[0001] Die Erfindung betrifft eine einseitige Wellpappenmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige einseitige Wellpappenmaschine ist aus der FR-PS 1 538 604 bekannt.
Hierbei sind zwei Paare von unteren und oberen Riffelwalzen auf drehbaren seitlichen
Lagerschildern in Form von Scheiben angeordnet. Nachteilig ist, daß der in Ruhestellung
befindliche Walzensatz zum Auswechseln und Umrüsten nicht gut zugänglich ist. Außerdem
ist es nicht möglich, eine solche Wellpappenmaschine wie üblich nur mit einem Walzensatz
zu liefern und später den anderen nachzurüsten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die bekannte Wellpappenmaschine so zu verbessern,
daß der in Ruhestellung sich befindliche Riffelwalzensatz zum Umrüsten gut zugänglich
ist und außerdem die Wellpappenmaschine anfänglich nur mit einem Walzensatz ausgeliefert
und betrieben werden kann, während ein zweiter Walzensatz später nachrüstbar ist.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0005] Dadurch, daß die einzelnen Riffelwalzensätze auf getrennten, wechselweise in die
Arbeits- bzw. Ruhestellung schwenkbaren Lagerschildern angeordnet sind, ist der in
Ruhestellung geschwenkte Walzensatz frei zum Umrüsten zugänglich. Außerdem ist die
Anordnung so, daß zunächst die einseitige Wellpappenmaschine wie üblich nur mit einem
einzigen Walzensatz ausgeliefert wird, wobei der zweite Riffelwalzensatz später bei
Bedarf nachgerüstet werden kann. Dieser Wunsch ergibt sich dann, wenn einseitige Wellpappe
z.B. mit unterschiedlichen Wellprofilen hergestellt werden soll, oder wenn der verschlissene
Walzensatz ohne großen Stillstand der Anlage durch einen neuen ersetzt werden soll.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt der einseitigen Wellpappenmaschine nach
der Erfindung und
Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt einer geänderten Ausführungsform.
[0008] Die Wellpappenmaschine 1 weist wie üblich starr miteinander verbundene Seitenständer
2 auf. An diesen Seitenständern 2 sind Lagerschilder 3, 3ʹ schwenkbar um Achsen 4,
4ʹ gelagert. Die Lagerschilder 3, 3ʹ besitzen gleiche Form.
[0009] Die Lagerschilder 3, 3ʹ tragen jeweils ein Paar von oberen Riffelwalzen 5, 5ʹ und
unteren Riffelwalzen 6, 6ʹ. Der von den Riffelwalzen 5, 6 gebildete Walzensatz I befindet
sich in Arbeitsstellung, während der von den Riffelwalzen 5ʹ, 6ʹ gebildete Walzensatz
II sich in ausgeschwenkter Ruhestellung befindet.
[0010] Die untere Riffelwalze 6 ist in Arbeitsstellung über einen nicht dargestellten Antrieb
in der angegebenen Pfeilrichtung antreibbar. Die obere Riffelwalze 5 wird dadurch
zwangsweise in die angegebene Pfeilrichtung mitgenommen.
[0011] Mit der unteren Riffelwalze 6 bzw. 6ʹ arbeitet jeweils eine angebaute Saugvorrichtung
7, 7ʹ zusammen. Durch diese Saugvorrichtung 7, 7ʹ wird die gewellte Papierbahn an
der Oberfläche der in Arbeitsstellung befindlichen Saugwalze angedrückt gehalten.
[0012] Die untere Riffelwalze 6, 6ʹ ist an den Lagerschildern 3, 3ʹ ortsfest gelagert Die
obere Riffelwalze 5, 5ʹ ist an die untere Riffelwalze 6, 6ʹ anstellbar gelagert. Hierfür
ist z.B. jeweils an den Seitenständern 2 eine Andrückvorrichtung 8 in Form eines Anpreßzylinders
vorgesehen.
[0013] Es wäre auch möglich, die obere Riffelwalze 5, 5ʹ schwenkbar am Lagerschild 3, 3ʹ
zu lagern und jedem Lagerschild 3, 3ʹ eine Andrückvorrichtung zuzuordnen.
[0014] Die Lagerschilder 3, 3ʹ sind in der Arbeitsstellung, in der sich z.B. der Walzensatz
I befindet, einstellbar und feststellbar gelagert Diese Einstell- und Feststellvorrichtungen
sind nicht dargestellt.
[0015] An den Seitenständern 2 ist mit der unteren Riffelwalze 6, 6ʹ zusammenwirkend eine
Anpreßwalze 9 gelagert. Die Anpreßwalze 9 ist ihrerseits an seitlichen Lagerschildern
10 gelagert, die um die starre Achse 11 schwenkbar sind. Die Lagerschilder 10 sind
über eine Andrückvorrichtung 12 z.B. in Form eines Andrückzylinders bewegbar.
[0016] Ferner ist an den Seitenständern 2 eine Leimauftragsvorrichtung 13 an seitlichen
Lagerschildern 14 schwenkbar gelagert. Die Leimauftragswalze 15 arbeitet mit der jeweils
in Arbeitsstellung befindlichen unteren Riffelwalze 6, 6ʹ zusam men. Sie überträgt
Leim auf die Kämme der gewählten Papierbahn.
[0017] Der Wellpappenmaschine 1 läuft von oben eine ebene Papierbahn 16 zu. Sie verläuft
über einen Vorheizzylinder 17, einen Anfeuchter 18, eine Umlenkwalze 19 zur oberen
Riffelwalze 5, 5ʹ. Durch das Zusammenwirken der oberen Riffelwalze 5 mit der unteren
Riffelwalze 6 wird diese Papierbahn gewellt.
[0018] Eine ebene Papierbahn 20 läuft über Umlenkwalzen 21, 22 über einen Vorheizzylinder
23 seitlich der Maschine zu und gelangt über eine Umlenkwalze 24 zur Anpreßwalze
9, umschlingt diese und wird mit der gewellten Papierbahn am Austritt der unteren
Riffelwalze 6 verleimt. Die dadurch entstehende einseitige Wellpappenbahn 25 läuft
über eine Umlenkwalze 26 nach aufwärts aus.
[0019] Zum Wechseln der Riffelwalzensätze I und II wird zunächst die Leimauftragsvorrichtung
13 durch Schwenken ihrer Lagerschilder 14 um ihre Schwenkachse im Uhrzeigersinn aus
der Bewegungsbahn des Walzensatzes I herausgeschwenkt.
[0020] Hierauf wird der Riffelwalzensatz I durch Schwenken der Lagerschilder 3 im Uhrzeigersinn
um die Achse 4 in die strichpunktierte Stellung in Fig. 1 überführt.
[0021] Hierauf kann der Riffelwalzensatz II aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung
im Uhrzeigersinn um die Achse 4ʹ eingeschwenkt werden und nimmt dann die in Fig.
1 gezeigte Stellung des Riffelwalzensatzes I ein.
[0022] Die Andrückvorrichtung 8 stellt die obere Riffelwalze 5 und die Andrückvorrichtung
12 die Anpreßwalze 9 an die untere Riffelwalze 6ʹ an. Vorher sind die Papierbahnen
16 und 20 neu eingefädelt worden.
[0023] Bei der in Fig. 2 dargestellten geänderten Ausführungsform sind die mit Fig. 1 übereinstimmenden
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen Abweichend ist, daß bei dem in Arbeitsstellung
befindlichen Walzensatz I die Achsen der Riffelwalzen und der Anpreßwalze in einer
vertikalen Ebene liegen, wogegen bei der Ausführungsform nach Fig. 1 diese in einer
schräg verlaufenden Mittelebene liegen.
[0024] Statt Vorheizzylinder 17, 23 werden hier Flach-Vorheizvorrichtungen 17ʹ, 23ʹ verwendet.
1. Einseitige Wellpappenmaschine mit Paaren von oberen und unteren Riffelwalzen, die
satzweise wechselbar auf schwenkbaren, verriegelbaren Lagerschildern antreibbar gelagert
sind, die an Seitenständern bewegbar gelagert sind, einer Anpreßwalze und einer Leimauftragsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine untere und eine obere Riffelwalze (5, 6;
5ʹ, 6ʹ) als Paar an seitlichen, schwenkbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) gelagert ist
und daß die Leimauftragsvorrichtung (13) aus der Bewegungsbahn des einen Riffelwalzenpaares
(1) herausbewegbar ist.
2. Wellpappenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschilder
(3, 3ʹ) für die Riffelwalzen (5, 6; 5ʹ, 6ʹ) gleich ausgebildet sind und daß ihre Schwenkachsen
(4, 4ʹ) in gleicher Lage symmetrisch zur Wirkebene der Riffelwalzen (5, 6; 5ʹ, 6ʹ)
und Anpreßwalze (9) angeordnet sind.
3. Wellpappenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Riffelwalze
(6, 6ʹ) ortsfest an den schwenkbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) angeordnet ist und die
obere Riffelwalze (5, 5ʹ) sowie die Anpreßwalze (9) zustellbar zur unteren Riffelwalze
(6, 6ʹ) angeordnet sind.
4. Wellpappenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß den oberen Riffelwalzen
(5, 5ʹ) an den Seitenständern (2) eine Anpreßvorrichtung (8) zugeordnet ist.