[0001] Die Erfindung betrifft eine induktiv angeregte Ionenquelle mit einem Gefäß für die
Aufnahme von zu ionisierenden Stoffen, insbesondere von Gasen, wobei die zu ionisierenden
Stoffe von einem Wellenleiter umgeben sind, der mit einem Hochfrequenzgenerator in
Verbindung steht, und wobei die beiden Enden des Wellenleiters auf gleichem Potential
liegen.
[0002] Mit Hilfe von Ionenquellen wird ein Strahl von Ionen, d. h. von elektrisch geladenen
Atomen oder Molekülen, erzeugt. Die den jeweiligen Anforderungen angepaßten verschiedenen
Typen von Ionenquellen benutzen zur Ionisation neutraler Atome oder Moleküle meist
eine Form der Gasentladung.
[0003] Die älteste, sehr einfache Ionenquelle ist die Kanalstrahl-Ionenquelle oder Kanalstrahlröhre.
Hierbei "brennt" zwischen zwei Elektroden, die eine Spannung von einigen 1000 Volt
führen, eine Gasentladung bei einem Druck von 10⁻¹ bis 1 Pa, in der die Ionisation
durch Elektronen- oder Ionenstoß erfolgt. Diese Ionenquelle, bei der die Elektroden
in das Plasma eintauchen, wird auch Ionenquelle mit kapazitiver Anregung bezeichnet.
[0004] Eine andere Art der Ionenerzeugung wird mit Hilfe der HochfrequenzIonenquelle realisiert.
Hierbei werden die Ionen durch eine Hochfrequenz-entladung im MHz-Bereich bei etwa
10⁻² Pa erzeugt, die zwischen zwei besonders geformten Elektroden brennt oder von
einer äußeren Spule erzeugt wird. Die Ionen werden mittels einer besonderen Extraktionsmethode
aus dem Plasma herausgezogen und fokussiert (H. Oechsner: Electron cyclotron wave
resonances and power absorption effects in electrodeless low pressure H.F. plasmas
with superimposed static magnetic field, Plasma Physics, 1974, Band 16, S. 835 bis
841; J Freisinger, S. Reineck, H.W. Loeb: the RF-Ion source RIG 10 for intense hydrogen
ion beams, Journal de Physique, Colloque C7, Supplement au n
o7, Tome 40, Juli 1979, S. C7-477 bis C7-478; I. Ogawa: Electron cyclotron resonances
in a radio-frequency ion source, Nuclear Instruments and Methods 16, 1962, S. 227
bis 232).
[0005] Nachteilig ist bei vielen bekannten Ionenquellen mit induktiver Anregung indessen,
daß sie eine erhebliche HF-Verlustleistung besitzen. Diese HF-Verlustleistung tritt
dadurch auf, daß die HF-Spule, die um das Gefäß geschlungen ist, in welchem sich
das Plasma befindet, an den HF-Generator angepaßt werden muß. Zwischen dem HF-Generator
und der HF-Spule ist zu diesem Zweck ein Anpaßnetzwerk vorgesehen, das die Generatorleistung
an die Verbraucherleistung, d. h. an die Spulenleistung anpaßt (vgl. z. B. DE-OS 25
31 812, Bezugszahl 40 in den Figuren). Diese Anpassung besteht darin, daß der Wellenwiderstand
der durch das Plasma belasteten Spule in den Wellenwiderstand der Senderleitung transformiert
wird. In der Anpaßschaltung tritt hierbei eine Verlustleistung von 20 % bis 50 % der
vom HF-Generator abgegebenen Gesamtleistung auf.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Ionenquelle mit induktiver Anregung besteht darin,
daß die Anbringung von Zusatzmagneten in der Umgebung des Gefäßes, in dem sich das
Plasma befindet, erschwert ist, weil die HF-Spule relativ viel Raum beansprucht und
weil sich die Magnete im Magnetfeld der HF-Spule aufheizen. Derartige Zusatzmagnete
werden benötigt, um das Plasma von bestimmten Stellen der Gefäßwand fernzuhalten oder
um das Plasma zu verdichten (vgl. EP-A-0169744). Außerdem ist die Kühlung der Spulen
aufgrund des Umstands problematisch, daß diese Spulen einerseits hohl und mit Kühlwasser
durchspült und andererseits auf HF- Potential liegen, wodurch platzaufwendige Potentialabbaustrecken
benötigt werden, um das Potential von einem hohen Wert auf einen niedrigen Wert zu
bringen. Da der Potentialabbau in der Regel über eine Verlängerung der Spule erfolgt,
tritt eine erhöhte Verlustleistung auf.
[0007] Es ist weiterhin bekannt, Induktionsspulen in einer Stromrichteranlage als Hohlleiter
auszubilden und mit einer Flüssigkeit zu kühlen (DE-OS 25 44 275). Derartige flüssigkeitsgekühlte
Induktionsspulen werden indessen auch bei Hochfrequenz-Induktionsplasmabrennern verwendet
(DE-AS 21 12 888).
[0008] Schließlich ist auch noch eine Vorrichtung zum Durchführen einer Reaktion zwischen
einem Gas und einem Material in einem elektromagnetischen Feld bekannt, die eine
Reaktionskammer zur Aufnahme des Gases und des Materials, eine zusammengesetzte Spule
mit zwei miteinander verbundenen Spulenabschnitten, deren Windungen in entgegengesetzten
Richtungen gewickelt sind, eine Hochfrequenzquelle und eine Einrichtung zum Verbinden
der Hochfrequenzquelle mit der Spule aufweist (DE-OS 22 45 753). Bei dieser Vorrichtung
sind die beiden Enden der Spule untereinander verbunden, so daß sie auf gleichem
Potential liegen. Außerdem ist der eine Anschluß der Hochfrequenzquelle an eine Stelle
der Spule angeschlossen, die sich zwischen den beiden Enden der Spule befindet. Der
geerdete Anschluß der Hochfrequenzquelle liegt jedoch auf einem anderen Potential
als die Enden der Spule. Nachteilig ist auch bei dieser Vorrichtung, daß ein Anpassungsnetzwerk
erforderlich ist.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer induktiv angeregten
Ionenquelle nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 eine Anordnung zu schaffen,
welche auf ein besonderes Anpaß-Netzwerk verzichtet.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Länge des Wellenleiters im wesentlichen
n ·λ/2 beträgt, wobei λ = c/f ist und n eine ganze Zahl, c eine Konstante und f die
Frequenz des Hochfrequenzgenerators bedeuten.
[0011] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß die Leistungsverluste
einer induktiv angeregten Ionenquelle erheblich reduziert werden können. Außerdem
ist es möglich, das Kühlwasser problemlos auf Erdpotential zu- und abzuführen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der äußeren mechanischen Form der erfindungsgemäßen
Ionenquelle;
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen elektrischen Schaltungsanordnung;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Ionenquelle mit den zugehörigen
elektrischen Anschlüssen;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch eine Variante der erfindungsgemäßen Ionenquelle;
Fig. 5 eine besondere Anschaltung einer variablen Kapazität an eine Spule der erfindungsgemäßen
Ionenquelle.
[0013] In der Fig. 1 ist ein evakuiertes Gefäß 1 dargestellt, das mit einer elektrisch
leitenden Hochfrequenz-Spule 2 umgeben und mit einer oberen kreisringförmigen Abschlußplatte
4 abgeschlossen ist. Die Enden 5, 6 der Hochfrequenzspule 2 sind über entsprechende
Durchbrüche in der unteren Abschlußplatte 4 auf ein nicht dargestelltes Kühlsystem
geführt. Dieses Kühlsystem bewirkt, daß durch das Ende 5 der als Hohlrohr ausgebildeten
Hochfrequenzspule 2 eine Kühlflüssigkeit eingeführt und durch das Ende 6 dieser Spule
2 wieder herausgeführt wird. Die Hochfrequenzspule 2 besteht beispielsweise aus Kupferrohr,
das hier zwar außerhalb des Gefäßes angeordnet ist, aber auch in dieses integriert
oder innerhalb des Gefäßes angeordnet sein kann. Das Ein- und Ausströmen der Kühlflüssigkeit
ist hierbei durch die Pfeile 7 und 8 angedeutet. Als Kühlflüssigkeit wird vorzugsweise
Wasser verwendet. Die Hochfrequenzspule 2 hat in dem Ausführungsbeispiel neun Windungen,
einen Durchmesser von ca. 120 mm und eine Höhe von ca. 130 mm. Ihre Länge beträgt
λ /2, wobei λ auf die Frequenz eines Hochfrequenzgenerators bezogen ist. Unter Spulenlänge
wird die Länge des ausgezogenen Spulendrahts verstanden und nicht etwa die Spulenlänge.
Es versteht sich, daß die Hochfrequenzspule 2 auch andere als die hier angegebenen
Abmessungen haben kann. Außerdem muß sie nicht um das Gefäß 1 geschlungen sein, sondern
kann sich beispielsweise auch an der Innenwand des Gefäßes 1 befinden oder in die
Gefäßwand integriert sein. An der Unterseite des Gefäßes 1 ist ein Stutzen 9 vorgesehen,
durch den das zu ionisierende Gas in das Gefäß 1 gelangt. Die elektrische Einkopplung
der HF-Leistung erfolgt über ein mit einem Hochfrequenz-Generator verbundenes Kabel
10, das mit einer Schelle 11 an die Spule 2 angeschlossen ist.
[0014] In der Fig. 2 ist, von den Abschlußplatten 3, 4 abgesehen, im wesentlichen die elektrische
Schaltung der erfindungsgemäßen Ionenquelle dargestellt. Sind die Abschlußplatten
3, 4 ihrerseits gut leitend miteinander verbunden, so können die Spulenenden 5, 6
auch an einer eigenen Platte 3, 4 allein befestigt sein. Man erkennt in der Fig. 2
einen über eine Leitung 22 geerdeten Hochfrequenz-Generator 12, der über das Kabel
10 an die Hochfrequenzspule 2 angeschlossen ist. Der elektrische Anschlußpunkt des
Generators 12 ist mit 13 bezeichnet. An einer anderen Stelle der Spule 2 befindet
sich ein weiterer elektrischer Anschlußpunkt 14, an den ein Kondensator 15 mit veränderlicher
Kapazität angeschlossen ist. Dieser Kondensator kann jedoch auch weggelassen werden,
wenn die Resonanzfrequenz des aus der Spule 2 und dem eingeschlossenen Plasma bestehenden
Resonators genau auf die Frequenz des Hochfrequenzgenerators 12 abgestimmt ist.
[0015] In der Regel ist diese genaue Abstimmung jedoch schwierig durchzuführen, so daß
es einfacher ist, durch Verändern der Kapazität des Kondensators 15 den Schwingkreis
auf Resonanz zu bringen.
[0016] Der HF-Generator 12, die untere Abschlußplatte 4 und der Kondensator 15 sind über
die Leitungen 21, 22, 23 mit Erde bzw. Masse verbunden. Die Erdung erfolgt vorzugsweise
über ein kurzes, breites und gut leitendes Kabel, das z. B. aus Silber besteht.
[0017] Die Spule hat, hochfrequenzmäßig betrachtet, nicht nur eine Induktivität, sondern
auch eine inhärente Kapazität. Induktivität und Kapazität bilden zusammen die Resonanz-Frequenz
der Spule 2, wobei sich die Induktivität und die Kapazität über den sogenannten Induktionsbelag
und den Kapazitätsbelag bestimmen. Die Spule 2 ist folglich als ein Wellenleiter
aufzufassen, auf dem sich Wellen vom Lecher-Typ ausbreiten (vgl. K. Simonyi: Theoretische
Elektrotechnik, Berlin 1956, S. 313 bis 363, oder H.-G. Unger: Elektromagnetische
Wellen auf Leitungen, Heidelberg, 1980). Die Wendelung der Spule 2 ist gegenüber
ihrer Drahtlänge hierbei als eine untergeordnete Einflußgröße zu betrachten.
[0018] Auf die Resonanzfrequenz der Hochfrequenzspule 2, die durch die im Gefäß 1 befindlichen
Ionen beeinflußt werden kann, wird die Ausgangsfrequenz des HF-Generators 12 gelegt.
Somit wird die gesamte verbrauchte Leistung im eigentlichen Resonanz-Kreis und nicht
an einer Impedanz-Anpassung verbraucht, d. h. es tritt praktisch keine Verlustleistung
auf. Unter dem eigentlichen Resonanzkreis wird hierbei die Kombination aus Erregerspule
und Plasma verstanden, also die durch das Plasma belastete Erregerspule. Zu diesem
eigentlichen Resonanzkreis zählt gegebenenfalls auch noch ein Hochfrequenz-Abschirmgehäuse.
Auf die Darstellung eines solchen Abschirmgehäuses wurde bei der Darstellung der Fig.
2 verzichtet, weil das Aussehen dieser Gehäuse sowie ihr Einfluß auf den Gesamt-Resonanzkreis
bekannt ist.
[0019] Durch die erwähnten Maßnahmen ist eine Leistungsanpassung in dem Sinn, daß die Leistung
des Hochfrequenz-Generators 12 optimal auf die Spule 2 gegeben wird, jedoch noch nicht
verbunden.
[0020] Diese Leistungsanpassung ist jedoch mittels einer geeigneten Wahl des Anschlußpunktes
13 der Leitung 10 an die Spule 2 möglich. Der Anschlußpunkt 13 wird so ausgewählt,
daß der Quotient aus Spannung und Strom an dem Punkt 13 gleich dem Wellenwiderstand
der Leitung 10 ist. Mißt man diesen Quotienten fortlaufend und vergleicht ihn mit
dem bekannten Wellenwiderstand, so kann mit Hilfe einer Regelschaltung ein elektrischer
Antrieb so gesteuert werden, daß er den Punkt 13 stets in eine Position bringt, in
welcher die oben erwähnte Bedingung gilt. Auf diese Weise ist es möglich, die Leistungsanpassung
zu automatisieren.
[0021] Bei der Darstellung der Fig.2 ist der Hochfrequenz-Generator 12 keineswegs kurzgeschlossen,
wie es bei einer niederfrequenzmäßigen Betrachtung den Anschein haben könnte. Vielmehr
ist das gerade Stück der Spule 2, das vom Anschlußpunkt 13 bis zur Platte 4 reicht,
mit einem Induktivitäts- und einem Kapazitätsbelag behaftet, der einen hochfrequenzmäßigen
Kurzschluß verhindert.
[0022] Statt die Frequenz des Frequenzgenerators 12 auf die Eigen- oder Resonanzfrequenz
der Spule 2 zu legen, ist es auch möglich, die Resonanzfrequenz der Spule 2 an die
vorgegebene Frequenz des Hochfrequenz-Generators 12 anzupassen. Hierzu ist der Kondensator
15 vorgesehen, der an die Spule 2 angeschlossen ist. Durch Verstellen dieses Kondensators
15, der an den Symmetriepunkt 14 der Spule 2 angeschlossen ist, wird die Resonanzfrequenz
des Systems Spule 2 / Kondensator 15 verändert. Mittels dieser Änderung der Resonanzfrequenz
kann der Einfluß der Ionen auf die Spulen-Resonanzfrequenz augeglichen werden.
[0023] Wird die Spule 2 bzw. das System Spule 2 / Kondensator 15 mit einer Wechselspannung
beaufschlagt, deren Frequenz gleich der Resonanzfrequenz der Spule 2 bzw. des Systems
Spule 2 / Kondensator 15 oder einer Harmonischen hiervon ist, so sind die momentanen
Ströme und Spannungen auf der Spule 2 wie ganzzahlige Vielfache von halben Wellenlängen
verteilt. Dabei kommen auf den Spulenenden 5,6 stets Strombäuche und Spannungs knoten
zu liegen; d.h. die Spulenenden 5,6 befinden sich auf Erdpotential. Das Kühlwasser
kann also problemlos auf Erdpotential zu- und abgeführt werden. Bei Resonanz gibt
es auf der Spule immer mindestens zwei Punkte, an denen das Verhältnis von Spannung
und Strom gleich dem Wellenwiderstand der Leitung 10 ist. Schließt man die Leitung
10 an einen solchen Punkt 13 an, so wird die Leistung des Hochfrequenzgenerators 12
verlustfrei eingekoppelt. Durch Verschieben dieses Einkoppelpunktes 13 ist es möglich,
Veränderungen der Eigenfrequenz der Spule 2, die sich durch verschiedene Plasmadichten,
d.h. verschiedene Belastungen der Spule 2, ergeben, auszugleichen.
[0024] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird die gesamte auftretende magnetische Feldenergie
in der Spule 2 konzentriert, so daß deren Magnetfeld das Plasma sehr effektiv zusammenhält
und komprimiert. Natürlich kann die Spule auch anders, z.B. mäanderförmig, ausgebildet
sein, um andere Feldkonfigurationen, z.B. ein "cusp"-Feld oder multipolares Feld zu
erzeugen, wie es in der Fig.2 der EP-A-0169744 gezeigt ist.
[0025] In der Fig.3 ist die erfindungsgemäße Anordnung noch einmal im Schnitt dargestellt.
Das Gefäß 1, das zylindrisch ausgebildet ist und aus einem chemisch inerten Material
besteht, ist von der Spule 2 umgeben und weist an seinem oberen Ende ein Extraktionsgittersystem
16 auf, das mit einem Extraktionsnetzteil 17 verbunden ist. An dem unteren Ende des
Gefäßes 1 ist der Einlaßstutzen 9 mit seinem Gaszufuhrkanal 18 vorgesehen. Wird im
Entladungsraum 19 des Gefäßes 1 ein Druck zwischen etwa 2 x 10⁻² Pa und 50 Pa eingestellt,
so kann über die Anschaltung des Hochfrequenz-Generators 12 eine Entladung gezündet
werden. Die hierbei entstehenden Ionen werden durch das Extraktionsgittersystem 16
abgesaugt, wenn an diesem Gittersystem 16 eine geeignete Spannung des Extraktionsnetzteils
17 anliegt. Das Extraktionsgittersystem 16 liegt - im Gegensatz zu den kreisringförmigen
Abschlußplatten 3,4, die über die Leitungen 20,21 geerdet sind bzw. im Gegensatz
zum Hochfrequenz-Generator 12, der über die Leitung 22 geerdet ist - nicht an Erdpotential.
[0026] Obwohl bei der Erfindung Resonanzerscheinungen eine wichtige Rolle spie len, unterscheidet
sie sich dennoch von anderen Schaltungen für induktiv gekoppeltes Niederdruckplasma,
die ebenfalls mit Resonanzen arbeiten, erheblich. Bei dem oben bereits angegebenen
bekannten Resonanzinduktor muß eine Anpassung mittels Kapazitäten und Induktivitäten
vorgenommen werden. Aber auch bei einer Speisung der Spule bzw. des Induktors über
eine unsymmetrische Leitung, beispielsweise ein Koaxialkabel, muß dieses Kabel symmetriert
und an die Induktorimpedanz angepaßt werden. Bei der vorliegenden Erfindung entfallen
Anpassungsnetzwerke und Impedanztransformationen. Weder ist eineImpedanztransformation
mittels HF-Übertrager, noch über eine π - Transformation oder eine T-Transformation
erforderlich.
[0027] In der Fig. 4 ist eine Variante der in der Fig. 3 dargestellten Ionenquelle gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform ist die Grund-Resonanzfrequenz der Spule 2 von ursprünglich
ca. 50 MHz durch Verdoppelung ihrer Länge auf etwa die Hälfte ihres ursprünglichen
Wertes auf ca. 25 MHz abgesenkt. Die Verdoppelung der Spulenlänge wird hierbei durch
eine zweite Spulenlage erreicht, die mit 25 bezeichnet ist. Der Wickelsinn der beiden
Spulenlagen 25, 26 kann gegenläufig sein, wodurch besonders vorteilhafte Effekte
erzielt werden.
[0028] Die Effizienz der Ionenquelle wird durch einen geringen Abstand von Resonanz- und
Anregungsfrequenz verbessert. Außerdem nimmt mit der Windungszahl der Spule die Induktivität
zu, was zu einer Verbesserung der Schwingkreisgüte führt.
[0029] Mit der doppellagigen Wicklung der Spule 2 kann ein Zünden ohne Druckstoß erreicht
werden, d. h. es ist eine rein elektrische Zündung möglich.
[0030] Die Fig. 5 zeigt eine Variante der in der Fig. 2 gezeigten Anschaltung eines Kondensators
27 an die Spule. Der Kondensator 27 ist hierbei an zwei Punkten 28, 29 mit der Spule
2 verbunden, während der Oszillator 12 am "50-Ohm-Punkt" 30 der Spule 2 liegt. Durch
diese Anschaltung wird die HF-Ionenquelle auf niedrigem Spannungsniveau abgestimmt.
Der Einfluß des Kondensators 27 auf die Abstimmung ist hierbei zwar geringer, und
es tritt auch eine gewisse Verzerrung der Strom- und Spannungsverteilung auf, doch
kann die Kondensatorleitung 31 wegen der niedrigeren Spannung länger ausgeführt werden.
Der hiermit erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß der Kondensator nicht
mehr direkt auf der Ionenquelle sitzen muß, sondern in einem gewissen Abstand von
dieser angeordnet werden kann, ohne daß hierbei wesentliche Leistungsverluste durch
an hoher Spannung liegende Streukapazitäten auftreten.
1. Induktiv angeregte Ionenquelle mit einem Gefäß für die Aufnahme von zu ionisierenden
Stoffen, insbesondere von Gasen, wobei die zu ionisierenden Stoffe von einem Wellenleiter
umgeben sind, der mit einem Hochfrequenzgenerator in Verbindung steht, und wobei
die beiden Enden des Wellenleiters auf gleichem Potential liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Wellenleiters (2) im wesentlichen n ·λ /2 beträgt, wobei λ = c/f
ist und n eine ganze Zahl, c eine Konstante und f die Frequenz des Hochfrequenzgenerators
(12) bedeuten.
2. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine doppellagige Wicklung (25, 26) der Spule (2) vorgesehen ist, so daß die
Spulenlänge verdoppelt wird.
3. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Potential, auf dem die Enden (5, 6) des Wellenleiters (2) und der eine Anschluß
(22) des Hochfrequenzgenerators (2) liegen, Erdpotential ist.
4. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Wicklungslage (25) gegensinnig zur anderen Wicklungslage gewickelt
ist.
5. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Hochfrequenzgenerators (12) auf die Eigenfrequenz des aus dem
Wellenleiter (2) und dem zu ionisierenden Stoff bestehenden Systems abgestimmt ist.
6. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenfrequenz des aus Wellenleiter (2) und zu ionisierendem Stoff bestehenden
Systems auf die Frequenz des Hochfrequenzgenerators (12) abgestimmt ist.
7. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung der Eigenfrequenz des aus dem Wellenleiter (2) und dem zu ionisierenden
Stoff bestehenden Systems mit Hilfe eines variablen Kondensators (15) erfolgt.
8. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß des Kondensators (15) im elektrischen Symmetriepunkt (14) des Wellenleiters
(2) erfolgt.
9. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Anschluß des Kondensators (15) an der Spule (2) und der andere Anschluß
dieses Kondensators (15) an Erde liegt.
10. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Hochfrequenzgenerators (12) mit der Frequenz einer Harmonischen
der Spule (2) des aus Wellenleiter (2) und zu ionisierendem Gas bestehenden Systems
übereinstimmt.
11. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenleiter eine als Hohlrohr ausgebildete Spule (2) ist, durch die ein
Kühlmittel strömt.
12. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel Wasser ist.
13. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Punkt (13) für die Einspeisung der Hochfrequenzleistung des Hochfrequenzgenerators
(12) in den Wellenleiter (2) so gewählt wird, daß an ihm der Quotient aus Spannung
und Stromstärke im jeweiligen Betriebszustand der Ionenquelle gleich dem Wellenwiderstand
der Generatorleitung (10) ist.
14. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Punktes (13) für die Einspeisung der Hochfrequenzleistung
automatisch erfolgt.
15. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) die Form eines Hohlzylinders aufweist und mit einer oberen und
einer unteren Abschlußplatte (3 bzw. 4) abgeschlossen ist, wobei die obere Abschlußplatte
(3) mit einem Extraktionsgitter (16) und die untere Abschlußplatte (4) mit einem Öffnungsstutzen
(9) für die Gaszufuhr versehen ist und wobei die Enden (5, 6) des Wellenleiters (2)
über eine Abschlußplatte (3 bzw. 4) geerdet sind.
16. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenleiter (2) zusätzlich von einem Gleichstrom durchflossen ist, der
ein die Ionen führendes Magnetfeld erzeugt.
17. Induktiv angeregte Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein variabler Kondensator (27) vorgesehen ist, der mit seinem einen Anschluß
auf Erdpotential liegt und mit seinem anderen Anschluß an zwei verschiedenen Punkten
(28, 29) der Spule (2) angeschlossen ist.