(19)
(11) EP 0 259 664 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87112017.6

(22) Anmeldetag:  19.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45B 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.09.1986 DE 8624451 U

(71) Anmelder: Aug. Grönlinger Nachf. GmbH + Co. KG.
W-5600 Wuppertal 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Siepermann, Hans Peter, Dr.
    D-5600 Wuppertal 2 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schirmgriff


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schirmgriff mit den Griffquer­schnitt kreuzender, in Klemmwirkung gehaltener Tragschlaufe (4) und schlägt zur Erzielung einer einfachen, haltbaren und nicht auf bestimmte Querschnitte beschränkter Befestigung vor, daß die Klemmwirkung von einem in eine hinterschnittene Nut des Schirmgriffes (G) formpassend eingeschobenen Klemm­stück erzielt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schirmgriff mit den Griffquerschnitt kreu­zender, in Klemmwirkung gehaltener Tragschlaufe.

    [0002] Eine Tragschlaufenbefestigung dieser Art ist durch das DE-GM 16 90 454 bekannt. Dort wird die Tragschlaufe zwischen knaufbil­denden Griffhälften gehalten, von denen die schirmkronenabgewandte Hälfte einen zentralen Vorsprung aufweist, der, ein Querloch der Tragschlaufe durchsetzend, in eine konturenentsprechende Vertiefung der anderen Hälfte eintritt. Dieser Vorsprung enthält eine Gewinde­büchse, die mit einem dem Griffkörper einverleibten, in die Vertiefung hineinragenden Gewindebolzen zusammenwirkt. Diese Ausgestaltung ist für einen Massenartikel zu aufwendig. Von besonderem Nachteil ist die Notwendigkeit des Einsatzes einer bandförmigen Tragschlaufe; die dagegen verbreiteten kordelartigen Tragschlaufen lassen sich auf diese Weise nicht mit genügender Klemmkraft fassen. Auch würde ein das Äußere störender, nachteiliger Ringspalt peripher klaffen. Unter Berücksichtigung des immer wieder zu beobachtenden Spieltriebes neigen Benutzer auch dazu, schraubbare Teile zu betätigen. Dies ist auch relativ einfach, da ein genügend großer Hebel vorhanden ist, weil die Hälften im peripheren Bereich geteilt sind.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schirmgriff anzugeben, der eine einfachere, haltbarere, nicht auf bestimmte Querschnitte abgestellte Tragschlaufenbefestigung bringt.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfin­dung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungs­gemäßen Schirmgriffes.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Schirmgriff rea­lisiert, der eine sowohl einfache als auch dauerhafte Tragschlaufenbe­festigung bringt. Die entsprechende Klemmwirkung ist mit baulich ein­fachen Mitteln über ein in eine hinterschnittene Nut des Schirmgriffes formpassend eingeschobenes Klemmstück erzielt. Die klassischen Befe­stigungselemente, wie Schraubbolzen etc., sind verzichtbar. Die ent­sprechende Ausrüstung des Griffkörpers mit diesen Mitteln kann ent­fallen. Die Fixierung beschränkt sich auf das einfache Einlegen der Griffschlaufe in eine entsprechend offene Nut und das anschließende führungsgerechte Einsetzen des Klemmstückes. Das kann sogar durch einen ungeübten Laien, bspw. im Wege der Heimarbeit, erfolgen. Wird anstelle einer flachen Tragschlaufe eine mehr kordelartige verwendet, so erweist es sich als vorteilhaft, daß das Klemmstück an seiner Bo­denseite eine Rinne zur Aufnahme der kordelartig gestalteten Trag­schlaufe besitzt. In anderen Fällen reicht praktisch bereits die Fuge zwischen den beiden griffbildenden Teilen. Weiter ist es von Vorteil, daß die Hinterschnittflächen des Klemmstückes ballig gestaltet sind. Dies ermöglicht ein gewisses korrigierendes Verdrehen bei Zuordnung des als Klemmschieber gestalteten Klemmstückes. Da weiter in vor­teilhafter Weise die Oberseite des Klemmstückes fluchtend verläuft zu derjenigen des Schirmgriffes, würde bei Gleichfarbigkeit der Teile die Befestigungsart nicht einmal optisch auffallen. Von soher gäbe es auch keinen Anreiz, irgendwie an der Befestigungsstelle zu manipu­lieren. Andererseits kann aber auch durch farbliche Hervorhebung des Klemmstückes diese Zone bspw. mit einer Herkunftsangabe versehen werden. Auch ist es in diesem Zusammenhang günstig, daß die ober­seitigen Randkanten des Klemmstückes in konkavem Bogen verlaufen. So entsteht ein im Mittelbereich eingeschnürtes, optisch besonders auffälliges "Schildchen". Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß vom Nutengrund eine Vertiefung ausgeht. Leztere kann die Ver­schlußstelle einer ringförmigen Tragschlaufe aufnehmen, die somit der Sicht entzogen und andererseits aber auch noch besser gegen Schlupf gesichert wäre. Optimiert ist diese Zuordnungsart noch durch die bauliche Maßnahme, daß der Rand der Vertiefung scharfkantig ge­staltet ist. Dies würde sogar zu einer entsprechenden Festlegung bei nicht verdickten Zonen beitragen, indem sich der gefaßte Schlaufen-­Querschnitt dort in die Vertiefungen eingräbt. Natürlich würde die Länge der Vertiefung nur eine Teillänge der Nut aus. Endlich ergibt sich eine sichere Trägerschlaufenfestlegung durch dem Nutengrund zugewandte Vertiefungen in Form von Querriefen des Klemmstückes. Diesen Querriefen könnten formentsprechende Vorsprünge des Klemm­stückes gegenüberliegen, was praktisch eine Verrastung schafft. Das Schlaufenmaterial nimmt an diesen Stellen einen Bogenverlauf.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von vier Aus­führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 den Schirmgriff gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, und zwar in zumindest rudimentärer Griffkrümmung und bei in der Krümmungsebene verlaufendem Klemmstück,

    Fig. 2 die Seitenansicht hierzu,

    Fig. 3 die Unteransicht,

    Fig. 4 den unteren Teilabschnitt des besagten Griffes in Einzeldar­stellung,

    Fig. 5 den Schirmgriff gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, jedoch bei quer zur Krümmungsebene angeordnetem Klemm­stück, ansonsten aber gleichförmig dem ersten,

    Fig. 6 die Seitenansicht hierzu,

    Fig. 7 die Unteransicht,

    Fig. 8 den unteren Abschnitt des Schirmgriffes,

    Fig. 9 den Schirmgriff gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel, in Form eines Knaufgriffes,

    Fig. 10 die Seitenansicht hierzu,

    Fig. 11 die Unteransicht,

    Fig. 12 den unteren Abschnitt des Schirmgriffes in Einzeldarstellung,

    Fig. 13 den Schirmgriff im Halbschnitt gemäß dem vierten Ausfüh­rungsbeispiel,

    Fig. 14 die Unteransicht hierzu und

    Fig. 15 die Seitenansicht zu Fig. 13.



    [0008] Der Schirmgriff G aller Ausführungsbeispiele ist zweiteilig. Der un­tere, bspw. in Form eines Spazierstockgriffes gekrümmte oder in Form eines Knaufes gestaltete Abschnitt 1 setzt sich in Richtung der Schirm­krone in einen hülsenförmigen oberen Abschnitt 2 fort. Letzterer ist mit diesem verschraubt oder über einen Quersplint 3 gehalten. Die Schraubverbindung ist ab Fig. 10 gewählt. Fig. 6 sieht eine anderwei­tige Befestigungsart vor, bspw. eine Klebeverbindung.

    [0009] Der untere Abschnitt 1 ist mit einer ringförmig geschlossenen Trag­schlaufe 4 bestückt. Letztere besteht aus Kordel im wesentlichen kreisrunden Querschnitts.

    [0010] Die Befestigung der den Griffquerschnitt kreuzenden Tragschlaufe 4 geschieht unter Klemmwirkung. Verwendet ist dabei ein in eine hinter­schnittene Nut 5 des Schirmgriffes G formpassend eingeschobenes Klemmstück 6. Deren Hinterschnittflanken tragen das Bezugszeichen 5ʺ. Die Nut 5 ist nicht nur in Einschieberichtung offen, sondern über ihre gesamte Länge, so daß die vorher geschlossene Tragschlaufe in diese Nut einfachst eingelegt werden kann. Es bedarf dann des Ein­führens des als Klemmschieber fungierenden Klemmstückes 6 über das eine oder andere Nutende her. Die Kordel wird in der Fuge zwischen beiden quetschend gehalten. Vorzugsweise erstreckt sie sich im Be­reich des Nutengrundes 5ʹ.

    [0011] Um die Lage der Tragschlaufe 4 zu definieren dahingehend, daß sie auf kürzestem Wege durch die Nut hindurchgeführt wird, ist so vor­gegangen, daß das Klemmstück 6 an seiner dem Nutengrund 5ʹ zuge­wandten Bodenseite eine Rinne 7 zur Aufnahme der kordelartig ge­stalteten Tragschlaufe 4 besitzt. In Querrichtung gesehen, ist die Rinne zweckmäßig gerundet, so daß im Prinzip ein etwa linsenförmiger Querschnitt vorliegt.

    [0012] Die so gebildete Einlagerungshöhlung H ist auch griffseitig konkav ge­rundet, wozu die Hinterschnittflächen des Klemmstückes 6 ballig ge­staltet sind. Im Prinzip liegt ein kreisförmiger Querschnitt vor.

    [0013] Entsprechend kann das Klemmstück 6 zylindrisch sein bzw. leicht ko­nisch. Bei entsprechender Konizität auch der Nut 5 ergibt sich sogar eine gewisse Keilwirkung. In diesem Fall kann das Klemmstück aber nur von dem einen Nutende her eingedrückt werden.

    [0014] Die Oberseite des Klemmstückes 6 verläuft fluchtend zu derjenigen des Griffes, d. h. des unteren Abschnitts 1 desselben. Es geht folglich stufenlos in die jeweilige Kontur des Griffes G über, so daß bei glei­cher Einfärbung dieser Teile die Befestigungsmittel praktisch nicht erkennbar sind. Die von einer Durchdringungslinie gebildeten ober­seitigen, d. h. oberflächenseitigen in Steckrichtung nebeneinander verlaufenden Randkanten 8 des Klemmstückes 6 nehmen einen konkaven Bogenverlauf (vergl. Fig. 3, 7, 11 und 15, aus denen die gegen­einander gerichteten Bogenverläufe gut erkennbar sind). Die Enden gehen dagegen in keulenartige Umrißlinien 8ʹ über.

    [0015] Vom Nutengrund 5ʹ geht gemäß Fig. 1 eine relativ große Vertiefung 9 aus. Diese ist von solcher Länge, daß darin der überlappende Ver­bindungsstelle der Tragschlaufe 4 unterbringbar ist. Auf diese Weise ist die diesbezügliche Verbindungsstelle der Sicht entzogen. Diese Vertiefung 9 ist im übrigen so bemessen, daß hierdurch auch noch der Klemmeffekt erhöht wird. Handelt es sich um eine verbindungslose, von Hause aus ringförmige Tragschlaufe 4, so hat diese Vertiefung zufolge eines scharfkantigen Randes 9ʹ dennoch den Nutzen, daß aus dieser Ausbildung eine günstige "Verhakung" resultiert. Dieser Rand 9ʹ gräbt sich in das Material der Tragschlaufe ein.

    [0016] Zur Erzielung einer gewissen Rauhigkeit des Klemmstückes 6 selbst bildet dieses beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 (vergl. Fig. 6 dieser Ausführungsform) auf der dem Nutengrund 5ʹ zugewandten Seite Querriefen 10 aus. Diese liegen in den Endbereichen des Klemm­stückes 6.

    [0017] Statt einer großen Vertiefung 9 kann der Nutengrund gemäß Fig. 10 auch mehrere solcher, dann jedoch volumenkleiner auszubildender Vertiefungen 9 besitzen. In diese könnten auch Rastvorsprünge des Klemmstückes 6 eintreten.

    [0018] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestell­ten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Schirmgriff mit den Griffquerschnitt kreuzender, in Klemmwirkung gehaltener Tragschlaufe, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm­wirkung von einem in eine hinterschnittene Nut (5) des Schirmgriffes (G) formpassend eingeschobenen Klemmstück (6) erzielt ist.
     
    2. Schirmgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmstück (6) an seiner Bodenseite eine Rinne (7) zur Aufnahme einer kordelartig gestalteten Tragschlaufe (4) besitzt.
     
    3. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterschnittflächen des Klemm­stückes (6) ballig gestaltet sind.
     
    4. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Klemmstückes (6) fluchtend verläuft zu derjenigen des Schirmgriffes (G).
     
    5. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die oberseitigen Randkanten (8) des Klemmstückes (6) in konkavem Bogen (8) verlaufen.
     
    6. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß vom Nutengrund (5ʹ) eine Vertie­fung (9) ausgeht.
     
    7. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (9ʹ) der Vertiefung (9) scharfkantig gestaltet ist.
     
    8. Schirmgriff nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, gekennzeichnet durch dem Nutengrund (5) zugewandte Vertie­fungen (10) in Form von Querriefen des Klemmstückes (6).
     




    Zeichnung