[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Widerstandsbahnen auf einem
Träger, der in Trägerstreifen geschnitten wird, wobei der Verlauf des Widerstandswertes
der Widerstandsbahn in Längsrichtung des Trägerstreifens nichtlinear ist.
[0002] Es ist bekannt, Widerstandsbahnen mit nichtlinearem Verlauf des Widerstandswertes
in Siebdrucktechnik zu fertigen. Dabei entstehen scharfe Abgrenzungen zwischen den
einzelnen Teilbereichen der Widerstandsbahn. Dies ist unerwünscht, da dann längs der
Widerstandsbahn beträchtliche Sprünge des Widerstandswertes auftreten.
[0003] Ebenfalls bekannt ist das Herstellen nichtlinearer Widerstandsbahnen durch aufeinanderfolgendes
Vernebeln und Niederschlagen der Widerstandsmassen. Dieses Verfahren belastet das
Umfeld und ist im Ergebnis großen Streuungen des Widerstandes der Widerstandsbahn
unterworfen. Außerdem sind die erforderlichen Schablonen ständig aufzubereiten.
[0004] Es ist auch bekannt, auf einem ausgestanzten Trägerstreifen eine Widerstandsbahn
durch Aufträufeln von Widerstandstinte zu fertigen. Dieses Verfahren ist aufwendig
und für eine Massenfertigung kaum geeignet.
[0005] In der EP-0 179 917 A1 ist ein Verfahren beschrieben, mit dem mittels einer einzigen
Düse eine Widerstandsmasse auf einen Träger aufgebracht wird. Die Düse ist hierbei
gegenüber dem Träger verfahrbar.
[0006] In der US PS 4 430 634 ist ein Drehpotentiometer beschrieben, bei dem ein Widerstand
auf einem flexiblen Trägerstreifen längs der Umfangswand einer zylindrischen Kammer
angeordnet ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
durch das sich Widerstände mit nichtlinearem Verlauf des Widerstandswertes rationell
und gleichmäßig mit stetigen Übergängen zwischen den Widerstandsteilbereichen herstellen
lassen.
[0008] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Träger quer zur Längsrichtung der vorgesehenen Trägerstreifen
unter einer Auftragsvorrichtung für Widerstandsmassen hindurchbewegt wird, die dicht
nebeneinander mehrere Widerstandsmassestreifen naß auf den Träger aufbringt, so daß
deren Randzonen ineinander verfließen, wobei die die Widerstandsmassestreifen bildenden
Widerstandsmassen dem vorgesehenen nichtlinearen Widerstandsverlauf entsprechend
unterschiedliche Widerstandswerte aufweisen, und daB die Trägerstreifen danach aus
dem mit den Widerstandsmassen beschichteten Träger geschnitten werden.
[0009] Dadurch, daß die Widerstandsmassen in noch nassem Zustand ineinanderfließen, wobei
sie sich vermischen, sind die Übergänge zwischen den einzelnen Widerstandswerten kontinuierlich.
Es wird also eine gleichmäßige Kennlinie erreicht.
[0010] Dadurch, daß auf einen Träger die Widerstandsmassestreifen kontinuierlich aufgebracht
werden, ist eine rationelle Fertigung möglich. Die nach dem Austrocknen der Widerstandsmassen
ausgeschnittenen Trägerstreifen eignen sich insbesondere auch für die Herstellung
sehr kleiner Potentiometer.
[0011] Beim beschriebenen Verfahren ist der Verbrauch an Widerstandsmasse vergleichsweise
gering. Das Verfahren ist dadurch auch umweltfreundlich.
[0012] Ein mit einem nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Trägerstreifen arbeitendes
Drehpotentiometer zeichnet sich dadurch aus, daß die Widerstandsmassestreifen auf
einen flexiblen Träger aufgebracht sind und der geschnittene Trägerstreifen so um
seine Längsrichtung gewölbt in einen zylindrischen Innenraum eines Gehäuses eingesetzt
wird, daß er sich um den Umfang des Innenraums erstreckt, und daß in den Innenraum
ein Abgriffsglied eingesetzt ist.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens schematisch,
Figur 2 die Einrichtung nach Figur 1 in der Seitenansicht
und
Figur 3 ein Drehpotentiometer mit einem nach dem Verfahren hergestellten Widerstand.
[0015] Es ist eine Auftragsvorrichtung (1) vorgesehen, die eine Mehrzahl von Kanülen (2)
aufweist. Die Kanülen (2) sind dicht nebeneinander gestaffelt angeordnet, aus ihnen
fließen die Widerstandsmassen (18) auf den Träger (3). Die Kanülen (2) sind mit Widerstandsmassen
(18) versorgt, die unterschiedliche Widerstandswerte aufweisen.
[0016] Unter den Kanülen (2) wird eine flexible Trägerfolie (3) in Richtung des Pfeiles
(P) hindurchgezogen. Die Trägerfolie (3) kann dabei von einer Rollë geliefert sein.
[0017] Die Kanülen (2) bringen auf die Trägerfolie (3) Widerstandsmassestreifen (4) naß
auf. Diese fließen dabei an ihren parallelen Rändern (5) ineinander.
[0018] Im Anschluß hieran fährt die mit den Widerstandsmassestreifen (4) beschichtete Trägerfolie
(3) durch einen Trockner (6). Hinter dem Trockner (6) kann die beschichtete Trägerfolie
(3) auf einer weiteren Rolle aufgerollt werden und danach geschnitten werden.
[0019] Es werden aus der beschichteten Trägerfolie (3) in einer Schneidvorrichtung (7)
Trägerstreifen (8) ausgestanzt. Die Längsrichtung des Trägerstreifens (8) erstreckt
sich quer zur Transportrichtung (P) der Trägerfolie (3) bzw. deren Längsrichtung.
Auf dem Trägerstreifen (8) liegen damit Widerstandsbereiche aus allen Widerstandsmassestreifen
(4) unmittelbar nebeneinander gereiht.
[0020] Ein Drehpotentiometer (vgl. Figur 3) weist ein Gehäuse (9) mit einem zylindrischen
Innenraum (10) auf. In den Innenraum (10) ist der Trägerstreifen (8) so gewölbt eingesetzt,
daß er sich um den Umfang der Innenwand (11) des Innenraums (10) erstreckt. Der Trägerstreifen
(8) ist dabei so eingesetzt, daß auf seiner Widerstandsbahn Schleifer (12) eines Abgriffsgliedes
(13) aufstehen. Durch die Flexibilität des Trägerstreifens (8) ist dabei eine zur
Drehachse des Abgriffsgliedes (13) konzentrische Widerstandsbahn geschaffen, auf der
der Schleifer (12) in radialer Richtung aufliegt.
[0021] Durch diese Anordnung des Trägerstreifens (8) lassen sich sehr kleine Potentiometer
aufbauen. Der Innenraum (10) kann beispielsweise einen Durchmesser von kleiner 7 mm
aufweisen. Außerdem ist die Andruckkraft des Schleifers (12) auf die Widerstandsbahn
unabhängig von der Einspannung des Abgriffsgliedes (13) in dem Gehäuse (9). Da die
Äquipotentiallinien der Widerstandsbahn parallel zu der Drehachse des Abgriffsgliedes
(13) und parallel zueinander liegen - also nicht radial zur Drehachse verlaufen -
ist eine relativ hohe Strombelastbarkeit der Widerstandsbahn erreicht.
[0022] An der Innenwand (11) ist ein weiterer Trägerstreifen (14) angeordnet. Dieser ist
mit einer Leitschicht versehen. Auf ihm stehen Schleifer (15) auf, die mit den Schleifern
(12) verbunden sind. Die Leitbahn und die Widerstandsbahn sind an ihren Enden mit
elektrischen Anschlüssen (16) versehen. Ein Deckel (17) des Gehäuses (9) hält das
Abgriffsglied (13) im Gehäuse (9).
Bezugszeichenliste 10/86 Pt.
[0023]
1 Auftragsvorrichtung
2 Kanülen
3 Träger, -folie
4 Widerstandsmassestreifen
5 Ränder
6 Trockner
7 Schneidvorrichtung
8 Trägerstreifen
9 Gehäuse
10 Innenraum
11 Innenwand
12 Schleifer
13 Abgriffsglied
14 weiterer Trägerstreifen
15 Schleifer
16 Anschlüsse
17 Deckel
18 Widerstandsmasse
P Pfeil
1. Verfahren zur Herstellung von Widerstandsbahnen auf einem Träger, der in Trägerstreifen
geschnitten wird, wobei der Verlauf des Widerstandswertes der Widerstandsbahn in Längsrichtung
des Trägerstreifens nichtlinear ist,
dadurch gekennzeichnet,
daB der Träger quer zur Längsrichtung der vorgesehenen Trägerstreifen unter einer
Auftragsvorrichtung für Widerstandsmassen hindurchbewegt wird, die dicht nebeneinander
mehrere Widerstandsmassestreifen naß auf den Träger aufbringt, so daß deren Randzonen
ineinander verfließen, wobei die die Widerstandsmassestreifen bildenden Widerstandsmassen
dem vorgesehenen nichtlinearen Widerstandsverlauf entsprechend unterschiedliche Widerstandswerte
aufweisen, und daß die Trägerstreifen danach aus dem mit den Widerstandsmassen beschichteten
Träger geschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragsvorrichtung mehrere gestaffelt nebeneinander angeordnete Kanülen
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger nach dem Aufbringen der Widerstandsmassestreifen und dem Verfließen
deren Randzonen durch einen Trockner hindurchtransportiert wird.
4. Drehpotentiometer mit einem nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellten
Trägerstreifen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandsmassestreifen (4) auf eine flexible Trägerfolie (3) aufgebracht
sind und der Trägerstreifen (8) so um seine Längsrichtung gewölbt in einen zylindrischen
Innenraum (10) eines Gehäuses (9) eingesetzt wird, daB er sich um den Umfang der Innenwand
(11) erstreckt, und daß in den Innenraum (10) ein Abgriffsglied (13) eingesetzt ist.