(19)
(11) EP 0 259 708 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87112454.1

(22) Anmeldetag:  27.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F02M 45/06, F02M 59/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 06.09.1986 DE 3630439

(71) Anmelder: Motoren-Werke Mannheim Aktiengesellschaft vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau
D-6800 Mannheim 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Syassen, Onno, Dr.-Ing.
    D-6944 Hemsbach (DE)

(74) Vertreter: Nau, Walter, Dipl.-Ing. 
c/o Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Patentwesen PR-P
D-51057 Köln
D-51057 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einspritzverfahren und -vorrichtung für selbstzündende Brennkraftmaschinen


    (57) Es wird ein Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff in zumindest einen Brennraum einer selbstzündenden Brenn­kraftmaschine (1) vorgestellt, wobei der Einspritzvorgang in eine Voreinspritzung und eine Haupteinspritzung aufge­teilt ist. Dabei soll die Gesamteinspritzdauer trotz der Doppel-Einspritzung relativ kurz sein. Dazu wird der von einer Vordruckpumpe (12) erzeugte Vordruck auf mindestens zehn bar festgelegt und das Verhältnis von Hochdruck und Vor­druck auf einen Wert kleiner als achzig begrenzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bekanntermaßen erfolgt beim Diesel-Verfahren die Gemisch­aufbereitung erst im Brennraum kurz vor bzw. bei Beginn des Arbeitstaktes. Die Aufbereitung der eingespritzten Kraftstofftröpfchen benötigt bei dem gegebenen Zustand der im Brennraum eingeschlossenen komprimierten Verbrennungs­luft eine gewisse Zeitspanne, während die Kraftstoffzufuhr über die Einspritzung weitergeht. Der Beginn der Zündung der ersten Tröpfchen hat zur Folge, daß die inzwischen be­reits eingespritzte Kraftstoffmenge ("Voreinspritmenge") sehr schnell aufbereitet und entzündet wird und deshalb "schlagartig" verbrennt. Die schlagartige Verbrennung, die mit einem schnellen Verbrennungsdruckanstieg bezogen auf den Kurbelwellenwinkel verbunden ist, stellt eine wesent­liche Ursache für das typische, harte Dieselgeräusch dar.

    [0003] Vorschläge zu Ausführungen, die den für das harte Diesel­geräusch verantwortlichen Einspritzablauf günstiger ge­stalten, sind beispielsweise in den folgenden Formen be­kannt geworden.

    [0004] Ein seit langem bekannter Vorschlag besteht darin, die Einspritzung kurz nach ihrem Beginn zu unterbrechen, um die Selbstentzündung der - kleinen - Voreinspritzmenge ab­zuwarten und erst dann die Haupteinspritzmenge in die be­reits brennende Voreinspritzmenge des Kraftstoffs hinein­zuspritzen. Dieses Verfahren ist aber technisch schwierig, umständlich und aufwendig, da es in seiner ursprünglichen Form ein zusätzliches zweites komplettes Einspritzsystem und ein zweites Regelsystem erfordert, das die Einspritz­zeit- und Mengenzuordnung je nach Last und Drehzahl opti­miert.

    [0005] Weiterhin gibt es Verfahren mit nur einer Einspritzpumpe für Vor- und Haupteinpsritzung, aber mit zwei Einspritzdü­sen je Zylinder. Dabei wird zunächst eine nach der letzten Einspritzung vorgelagerte Kraftstoffteilmenge - die Vor­einspritzmenge - über ein mechanisches oder hydraulisches Druckteilersystem oder ein Druckunterbrechersystem vorab eingespritzt. Dieses Verfahren ist ebenfalls relativ auf­wendig und kostspielig wegen der erforderlichen zweiten Einspritzdüse und des Druckteilersystems. Eine optimale Zuordnung der beiden Einspritzzeiten und -mengen nach Last und Drehzahl ist nicht möglich. Darüber hinaus verursacht die Freihaltung der kleinen Voreinspritzdüse von Verkokun­gen wegen ihres vergleichweise geringen Kraftstoffdurch­satzes erhebliche Probleme. Auch ist die räumliche Anord­nung von zwei Einspritzdüsen im Zylinderkopf einer Brenn­ kraftmaschine unter Umständen problematisch, da die für die Gemischbildung optimale Lage nicht zur Verfügung steht.

    [0006] In weiterer Entwicklung ist vorgeschlagen worden, den Kraftstoff in einer Vor- und Haupteinspritzung mit nur einer Einspritzpumpe und einer Einspritzdüse sowie einem zusätzlichen Unterbrechungsorgan, einer zweiten Absteuer­bohrung in der Einspritzpumpen-Stempelführung bzw. mit Hilfe eines AWK-Düsenhalters (AWK = Ausweichkolben) oder ähnlicher Einrichtungen einzuspritzen.

    [0007] In prinzipiell ähnlicher Weise wird bei der gattungsge­mäßen EP-A 0024 803 Vor- und Hauptkraftstoff in den Brenn­raum der Brennkraftmaschine eingespritzt. Die Hochdruck­pumpe wird von einer Vordruckpumpe mit Kraftstoff ver­sorgt, wobei der von der Vordruckpumpe erzeugte Kraft­stoffdruck maximal 2,5 bar beträgt. Um den Kraftstoff in den Brennraum einzuspritzen, erhöht die Hochdruckpumpe den Kraftstoffdruck auf den geforderten Einspritzdruck, der üblicherweise im Bereich von ca. 700 bar bei einem Ein­spritzdüsenöffnungsdruck von ca. 300 bar liegt. Demzufolge ergibt sich ein Druckverhältnis von Hochdruck zu Vordruck im Bereich von etwa 280.

    [0008] Diese Ausbildung hat aber den Nachteil, daß die kleine Voreinspritzmenge bereits bei beginnendem Druckanstieg nach Überschreiten des Abspritzdruckes eingespritzt wird. Das heißt, die Voreinspritzung erfolgt bei noch relativ geringem Einspritzdruckniveau über die relativ weiten Ein­spritzdüsenquerschnitte der auf die einzuspritzende Haupt­menge ausgelegten Einspitzdüsen. Die Kraftstoffzerstäubung ist dabei nur mäßig fein und relativ unexakt. Der Gesamt­einspritzvorgang wird wegen des erforderlichen zweimaligen Druckaufbaus und der Einspritzunterbrechung relativ stark in die Länge gezogen. Die Verbrennung ist infolgedessen qualitäts- und wirkungsgradmäßig unbefriedigend.

    [0009] Die Qualität der Zerstäubung kann grundsätzlich durch Er­höhung des Einspritzdruckes wesentlich verbessert werden. Diese ebenfalls bekannte allgemeine Tendenz ist im wesent­lichen durch die technische Problematick der Erzeugung hoher Einzel-Druckstöße begrenzt. Unbefriedigend bleiben dabei die Phasen des Druckaufbaus vor Beginn und des Druckabfalls bei Ende der Einspritzung.

    [0010] Weiterhin ist ein sogenanntes Konstantdrucksystem bekannt, bei dem der Kraftstoff in einem Speicher unter hohem Druck gehalten und über ein elektromagnetisch bzw. hydraulisch gesteuertes Einspritzventil direkt in den Brennraum einge­spritzt wird. Eine mit einem derartigen Konstantdruck­system zu realisierende Doppeleinspritzung wäre zwar im Hinblick auf den Einspritzvorgang als günstig anzusehen, ist aber wegen des hohen technischen Aufwandes und der Probleme bei der Steuerung derartig kurzer Zeiten am Ein­spritzventil derzeit technisch nur mit erheblichem Aufwand realisierbar.

    [0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die Geräuchemission einer selbstzündenden Brennkraftmaschine zu verringern, wobei auch die Verbrennung bei der Brennkraftmaschine quali­täts- emissions- und wirkungsgradmäßig verbessert werden soll.

    [0012] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der von der Vor­druckpumpe erzeugte Vordruck mindestens 10 bar beträgt und das Verhältnis von Hochdruck zu Vordruck auf den Höchst­wert von 80 begrenzt wird. Bei unveränderten Randbedingun­gen bezüglich des Abspritzdruckes wird die Druckaufbauzeit auf einem Bruchteil der ursprünglichen Zeit verringert. Unter Ansnutzung der erfindungsgemäß max. zulässigen 80-fachen Druckerhöhung wird der Einspritzzeitdruck auf mindestens 800 bar erhöht. Durch die beiden, einander ergänzenden Maßnahmen wird erreicht, daß:

    - durch die Erhöhung des Abspritzdruckes eine feinere Zerstäubung der Einspritzstrahlen erreicht wird. Dies ist insbesondere für die Voreinspritzphase vor­teilhaft;
    - gut zerstäubte kleinste Voreinspritzmengen zur Erzielung eines geringen Verbrennungsgeräusches realisierbar sind;
    - die Gesamt-Einspritzdauer auf eine zur Erzielung eines guten Umsetzungswirkungsgrades erforderliche relativ kurze Gesamt-Zeitspanne vom Beginn der Vor­einspritzung bis zum Ende der Haupteinspritzung ver­kürzt wird;
    - der Abstand zwischen Voreinspritzung und Hauptein­spritzung durch die schnellere und bessere Gemisch­aufbereitung sowie der schnelleren Zündung infolge der feineren Zerstäubung reduziert werden kann;
    - der Minimalabstand zwischen Voreinspritzung und Haupteinspritzung durch Kürzung der Druckaufbau- ­und Druckabbauphasen mittels Verkleinerung der Druckdifferenz zwischen Abspritzdruck und Vordurck realisierbar ist. Hinzu kommt, daß der Druckabbau (am Ende der Voreinspritzung) und der Druckwieder­aufbau zu Beginn der Haupteinspritzung bei dem bekannten Einspritzverfahren (Abbau des Drucks zwi schen den Einspritzungen auf einen relativ geringen Vordruck) alleine schon zu viel Zeit für ein optimales Zweistufeneinspritzverfahren einnimmt; bei insgesamt hohem Einspritzniveau kann unter Um­ständen auch bereits eine nicht exakt durch Schlie­ ßen der Einspritzdüsennadel abgegrenzte Vorein­spritzung auf einem niedrigeren als dem Hauptein­spritzdruckniveau (aber naturgemäß mindestens gleich dem Vordruckniveau) ausreichen;

    - eine Verringerung der Abgasemission (insbesondere NOx) durch die Möglichkeit erreicht wird, den Ein­spritzbeginn bei relativ kurzer Gesamt-Einspritzzeit (inforlge der hohen Einspritzrate) später zu legen, um damit den Höchstdruck und die die NOx-Bildung fördernde Höchsttemperatur des Verbrennungs­prozesses zu vermindern.
    - alternativ eine Verringerung der Abgasemission (NOx) durch einen ebenfalls späten Einspritz­beginn ermöglicht wird, wobei dieser durch eine Reduzierung der Gesamt-Einspritzzeit durch eine hohe Einspritzrate infolge des hohen mittleren Einspritzdruckes ohne eine nicht akzeptale Wirkungs­gradverschlechterung ermöglicht wird;
    - eine Verbesserung des Betriebsverhaltens im unter sten Drehzahlbereich und eine Erweiterung des Leer laufdrehzahlbereichs zu niedrigeren Leerlauf­drehzahlen ermöglicht wird;
    - das Start- und Hochlaufverhalten der Brennkraft maschine bei verringerten HC-Emmissionen verbessert wird.

    [0013] Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Kraftstoff der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung über eine Einspritzdüse, die von einer Hochdruckpumpe mit Kraftstoff beschickt wird, in den Brennraum jedes Zylin­ders eingespritzt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, unter Inkaufnahme des höheren Bauaufwandes je Zylinder zwei komplett getrennte Einspritzsysteme oder eine Hoch­ druckpumpe und zwei Einspritzdüsen vorzusehen. Der Erfin­dungsgedanke, die Hochdruckpumpe(n) mit hohem Vordruck zu versorgen, ist auch dort in gleicher Weise anwendbar.

    [0014] Der von der Vordruckpumpe erzeugte Vordruck beträgt vor­zugsweise mindestens 100 bar. Ein derartiger Vordruck ermöglicht die Realisierung kürzester Rest-Druckaufbau­zeiten bis zur Erreichung des Abspritz- bzw. höchsten Einspritzdruckes. Außerdem werden mit einem derartig ange­hobenen Vordruck Einspritzdrücke von 1000 bar und mehr bei einem sehr niedrigen Druckverhältnis: "Hochdruck - Vor­druck" und entsprechend geringen Druckstößen ermöglicht.

    [0015] Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß vorge­sehen, daß die Vordruckpumpe zur Erzeugung eines Druckes von einhundert bar und mehr, mindestens aber zehn bar ausgelegt ist.

    [0016] Weiterhin ist die Vordruckpumpe vorteilhaft als Baueinheit zusammen mit der Hochdruckpumpe ausgebildet. Dabei ver­sorgt eine Vordruckpumpe eine Hochdruckpumpe mit Kraft­stoff. Bei dermaßen kompakt aufgebauten Pumpeneinheiten ist die Zufuhr von Kraftstoff von der Vordruckpumpe zu der Hochdruckpumpe unproblematisch und die bei einem separaten Anbau der Vordruckpumpe nötigen hochdruckfesten Verbin­dungsleitungen entfallen. Ein ähnlich günstiger Anbau ergibt sich auch bei Blockpumpen, bei denen die Hochdruck­pumpen für die einzelnen Zylinder in einer Gehäuseeinheit zusammengefaßt sind. Das Gleiche gilt für sogenannte Ver­teilerpumpen. Anders kann die Situation bei Einzel-­Einspritzpumpen sein. Hier ist unter Umständen die Verwen­dung nur einer (oder bei V-Maschinen zweier) Vordruckpum­pe(n) und Vordrucksysteme vorteilhaft. Bei einer derarti­gen Ausführung sind allerdings im Gegensatz zu Einzel-­ Hochdruck-Vordruckpumpen, Blockpumpen und Verteilerpumpen wegen der räumlichen Trennung der Einzel-Einspritzpumpen entsprechende hochdruckfeste Verbindungsleitungen zwischen Vordruckpumpe und Einzel-Einspritzpumpen nötig.

    [0017] In Weiterbildung der Erfindung kann zwischen der Vordruck­pumpe und der Hochdruckpumpe zumindest ein Hochdruckvor­ratsbehälter geschaltet sein, wobei der Hochdruck in dem Hochdruckvorratsbehälter unabhängig von der Vordruckpumpe mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch erzeugt wird. In diesem Fall übernimmt die Vordruckpumpe nur die Kraft­stoffversorgung des Hochdruckvorratsbehälters, während der Hochdruck in dem Behälter von einem unabhängigen mecha­nisch, hydraulischen oder pneumatischen Drucksystem er­zeugt wird. Eine derartige Ausbildung ist unter anderem beim Start einer Brennkraftmaschine vorteilhaft, da bei­spielsweise aus einem Luftdruckbehälter zugeführte Druck­luft schon zu Beginn des Startvorgangs den gewünschten Vordruck erzeugt. Auch wird durch eine derartige Ausbil­dung das Hochlaufverhalten der Brennkraftmaschine verbes­sert. Je nach Auslegung bzw. Gestaltung der Brennkraft­maschine kann es vorteilhaft sein, zwei oder mehr Hoch­druckvorratsbehälter in das Einspritzsystem zu inte­grieren. Diese können dann unabhängig voneinander durch Drucksysteme unter Hochdruck gesetzt werden. Bevorzugt verwendet werden mit dermaßen ausgestalteten Hochdruckvor­ratsbehältern versehene Brennkraftmaschinen bei allen Fahrzeugen und (Bau-)Maschinen, bei denen ein Hydraulik- ­oder Pneumatikdrucksystem ohnehin erforderlich ist, wie das beispielsweise bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Baggern der Fall ist. Hierbei braucht das vorhandene Drucksystem zur Erzeugung des Hochdrucks in dem Hochdruck­vorratsbehälter nur entsprechend gesteuert angezapft zu werden.

    [0018] In Weiterbildung der Erfindung kann strömungstechnisch zwischen der Vordruckpumpe und der Hochdruckpumpe ein Speicher angeordnet werden. Dadurch wird erreicht, daß von der Vordruckpumpe herrührende Druckschwankungen im Kraft­stoff abgebaut werden. Dabei ist erfindungsgemäß an dem Speicher oder in der Strömungsverbindung zwischen Vor­druckpumpe und Hochdruckpumpe weiterhin ein Druckregel­ventil angeordnet, daß den in dem Speicher herrschenden Druck auf vorgebbare Werte einregelt. Dabei kann das Re­gelventil als einstellbares Überdruckventil ausgebildet sein, daß die abzusteuernde Kraftstoffmenge über eine Leitung beispielsweise zu der Saugseite der Vordruckpumpe leitet. Durch diese Einrichtung wird erreicht, daß der Vordruck auf einem konstanten Druckniveau gehalten wird. Weiterhin sind in vorteilhafter Weise in die Zu- und Ab­führleitungen in bzw. aus dem Speicher Rückschlagventile eingesetzt. Durch die Rückschlagventile ist gewährleistet, daß der vorgegebene Kraftstoffdruck auch während des Stillstands der Brennkraftmaschine in dem Speicher erhal­ten bleibt. Somit steht beim Start der Brennkraftmaschine sofort der Hochdruckpumpe unter Vordruck stehender Kraft­stoff zur Verfügung, wodurch beispielsweise der Start- und Hochlaufvorgang der Brennkraftmaschine erleichtert und beschleunigt wird.

    [0019] In Weiterbildung der Erfindung ist die Fördermenge der Vordruckpumpe variabel. Dabei kann die Fördermenge der Vordruckpumpe direkt in Abhängigkeit des Vordrucks geän­dert werden oder in einer anderen Ausbildung in Abhängig­keit des in dem Speicher herrschenden Druckes geregelt werden. Mit einer derartigen Einrichtung ist es möglich, die Fördermenge der Vordruckpumpe jederzeit dem Bedarf der Hochdruckpumpe anzupassen. Geregelt wird die Fördermenge beispielsweise durch Änderung der Drehzahl der Vordruck­ pumpe, dieses Verfahren ist z. B. bei einer Zahnradpumpe anwendbar. Weiterhin kann die Fördermenge bei einer als Vordruckpumpe verwendeten Hubkolbenpumpe durch Änderungen des Kolbenhubs eingestellt werden.

    [0020] Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Erfinung ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben ist.

    [0021] Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Brennkraft­maschine 1 weist ein Kurbelgehäuse 2, mehrere Zylinder 3 und einen Zylinderkopf 4 auf. Der Zylinderkopf 4 kann auch in mehrere entsprechend der Zahl der Zylinder unterteilte Einzelzylinderköpfe aufgeteilt sind. Der Erfindungsgegen­stand ist unabhängig von der Zahl der Zylinder 3, d.h., die Brennkraftmaschine 1 kann auch als beispielsweise Ein-, Zwei- oder Vier-Zylinder-Reihen- oder V-Brennkraft­maschine ausgebildet sein.

    [0022] In dem Zylinderkopf 4 sind entsprechend der Zahl der Zy­linder 3 in Düsenhaltern 5 eingesetzte Einspritzdüsen eingebaut. Dabei ist in die Einspritzdüsen bzw. in die Düsenhalter 5 jeweils ein zusätzliches Unterbrechungsorgan in Form eines Druckunterbrechers oder eines Ausweichkol­bens (AWK-Düsenhalter) oder z.B. eine zweite, höhenver­setzte Steuerbohrung in die Einspritzpumpe eingebaut. Durch diese Einrichtung bzw. Ausbildung läßt sich der Einspritzvorgang in einfacher Weise in eine Vor- und eine Haupteinspritzung ohne Verwendung von zusätzlichen Ein­spritzdüsen, Einspritzleitungen oder Einspritzpumpen auf­teilen. Die Vor- und Haupteinspritzung kann natürlich, wie zuvor beschrieben, auch in anderer Weise erfolgen.

    [0023] Die Hochdruckpumpen 6 sind als Stempel-Pumpen ausgebildet und zu einer Reihen-Blockpumpe (oder Verteilerpumpe) zu­sammengefaßt. Die Austrittsöffnungen der Hochdruckpumpen 6 sind mittels Einspritzleitungen 7 mit den Düsenhaltern 5 verbunden. Bewegt werden die Stempel der Hochdruckpumpen 6 von einer Nockenwelle 8, die in dem Gehäuse der Hochdruck­pumpen 6 angeordnet ist. Die Nockenwelle 8 wird von der Kurbelwelle 9 der Brennkraftmaschine 1 über ein ent­sprechendes Getriebe 10 angetrieben. Antriebsseitig ist den Hochdruckpumpen 6 ein Förderbeginnversteller 11 vorge­schaltet, mit dem der Förderbeginn der Hochdruckpumpen 6 in Abhängigkeit von beispielsweise der Drehzahl der Brenn­kraftmaschine 1 verstellt werden kann. In Verlängerung der Hochdruckpumpen 6 ist in das Gehäuse der Hochdruckpumpen 6 eine Vordruckpumpe 12 und ein Speicher 13 integriert.

    [0024] Über eine Einlaßleitung 14 gelangt Kraftstoff von einem Vorratsbehälter über ggfs. zwischengeschaltete Kraft­stoffilter in die Vordruckpumpe 12 und wird von dieser auf einen Druck von mindestens 100 bar gebracht.

    [0025] Der unter diesem Druck stehende Kraftstoff wird in einen Speicher 13 geleitet, der wiederum mit den Hochdruckpumpen 6 verbunden ist. In dem Speicher werden von der Vordruck­pumpe 12 hervorgerufene Druckschwankungen weitgehend eli­miniert. Weiterhin sind in den Zufluß und den Abfluß des Speichers 13 Rückschlagventile eingesetzt, die dafür sor­gen, daß bei Stillstand der Brennkraftmaschine der Vor­druck des Kraftstoffs in dem Speicher 13 aufrechterhalten wird. Von dem Speicher 13 gelangt der Kraftstoff zu den Hochdruckpumpen 6, die den Druck des Kraftstoffs auf den gewünschten Druck erhöhen. Der dermaßen unter Druck stehende Kraftstoff wird über die Einspritzleitungen 7 den in den Düsenhaltern 5 angeordneten Einspritzdüsen zuge­ führt, die den Kraftstoff zufolge des Unterbrechungs­organs, das z.B. aus einem Druckteiler oder aus einem Ausweichkolben im Düsenhalter 5 bzw. in der Einspritzdüse, gestuften Absteuerbohrungen in der Stempelführung o.ä. besteht, in einer Vor- und einer Haupteinspritzung in den Brennraum der Brennkraftmaschine 1 eingespritzt. Relative Voreinspritzmenge und Zeitabstand zur Haupteinspritzung sind dabei frei wählbar. Sie können ggf. sehr klein sein.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer selbstzündenden Brennkraftmaschine (1), wobei der Einspritzvorgang in eine Voreinspritzung und ei­ne Haupteinspritzung unterteilt ist und der Kraftstoff der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung vorzugsweise über eine gemeinsame Einspritzdüse in den Brennraum einge­spritzt wird und wobei der Kraftstoff der Einspritzdüse unter Hochdruck von einer Hochdruckpumpe (6) zugeführt wird und die Hockdruckpumpe (6) von einer Vordruckpumpe (12) mit unter Vordruck stehendem Kraftstoff versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Hockdruck zu Vordruck kleiner als achzig ist und der Vordruck minde­stens zehn bar beträgt.
     
    2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer selbstzündenden Brennkraftmaschine (1), wobei der Ein­spritzvorgang durch eine Hochdruckpumpe (6) in eine Vor­einspritzung und eine Haupteinspritzung unterteilt ist, und der Hochdruckpumpe (6) Kraftstoff von einer Vordruck­pumpe (12) zugeführt wird,
    dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Hochdruckvor­ratsbehälter zwischen Vordruckpumpe (12) und Hochdruckpum­pe (6) geschaltet ist, wobei der Hochdruck in dem Hoch­druckvorratsbehälter unanbhängig von der Vordruckpumpe (12) mechanisch, hydraulisch und/oder pneumatisch erzeug­bar ist.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer selbstzündenden Brennkraftmaschine (1), wobei der Ein­spritzvorgang durch eine Hochdruckpumpe (6) in eine Vor­einspritzung und eine Haupteinspritzung unterteilt ist, und der Hockdruckpumpe (6) Kraftstoff von einer Vordruck­pumpe (12) zugeführt wird,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Vordruckpumpe (12) zur Er­zeugung von eine Druckes vorsugsweise mehr als einhundert bar, mindestens aber zehn bar ausgelegt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Vordruckpumpe (12) eine Baueinheit mit der Hochdruckpumpe (6) bildet.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicher (13) vorgesehen ist, der strömungstechnisch zwischen Vordruckpumpe (12) und Hochdruckpumpe (6) geschaltet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckregeleinrichtung vorgesehen ist, die den in der Strömungsverbindung zwi­ schen Vordruckpumpe (12) und Hochdruckpumpe (16) und/oder in dem Speicher (13) herrschenden Druck auf vorgebbare Werte einregelt.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vordruck­pumpe (12) variabel ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vordruck­pumpe (12) in Abhängigkeit des Vordrucks änderbar ist.
     
    Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Vordruck­pumpe (12) in Abhängigkeit des in dem Speicher (13) herrschenden Drucks regelbar ist.
     




    Zeichnung