(19)
(11) EP 0 261 298 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.03.1988  Patentblatt  1988/13

(21) Anmeldenummer: 87101157.3

(22) Anmeldetag:  28.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.09.1986 AT 2586/86

(71) Anmelder: EVVA - Werk Spezialerzeugung von Zylinder-und Sicherheitsschlössern Gesellschaft m.b.H. & Co. Kommanditgesellschaft
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Prunbauer, Kurt
    A-3130 Herzogenburg (AT)

(74) Vertreter: Puchberger, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Georg Puchberger Dipl.-Ing. Rolf Puchberger Dipl.-Ing. Peter Puchberger Singerstrasse 13
1011 Wien
1011 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Profilanordnung für Flachschlüssel für Zylinderschlösser


    (57) Die Erfindung betrifft eine Profilanordnung für Flachschlüssel für Zylinderschlösser, wobei in einem Profilquerschnittsraster Zeilen vorgesehen sind, in denen wahlweise Längsnuten in das Schlüsselma­terial eingearbeitet sind.
    Die Erfindung ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Zeilen eine Längsnutanordnung vorgesehen ist, die einem der folgenden drei Nuttypen entspricht:
    A: eine Nut (31) ausgehend von der linken Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene (30) des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt; B: eine Nut (32) ausgehend von der rechten Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene (30) des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt; C: je eine Nut (33) an der linken und rechten Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der einzelnen Nuten zur Längsmittelebene (30) des Schlüs­sels hin unter Bestehenlassen einer für die Schlüsselfestigkeit ge­nügenden Materialstärke zwischen den Nuten und bei nachträglicher Einarbeitung einer Nut gemäß den Typen A oder B einer für die Schlüs­selfestigkeit nicht genügenden Materialstärke zwischen den Nuten er­streckt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Profilanordnung für Flachschlüssel für Zylinderschlösser, wobei in einem Profilquerschnittraster Zeilen vorgesehen sind, in denen wahlweise Längsnuten in das Schlüsselma­terial eingearbeitet sind. Weiters betrifft die Erfindung der ge­nannten Profilanordnung entsprechende Flachschlüssel und Zylinder­schlösser.

    [0002] Für die gewerbliche Herstellung von Flachschlüsseln für Zylinder­schlösser ist es notwendig, die Profilierung der Schlüsselflachsei­ten nach einem gewissen System auszubilden. Bei verschiedenen Schlüsseln ist es oft gewünscht, daß sie auch verschiedene Profilie­rungen tragen, damit sie nicht in andere Zylinderschlösser des gleichen Profilsystems eingesteckt werden können.

    [0003] Andererseits besteht aus Kostengründen die Notwendigkeit, die ma­schinelle Umstellung für die Erzeugung verschiedener Schlüsselpro­file möglichst einfach und kostengünstig zu gestalten. Es sollen also möglichst wenig verschiedene Profilelemente zur Verwendung kommen.

    [0004] Gemäß vorliegender Erfindung ist die Profilanordnung dadurch ge­kennzeichnet, daß in jeder der Zeilen eine Längsnutanordnung vorge­sehen ist, die einem der folgenden drei Nuttypen entspricht:

    A: eine Nut ausgehend von der linken Flachseite des Schlüssels, wo­bei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt;

    B: eine Nut ausgehend von der rechten Flachseite des Schlüssels, wo­ bei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt;

    C: je eine Nut an der linken und rechten Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der einzelnen Nuten zur Längsmittelebene des Schlüssels hin unter Bestehenlassen einer für die Schlüsselfestig­keit genügenden Materialstärke zwischen den Nuten und bei nachträg­licher Einarbeitung einer Nut gemäß den Typen A oder B einer für die Schlüsselfestigkeit nicht genügenden Materialstärke zwischen den Nu­ten erstreckt.

    Die erfindungsgemäßen Flachschlüssel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Profilanordnung mit den oben genannten Merkmalen auf­weisen. Die erfindungsgemäßen Zylinderschlösser sind dadurch ge­kennzeichnet, daß der Schlüsselkanal eine Profilanordnung mit den genannten Merkmalen aufweist, wobei anstelle der Nuten analog ge­formte und diese eingreifende Rippen vorgesehen sind.

    [0005] Weitere erfindungsgemäße Merkmale sind den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.

    [0006] Im folgenden wird der Stand der Technik anhand der Fig. 1 bis 3 und die Erfindung anhand der Fig. 4 bis 12 näher erläutert. Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines Flachschlüssels mit Nuten an einer Flachseite des Schlüssels. Die folgenden Fig. 2 bis 12 zeigen schematische Schnittdarstellungen gemäß der Schnittlinie I-I. Die Fig. 2 und 3 zeigen schematisch zwei bekannte Profilanordnungen bzw. Profilsysteme. Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Profilquer­schnittsraster und Fig. 5 die drei grundsätzlichen Nuttypen A, B und C. Die Fig. 6, 7 zeigen zwei verschiedene Profilausführungen nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Fig. 8 und 9 zei­gen schematisch die Profilsystematik für die möglichen Nutanordnun­gen in jeweils einer Zeile des Profilquerschnittsrasters. Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Flach­schlüssel, wobei in Fig. 12 zusätzlich die Profilausbildung des zugehörigen Schlüsselkanals eingezeichnet ist.

    [0007] Fig. 1 zeigt einen üblichen Flachschlüssel in Seitenansicht. Von der Schlüsselreide 1 erstrecken sich in bekannter Weise Längsnuten bis zur Schlüsselspitze 2. Die Nuten sind an beiden Flachseiten vor­gesehen und entsprechend der gewünschten Variation über die Höhe 3 des Schlüsselprofils verteilt. Die Einschnitte 4 wirken in bekannter Weise mit hier nicht dargestellten Zuhaltungsstiften des zugehörigen Zylinderschlosses zusammen. Die Anzahl der Einschnitte 4 kann belie­big gewählt werden, bewegt sich aber zumeist zwischen drei und sieben Einschnitten.

    [0008] Bisher wurden Profilsysteme vorgeschlagen, wie z.B. in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Das Profilquerschnittsraster gemäß Fig. 2 sieht auf der linken Schlüsselseite Profilelemente 5 bis 11 und auf der rech­ten Schlüsselseite Profilelemente 12 bis 18 vor, die je nach ge­wünschter Variation aus dem Schlüsselmaterial ausgefräst werden kön­nen. Ein so hergestellter Schlüssel,bei dem die Profilelemente 6, 9, 11, 14 und 16 ausgefräst wurden, ist in dem Profilquerschnittsraster mit starker Linie ausgezogen.

    [0009] Bei einem anderen bekannten Profilsystem gemäß Fig. 3 wird analog vorgegangen, indem z.B. die Profilelemente 19, 21 und 24 ausgefräst sind.

    [0010] Alle diese bekannten Profiltypen bzw. Profilsysteme weisen Nachteile auf. Einmal ist es relativ leicht möglich, aus einem bestimmten Pro­fil durch Abfräsen ein anderes Profil des gleichen Profilsystems herzustellen, das dann entsprechende andere Schlösser sperren kann. Wird z.B. in den stark ausgezogenen Schlüssel gemäß Fig. 2 nachträg­lich das Profilelement 7 weggenommen, wobei die entstehende Nut die beiden Profilelemente 6 und 7 umfaßt, wird ein voll funktionsfähiger neuer Schlüssel hergestellt, der dem gleichen Profilsystem ent­spricht und alle zugehörigen Schlösser sperren kann. Auch bei dem in Fig. 3 mit starker Linie eingezeichneten Schlüssel kann z.B. durch Wegnahme des Profilelementes 22 ein geänderter,voll funktionsfähiger Schlüssel gebildet werden. Solche Profiländerungen sind für ent­ sprechend ausgerüstete Betriebe keine Schwierigkeit, und ein Miß­brauch ist dadurch leicht möglich.

    [0011] Weiters haben alle bekannten derartigen Profilsysteme den Nachteil, daß es relativ einfach ist - soferne die Profilsystematik bekannt ist - einen übergeordneten Schlüssel herzustellen, der praktisch in alle Schlösser oder Gruppen von Schössern nach diesem Profilsystem paßt. Bei der Profilsystematik Fig. 3 geschieht dies z.B. dadurch, daß der Nachschlüssel Nuten erhält, bei denen alle Felder 19 bis 24 ausgefräst sind. Wird ein solcher Schlüssel zur Verfügung gestellt, werden alle der Sicherheit dienenden Profilunterschiede zunichte ge­macht.

    [0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nach­teile zu beseitigen und eine Profilanordnung vorzusehen, welche die Herstellung von Einzelschlüsseln, also von Unikaten, gestattet, so­mit von Schlüsseln, die miteinander in keinerlei hierarchischem Zu­sammenhang stehen. Bei solchen Unikaten ist es nicht möglich, durch Nachbearbeitung das eine Profil in ein anderes Profil des gleichen Profilsystems überzuführen. Diese Aufgabe wird von der erfindungsge­mäßen Profilanordnung gelöst.

    [0013] Die Erfindung geht von einem Raster des Schlüsselquerschnitts aus, der in mehrere Zeilen 25 bis 29 gegliedert ist, Fig. 4. Jede dieser Zeilen kann mit einem der drei Profiltypen versehen werden, die in Fig. 5 mit A, B und C bezeichnet sind. Die Längsmittelebene des Schlüssels ist jeweils mit 30 bezeichnet.

    [0014] Die Profiltype A weist eine verhältnismäßig tiefe Nut 31 auf, die von der linken Schlüsselflachseite ausgeht und über die Längsmittel­ebene 30 ragt. Die rechte Flachseite bleibt voll.

    [0015] Die Profiltype B weist ebenfalls eine verhältnismäßig tiefe Nut 32 auf, die sich von der rechten Schlüsselseite über die Längsmittel­ebene 30 erstreckt. Die linke Flachseite bleibt voll.

    [0016] Die Profiltype C weist an beiden Flachseiten verhältnismäßig flache Nuten 33 auf.

    [0017] Alle drei Profiltypen A, B und C weisen Nuten mit derartiger Dimen­sion auf, daß das verbleibende Schlüsselmaterial genügend stark ist, um einen stabilen Schlüssel zu gewährleisten. Die genaue Querschnitts­form der einzelnen Profiltypen ist für das grundsätzliche System an und für sich unerheblich. Durch Wahl verschiedener Profilformen kann die Zahl der Profilvariationen noch erhöht werden.

    [0018] Die Profiltypen A, B und C können beliebig über die Schlüsselhöhe innerhalb des Rasters Fig. 4 angeordnet werden. So ist es auch mög­lich, nur den Profiltyp A oder B oder C beliebige Kombinationen vorzusehen.

    [0019] In den Fig. 6, 7 sind beispielsweise zwei verschiedene so ausge­bildete Profile dargestellt. Fig. 6 zeigt die Profilfolge B-B-C-A-C und Fig. 7 einen Schlüssel mit der Profilfolge A-B-A-C-A. Sieht man sich diese Schlüsselprofile an, so erkennt man deutlich, daß es nicht möglich ist, irgendeines der Profilelemente durch Wegnahme von Schlüsselmaterial so umzuarbeiten, daß dadurch ein Profilele­ment einer anderen Profiltype entsteht, die einen gebrauchsfähigen Schlüssel ergibt. In Fig. 6 sind strichliert derartige nicht aus­führbare Möglichkeiten eingezeichnet. Bei allen diesen Möglichkei­ten bricht der Schlüssel entlang der Nuten auseinander und wird dadurch gebrauchsunfähig. In der ersten Spalte Fig. 6 würde das zu­sätzliche Einfräsen einer Nut A mit der bestehenden Nut B überlap­pen und den Schlüssel der Länge nach auftrennen. In der zweiten Spalte würde das Einfräsen des linken Teils der Nuttype C eine so geringe Wandstärke bis zur bestehenden Nut B ergeben, daß der Schlüssel an dieser Stelle bricht. Auch die Umarbeitung eines Profil­typs C (dritte Spalte in Fig. 6) würde eine zu geringe Schlüssel­wandstärke ergeben und den Schlüssel gebrauchsunfähig machen.

    [0020] Die Fig. 8 und 9 zeigen in vergrößertem Maßstab alle möglichen Profilelemente einer bevorzugten Ausführungsform in einer Raster­zeile eingezeichnet. In der Praxis kann am Schlüssel jede dieser Nuttypen nur in einer eigenen Zeile des Profilquerschnittrasters ausgebildet sein.

    [0021] Anders als bei den zuvor gezeigten Ausführungen Fig. 5 bis 7 sind die einzuarbeitenden Nuten hier innerhalb jeder Zeile unsymmetrisch zur Zeilensymmetrieebene 34 angeordnet. Die Ausführung Fig. 9 ist um die Ebene 34 spiegelbildlich zur Ausführung Fig. 8. An einem Schlüssel können beide Symmetrievariationen vorhanden sein, wie in den Fig. 11 und 12 ersichtlich ist.

    [0022] In Fig. 8 besteht die Zeile aus einer oberen und unteren Begrenzungs­linie 35, 36. Die linken und rechten Begrenzungslinien entsprechen den Schlüsselflachseiten 37, 38. Innerhalb des so gebildeten Recht­ecks sind zwei Diagonalen möglich, wobei die Ausführung Fig. 8 die Diagonale 39 von links oben nach rechts unten als Konstruktions­linie benutzt, während bei der Ausführung gemäß Fig. 9 die Diago­nale 40 von rechts oben nach links unten verläuft.

    [0023] In Fig. 8 verläuft bei dem Nutentyp A die obere Nutenflanke 41 in der Zeilendiagonale 39. Soll eine Nut der Type B vorgesehen werden, die sich von der rechten Flachschlüsselseite 38 erstreckt, ist es die untere Nutenflanke 42, die in oder annähernd in der Zeilendia­gonale 39 liegt.

    [0024] Beide Nuten A und B weisen eine Tiefe auf, die über die Längsmittel­ebene 30 des Schlüssels reicht. Damit kann in Zusammenwirken mit gleichartigen Profilelementen anderer Zeilen ein sogen. überlapptes Profil erzielt werden, was die Nachsperrsicherheit in an sich be­kannter Weise erhöht.

    [0025] Die strichlierten Linien 43, 44 sind die Begrenzungslinien der Nu­ten gemäß Typ C in Fig. 8. Wie man sieht, entspricht die Form der flachen Nuten des Typs C genau der Form der Nuten des Typs A und B, wobei nur die Tiefe der Nut verkürzt ist.

    [0026] Die Ausbildung gemäß Fig. 9 versteht sich anhand der Erläuterung zu Fig. 8 von selbst. Die Nutentypen sind mit A1, B1 und C1 be­zeichnet.

    [0027] In Hinblick auf die obigen Ausführungen wird nochmals hervorgehoben, daß am Schlüssel innerhalb einer Zeile immer nur eine der Nuten­typen A, B oder C bzw. A1, B1 oder C1 angeordnet sein kann. Über die verschiedenen Zeilen entlang der Höhe eines Schlüssels können die verschiedenen Profiltypen Fig. 8, 9 aber beliebig miteinander kombiniert sein.

    [0028] Durch die asymmetrische Anordnung der Nuten innnerhalb einer Zeile wird die Variationsmöglichkeit erheblich vergrößert, da die spiegel­bildliche Verwendung möglich ist. Dabei ist gewährleistet, daß sich die einzelnen Schlüsselprofile stark genug voneinander unterschei­den, um Fehlsperrungen zu vermeiden.

    [0029] Die Fig. 10 bis 12 zeigen beispielsweise drei verschiedene Schlüs­selquerschnitte mit Profilanordnungen gemäß vorliegender Erfindung. Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß keines dieser Schlüsselpro­file durch irgendeine spanabhebende Nachbearbeitung in ein anderes Profil der gleichen Profilsystematik übergeführt werden kann, ohne auseinanderzubrechen.

    [0030] Die einzelnen Profilzeilen sind voneinander durch Zeilenzwischen­räume 45 getrennt, um zwischen den Nuten als Profilelemente genügend Schlüsselmaterial für die so stehenbleibenden Rippen vorzusehen. Ab der zweiten Zeile verlaufen die Schlüsselflachseiten 37, 38 schräg in Richtung zur Längsmittelebene des Schlüssels, wodurch ein sogen. konisches Profil vorgesehen wird.

    [0031] Die Höhe der einzelnen Zeilen kann entlang einer Schlüsselhöhe va­riieren und z.B. zur Schlüsselbrust hin abnehmen.

    [0032] In den Fig. 5 bis 12 sind durchwegs Schlüsselprofile im Quer­schnitt eingezeichnet. Es versteht sich von selbst, daß derartige Profile sowohl am fertigen Schlüssel als auch am Schlüsselrohling vorgesehen werden, wobei aus dem Schlüsselrohling durch Einfräsen von Nuten für die Stiftzuhaltungen erst der fertige Schlüssel her­gestellt wird. Die Ausbildung der Schlüsselkanalprofile zugehöri­ger Schlösser muß ebenfalls analog erfolgen, wie dies für den Fach­mann selbstverständlich ist. Die Profilanordnung gemäß vorliegen­der Erfindung betrifft somit in gleicher Weise Flachschlüssel, Schlüsselrohling und Schloßprofil.

    [0033] In Fig. 12 ist der Schlüssel 46 in den zugehörigen Schlüsselkanal 47 eines zugehörigen, aber nicht weiter dargestellten Schlosses ge­steckt eingezeichnet. Einer Nut im Schlüssel entspricht dabei je­weils eine entsprechend ausgebildete Rippe des Schlüsselkanals.

    [0034] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt darin, daß eine große Zahl von Einzelschlüsseln (Unikaten) systema­tisch hergestellt werden kann. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 7 bis 11 sind dies etwa 750 Schlüsselprofile, die sich vonein­ander in erheblichem Umfang unterscheiden, wobei nämlich der ge­ringste Unterschied zwischen zwei Schlüsselprofilen einen genügend großen Querschnitt aufweist, sodaß eine hohe Sperrsicherheit vor­liegt. Bisher bekannte Schlüsselprofile mußten mit etwa 60 Unikat­profilen auskommen. Die genannten 750 Schlüsselprofile können bei Verwendung von mehr Zeilen weiterhin vermehrt werden.

    [0035] Weiters wird auf den Vorteil hingewiesen, daß zu keiner der erfin­dungsgemäßen Profilanordnungen ein übergeordneter Schlüssel herge­stellt werden kann und daß die einzelnen Unikatschlüssel nicht in andere Schlüssel des gleichen Profilsystems übergeführt werden kön­nen.

    [0036] Die Darstellungen in den Zeichnungen sind rein schematisch gehalten. In der Praxis kann die Schlüsselquerschnittsform den Anforderungen entsprechend abgeändert sein. So wird z.B. der Schlüsselrücken 48 (Fig. 1 und 10 bis 12) dem Radius des Zylinderkerns angepaßt, d.h. im Querschnitt gebogen sein. Im Bereich der Schlüsselbrust (Bezugs­zeichen 49 in Fig. 1 und Fig. 10) liegen die Einschnitte 4 für die Stiftzuhaltungen, sodaß an den Stellen dieser Einschnitte je nach Einschnittiefe die Rippen und Nuten des Schlüsselprofils wegfallen.


    Ansprüche

    1. Profilanordnung für Flachschlüssel für Zylinderschlösser, wobei in einem Profilquerschnittsraster Zeilen vorgesehen sind, in denen wahlweise Längsnuten in das Schlüsselmaterial eingearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Zeilen eine Längsnutanord­nung vorgesehen ist, die einem der folgenden drei Nuttypen ent­spricht:

    A: eine Nut (31) ausgehend von der linken Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene (30) des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt;

    B: eine Nut (32) ausgehend von der rechten Flachseite des Schlüssels, wobei sich die Tiefe der Nut zumindest bis zur Längsmittelebene (30) des Schlüssels und bevorzugt darüber hinaus erstreckt;

    C: je eine Nut (33) an der linken und rechten Flachseite des Schlüs­sels, wobei sich die Tiefe der einzelnen Nuten zur Längsmittel­ebene (30) des Schlüssels hin unter Bestehenlassen einer für die Schlüsselfestigkeit genügenden Materialstärke zwischen den Nuten und bei nachträglicher Einarbeitung einer Nut gemäß den Typen A oder B einer für die Schlüsselfestigkeit nicht genügenden Mate­rialstärke zwischen den Nuten erstreckt.


     
    2. Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur Längsnutanordnungen der Type A vorgesehen sind.
     
    3. Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur Längsnutanordnungen der Type B vorgesehen sind.
     
    4. Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur Längsnutanordnungen der Type C vorgesehen sind.
     
    5. Profilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Längsnutanordnungen der Typen A, B und C beliebig miteinander kom­biniert sind.
     
    6. Profilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Längsnutanordnungen der Typen A, B und C durch Wahl verschiedener Profilformen variierbar sind, um so die Zahl der Profilvariationen zu erhöhen.
     
    7. Profilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß je­de Längsnutanordnung A, B und/oder C bezüglich der Zeilensymmetrie­ebene (34) unsymmetrisch ist und eine Variation durch Drehung um diese Zeilensymmetrieebene gebildet ist (Fig. 8, 9).
     
    8. Profilanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Symmetrielage der Variation, die obere oder untere Nutenflanke jeder Nut (A, B, C; A1, B1, C1) in oder annähernd in einer der Zei­lendiagonalen (39, 40) liegt.
     
    9. Profilanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten des Typs C der Form der Nuten des Typs A oder B bzw. deren Symmetrievariation entsprechen, wobei die Tiefe der Nut verkürzt ist.
     
    10. Profilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeilenhöhe mit der Schlüsselhöhe variiert.
     
    11. Profilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachseiten (37, 38) des Schlüssels zumin­dest teilweise zur Schlüsselbrust (49) hin schräg zur Längsmittel­ebene (30) des Schlüssels verlaufen (konisches Profil).
     
    12. Flachschlüssel für Zylinderschlösser, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Profilanordnung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 aufweist.
     
    13. Zylinderschloß mit einem profilierten Schlüsselkanal, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüsselkanal eine Profilanordnung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 aufweist, wobei anstelle der Nuten analog geformte und in diese eingreifende Rippen vor­gesehen sind.
     




    Zeichnung