[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gebirgsanker entspre-chende den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 und 5.
[0002] Bekanntlich muß beim Ausbau eines Hohlraumes in einem gebrächen, nur bedingt bohrbaren
Gebirde letzterer durch Einsetzen von Ankern stabilisiert bzw. verfestigt werden.
Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, sogenannte Injektions-Rohranker einzusetzen.
Diese bestehen üblicherweise aus einem starkwandigen Rohr, dessen eines Ende geschlossen
sowie spitz zulaufend ausgebildet ist und dessen anderes Ende ein Gewindeteil trägt.
Die Mantelfläche des Rohres ist mit zahlreichen Öffnungen versehen. Derartige Rohranker
werden in vorhandene Bohrungen eingesetzt, wobei anschließend durch Einpressen von
Zementmörtel, der über die genannten Öffnungen austritt, der Raum zwischen der Bohrung
und dem Rohranker ausgefüllt wird. Da auf diese Weise der Zementmörtel auch in die
das Bohrloch umgebenden Gebirgshohlräume eindringt, wird nach Aushärtung das umliegende
Gebirge verfestigt, wobei der Rohranker in bekannter Weise als Zugstange dient. Da
der Rohranker jedoch nur in Ausnahmefällen unmittelbar in das Gebirge eingerammt werden
kann, setzt diese Vorgehensweise der Stabilisierung eines Hohlraumes üblicherweise
die vorherige Anbringung einer Bohrung voraus.
[0003] Das Einbringen von Bohrungen, die eine Tiefe von bis zu 12 m erreichen können, bereitet
in gebrächem Gebirge jedoch häufig deshalb Schwierigkeiten, weil die Rückgewinnung
der Bohrstange problematisch und demzufolge oft mit dem Verlust derselben verbunden
ist. Der sich auf diese Weise aus der Erstellung der Bohrung ergebende Zeit- und Kostenaufwand
stellt eine erhebliche Belastung des Tunnelbaus dar, welche sich insbesondere bei
Bohrungstiefen von mehr als 4 m bemerkbar macht, da in diesen Fällen das eingesetzte
Bohrgestänge verlängert werden muß. Falls das Bohrgestänge verlängert werden muß,
kann ferner bei wechselnden Gebirgsformationen die Geradlinigkeit der Bohrung oft
nicht genau eingehalten werden. Die hierdurch bedingten Fluchtungsfehler erschweren
nach der Erstellung der Bohrung die Einführung des Gebirgsankers.
[0004] Es ist bekannt, Bohrstanden gleichzeitig als Anker zu verwenden, wobei nach Einbringen
der Bohrstange über die im Bohrkopf befindliche Spülbohrung Zementmörtel unter Druck
in das Bohrloch eingebracht wird. Es ist in diesen Fällen jedoch die Ausbreitung des
Zementmörtels in dem Bohrloch sehr begrenzt, so daß praktisch nur die Spitze der Bohrstange
in dem umliegenden Gebirge einzementiert ist, wohingegen die restliche Bohrstange
in keinem Verbund mit dem Gebirge steht. Die sich hieraus ergebende Verschlechterung
der Stabilisierung des Gebirges kann jedoch in vielen Fällen nicht in Kauf genommen
werden.
[0005] Aus der DE-PS 936 082 ist ein gleichzeitig als Gesteinsanker zu verwendender Bohrer
für Trockenbohren bekannt, dessen Bohrstange mit einer zentralen Längsbohrung versehen
ist, von der Querbohrungen abgezweigt sind, und zwar in gleichmäßiger Verteilung über
deren gesamte Länge. Die Achsen der Bohrungen erstrecken sich ausgehend von der genannten
Längsbohrung unter Winkeln zu einer Querschnittsebene in Richtung auf die Bohrlochsohle
hin. Die Bohrstange ist auf ihrer Außenseite mit einer schraubenlinienförmigen Oberflächenstruktur
versehen, welche durch einen angeschweißten bzw. angelöteten Draht oder dergleichen,
beispielsweise angeschmiedete Wülste gebildet wird. Die genannten Querbohrungen dienen
dem Ansaugen von Gesteinsstaub, welcher während einer Bohrphase im Bereich einer
Bohrkrone entwickelt wird und über die zentrale Längsbohrung abgeführt wird. Nach
Vollendung der Bohrung wird über diese Querbohrungen Zementmilch in das Bohrloch eingepreßt,
durch welche das umliegende Gebirge verfestigt wird und wobei mittels der genannten
Oberflächenstruktur der Bohrstangenaußenseite der Verbund zwischen der aushärtenden
Zementfüllung einerseits und der Bohrstange andererseits verbessert wird. Falls dieser
bekannte Bohrer zum Einführen von Zementmörtel benutzt werden soll, ergibt sich jedoch
das Problem, daß eine gleichmäßige Füllung des Bohrloches nicht hinreichend sichergestellt
werden kann, und zwar aufgrund des in Richtung auf die Bohrlochmündung hin abnehmenden
Ausströmwiderstandes der Querbohrungen.
[0006] Es weisen somit die bekannten, gleichzeitig als Gebirgsanker benutzbaren Bohrstangen
Mängel auf, welche die Einführung des Zementmörtels in das Bohrloch, insbesondere
die gleichmäßige Verteilung der Mörtelfüllung betreffen. Von letzterer hängt aber
wiederum die Qualität der durch das Setzen der Gebirgsanker erzielbaren Verbundwirkung
zwischen den unterschiedlichen Gebirgs- bzw. Gesteinsformationen ab, deren Position
zu stabilisieren ist.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Gebirgsanker zu konzipieren, der bei
gleichzeitiger Verwendbarkeit als Bohrstange in einfacher und wirtschaftlicher Weise
eine zuverlässige Vermörtelung mit dem, das Bohrloch begrenzenden Gebirge, insbesondere
eine gleichmäßige Mörtelverteilung im Bohrloch ermöglicht. Gelöst ist diese Aufgabe
bei einem gattungsgemäßen Gebirgsanker durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1. Es ist somit erfindungsgemäß der Gebirgsanker lediglich in seinem
vorderen, d.h. der Bohrkrone benachbarten Bereich mit Austrittsöffnungen versehen.
Es handelt sich hierbei um die Öffnungen im Umfangsbereich der Bohrstange einerseits
sowie um die zentrale Spülbohrung der Bohrkrone andererseits. Hierdurch wird erreicht,
daß während des Gebrauchs des Erfindungsgegenstands als Bohrgestänge nicht nur eine
zuverlässige Kühlung der Bohrkrone, sondern auch eine rasche Abschwemmung des durch
das Bohren abgetragenen Bohrkleins stattfindet, welches an der Außenseite der erfindungsgemäßen
Bohrstange aus dem Bohrloch herausströmt. Eine ausreichende Abschwemmung von Bohrklein
findet somit selbst dann statt, wenn die zentrale Spülbohrung der Bohrkrone zumindest
zeitweilig verstopft sein sollte. Da die Bohrkrone üblicherweise einen größeren Durchmesser
aufweist als die übrige Bohrstange besteht somit für ein Rückströmen der das Bohrklein
enthaltenden Suspension hinreichender Ringraum in dem Bohrloch zur Verfügung.
[0008] Nach Erstellung des Bohrlochs wird der Erfindungsgegenstand als Gebirgsanker benutzt,
durch dessen Innenraum Ankermörtel in das Bohrloch gepreßt wird. Dieser Ankermörtel
tritt hierbei hauptsächlich über die im vorderen Bereich des Gebirgsankers befindlichen
umfangsseitigen Bohrungen aus. Die durch die erfindungsgemäße Anordnung der im vorderen
Bereich des Gebirgsankers befindlichen Bohrungen erreichten vorteilhaften Wirkungen
bestehen im wesentlichen darin, daß das Bohrloch stets ausgehend von der Bohrlochsohle
- in Richtung der Bohrlochmündung fortschreitend - mit Mörtel gefüllt wird, welcher
während des Zurückströmens entlang der Außenseite der Bohrstange auch die im Bereich
der Bohrlochwandung befindlichen Hohlräume des umgebenden Gebirges ausfüllt. Der
Mörtel muß somit am Ausgang der genannten Bohrungen mit einem solchen Druck anstehen,
der ausreichend ist, um die auf der Rückströmstrecke entlang der Außenseite der Bohrstange
vorhandenen Strömungswiderstände zu überwinden. Als vordere Bereich der Bohrstange,
innerhalb welchem die genannten Bohrungen in gleichmäßiger Verteilung angeordnet sind,
soll hier ein Bereich verstanden werden, der sich ausgehend von der Bohrkrone über
eine Strecke von höchstens 20 cm erstreckt. Es ergibt sich auf diesem Wege ein mechanisch
sehr einfacher Aufbau des zugleich als Bohrstange verwendbaren Gebirgsankers, der
bei längeren Bohrungen in an sich bekannter Weise unter Zwischenanordnung von Verlängerungsstücken
verlängert werden kann.
[0009] Durch die Merkmale des Anspruchs 2 wird in einfacher Weise erreicht, daß während
der Bohrphase aufgrund der kurzen axialen Erstreckung der Bohrkrone der sich bei deren
Umströmung einstellende Strömungswiderstand für die mit Bohrklein befrachtete Spülflüssigkeit
gering gehalten wird.
[0010] Indem auf diese Weise während des Bohrvorgangs für eine kontinuierliche Umströmung
der Bohrkrone gesorgt ist, wird gleichzeitig zu einer wirksamen Kühlung derselben
beigetragen. Durch die plattenartige Ausbildung der Bohrkrone wird zugleich erreicht,
daß der Gebirgsanker beim Injezieren im Bohrloch gehalten wird.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 werden die Strömungsverhältnisse im Bereich der
Bohrkrone weiter verbessert und damit auch die Abführmöglichkeiten des Bohrkleins
und der entwickelten Wärme.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 wird erreicht, daß die Strömungsgeschwindigkeit
innerhalb des rohrförmigen Grundkörpers praktisch derjenigen in den Bohrungen im vorderen
Bereich der Bohrstange entspricht. Auf diesem Wege wird der Druckverlust beim Durchströmen
der Bohrstange gering gehalten und damit der Energieaufwand sowohl für die Förderung
von Spülflüssigkeit als auch von Ankermörtel günstig beeinflußt. Die Querschnittsgleichheit
des Innenquerschnitts des rohrförmigen Grundkörpers kann hierbei entweder lediglich
mit den Bohrungen der Bohrstange, jedoch grundsätzlich auch mit allen Bohrungen des
vorderen Bereichs derselben bestehen, d.h. einschließlich der zentralen Spülbohrung
der Bohrkrone.
[0013] Die eingangs dargestellte Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Gebirgsanker auch
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 5 gelöst. Der Grundkörper
wird auch hier durch ein starkwandiges, im Umfangsbereich mit Bohrungen versehenes
Rohr gebildet, an dessen einem Ende sich ein Bohrwerkzeug befindet und an dessen anderem
Ende sich ein Gewindeabschnitt befindet, der der Ankupplung eines Antriebsaggregats
für den Bohrvorgang bzw. von Kupplungsmuffen für Verlängerungsstangen dient. Das innerhalb
des rohrförmigen Grundkörpers mit Abstand von dessen Innenwandungen angebrachte Rohr
wird zur Führung einer Spülflüssigkeit benutzt, welche im Bereich des Bohrwerkzeugs
bzw. der Bohrkrone eingesetzt wird. Das genannte Rohr dient jedoch gleichzeitig auch
dem Fördern einer Ankermörtelsuspension, welche in den, das Bohrloch begrenzenden
Gebirgsraum unter Druck eingebracht werden muß. Wesentlich ist, daß die Austrittsöffnung
des genannten Rohres sich in geringem Abstand vor der axialen Spülbohrung der Bohrkrone
befindet. Dies hat zur Folge, daß sowohl während des Bohrens als auch während des
Mörteleinbringens die eingebrachten Stoffe zunächst über die Spülbohrung der Bohrkrone
austreten und den umgebenden Gebirgsraum ausfüllen. Da das genannte Rohr in dem Grundkörper
jedoch mit Abstand von der Bohrkrone angeordnet ist, findet innerhalb des Grundkörpers
ein Rückströmen der Mörtelsuspension statt, sobald der, das Kopfteil des Bohrloches
bestimmende Hohlraum weitestgehend ausgefüllt ist. Dieses Rückströmen der Mörtelsuspension
hat zur Folge, daß - beginnend mit den, der Bohrkrone benachbart angeordneten Bohrungen
im Mantel des Grundkörpers die Mörtelsuspension zunehmend auch seitlich austritt,
bis schließlich der gesamte, durch das Bohrloch definierbare Hohlraum ausgefüllt ist.
Der Kerngedanke der Erfindung beruht hierbei somit darauf, daß in einer ersten Phase
des Mörteleinbringens dieser überwiegend oder ausschließlich im Bereich des Bohrwerkzeugs,
beispielsweise über die Spülbohrungen austritt und daß in einer zweiten Phase die
Mörtelsuspension über die Bohrungen im Mantel des Grundkörpers austritt, und zwar
beginnend mit dem der Bohrkrone benachbarten Bereich und bis zu dem Gewindeabschnitt
fortschreitend. Es ergibt sich auf diese Weise eine zuverlässige und allseitige Verbindung
des Gebirgs ankers mit dem umliegenden Gebirge. Die Austrittsöffnung des innerhalb
des Grundkörpers angeordneten Rohres muß hinsichtlich der in der Bohrkrone vorhandenen
Spülbohrungen räumlich so angeordnet und dimensioniert sein, daß die aus dem Rohr
austretende Mörtelsuspension hauptsächlich in die Spülbohrungen weitergeführt wird.
Es ist auf diese Weise gleichzeitig auch erreicht, daß die in dem genannten Rohrgeführte
Spülflüssigkeit ebenfalls wie bei herkömmlichen Bohrstangen hauptsächlich über die
Spülbohrungen im Bereich des Bohrkopfes austritt, hierbei eine Kühlwirkung ausübt
und gleichzeitig das während des Bohrvorgangs entwickelte Bohrklein aufnimmt und an
der Außenseite des Grundkörpers abschwemmt.
[0014] Die Merkmale des Anspruchs 6 stellen eine vorteilhafte Ausgestaltung dar, so daß
der rückwärtige Teil des Grundkörpers in jedem Fall dichtend abgeschlossen ist.
[0015] Die Merkmale des Anspruchs 7 bringen den Vorteil mit sich, daß nachdem der Vorgang
des Einbringens von Ankermörtel beendet ist, das genannte Rohr praktisch wie ein Rückschlagventil
fungiert, durch welches ein Austreten von Mörtel aus dem Grundkörper verhindert wird.
Das Rohr kann zu diesem Zweck aus einem entsprechenden Kunststoff hergestellt sein,
es kommt grundsätzlich jedoch ein Metall in Betracht.
[0016] Die Merkmale des Anspruchs 9 haben sich praktisch als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0017] Durch die Merkmale des Anspruchs 10 wird während des Bohrens über die gesamte Mantelfläche
der Bohrstange eine gewisse Mitnahmewirkung auf die aus dem Bohrloch herausgeförderte,
mit Bohrklein befrachtete Suspension ausgeübt. Insbesondre, wenn in der Suspension
größere Partikel enthalten sind, wird auf diesem Wege der Bildung von Verstopfungen
entgegengewirkt. Das hier vorzugsweise eingesetzte Rundgewinde bringt hingegen während
des Gebrauchs des Erfindungsgegenstands als Gebirgsanker eine Verbesse rung der Verbundwirkung
zwischen dem aushärtenden Zementmörtel einerseits und der Bohrstange andererseits
mit sich. Es handelt sich hier in jedem Fall um ein verhältnismäßig grobes Gewinde,
welches mit Rücksicht auf die Festigkeit der Bohrstange - ausgehend von einem rohrförmigen
Grundkörper - grundsätzlich spanlos, beispielsweise durch Walzen, Rollen oder dergleichen
hergestellt werden sollte.
[0018] Die Merkmale der Ansprüche 11 und 12 bringen den Vorteil mit sich, daß während des
Bohrvorganges die in dem Mantel des Grundkörpers angebrachten Bohrungen sich nicht
mit dem abgeschwämmten Bohrklein zusetzen können.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gebirgsankers;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gebirgsanker entsprechend Pfeil II der Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Bohrkrone des Gebirgsankers gemäß Pfeil III der Fig.
1;
Fig. 4 einen Axialschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Gebirgsankers;
Fig. 5 eine Darstellung eines Radialschnittes in einer Ebene V-V der Fig. 4;
[0020] Mit 1 ist in Fig. 1 eine Bohrstange bezeichnet, an deren einem Ende sich eine Bohrkrone
2 befindet. Die Bohrkrone 2 ist an der Bohrstange 1 angeschweißt.
[0021] Die Bohrstange 1 ist über ihre gesamte Länge außenseitig mit einem angenäherten Rundgewinde
3 versehen, welches ausgehend von dem rohrförmigen Grundkörper der Bohrstange 1 vorszugsweise
durch spanlose Formgebung, nämlich durch Walzen oder Rollen hergestellt ist.
[0022] Innerhalb der Bohrstange 1 verläuft eine zentrale axiale Bohrung 4, die innerhalb
der Bohrkrone 2 in einer ebenfalls axial verlaufenden Spülbohrung 5 fortgeführt ist.
Die Bohrung 4 hat einen Innendurchmesser von vorzugsweise mindestens 15 mm.
[0023] Es ist die Bohrstange 1 im übrigen in ihrem, der Bohrkrone 2 benachbarten Bereich
umfangsseitig mit sich quer zur Längsachse erstreckenden Bohrungen 6 versehen, deren
Achsen - ausgehend von dem Innenraum der axialen Bohrung 4 unter einem Winkel zu Querschnittsebenen
verlaufen, und zwar in Richtung von der Bohrkrone 2 fort. Die Bohrungen 6 sind im
übrigen über den Umfang der Bohrstange 1 gleichmäßig verteilt, wobei unter dem genannten
vorderen Bereich der Bohrstange ein solcher Bereich verstanden werden soll, der sich
ausgehend von der Bohrkrone 2 über eine Länge von vorzugsweise höchstens 20 cm erstreckt.
Es sind die Bohrungen sowie die Spülbohrung 5 derart bemessen, daß die Summe deren
Durchströmungsquerschnitte ungefähr dem Durchströmungsquerschnitt der axialen Bohrung
4 entspricht.
[0024] Das Rundgewinde 3 dient in an sich bekannter Weise der Ankupplung eines Bohrhammers
bzw. eines sonstigen Antriebsaggregats für die Bohrstange 1 und kann unter Zwischenanordnung
entsprechender, zeichnerisch hier nicht dargestellter Muffen verlängert werden, und
zwar vorzugsweise unter Verwendung solcher Verlängerungsbohrstangen, die außenseitig
ebenfalls über ihre gesamte Länge ein dem Rundgewinde 3 entsprechendes Gewinde tragen.
[0025] Die in den Fig. 2 und 3 in unterschiedlichen Ansichten vergrößert wiedergegebene
Bohrkrone 2 besteht aus einem plattenartigen Grundkörper 7, der in dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel eine ungefähr quadratische Form aufweist, dessen Seiten jedoch
mit kreisabschnittförmigen Einformungen 8 versehen sind. Es sind diese Einformungen
8 im übrigen derart bemessen, daß deren jeweils tiefste Punkte einen das Rundgewinde
3 umschreibenden Außenkreis gerade tangieren. Auf die Bedeutung dieser Ausbildung
wird im folgenden noch näher eingegangen werden.
[0026] Der Grundkörper 7 trägt auf seiner Außenseite, d.h. auf der der jeweiligen Bohrlochsohle
zugekehrten Seite eine sternförmige Anordnung prismenähnlicher Vorsprünge 9, deren
Kanten 10 sich in Richtung auf die Ecken des quadratischen Grundkörpers 7 erstrecken
und Schneidkanten für den Bohrvorgang bilden. Es sind diese Vorsprünge 9 um die seitlichen
Begrenzungskanten des Grundkörpers herumgeformt und enden mit geringem Abstand vor
der Stelle, an der die Bohrstange 1 angeschweißt ist. Die auf diese Weise definierbaren
Schneidkanten sind somit nicht nur im Stirn- sondern auch im Umfangsbereich wirksam.
Die Kanten 10 enden im mittleren Bereich des Grundkörpers in abgeschrägten Flächen
11, die in Richtung auf die Mündungsöffnung der Spülbohrung 5 hin geneigt sind.
[0027] Es ist die Bohrkrone 2, insbesondere der Grundkörper 7 hinsichtlich seiner axialen,
d.h. sich in Richtung der Pfeile 12 erstreckenden Abmessungen so kurz wie möglich
ausgebildet.
[0028] Die anhand der Fig. 1 bis 3 erläuterte Vorrichtung stellt einen Gebirgsanker dar,
der gleichzeitig als Bohrstange verwendet wird. Seine praktische Handhabung wird im
fol- genden kurz erläutert werden:
[0029] Es wird diese Vorrichtung zunächst wie eine Bohrstange benutzt, d.h. an das Rundgewinde
3 wird ein Antriebsaggre- gat angekuppelt, wobei während des Bohrens über die axiale
Bohrung 4 eine Spülflüssigkeit gepumpt wird. Über den, aus der Spülbohrung 5 austretenden
Flüssigkeitsstrom wird das im Bereich der Bohrkrone 2 entwickelte Bohrklein aufgenommen
und an der Außenseite der Bohrstange 1 aus dem Bohrloch herausbefördert. Da die einen
größeren Außendurchmesser als die Bohrstange 1 aufweisende Bohrkrone 2 umfangsseitig
mit Einformungen 8 versehen ist, wird eine leichte Abschwemmung des entwickelten Bohrkleins
in die Bereiche hinter der Bohrkrone 2 ermöglicht. Zur strömungsgünstigen Führung
dieser das Bohrklein enthaltenden Suspension trägt auch die geringe axiale Länge
der Bohrkrone 2 bei. Durch die oben genannte Querschnittsbemessung der Bohrungen 6
in Verbindung mit der Spülbohrung 5 wird gleichzeitig ein gleichmäßiger Fluß des Spülmittels
gewährleistet. Da die Achsen der Bohrungen 6 nach hinten, d.h, von der Bohrkrone
fort gerichtet sind, unterstützt der hier austretende Spülmittelfluß das Abschwemmen
des Bohrkleins in Richtung auf die Bohrlochmündung. Durch das sich über die gesamte
Länge der Bohrstange 1 erstreckende Rundgewinde 3 ergibt sich weiterhin eine Förderwirkung
auf das Bohrklein, wodurch insbesondere größere Partikel sicher erfaßt und der Bildung
von Verstopfungen entgegengewirkt wird.
[0030] Entsprechend der Länge des Bohrloches werden mehrere Bohrstangen aneinandergekuppelt,
die ebenfalls über ihre gesamte Außenlänge ein Rundgewinde tragen. Nach Vollendung
der Bohrung wird über die axiale Bohrung 4 nunmehr Zementmörtel eingeführt, der hauptsächlich
über die im vorderen, d.h. der Bohrkrone 2 benachbarten Bereich angeordneten umfangsseitigen
Bohrungen 6 austritt, so daß das Bohrloch - an der Bohrlochsohle beginnend - durch
den an der Außenseite der Bohrstange 1 "rückwärts strömenden" Mörtel bis zur Bohrlochmündung
kontinuierlich ausgefüllt wird, wobei gleichzeitig aufgrund des auf der rückwärtigen,
d.h. der Bohrlochsohle zugekehrten Fläche der Bohrkrone 2 anstehenden Mörteldruckes
der Gebirgsanker im Bohrloch gehalten wird. Hierbei dringt der Mörtel auch im Bereich
der Bohrlochwandung vorhandene Hohlräume des Gebirges ein, welches auf diesem Wege
verfestigt wird. Durch das Rundgewinde 3 wird in an sich bekannter Weise der Verbund
zwischen diesem erfindungsgemäßen Gebirgsanker einerseits und dem aushärtenden Mörtel
verbessert.
[0031] Mit 13 ist in Fig. 3 die Bohrstange eines weiteren Ausführungsbeispiels bezeichnet,
an deren einem Ende sich eine Bohrkrone 14 befindet. Die Bohrkrone 14 kann an der
Bohrstange 13 angeschweißt, angeschraubt oder auch direkt aufgepreßt sein.
[0032] Das der Bohrkrone 14 abgekehrte Ende der Bohrstange 13 ist außenseitig mit einem
groben linksgängigen Rundgewinde 15 versehen, über welches in an sich bekannter Weise
ein Bohrhammer oder ein sonstiges Antriebsaggregat für die Bohrstange 13 ankuppelbar
ist. Unter Zwischenanordnung entsprechender, zeichnerisch nicht dargestellter Muffen
können über das Rundgewinde 15 ebenfalls auch weitere Bohrstangen 13 zwecks Verlängerung
angeschlossen werden.
[0033] Die Bohrkrone 14 ist in an sich bekannter Weise mit einer zentralen Bohrung 16 versehen,
welche der Führung von Spülflüssigkeit dient. Die Bohrung 16 geht auf der Innenseite
der Bohrkrone 14 über eine trichterartige Erweiterung 17 in die Bohrstange 13 über.
[0034] Mit 18 der ist ein Klemmstück bezeichnet, welches in die Bohrstange 13 eingesetzt,
beispielsweise eingeschraubt ist. Das beispielsweise aus Metall bestehende Klemmstück
18 dient der Fixierung eines sich koaxial zu dem Innenraum 19 in der Bohrstange 13
erstreckenden Rohres 20, dessen eine Austrittsöffnung im Bereich der trichterartigen
Erweiterung 17 der Bohrkrone 14 angeordnet ist. Das Rohr 20 kann aus einem steifen
Kunststoff, jedoch auch aus Metall bestehen und ist derart dimensioniert, daß es etwa
ein Viertel bis eine Hälfte der Querschnittsfläche des Innenraumes der Bohrstange
13 einnimmt. Das Rohr 20 ist in dem Klemmstück 18 dichtend eingesetzt, wobei die Verbindung
zwischen dem Klemmstück 18 und der Innenwandung der Bohrstange 13 ebenfalls dichtend
ausgebildet ist. Der lichte Querschnitt des Rohres 20 ist kleiner als derjenige der
Bohrung 16.
[0035] Mit 21 sind Bohrungen in der Wandung der Bohrstange 13 bezeichnet, deren Achsen unter
einem Winkel zur Längsachse der Bohrstange 13 verlaufen, und zwar derart, daß sich
die Bohrungen 21 zum rückwärtigen Ende der Bohrstange 13 hin, d.h. von der Bohrkrone
14 fort erstrecken. Die Achsen der Bohrungen 21 sind darüber hinaus jedoch auch noch
- in einer Querschnittsebene der Bohrstange 1 gesehen - gegenüber der radialen Richtung
unter einem Winkel geneigt angeordnet, und zwar in Gegenrichtung zur Bohrdrehrichtung
[0036] Der letztgenannte Gesichtspunkt ist in Fig. 5 erläutert, in welcher mit 22, 23 die
Projektionen der Achsen zweier Bohrungen 21 (Fig. 4) und mit 24 die Umdrehungsrichtung
der Bohrstange 13 beim Bohrvorgang bezeichnet sind. Die anhand der Fig. 4 und 5 erläuterte
Vorrichtung stellt eine Bohrstange mit Bohrkrone und gleichzeitig einen Gebirgsanker
dar. Ihre praktische Handhabung wird im folgenden kurz erläutert:
[0037] Die Vorrichtung wird zunächst wie eine Bohrstange benutzt, d.h. über das Rundgewinde
15 wird ein Bohrhammer oder ein sonstiges Antriebsaggregat angekuppelt, wobei während
des Bohrens über das zentrale Rohr 20 Spülflüssigkeit gepumpt wird, die über die Bohrung
16 in der Bohrkrone 14 das vorort entwickelte Bohrklein aufnimmt und an der Außenseite
der Bohrstange 13 aus dem Bohrloch heraus befördert. Die Mündung des Rohres 20 im
Bereich der Bohrkrone 14 ist derart angeordnet, daß die austretende Spülflüssigkeit
mit hohem Druck direkt durch die Bohrkrone hindurchgepreßt wird und nur ein kleiner
Anteil im Innenraum 19 verbleibt. Diese Führung der Spülflüssigkeit wird durch einen
geringen Abstand der Mündung des Rohres 20 von der Bohrung 16 einerseits und durch
die bereits beschriebenen Querschnittsdimensionierungen des Rohres 20 einerseits
und der Bohrung 16 andererseits erreicht. Aufgrund der oben beschriebenen Winkelorientierungen
der Bohrungen 21, und zwar sowohl in Radial- als auch in Axialebenen wird verhindert,
daß sich während des Bohrvorganges Bohrklein in diesen Bohrungen 21 festsetzt und
gegebenenfalls in den Innenraum 19 eindringt.
[0038] Nach Fertigstellung der Bohrung, bei welcher gegebenenfalls mehrere Bohrstangen über
das Rundgewinde 15 und entsprechende Muffen zusammengesetzt werden, wird das obengenannte
Antriebsaggregat bzw. der Bohrhammer durch Umkehren der Drehrichtung von dem Rundgewinde
getrennt und es wird anschließend nach Aufschrauben eines entsprechenden Kupplungsstückes
über das Rohr 20 unter hohem Druck eine Ankermörtelsuspension in die Bohrstange 13
eingeführt. Diese Suspension tritt im Bereich der Erweiterung 17 aus dem Rohr 20 aus
und gelangt über die Bohrung 16 der Bohrkrone 14 in den umgebenden Gebirgsraum, der
vollständig ausgefüllt wird. Sobald dieser Ausfüllvorgang so weit fortgeschritten
ist, daß sich ein merklicher Druckanstieg im Bereich vor der Bohrkrone ergibt, fließt
die Suspension in dem das Rohr 20 ringartig umgebenden Innenraum 19 in Gegenrichtung
und tritt über die Bohrungen 21, beginnend jeweils mit den, in Achsrichtung gesehen
vordersten, d.h. der Bohrkrone14 am nächsten gelegenen Bohrungen 21 ebenfalls aus.
In der Folgezeit wird auf diese Weise, indem die Suspension in dem genannten Innenraum
weiter rückwärts strömt der gesamte, die Bohrstange 13 umgebende Gebirgsraum kontinuierlich
ausgefüllt, so daß die Bohrstange schließlich auf ihrer gesamten Länge in die genannte
Suspension eingebettet ist. Nachdem die weitere Zufuhr an Suspension eingestellt ist,
wirkt insbesondere dann, wenn das Rohr 20 aus einem elastischen Werkstoff, z.B. Kunststoff
hergestellt ist, dieses als Rückschlagventil, durch welches ein rückwärtiges Ausfließen
der Suspension verhindert wird. Das nunmehr aus dem Bohrloch herausragende Rundgewinde
15 kann anschließend mittels einer zeichnerisch nicht dargestellten Ankerplatte und
einer aufgeschraubten Mutter nach Aushärtung des Mörtels gegen das Gebirge verspannt
werden.
1. Gebirgsanker, bestehend aus einem rohrförmigen, zumindest an dem einen Ende Gewindeabschnitt
und an dem anderen Ende eine Bohrkrone (2,14,25) aufweisenden, umfangsseitig mit
Bohrungen (6,21) versehenen Grundkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen
(6) ausschließlich in einem, der Bohrkrone (2) benachbarten Bereich angeordnet sind
und daß die Bohrkrone (2) in an sich bekannter Weise mit einer axialen Spülbohrung
(5) ausgerüstet ist.
Gebirgsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkrone (2,25) als
axial kurzes plattenartiges, mit dem Grundkörper in vorzugsweise unlösbarer Verbindung
stehendes Bauteil ausgebildet ist, welches auf seiner, der Bohrlochsohle zugekehrten
Seite mit Schneidkanten (10), Vorsprüngen (28) oder dergleichen ausgestaltet ist.
3. Gebirgsanker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkrone (2) umfangsseitig
mit Einformungen (8) zur Verbesserung des Flusses eines aus der Spülbohrung (5) austretenden
Spülmediums versehen ist.
4. Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtquerschnitt aller Bohrungen (6) zumindest dem Innenquerschnitt des
rohrförmigen Grundkörpers entspricht.
Gebirgsanker, bestehend aus einem rohrförmigen, zumindest an dem einen Ende einen
Gewindeabschnitt und an dem anderen Ende eine Bohrkrone (2,14,25) aufweisenden, umfangsseitig
mit Bohrungen (6,21) versehenen Grundkörper, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Grundkörpers mit Abstand von dessen Innenwandungen ein Rohr (20) angeordnet ist,
dessen Austrittsöffnung sich in geringem Abstand vor einer axialen Spülbohrung (16)
der Bohrkrone (14) befindet und daß das Rohr (20) ansonsten dichtend in den Grundkörper
eingesetzt ist.
6. Gebirgsanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (20) mittels
eines, dichtend an einem Ende in den rohrförmigen Grundkörper eingesetzten Klemmstückes
(18) ebenfalls dichtend in diesem gehalten ist.
7. Gebirgsanker nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (20)
vorzugsweise aus einem elastischen Werkstoff, nämlich einem Kunststoff besteht.
8. Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungsquerschnitt des Rohres (20) geringer bemessen ist als derjenige
der Spülbohrung (16).
9. Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtquerschnitt des Rohres (20) die Größe von ungefähr 25% bis 50% der
Größe des Gesamtquerschnitts des Innenraumes (19) des Grundkörpers umfaßt.
Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper außenseitig über seine gesamte Länge mit einem relativ groben
Gewinde, insbesondere einem Rundgewinde (3,15) ausgestaltet ist.
11. Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (6,21) in dem Mantel des Grundkörpers - in einem Axialschnitt gesehen
- unter einem Winkel zur Achse des Grundkörpers verlaufen, und zwar sich von innen
nach außen von der Bohrkrone (2,14,25) fort erstrecken.
12. Gebirgsanker nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (6,21) in dem Mantel des Grundkörpers - in einem Radialschnitt gesehen
- unter einem Winkel zu einer Radiuslinie verlaufen, und zwar sich von innen nach
außen in Gegenrichtung zu der, einem Bohrvorgang beispielsweise mittels der Bohrkrone
(2,14,25) zugeordneten Umdrehungsrichtung (24) erstrecken.