[0001] Die Erfindung geht aus von einer Wickelmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Wickelmaschine zur Herstellung von Wendelglühkörpern mit geraden oder annähernd
geraden Unterbrechungen ist beispielsweise in der DE-AS 1 148 326 beschrieben. Die
Herstellung der Unterbrechungen erfolgt dabei mit Hilfe eines in Spitzen drehbar gelagerten
Stiftes, der ortsfest unmittelbar hinter der Wickeldüse reibend am Kerndraht anliegt.
Parallel zum Stift und in einem gewissen Abstand dazu sind zwei Rollen angebracht.
Bei der Fertigung der Unterbrechung liegen sie oberhalb und unterhalb des Kerndrahts
an diesem reibend an. Der Abstand zwischen dem Stift und den beiden Rollen bestimmt
dabei die Länge der Unterbrechung. Während des Wickelns des Wendelglühkörpers liegt
die oberhalb des Kerndrahtes befindliche Rolle nicht am Kerndraht an. Diese Anordnung,
bei der weder der Stift noch die Rollen entlang dem Kerndraht bewegt werden, ist besonders
gut für das Wickeln von Drähten mit Durchmessern größer 200 µm geeignet. Bei kleineren
Drahtdurchmessern (z.B. 50 - 150 µm) genügt die Qualität der Wendelglühkörper jedoch
nicht mehr den geforderten Ansprüchen. Die mangelnde Kraftschlüssigkeit zwischen
Kerndraht und Rolle bzw. Stift führt dabei zu einem erhöhten Ausschuß, weil der dünne
Wickeldraht leichter zwischen Kerndraht und Rolle bzw. Stift hindurchrutscht und damit
die Unterbrechungen unterschiedliche Längen aufweisen. Bei der Verwendung von Wickeldraht,
dessen Durchmesser deutlich unter 50 µm liegt, ist es darüber hinaus technisch nicht
mehr möglich, entsprechend kleine Stifte und Rollen herzustellen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wickelmaschine zur Herstellung von Wendelglühkörpern
mit geraden Unterbrechungen bereitzustellen, die sowohl bei großen wie auch bei sehr
kleinen Drahtdurchmessern eine gleichbleibend hohe Qualität der Wendelglühkörper
sicherstellt. Es handelt sich dabei vornehmlich um einfach gewendelte Glühkörper.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen können den Unteransprüchen entnommen
werden.
[0005] Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Ausschuß bei der Herstellung
von Wendelglühkörpern mit Unterbrechungen gering gehalten werden kann. Insbesondere
kann der Ausschuß bei kleinen Drahtdurchmessern (ca. 50 - 150 µm) verringert werden.
Schließlich ist es möglich, auch Wendelglühkörper mit geraden Unterbrechungen herzustellen,
die aufgrund eines sehr geringen Drahtdurchmessers (typisch 10 - 30 µm) mit einem
Stift- und Rollensystem nicht mehr hergestellt werden können.
[0006] Die mit Hilfe dieser Erfindung erzielbare verbesserte Qualität der Wendelglühkörper
äußert sich außerdem in einer längeren Lebensdauer und in einem konstanteren Lichtstrom
der damit betriebenen Lampe.
[0007] Die Erfindung soll nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Es zeigen
Figuren 1 bis 4 das Prinzip der Herstellung der geraden Unterbrechung mit Hilfe einer
Zange gemäß der Erfindung in einer schematischen Darstellung, wobei Figur 1 eine Seitenansicht
und die Figuren 2 bis 4 eine Draufsicht darstellen
Figur 5 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zange
Figur 6 die Vorderansicht der Zange gemäß Figur 5
Figur 7 einen mit Hilfe der Zange hergestellten Wendelglühkörper
[0008] Die Herstellung der Wendelglühkörper erfolgt auf einer an sich bekannten Wickelmaschine,
wie sie z.B. in der DE-AS 1 148 326 ausführlich beschrieben ist. Dabei wird ein Kerndraht
von einer Abwickeltrommel mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit kontinuierlich abgewickelt
und auf eine Aufwickeltrommel aufgewickelt. Der Kerndraht ist dabei ständig gespannt.
Zwischen den beiden Trommeln sind mehrere Scheiben auf einer Welle angeordnet, wobei
der Kerndraht durch eine axiale Bohrung in der Welle hindurchläuft. Die Scheiben auf
der Welle dienen zum An- und Abtrieb, z.B. mit Hilfe einer Bremsmagnetkupplung. Auf
der letzten Scheibe sitzt der Wickelkopf. Er weist eine Vorratsspule oder Haspel für
den Wickeldraht (aus Wolfram) auf, wobei die Haspel zentrisch (oder auch exzentrisch)
auf der Welle sitzt.
[0009] Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht das Ende des Wickelkopfes 1. Von der Haspel
(nicht gezeigt) wird der Wickeldraht 2 über ein Umlenkorgan des Wickelkopfes 1 (nicht
gezeigt) - z.B. über eine Umlenkrolle, wie sie in der DE-AS 1 148 326 beschrieben
ist - zur Wickeldüse 3 geleitet, aus deren axialer Bohrung der Kerndraht 4 austritt.
Die Wickeldüse 3 hält den Kerndraht 4 ausgerichtet. (Die Pfeile geben jeweils die
Bewegungsrichtung von Wickeldraht 2 und Kerndraht 4 an.) Zur Herstellung der Unterbrechungen
5 zwischen je zwei Wendelglühkörpern 6 ist unmittelbar hinter der Wickeldüse 3 eine
Zange 7 angeordnet. Die Zange 7 ist senkrecht über dem Kerndraht 4 angebracht (eine
vollständige Beschreibung der Zange 7 erfolgt anhand der Figuren 5 und 6) und weist
zwei Backen 8 auf, die in der Seitenansicht gemäß Figur 1 in einer Flucht liegen.
Das zum Greifen des Kerndrahtes 4 vorgesehene Ende 9 jeder Backe 8 gabelt sich in
zwei hintereinander entlang dem Kerndraht 4 angeordnete Arme 10, 11. Beide Arme 10,
11 sind starr an der Backe 8 (z.B. mittels Schraubverbindungen, wie in Figur 1 gezeigt)
befestigt. In Höhe des Kerndrahtes 4 enden die Arme 10, 11 in Griffspitzen 10a, 10b
bzw. 11a, 11b aus Hartmetall (Widia der Sorte GT 05) (in Figur 1 sind nur die Griffspitzen
10a, 11a der im Vordergrund befindlichen Backe gezeigt). Der Abstand "d" (vgl. Figur
3) zwischen dem wickelkopfseitigen Ende der am vorderen Arm 10 angebrachten Griffspitze
10a und dem vom Wickelkopf 1 entfernten Ende der am hinteren Arm 11 angebrachten Griffspitze
11a entspricht dabei gerade der gewünschten Länge der Unterbrechung 5 zwischen je
zwei Wendelglühkörpern 6. Da diese Länge relativ klein ist (in der Größenordnung einiger
Millimeter), ist der hintere Arm 11 z-förmig zum vorderen Arm 10 hin abgewinkelt.
Die Griffspitzen 10a, 10b, 11a, 11b sind an den Armen 10, 11 jeweils mittels Hartlötung
befestigt.
[0010] Die Anordnung gemäß Figur 1 ist in Figur 2 nochmals in Draufsicht dargestellt. Es
ist hierbei die Situation unmittelbar vor Beginn der Herstellung eines neuen Wendelglühkörpers
wiedergegeben. Die im Schnitt dargestellten Griffspitzen 10a, 10b, 11a, 11b der beiden
Backen 8 sind noch, entsprechend der Ruhelage der Zange 7, direkt vor der Wickeldüse
3 angeordnet. Die beiden Backen 8 haben sich gerade geschlossen (Pfeil); der Kerndraht
4 ist somit sowohl zwischen den Griffspitzen 10a und 10b der vorderen Arme 10 als
auch zwischen den Griffspitzen 11a und 11b der hinteren Arme 11 festgeklemmt. Der
von der Haspel kontinuierlich abgespulte Wickeldraht 2 ist, bei ruhendem Wickelkopf
1, in etwa senkrecht über dem Kerndraht 4 positioniert. Um sicherzustellen, daß alle
vier Griffspitzen 10a, 10b, 11a, 11b gleichzeitig am Kerndraht 4 anliegen, ist es
besonders vorteilhaft, wenn das hintere Armpaar 11 federnd ausgeführt ist. Wegen der
unvermeidlichen Fertigungstoleranzen wäre bei starren Armen ein gleichzeitiges Anliegen
aller vier Griffspitzen nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand erreichbar. Die Griffspitzen
11a, 11b des hinteren Armpaares 11 sind um eine halbe Steigung des herzustellenden
Wendelglühkörpers 6 versetzt gegeneinander angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß
auf beiden Seiten des Kerndrahts 4 die Griffspitzen 11a, 11b unmittelbar am Ende des
zuletzt gefertigten Wendelglühkörpers 6 anliegen. Beim Schließen der Backen 8 schiebt
dabei die Griffspitze 11b den Wickeldraht in Höhe des haspelseitigen Endes des zuletzt
gefertigten Wendelglühkörpers 6 in Richtung des Kerndrahts 4 und erzeugt dabei den
abgewinkelten Anfang der nächsten Unterbrechung.
[0011] Der Zeitpunkt des Schließens der Backen 8 ist am einfachsten direkt mit Anfang und
Ende der Rotationsbewegung des Wickelkopfs gekoppelt (sog. Parallelchaltung, s.u.).
Die Backen 8 müssen jedoch spätestens dann geschlossen sein, wenn der Wickelkopf 1
bei Wiederbeginn der Rotation eine Drehung um 90° gemacht hat (sog. anzugverzögerte
Schaltung, s.u.).
[0012] Nach dieser Vierteldrehung des Wickelkopfs 1 liegt der Wickeldraht 2, unabhängig
vom genauen Zeitpunkt des Schließens der Backen 8, an den Griffspitzen 11b und 10a
an und bildet zwischen diesen beiden Griffspitzen die nächste gerade Unterbrechung
5. Die weitergehende Rotation des Wickelkopfes 1 erzeugt an der Griffspitze 10a die
Abwinkelung am haspelseitigen Ende der gerade hergestellten Unterbrechung 5.
[0013] Durch weitere Rotation (Pfeil) des Wickelkopfes 1 (einschließlich des von der Haspel
kommenden Wickeldrahtes 2) wird nun entsprechend Figur 3 der nächste Wendelglühkörper
hergestellt. Der Wickeldraht 2 wird dabei in bekannter Weise vom konischen Ende der
Wickeldüse 3 geführt. Die immer noch geschlossene Zange 7 wird infolge der Klemmkraft
des Backenpaares 8 vom Kerndraht 4 mitgeführt (Pfeil), wobei der kontinuierliche
Vorschub des Kerndrahtes (Pfeil) in bekannter Weise von der Aufwickeltrommel (nicht
gezeigt) geleistet wird. Die Zange 7 wird in diesem Zeitraum aus ihrer Ruhelage ausgelenkt.
Die Zange 7 bleibt solange im Eingriff, bis der neue Wendelglühkörper 6 fertiggestellt
ist.
[0014] In diesem Moment wird der Wickelkopf 1 abgebremst (Figur 4), so daß nunmehr wegen
des weiterhin kontinuierlich erfolgenden Vorschubs des Kerndrahts 4 die nächste Unterbrechung
gebildet werden kann. Die Zange 7 wird nun, evtl. mit geringer Verzögerung (abfallverzögerte
Schaltung, s.u.) geöffnet und schwenkt schnell in ihre Ausgangslage unmittelbar vor
der Wickeldüse 4 zurück (die Länge des Pfeils in Figur 4 soll dabei den Betrag der
Geschwindigkeit im Vergleich zur Vorschubgeschwindigkeit des Kerndrahts 4 symbolisieren).
In der Ausgangslage der Zange 7, das ist unmittelbar vor der Wickeldüse 3, schließt
sich die Zange 7 wieder und der Wickelvorgang kann von neuem beginnen (vgl. Figur
2).
[0015] Auf diese Weise wird ein ununterbrochener Strang von Wendelglühkörpern 6 mit geraden
Unterbrechungen 5 geschaffen, der in bekannter Weise auf die Aufwickeltrommel aufgewickelt
wird; in einem gesonderten Arbeitsgang wird später dieser Strang getempert (um Spannungen
zu beseitigen) und anschließend in einzelne Wendelglühkörper 6 zerschnitten, aus denen
dann der Kerndraht herausgeätzt wird.
[0016] Der vollständige Aufbau der Zange 7 ist in Figur 5 (Seitenansicht) und Figur 6 (Vorderansicht)
gezeigt.
[0017] Die beiden Backen 8 der Zange 7 sind symmetrisch zueinander. An dem zum Greifen bestimmten
Ende 9 jeder Backe 8 sind, entsprechend Figur 1, jeweils die beiden hintereinander
angeordneten Arme 10, 11 starr befestigt. Eine Greifbewegung der Enden 9 jeder Backe
8 wird dadurch ermöglicht, daß die Backen 8 jeweils über ein Gelenk 12 an einer dahinter
parallel angeordneten Trägerplatte 13 befestigt sind. An dem vom Kerndraht 4 entfernten
Ende der Backen 8 sind zwei Rollen 14 angebracht. Die konische Spitze eines Stößels
15 liegt, von oben kommend, zwischen den zwei Rollen 14 an. Um ein schnelles Öffnen
und Schließen der Backen 8 zu gewährleisten, kann der Stößel 15 im Bereich der Rollen
14 mittels eines (in Fig. 5 symbolisch dargestellten) Elektromagneten 16, mit dem
der Stößel 15 über eine Spiralfeder 17 und ein Druckstück (nicht gezeigt) in an sich
bekannter Weise gekoppelt ist, gehoben und gesenkt werden. Das beständige Anliegen
der Rollen 14 an der konischen Spitze des Stößels 15 wird durch eine die beiden Backen
8 verbindende Zugfeder 19 erreicht. Die Dauer eines Zyklus des Öffnens und Schließens
der Zange 7 ist zwischen 10 ms und 200 ms regelbar. Der Elektromagnet 16 ist dabei
mit der Bremsmagnetkupplung des Wickelkopfs 1 am einfachsten parallelgeschaltet. Vorteilhaft
kann er auch dazu anzug- bzw. abfallverzögert geschaltet sein, wodurch mehr Zeit für
die Bewegungen der Zange 7 zur Verfügung steht.
[0018] Die Zange 7 ist mittels einer Achse 18 drehbar gelagert, wobei der Drehpunkt zweckmäßig
genau über der Austrittsöffnung der Wickeldüse 3 liegt. Die Achse 18 ist am oberen
Ende der Trägerplatte 13 angeordnet und wird von einem ortsfesten Tragrahmen gehaltert.
In der Ruhelage oder Ausgangslage der Zange 7 befinden sich die Griffspitzen 10a,
10b der vorderen Arme 10 direkt vor der Wickeldüse 3. Die Griffspitzen 11a, 11b der
hinteren Arme 11 sind dahinter in einem Abstand, der der Länge einer Unterbrechung
entspricht, angeordnet. (Strenggenommen gilt dies nur für eine der beiden Griffspitzen
11a, 11b, s.u.).
[0019] Nach dem Schließen der Backen 8 wird die Zange 7 aufgrund der Klemmkraft von dem
Kerndraht 4 mitgeführt. Es handelt sich dabei eigentlich um eine Drehbewegung um
die Achse 18. Die Auslenkung der Zange 7 aus der Ruhelage ist jedoch sehr gering,
sie liegt in der Größenordnung der Länge (typisch einige Millimeter) eines Wendelglühkörpers
6 (vgl. Figuren 2 bis 4). Im Vergleich dazu ist die Schenkellänge, das ist die Entfernung
zwischen den Griffspitzen 10a, 10b und die Achse 18, so groß (typisch 150 mm), daß
diese Drehbewegung in sehr guter Näherung als eine lineare Bewegung der Zange 7 entlang
dem Kerndraht 4 aufgefaßt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, auf einen eigenen
Antrieb für die Zange 7 zu verzichten, was nicht nur Kosten spart, sondern auch jegliche
Probleme mit der Synchronisation bezüglich der Kerndrahtbewegung vermeidet. Es ist
dabei vorteilhaft, die Bewegung der Zange 7 während ihres Festklemmens am Kerndraht
4 durch eine Zugfeder (nicht gezeigt) zu unterstützen und so das Transportmittel,
im allgemeinen die Aufwickeltrommel, zu entlasten. Die Zugfeder ist einerseits am
oberen Ende der Trägerplatte 13 und andererseits am unbeweglichen Tragrahmen verankert.
In der Ruheposition der Zange 7 ist sie gespannt, so daß sie sich während der Auslenkung
der Zange entspannen kann.
[0020] Nach den Öffnen der Backen 8 in der Position mit maximaler Auslenkung (entsprechend
Figur 4) schwingt die Zange 7 aufgrund ihres Eigengewichts in die Ruhelage (entsprechend
Figur 2) zurück. Die Reproduzierbarkeit der Ausgangslage wird dabei durch einen Anschlag
23 am unbeweglichen Tragrahmen gewährleistet, wobei die Zugfeder den Aufprall dämpft.
[0021] In der Vorderansicht der Zange 7 gemäß Figur 6 ist des weiteren der Aufbau der Arme
10, 11 gut erkennbar. Die vorderen Arme 10 sind jeweils gekröpft, wobei die greifseitigen
Schenkel 20, 21 der Kröpfungen gegeneinander geneigt sind. Der Neigungswinkel der
Schenkel 20, 21 gegen die Vertikale ist bei den beiden vorderen Armen 10 unterschiedlich;
dies hängt mit der Bewegungsfreiheit des Wickeldrahtes zwischen den beiden vorderen
Armen 10 bei der Rotationsbewegung des Wickelkopfes zusammen. Die einander zugewandten
Innenflächen 22 der beiden Schenkel 20, 21 sind mit Plättchen (nicht sichtbar) aus
Hartmetall (z.B. Widia der Sorte GT 05) verstärkt, um dem durch das Reiben des Wickeldrahtes
bedingten Verschleiß entgegenzuwirken.
[0022] Die hinteren Arme 11 sind zur Erzielung federnder Eigenschaften aus federhartem Federbandstahl
gefertigt. Sie sind an ihrem unteren Ende nach innen gebogen (wobei die Arme 11 beider
Backen 8 symmetrisch zueinander sind). Die beiden Arme 11 sind dabei um eine halbe
Steigung des herzustellenden Wendelglühkörpers gegeneinander versetzt. Bei dem in
Figur 7 näher beschriebenen Wendelglühkörper (s.u.) handelt es sich z.B. um eine Versetzung
von 22 µm.
[0023] Die Länge der Unterbrechung ist in gewissen Grenzen (± 1,5 mm) regelbar, z.B. indem
die Arme 11, die am Ende 9 der Backen 8 mit Schrauben befestigt werden, Langlöcher
(nicht sichtbar) für die Schraubbefestigung aufweisen.
[0024] Es ist anzumerken, daß sich die Bezeichnung "vordere bzw. hintere Arme" auf die Lage
relativ zur Wickeldüse bezieht und deshalb bei der Ansicht der Figur 6 scheinbar unrichtig
ist.
[0025] In Figur 7 ist ein mittels der Zange 7 hergestellter, einfach gewendelter Glühkörper
6 gezeigt. Der Durchmesser des Wickeldrahtes 2 beträgt 24 µm. Der Durchmesser des
am Ende des Herstellungsverfahrens bekanntermaßen herausgeätzten Kerndrahts betrug
90 µm, so daß der Außendurchmesser des Primärgewendels 138 µm beträgt. Die Steigung,
die durch die Vorschubgeschwindigkeit des Kerndrahtes eingestellt wird, beträgt 44
µm entsprechend einem Abstand von 20 µm zwischen benachbarten Windungen des Wendelglühkörpers
6. Die geraden Unterbrechungen sind infolge des Zerschneidens 2 mm lang.
[0026] Derartige Wendelglühkörper werden insbesondere bei Miniaturglühlampen geringer Leistung
(einige Watt) und niedriger Spannung (12-24 V) eingesetzt, wie sie beispielsweise
für die Kfz-Beleuchtung benötigt werden. Die geraden Unterbrechungen erleichtern dabei
die exakte Justierung der Wendelglühkörper in den von den Enden der Stromzuführungen
gebildeten Haltevorrichtungen, bei denen es sich üblicherweise um Ösen oder Haken
handelt.
[0027] Obgleich das gezeigte Ausführungsbeispiel eine Wickelmaschine zur Herstellung einfach
gewendelter Glüh körper beschreibt, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Mit
der erfindungsgemäßen Wickelmaschine ist auch die Herstellung doppelt gewendelter
Glühkörper möglich.
[0028] Mit dieser Wickelmaschine kann die Herstellungsgeschwindigkeit im Vergleich zu einer
mit Stift und Rollen ausgestatteten konventionellen Wickelmaschine um etwa 10 % gesteigert
werden.
1. Wickelmaschine zur seriellen Herstellung von Wendelglühkörpern für elektrische
Lampen mit folgenden wesentlichen Merkmalen:
- ein Wickelkopf (1), der einen auf einer Haspel bevorrateten Wickeldraht (2) umlenkt
und mit Hilfe einer Rotationsbewegung auf einen Kerndraht (4) wickelt, wodurch Wendelglühkörper
(6) gebildet werden
- eine als Führungsmittel dienende Wickeldüse (3), die den Kerndraht (4) in Längsrichtung
ausgerichtet hält
- ein Transportmittel, vorzugsweise eine Aufwickeltrommel, das den Kerndraht (4)
mit konstanter Geschwindigkeit in Längsrichtung bewegt
- Mittel zur Herstellung von geraden oder annähernd geraden Unterbrechungen (5) zwischen
je zwei Wendelglühkörpern (6), die unmittelbar hinter der Wickeldüse (3) angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Herstellung der Unterbrechungen einzig
durch eine näherungsweise entlang dem Kerndraht bewegbare Zange (7) mit zwei Backen
(8) gebildet werden, wobei der Kerndraht (4) und die Zange (7) im rechten Winkel zueinander
stehen und der Kerndraht (4) zwischen den zum Greifen bestimmten Enden (9) der zwei
Backen (8) angeordnet ist.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der Zange
(7) entlang dem Kerndraht (4), wobei die Zange (7) bei geschlossenen Backen (8) vom
Kerndraht (4) mitgeführt wird, die Zange (7) über eine Achse (18) mit einem orts
festen Tragrahmen verbunden ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zange (7) mit
dem starren Tragrahmen zusätzlich über eine Zugfeder verbunden ist, die das Transportmittel
bei der Mitführung der Zange (7) unterstützt.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Achse
(18) gegebene Drehpunkt der Zange (7) genau über der Austrittsöffnung der Wickeldüse
(3) liegt.
5. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zange (7) eine
parallel zu den Backen (8) verlaufende Trägerplatte (13) aufweist, auf der die Backen
(8) jeweils mittels eines Gelenkes (12) befestigt sind.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (18)
an dem vom Kerndraht (4) entfernten Ende der Trägerplatte (13) angeordnet ist.
7. Wickelmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung einer
Greifbewegung der Zange (7) ein durch einen Elektromagneten (16) heb- und senkbarer
Stößel (15) mit seiner konischen Spitze zwischen zwei Rollen (14), die an den vom
Kerndraht (4) entfernten Enden der Backen (8) der Zange (7) angeordnet sind, anliegt.
8. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelmaschine
mit einer an sich bekannten Bremsmagnetkupplung ausgestattet ist, wobei die Bremsmagnetkupplung
und der den Stößel (15) bewegende Elektromagnet (16) zueinander parallelgeschaltet
sind.
9. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelmaschine
mit einer an sich bekannten Bremsmagnetkupplung ausgestattet ist, wobei die Bremsmagnetkupplung
und der den Stößel (15) bewegende Elektromagnet (16) zueinander anzug- oder abfallverzögert
geschaltet sind.
10. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zum Greifen
bestimmten Ende (9) jeder Backe (8) jeweils zwei hintereinander entlang dem Kerndraht
(4) angeordnete, starr an der Backe (8) befestigte Arme (10, 11) ausgebildet sind.
11. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das greifseitige
Ende der Arme (10, 11) mit Griffspitzen (10a, 10b, 11a, 11b) aus Hartmetall ausgestattet
ist.
12. Wickelmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand ("d")
zwischen den zwei hintereinander angeordneten Griffspitzen (10a, 11a; 10b, 11b) jeder
Backe (8) der Länge einer Unterbrechung (5) entspricht.
13. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der näher an der
Wickeldüse (3) befindliche Arm (10) jeder Backe (8) gekröpft ist, wobei die greifseitigen
Schenkel (20, 21) der Kröpfung beider Backen (8) gegeneinander geneigt sind.
14. Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekenn zeichnet, daß die beiden greifseitigen
Schenkel (20, 21) der Kröpfungen einen unterschiedlichen Neigungswinkel gegen die
Vertikale aufweisen.
15. Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten
Innenflächen (22) der beiden greifseitigen Schenkel (20, 21) der Kröpfungen mit Plättchen
aus Hartmetall verstärkt sind.
16. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Wickeldüse
(3) entfernter angeordnete Arm (11) jeder Backe (8) federnde Eigenschaften besitzt.
17. Wickelmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die federnden Arme
(11) nach innen gebogen sind.
18. Wickelmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden federnden
Arme (11) um eine halbe Steigung des herzustellenden Wendelglühkörpers (6) versetzt
gegeneinander angeordnet sind.