(19)
(11) EP 0 260 432 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.1988  Patentblatt  1988/12

(21) Anmeldenummer: 87111485.6

(22) Anmeldetag:  07.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F27D 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 19.09.1986 DE 3631974

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinemann, Otto, Dipl.-Ing.
    D-4722 Ennigerloh (DE)
  • Schmits, Heinz-Herbert, Dipl.-Ing.
    D-4840 Rheda-Wiedenbrück (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Antrieb eines Schubrostkühlers


    (57) Vorrichtung zum Antrieb eines Schubrostkühlers, wobei die Kraftverzweigung auf der Niedermomentseite zwischen dem Elektromo­tor und dem Untersetzungsgetriebesystem vorgesehen ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (entspre­chend dem Oberbegriff des Anspruches 1) zum Antrieb eines Schubrostkühlers.

    [0002] Bei den bisher bekannten Vorrichtungen zum mechani­schen Antrieb eines Schubrostkühlers ist der Auf­bau des Antriebes derart, daß ein drehzahlregelba­rer Elektromotor über ein Getriebe und einen Ket­tentrieb eine schwere Exzenterwelle in Drehbewe­gung versetzt, die mit zwei Pleuel die Rostachse des Schubrostes hin- und herbewegt.

    [0003] Bei dieser bekannten Ausführung wird also die Kraft­verzweigung auf der Hochmomentseite in der Kurbel­welle vorgenommen, was einen hohen Konstruktions- ­und Fertigungsaufwand erfordert.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 vor­ausgesetzten Art so auszubilden, daß der Konstruk­tions- und Fertigungsaufwand wesentlich verringert wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kenn­zeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.

    [0006] Indem erfindungsgemäß die Kraftverzweigung auf der Niedermomentseite zwischen dem Elektromotor und dem Untersetzungsgetriebe vorgesehen ist, kommt die bis­her zur Kraftverzweigung auf der Hochmomentseite er­forderliche, schwere und teure Exzenterwelle in Fort­fall.

    [0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen­stand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang mit der Beschreibung der in der Zeichnung veranschau­lichten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Fig. 1 bis 3 der Zeichnung veranschaulichen je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

    [0008] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Antrieb eines Schubrostkühlers enthält einen drehzahlregel­baren Elektromotor 1, vorzugsweise einen Drehstrom-­Normmotor mit Frequenzwandler 2 und Fremdlüfter 3.

    [0009] Das Untersetzungsgetriebesystem wird durch zwei se­rienmäßige Aufsteckgetriebe 4, 5 gebildet, die ein­gangsseitig über eine dünne Welle 6 (in einem Schutz­rohr 7) und torsionssteife elastische Kupplungen 8,9, z. B. Membrankupplungen, miteinander verbunden sind.

    [0010] In die abtriebsseitigen Buchsen der beiden Aufsteck­getriebe 4 und 5 ist je eine Welle 10 bzw. 11 mit angedrehtem Kurbelzapfen eingesteckt.

    [0011] Die Wellen 10, 11 treiben Schubstangen 12, 13 an, die mit einer Antriebsachse 14 verbunden sind, die in einem Schwingrahmen 15 fest eingespannt ist. Der Schwingrahmen 15 ist mittels Führungsrollen 16, 17 bei seiner Hubbewegung (Hub s) relativ zum Kühler­gehäuse 18 geführt. Bei der in Fig. 1 dargestell­ten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit die Kraftverzweigung auf der Niedermomentseite zwi­schen dem Elektromotor 1 und dem von den Aufsteck­getrieben 4 und 5 gebildeten Untersetzungsgetrie­besystem vorgesehen.

    [0012] Damit die beiden Kurbelzapfen der Wellen 10 und 11 synchronlaufend eingestellt werden können, ist eine Kupplungshälfte der Kupplung 9 mittels einer Schrumpfscheibe auf der Welle 6 befestigt.

    [0013] Bei großer Breite des Kühlers wird die Welle 6 zweckmäßig geteilt.

    [0014] Fig. 2 veranschaulicht eine Ausführung, bei der die Welle 6ʹ einfach geteilt ist, wobei die beiden Wel­lenteile 6ʹa, 6ʹb über eine drehsteife Kupplung 19 miteinander verbunden sind. Bei dieser Ausführung ist für die Welle 6ʹ im allgemeinen ein Lager 20 erforderlich. Das Schutzrohr 7ʹ ist hierbei so aus­gebildet, daß es zugleich einen Schutzkasten für die Kupplung 19 und das Lager 20 bildet. Außerdem sind bei der Variante nach Fig. 2 statt der Aufsteck­getriebe normale Stirnradgetriebe dargestellt.

    [0015] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, das für sehr breite Kühler bestimmt ist, ist die Welle 6ʺ an zwei Stellen geteilt. Die dreiteilige Verbindungswel­le besteht daher aus den Wellenteilen 6ʺa, 6ʺb und 6ʺc, die über Kupplungen 21, 22 miteinander ver­ bunden sind. Zur Lagerung der Welle 6ʺ dienen zwei Lager 23, 24. Das Schutzrohr 7ʺ bildet Schutzkä­sten für die Kupplungen 21, 22 und die Lager 23,24.

    [0016] Eine weitere, in der Zeichnung nicht dargestellte Variante besteht in der Verwendung einer in drei Lagern geführten Durchgangswelle zur Kraftverzwei­gung.

    [0017] Die Schubstangen 12, 13 können bei allen Ausführungs­beispielen ein- oder mehrteilig ausgeführt werden. Bei zweiteiliger Ausführung können die Lagerköpfe bereits in der Werkstatt auf den Kurbelzapfen der Wellen 10, 11 montiert werden.

    [0018] Die Aufsteckgetriebe 4 und 5 sind vorzugsweise als mehrstufige Stirnradgetriebe ausgebildet und mit Drehmomentstützen 25, 26 versehen. Zwischen dem Elektromotor 1 und der Welle 6 ist eine weitere Kupplung 27 vorhanden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Antrieb eines Schubrostkühlers, enthaltend einen drehzahlregelbaren Elektromo­tor, der über ein Untersetzungsgetriebesystem und ein Kurbeltriebsystem den Schwingrahmen des Schubrostkühlers an wenigstens zwei Stellen an­treibt, wobei zwischen dem Elektromotor und den beiden Antriebsstellen des Schwingrahmens eine Kraftverzweigung vorgesehen ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kraftverzweigung auf der Nie­dermomentseite zwischen dem Elektromotor (1) und dem Untersetzungsgetriebesystem (4, 5) vorgese­hen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Untersetzungsgetriebesystem durch zwei serienmäßige Getriebe (4, 5) gebil­det wird, die eingangsseitig über eine Welle (6) und torsionssteife elastische Kupplungen (8, 9) miteinander verbunden sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß in die abtriebsseitigen Buchsen bei Aufsteckgetrieben (4, 5) je eine Welle mit an­ gedrehtem Kurbelzapfen einsteckbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Ansoruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß eine Kupplungshälfte auf der Verbindungs­welle (6) mittels einer Schrumpfscheibe befestigt ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Verbindungswelle (6ʹ, 6ʺ) ein- ­oder mehrfach geteilt ist und die Wellenteile (6ʹa, 6ʹb bzw. 6ʺa, 6ʺb, 6ʺc) durch drehstei­fe Kupplungen (19 bzw. 21, 22) miteinander ver­bunden sind.
     




    Zeichnung