[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beladen und Verschließen eines Doppelbehältersystems
für die Lagerung von radioaktivem Material gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und 2
einen Verschluß für das Doppelbehältersystem gemäß Oberbegriff des Anspruchs 7 sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Durch die CH-PS 650 354 ist eine Behälterkombination für den Transport und die Lagerung
von Brennelementen bekannt, bestehend aus einem herausnehmlaren Innenbehälter und
einem Außenbehälter, wobei beide Behälter jeweils einen eigenen Deckel besitzen. Die
Beladung des Innenbehälters erfolgt, wie bekannt, in einer sogenannten heißen Zelle.
Aber auch das endgültige Verschließen mit dem Deckel muß in der heißen Zelle ausgeführt
werden, was nur mit einem erheblichen Aufwand durchführbar ist, da der Deckel in
den Behälter eingeschweißt werden muß. Auch wenn das Verschweißen von Deckel und
Behälter bereits eine sehr gute Sicherheit bietet, besteht das Bedürfnis nach weiterer
Erhöhung der Sicherheit des Einschlusses des radioaktiven Materials.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
sowie einen Verschluß der eingangs genannten Art so auszubilden, daß das Verschließen
einfacher durchführbar ist und der Einschluß von radioaktiven Materialien noch sicherer
wird. Außerdem soll die Prüfung des Verschlusses besser durchführbar sein.
[0004] Die Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Ausbildung
gemäß Kennzeichen der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
[0005] Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen dieser Lösungen sind in den Unteransprüchen
3 bis 6 gekennzeichnet.
[0006] Ein vorteilhafter Verschluß für das Doppelbehältersystem ist in den Ansprüchen 7
bis 14 angegeben.
[0007] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in den Ansprüchen 15 bis 20
angegeben.
[0008] Durch die vorliegende Erfindung, die einen zusätzlichen Außendeckel in Form eines
Verschlußstopfens für den Innenbehälter des Doppelbehältersystems vorsieht, kann
das Verschweißen dieses Außendeckels, nachdem der innere Deckel in einem abgeschirmten
Bereich (heiße Zelle) oder bei angedocktem Doppelbehältersystem über die Zellenöffnung
der heißen Zelle in den beladenen Innenbehälter eingeschraubt worden ist, außerhalb
dieses abgeschirmten Bereiches vorgenommen werden, da der Schraubdeckel für die nötige
Abschirmung der Radioaktivität sorgt. Das Einschrauben des inneren Deckels in der
heißen Zelle oder bei an der heißen Zelle angedocktem Doppelbehältersystem erfordert
nur einen vergleichsweise geringen Aufwand.
[0009] Die Verschweißung außerhalb des abgeschirmten Bereiches ( außerhalb einer heißen
Zelle) verringert den Aufwand für den Schweißvorgang und für die benötigten Einrichtungen
erheblich. Durch den zusätzlichen Außendeckel wird der Einschluß des radioaktiven
Materials sicherer. Wenn hier radioaktives Material gesagt wird, so versteht es sich,
daß sich dieses im hier betrachteten Zustand in einer geeigneten Umhüllung (Büchse,
Kokille) befindet und also mit der Umhüllung in den Innenbehälter eingebracht wird.
Sämtliche Vorgänge zum Beladen und Verschließen erfolgen bei in den Abschirmbehälter
eingesetztem Innenbehälter. Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß die Verschweißung
des Außendeckels mit dem Innenbehälter am bereits in den Abschirmbehälter eingesetzten
Innenbehälter durchführbar ist.
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden.
[0011] Es zeigt
Fig. 1a schematisch Verfahrensschritte zum Beladen und Verschließen eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Doppelbehältersystems gemäß einem ersten Verfahren,
Fig 1b schematisch Verfahrensschritte zum Beladen und Verschließen eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Doppelbehältersystems gemäß einem zweiten Verfahren,
Fig. 2 einen Innenbehälter mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Verschluß im Schnitt,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Schweißverbindung zwischen Verschluß und Innenbehältermantel,
Fig. 4 schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung des Verschlusses nach den Fig.
2 und 3 in der Ansicht,
Fig. 5 schematisch die Vorrichtung nach Fig. 4 in der Draufsicht und
Fig. 6 einen Teil der Vorrichtung nach den Fig. 4 und 5 in größerer Darstellung.
[0012] In der Fig. 1a ist das Beladen und Verschließen eines Doppelbehältersystems 2, bestehend
aus einem herausnehmbaren Innenbehälter 4 aus Stahl und einem äußeren Abschirmbehälter
6, in sechs Schritten A, B, C, D, E und F schematisch dargestellt, und zwar nach einem
ersten Verfahren. Der Innenbehälter 4 weist einen schraubbaren Innendeckel 8 und einen
einschweißbaren Außendeckel 10 und der Abschirmbehälter 6 einen schraubbaren Abschirmdeckel
12 auf.
[0013] Zum Beladen und Verschließen wird zunächst im ersten Schritt A das leere Doppelbehältersystem
2 in einen abgeschirmten Bereich 14, beispielsweise in eine sogenannte heiße Zelle,
eingeschleust. Im zweiten Schritt B wird im abgeschirmten Bereich dann der offene
Innenbehälter 4 über der Öffnung des Abschirmbehälters 6 mit radioaktivem Material
16, das sich in einer Umhüllung (Büchse, Kokille) 16ʹ befindet und gelagert werden
soll, beladen. Im dritten Schritt C wird der Innenbehälter noch in der heißen Zelle
mit dem schraubbaren Innendeckel 8 verschlossen, und der Schraubdeckelverschluß
wird geprüft. Im vierten Schritt D erfolgt das Ausschleusen des beladenen und mit
dem Innendeckel 8 verschlossenen Doppelbehältersystems. Danach wird im Schritt E
außerhalb des abgeschirmten Bereiches der Außendeckel 10 in den Innenbehälter 4 eingeschweißt,
und nach erfolgter Schweißung wird die Schweißnaht geprüft. Schließlich wird im letzten
Schritt F der Abschirmdeckel 12 mit dem Abschirmbehälter 6 verschraubt.
[0014] In der Fig. 1b ist das Beladen und Verschließen eines Doppelbehältersystems 2, bestehend
aus einem herausnehmbaren Innenbehälter 4 aus Stahl und einem äußeren Abschirmbehälter
6, in sechs Schritten A, B, C, D, E, und F schematisch dargestellt, und zwar nach
einem zweiten Verfahren. Der Innenbehälter 4 weist einen schraubbaren Innendeckel
8 und einen einschweißbaren Außendeckel 10 und der Abschirmbehälter 6 einen schraubbaren
Abschirmdeckel 12 auf.
[0015] Zum Beladen und Verschließen wird zunächst im ersten Verfahrensschritt A das leere
und offene Doppelbehältersystem 2 von unten an eine heiße Zelle (abgeschirmten Bereich)
14ʹ angedockt, und zwar von unten an eine im Boden der Zelle befindliche Schleusenöffnung
17. Der Schleusenverschluß ist nicht dargestellt. Es versteht sich, daß hierfür geeignete,
an sich bekannte Transport- und Hubvorrichtungen verwendet werden und daß das angedockte
Doppelbehältersystem 2 absolut abgedichtet und abgeschirmt, angedeutet durch die
Abdichtung/Abschirmung 19, in der Schleusenöffnung 17 angeordnet ist. Im zweiten
Schritt B wird der Innenbehälter 4 von der heißen Zelle 14ʹ aus mit dem zu lagernden
radioaktiven Material 16, das sich in einer Umhüllung 16ʹ (Büchse, Kokille) befindet,
beladen. Im dritten Schritt C wird der Innenbehälter 4 bei noch angedocktem Doppelbehältersystem
2 über die Schleusenöffnung 17 mit dem schraubbaren Innendeckel 8 verschlossen, und
der Schraubdeckelverschluß wird geprüft. Im vierten Schritt D erfolgt das Verschließen
der Schleusenöffnung 17 und das Lösen und Entfernen des beladenen und mit dem Innendeckel
8 verschlossenen Doppelbehältersystemes 2 von der heißen Zelle 14ʹ. Danach wird im
Schritt E außerhalb des abgeschirmten Bereiches der Außendeckel 10 in den Innenbehälter
4 eingeschweißt, und nach erfolgter Schweißung wird die Schweißnaht geprüft. Schließlich
wird im letzten Schritt F der Abschirmdeckel 12 mit dem Abschirmbehälter 6 verschraubt.
[0016] Der in der Fig. 2 genauer dargestellte Innenbehälter 4 besteht aus einem zylindrischen
Mantel 18, einem Boden 20 und einem Verschluß 22. Der Verschluß 22 besteht aus dem
bereits erwähnten, als Verschlußstopfen ausgebildeten Innendeckel 8, der in den Mantel
18 unter Verwendung von Dichtungen 24 einschraubbar ist, und dem ebenfalls bereits
erwähnten, als Verschlußstopfen ausgebildeten, mit einer Handhabe 26 ausgebildeten
Außendeckel 10, der in den Mantel 18 des Innenbehälters 4 eingeschweißt wird.
[0017] Zwischen dem Außendeckel 10 und dem Mantel 18 ist ein Schweißspalt 28 belassen zur
Einbringung einer Verschweißung 29 zwischen Deckel und Mantel durch Engspaltverschweißung.
Der verschlossene Behälter ist ferner mit einer aufgeschweißten Plasma-Heißdraht-Plattierungsschicht
30 als Korrosionsschutz versehen.
[0018] Die Fig. 3 zeigt die Verschweißung genauer. Der Schweißspalt 28 zwischen Außendeckel
10 und Behältermantel 18 erweitert sich leicht nach oben und wird unten durch zwei
gegenüberliegende, umlaufende Schweißstege 32 und 34 begrenzt, von denen einer am
Mantel und der andere am Außendeckel 10 angeordnet ist.
[0019] Die Schweißstege 32 und 34 sind angeschrägt zur Erzielung einer sauberen Schweißwurzel
36. Die Anschrägung 38 beträgt etwa 45° und ist vorzugsweise sowohl auf der oberen
als auch auf der unteren Seite der Schweißstege vorgesehen. Die Anschrägung hat den
Vorteil, daß die Wärmeableitung aus der Schweißstelle verbessert wird. Außerdem erleichtert
die Anschrägung das Einführen und Positionieren des Außendeckels 10.
[0020] Die Wurzelschweißung erfolgt vorzugsweise mit Hilfe einer Wolfram-Inertgas-Schweißeinrichtung
(WIG-Schweißeinrichtung), mit der eine sehr feinfühlige Schweißung durchführbar
ist. Auf die Schweißwurzel 36 werden weitere Schweißlagen 40 mit der WIG-Schweißeinrichtung
geschweißt, um beim nachfolgenden Schweißen der restlichen Schweißlagen 42 mit Hilfe
einer Unterpulver-Schweißanlage (UP-Schweißanlage), mit der große Mengen Schweißgut
einbringbar sind, ein Durchbrennen sicher zu verhindern.
[0021] Die Wurzelschweißung erfolgt dabei vorzugsweise mit Hilfe von wenigstens zwei gegenüberliegenden,
gleichzeitig arbeitenden WIG-Schweißköpfen. Hierdurch wird ein Verziehen des Deckels
und damit eine Verungleichmäßigung des Schweißspaltes beim Schweißvorgang und schließlich
die Gefahr der Entstehung ungleicher Schweißwurzelbildung und möglicher Rißbildung
vermieden.
[0022] Die Abschlußschweißung als Engspalt-UP-Schweißung bringt beim Verschweißen dickerer
Querschnitte, was vorliegend der Fall ist, den Vorteil des geringeren Wärmeein bringens
und führt zu einem gleichmäßigeren Aufbau der Schweißlagen und damit der Schweißnaht.
Das Schweißgut der Randlagen schmiegt sich an die Flanken des Schweißspaltes zwischen
Deckel und Behältermantel an, wobei das entstehende Grobkorn durch die folgende Lage
nahezu vollständig in Feinkorn umgewandelt wird. Damit wird die Voraussetzung geschaffen
für das Entfallen einer nachfolgenden Spannungswarmkühlung und sichergestellt, daß
Werkstoffwerte der Schweißnaht im Rahmen der Werkstoffwerte des Grundwerkstoffes liegen.
[0023] Die Herstellung des Verschlusses erfolgt mit Hilfe einer in den Fig. 4 bis 6 dargestellten
Vorrichtung. Der Abschirmbehälter 6, in den der Innenbehälter 4 eingesetzt ist, wird
auf einen Horizontaldrehtisch 44 aufgesetzt, der auf dem Boden 46 einer Fundamentgrube
48 verankert ist. Es kann ggf. der Innenbehälter 4 auch allein auf den Drehtisch aufgesetzt
werden. Der Drehtisch ist mit einer Kugeldrehverbindung zur Aufnahme von horizontalen
und axialen Kräften ausgerüstet. Der Drehtisch wird von einem Motor für einen geringen
Drehzahlbereich angetrieben. Die Tischplatte weist einen motorisch verstellbaren Kreuztisch
zur Feinpositionierung des Behälters unter einer Schweiß- und Prüfportalbrücke 50
auf.
[0024] Da die Fundamentgrube 48 für Behälter unterschiedlicher Größe einsetzbar sein soll,
werden zum Längenausgleich Distanzstücke 52 (strichpunktiert eingezeichnet) auf den
Drehtisch aufgesetzt, um so zu erreichen, daß die Verschlußschweißung immer in der
gleichen Höhe über Boden stattfindet.
[0025] Es ist eine Grubenabdeckung 54 (Fig. 5) vorgesehen, die beim Beschicken des Drehtisches
mit Hilfe eines Kranes aufgefahren wird. Sie schiebt sich über das Betonfundament
und kann während des Beschickungsvorganges betreten werden.
[0026] An der oben erwähnten Portalbrücke 50 sind sämtliche Schweiß-, Prüf- und sonstige
Einrichtungen angebracht. Die Portalbrücke 50 weist mehrere Fahrbahnen (nicht dargestellt)
auf, die zur Führung von Fahrwagen 56 und der an ihnen befestigten Schweiß- und Prüfeinrichtungen
58, 60, 62, 64 dienen.
[0027] Die Portalbrücke 50 ist mit einem Fahrwerk 66 mit Spurkranzrädern und einem Gleichstromantrieb
ausgerüstet, über den die Portalbrücke auf beiderseits der Fundamentgrube angeordneten
erhöhten Fahrbahnen 68 sowohl mit Positionierals auch mit Eilgangsgeschwindigkeit
antreibbar ist.
[0028] Die Antriebe der Fahrwagen werden separat gespeist, und jeder Fahrwagen weist eine
Höhenverstellung auf, mit der die komplette Schweiß- oder Prüfeinrichtung in Arbeitsposition
oder Wartestellung gefahren werden kann.
[0029] Die Schweiß- und Prüfeinrichtungen umfassen eine Wolfram-Inertgas-Schweißeinrichtung
(WIG) 58, eine Unterpulver-Schweißeinrichtung (UP) 60, eine Plasma- Heißdraht-Schweißeinrich
tung (PH) 62 und eine Prüfeinrichtung 64.
[0030] Die Fig. 6 zeigt einen Teil der Schweiß- und Prüfportalbrücke 50 in genauerer Darstellung
mit einer in Arbeitsstellung befindlichen Prüfeinrichtung 64. Die Verschweißung
29 und die Aufbringung der Korrosionsschicht 30 sind bereits erfolgt. Ganz analog
sieht auch die Arbeitsstellung der Schweißeinrichtungen 58 oder 60 aus. Der Fig.
6 ist gut entnehmbar, daß das Verschweißen und das Prüfen des Außendeckels 10 bei
in dem Abschirmbehälter 36 eingesetztem Innenbehälter 2 durchführbar ist. Das Bezugszeichen
70 bezeichnet einen Moderator.
[0031] Der gesamte Schweiß- und Prüfvorgang erfolgt vorzugsweise automatisch, wozu eine
Steuereinrichtung 72 vorgesehen ist. Ansonsten sind Steuerpulte vorgesehen, von denen
aus die Schweiß- und Prüfeinrichtungen gesteuert werden können.
[0032] Anstatt an der erwähnten Portalbrücke 50 können die Schweiß- und Prüfgeräte auch
an Auslegerarmen (nicht dargestellt) angebracht sein.
[0033] Um eine optimale Prüfung der Verschweißung 29 zu gewährleisten, weist der Abschirmbehälter
innenseitig bis über die Verschweißung hinaus eine stufenförmige, ringförmige Erweiterung
74 auf, so daß ein ausreichender Freiraum 76 zwischen Abschirmbehälter und Innenbehälter
zum Einbringen und Verfahren der Prüfeinrichtung 64 entsteht. Ferner ist der Außendeckel
10 des Innenbehälters 4 auf seiner Unterseite unterhalb des Schweißsteges 34 mit einer
ringförmigen, stufenförmigen Ausnehmung 78 versehen, durch die zwischen Außendeckel
10 und Innendeckel 8 ein Ringraum 80 entsteht, der sich noch in eine unterhalb des
Schweißsteges 32 des Behältermantels in der Innenwandung dieses Mantels ausgebildete
Ringnut 82 fortsetzt.
1. Verfahren zum Beladen und Verschließen eines für den Transport und die Lagerung
von radioaktivem Material vorgesehenen Doppelbehältersystems, das einen herausnehmbaren
Innenbehälter und einen äußeren Abschirmbehälter aufweist, welche jeweils mit einem
eigenen Deckel ausgestattet sind,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte :
a) Einschleusen des leeren Doppelbehältersystems (2) in einen abgeschirmten Bereich
(14),
b) Beladen des Innenbehälters (4) mit dem in einer Umhüllung (Büchse, Kokille) (16ʹ)
befindlichen radioaktiven Material (16) im abgeschirmten Bereich,
c) Verschließen des Innenbehälters (4) im abgeschlossenen Bereich mit einem Innendeckel
(8),
d) Ausschleusen des beladenen und mit dem Innendeckel (8) verschlossenen Doppelbehältersystems
(2),
e) Einschweißen eines Innenbehälter-Außendeckels (10) über den Innendeckel (8) außerhalb
des abgeschirmten Bereiches,
f) Verschließen des Außenbehälters (6) mit einem Abschirmdeckel (12.)
2. Verfahren zum Beladen und Verschließen eines für den Transport und die Lagerung
von radioaktivem Material vorgesehenen Doppelbehältersystems, das einen herausnehmbaren
Innenbehälter und einen äußeren Abschirmbehälter aufweist, welche jeweils mit einem
eigenen Deckel ausgestattet sind,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte :
a) Andocken des leeren Doppelbehältersystems (2) von unten an eine Schleusenöffnung
(17) im Boden eines abgeschirmten Raumes bzw. einer heißen Zelle (14ʹ),
b) Beladen des Innenbehälters (4) mit dem in einer Umhüllung (Büchse, Kokille) (16ʹ)
befindlichen radioaktiven Material (16) über die Schleusenöffnung (17) des abgeschirmten
Raumes bzw. der heißen Zelle (14ʹ),
c) Verschließen des Innenbehälters (4) im angedockten Zustand des Doppelbehältersystems
(2) mit einem Innendeckel (8),
d) Verschließen der Schleusenöffnung (17) und Lösen und Entfernen des beladenen und
mit dem Innendeckel (8) verschlossenen Doppelbehältersystems (2) vom abgeschirmten
Raum bzw. von der heißen Zelle (14ʹ),
e) Einschweißen eines Innenbehälter-Außendeckels (10) über den Innendeckel (8) außerhalb
des abgeschirmten Raumes bzw. der heißen Zelle,
f) Verschließen des Außenbehälters (6) mit einem Abschirmdeckel (12).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einschweißen des Außendeckels (10) zunächst in einem zwischen Außendeckel
und Mantel (18) des Innenbehälters (4) belassenen Schweißspalt (28) wenigstens eine
Wurzellage (36) durch Wolfram-Inertgas-Schweißung und danach auf die Wurzellage die
restlichen Lagen (42) durch Unterpulver-Schweißung geschweißt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Schweißung der restlichen Lagen (42) durch Unterpulver-Schweißung (z.B.
Engspaltschweißung) einige Schweißlagen (40) durch Wolfram-Inertgas-Schweißung auf
die Wurzellage (36) aufgebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurzellagen (36) zweiseitig und gleichzeitig mit wenigstens zwei gegenüberliegenden
Wolfram-Inertgas-Schweißköpfen eingeschweißt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verschweißen des Außendeckels (10) die Schweißung geprüft wird.
7. Verschluß für ein mit in einer Umhüllung (Büchse, Kokille) befindlichem radioaktivem
Material beladbares Doppelbehältersystem, das einen herausnehmbaren Innenbehälter
und einen äußeren Abschirmbehälter aufweist, wobei der Innenbehälter und der Abschirmbehälter
jeweils einen eigenen Deckel besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß über dem als Verschlußstopfen und schraubbar ausgebildeten Innendeckel (8) ein
ebenfalls als Verschlußstopfen ausgebildeter Außendeckel (10) vorgesehen ist, der
in den zylindrischen Mantel (18) des Innenbehälters (4) einschweißbar ist.
8. Verschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendeckel (10) und der Mantel (18) jeweils mit einem in einen zwischen
Außendeckel und Mantel belassenen Schweißspalt (28) hineinragenden, umlaufenden Schweißsteg
(32, 34) als innere Begrenzung des Schweißspaltes ausgestattet sind.
9. Verschluß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißstege (32, 34) einander gegenüberliegend angeordnet sind.
10.Verschluß nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißstege ein- oder beidseitig angeschrägt (38) sind, derart, daß sie
sich nach außen hin verjüngen.
11. Verschluß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschrägung (38) etwa 45° beträgt.
12. Verschluß nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schweißspalt (28) ausgebildete Schweißung (29) aus einer auf die Schweißstege
(32, 34) aufgebrachten Schweißwurzel (36) aus wenigstens einer Wurzellage und weiteren
darüber angeordneten Schweißlagen (40, 42) besteht.
13. Verschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschirmbehälter (6) innenseitig bis unterhalb der Schweißschräge (32, 34)
des Innenbehälters (4) eine umlaufende, stufenförmige Erweiterung (74) aufweist zur
Schaffung eines Freiraumes (76) für eine Schweißnahtprüfeinrichtung (64).
14. Verschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendeckel (10) des Innenbehälters (4) unterhalb des Schweißsteges (34)
auf seiner Unterseite eine umlaufende, stufenförmige Ausnehmung (78) aufweist, gegenüber
der in der Innenwandung des Mantels (18) des Innenbehälters (4) eine Ringnut (32)
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis mit
einem Horizontaldrehtisch zur Aufnahme des Doppelbehältersystems für den Schweißvorgang
und mit einer Schweiß- und Prüfanlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweiß- und Prüfanlage eine über Boden verfahrbare Portalbrucke (50) aufweist,
an der mehrere Fahrbahnen angeordnet sind, auf denen Fahrwagen (56) verfahrbar sind,
an denen Schweiß- und Prüfeinrichtungen (58, 60, 62, 64) angebracht sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Portalbrücke (50) mit einem Fahrwerk (66) mit Spurkranzrädern und einem Gleichstromantrieb
ausgerüstet und auf Fahrbahnen (68) verfahrbar ist, die erhöht neben einer Fundamentgrube
(48) verlaufen, in der der Horizontal-Drehtisch (44) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Fahrwagen eine Höhenverstellung angebaut ist, mit der die Schweiß- und
Prüfeinrichtungen in Arbeitsstellung oder Wartestellung bewegbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißeinrichtungen wenigstens zwei gegenüberliegend am Fahrwagen angebrachte
Wolfram-Inertgas-Schweißeinrichtungen, deren Mittenabstand dem Durchmesser des Außendeckels
(10) des Innenbehälters (4) entspricht, und eine UnterpulverSchweißeinrichtung aufweisen.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Plasma-Heißdraht-Schweißanlage auf einem Fahrwagen der Portalbrücke
(50) angeordnet ist zur Erzeugung einer Plattierungsschicht als Korrosionsschutz auf
dem äußeren Deckel bzw. der Oberseite des verschlossenen Behälters nach Abschluß
der Unterpulver-Schweißung.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Portalbrücke (50) und die darauf laufenden Fahrwagen eigene Energiezuführungsketten
aufweisen zu ihrer voneinander unabhängigen Positionierung und Steuerung.