[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung stranggepreßter, Hohlräume aufweisender
keramischer Formkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0002] Bei der Herstellung keramischer Formkörper mit Kanälen nach dem Strangpreßverfahren
aus einer bildsamen Masse (DE-OS 24 21 311) wird häufig die Forderung gestellt, möglichst
dünnwandige Körper zu formen. Die Grenze wird durch die unter Eigengewicht des frischen
stranggepreßten keramisch Formkörperrohlings auftretenden Deformation beim Extrudieren
und beim Lagern unmittelbar nach dem Strangpressen bestimmt, wenn das Gewicht des
Formkörpers auf seine Struktur übertragen wird. Ist die keramische Masse zu weich
und/oder sind die Wandungen zu dünn, kann die durch das Strangpressen erzeugte Raumform
nicht aufrechterhalten werden. Die Formkörper fallen zusammen oder deformieren sich
derart, daß sie unbrauchbar werden. Beispielsweise tritt dieses Problem bei der Herstellung
keramischer Formkörper wabenförmiger Struktur auf, die als Katalysatorträger dienen.
Solche Wabenkörper weisen eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten, insbesondere
parallel verlaufenden, durchgehenden Kanälen auf, die aus stegartigen Zellenwänden
gebildet werden und durch diese Zellenwände voneinander abgeteilt sind.
[0003] Solche sogenannten Wabenkatalysatoren werden insbesondere zur Entfernung von Stickoxiden
aus Abgasen mit Ammoniakgas verwendet (vgl. z. B. DE-PS 26 58 539). Die bekannten
Wabenkatalysatoren sind hinsichtlich ihrer Raumform derart optimiert, daß die aus
den Kanälen gebildete offene Frontalfläche mit dem hydraulischen Durchmesser der Kanäle
und der Abgasgeschwindigkeit korrespondiert, so daß eine Verstopfung der Kanäle durch
Ruß und/oder Staub vermieden wird und die Denitrierung einen Höchstwert erreichen
kann. Als Grenzwert für die offene Frontalfläche ist bisher ein Wert von 80 % festgestellt
worden, weil bei Überschreitung dieses Wertes die aus dem keramischen Werkstoff bestehenden
Zellenwände zwischen zwei benachbarten Kanälen keine ausreichende mechanische Festigkeit
mehr aufweisen würden. Der Grenzwert für die offene Frontalfläche bedeutet eine Einschränkung
bezüglich der Abgasgeschwindigkeit und des hydraulischen Durchmessers der Kanäle und
damit bezüglich der Leistung des Wabenkatalysators.
[0004] Nach einem neuen Vorschlag sind Wabenkatalysatoren hergestellt worden, deren offene
Frontalfläche mehr als 80 % der gesamten Frontalfläche beträgt, wobei die mechanische
Festigkeit der Zellenwände ausreichend hoch ist und alle an die Formkörper gestellten
Anforderungen erfüllt werden. Ein wesentliches Problem ist, dabei zu gewährleisten,
daß der frisch aus dem Mundstück der Strangpresse austretende Strang so behandelt
wird, daß er sich nicht deformiert. Diese Problematik tritt nicht nur bei Wabenkatalysatoren,
sondern z.B. auch bei dünnwandigen Mehrlochrohren, Hohlkörpern mit dünnwandigem Profil
wie Sonderhohlziegeln und Katalysatorträgern für chemische Prozesse mit z.B. stern-
bzw. speichenförmigen Querschnitten auf.
[0005] Man kann zwar durch das Brennen einer keramischen Masse und besondere Maßnahmen,
die auf die Strukturfestigkeit des angesteiften und gebrannten keramischen Scherbens
einwirken, eine ausreichende Scherbenfestigkeit auch noch bei sehr dünnen Wandungen
gewährleisten, muß aber bei der Formgebung berücksichtigen, daß die bildsame keramische
Masse unter Eigengewicht des Formkörpers bei dessen Extrudieren und Lagerung deformiert
werden kann. Insofern kann eine Optimierung der Scherbenfestigkeit ins Leere gehen.
[0006] Eine bildsame keramische Masse ist in der Regel so aufgebaut daß sie zum Zeitpunkt
der Formgebung optimal plastisch bzw. bildsam ist und nach der Formgebung möglichst
schnell an steift, damit der Formkörper nach kurzer Zeit handhabbar ist.
Vor dem Ansteifen bzw. Erreichen der sogenannten Grünsteinfestigkeit weist der Formkörper
nur die geringe Festigkeit auf, die ihm die bildsame weiche Masse verleiht. Damit
keine durch Eigengewicht verursachten Deformationen auftreten, mußte man bisher Abmessungen
des Formkörpers vorsehen, die für den Formkörper nach dem Ansteifen und Brennen gar
nicht erforderlich sind.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung der jeweils eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem bzw. mit der Formkörper mit noch dünneren Wandungen
als es bisher möglich war und mit genauen Abmessungen herstellbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 bzw. 5 angegebenen
Merkmale gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
gekennzeichnet.
[0009] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Beispiels wird die Erfindung im folgenden
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung stranggepreßter
Formkörper,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 perspektivisch einen Wabenkatalysator,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer Frontalfläche des Wabenkatalysators.
[0010] Eine Vorrichtung zur Herstellung stranggepreßter, Hohlräume aufweisender keramischer
Formkörper weist neben anderen bekannten üblichen Einrichtungen eine Strangpresse
auf, von der in Fig. 1 lediglich der Auslauf 5 mit dem Mundstück 6 abgebildet ist.
Das Mundstück 6 ist rechteckig und weist Schlitze 7, die, sich kreuzend, so angeordnet
sind, daß quadratische Inselstege 8 zwischen den Schlitzen verbleiben. Wesentlich
ist, daß das Mundstück 6 mit einer seiner Spitzen 9 senkrecht nach unten ragend angeordnet
ist. An die Strangpresse schließt sich eine Rinne 10 an, die zwei V-förmig zueinander
positionierte Innenwandungen 11 und 12 aufweist und eine Längskante 13 in der Rinne
10 bilden, die an der tiefsten Stelle der Rinne liegt. Die Rinne lagert z.B. mit Stützen
15 auf einer Platte 14.
[0011] Die Rinne 10 ist so vor dem Mundstück plaziert, daß die Spitze 9 des Mundstücks 6
etwas oberhalb der Längskante 13 und die Rinne 10 selbst in Strangbewegungsrichtung
sich erstreckend positioniert sind.
[0012] Die Innenwandungen 11 und 12 der Rinne 10 weisen zahlreiche kleine Öffnungen 16 auf
und sind Bestandteil eines Hohlkörpers mit Außenwandungen 17 und Längsrandwandungen
18 sowie Querrandwandungen 19. Mindestens eine Außenwandung 17 ist mit einer Anschlußöffnung
20 für den Anschluß einer Luftleitung 21 ausgerüstet.
[0013] In der Rinne 10 lagert ein frischer, abgelängter, im Querschnitt viereckiger Formkörper
22 schwebend auf einem Luftkissen. Das Luftkissen wird durch Preßluft gebildet, die
durch die Rohrleitung 21 und 21 a in den Hohlraum 23 des Rinnenhohlkörpers gedrückt
wird. Die Pfeile 24 verdeutlichen, daß die Luft aus den Öffnungen 16 der Innenwandungen
11, 12 austritt und unter den Außenflächen 25, 26 des Formkörpers 22 ein Luftkissen
bildet, dessen Dicke abhängig ist vom Eigengewicht des Formkörpers und dem dynamischen
Druck der aus den Öffnungen 16 austretenden Luft. Der Formkörper 22 wird dadurch in
der Rinne schwebend gelagert.
[0014] Zweckmäßigerweise ist die Raumform der Innenwandungen 11, 12 so ausgebildet, daß
der Formkörper 22 an den Außenflächen 25, 26 äquidistant umgeben wird, d.h., daß das
Luftkissen überall die gleiche Dicke hat. Dies gilt auch für andere Raumformen der
Formkörper. Die Erfindung zeigt somit einen Weg auf, wie ein frischer, keramischer
Rohling mit möglichst dünnen Wandungen gelagert werden kann, ohne daß er bei der Lagerung
unmittelbar nach dem Strangpressen unter der Wirkung des Eigengewichts zusammenfällt
bzw. durch sein Eigengewicht deformiert wird.
[0015] Nach der Erfindung werden die durch das Eigengewicht bei der Lagerung erzeugten Reaktionskräfte
so auf die Außenwandungen des Formkörpers
verteilt, daß die geringstmögliche Flächenpressung auftritt. Bei einem im Querschnitt
runden Formkörper würde die Rinne zylinderförmig ausgebildet sein und den Formkörper
zumindest auf einer Zylinderhälfte umgeben. Alle zwischen einem viereckigen und runden
bzw. ovalen Formkörper liegenden möglichen Formen können mit einer entsprechend geformten
Rinne auf einem Luftkissen gelagert werden, das den Formkörper vorzugsweise hälftig
umgibt, d.h. möglichst auf die Hälfte seiner Mantelfläche einwirkt. Die Lagerung des
Formkörpers auf dem Luftkissen erfolgt solange, bis die Masse ausreichend angesteift
ist und ohne weiteres gehandhabt werden kann. Zu diesem Zweck kann die Rinne (10)
beliebig lang sein; sie kann in verschiedene Segmente unterteilt sein, in denen die
Luft unabhängig voneinander aufgegeben werden kann. Darüber hinaus kann die Luft in
den einzelnen Segmenten mit unterschiedlichen Mengen, Temperaturen, Drücken und Geschwindgkeiten
aufgegeben werden. Der aus dem Mundstück 6 austretende Strang wird unmittelbar auf
das Luftkissen geschoben, auf dem er berührungsfrei vorgeschoben wird. Insofern können
auch keine Reibungskräfte auftreten, die zu Deformationen führen können.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind insbesondere
anwendbar, bzw. verwendbar zur Herstellung von Wabenkatalysatoren, deren offene Frontalfläche
mehr als 80 % der gesamten Frontalfläche beträgt und vorzugsweise zwischen 80 und
90 % liegt und die Zellenwanddicken aufweisen vorzugsweise zwischen 0,6 und 1,2 mm.
Diese Wabenkörper können mit im Querschnitt quadratischen Kanälen ausgebildet sein,
wobei das Verhältnis zwischen der Wanddicke und der Kantenlänge vorzugsweise 1 : 7
bis 1 : 14, insbesondere 1 : 8 bis 1 : 12, beträgt. Die Wabenkörper sind im Querschnitt
vorzugsweise rechteckig ausgebildet und vorzugsweise 300 bis 1200 mm oder sogar bis
2000 mm lang und weisen eine Kantenlänge von vorzugsweise 100 bis 300 mm auf. Beispielsweise
bestehen die Wabenkörper aus Cordierit und/oder Mullit und/oder Steinzeug und/oder
Aluminiumoxid und tragen auf den Oberflächen und/oder beinhalten im Scherben eine
katalytisch wirksame Substanz.
[0017] Bei der Herstellung solcher Wabenkatalysatoren werden die Bestandteile der keramischen
Masse auf Korngrößen unter 0,18 mm vermahlen oder entsprechend feine Rohstoffe verwendet.
Außerdem wird ein ungewöhnlich hoher Bildsamkeitswert der Masse nach Pfefferkorn zwischen
25 und 27 eingestellt. Ein mit derart dünnen Wandungen von 0,4 bis 1,2 mm, vorzugsweise
0,5 bis 0,8 mm Dicke stranggepreßter relativ großer Wabenkörperrohling mit Längen
von über 1000 mm und Querschnittsflächen über 100 cm² ist sehr schwer und kann mit
herkömmlichen Mitteln nicht ohne Gefahr von Deformierungen, insbesondere durch Eigengewicht
verursacht, gelagert bzw. transportiert werden.
[0018] Nach der Erfindung wird ein Luftkissen verwendet, das einen im Querschnitt viereckigen
Formkörper auf zwei benachbarten Seitenflächen, vorzugsweise vollflächig, umgibt,
wobei der Formkörper, mit einer Längskante senkrecht nach unten weisend, auf dem Luftkissen
schwebend lagert. Bei einem runden Formkörper wird vorzugsweise ein Luftkissen verwendet,
das, den Formkörper im Querschnitt betrachtet, mindestens einen Viertelkreisbogen
bis zu einem Halbkreisbogen umgibt. Die Luftkissenfläche wird in jedem Fall so groß
gewählt, daß der aus der Presse fließende Strang getragen wird, ohne daß Deformationen
am Formkörper auftreten, d.h. das Gewicht des Formkörpers wird auf eine möglichst
große Luftkissenfläche verteilt. Zur Erzeugung des Luftkissens wird vorzugsweise eine
dem Formkörper entsprechend dimensionierte und raumformmäßig angepaßte Rinne verwendet,
die eine glatte, gelochte Oberfläche, vorzugsweise aus Metall, aufweist, wobei durch
die Löcher Luft in die Rinne gepreßt wird. Die Rinnenoberfläche ist so ausgelegt,
daß sie mindestens einen Teil der Unterflächen des Formkörpers umgibt und ein Luftkissen
von etwa 0,1 bis 3 mm zwischen der Wandung der Rinne und der Außenwan dungsflächen
des Formkörpers gebildet wird. Vorzugsweise beträgt die Dicke des Luftkissens etwa
1 bis 1,5 mm.
[0019] Wenn ein im Querschnitt viereckiger Formkörper, mit einer Längskante nach unten ragend,
gelagert wird, ist das Eigengewicht auf dem Luftkissen auf zwei Seitenflächen verteilt,
so daß auch Formkörper gelagert werden können, wenn sie auf einer Fläche lagern bzw.
ihr Gewicht auf nur einer Fläche wirksam würde, in sich zusammensacken würden. Die
gleiche Wirkung der Gewichtsverteilung ergibt sich bei der beschriebenen Unterstützung
eines im Querschnitt runden oder ovalen instabilen Wabenkörpers mit einem Luftkissen.
Vorteilhaft ist, die Außenwandung eines Formkörpers etwas dicker auszubilden als die
Zellenwandungen. Zweckmäßig ist ein Verhältnis der Dicke der Außenwandung zur Dicke
der Zellenwandungen von 1,05 : 2,5.
[0020] Ein keramischer Formkörper, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung herstellbar ist, ist in den Fig. 3 und 4 abgebildet.
[0021] Der in Fig. 3 gezeigte viereckige Formkörper 1 enthält eine Vielzahl von Kanälen
2 von quadratischem Querschnitt, die durch Zellenwände 3 voneinander getrennt sind.
Der Formkörper hat eine äußere Wand 4. Die Länge l kann bis zu 2000 mm betragen. Die
äußeren Abmessungen m und n eines solchen Formkörpers können 100 bis 300 mm betragen.
Die Formkörper werden mit einer Katalysatorsubstanz versehen. Sie können im Scherben
eine katalytisch wirkende Substanz enthalten und/oder nach dem Brennen des Scherbens
beschichtet oder getränkt werden. Sie werden in einer größeren Anzahl nebeneinander
sowie im Abstand hintereinander beispielsweise in einem Rauchgasstrom angeordnet,
so daß umweltschädliche Stoffe in unschädliche Stoffe umgewandelt werden können.
[0022] Der in Fig. 4 dargestellte Ausschnitt aus der Frontalfläche eines Wabenkatalysators
1 zeigt die Wanddicke k der Wände 3 zwischen den Kanälen 2 und die Kantenlänge q der
vorzugsweise quadratischen Kanäle. Das Verhältnis k : q kann erfindungsgemäß 1 : 7
bis 1 : 14 betragen. Die äußeren Wände 4 sind dicker als die Zellenwände 3 ausgeführt.
[0023] Bei sich etwa rechtwinklig kreuzenden inneren Zellenwänden erfolgt die Extrusion
auf das sich in der Rinne unter dem Formkörper bildende Luftkissen durch ein Mundstück
in einer Stellung, bei der die inneren Zellenwände mit der lotrechten Mittelebene
der Rinne jeweils einen Winkel von etwa 45° bilden. Hierdurch werden offenbar die
sich aus dem Eigengewicht der Masse ergebenden Kräfte seitlich bis an die durch das
Luftkissen unterstützten Seitenwände des Formkörpers verteilt und eine Deformation
sowohl der inneren, sehr dünnen Zellenwände als auch der nicht unterstützten oberen
Außenwände vermieden. Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Schlitze 7 des Mundstückes
6 zur Bildung von inneren Zellenwänden 3 (Fig. 4) wird daher auch bevorzugt, wenn
die Außenform des Formkörpers nicht viereckig ist.
[0024] Das sich zwischen den unteren Außenflächen 25, 26 des Formkörpers 22 und den Innenwandungen
11, 12 der Rinne aufbauende Luftkissen ermöglicht nicht nur berührungslosen Vorschub
und Lagerung eines noch nicht ausreichend angesteiften Formkörpers 22, sondern begünstigt
auch das Trocknen und Abkühlen dieser von Luft bestrichenen Außenflächen.
[0025] Die Länge der Rinne 10 kann so gewählt sein, daß in ihr mehrere nacheinander extrudierte
Formkörper 22 gelagert bzw. weitergeschoben werden können. Für eine schonende Abgabe
der Formkörper 22 kann wenigstens das den am meisten angesteiften Formkörper tragende
Teil oder Segment der Rinne 10 um eine parallel zur Längskante 13 z.B. an der Platte
14 angeordnete Achse 29 schwenkbar sein. Zur Abgabe wird auf die oberen Seiten des
Formkörpers 22 ein rinnenförmiges Trageblech aufgelegt. Durch Schwenken der Rinne
oder des Segments um etwa 180° nach unten wird der noch immer empfindliche Formkörper
auf das nicht dargestellte Trageblech übergeben und kann hierauf zum Trocknen gebracht
werden.
1. Verfahren zur Herstellung stranggepreßter, Hohlräume aufweisender keramischer Formkörper,
insbesondere als Katalysatorträger dienender Wabenkörper, bei dem zunächst eine bildsame
keramische Masse erzeugt, die bildsame Masse stranggepreßt, der Strang abgelängt und
die abgelängten Formkörper gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang
unmittelbar auf ein Luftkissen extrudiert wird, das sich in einer Rinne unter dem
Strang durch gegen den Strang ausströmende Luft aufbaut und die Formkörper nach dem
Abschneiden vom Strang auf dem Luftkissen schwebend in der Rinne verschoben und gelagert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung der Formkörper
auf dem Luftkissen solange erfolgt, bis die Masse ausreichend angesteift ist und die
Formkörper ohne weiteres gehandhabt werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wabenkörper mit
sich etwa rechtwinklig kreuzenden Zellenwänden in der Weise auf das Luftkissen in
der Rinne extrudiert wird, daß die Zellenwände sich in einem Winkel von etwa 45° zur
lotrechten Mittelebene der Rinne befinden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadürch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
eines viereckigen Formkörpers der Strang mit einer Längskante senkrecht nach unten
weisend stranggepreßt und mit dieser Kante nach unten weisend auf dem Luftkissen gelagert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strang
mit einer offenen Frontalfläche von mehr als 80 % der gesamten Frontalfläche extrudiert
wird, der quadratische Kanäle mit einem Verhältnis von Wanddicke zur Kantenlänge der
Kanalquerschnitte von 1 : 7 bis 1 : 14 aufweist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit
einer Strangpresse, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar dem Mundstück der Strangpresse
nachfolgend eine Rinne (10) angeordnet ist, die sich in Strangbewegungsrichtung erstreckt,
daß in die Innenwandungen (11, 12) der Rinne (10) zahlreiche kleine Öffnungen (16)
eingebracht sind, daß die Innenwandungen (11, 12) Bestandteil eines Rinnenhohlkörpers
mit Außenwandungen (17) und Längsrandwandungen (18) sowie Querrandwandungen (19) sind
und daß mindestens eine der Außenwandungen (17) mit einer Anschlußöffnung (29) ausgerüstet
ist, die zu einem Preßluftsystem (21a) gehört.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandungen (11,
12) so ausgebildet sind, daß ein Formkörper (22) an seinen Außenflächen (25, 26) äquidistant
von den Innenwandungen (11, 12) umgeben wird und im Zwischenraum ein 0,1 bis 3 mm
dickes Luftkissen vorhanden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandungen
(11, 12) V-förmig zueinander positioniert sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne
(10) die Formkörper (22) zu einem Drittel bis hälftig auf den unteren Außenflächen
umgibt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rinne (10) in verschiedene Segmente unterteilt ist, in denen die Luft unabhängig voneinander
aufgegeben wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft in den einzelnen
Segmenten mit unterschiedlichen Temperaturen, Mengen, Drücken und Geschwindigkeiten
aufgegeben wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Segment der Rinne (10) um eine zu ihrem Längsrand (13) parallele Achse (29) um etwa
180°nach unten schwenkbar ist.