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EP 0 259 730 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.03.1988 Patentblatt 1988/11 |
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Anmeldetag: 28.08.1987 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
29.08.1986 CH 3469/86
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Anmelder: TESCH, Günter |
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CH-1700 Fribourg (CH) |
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Erfinder: |
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- Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.
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Vertreter: Lesser, Karl-Bolko, Dipl.-Ing. |
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Patentanwalt & European Patent Attorney
Gnesener Strasse 2 85276 Pfaffenhofen 85276 Pfaffenhofen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Sphärisches Faseraggregat, insbesondere Füllmaterial für Kissen und Decken |
(57) Ein Sphärisches Faseraggregat, insbesondere als Füllmaterial für Kissen und Decken,
in dem individuelle Fäden oder Fasern miteinander verwickelt sind, zeichnet sich dadurch
aus, daß im Kern des Faseraggregates andere Fäden bzw. Fasern angeordnet sind, als
in der Hülle desselben.
Dadurch werden sphärische Faseraggregate geschaffen, die verschiedene Eigenschaften
miteinander kombinieren, insbesondere zum einen als Füllmaterial auch Feuchtigkeit
absorbieren können und deshalb insbesondere natürliche Fasern aufweisen, andererseits
aber nicht ihre den Daunen ähnliche Eigenschaften, wie große Sperrigkeit, Druckelastizität,
Weichheit, Wärmeisolierfähigkeit, geringes Gewicht und gute Anpassung an den einzuhüllenden
Körper, verlieren
[0001] Die Erfindung betrifft ein sphärisches Faseraggregat gemäß Oberbegriff des Anspruches
1
[0002] Aus der DE-B 2.301.913 ist ein Füllmaterial aus Formlingen mit einem runden Querschnitt
bekannt. Dieses Füllmaterial wird somit aus sphärischen Faseraggregaten gebildet,
wobei zur Herstellung des einzelnen Faseraggregates einzelne Fäden einer Länge von
mindestens 200 mm verwendet werden. Diese Fäden werden durch einen Gasstrom voneinander
getrennt, in ein Gefäß mit durchlochter Wandung eingeblasen, darin angesammelt und
durch exzentrisches Einblasen eines Gasstroms in das Gefäß unter Ausbildung eines
kugeligen Formlings in Rotation versetzt. Dabei entsteht ein Faseraggregat, welches
in seinen räumlichen Außenbereichen eine größere Dichte aufweist, als in seinem Kernbereich.
Für dieses Aggregat werden Synthetikfasern aus Polyamid, Polyester, Polyacrylsäure,
Polyvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid, Polyurethan oder Polyvinylchlorid benutzt.
Es können auch verschiedene Synthetikfasern gemischt verwendet werden, die sich insbesondere
in ihren thermoplastischen Eigenschaften unterscheiden. Infolge der gegenseitigen
Befestigung der Fäden an deren Berührungspunkten können diese bekannten Aggregate
sich nicht ineinander verhaken oder einander durchdringen. Wenngleich ein solches
Faseraggregat ähnliche Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf große Sperrigkeit,
Druckelastizität, Weichheit, Wärmeisolierfähigkeit, geringes Gewicht und gute Anpassung
an den einzuhüllenden Körper, wie Daunen aufweisen kann, kann es nicht als gleichwertiger
Ersatz für Daunen angesehen werden, da ihm die Flüssigkeits-Absorptionsfähigkeit der
Daunen fehlt
[0003] Aus der EP-A 0.013.427 ist ein weiteres Faseraggregat bekannt, welches aus sphärisch
miteinander verschlungenen oder eingerollten Fasern besteht. Diese Aggregate sind
riesel- und rollfähig und können natürliche Fasern, wie Baumwoll- oder Wollfasern,
Tierhaare, wie Ziegenhaare, Pelzhaare od.dgl. oder Synthesefasern oder ein Gemisch
davon aufweisen. Diese bekannten Aggregate weisen eine nadelfähige Dichte auf und
sollen gemäß der EP-A 0.013.427 zu einer Schicht abgelegt miteinander und / oder mit
einer Trägerschicht vernadelt werden, um dann ein textiles Flächengebilde zu bilden
[0004] Diese Faseraggregate haben sich zwar insbesondere für die Herstellung von Teppichen
od.dgl. bewährt. Sie lassen sich im Prinzip auch als Füllmaterialien für Kissen, Decken
od.dgl. verwenden. Handelt es sich dabei um synthetische Fasern, so können diese Aggregate
jedoch in der Regel fast keine Feuchtigkeit aufnehmen. Aggregate mit natürlichen Fasern,
wie Wolle od.dgl., können zwar relativ viel Feuchtigkeit, wie Schweiß oder andere
Körperabscheidungen aufnehmen, solche Aggregate verfilzen jedoch sehr schnell, wodurch
sie nicht nur in sich verklumpen, sondern sich auch mit anderen, benachbarten Aggregaten
verbinden und dadurch das einzelne Aggregat und auch die Füllung als ganzes nicht
mehr die anfangs vorhandenen elastischen Eigenschaften aufweisen. Als Füllmaterial
für Kissen und Decken insbesondere für das Bett sind diese Faseraggregate deshalb
weniger geeignet
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße sphärische Faseraggregate
zu schaffen, die verschiedene Eigenschaften miteinander kombinieren, insbesondere
zum einen als Füllmaterial auch Feuchtigkeit absorbieren können und deshalb insbesondere
natürliche Fasern aufweisen, andererseits aber nicht ihre den Daunen ähnliche Eigenschaften,
wie große Sperrigkeit, Druckelastizität, Weichheit, Wärmeisolierfähigkeit, geringes
Gewicht und gute Anpassung an den einzuhüllenden Körper, verlieren
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Das erfindungsgemäße Faseraggregat
ist dadurch gekennzeichnet, daß im Kern des Faseraggregates andere Fasern angeordnet
sind, als in der Hülle desselben. Dadurch kann man den Fasern des Aggregatkernes andere
Aufgabe übertragen, wie den Fasern der Aggregathülle
[0007] Die Fasern der Hülle können natürliche Fasern sein, während die Fasern des Kerns
synthetische Fasern sind. Durch die außenliegenden natürlichen Fasern erscheint das
Faseraggregat außerlich als nur aus natürlichen Fasern bestehend, was insbesondere
dann wichtig ist, wenn diese Faseraggregate direkt oder indirekt durch eine Umhüllung
mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Die innenliegenden synthetischen Fasern
können dann im wesentlichen eine Stützfunktion für die außenliegenden natürlichen
Fasern übernehmen
[0008] Die Fasern der Hülle können aber auch im wesentlichen die mechanischen Eigenschaften
übernehmen, während den Fasern im Kern des Aggregates dann im wesentlichen die Aufgabe
der Flüssigkeitsabsorption und der Wärmeisolierung zukommt. Dementsprechend sind gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung im Kern natürliche Fasern, wie z.B. Baumwoll-
oder Schafwollfasern angeordnet, während in der Hülle synthetische und insbesondere
steifere Fasern vorgesehen sind
[0009] Solche synthetischen Fasern sollten wasserabstoßend ausgebildet sein, wobei hier
besonders Polypropylenfasern geeignet sind
[0010] Der Kern des Faseraggregates kann aber auch feine, insbesondere feuchtigkeitsabsorbierende
Fasern enthalten, während die Hülle des Aggregates grobe,
feuchtigkeistabstoßende Fasern enthält
[0011] Um die Hülle mit dem Kern des Aggregates dauerhaft zu verbinden, liegen vorteilhafterweise
Fasern der Hülle vor, die in den Kern eingedrungen sind; insbesondere sind diese Fasern
in den Kern hineingenadelt
[0012] Solche Faseraggregate lassen sich z.B. dadurch herstellen, daß um ein den Kern bildendes
Faseraggregat weitere andere Fasern in einem zweiten bekannten Verkugelungsverfahrensschritt
aufgewickelt werden
1. Sphärisches Faseraggregat, insbesondere als Füllmaterial für Kissen und Decken,
in dem individuelle Fäden oder Fasern miteinander verwickelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kern des Faseraggregates andere Fäden bzw. Fasern angeordnet sind, als in der
Hülle desselben
2. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in seinem
Kern grobe Fasern und in seiner Hülle feine Fasern angeordnet sind
3. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülle mit dem Kern durch Fasern des Aggregates verbunden ist
4. Sphärisches Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß Fasern der Hülle in den Kern eingedrungen, vorzugsweise in diesen hineingenadelt
sind
5. Sphärisches Faseraggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Sorte Fasern flüssigkeitsabweisende und die anderen Fasern flüssigkeitsaufnehmende
Fasern sind.
6. Sphärisches Faseraggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in seinem
Kern natürliche Fasern und in seiner Hülle synthetische Fasern angeordnet sind.
7. Sphärisches Faseraggregat nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle Wollfasern und der Kern Polypropylenfasern aufweist
8. Sphärisches Faseraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in seinem Kern synthetische Fasern und in seiner Hülle natürliche Fasern angeordnet
sind.
