(19)
(11) EP 0 260 526 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.1988  Patentblatt  1988/12

(21) Anmeldenummer: 87112764.3

(22) Anmeldetag:  01.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B31F 1/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 18.09.1986 DE 3631803

(71) Anmelder: BHS-Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke Aktiengesellschaft
D-80335 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Mosburger, Hans
    D-8481 Weiherhammer (DE)

(74) Vertreter: Eder, Eugen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
80796 München
80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einseitige Wellpappenmaschine


    (57) Die einseitige Wellpappenmaschine (1) mit Paaren von oberen (5, 5ʹ) und unteren Riffelwalzen (6, 6ʹ) sind satzweise wechselbar auf schwenkbaren, verriegelbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) gelagert. An den Seitenständern (2) sind diese La­gerschilder bewegbar gelagert. Ferner sind eine Anpreßwalze (9) und eine Leimauftragsvorrichtung (13) vorhanden. Jeweils eine untere (6, 6ʹ) und eine obere Riffelwalze (5, 5ʹ) sind als Paar an seitlichen schwenkbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) gelagert. Die Leimauftragsvorrichtung (13) ist aus der Bewe­gungsbahn des einen Riffelwalzenpaares (1) herausbewegbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine einseitige Wellpappenmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

    [0002] Eine derartige einseitige Wellpappenmaschine ist aus der FR-­PS 1 538 604 bekannt. Hierbei sind zwei Paare von unteren und oberen Riffelwalzen auf drehbaren seitlichen Lagerschil­dern in Form von Scheiben angeordnet. Nachteilig ist, daß der in Ruhestellung befindliche Walzensatz zum Auswechseln und Umrüsten nicht gut zugänglich ist. Außerdem ist es nicht möglich, eine solche Wellpappenmaschine wie üblich nur mit einem Walzensatz zu liefern und später den anderen nachzurü­sten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die bekannte Well­pappenmaschine so zu verbessern, daß der in Ruhestellung sich befindliche Riffelwalzensatz zum Umrüsten gut zugäng­lich ist und außerdem die Wellpappenmaschine anfänglich nur mit einem Walzensatz ausgeliefert und betrieben werden kann, während ein zweiter Walzensatz später nachrüstbar ist.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

    [0005] Dadurch, daß die einzelnen Riffelwalzensätze auf getrennten, wechselweise in die Arbeits- bzw. Ruhestellung schwenkbaren Lagerschildern angeordnet sind, ist der in Ruhestellung ge­schwenkte Walzensatz frei zum Umrüsten zugänglich. Außerdem ist die Anordnung so, daß zunächst die einseitige Wellpap­penmaschine wie üblich nur mit einem einzigen Walzensatz ausgeliefert wird, wobei der zweite Riffelwalzensatz später bei Bedarf nachgerüstet werden kann. Dieser Wunsch ergibt sich dann, wenn einseitige Wellpappe z.B. mit unterschiedli­chen Wellprofilen hergestellt werden soll, oder wenn der verschlissene Walzensatz ohne großen Stillstand der Anlage durch einen neuen ersetzt werden soll.

    [0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt der einseitigen Wellpappenmaschine nach der Erfindung und

    Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt einer geänderten Ausführungsform.



    [0008] Die Wellpappenmaschine 1 weist wie üblich starr miteinander verbundene Seitenständer 2 auf. An diesen Seitenständern 2 sind Lagerschilder 3, 3ʹ schwenkbar um Achsen 4, 4ʹ ge­lagert. Die Lagerschilder 3, 3ʹ besitzen gleiche Form.

    [0009] Die Lagerschilder 3, 3ʹ tragen jeweils ein Paar von oberen Riffelwalzen 5, 5ʹ und unteren Riffelwalzen 6, 6ʹ. Der von den Riffelwalzen 5, 6 gebildete Walzensatz I befindet sich in Arbeitsstellung, während der von den Riffelwalzen 5ʹ, 6ʹ gebildete Walzensatz II sich in ausgeschwenkter Ruhestellung befindet.

    [0010] Die untere Riffelwalze 6 ist in Arbeitsstellung über einen nicht dargestellten Antrieb in der angegebenen Pfeilrichtung antreibbar. Die obere Riffelwalze 5 wird dadurch zwangsweise in die angegebene Pfeilrichtung mitgenommen.

    [0011] Mit der unteren Riffelwalze 6 bzw. 6ʹ arbeitet jeweils eine angebaute Saugvorrichtung 7, 7ʹ zusammen. Durch diese Saug­vorrichtung 7, 7ʹ wird die gewellte Papierbahn an der Ober­fläche der in Arbeitsstellung befindlichen Saugwalze ange­drückt gehalten.

    [0012] Die untere Riffelwalze 6, 6ʹ ist an den Lagerschildern 3, 3ʹ ortsfest gelagert Die obere Riffelwalze 5, 5ʹ ist an die untere Riffelwalze 6, 6ʹ anstellbar gelagert. Hierfür ist z.B. jeweils an den Seitenständern 2 eine Andrückvorrichtung 8 in Form eines Anpreßzylinders vorgesehen.

    [0013] Es wäre auch möglich, die obere Riffelwalze 5, 5ʹ schwenkbar am Lagerschild 3, 3ʹ zu lagern und jedem Lagerschild 3, 3ʹ eine Andrückvorrichtung zuzuordnen.

    [0014] Die Lagerschilder 3, 3ʹ sind in der Arbeitsstellung, in der sich z.B. der Walzensatz I befindet, einstellbar und fest­stellbar gelagert Diese Einstell- und Feststellvorrichtun­gen sind nicht dargestellt.

    [0015] An den Seitenständern 2 ist mit der unteren Riffelwalze 6, 6ʹ zusammenwirkend eine Anpreßwalze 9 gelagert. Die An­preßwalze 9 ist ihrerseits an seitlichen Lagerschildern 10 gelagert, die um die starre Achse 11 schwenkbar sind. Die Lagerschilder 10 sind über eine Andrückvorrichtung 12 z.B. in Form eines Andrückzylinders bewegbar.

    [0016] Ferner ist an den Seitenständern 2 eine Leimauftragsvorrich­tung 13 an seitlichen Lagerschildern 14 schwenkbar gelagert. Die Leimauftragswalze 15 arbeitet mit der jeweils in Ar­beitsstellung befindlichen unteren Riffelwalze 6, 6ʹ zusam­ men. Sie überträgt Leim auf die Kämme der gewählten Papier­bahn.

    [0017] Der Wellpappenmaschine 1 läuft von oben eine ebene Papier­bahn 16 zu. Sie verläuft über einen Vorheizzylinder 17, einen Anfeuchter 18, eine Umlenkwalze 19 zur oberen Riffel­walze 5, 5ʹ. Durch das Zusammenwirken der oberen Riffelwalze 5 mit der unteren Riffelwalze 6 wird diese Papierbahn ge­wellt.

    [0018] Eine ebene Papierbahn 20 läuft über Umlenkwalzen 21, 22 über einen Vorheizzylinder 23 seitlich der Maschine zu und ge­langt über eine Umlenkwalze 24 zur Anpreßwalze 9, umschlingt diese und wird mit der gewellten Papierbahn am Austritt der unteren Riffelwalze 6 verleimt. Die dadurch entstehende ein­seitige Wellpappenbahn 25 läuft über eine Umlenkwalze 26 nach aufwärts aus.

    [0019] Zum Wechseln der Riffelwalzensätze I und II wird zunächst die Leimauftragsvorrichtung 13 durch Schwenken ihrer Lager­schilder 14 um ihre Schwenkachse im Uhrzeigersinn aus der Bewegungsbahn des Walzensatzes I herausgeschwenkt.

    [0020] Hierauf wird der Riffelwalzensatz I durch Schwenken der La­gerschilder 3 im Uhrzeigersinn um die Achse 4 in die strich­punktierte Stellung in Fig. 1 überführt.

    [0021] Hierauf kann der Riffelwalzensatz II aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung im Uhrzeigersinn um die Achse 4ʹ einge­schwenkt werden und nimmt dann die in Fig. 1 gezeigte Stel­lung des Riffelwalzensatzes I ein.

    [0022] Die Andrückvorrichtung 8 stellt die obere Riffelwalze 5 und die Andrückvorrichtung 12 die Anpreßwalze 9 an die untere Riffelwalze 6ʹ an. Vorher sind die Papierbahnen 16 und 20 neu eingefädelt worden.

    [0023] Bei der in Fig. 2 dargestellten geänderten Ausführungsform sind die mit Fig. 1 übereinstimmenden Teile mit gleichen Be­zugszeichen versehen Abweichend ist, daß bei dem in Ar­beitsstellung befindlichen Walzensatz I die Achsen der Riffelwalzen und der Anpreßwalze in einer vertikalen Ebene liegen, wogegen bei der Ausführungsform nach Fig. 1 diese in einer schräg verlaufenden Mittelebene liegen.

    [0024] Statt Vorheizzylinder 17, 23 werden hier Flach-Vorheizvor­richtungen 17ʹ, 23ʹ verwendet.


    Ansprüche

    1. Einseitige Wellpappenmaschine mit Paaren von oberen und unteren Riffelwalzen, die satzweise wechselbar auf schwenkbaren, verriegelbaren Lagerschildern antreibbar gelagert sind, die an Seitenständern bewegbar gelagert sind, einer Anpreßwalze und einer Leimauftragsvorrich­tung, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine untere und eine obere Riffelwalze (5, 6; 5ʹ, 6ʹ) als Paar an seitli­chen, schwenkbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) gelagert ist und daß die Leimauftragsvorrichtung (13) aus der Bewe­gungsbahn des einen Riffelwalzenpaares (1) herausbewegbar ist.
     
    2. Wellpappenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Lagerschilder (3, 3ʹ) für die Riffelwalzen (5, 6; 5ʹ, 6ʹ) gleich ausgebildet sind und daß ihre Schwenkachsen (4, 4ʹ) in gleicher Lage symmetrisch zur Wirkebene der Riffelwalzen (5, 6; 5ʹ, 6ʹ) und Anpreßwalze (9) angeordnet sind.
     
    3. Wellpappenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die untere Riffelwalze (6, 6ʹ) ortsfest an den schwenkbaren Lagerschildern (3, 3ʹ) angeordnet ist und die obere Riffelwalze (5, 5ʹ) sowie die Anpreßwalze (9) zustellbar zur unteren Riffelwalze (6, 6ʹ) angeordnet sind.
     
    4. Wellpappenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß den oberen Riffelwalzen (5, 5ʹ) an den Seiten­ständern (2) eine Anpreßvorrichtung (8) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung