(19)
(11) EP 0 261 339 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.03.1988  Patentblatt  1988/13

(21) Anmeldenummer: 87110650.6

(22) Anmeldetag:  23.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 90/14, B66F 9/00, B66F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB

(30) Priorität: 23.08.1986 DE 3628700

(71) Anmelder: Haacon Hebetechnik GmbH
D-97896 Freudenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Riedl, Reinhold
    D-8760 Miltenberg (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Richard (DE) 
Kantstrasse 18
D-97074 Würzburg
D-97074 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kombination aus Ausleger und Windengetriebe für Zahnstangenwinden einer Hub- und Absetzvorrichtung für transportable Grossbehälter oder dgl.


    (57) Hub- und Absetzvorrichtungen für obige Zwecke sollen zur Vereinfachung ihrer Handhabung in Einzelteile mit relativ geringem Stückgewicht zerlegbar sein. Damit dies auch auf die relativ langen Ausleger 14 der Zahnstangenwinden der Vorrichtung zutrifft, ist jeder Ausleger 14 schrauben­schlüsselförmig und flachbauend ausgeführt, derart, daß seine größte Bauhöhe nur etwa der Bauhöhe des Winden­getriebes 23 entspricht. Die Ausleger 14 weisen dadurch ein relativ schmales, gewichtsparendes Mittelteil 18 auf und haben aufgrund der Flachbauweise nach Abbau der Windengetriebe 23 und Stützbeine das erwünschte Stück­gewicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Ausleger für Zahnstangenwinden einer Hub- und Absetzvorrichtung für transportable Großbe­hälter oder dgl., wobei die Zahnstangen der Winden an Stütz­beinen für den Großbehälter angeordnet und die Aüsleger an Anschlüßholmen an den Ecken des Großbehälters zu befestigen sind, und die Ausleger ferner, von oben betrachtet, am einen Ende einen U-förmigen Anbauraum zur passenden Aufnahme eines Anschlußholms und am anderen Ende einen U-förmigen Führungs­raum für ein Stützbein mit Zahnstange aufweisen. Bei den Großbehältern kann es sich zum Beispiel um Container, Shelter oder Kabinen handeln. Die Vorrichtung ist aber auch zum Heben, Absetzen oder Abstützen von Baubuden oder dgl. ge­eignet.

    [0002] Ein Ausleger der obigen Bauart ist durch das deutsche Gebrauchsmuster 82 35 609 bekannt. Dieser relativ kurze Ausleger besteht aus zwei Platten mit seitlich nach außen offenem, C-förmigem Querschnitt, welche an einem dazwischen angeordneten Distanzstück befestigt sind. An der Außenseite der einen Platte ist das Windengetriebe befestigt, dessen Antriebsritzel in den Führungsraum am einen Ende des Aus­legers hineinragt und mit der Zahnstange am Stützbein in Eingriff steht. Durch das fest angebaute Windengetriebe hat dieser Ausleger ein relativ hohes Gewicht, welches sich bei größeren Ausleger-Längen, wie sie beispielsweise bei der Verladung von Großbehältern in Transportflugzeugen benötigt werden, unakzeptabel erhöhen würde. Es ist hervorzuheben, daß nach Gebrauch der Hub- und Absetzvorrichtung dieselbe in Einzelteile mit relativ geringem Stückgewicht zerlegbar sein soll, damit diese Teile relativ leicht getragen und verstaut werden können.

    [0003] Durch die DE-PS 32 24 890 ist ferner eine Hub- bzw. Absetz­vorrichtung für transportable Großbehälter bekannt, bei welcher Ausleger verwendet werden, an welchen die Winden­getriebe mittels Steckbolzen lösbar befestigt sind, so daß sie nach Beendigung des Einsatzes der Hub- und Absetzvor­richtung von den Auslegern entfernt werden können. Die Aus­leger dieser bekannten Vorrichtung sind jedoch nicht zur Befestigung an behälterseitigen Anschlußholmen geeignet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausleger der eingangs bezeichneten Baüart derart weiterzubilden, daß er auch bei relativ größerer Länge ein verhältnismäßig geringes Gewicht besitzt und daher leicht zu manipulieren ist.

    [0005] Gemäß der Erfindung wird obige Aufgabe dadurch gelöst, daß

    a) jeder Ausleger schraubenschlüsselförmig und flachbauend ausgebildet ist, so daß seine größte Bauhöhe nur etwa der Bauhöhe des Windengetriebes entspricht und

    b) das Windengetriebe in an sich bekannter Weise in einen Teil des U-förmigen Führungsraums für ein Stützbein mit Zahnstange lösbar eingebaut ist.



    [0006] Bedingt durch die Schraubenschlüsselform hat dieser Ausleger ein relativ schmales gewichtsparendes Mittelteil und in Ver­bindung mit der Flachbauweise wird nach Entfernung des Windengetriebes ein zur Manipulation akzeptables Stückge­wicht erzielt. Von Bedeutung ist ferner, daß der Ausleger praktisch ohne Einbuße der obigen Vorteile auch in einer größeren Länge hergestellt werden kann, wie sie bei der Ver­ladung von Großbehältern in Transportflugzeugen benötigt wird.

    [0007] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die größte Bauhöhe des Auslegers an seiner Anschlußseite Y ≦ 0,8 · X ist, wobei X für die Länge des Auslegers von seinem anschlußseitigen Ende bis zu einer Innenseite des U-förmigen Führungsraums für ein Stützbein mit Zahnstange steht.

    [0008] Noch eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, welche die Einsatzmöglichkeiten des Auslegers und damit der gesamten Vorrichtung vergrößert, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anbauraum und der Führungsraum, von oben betrachtet, im rechten Winkel angeordnet sind.

    [0009] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Stirnansicht von einem Teil eines angehobenen Großbehälters mit einem an einer Ecke desselben befestigten Anschlußholm, an dem ein Ausleger für eine Zahnstangenwinde angeschlossen ist, deren Stützbein auf dem Boden aufgestellt ist, wobei in strichpunktierten Linien ein Rumpfteil im Bereich der Ladeöffnung eines Transportflugzeugs sowie eine Laderampe angedeutet sind;

    Fig. 2 eine Draufsicht des in Fig. 1 gezeigten Auslegers im vergrößerten Maßstab und

    Fig. 3 eine weitere Draufsicht einer anderen Ausführungs­form des Auslegers gemäß der Erfindung.



    [0010] Der anzuhebende bzw. abzusetzende oder auch im Abstand vom Boden abzustützende Großbehälter 10 hat einen rechteckigen Grundriß und weist an seinen vier Ecken oben und unten genormte Eckbeschläge 11 aüf, an welchen jeweils ein Anschluß­holm 12 lösbar befestigt ist. Die Anschlußholme 12 bestehen aus Rohren mit beispielsweise quadratischem Querschnitt (vergl. Figuren 2 und 3). Auch ein rechteckiger, runder oder polygoner, z.B. 6-eckiger Querschnitt ist möglich.

    [0011] Die Hub- und Absetzvorrichtung für den Großbehälter 10 weist im einzelnen vier Zahnstangenwinden 13 auf, die über Aus­leger 14 mit den Anschlußholmen 12 lösbar verbunden werden können. Jeder Ausleger 14 besteht beispielsweise aus einem Gußteil in der Form eines überdimensionalen Schrauben­schlüssels. Die Ausleger 14 weisen, von oben betrachtet, ein gabelförmiges Anschlußteil 15 mit einem U-förmigen Anbau­raum 16 auf, mit dem der Ausleger 14 auf einen Anschlußholm 12 passend aufgesteckt und mittels zweier Steckbolzen 17 an dem Holm lösbar fixiert werden kann. Die Steckbolzen 17 erstrecken sich durch entsprechende Bohrungen im Holm 12 sowie in dem gabelförmigen Anschlußteil 15. Das gabelförmige Anschlußteil 15 verjüngt sich gegen die Mitte und geht in ein relativ schmales Mittelteil 18 über, welches an seinem äußeren Ende ein weiteres gabelförmiges Teil 19 mit einem U-förmigen Führungsraum 20 für ein Stützbein 21 trägt. An der Außenseite jedes Stützbeins 21 ist achsparallel eine Zahn­stange 22 befestigt, die in ein Antriebsritzel (nicht gezeigt) eines Windengetriebes 23 eingreift, das durch eine Hand­kurbel 24 betätigbar ist. Das Windengetriebe 23 ist mittels zweier Steckbolzen 25 lösbar in einen Teil des U-förmigen Führungsraums 20 eingebaut und schließt diesen nach außen ab, wodurch das aus einem Vierkantrohr bestehende Stützbein 21 allseitig geführt ist. Die Steckbolzen 25 erstrecken sich durch nicht gezeigte Bohrungen im gabelförmigen Teil 19 und im Getriebegehäuse.

    [0012] Der in Fig. 3 in der Draufsicht gezeigte Ausleger 14ʹ ent­spricht im wesentlichen demjenigen nach den Figuren 1 und 2 mit der Aüsnahme, daß das gabelförmige Teil 19ʹ mit seinem Führungsraum 20ʹ für ein Stützbein 21 im rechten Winkel zum gabelförmigen Teil 15 bzw. den Anbauraum 16 angeordnet ist. Dadurch können mittels einer nicht gezeigten Welle z.B. gegenüber einer Schmalseite des Großbehälters 10 zwei Winden­getriebe 23 antriebsmäßïg so verbunden werden, daß zu ihrer Betätigung nur eine Handkurbel 24 gedreht werden muß.

    [0013] Von Bedeutung ist ferner, daß die Ausleger 14 oder 14ʹ sehr flachbauend ausgebildet sind, wobei im Ausführungsbeispiel nach Fig. i ihre größte Höhe Y am gabelförmigen Anschlußteil 15 die Bauhöhe H des Windengetriebes 23 nur geringfügig überschreitet. Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 bis 3 ist ferner die größte Bauhöhe Y des Aus­legers 14 bzw. 14ʹ: Y ≦ 0,8 · X. Darin bedeutet X die Länge des Auslegers 14 oder 14ʹ von seinem anschlußseitigen Ende bis zu einer Innenseite 26 bzw. 26ʹ des U-förmigen Führungs­raums 20 bzw. 20ʹ. Aufgrund dieser Flachbauweise sind die Ausleger 14 bzw. 14ʹ speziell für Hub- und Absetzvorrich­tungen geeignet, die zum Verladen von Großbehältern 10 in Transportflugzeugen verwendet werden. Hier steht nämlich im Bereich der heckseitigen Ladeöffnung dieser Flugzeuge nur ein Zwischenraum begrenzter Höhe zwischen einer Laderampe 27 und Teilen 28 des Flugzeugrumpfes zur Aufnahme der Aus­leger 14 zur Verfügung, wie in Fig. 1 angedeutet ist.

    [0014] Die vorstehend im einzelnen beschriebenen Ausleger 14 oder 14ʹ werden mit ihren Windengetrieben 23 in gleicher Aus­bildung an den vier, den Ecken des Großbehälters 10 zuge­ordneten Anschlußholmen 12 angebaut. Zwei einander gegen­überliegende Windengetriebe 23 werden jeweils vorzugsweise durch eine Welle antriebsmäßig verbunden, so daß zum Heben oder Senken des Großbehälters 10 nur zwei Handkurbeln 24 synchron gedreht werden müssen. Dabei wandern, je nach Drehrichtung der Handkurbeln 24 die Ausleger 14 oder 14ʹ entlang den Stützbeinen 21 auf oder ab, wodurch der Groß­behälter 10 entsprechend gehoben bzw. gesenkt werden kann. Es ist aber auch möglich, einen Großbehälter 10 in ange­hobenem Zustand über die Aüsleger 14 bzw. 14ʹ auf den Stützbeinen 21 abzustützen.


    Ansprüche

    1. Ausleger für Zahnstangenwinden einer Hub- und Absetz­vorrichtung für transportable Großbehälter oder dgl., wobei die Zahnstangen der Winden an Stützbeinen für den Großbe­hälter angeordnet und die Ausleger an Anschlußholmen an den Ecken des Großbehälters zu befestigen sind, und die Ausleger ferner, von oben betrachtet, am einen Ende einen U-förmigen Anbauraum zur passenden Aufnahme eines Anschlußholms und am anderen Ende einen U-förmigen Führungsraum für ein Stützbein mit Zahnstange aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) jeder Ausleger (14) schraubenschlüsselförmige und flach­bauend ausgebildet ist, so daß seine größte Bauhöhe (Y) nur etwa der Bauhöhe (H) des Windengetriebes (23) ent­spricht und

    b) das Windengetriebe (23) in an sich bekannter Weise in einen Teil des U-förmigen Führungsraums (26) für ein Stützbein (21) mit Zahnstange (22) lösbar eingebaut ist.


     
    2. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Baühöhe des Auslegers (14) an seiner Anschlußseite Y ≦ 0,8 · X ist, wobei X für die Länge des Auslegers (14) von seinem anschlußseitigen Ende bis zu einer Innenseite (26) des U-förmigen Führungsraums (20) für ein Stützbein (21) mit Zahnstange (22) steht.
     
    3. Ausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anbauraum (16) und der Führungsraum (20), von oben betrachtet, im rechten Winkel angeordnet sind.
     




    Zeichnung