[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Komprimieren und selbsttätigen
Einführen eines textilen Faserbands in einen Förderspalt, insbesondere einen Walzenspalt,
mit einem Transportkanal, einem Strömungserzeuger zum Ausbilden eines Gasstroms im
Transportkanal, und einem sich an den Transportkanal anschließenden Einführmundstück,
das einen mit dem Transportkanal fluchtenden, sich in Strömungsrichtung verjüngenden
Mundstückskanal sowie im Mündungsbereich wenigstens eine seitliche schlitzartige öffnung
für das Abströmen des Gasstroms aus dem Mundstückskanal aufweist.
[0002] Aus der US-A 4 318 206 (Fig. 3) ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei der
in das Mundstück eine Serie von Schlitzen eingeschnitten ist, die in zur Transportrichtung
senkrechten Ebenen liegen. Diese Schlitze verlaufen also quer zur Längsrichtung des
Mundstückskanals und bilden in diesem über etwas mehr als die Hälfte seines Umfangs
eine Art Schlitzgitter aus, durch das das Transportgas seitlich entweichen kann. Die
Mündung des Mundstückskanals ist bei der bekannten Vorrichtung als ebene, kreisförmige
Öffnung ohne Anpassung an die Kontur der den Förderspalt begrenzenden Walzen ausgebildet.
An den Rändern der quer zur Transportrichtung verlaufenden Schlitze bleiben Fasern
hängen. Die enge kreisförmige Mündung bildet in Verbindung mit den quer verlaufenden
Schlitzen ein für unvermeidbare Verdickungen des Faserbands unüberwindliches Hindernis.
Dadurch kann es, bei ungünstigen Eigenschaften des Faserbandes, bei der bekannten
Vorrichtung zu Verstopfungen des Mundstücks kommen, die ein zuverlässiges, selbsttätiges
Einführen des Faserbandes in den Fördespalt und ein gleichmäßiges Komprimieren des
Bandes verhindern.
[0003] Aus der US-A 4 318 206 (Fig. 1 und 2) ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei der
der Mundstückskanal sich in Transportrichtung nicht verjüngt, sondern lediglich den
Transportkanal fortsetzt. Im Mundstücksbereich weist dieser Kanal rings um seinen
Umfang Reihen von Bohrungen auf, durch die das Transportgas entweichen kann. Die stirnseitige
Kontur des Mundstückes ist bei dieser Ausführungsform in geringem Maß an die Kontur
der den Förderspalt bildenden Walzen angepaßt. Da hier der Mundstückskanal genauso
weit ist wie der Transportkanal, so daß das Faserband in keiner Weise komprimiert
wird, ist ein zuverlässiges Einführen des großdurchmeßrigen Faserbandes in den Walzenspalt
nicht störungsfrei durchführbar. Dies um so mehr, als das Faserband durch das nach
allen Richtungen abströmende Transportgas aufgebauscht wird und an seinem Umfang an
den Rändern der Löcher hängen bleibt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung so auszugestalten, daß mit ihr ein störungsfreies selbsttätiges Einführen
eines textilen Faserbands in einen Förderspalt bei gleichzeitigem Komprimieren des
Faserbands möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Öffnung als sich von der
Mündung des Mundstückskanals in dessen Längsrichtung in einer zur Ebene des Förderspalts
im wesentlichen senkrechten Ebene erstreckender Längsspalt ausgebildet ist, und daß
die mündungsseitige Kontur des Einführmundstücks beiderseits des Längsspalts der Kontur
der den Förderspalt bildenden Bauteile, insbesondere Walzen, angeglichen ist.
[0006] Die Ausbildung des Abströmweges für das Transportgas als in Transportrichtung verlaufender
Längsspalt hat den Vorteil, daß keine quer zur Transportrichtung verlaufenden Widerstände
die Bewegung der textilen Fasern hemmen. Unwermeidbare Verdickungen im Faserband können
sich radial in den Längsspalt ausdehnen, ohne zu einer Verstopfung des Mundstückskanals
zu führen. Trotzdem wird das Faserband zuverlässig komprimiert, weil an der Mündung
das Faserband in der Ebene des Fördersp alts durch die Seitenwände
des Förderspalts bzw. den Mundstückskanal und in der Ebene senkrecht hierzu durch
die in die Mundstückskontur eingreifende Kontur de den Förderspalt bildenden Bauteile,
insbesondere der Preßwalzen, begrenzt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährt
daher einerseits dem Faserband eine gewisse Freiheit zur radialen Ausdehnung, um dadurch
Verstopfungen zu vermeiden; andererseits sorgt sie aber unmittelbar am Eintritt in
den Förderspalt für eine zuverlässige Kompression des Bandes. Wenn durch den Längsspalt
unbeabsichtigt Fasern zur Seite austreten, w erden sie durch die in Förderrichtung
laufenden Oberflächen der Preßwalzen umgehend erfaßt und wieder in das Faserband eingeführt.
Besonders wichtig sind die beschriebenen Wirkungen am Anfang des Faserbands, wo dieses
häufig aus einzelnen Stücken besteht. Diese stauen sich im Bereich der Mündung, können
sich aber setilich in den Längsschlitz ausdehnen und werden von den Walzen erfaßt,
sobald sich genügend Fasermaterial angestaut hat. Dadurch ist ein störungsfreies Einfädeln
des Faserbandanfangs möglich. Für diese Anwendung ist die Erfindung in erster Linie
bestimmt.
[0007] Wenn der Förderspalt durch ein Walzenpaar gebildet wird, ist zweckmäßigerweise jeweils
beiderseits der Ebene des Förderspalts ein Längsspalt vorgesehen. Das Band kann sich
dadurch quer zum Förderspalt in beiden Richtungen ausdehnen und wird trotzdem an der
Mündung entgegen diesen beiden Ausdehnungsrichtungen zusammengedrückt.
[0008] Wird dagegen der Förderspalt durch eine Walze und einen feststehenden Gegenkörper
gebildet, dann ist der Längsspalt zweckmäßigerweise nur walzenseitig im Einführmundstück
vorgesehen.
[0009] Vorteilhafterweise endet der einen kreisförmigen Querschnitt aufweisende Mundstückskanal
in einem kleinen Abstand vor der Mündung und ist mit dieser allein durch den zugleich
die Mündung bildenden Längsspalt verbunden, wobei die Breite des Längsspalt geringer
ist als der Durchmesser des letzten Abschnitts des Mundstückskanals. Bei dieser Ausbildung
definiert der Längsspalt die Breite des Faserbandes parallel zur Ebene des Förderspalts,
wobei der Längsspalt in dieser Ebene das Faserband beim Austritt aus dem Mundstückskanal
komprimiert, während die Kompression in der dazu senkrechten Ebene anschließend von
den den Förderspalt bildenden Bauteilen übernommen wird.
[0010] Güngstig ist es, wenn der Längsspalt, in Transportrichtung gesehen, einen radial
frei mündenden Anfangsabschnitt aufweist. Da die Kontur des Mundstücks im Bereich
des Längsspaltes der Kontur der den Förderspalt bildenden Teile angepaßt ist, gewährleistet
ein radial frei mündender Anfangsabschnitt des Längsspaltes ein ungehindertes Abströmen
des Transportgases.
[0011] Die Breite des Längsspaltes kann in Millimetern in der Größenordnung des Grammgewichts
des Faserbands pro Meter liegen, so daß bei einem Faserband von 5 g/m die Breite des
Längsspalts ca. 3 - 5 mm, vorzugsweise 4 mm, beträgt.
[0012] Im Mundstückskanal hat sich eine stufenweise Verjüngung in Richtung auf die Mündung
zu als günstig erwiesen. Dagegen verjüngt sich der Transportkanal in Richtung auf
den Mundstückskanal zweckmäßigerweise konisch.
[0013] Bei der bekannten Vorrichtung nach der US-A 4 318 206 ist der Strömungserzeuger ein
Sauggebläse, das Luft aus einem das Einführungsmundstück umgebenden, geschlossenen
Raum absaugt, so daß die Luft durch den Transportkanal nachgesaugt wird. Wahlweise
kann auch an einer nicht näher angegebenen Stelle im Transportkanal ein Luftinjektor
vorgesehen sein.
[0014] Es hat sich jedoch gezeigt, daß es für das zuverlässige Einführen des Faserbands
in den Förderspalt besonders günstig ist, den Strömungserzeuger als einen dem Mundstückskanal
unmittelbar vorgeschalteten Gasinjektor auszubilden. Diese Maßnahme erweist sich auch
unabhängig von der Ausbildung der Abströmöffnung als Längsspalt als zweckmäßig, so
daß hierfür unabhängiger Schutz beansprucht wird.
[0015] Vorzugsweise hat der Gasinjektor einen sich in Fließrich tung
konisch verjüngenden, den Transportkanal umgebenden Ringkanal, der in den Mundstückskanal
mündet. Dadurch wird ein konzentrierter Gasstrom erzeugt, der das Faserband durch
die Mündung des Einführmundstücks hindurch zuverlässig in den Förderspalt hineintreibt.
[0016] Ein besonders hohes Maß an Zuverlässigkeit der Vorrichtung wird erreicht, wenn dem
Gasinjektor eine Drallvorrichtung zugeordnet ist. Dadurch wird der Bandanfang automatisch
zugespitzt.
[0017] Vorzugsweise besteht die Drallvorrichtung aus Drallnuten im Ringkanal.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich im besonderer Weise zur Anbringung an
dem Ende eines in eine Kanne mündenden Auslaufkrümmers eines Drehtellers. Hierdurch
wird eine saubere und platzsparende Ablage eines Faserbandes in der Kanne erreicht,
wobei das Faserband besonders schonend behandelt wird.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Ebene des Förderspalts
quer zur Transportrichtung, teilweise im Längsschnitt;
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung senkrecht zur Ebene des Förderspalts,
ebenfalls quer zur Förderrichtung, im teilweisen Längsschnitt entsprechend der Schnittlinie
II-II in Fig. 1, in gegenüber Fig. 1 verkleinertem Maßstab;
Fig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 in richtung auf die
Mündung;
Fig. 4 einen Längsschnitt senkrecht zur Ebene des Förderspalts durch eine gegenüber
den Fig. 1 - 3 abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 5 einen senkrecht zur Ebene des Förderspalts gelegten Vertikalschnitt durch eine
weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 6 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 5 mit Blickrichtung auf die Mündung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach den Fig. 5 und 6, senkrecht zur Ebene
des Förderspalts; und
Fig. 8 eine Ansicht eines Drehtellers mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise
im Vertikalschnitt.
[0020] In den Fig. 1 - 3 ist eine Vorrichtung dargestellt, die zum Einführen eines Faserbandes
in einen Förderspalt 1 und zugleich zum Komprimieren dieses Faserbandes dient. Der
Förderspalt wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein Paar von Preßwalzen 2, 3
gebildet. Die Ebene des Förderspaltes ist mit E - E angedeutet. Die Preßwalzen 2,
3 rotieren gegenläufig in den durch Pfeile angegebenen Richtungen.
[0021] Die Vorrichtung enthält einen Transportkanal 4, der sich in Transportrichtung T konisch
verjüngt und an seinem eintrittsseitigen Ende 5 mit einem üblichen Transportkanal
verbunden ist, in welchem ein textiles Faserband, beispielsweise mittels Transportluft,
gefördert wird. Die Vorrichtung weist ferner ein Einführmundstück 6 auf, das von einem
Mundstückskanal 7 durchsetzt ist, der sich koaxial zum Transportkanal 4 erstreckt.
Der Mundstückskanal 7 verjüngt sich in Transportrichtung T stufenweise, wobei die
Stufen zur Vermeidung von Strömungswiderständen abgeschrägt oder ausgerundet sind.
Der Transportkanal 4 ist dagegen in Transportrichtung T konisch verjüngt.
[0022] Das Einführmundstück 6 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Körper 8,
dessen den Walzen 2, 3 zugewandte Stirnseite oberhalb und unterhalb der Ebene E -
E des Förderspalts 1 mit derartigen Auskehlungen 9, 10 versehen ist, daß sich die
stirnseitige Kontur des Einführmundstücks 6 an die kreisbogenförmige Kontur der Walzen
2, 3 beiderseits der Ebene des Förderspalts 1 angleicht, wie dies deutlich in Fig.
1 zu sehen ist. Zwischen den Auskehlungen 9, 10 verbleibt ein Steg 11 mit zur Transportrichtung
T vertikaler Stirnfläche (Fig. 3).
[0023] In das stirnseitige Ende des Körpers 8 ist ein Längsspalt 12 eingeschnitten, der
sich in Längsrichtung des Mundstückskanals 7 erstreckt und in einer zur Ebene E -
E des Förderspalts 1 senkrechten Eben e verläuft. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 - 3, bei dem der Förderspalt beiderseits durch Walzen begrenzt ist,
erstreckt sich der Längsspalt 12 beiderseits der Förderspaltebene E - E. Seine beiden
Abschnitte sind mit 12a bzw. 12b gekennzeichnet. Der Längsspalt 12 schneidet außen
die Auskehlungen 9, 10 und innen den Mundstückskanal 7. Er erstreckt sich entgegen
der Transportrichtung T so weit, daß sein Anfangsabschnitt 12c radial nach außen frei
liegt, also nicht von der Kontur einer Walze oder eines sonstigen, den Förderspalt
begrenzenden Teils, abgedeckt wird. Dies ist aus Fig. 1 klar ersichtlich.
[0024] Der Mundstückskanal 7 hat bis zu seiner Übergangstelle 13 in den Längsspalt 12 einen
kreisförmig geschlossenen Querschnitt und ist anschließend durch den gegenüber seinen
Durchmesserabmessungen quer zur Transportrichtung T und in der Ebene des Förderspalts
1 schmaleren Längsspalt 12 senkrecht zur Förderspaltebene E - E geöffnet. Der Mundstückskanal
7 endet, wie aus Fig. 1 gut ersichtlich ist, bei 14 in einem kleinen Abstand von der
Stirnfläche 11 des Körpers 8, so daß die eigentliche Mündung 15 des Einführmundstücks
6 durch die Wände des Längsspalts 12 definiert wird.
[0025] Die Breite des Längsspalts 12 hängt vom Gewicht des Faserbands ab. Sie soll im Millimetern
etwa die gleiche Größenordnung haben, wie das Gewicht des Faserbands in Gramm pro
Meter. Bei einem Faserband von 5 g/m, für die die Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3
vorgesehen ist, beträgt die Breite des Längsspalts 12 4 mm.
[0026] An das der Mündung 15 abgewandte Ende des Einführmundstücks 6 ist ein allgemein mit
16 bezeichneter Gasinjektor angesetzt, der ein zylindrisches Gehäuse 17 aufweist.
In diesem Gehäuse befindet sich eine Büchse 19, die den konischen Abschnitt des Transportkanals
4 bildet. Die Büchse 19 bildet mit dem Gehäuse 17 einen Ringspaltabschnitt 20a und
mit dem Körper 8 des einführmundstücks 6 einen sich konisch verjüngenden Ringspaltabschnitt
20b, der mit dem Abschnitt 20a in Fließverbindung steht und nach außen durch eine
Dichtung 21 abgedichtet ist. Der Ringspaltabschnitt 20a geht von einem Ringraum 21
im Gehäuse 17 aus, der über eine anschlußbohrung 22 mit einer nicht-gezeichneten Druckluftquelle
in Verbindung steht. Der Ringspaltabschnitt 20b mündet bei 23 in den Mundstückskanal
7. Dem Gasinjektor 16 ist eine Drallvorrichtung 24 zugeordnet, die bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel aus Drallnuten 24ʹ im Ringspaltabschnitt 20b besteht, wie aus
der teilweise aufgeschnittenen Darstellung der Fig. 2 zu erkennen ist. Diese Drallnuten
können im Teil 19 oder im Teil 8 ausgebildet sein.
[0027] Die Vorrichtung nach den Fig. 1 - 3 arbeitet wie folgt:
[0028] Im Transportkanal 4 wird in Richtung T ein Faserband mit üblichen Mitteln, beispielsweise
mittels Förderluft, transportiert. An der Stelle 23 wird das Faserband von einem mit
hoher Geschwindigkeit und mit Drall aus dem Ringspaltabschnitt 20b austretenden Gasstrom
erfaßt, verdrillt und durch den Mundstückskanal 7 und die Mündung 15 hindurch in den
Förderspalt 1 zwischen den Preßwalzen 2, 3 hineingetrieben. Besonders wichtig ist
diese Arbeitsweise am Anfang eines Faserbands. Dieser Anfang wird durch die Verdrillung
"zugespitzt", so daß das spitze Anfangsstück im weiteren Verlauf störungsfrei und
selbsttätig in den Förderspalt zwischen den Walzen hineingefördert wird.
[0029] Das im Mundstückskanal 7 strömende Gas kann seitlich durch die Längsspaltabschnitte
12a, b austreten, wobei der radial freiliegende Abschnitt 12c für ein ungehindertes
Abströmen sorgt. Das Faserband wird zunächst im konischen Abschnitt des Transportkanals
und anschließend durch die stufenförmige Verjüngung des Mundstückskanals radial zusammengedrückt.
Von der Stelle 13 an kann es sich aber senkrecht zur Ebene E - e des Förderspalts
in die Längsspaltabschnitte 12a, b hinein ausdehnen, so daß Verdickungen nicht zu
einer Staubildung und zu einem Abreißen des Faserbands führen. Im letzten Abschnitt
vor der Mündung 15 wird das Faserband durch die Wänder des Längsspalts
12 in der Ebene des Förderspalts 1 zusammengedrückt, kann sich senkrecht dazu aber
immer noch in den Spalt hinein ausdehnen. Unmittelbar nach Verlassen der Mündung 15
wird das Faserband dann von den sich beiderseits der Förderspaltebene an das Einführmundstück
6 anschmiegenden Preßwalzen erfaßt und nun auch in Richtung senkrecht zur Ebene des
Förderspalts zusammengepreßt. An dieser Stelle ist eine Staubildung nicht mehr zu
befürchten, weil die weiterfördernden Oberflächen der Preßwalzen am Faserband angreifen.
Das Faserband wird also zunächst radial von allen Seiten, dann nur noch im wesentlichen
in der Ebene des Förderspalts und schließlich senkrecht zu dieser Ebene zusammengedrückt.
Da hierbei nirgends eine Staubildung oder ein Abreißen zu befürchten ist, wird das
Faserband zuverlässig und störungsfrei unter Kompression dem Walzenpaar 2, 3 zugeführt.
[0030] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 stimmt in den funktionswesentlichen Teilen mit
denjenigen nach den Fig. 1 - 3 überein. Funktionsgleiche Teile sind daher mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet und werden nicht erneut beschrieben.
[0031] Die Vorrichtung nach Fig. 4 ist an einer ortsfesten Tragwand 25 montiert. Der Gasinjektor
16 ist mit einem Flanschteil 16a stirnseitig an den Körper 8 des Einführmundstücks
angesetzt. Anstelle der Hülse 19 der Fig. 1 - 3 ist der Gasinjektor mit einer einteilig
mit ihm ausgebildeten Hülse 19ʹ versehen, die zwischen sich und dem Mundstückskörper
8 einen ringraum 21ʹ für das Druckgas freiläßt, das in diesem Fall durch eine die
Tragwand 25 und den Körper 8 durch setzende Leitung 26 und einen radialen Leitungsabschnitt
27 zugeführt wird. Der Ringspaltabschnitt 20ʹb geht direkt vom Ringraum 21ʹ aus.
[0032] Die Vorrichtung nach Fig. 3 funktioniert genauso wie diejenige nach den Fig. 1 -
3.
[0033] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 - 7 wird der Förderspalt 1ʺ zwischen
einer in Pfeilrichtung rotierenden Preßwalze 2ʺ und einem feststehenden Gegenkörper
8ʺa gebildet, der einteilig mit dem Körper 8ʺ des Einführmundstücks 6ʺ ausgebildet
ist. Der Körper 8ʺ enthält wiederum den Mundstückskanal 7ʺ. Ein Längsspalt 12ʺa ist
nur auf derjenigen Seite der Ebene E - E des Förderspalts 1ʺ vorgesehen, auf der auch
die Preßwalze 2ʺ liegt. In das vom Förderspalt 1ʺ abgewandte Ende des Körpers 8ʺ ist
eine konische Ausnehmung 28 eingearbeitet, in die analog zu den Ausführungsformen
nach den Fig. 1 - 3 bzw. 4 ein Gasinjektor eingesetzt wird.
[0034] In den Fig. 6 und 7 ist die Preßwalze 2ʺ weggelassen. Man erkennt, daß der Gegenkörper
8ʺa eine Mulde 29 bildet, die in der Kontur der Kreiskontur der Preßwalze 2ʺ angepaßt
ist.
[0035] Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist wiederum analog derjenigen der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung.
[0036] Der bescriebenen Vorrichtung kann stromaufwärts ein weiterer Injektor zum Einführen
des Transportgases für das Förderband zugeordnet sein. Weiterhin kann im Transportweg
des Bandmaterials, vorzugsweise (in Transportrichtung gesehen) nach dem Übergang zwischen
dem geschlossenen Mundstückskanal und dem vom Längsspalt angeschnittenen Bereich dieses
Kanals, ein, z.B. kapazitives, überwachungselement angeordnet sein. Außerdem kann
die Begrenzungsfläche des durch den Längsspalt gebildeten Abströmweges kantenfrei
in die Mantelfläche des Mundstücks übergehen, wodurch eine bessere Gasabscheidung
erzielt wird.
[0037] Beim Einführen oder Einfädeln des Bandanfangs tritt der Gasinjektor 16 während einer
möglichst kurzen Zeitspanne in Aktion und erzeugt so einen momentanen Überdruck, mittels
dessen der Anfang des textiles Bandmaterials in den Förderspalt eingeschossen wird.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können beliebig geformte Enden - stumpf, abgerissen,
offen - ein einen Förderspalt eingeführt werden.
[0038] Zum Erzielen einer zusätzlichen Verdichtung des Bandmaterials vor dem Förderspalt
können die Wände des Einführmundstücks an ihrem austrittsseitigen Bereich
beweglich ausgebildet sein, so daß, nachdem der Anfang des textilen Bandmaterials
in den Förderspalt eingeführt wurde, der Abstand der Wänder verringert werden kann.
[0039] In der Fig. 8 ist ein Anwendungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgenden
näher erläutert wird. Es handelt sich um den Drehteller 30 einer andeutungsweise dargestellten
Spinnkanne 31. Der Drehteller 30 umfaßt einen oben am Deckel 32 drehbar angeordneten
Auslaufkrümmer 33, an dessen unterem, der Spinnkanne 31 zugewandten Ende eine erfindungsgemäße
Vorrichtung angeordnet ist, wie sie anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde. Es
ist deutlich zu erkenne, daß sich an das untere Endes des Auslaufkrümmers 33 der Gasinjektor
16 anschließt. Unterhalb des Gasinjektors 16 ist das Mundstück 6 mit dem Längsschlitz
12 angeordnet. Unterhalb des Mundstückes 6 befinden sich die beiden Preßwalzen 2 und
3, die den Förderspalt bilden.
[0040] Die Druckluftversorgung des Gasinjektors 16 erfolgt von einer Druckluftquelle 36
aus über eine Druckluftleitung 34, die durch das Drehgelenk 35 hindurchgeführt ist.
Während der zwischen der Druckluftquelle 36 und dem Drehgelenk 35 angeordnete Teil
der Leitung 34 gegenüber dem Deckel 32 ortsfest angeordnet ist, dreht sich der zwischen
dem Drehgelenk 35 und dem Gasinjektor 16 befindliche Teil der Leitung 34 mit dem Auslaufkrümmer
mit.
[0041] In der linken Hälfte der Fig. 8 ist der Auslaufkrümmer 33 in durchgezogener Linie
dargestellt. In der Mitte der Fig. 8, in der der Auslaufkrümmer in gestrichelter Linie
dargestellt ist, hat er sich bereits gegenüber der Stellung in der linken Bildhälfte
um 90° um das Drehgelenk 35 gedreht. Bei dieser Drehung wird gleichzeitig das Faserband
durch den Auslaufkrümmer 33 und über den Gasinjektor 16 durch die Preßwalzen 2 und
3 gefördert und so in der Spinnkanne 31 abgelegt.
1. Vorrichtung zum Komprimieren und selbsttätigen Einführen eines textilen Faserbands
in einen Förderspalt (1 bzw. 1ʺ), insbesondere einen Walzenspalt, mit einem Transportkanal
(4), einem Strömungserzeuger (16) zum Ausbilden eines Gasstroms im Transportkanal,
und einem sich an den Transportkanal anschließenden Einführmundstück (6 bzw. 6ʺ),
das einen mit dem Transportkanal fluchtenden, sich in Strömungsrichtung verjüngenden
Mundstückskanal (7 bzw. 7ʺ) sowie im Mündungsbereich wenigstens eine seitliche schlitzartige
Öffnung für das Abströmen des Gasstroms aus dem Mundstückskanal aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung als sich von der Mündung (15) des Mundstückskanals (7 bzw. 7ʺ) in
dessen Längsrichtung in einer zur Ebene (E-E) des Förderspalts (1 bzw. 1ʺ) im wesentlichen
senkrechten Ebene erstreckender Längsspalt (12, 12a, b; bzw. 12ʺa) ausgebildet ist,
und daß die mündungsseitige Kontur (9 bzw. 9ʺ, 10) des Einführmundstücks (6 bzw. 6ʺ)
beiderseits des Längsspalts (12, 12a, b bzw. 12ʺa) der Kontur der den Förderspalt
(1 bzw. 1ʺ) bildenden Bauteile (2, 3 bzw. 2ʺ, 8ʺa), insbesondere Walzen (2, 3), angeglichen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bildung des Förderspalts (1) durch ein Walzenpaar (2, 3) jeweils beiderseits
der Ebene (E-E) des Förderspalts (1) ein Längsspalt (12a, b) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bildung des Förderspalts (1ʺ) durch eine Walze (2ʺ) und einen Feststehenden
Gegenkörper (8ʺa) der Längsspalt (12ʺa) walzenseitig im Einführmundstück (6ʺ) vorgesehen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der einen kreisförmigen Querschnitt aufweisende Mundstückskanal (7) in einem
kleinen Abstand vor der Mündung (15) endet und mit dieser allein durch den zugleich
die Mündung bildenden Längsspalt (12) verbunden ist, wobei die Breite des Längsspalts
gering er ist als der Durchmesser des letzten Abschnitts des Mundstückskanals
(7).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsspalt (12 bzw. 12ʺa), in Transportrichtung (T) gesehen einen radial
frei mündenden Anfangsabschnitt (12c bzw. 12ʺc) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Längsspalts (12 bzw. 12ʺa) ca. 3 - 5 mm, insbesondere 4 mm, bei
einem Faserband von 5 g/m beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mundstückskanal (7 bzw. 7ʺ) sich in Richtung auf die Mündung (15) stufenweise
verjüngt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Transportkanal (4) in Richtung auf den Mundstückskanal (7) konisch verjüngt.
9. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungserzeuger ein dem Mundstückskanal (7) unmittelbar vorgeschalteter
Gasinjektor (16) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasinjektor (16) einen sich in Fließrichtung konisch verjüngenden, den Transportkanal
(4) umgebenden Ringkanal (20a, b) aufweist, der in den Mundstückskanal (7) mündet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gasinjektor (20) eine Drallvorrichtung (24) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drallvorrichtung (24) aus Drallnuten (24ʹ) im Ringkanal (20a, b) besteht.
13. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorhegehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung an dem Ende eines in eine Kanne (31) mündenden auslaufkrümmers
(33) eines Drehtellers (30) angebracht ist.