangelektroden 1 und 2, den länglichen
Isolierteilen 4 und der Außen- oder Vakuumhülle entsteht.
1. Elektronenstrahlauffänger für Laufzeitröhren, insbesondere Mehrstufen-Kollektor
für Wanderfeldröhren, mit mehreren den Elektronenstrahl umgebenden, in Richtung der
Elektronenstrahlachse hintereinander angeordneten Auffangelektroden, die elektrisch
voneinander isoliert von einer metallischen Außenhülle umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Auffangelektroden (1, 2) und der metallischen Außen- oder Vakuumhülle
(3) mehrere in axialer Richtung verlaufende längliche Isolierteile (4) angeordnet
sind, und daß die metallische Außen- oder Vakuumhülle (3) auf die länglichen Isolierteile
(4) aufgeschrumpft ist, derart, daß die länglichen Isolierteile (4) an die Auffangelektroden
(1, 2) und die metallische Außen- oder Vakuumhülle (3) angepreßt sind.
2. Elektronenstrahlauffänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Isolierteile (4) Halbschalen, Segmente oder Stäbe sind.
3. Elektronenstrahlauffänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Isolierteile (4) aus Bornitrid, Aluminiumoxid, Berylliumoxid
oder Aluminiumnitrid bestehen.
4. Elektronenstrahlauffänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangelektroden (1, 2) und die metallische Außen- oder Vakuumhülle (3)
aus Kupfer bestehen.
5. Elektronenstrahlauffänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangelektroden (1, 2) jeweils mindestens eine Auskragung (5) und die
länglichen Isolierteile (4) jeweils entsprechende Innennuten (6) aufweisen.
6. Verfahren zum Herstellen eines Elektronenstrahlauffängers nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Isolierteile (4) an den voneinander beabstandeten Auffangeelektroden
(1, 2) gehaltert werden, daß die Auffangelektroden (1, 2) mit den länglichen Isolierteilen
(4) in die zuvor auf eine Temperatur von ca. 700°C bis 800°C erhitzte metallische
Außen- oder Vakuumhülle (3) eingeschoben werden und daß die Außen- oder Vakuumhülle
(3) anschließend abgekühlt und somit auf die Isolierteile (4) aufgeschrumpft wird.