[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ballspielgerät bestehend aus Ball und Fangscheibe,
deren Oberflächen zwecks gegenseitiger Haftung mit Klettmaterial versehen sind, wobei
die Fangscheibe einen Kunststoffteller umfaßt, dessen Rückseite einen Griffbügel und
dessen Vorderseite das Klettmaterial trägt.
[0002] Unter Klettmaterial ist die Paarung von zwei aneinander haftenden, jedoch leicht
voneinander wieder lösbaren Oberflächenmaterialien zu verstehen, von denen wenigstens
das eine eine Vielzahl von monofilen Vorsprüngen aufweist, deren Enden hakenförmig
umgebogen oder in Form von Köpfchen verdickt sind, und das im folgenden als Häkchen-Material
bezeichnet wird, während das andere eine Vielzahl lockerer, schlaufenförmiger, vorzugsweise
monofiler Fasern besitzt, in denen sich die Köpfchen bzw. Häkchen verhaken können
und das im folgenden als Faserflausch bezeichnet wird. Derartige Werkstoffe sind bekannt
und in vielfältigem Gebrauch; sie bedürfen daher hier keiner näheren Beschreibung.
Die obigen Erläuterungen sind nicht im Sinne einer Beschränkung auf spezielle Ausführungen
von Klettmaterial beabsichtigt, obwohl die genannten Ausführungen sich also besonders
geeignet erwiesen haben.
[0003] Bei einem bekannten Gerät der eingangs genannten Art (DE-A 33 21 343) ist der Kunststoffteller
steif und vollflächig ausgeführt. Seine ballfangende Oberfläche ist daher stets im
wesentlichen eben. Wenn der Spieler den Arm weit ausstreckt, um einen hoch oder weit
seitlich fliegenden Ball noch zu erreichen, geschieht es leicht und unwillkürlich,
daß er die Hand ein wenig nach hinten beugt, so daß die Fangscheibe eine gegenüber
der Flugrichtung des Balls ungünstige Neigung erhält.
[0004] Ferner ist bei dem bekannten Gerät nachteilig, daß der Griff nur unter Verwendung
komplizierter und aufwendiger Spritzgußformen einstückig mit dem Teller herstellbar
ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ballspielgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, das leicht herstellbar ist und die Beherrschung der beschriebenen
Spielsituationen erleichtert.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Kunststoffteller unterhalb des
Griffbügels einen den Konturen des Griffbügels etwa entsprechenden Ausschnitt aufweist.
[0007] Hinsichtlich der Herstellungsweise ermöglicht dieses Merkmal, daß ein den Griff formendes
Formteil durch den Ausschnitt des Kunststofftellers hindurchtritt, so daß eine zweiteilige
Form zur Herstellung ausreicht.
[0008] Hinsichtlich der Spielweise hat dieses Merkmal die Konsequenz, daß das Widerstandsmoment
des Tellers sich um eine in Griffrichtung verlaufende Achse herabsetzt, so daß der
Teller um diese Achse in gewissem Ausmaß flexibel ist. Da diese Achse etwa gleichläuft
mit den Achsen der Mittelhandgelenke der durch den Griffbügel hindurchgreifenden und
den Teller haltenden Hand, ist es möglich, durch entsprechende Beugung der Finger
gegenüber dem Handteller die Fangscheibe ein wenig zu biegen oder zu knicken, so daß
deren äußerer, von den Fingern abgestützter Teil gegenüber dem anderen Teil ein wenig
nach vorne gebogen wird und daher beim Ausstrecken des Arms weniger oder gar nicht
nach hinten gebogen wird und dadurch eine günstigere Winkelstellung zur Flugbahn des
Balls erreicht.
[0009] Zwar weist der Teller zweckmäßigerweise ein Randversteifungsprofil auf, damit seine
im wesentlichen ebene Gestalt trotz des genannten Ausschnitts gesichert bleibt ; die
genannte Biegung behindert er dennoch bei üblicher Materialwahl (beispielsweise Polyäthylen)
nicht.
[0010] Im Prinzip kommt es nicht darauf an, ob das Häkchen-Material an der Fangscheibe oder
am Ball angeordnet ist und demgemäß der Faserflausch sich am Ball bzw. an der Fangscheibe
befindet. Jedoch hat sich - vornehmlich aus Kostengründen - die Anordnung des Faserflauschs
an der Fangscheibe als zweckmäßig erwiesen. Das Flauschmaterial ist nämlich weniger
aufwendig als das Häkchen-Material, und es wird das an den Fangscheiben anzuordnende
Klettmaterial in größerer Menge benötigt.
[0011] Auf dem Ball befindet sich das Klettmaterial zweckmäßigerweise in Form mehrerer gesonderter
Elemente. Es ist nicht erforderlich, daß diese Elemente abstandsfrei aneinander anschließen,
obwohl dies bei entsprechend genauer Fertigung möglich ist. Zweckmäßiger ist es vielmehr,
Abstände und Lücken zwischen den Elementen vorzusehen, weil dadurch deren Aufbringung
auf den Ballkörper stark erleichtert wird. Die Lücken dürfen allerdings nicht so
groß sein, daß dadurch die Haftung des Balls an der Fangscheibe in Frage gestellt
wird. Diese Bedingung ist in der Regel, wenn die Querabmessungen der Lücken nur so
groß sind, daß keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa die vierfache Dicke des
die Elemente bildenden Klettmaterials von dem nächsten Element des Klettmaterials
entfernt ist. Zweckmäßigerweise ist keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa
1 cm von dem nächsten dieser Elelemente entfernt. Die Elemente haben vorzugsweise
eine Mindestquerabmessung von etwa 8 bis 15 mm. Bei kreisförmig begrenzten Elementen
ist diese Querabmessung der Durchmesser und bei quadratischen Elementen die Seitenlänge.
Bei länglichen Elementen ist es die durchschnittliche Breite.
[0012] Die größten Querabmessungen der Lücken zwischen den Klettmaterial-Elementen des
Balls sind zweckmäßigerweise nicht größer als etwa die vierfache Dicke des Klettmaterials,
wobei darunter in diesem Fall die Summe beider Klettmaterialien zu verstehen ist,
weil dann, wenn der Ball mit der Mitte einer klettmaterialfreien Lücke auf die Fangscheibe
trifft, die Haftmöglichkeiten nicht nur von der Dicke des Klettmaterials auf dem Ball,
sondern auch von der Zusammendrückbarkeit des Klettmaterials an der Fangscheibe bestimmt
sind. Auch die Nachgiebigkeit des Balles wirkt sich in diesem Zusammenhang je nach
Wurfstärke aus; da aber eine Haftmöglichkeit auch dann gegeben sein soll, wenn der
Ball nur geringe Geschwindigkeit aufweist, ist es vorteilhaft, bei der Berechnung
der Haftchancen nur von der Dicke des von der Balloberfläche vorragenden Häkchen-Materials
einerseits und der Zusammendrückbarkeitsdicke des Faserflauschs an der Fangscheibe
andererseits auszugehen. Dabei ist die zusammendrückbare Dicke des Faserflauschs
zweckmäßigerweise mindestens etwa 2 mm.
[0013] Als Anhaltspunkt für die Dichte der Aordnung der Elemente des Häkchen-Materials auf
der Balloberfläche mag dienen, daß in einem bewährten Beispiel auf der Oberfläche
eines Balls mit 5 cm Durchmesser 14 Häkchen-Material-Elemente von jeweils 12 mm Durchmesser
gleichmäßig verteilt waren. Das entspricht einer Dichte von einem Elemente auf etwa
4 bis 6 cm² der Balloberfläche.
[0014] Die Klettmaterial-Elemente werden am Ball zweckmäßigerweise mittels eines an ihrer
Rückseite vorgesehenen Haftklebers befestigt. Dieselbe Befestigungsweise kann für
das Faserflausch-Material an der Fangscheibe vorgesehen werden. Dabei liegt dieses
Material auf dem Teller der Fangscheibe unmittelbar auf und wird von diesem mehr
oder weniger starr gestützt.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 und 2 die Fangscheibe in perspektivischer Darstellung schräg von vorne bzw.
schräg von hinten,
Fig. 3 und 4 eine Ballausführung in Polansicht und quer dazu,
Fig. 5 einen Klettmaterial-Streifen, wie er zur Ausrüstung des Balles gemäß Fig. 3
und 4 verwendet wurde, und
Fig. 6 eine andere Ballausführung
[0016] Die Fangscheibe 1 besteht aus einem Kunststoffteller 2 mit Griff 3 sowie dem auf
die vom Griff 3 freie Seite aufgeklebten Klettmaterial 4. Die Scheibe ist im wesentlichen
eben, kann aber gewünschtenfalls auch geringfügig konkav oder konvex ausgebildet sein.
Sie ist kreisförmig begrenzt und ihre Flächengröße entspricht in etwa zwei Erwachsenen-Handflächen.
Der Teller 2 weist unterhalb des Griffbügels 3 einen Ausschnitt 14 auf, der etwa
den Konturen des Griffbügels (in senkrechter Draufsicht) entspricht und nach bekannten
Grundsätzen eine einfache Herstellungsweise ermöglicht. Die Verklebung des Klettmaterials
4 mit dem Tragteller 1 erfolgt beispielsweise mittels eines auf der Rückseite des
Klettmaterials vorgesehenen Haftklebers, der daueraktiv sein kann. Das auf der Fangscheibe
befindliche Klettmaterial ist ein Faserflausch von ca. 2 mm Zusammendrückbarkeit.
Der Rand der Fangscheibe ist zwecks Versteifung mit einem geeigneten Profil 5 versehen.
[0017] Der Ball 6 umfaßt einen sphärischen Ballkörper, der beispielsweise ein elastisch
nachgiebiger Kunststoff-Hohlkörper ist. Auf seine Oberfläche ist als Klettmaterial
das Häkchen-Material 7 aufgebracht, das im dargestellen Beispiel einstückig aus
einem äquatorial verlaufenden Streifen (8) und von diesem ausgehenden Querstreifen
9 besteht und mittels eines auf seiner Rückseite befindlichen Haftklebers an dem Ballkörper
befestigt ist. Hohe Klebefestigkeit ist nicht erforderlich; sie, muß lediglich größer
sein als die zwischen dem Faserflausch und dem Häkchen-Material sich ergebende Haftfestigkeit,
damit beim Lösen des Balls von der Fangscheibe das Klettmaterial sich nicht vom Ballkörper
lösen kann.
[0018] Damit man beim Aufbringen des Klettmaterials auf den Ballkörper keine erschwerende
Genauigkeit aufzuwenden braucht, sind dier Querstreifen 9 so begrenzt, daß zwischen
ihnen Lücken 10 verbleiben können, deren Weite so begrenzt ist, daß auch bei ungünstigstem
Auftreffen des Balls auf die Fangscheibe stets ein hinreichender Teil des Klettmaterials
beiderseits der Lücke mit dem Klettmaterial der Fangscheibe in Berührung kommt. Um
das Ziel einer bequemen Montage zu erreichen, genügt es, wenn die Lücken 10 zwischen
den Querstreifen 9 eine Breite von im Mittel etwa 1 bis 5 mm aufweisen. Je nach
Dicke des Faserflausches sind auch größere Lücken (insbesondere an den Polen) tolerabel.
[0019] In Fig. 5 ist das auf den Ball aufzubringende Klettmaterial in Form eines Streifens
gezeigt, dessen Länge dem Umfang des Balls entspricht. Man erkennt, daß an den Äquatorialstreifen
8 im wesentlichen dreieckig begrenzte Querstreifen 9 angesetzt sind. Es bedarf keiner
besonderen Geschicklichkeit, um den Streifen 9 zunächst äquatorial hinreichend mittig
um den Ball zu legen und anschließend die Querstreifen 9 zu den Polen hin umzulegen.
[0020] Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführungsform des Balls, der mit einer Vielzahl von Elementen
11 eines Häkchen-Materials beklebt ist.
1. Ballspielgerät bestehend aus Ball (6) und Fangscheibe (1), deren Oberflächen zwecks
gegenseitiger Haftung mit Klettmaterial (4,7,11) versehen sind, wobei die Fangscheibe
(1) einen Kunststoffteller (2) umfaßt, dessen Rückseite ein Griffbügel (3) und dessen
Vorderseite das Klettmaterial (4) trägt, dadurch gekennzeichent, daß der Kunststoffteller
(2) unterhalb des Griffbügels (3) ein den Konturen des Griffbügels etwa entsprechenden
Ausschnitt (14) aufweist.
2. Ballspielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß der Teller (2) ein
Randversteifungsprofil (5) aufweist.
3. Ballspielgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das am Teller
(2) vorgesehene Klettmaterial (4) der Faserflausch ist, dessen zusammendrückbare Dicke
mindestens etwa 2 mm ist.
4. Ballspielgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das am Ball (6) vorgesehene
Klettmaterial (7,11) das Häkchenmaterial ist.
5. Ballspielgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das am Ball vorgesehene
Klettmaterial die Form kleiner Elemente (11) aufweist, deren Abstand so bemessen ist,
daß keine Stelle der Balloberfläche mehr als etwa 1 cm von dem nächsten dieser Elemente
entfernt ist.
6. Ballspielgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Elemente
(11) eine Mindestquerabmessung von 8 bis 15 mm haben.
7. Ballspielgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente rund begrenzt
sind.
8. Ballspielgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf
etwa 4 bis 6 cm2 der Balloberfläche ein Element (11) kommt.