[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrlumige Schlauchanordnung zum Einsatz in einer gleitdichtungsfreien
Zentrifuge, aufweisend mehrere, etwa gleichlange Einzelschläuche, die zur Längsachse
der Schlauchanordnung zumindest in Teilbereichen herumgedreht und in fixierter Stellung
angeordnet sind sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Gleitdichtungsfreie Zentrifugen sind beispielsweise aus den DE-OSen 21 14 161 und
26 12 988 bekannt. Bei einer derartigen Zentrifuge erstreckt sich eine Schlauchanordnung
von einem stationären Punkt um den Separationsbehälter herum zur anderen Seite des
Separationsbehälters, der über eine Antriebseinheit in Drehung versetzt wird. Der
Schlauch ist dabei mit der Antriebseinheit verbunden, die sich mit der halben Winkelgeschwindigkeit
gegenüber dem Separationsbehälter dreht. Aufgrund der Verbindung mit der Antriebseinheit
wird der Schlauch stetig um den Separationsbehälter herumgedreht und infolge der speziellen
unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten zwischen der Antriebseinheit und dem Separationsbehälter
entzwirnt. Insofern wird also eine Verdrillung oder gar ein Reißen des Schlauchs wirksam
verhindert.
[0003] Wie aus DE-OS 26 12 988, Fig. 5, 8 und 9 ersichtlich ist, wird in die Zentrifuge
ein Multilumenschlauch eingesetzt, der in einem einzigen Schlauch mehrere Flüssigkeitskanäle
aufweist.
[0004] Ein derartiger Multilumenschlauch weist jedoch mehrere Nachteile auf, zu denen u.a.
die relativ aufwendige Herstellung und damit ein Preisnachteil gegenüber üblichen
Schläuchen gehören. Da der Multilumenschlauch mehrere Kanäle aufweist, hat er einen
relativ großen Durchmesser und wird hierdurch bereits relativ steif, so daß ein Material
eingesetzt werden muß, das eine relativ geringe Shore-Härte aufweist. Zu diesem Zweck
wird Weich-PVC eingesetzt, das beim Zentrifugieren in der oben genannten Zentrifuge
infolge seiner relativ weichen Eigenschaften gedehnt wird. Infolgedessen ist der bekannte
Multilumenschlauch auf eine Drehzahl von höchstens 1600 U/min beschränkt, da ansonsten
die Fehler in der Schlauchführung zu groß werden. Desweiteren neigt ein derartiges
weiches Material beim Schleudern in der Zentrifuge zu einer Verformung der einzelnen
Kanäle, was zu einem teilweisen Verschließen bzw. leichten Verstopfen dieser Kanäle
führen kann.
[0005] Bei der vorstehend beschriebenen gleitdichtungsfreien Zentrifuge wird der mehrlumige
Schlauch bei seiner Mitnahme durch die Antriebseinheit stetig entdrillt. Dabei kommt
die radial weiterliegende Außenseite des Schlauchs nach einer halben Umdrehung in
der Zentrifuge aufgrund der Entdrillungsbehandlung auf die Innenseite zu liegen, während
andererseits die Innenseite auf die Außenseite zu liegen kommt. Da der Schlauch selbst
radial gekrümmt ist, macht er bei dieser Entdrillungsbehandlung stets eine Walkbehandlung
mit, da der Schlauch stetig auf seiner Außenseite gelängt und auf seiner Innenseite
zusammengedrückt wird. Die hierbei auftretenden Energien sind relativ groß und führen
zu einem Temperaturanstieg des Schlauchs. Insofern muß diese Energie entweder durch
das Zentrifugationsgut oder aber durch Führungsschläuche abgeführt werden.
[0006] Derartige Führungsschläuche sind u.a. auch wegen der weichen Eigenschaften des angesetzten
Schlauchs notwendig und führen zu dem Nachteil, daß geschlossene Zentrifugationssysteme,
beispielsweise eine Separationskammer mit daran angeschlossenen Schläuchen und Versorgungsbeuteln,
nicht oder nur sehr schwer in die Zentrifuge eingelegt werden können, da man entweder
den Separationsbehälter oder das restliche Schlauchsystem durch die Führungseinrichtung
hindurch fädeln muß.
[0007] Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß die Wärme durch eine solche Führungseinrichtung
schlecht abgeführt werden kann und daß die Reibung der Schläuche an den Innenrändern
der Führungseinrichtung Wärme erzeugt, die abgesehen von dem zugleich auftretenden
mechanischen Abtrieb den Schlauch negativ beeinflußt.
[0008] Aus der US-PS 43 89 207 ist eine mehrlumige Schlauchanordnung bekannt, bei der sämtliche
Einzelschläuche zunächst an ihren beiden Enden in Anschlußteilen fixiert sind und
anschließend um die Längsachse der Schlauchanordnung verdreht sind. Die Fixierung
der so verdrehten Schläuche erfolgt durch ein Bindemittel in diesem verdrehten Zustand,
indem die Einzelschläuche nicht nur um die Längsachse schraubenförmig, sondern auch
gegenüber den Anschlußteilen um ihre eigene Einzelschlauchachse verdreht sind. Durch
die Bindemittelfixierung über die gesamte Schlauchanordnung hinweg ergibt sich eine
nahezu einstückige Schlauchanordnung, bei der sämtliche Schläuche während des Zentrifugierens
der Gesamtbewegung der Schlauchanordnung folgen müssen. Dies führt zu einer erheblichen
Walk- und Biegebeanspruchung der Einzelschläuche und somit zur Bruchgefahr bei länger
dauerndem Zentrifugieren.
[0009] Eine weitere Schlauchanordnung ist aus der EP-A 62 038 bekannt, bei der einzelne
Schlauchbereiche materialmäßig verstärkt sind, um gegen Walk- und Biegebeanspruchung
beständiger zu sein.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Schlauchanordnung
so fortzubilden, daß die Beanspruchung durch Walken oder Verbiegen beim Zentrifugieren
möglichst gering gehalten wird.
[0011] Die Lösung der Aufgabe erfolgt daurch, daß die Einzelschläuche um ihre eigene Schlauchlängsachse
torsionsfrei angeordnet sind, jeweils in zwei Endbereichen fixiert sind und in dem
dazwischenliegenden Zwischenbereich gegeneinander frei beweglich sind.
[0012] Erfindungsgemäß besteht die mehrlumige Schlauchanordnung aus einer Mehrzahl von Einzelschläuchen,
die zu der erfindungsgemäßen Schlauchanordnung zusammengefaßt sind. Hierdurch entfällt
die komplizierte Herstellung einer einstückigen Multilumenanordnung, so daß die erfindungsgemäße
Schlauchanordnung insgesamt wesentlich preisgünstiger herzustellen ist.
[0013] Desweiteren sind die Einzelschläuche entweder um die Längsachse der Schlauchanordnung
oder aber zu einer parallelen Achse zu dieser Längsachse herumgedreht. Diese gedrehte
Anordnung verbessert die Stabilität der Schläuche untereinander, so daß ein Aufspleißen
der Einzelschläuche und somit eine gegenseitige Behinderung in der Bewegung nicht
auftreten kann, was ansonsten schnell zur Verdrillung und zum Abriß führen könnte.
[0014] Weiterhin sind die einzelnen Schläuche an ihren Enden jeweils in diesem gewundenen
Zustand spannungsfrei aneinander fixiert. Dies hat zur Folge, daß der Einzelschlauch
im gedrehten Zustand nicht um seine eigene Längsachse verdrillt ist, so daß die gesamte
Anordnung nach der Fixierung im gedrehten Zustand verbleibt. Insofern besteht also
nicht die Gefahr, daß sich die Schläuche in ihren ungedrehten Ausgangszustand zurückbegeben.
[0015] Schließlich weisen die Schläuche eine im wesentlichen gleiche Länge auf. Demzufolge
sind samtliche Schläuche zumindest in Teilbereichen zu etwa gleichen Anteilen um die
Längsachse der Schlauchanordnung oder aber zu einer parallelen Achse hierzu gedreht.
Hierdurch wird vermieden, daß etwa ein Schlauch als Hilfsträger für die anderen Schläuche
dient, der samtliche Kräfte bei der Zentrifugationsbehandlung aufnimmt. Eine derartige
nachteilige Anordnung ist beispielsweise in der eingangs erwähnten DE-OS 21 14 161
gezeigt, bei der der Hilfsträger zur Stabilisierung und zur Kraftableitung dient.
Erfindungsgemäß nehmen samtliche Einzelschläuche an der Energiebilanz teil und stabilisieren
sich somit gegenseitig.
[0016] Durch die Fixierung der Schläuche an ihren Enden erübrigt sich auch der Einsatz von
flexiblen, nicht fest verklebten Bündelhilfen, beispielsweise Ringen, Plastikbändern,
Klebestreifen und dgl., die üblicherweise dazu neigen, auf den Zentrifugenschläuchen
zu verrutschen und ihre vorbestimmten Positionen zu verlassen.
[0017] Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Schlauchanordnung in der eingangs erwähnten gleitdichtungsfreien
Zentrifuge hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäße Schlauchanordnung ohne
weiteres bei einer Drehzahl von 2000 U/min und darüber eingesetzt werden kann. Die
Schlauchanordnung bleibt dabei stabil und muß nicht in speziellen Führungshilfen geführt
werden.
[0018] Die erfindungsgemäß eingesetzten Schläuche bestehen aus einem polymeren Material,
insbesondere Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polyurethan oder PVC, das insbesondere
für medizinische Zwecke einsetzbar sein soll. Von diesen Materialien ist Polyamid
bevorzugt.
[0019] Wie bereits vorstehend erwähnt, soll dieses Material relativ starr sein, wobei die
Shore-Härte R zwischen 60 und 80, insbesondere etwa R 70 betragen soll, d. h. die
Schläuche sollen halbstarr bis nahezu starr sein.
[0020] Dabei können die Einzelschläuche im Beispielsfall einen Innendurchmesser von etwa
2 mm und einen Außendurchmesser von etwa 3,2 mm aufweisen.
[0021] Wegen ihrer relativ großen Härte zeichnen sich die erfindungsgemäß eingesetzten Einzelschläuche
durch eine hohe Festigkeit, z. B. gegenüber Längung, Verknickung oder Abdrehen, aus.
Desweiteren können die Innendurchmesser der Einzelschläuche über die gesamte Schlauchlänge
im wesentlichen konstant gehalten werden, so daß also nicht die Gefahr des Verstopfens
besteht.
[0022] Die erfindungsgemäße Schlauchanordnung weist üblicherweise 2 - 5 Einzelschläuche,
vorzugsweise 3 oder 4 Einzelschläuche, auf.
[0023] Diese Einzelschläuche werden -wie vorstehend erwähnt-zumindest in Teilbereichen
um die Längsachse der Schlauchanordnung bzw. um eine parallele Achse hierzu herumgedreht,
so daß ein in sich verdrehtes Bündel entsteht. Das Verdrehen erfolgt dabei nach den
üblichen Methoden des Verseilens, Verhaspelns, Verdrillens oder Flechtens.
[0024] Das Verseilen der Einzelschläuche erfolgt auf die folgende Weise:
[0025] Die einen Enden der Einzelschläuche werden in einem ersten Adapter fixiert, beispielsweise
durch Verkleben oder Verklemmen.
[0026] Die anderen Enden der losen Einzelschläuche werden in einen zweiten Adapter eingeführt,
der entsprechende Aufnahmebohrungen (Paßlöcher) für das jeweilige Schlauchende aufweist.
Diese Schlauchenden sind dabei jeweils um ihre Schlauchachse in dem Paßloch frei beweglich,
d. h. der Durchmesser eines Paßloches ist etwas größer als der Außendurchmesser des
Schlauchs.
[0027] Um das Schlauchbündel nunmehr zu verdrehen, wird der zweite Adapter um die Längsachse
der Schlauchanordnung gedreht, während der erste Adapter festgehalten wird. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Drehung des zweiten Paßstücks gegenüber
dem ersten Paßstück (n + 1/2)-fach, wobei n Null oder eine ganze Zahl darstellt. Insofern
wird also der zweite Adapter entweder mit einer halben, eineinhalbfachen ...-Drehung
gegenüber dem ersten Adapter verdreht. Besonders bevorzugt ist erfindungsgemäß eine
3,5-fache Verdrehung der Einzelschläuche.
[0028] Die Einzelschläuche selbst können bei dieser Drehung durch ihren losen Sitz innerhalb
der Aufnahmebohrungen raumstationär bleiben, d. h. die Einzelschläuche machen dabei
keinerlei Drehung um ihre eigene Längsachse mit, verdrehen sich somit bei dieser Drehbehandlung
innerhalb der Aufnahmebohrungen gegensinnig.
[0029] Nach dem Verdrehen werden die Einzelschläuche mit dem zweiten Adapter fest verbunden,
beispielsweise durch eine Klebebehandlung. Nach dem Verbinden verbleiben die Einzelschläuche
in der gedrehten Anordnung.
[0030] An Stelle der Adapter können die Einzelschläuche natürlich in entsprechende Vorrichtungsteile
eingespannt werden, die dann gegeneinander verdreht werden.
[0031] Schließlich können die Schläuche untereinander jeweils an ihren Enden dann direkt
verklebt werden, ohne daß ein Einsatz von Adaptern notwendig wäre.
[0032] Schließlich können auch die ersten Enden der Schläuche mit den Eingangs- und Ausgangsstutzen
der in der Zentrifuge einzusetzenden Separationskammer verbunden werden, wobei die
anderen Enden dann in der vorstehenden Weise wiederum gegenüber diesen festgelegten
Enden verdreht werden können.
[0033] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Entdrillungsbehandlung
der Einzelschläuche in den Aufnahmebohrungen auf folgende Weise begünstigt werden:
[0034] Man schiebt den losen zweiten Adapter vor oder nach dem Verdrehen in Richtung des
fixierten Adapters, führt gegebenenfalls die Verdrehungsbehandlung durch und verschiebt
anschließend den zweiten Adapter wieder zu den zweiten Enden zurück. Gegebenenfalls
kann diese Verschiebungsbehandlung mehrfach durchgeführt werden, um hierdurch ein
Entdrillen der Einzelschläuche weiter zu begünstigen.
[0035] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
[0036] Es zeigen
Fig. 1a perspektivisch zwei Einzelschläuche mit Adaptern, die unverseilt sind,
Fig. 1b zwei Einzelschläuche, die mit 3,5 Umdrehungen verseilt sind,
Fig. 2 vier Einzelschläuche die mit 3,5 Umdrehungen verseilt sind, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den gemäß 2 eingesetzten Adapter.
[0037] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schlauchanordnung mit 10 gezeigt. Diese Schlauchanordnung
besteht aus zwei Einzelschläuchen 12 und 14, die gemäß der in Fig. 1a gezeigten Ausführungsform
im unverseilten Zustand dargestellt sind. Diese Einzelschläuche weisen jeweils ein
erstes Ende 16 und 18 und ein zweites Ende 20 und 22 auf.
[0038] Die Einzelschläuche bestehen - wie vorstehend erwähnt - aus einem polymeren Material
in den vorstehend erwähnten Abmessungen und Shore-Härtegraden.
[0039] Soweit erfindungsgemäß von Enden gesprochen wird, sind diejenigen Schlauchenden gemeint,
von denen sich die Schlauchbereiche erstrecken, die an der Zentrifugationsbehandlung
teilnehmen. Wird die erfindungsgemäße Schlauchanordnung 10 bei der Zentrifuge gemäß
DE-OS 26 12 988 eingesetzt, so enden die zweiten Enden beim Austritt der Schlauchanordnung
aus der Zentrifuge einerseits und bei der Rückführung des Schlauchs zur Zentralachse
der Zentrifuge andererseits, von der sich die einzelnen Schläuche zu den Separationsbehältern
erstrecken.
[0040] Wie in Fig. 1a gezeigt, spalten sich daher die zweiten Enden 20 und 22 wieder auf,
da sie außerhalb der Zentrifuge angeordnet sind, was jedoch nicht notwendigerweise
der Fall sein muß.
[0041] Desgleichen spalten sich die ersten Enden 16 und 18 auf, da hier die Schlauchanordnung
zur Rotationsachse der Zentrifuge zurückgeführt ist und insofern keine Notwendigkeit
mehr besteht, die Schlauchanordnung 10 einer Entdrillungsbehandlung zu unterziehen.
Insofern sind zwischen den ersten Enden 16 und 18 und den zweiten Enden 20 und 22
die Schlauchbereiche angeordnet, die bei der gleitdichtungsfreien Zentrifuge der Entdrillungsbehandlung
unterzogen werden müssen.
[0042] Die ersten Enden 16 und 18 sind in einem ersten Haltestück 24 fixiert, das zur Aufnahme
der Einzelschläuche 12 und 14 entsprechende Bohrungen 26 und 28 aufweist. In die Bohrungen
26 und 28 sind die Schläuche 12 und 14 eingeklebt, beispielsweise durch termisches
oder Lösungsmittel-Schweißen.
[0043] Die zweiten Enden 20 und 22 befinden sich in einem zweiten Haltestück 30, das hierzu
entsprechende Bohrungen 32 und 34 zur Aufnahme der Schläuche 12 und 14 aufweist. Diese
Bohrungen 32 und 34 sind in Fig 1aʹ strichliert dargestellt.
[0044] Wie bereits vorstehend beschrieben, ist der Durchmesser der Bohrungen 32 und 34 etwas
größer als der Außendurchmesser der Schläuche 12 und 14, so daß sich die Schläuche
12 und 14 hierin frei bewegen und verdrehen können.
[0045] In Fig. 1b ist nunmehr die in Fig. 1a gezeigte Ausführungsform entlang der Längsachse
der Schlauchanordnung 10 verseilt dargestellt. Hierzu wird, wie in Fig.1a durch den
Pfeil dargestellt, das zweite Haltestück gegen den Uhrzeigersinn gedreht, während
das erste Haltestück am Drehen durch Festhalten gehindert wird. Da sich die Schläuche
12 und 14 in den Bohrungen 32 und 34 frei verdrehen können, machen lediglich die Schläuche
die Verdrehung um die gemeinsame Längsachse mit, verdrillen sich jedoch selbst nicht
um ihre eigene Achse.
[0046] Wie weiterhin aus Fig. 1b ersichtlich ist, bleibt die Schlauchlänge zwischen den
beiden Haltestücken 24 und 36 bei beiden Einzelschläuchen 12 und 14 gleich.
[0047] Weiterhin ist aus Fig. 1b ersichtlich, daß die Verseilung der Einzelschläuche mit
3,5 Umdrehungen des zweiten Haltestücks 30 gegenüber dem ersten Haltestück 24 erfolgt.
[0048] Nachdem die Einzelschläuche 12 und 14 ihre Gleichgewichtslage eingenommen haben,
was u.a. dadurch begünstigt werden kann, daß das zweite Haltestück 30 entlang der
gemeinsamen Längsachse zum ersten Haltestück 24 vorgeschoben und anschließend wieder
zum Ausgangspunkt zurückgezogen wird, ohne daß die Verdrehung aufgehoben würde, werden
auch die zweiten Enden 20 und 22 mit dem zweiten Haltestück 30 fest verbunden, was
wiederum durch Einschweißen oder Einklemmen geschehen kann.
[0049] In der einmal fixierten Form verbleibt dann die Schlauchanordnung 10 in der gedrehten
Position der beiden Einzelschläuche 12 und 14.
[0050] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, in der vier Einzelschläuche 36,
38, 40, 42 mit einem Verseilungsgrad von 3,5 zwischen einem ersten Haltestück 44 und
einem zweiten Haltestück 46 angeordnet sind. Aus Übersichtlichkeitszwecken sind dabei
die überstehenden Enden der Einzelschläuche 36 - 42 in Fig. 2 weggelassen worden.
[0051] Eine derartige Anordnung kann beispielsweise zur Separation von Blut eingesetzt werden,
wobei der erste Schlauch zur Einführung des Vollbluts in die Separationskammer und
die anderen drei Schläuche zum Abziehen von Erythrozyten, der buffy-coat und des Plasmas
eingesetzt werden können.
[0052] Die ersten und zweiten Haltestücke 44 und 46 weisen dabei wiederum entsprechende
Bohrungen auf, die in Fig. 2 aus Übersichtlichkeitszwecken nicht gezeigt sind. Sie
sind jedoch in Fig. 3 zu ersehen, in dem das zweite Haltestück 46 in der Draufsicht
gezeigt ist.
[0053] Auch die in Fig. 2 gezeigte Schlauchanordnung 35 ist wiederum mit einem Verseilungsgrad
von 3,5 verseilt worden, so daß die Herstellungsweise dieser Schlauchanordnung 35
der Herstellungsweise der Schlauchanordnung 10 gemäß Fig. 1 entspricht. Insofern wird
hierauf Bezug genommen.
[0054] In Fig. 3 ist das zweite Haltestück 46 in der Draufsicht gezeigt. Dieses zweite Haltestück
46 besteht aus einem zylinderförmigen Teil 48, an das sich ein Bund 50 anschließt,
von dem wiederum ein Zylinderteil 52 mit einem gegenüber dem Bund geringeren, jedoch
dem zylinderförmigen Teil 48 größeren Durchmesser abgeht. Das zylinderförmige Teil
48, der Bund 50 und das Zylinderteil 52 sind mit Durchbohrungen 54 - im Beispielsfall
vier - versehen, um die Einzelschläuche 36 - 42 aufzunehmen.
[0055] Der Bund 50 ist gemäß der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform quadratisch ausgeführt
und wird in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung im nichtgezeigten Deckel einer
Zentrifuge bei der Separationsbehandlung angeordnet. Hierdurch wird zum einen die
richtige Lage der Schlauchanordnung 35 sichergestellt und zugleich ein Verdrehen der
Schlauchanordnung beim Zentrifugieren verhindert.
1. Mehrlumige Schlauchanordnung zum Einsatz in einer gleitdichtungsfreien Zentrifuge,
aufweisend mehrere, etwa gleichlange Einzelschläuche, die zur Längsachse der Schlauchanordnung
zumindest in Teilbereichen herumgedreht und in fixierter Stellung angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) um ihre eigene Schlauchlängsachse
torsionsfrei angeordnet sind, jeweils in zwei Endbereichen (16-22) fixiert sind und
in dem dazwischenliegenden Zwischenbereich gegeneinander frei beweglich sind.
2. Schlauchanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Enden (16, 18) der Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) gegenüber
den anderen Enden (20, 22) um n + 1/2-Drehungen, wobei n Null oder eine ganze Zahl
ist, verdreht sind.
3. Schlauchanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) zwischen den beiden fixierten Endbereichen
(16-22) zumindest in Teilbereichen gegenseitig umeinander verschlungen sind.
4. Schlauchanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) um mindestens
einen anderen Einzelschlauch zumindest in Teilbereichen umeinander verschlungen ist.
5. Schlauchanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlingung als Verseilung oder Verflechtung ausgebildet ist.
6. Schlauchanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche (16-22) der Schläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) in wenigstens
einem Haltestück (24, 30, 44, 46) fixiert sind, das eine Mehrzahl von Bohrungen (26,
28, 32, 34, 54) zur Aufnahme der Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) aufweist,
wobei der Durchmesser dieser Bohrungen (26, 28, 32, 34, 54) etwas größer ist als der
jeweilige Schlauchdurchmesser.
7. Schlauchanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 6, gekennzeichnet durch 2 - 5, insbesondere 3 oder 4 Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42).
8. Schlauchanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchenden (16 - 22) in die Haltestücke (24, 30, 44, 46) eingeklebt,
eingeschweißt oder eingeklemmt sind.
9. Schlauchanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) aus Polyamid, Polyethylen,
Polypropylen, Polyurethan oder PVC besteht.
10. Schlauchanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine Shore-Härte R von 60 - 80, insbesonder etwa 70 aufweist.
11. Schlauchanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehung der Einzelschläuche etwa 3,5-fach ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer mehrlumigen Schlauchanordnung nach Anspruch 1,
bei dem man mehrere, gleichlange Einzelschläuche zur Längsachse der Schlauchanordnung
zumindest in Teilbereichen herumdreht und anschließend in dieser Stellung fixiert,
dadurch gekennzeichnet, daß man während des Verdrehens die Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) torsionsfrei
sich entspannen läßt und nach Abschluß der Verdrehbehandlung die Schlauchanordnung
jeweils in zwei Endbereichen (16-22) fixiert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Enden (16 - 22) der Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) jeweils
in ein Haltestück (24, 30, 44, 46) einsetzt, das eine Mehrzahl von Bohrungen (32,
34) zur Aufnahme der Einzelschläuche aufweist, wobei der Durchmesser der Bohrungen
(24, 28, 32, 34) größer ist als der Außendurchmesser der Einzelschläuche (12, 14,
36, 38, 40, 42), so daß sich die Einzelschläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) bei der
Verdrehbehandlung torsionsfrei entspannen können, und nach dem Verdrehen in diesen
Haltestücken (24, 30, 44, 46) fixiert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schlauchenden (16, 18) im ersten Haltestück (24, 44) fixiert, das erste
Haltestück (24, 44) festhält und das zweite Haltestück (30, 46), in dem die Einzel-
schläuche (12, 14, 36, 38, 40, 42) zunächst lose gehalten sind, gegen das erste Haltestück
(24, 44) vor oder nach dem Verdrehen zumindest einmal verschiebt, anschließend zur
Ausgangsposition zurückzieht und danach die Fixierungsbehandlung durchführt.