[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekanntermaßen erfolgt beim Diesel-Verfahren die Gemischaufbereitung erst im Brennraum
kurz vor bzw. bei Beginn des Arbeitstaktes. Die Aufbereitung der eingespritzten Kraftstofftröpfchen
benötigt bei dem gegebenen Zustand der im Brennraum eingeschlossenen komprimierten
Verbrennungsluft eine gewisse Zeitspanne, während die Kraftstoffzufuhr über die Einspritzung
weitergeht. Der Beginn der Zündung der ersten Tröpfchen hat zur Folge, daß die inzwischen
bereits eingespritzte Kraftstoffmenge ("Voreinspritmenge") sehr schnell aufbereitet
und entzündet wird und deshalb "schlagartig" verbrennt. Die schlagartige Verbrennung,
die mit einem schnellen Verbrennungsdruckanstieg bezogen auf den Kurbelwellenwinkel
verbunden ist, stellt eine wesentliche Ursache für das typische, harte Dieselgeräusch
dar.
[0003] Vorschläge zu Ausführungen, die den für das harte Dieselgeräusch verantwortlichen
Einspritzablauf günstiger gestalten, sind beispielsweise in den folgenden Formen
bekannt geworden.
[0004] Ein seit langem bekannter Vorschlag besteht darin, die Einspritzung kurz nach ihrem
Beginn zu unterbrechen, um die Selbstentzündung der - kleinen - Voreinspritzmenge
abzuwarten und erst dann die Haupteinspritzmenge in die bereits brennende Voreinspritzmenge
des Kraftstoffs hineinzuspritzen. Dieses Verfahren ist aber technisch schwierig,
umständlich und aufwendig, da es in seiner ursprünglichen Form ein zusätzliches zweites
komplettes Einspritzsystem und ein zweites Regelsystem erfordert, das die Einspritzzeit-
und Mengenzuordnung je nach Last und Drehzahl optimiert.
[0005] Weiterhin gibt es Verfahren mit nur einer Einspritzpumpe für Vor- und Haupteinpsritzung,
aber mit zwei Einspritzdüsen je Zylinder. Dabei wird zunächst eine nach der letzten
Einspritzung vorgelagerte Kraftstoffteilmenge - die Voreinspritzmenge - über ein
mechanisches oder hydraulisches Druckteilersystem oder ein Druckunterbrechersystem
vorab eingespritzt. Dieses Verfahren ist ebenfalls relativ aufwendig und kostspielig
wegen der erforderlichen zweiten Einspritzdüse und des Druckteilersystems. Eine optimale
Zuordnung der beiden Einspritzzeiten und -mengen nach Last und Drehzahl ist nicht
möglich. Darüber hinaus verursacht die Freihaltung der kleinen Voreinspritzdüse von
Verkokungen wegen ihres vergleichweise geringen Kraftstoffdurchsatzes erhebliche
Probleme. Auch ist die räumliche Anordnung von zwei Einspritzdüsen im Zylinderkopf
einer Brenn kraftmaschine unter Umständen problematisch, da die für die Gemischbildung
optimale Lage nicht zur Verfügung steht.
[0006] In weiterer Entwicklung ist vorgeschlagen worden, den Kraftstoff in einer Vor- und
Haupteinspritzung mit nur einer Einspritzpumpe und einer Einspritzdüse sowie einem
zusätzlichen Unterbrechungsorgan, einer zweiten Absteuerbohrung in der Einspritzpumpen-Stempelführung
bzw. mit Hilfe eines AWK-Düsenhalters (AWK = Ausweichkolben) oder ähnlicher Einrichtungen
einzuspritzen.
[0007] In prinzipiell ähnlicher Weise wird bei der gattungsgemäßen EP-A 0024 803 Vor- und
Hauptkraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt. Die Hochdruckpumpe
wird von einer Vordruckpumpe mit Kraftstoff versorgt, wobei der von der Vordruckpumpe
erzeugte Kraftstoffdruck maximal 2,5 bar beträgt. Um den Kraftstoff in den Brennraum
einzuspritzen, erhöht die Hochdruckpumpe den Kraftstoffdruck auf den geforderten Einspritzdruck,
der üblicherweise im Bereich von ca. 700 bar bei einem Einspritzdüsenöffnungsdruck
von ca. 300 bar liegt. Demzufolge ergibt sich ein Druckverhältnis von Hochdruck zu
Vordruck im Bereich von etwa 280.
[0008] Diese Ausbildung hat aber den Nachteil, daß die kleine Voreinspritzmenge bereits
bei beginnendem Druckanstieg nach Überschreiten des Abspritzdruckes eingespritzt wird.
Das heißt, die Voreinspritzung erfolgt bei noch relativ geringem Einspritzdruckniveau
über die relativ weiten Einspritzdüsenquerschnitte der auf die einzuspritzende Hauptmenge
ausgelegten Einspitzdüsen. Die Kraftstoffzerstäubung ist dabei nur mäßig fein und
relativ unexakt. Der Gesamteinspritzvorgang wird wegen des erforderlichen zweimaligen
Druckaufbaus und der Einspritzunterbrechung relativ stark in die Länge gezogen. Die
Verbrennung ist infolgedessen qualitäts- und wirkungsgradmäßig unbefriedigend.
[0009] Die Qualität der Zerstäubung kann grundsätzlich durch Erhöhung des Einspritzdruckes
wesentlich verbessert werden. Diese ebenfalls bekannte allgemeine Tendenz ist im wesentlichen
durch die technische Problematick der Erzeugung hoher Einzel-Druckstöße begrenzt.
Unbefriedigend bleiben dabei die Phasen des Druckaufbaus vor Beginn und des Druckabfalls
bei Ende der Einspritzung.
[0010] Weiterhin ist ein sogenanntes Konstantdrucksystem bekannt, bei dem der Kraftstoff
in einem Speicher unter hohem Druck gehalten und über ein elektromagnetisch bzw. hydraulisch
gesteuertes Einspritzventil direkt in den Brennraum eingespritzt wird. Eine mit einem
derartigen Konstantdrucksystem zu realisierende Doppeleinspritzung wäre zwar im Hinblick
auf den Einspritzvorgang als günstig anzusehen, ist aber wegen des hohen technischen
Aufwandes und der Probleme bei der Steuerung derartig kurzer Zeiten am Einspritzventil
derzeit technisch nur mit erheblichem Aufwand realisierbar.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die Geräuchemission einer selbstzündenden Brennkraftmaschine
zu verringern, wobei auch die Verbrennung bei der Brennkraftmaschine qualitäts- emissions-
und wirkungsgradmäßig verbessert werden soll.
[0012] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der von der Vordruckpumpe erzeugte Vordruck
mindestens 10 bar beträgt und das Verhältnis von Hochdruck zu Vordruck auf den Höchstwert
von 80 begrenzt wird. Bei unveränderten Randbedingungen bezüglich des Abspritzdruckes
wird die Druckaufbauzeit auf einem Bruchteil der ursprünglichen Zeit verringert. Unter
Ansnutzung der erfindungsgemäß max. zulässigen 80-fachen Druckerhöhung wird der Einspritzzeitdruck
auf mindestens 800 bar erhöht. Durch die beiden, einander ergänzenden Maßnahmen wird
erreicht, daß:
- durch die Erhöhung des Abspritzdruckes eine feinere Zerstäubung der Einspritzstrahlen
erreicht wird. Dies ist insbesondere für die Voreinspritzphase vorteilhaft;
- gut zerstäubte kleinste Voreinspritzmengen zur Erzielung eines geringen Verbrennungsgeräusches
realisierbar sind;
- die Gesamt-Einspritzdauer auf eine zur Erzielung eines guten Umsetzungswirkungsgrades
erforderliche relativ kurze Gesamt-Zeitspanne vom Beginn der Voreinspritzung bis
zum Ende der Haupteinspritzung verkürzt wird;
- der Abstand zwischen Voreinspritzung und Haupteinspritzung durch die schnellere
und bessere Gemischaufbereitung sowie der schnelleren Zündung infolge der feineren
Zerstäubung reduziert werden kann;
- der Minimalabstand zwischen Voreinspritzung und Haupteinspritzung durch Kürzung
der Druckaufbau- und Druckabbauphasen mittels Verkleinerung der Druckdifferenz zwischen
Abspritzdruck und Vordurck realisierbar ist. Hinzu kommt, daß der Druckabbau (am Ende
der Voreinspritzung) und der Druckwiederaufbau zu Beginn der Haupteinspritzung bei
dem bekannten Einspritzverfahren (Abbau des Drucks zwi schen den Einspritzungen auf
einen relativ geringen Vordruck) alleine schon zu viel Zeit für ein optimales Zweistufeneinspritzverfahren
einnimmt; bei insgesamt hohem Einspritzniveau kann unter Umständen auch bereits eine
nicht exakt durch Schlie ßen der Einspritzdüsennadel abgegrenzte Voreinspritzung
auf einem niedrigeren als dem Haupteinspritzdruckniveau (aber naturgemäß mindestens
gleich dem Vordruckniveau) ausreichen;
- eine Verringerung der Abgasemission (insbesondere
NOx) durch die Möglichkeit erreicht wird, den Einspritzbeginn bei relativ kurzer Gesamt-Einspritzzeit
(inforlge der hohen Einspritzrate) später zu legen, um damit den Höchstdruck und die
die NOx-Bildung fördernde Höchsttemperatur des Verbrennungsprozesses zu vermindern.
- alternativ eine Verringerung der Abgasemission (NO
x) durch einen ebenfalls späten Einspritzbeginn ermöglicht wird, wobei dieser durch
eine Reduzierung der Gesamt-Einspritzzeit durch eine hohe Einspritzrate infolge des
hohen mittleren Einspritzdruckes ohne eine nicht akzeptale Wirkungsgradverschlechterung
ermöglicht wird;
- eine Verbesserung des Betriebsverhaltens im unter sten Drehzahlbereich und eine
Erweiterung des Leer laufdrehzahlbereichs zu niedrigeren Leerlaufdrehzahlen ermöglicht
wird;
- das Start- und Hochlaufverhalten der Brennkraft maschine bei verringerten HC-Emmissionen
verbessert wird.
[0013] Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Kraftstoff der Voreinspritzung
und der Haupteinspritzung über eine Einspritzdüse, die von einer Hochdruckpumpe mit
Kraftstoff beschickt wird, in den Brennraum jedes Zylinders eingespritzt. Es kann
aber auch vorteilhaft sein, unter Inkaufnahme des höheren Bauaufwandes je Zylinder
zwei komplett getrennte Einspritzsysteme oder eine Hoch druckpumpe und zwei Einspritzdüsen
vorzusehen. Der Erfindungsgedanke, die Hochdruckpumpe(n) mit hohem Vordruck zu versorgen,
ist auch dort in gleicher Weise anwendbar.
[0014] Der von der Vordruckpumpe erzeugte Vordruck beträgt vorzugsweise mindestens 100
bar. Ein derartiger Vordruck ermöglicht die Realisierung kürzester Rest-Druckaufbauzeiten
bis zur Erreichung des Abspritz- bzw. höchsten Einspritzdruckes. Außerdem werden mit
einem derartig angehobenen Vordruck Einspritzdrücke von 1000 bar und mehr bei einem
sehr niedrigen Druckverhältnis: "Hochdruck - Vordruck" und entsprechend geringen
Druckstößen ermöglicht.
[0015] Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Vordruckpumpe
zur Erzeugung eines Druckes von einhundert bar und mehr, mindestens aber zehn bar
ausgelegt ist.
[0016] Weiterhin ist die Vordruckpumpe vorteilhaft als Baueinheit zusammen mit der Hochdruckpumpe
ausgebildet. Dabei versorgt eine Vordruckpumpe eine Hochdruckpumpe mit Kraftstoff.
Bei dermaßen kompakt aufgebauten Pumpeneinheiten ist die Zufuhr von Kraftstoff von
der Vordruckpumpe zu der Hochdruckpumpe unproblematisch und die bei einem separaten
Anbau der Vordruckpumpe nötigen hochdruckfesten Verbindungsleitungen entfallen. Ein
ähnlich günstiger Anbau ergibt sich auch bei Blockpumpen, bei denen die Hochdruckpumpen
für die einzelnen Zylinder in einer Gehäuseeinheit zusammengefaßt sind. Das Gleiche
gilt für sogenannte Verteilerpumpen. Anders kann die Situation bei Einzel-Einspritzpumpen
sein. Hier ist unter Umständen die Verwendung nur einer (oder bei V-Maschinen zweier)
Vordruckpumpe(n) und Vordrucksysteme vorteilhaft. Bei einer derartigen Ausführung
sind allerdings im Gegensatz zu Einzel- Hochdruck-Vordruckpumpen, Blockpumpen und
Verteilerpumpen wegen der räumlichen Trennung der Einzel-Einspritzpumpen entsprechende
hochdruckfeste Verbindungsleitungen zwischen Vordruckpumpe und Einzel-Einspritzpumpen
nötig.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung kann zwischen der Vordruckpumpe und der Hochdruckpumpe
zumindest ein Hochdruckvorratsbehälter geschaltet sein, wobei der Hochdruck in dem
Hochdruckvorratsbehälter unabhängig von der Vordruckpumpe mechanisch, hydraulisch
oder pneumatisch erzeugt wird. In diesem Fall übernimmt die Vordruckpumpe nur die
Kraftstoffversorgung des Hochdruckvorratsbehälters, während der Hochdruck in dem
Behälter von einem unabhängigen mechanisch, hydraulischen oder pneumatischen Drucksystem
erzeugt wird. Eine derartige Ausbildung ist unter anderem beim Start einer Brennkraftmaschine
vorteilhaft, da beispielsweise aus einem Luftdruckbehälter zugeführte Druckluft
schon zu Beginn des Startvorgangs den gewünschten Vordruck erzeugt. Auch wird durch
eine derartige Ausbildung das Hochlaufverhalten der Brennkraftmaschine verbessert.
Je nach Auslegung bzw. Gestaltung der Brennkraftmaschine kann es vorteilhaft sein,
zwei oder mehr Hochdruckvorratsbehälter in das Einspritzsystem zu integrieren. Diese
können dann unabhängig voneinander durch Drucksysteme unter Hochdruck gesetzt werden.
Bevorzugt verwendet werden mit dermaßen ausgestalteten Hochdruckvorratsbehältern
versehene Brennkraftmaschinen bei allen Fahrzeugen und (Bau-)Maschinen, bei denen
ein Hydraulik- oder Pneumatikdrucksystem ohnehin erforderlich ist, wie das beispielsweise
bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Baggern der Fall ist. Hierbei braucht das
vorhandene Drucksystem zur Erzeugung des Hochdrucks in dem Hochdruckvorratsbehälter
nur entsprechend gesteuert angezapft zu werden.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung kann strömungstechnisch zwischen der Vordruckpumpe
und der Hochdruckpumpe ein Speicher angeordnet werden. Dadurch wird erreicht, daß
von der Vordruckpumpe herrührende Druckschwankungen im Kraftstoff abgebaut werden.
Dabei ist erfindungsgemäß an dem Speicher oder in der Strömungsverbindung zwischen
Vordruckpumpe und Hochdruckpumpe weiterhin ein Druckregelventil angeordnet, daß
den in dem Speicher herrschenden Druck auf vorgebbare Werte einregelt. Dabei kann
das Regelventil als einstellbares Überdruckventil ausgebildet sein, daß die abzusteuernde
Kraftstoffmenge über eine Leitung beispielsweise zu der Saugseite der Vordruckpumpe
leitet. Durch diese Einrichtung wird erreicht, daß der Vordruck auf einem konstanten
Druckniveau gehalten wird. Weiterhin sind in vorteilhafter Weise in die Zu- und Abführleitungen
in bzw. aus dem Speicher Rückschlagventile eingesetzt. Durch die Rückschlagventile
ist gewährleistet, daß der vorgegebene Kraftstoffdruck auch während des Stillstands
der Brennkraftmaschine in dem Speicher erhalten bleibt. Somit steht beim Start der
Brennkraftmaschine sofort der Hochdruckpumpe unter Vordruck stehender Kraftstoff
zur Verfügung, wodurch beispielsweise der Start- und Hochlaufvorgang der Brennkraftmaschine
erleichtert und beschleunigt wird.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung ist die Fördermenge der Vordruckpumpe variabel. Dabei
kann die Fördermenge der Vordruckpumpe direkt in Abhängigkeit des Vordrucks geändert
werden oder in einer anderen Ausbildung in Abhängigkeit des in dem Speicher herrschenden
Druckes geregelt werden. Mit einer derartigen Einrichtung ist es möglich, die Fördermenge
der Vordruckpumpe jederzeit dem Bedarf der Hochdruckpumpe anzupassen. Geregelt wird
die Fördermenge beispielsweise durch Änderung der Drehzahl der Vordruck pumpe, dieses
Verfahren ist z. B. bei einer Zahnradpumpe anwendbar. Weiterhin kann die Fördermenge
bei einer als Vordruckpumpe verwendeten Hubkolbenpumpe durch Änderungen des Kolbenhubs
eingestellt werden.
[0020] Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Erfinung ergeben sich aus der folgenden
Zeichnungsbeschreibung, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben ist.
[0021] Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Brennkraftmaschine 1 weist ein Kurbelgehäuse
2, mehrere Zylinder 3 und einen Zylinderkopf 4 auf. Der Zylinderkopf 4 kann auch in
mehrere entsprechend der Zahl der Zylinder unterteilte Einzelzylinderköpfe aufgeteilt
sind. Der Erfindungsgegenstand ist unabhängig von der Zahl der Zylinder 3, d.h.,
die Brennkraftmaschine 1 kann auch als beispielsweise Ein-, Zwei- oder Vier-Zylinder-Reihen-
oder V-Brennkraftmaschine ausgebildet sein.
[0022] In dem Zylinderkopf 4 sind entsprechend der Zahl der Zylinder 3 in Düsenhaltern
5 eingesetzte Einspritzdüsen eingebaut. Dabei ist in die Einspritzdüsen bzw. in die
Düsenhalter 5 jeweils ein zusätzliches Unterbrechungsorgan in Form eines Druckunterbrechers
oder eines Ausweichkolbens (AWK-Düsenhalter) oder z.B. eine zweite, höhenversetzte
Steuerbohrung in die Einspritzpumpe eingebaut. Durch diese Einrichtung bzw. Ausbildung
läßt sich der Einspritzvorgang in einfacher Weise in eine Vor- und eine Haupteinspritzung
ohne Verwendung von zusätzlichen Einspritzdüsen, Einspritzleitungen oder Einspritzpumpen
aufteilen. Die Vor- und Haupteinspritzung kann natürlich, wie zuvor beschrieben,
auch in anderer Weise erfolgen.
[0023] Die Hochdruckpumpen 6 sind als Stempel-Pumpen ausgebildet und zu einer Reihen-Blockpumpe
(oder Verteilerpumpe) zusammengefaßt. Die Austrittsöffnungen der Hochdruckpumpen
6 sind mittels Einspritzleitungen 7 mit den Düsenhaltern 5 verbunden. Bewegt werden
die Stempel der Hochdruckpumpen 6 von einer Nockenwelle 8, die in dem Gehäuse der
Hochdruckpumpen 6 angeordnet ist. Die Nockenwelle 8 wird von der Kurbelwelle 9 der
Brennkraftmaschine 1 über ein entsprechendes Getriebe 10 angetrieben. Antriebsseitig
ist den Hochdruckpumpen 6 ein Förderbeginnversteller 11 vorgeschaltet, mit dem der
Förderbeginn der Hochdruckpumpen 6 in Abhängigkeit von beispielsweise der Drehzahl
der Brennkraftmaschine 1 verstellt werden kann. In Verlängerung der Hochdruckpumpen
6 ist in das Gehäuse der Hochdruckpumpen 6 eine Vordruckpumpe 12 und ein Speicher
13 integriert.
[0024] Über eine Einlaßleitung 14 gelangt Kraftstoff von einem Vorratsbehälter über ggfs.
zwischengeschaltete Kraftstoffilter in die Vordruckpumpe 12 und wird von dieser auf
einen Druck von mindestens 100 bar gebracht.
[0025] Der unter diesem Druck stehende Kraftstoff wird in einen Speicher 13 geleitet, der
wiederum mit den Hochdruckpumpen 6 verbunden ist. In dem Speicher werden von der Vordruckpumpe
12 hervorgerufene Druckschwankungen weitgehend eliminiert. Weiterhin sind in den
Zufluß und den Abfluß des Speichers 13 Rückschlagventile eingesetzt, die dafür sorgen,
daß bei Stillstand der Brennkraftmaschine der Vordruck des Kraftstoffs in dem Speicher
13 aufrechterhalten wird. Von dem Speicher 13 gelangt der Kraftstoff zu den Hochdruckpumpen
6, die den Druck des Kraftstoffs auf den gewünschten Druck erhöhen. Der dermaßen unter
Druck stehende Kraftstoff wird über die Einspritzleitungen 7 den in den Düsenhaltern
5 angeordneten Einspritzdüsen zuge führt, die den Kraftstoff zufolge des Unterbrechungsorgans,
das z.B. aus einem Druckteiler oder aus einem Ausweichkolben im Düsenhalter 5 bzw.
in der Einspritzdüse, gestuften Absteuerbohrungen in der Stempelführung o.ä. besteht,
in einer Vor- und einer Haupteinspritzung in den Brennraum der Brennkraftmaschine
1 eingespritzt. Relative Voreinspritzmenge und Zeitabstand zur Haupteinspritzung sind
dabei frei wählbar. Sie können ggf. sehr klein sein.
1. Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine (1), wobei der Einspritzvorgang in eine Voreinspritzung und eine
Haupteinspritzung unterteilt ist und der Kraftstoff der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung
vorzugsweise über eine gemeinsame Einspritzdüse in den Brennraum eingespritzt wird
und wobei der Kraftstoff der Einspritzdüse unter Hochdruck von einer Hochdruckpumpe
(6) zugeführt wird und die Hockdruckpumpe (6) von einer Vordruckpumpe (12) mit unter
Vordruck stehendem Kraftstoff versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
von Hockdruck zu Vordruck kleiner als achzig ist und der Vordruck mindestens zehn
bar beträgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Einspritzen von Kraftstoff in einen
Brennraum einer selbstzündenden Brennkraftmaschine (1), wobei der Einspritzvorgang
durch eine Hochdruckpumpe (6) in eine Voreinspritzung und eine Haupteinspritzung
unterteilt ist, und der Hochdruckpumpe (6) Kraftstoff von einer Vordruckpumpe (12)
zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Hochdruckvorratsbehälter zwischen Vordruckpumpe
(12) und Hochdruckpumpe (6) geschaltet ist, wobei der Hochdruck in dem Hochdruckvorratsbehälter
unanbhängig von der Vordruckpumpe (12) mechanisch, hydraulisch und/oder pneumatisch
erzeugbar ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Einspritzen von Kraftstoff in einen
Brennraum einer selbstzündenden Brennkraftmaschine (1), wobei der Einspritzvorgang
durch eine Hochdruckpumpe (6) in eine Voreinspritzung und eine Haupteinspritzung
unterteilt ist, und der Hockdruckpumpe (6) Kraftstoff von einer Vordruckpumpe (12)
zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vordruckpumpe (12) zur Erzeugung von eine Druckes
vorsugsweise mehr als einhundert bar, mindestens aber zehn bar ausgelegt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vordruckpumpe (12) eine Baueinheit mit der Hochdruckpumpe
(6) bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicher (13) vorgesehen ist, der strömungstechnisch
zwischen Vordruckpumpe (12) und Hochdruckpumpe (6) geschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckregeleinrichtung vorgesehen ist, die den in
der Strömungsverbindung zwi schen Vordruckpumpe (12) und Hochdruckpumpe (16) und/oder
in dem Speicher (13) herrschenden Druck auf vorgebbare Werte einregelt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge
der Vordruckpumpe (12) variabel ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vordruckpumpe (12) in Abhängigkeit
des Vordrucks änderbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vordruckpumpe (12) in Abhängigkeit
des in dem Speicher (13) herrschenden Drucks regelbar ist.