(19)
(11) EP 0 259 831 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87113106.6

(22) Anmeldetag:  08.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 67/00, A63B 59/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.09.1986 DE 8624045 U

(71) Anmelder: Chemische Fabrik GEEFA, Brigitte Seidler
D-2359 Stuvenborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidler, Brigitte
    D-2359 Stuvenborn (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ballspielgerät


    (57) Ballspielgerät bestehend aus Ball und Fangscheibe (1), deren Oberflächen zwecks gegenseitiger Haftung mit Klett­material versehen sind. Die Fangscheibe (1) umfaßt einen Kunststoffteller (2), dessen Rückseite einen Griffbügel (3) und dessen Vorderseite das Klettmaterial (4) trägt. Der Kunststoffteller (2) weist unterhalb des Griffbügels (3) einen den Konturen desselben etwa entsprechenden Ausschnitt (14) auf, der dem Teller Flexibilität verleiht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ballspielgerät bestehend aus Ball und Fangscheibe, deren Oberflächen zwecks gegen­seitiger Haftung mit Klettmaterial versehen sind, wobei die Fangscheibe einen Kunststoffteller umfaßt, dessen Rückseite einen Griffbügel und dessen Vorderseite das Klettmaterial trägt.

    [0002] Unter Klettmaterial ist die Paarung von zwei aneinander haftenden, jedoch leicht voneinander wieder lösbaren Ober­flächenmaterialien zu verstehen, von denen wenigstens das eine eine Vielzahl von monofilen Vorsprüngen aufweist, deren Enden hakenförmig umgebogen oder in Form von Köpfchen verdickt sind, und das im folgenden als Häkchen-Material bezeichnet wird, während das andere eine Vielzahl lockerer, schlaufenförmiger, vorzugsweise monofiler Fasern besitzt, in denen sich die Köpfchen bzw. Häkchen verhaken können und das im folgenden als Faserflausch bezeichnet wird. Derartige Werkstoffe sind bekannt und in vielfältigem Gebrauch; sie bedürfen daher hier keiner näheren Beschreibung. Die obigen Erläuterungen sind nicht im Sinne einer Beschränkung auf spezielle Ausführungen von Klettmaterial beabsichtigt, obwohl die genannten Aus­führungen sich also besonders geeignet erwiesen haben.

    [0003] Bei einem bekannten Gerät der eingangs genannten Art (DE-A 33 21 343) ist der Kunststoffteller steif und voll­flächig ausgeführt. Seine ballfangende Oberfläche ist daher stets im wesentlichen eben. Wenn der Spieler den Arm weit ausstreckt, um einen hoch oder weit seitlich fliegenden Ball noch zu erreichen, geschieht es leicht und unwillkürlich, daß er die Hand ein wenig nach hinten beugt, so daß die Fang­scheibe eine gegenüber der Flugrichtung des Balls ungünstige Neigung erhält.

    [0004] Ferner ist bei dem bekannten Gerät nachteilig, daß der Griff nur unter Verwendung komplizierter und aufwendiger Spritzguß­formen einstückig mit dem Teller herstellbar ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ballspielgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das leicht herstellbar ist und die Beherrschung der beschriebenen Spielsituationen erleichtert.

    [0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Kunststoff­teller unterhalb des Griffbügels einen den Konturen des Griff­bügels etwa entsprechenden Ausschnitt aufweist.

    [0007] Hinsichtlich der Herstellungsweise ermöglicht dieses Merkmal, daß ein den Griff formendes Formteil durch den Ausschnitt des Kunststofftellers hindurchtritt, so daß eine zweiteilige Form zur Herstellung ausreicht.

    [0008] Hinsichtlich der Spielweise hat dieses Merkmal die Konsequenz, daß das Widerstandsmoment des Tellers sich um eine in Griff­richtung verlaufende Achse herabsetzt, so daß der Teller um diese Achse in gewissem Ausmaß flexibel ist. Da diese Achse etwa gleichläuft mit den Achsen der Mittelhandgelenke der durch den Griffbügel hindurchgreifenden und den Teller haltenden Hand, ist es möglich, durch entsprechende Beugung der Finger gegenüber dem Handteller die Fangscheibe ein wenig zu biegen oder zu knicken, so daß deren äußerer, von den Fingern abgestützter Teil gegenüber dem anderen Teil ein wenig nach vorne gebogen wird und daher beim Ausstrecken des Arms weniger oder gar nicht nach hinten gebogen wird und dadurch eine günstigere Winkelstellung zur Flugbahn des Balls erreicht.

    [0009] Zwar weist der Teller zweckmäßigerweise ein Randverstei­fungsprofil auf, damit seine im wesentlichen ebene Gestalt trotz des genannten Ausschnitts gesichert bleibt ; die genannte Biegung behindert er dennoch bei üblicher Material­wahl (beispielsweise Polyäthylen) nicht.

    [0010] Im Prinzip kommt es nicht darauf an, ob das Häkchen-Material an der Fangscheibe oder am Ball angeordnet ist und demgemäß der Faserflausch sich am Ball bzw. an der Fangscheibe befin­det. Jedoch hat sich - vornehmlich aus Kostengründen - die Anordnung des Faserflauschs an der Fangscheibe als zweckmäßig erwiesen. Das Flauschmaterial ist nämlich weniger aufwendig als das Häkchen-Material, und es wird das an den Fangscheiben anzuordnende Klettmaterial in größerer Menge benötigt.

    [0011] Auf dem Ball befindet sich das Klettmaterial zweckmäßigerweise in Form mehrerer gesonderter Elemente. Es ist nicht erforder­lich, daß diese Elemente abstandsfrei aneinander anschließen, obwohl dies bei entsprechend genauer Fertigung möglich ist. Zweckmäßiger ist es vielmehr, Abstände und Lücken zwischen den Elementen vorzusehen, weil dadurch deren Aufbringung auf den Ballkörper stark erleichtert wird. Die Lücken dürfen aller­dings nicht so groß sein, daß dadurch die Haftung des Balls an der Fangscheibe in Frage gestellt wird. Diese Bedingung ist in der Regel, wenn die Querabmessungen der Lücken nur so groß sind, daß keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa die vierfache Dicke des die Elemente bildenden Klettmaterials von dem nächsten Element des Klettmaterials entfernt ist. Zweck­mäßigerweise ist keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa 1 cm von dem nächsten dieser Elelemente entfernt. Die Elemente haben vorzugsweise eine Mindestquerabmessung von etwa 8 bis 15 mm. Bei kreisförmig begrenzten Elementen ist diese Quer­abmessung der Durchmesser und bei quadratischen Elementen die Seitenlänge. Bei länglichen Elementen ist es die durchschnitt­liche Breite.

    [0012] Die größten Querabmessungen der Lücken zwischen den Klettma­terial-Elementen des Balls sind zweckmäßigerweise nicht größer als etwa die vierfache Dicke des Klettmaterials, wobei darunter in diesem Fall die Summe beider Klettmaterialien zu verstehen ist, weil dann, wenn der Ball mit der Mitte einer klettmaterialfreien Lücke auf die Fangscheibe trifft, die Haftmöglichkeiten nicht nur von der Dicke des Klettmaterials auf dem Ball, sondern auch von der Zusammendrückbarkeit des Klettmaterials an der Fangscheibe bestimmt sind. Auch die Nachgiebigkeit des Balles wirkt sich in diesem Zusammenhang je nach Wurfstärke aus; da aber eine Haftmöglichkeit auch dann gegeben sein soll, wenn der Ball nur geringe Geschwindigkeit aufweist, ist es vorteilhaft, bei der Berechnung der Haft­chancen nur von der Dicke des von der Balloberfläche vor­ragenden Häkchen-Materials einerseits und der Zusammendrück­barkeitsdicke des Faserflauschs an der Fangscheibe anderer­seits auszugehen. Dabei ist die zusammendrückbare Dicke des Faserflauschs zweckmäßigerweise mindestens etwa 2 mm.

    [0013] Als Anhaltspunkt für die Dichte der Aordnung der Elemente des Häkchen-Materials auf der Balloberfläche mag dienen, daß in einem bewährten Beispiel auf der Oberfläche eines Balls mit 5 cm Durchmesser 14 Häkchen-Material-Elemente von jeweils 12 mm Durchmesser gleichmäßig verteilt waren. Das entspricht einer Dichte von einem Elemente auf etwa 4 bis 6 cm² der Balloberfläche.

    [0014] Die Klettmaterial-Elemente werden am Ball zweckmäßigerweise mittels eines an ihrer Rückseite vorgesehenen Haftklebers befestigt. Dieselbe Befestigungsweise kann für das Faser­flausch-Material an der Fangscheibe vorgesehen werden. Dabei liegt dieses Material auf dem Teller der Fangscheibe unmittel­bar auf und wird von diesem mehr oder weniger starr gestützt.

    [0015] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Darin zeigen:

    Fig. 1 und 2 die Fangscheibe in perspektivischer Darstellung schräg von vorne bzw. schräg von hinten,

    Fig. 3 und 4 eine Ballausführung in Polansicht und quer dazu,

    Fig. 5 einen Klettmaterial-Streifen, wie er zur Ausrüstung des Balles gemäß Fig. 3 und 4 verwendet wurde, und

    Fig. 6 eine andere Ballausführung



    [0016] Die Fangscheibe 1 besteht aus einem Kunststoffteller 2 mit Griff 3 sowie dem auf die vom Griff 3 freie Seite aufgeklebten Klettmaterial 4. Die Scheibe ist im wesentlichen eben, kann aber gewünschtenfalls auch geringfügig konkav oder konvex ausgebildet sein. Sie ist kreisförmig begrenzt und ihre Flächengröße entspricht in etwa zwei Erwachsenen-Handflächen. Der Teller 2 weist unterhalb des Griffbügels 3 einen Aus­schnitt 14 auf, der etwa den Konturen des Griffbügels (in senkrechter Draufsicht) entspricht und nach bekannten Grund­sätzen eine einfache Herstellungsweise ermöglicht. Die Verkle­bung des Klettmaterials 4 mit dem Tragteller 1 erfolgt bei­spielsweise mittels eines auf der Rückseite des Klettmaterials vorgesehenen Haftklebers, der daueraktiv sein kann. Das auf der Fangscheibe befindliche Klettmaterial ist ein Faserflausch von ca. 2 mm Zusammendrückbarkeit. Der Rand der Fangscheibe ist zwecks Versteifung mit einem geeigneten Profil 5 versehen.

    [0017] Der Ball 6 umfaßt einen sphärischen Ballkörper, der beispiels­weise ein elastisch nachgiebiger Kunststoff-Hohlkörper ist. Auf seine Oberfläche ist als Klettmaterial das Häkchen-­Material 7 aufgebracht, das im dargestellen Beispiel ein­stückig aus einem äquatorial verlaufenden Streifen (8) und von diesem ausgehenden Querstreifen 9 besteht und mittels eines auf seiner Rückseite befindlichen Haftklebers an dem Ball­körper befestigt ist. Hohe Klebefestigkeit ist nicht erforderlich; sie, muß lediglich größer sein als die zwischen dem Faserflausch und dem Häkchen-Material sich ergebende Haftfestigkeit, damit beim Lösen des Balls von der Fangscheibe das Klettmaterial sich nicht vom Ballkörper lösen kann.

    [0018] Damit man beim Aufbringen des Klettmaterials auf den Ball­körper keine erschwerende Genauigkeit aufzuwenden braucht, sind dier Querstreifen 9 so begrenzt, daß zwischen ihnen Lücken 10 verbleiben können, deren Weite so begrenzt ist, daß auch bei ungünstigstem Auftreffen des Balls auf die Fang­scheibe stets ein hinreichender Teil des Klettmaterials beiderseits der Lücke mit dem Klettmaterial der Fangscheibe in Berührung kommt. Um das Ziel einer bequemen Montage zu er­reichen, genügt es, wenn die Lücken 10 zwischen den Quer­streifen 9 eine Breite von im Mittel etwa 1 bis 5 mm auf­weisen. Je nach Dicke des Faserflausches sind auch größere Lücken (insbesondere an den Polen) tolerabel.

    [0019] In Fig. 5 ist das auf den Ball aufzubringende Klettmaterial in Form eines Streifens gezeigt, dessen Länge dem Umfang des Balls entspricht. Man erkennt, daß an den Äquatorialstreifen 8 im wesentlichen dreieckig begrenzte Querstreifen 9 angesetzt sind. Es bedarf keiner besonderen Geschicklichkeit, um den Streifen 9 zunächst äquatorial hinreichend mittig um den Ball zu legen und anschließend die Querstreifen 9 zu den Polen hin umzulegen.

    [0020] Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführungsform des Balls, der mit einer Vielzahl von Elementen 11 eines Häkchen-Materials beklebt ist.


    Ansprüche

    1. Ballspielgerät bestehend aus Ball (6) und Fangscheibe (1), deren Oberflächen zwecks gegenseitiger Haftung mit Klett­material (4,7,11) versehen sind, wobei die Fangscheibe (1) einen Kunststoffteller (2) umfaßt, dessen Rückseite ein Griffbügel (3) und dessen Vorderseite das Klettmaterial (4) trägt, dadurch gekennzeichent, daß der Kunststoffteller (2) unterhalb des Griffbügels (3) ein den Konturen des Griff­bügels etwa entsprechenden Ausschnitt (14) aufweist.
     
    2. Ballspielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß der Teller (2) ein Randversteifungsprofil (5) aufweist.
     
    3. Ballspielgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das am Teller (2) vorgesehene Klettmaterial (4) der Faserflausch ist, dessen zusammendrückbare Dicke mindestens etwa 2 mm ist.
     
    4. Ballspielgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das am Ball (6) vorgesehene Klettmaterial (7,11) das Häkchenmaterial ist.
     
    5. Ballspielgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das am Ball vorgesehene Klettmaterial die Form kleiner Elemente (11) aufweist, deren Abstand so bemessen ist, daß keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa 1 cm von dem nächsten dieser Elemente entfernt ist.
     
    6. Ballspielgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Elemente (11) eine Mindestquerabmessung von 8 bis 15 mm haben.
     
    7. Ballspielgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente rund begrenzt sind.
     
    8. Ballspielgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf etwa 4 bis 6 cm2 der Balloberfläche ein Element (11) kommt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht