[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen eines flexiblen Folienbehälters innerhalb
eines relativ starren Kartons nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und bezieht sich
ferner auf eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
[0002] Beim Befüllen von Folienbehältern in Kartons, wie Wellpappekisten oder ähnlichen
Behältern, ist es besonders wichtig, daß die Behälterfolie an den Kartonwänden faltenlos
anliegt, um einerseits eine vollständige Befüllung des Behälters ohne unerwünschte
Luftpolster oder dergleichen zu erreichen, und um andererseits eine möglichst vollständige
Entleerung des Behälters auch von zähflüssigen, mitunter klebrigen Massen zu gewährleisten.
Die Behälter haben Inhalte von 500 l und mehr, wobei einzelne Behälter von 500 l Inhalt
oder jeweils zwei nebeneinanderstehende Behälter von jeweils 250 l Inhalt auf Europaletten
nacheinander befüllt werden können.
[0003] Bei einer derartigen bekannten Vorrichtung nach der DE-OS 29 18 707 befindet sich
der zu befüllende Folienbehälter mit Umkarton und Europalette auf einem Hubtisch,
der zu Beginn des Füllvorganges seine höchste Stellung einnimmt. Der in den Karton
eingelegte Folienbehälter wird von oben her durch eine feststehende Füllvorrichtung
gefüllt, wobei der Absenkvorgang des Hubtisches in Abhängigkeit von dem beim Befüllen
des Folienbehälters auftretenden Fülldruck über einen Meßfühler an der Druckplatte
und eine damit verbundene Steuereinheit, die auf einen Hydraulikzylinder oder andere
geeignete Absenkvorrichtungen für den Hubtisch einwirkt, gesteuert wird.
[0004] Statt einer Absenkung des Hubtisches ist auch ein Anheben der Füllvorrichtung gegenüber
dem Behälterboden in Abhängigkeit von dem beim Befüllen des Folienbehälters auf den
Meßfühler an der Druckplatte einwirkenden Fülldruck vorgesehen, doch ist eine solche
Steuerung des Füllvorganges hinsichtlich der dafür erforderlichen Steuereinrichtungen
ebenso aufwendig wie die für das Absenken des Hubtisches vorgesehenen Einrichtungen.
[0005] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Füllvorrichtung besteht darin, daß der Umkarton
für den Folienbehälter einen flachen Boden hat, und daß die Seitenwandteile des Folienbehälters
entweder an den Seitenwänden des Kartons oder an der als Trageinrichtung für den Folienbehälter
dienenden Druckplatte so drapiert sind, daß sich beim Befüllen an diesen Stellen unerwünschte
Faltungen und Hohlräume bilden, die das Füllvolumen beträchtlich herabsetzen können
und aus denen besonders zähflüssiges Füllgut beim Entleeren des Behälters nicht wieder
vollständig ausfließen kann.
[0006] Hinzu kommt, daß bei der bekannten Vorrichtung die während des Füllvorganges auf
dem Folienbehälter aufliegende Druckplatte eine ebene Unterseite hat, was in Verbindung
mit dem flachen Boden des Umkartons zur Folge hat, daß sich die Folienwand des Folienbehälters
schon zu Beginn des Füllvorganges am Behälterboden und davon ausgehend auch an den
Behälterseitenwänden in Falten legen kann, so daß ein einwandfreies Befüllen und Entleeren
des Folienbehälters schon aus diesem Grunde in Frage gestellt ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren und eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens so weiterzuentwickeln, daß einerseits ein
einwandfreies Einbringen des um die Druckplatte der Füllvorrichtung herumgefalteten
Folienbehälters in der Weise möglich ist, daß die Wandung des Folienbehälters bereits
zu Beginn der Befüllung glatt und eben in der Mitte am Boden des Umkartons zur Anlage
kommt und sich im Verlaufe der weiteren Befüllung ausgehend von der Mitte des Kartonbodens
zu den Seitenwänden hin glatt an den Kartonboden anlegt und die umgelegten Seitenwandteile
anschließend gegen den Widerstand der den Folienbehälter im Umkarton überdeckenden
Druckplatte allmählich von der Druckplatte freigegeben werden und sich nach und nach
glatt an die Seitenwandungen des Umkartons anlegen, bis der Folienbehälter schließlich
vollständig gefüllt ist und sein Einlaßstutzen nach Verschliessen durch eine Verschlußkappe
wieder von der Druckplatte der Füllvorrichtung gelöst werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen durch den Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis 7 eine besonders vorteilhafte
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gekennzeichnet ist.
[0009] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die zu dessen Durchführung vorgesehene Vorrichtung
ergibt sich der Vorteil, daß der in parallelen Seitenfaltungen und quer verlaufenden
Endfaltungen vorgefaltete flachliegende, evakuierte Folienbehälter in einfacher Weise
mittels der mit der Füllvorrichtung verbundenen Druck- oder Tragplatte von oben in
den geöffneten Umkarton bis an dessen Boden so abgesenkt werden kann, daß sich bereits
bei Füllbeginn das in den Folienbehälter einlaufende Füllgut von dem mittigen Füllstutzen
gleichmäßig nach außen zu den Seitenwänden des Umkartons ausdehnt und in dem vorzugsweise
keilförmigen Hohlraum unterhalb der Druckplatte allmählich einen gleichmäßigen Druck
aufbaut, der zunächst nur im mittleren Teil der Druckplatte zwischen den geneigten
Randbereichen und den dort umgelegten Seitenfaltungen des Folienbehälters wirksam
wird. Da der Folienbehälter sich nicht nur an den Boden des Umkartons, sondern auch
an die Kartonseitenwände glatt anlegt, wird eine vollständige Befüllung des Folienbehälters
mit den vorgesehenen Füllmengen erreicht. Außerdem ist die Füllvorrichtung mit der
erfindungsgemäß ausgebildeten, leicht auswechselbaren Druck- oder Tragplatte für
den Folienbehälter gegenüber dem Stande der Technik vergleichsweise leicht ausgebildet
und läßt sich insbesondere in Verbindung mit dem Gegengewichtsausgleich besonders
gut handhaben. Herzu trägt auch die Teleskoprohranordnung für die Aufhängung der
Füllvorrichtung in besonderem Maße bei, da die Füllvorrichtung sich hierdurch beim
Absenken in den Umkarton und beim Aufschwimmen während des Füllvorganges eventuellen
Abweichungen von der Normalstellung von selbst anpassen kann und außerdem besonders
leicht von der Montageeinheit für die Vorbereitung der Folienbehälter an der Druckplatte
zur eigentlichen Befüllung des Folienbehälters leicht hin und her verschwenkt bzw.
verfahren werden kann.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen quaderförmigen Großcontainer, bestehend aus einer Wellpappfaltkiste mit
eingelegtem Folienbehälter,
Fig. 2 die Einzelteile des Großcontainers in auseinandergezogenem Zustand,
Fig. 3, 3A und 3B
die Faltstationen des Folienbehälters, wobei der Folienbehälter in
Fig. 3 in seiner Ausgangsform flachliegend und evakuiert mit verschlossenem Füllstutzen
dargestellt ist,
Fig. 3A den Folienbehälter in einem Zwischen-Faltstadium und
Fig. 3B den Folienbehälter in einem End-Faltstadium zeigt, wie er zum Verbraucher
gelangt, um mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung befüllt zu werden,
Fig. 4 eine Befüllstation in Vorderansicht,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Befüllstation von Fig. 4,
Fig. 6 eine Arbeitssituation bei der Vorbereitung eines vorgefalteten Folienbehälters
auf dem Montagetisch der Befüllstation von Fig. 4 für einen anschließenden Füllvorgang,
Fig. 7 einen Querschnitt durch die Füllvorrichtung von Fig. 6 gemäß Schnittlinie VII
- VII in einer ersten Arbeitssituation auf dem Montagetisch der Befüllstation von
Fig. 4 und 5,
Fig. 8 einen Schnitt durch die Füllvorrichtung von Fig. 6 gemäß Schnittlinie VII -
VII beim Einführen der Füllvorrichtung mit um die Druckplatte gefaltetem Folienbehälter
vor Erreichen des Bodens eines Umkartons mit keilförmig geneigtem Kartonboden,
Fig. 9 einen weiteren Schnitt durch die Füllvorrichtung von Fig. 6 gemäß Schnittlinie
VII - VII nach Erreichen der Endstellung der Füllvorrichtung mit gefaltetem Folienbehälter
und zu Beginn eines Füllvorganges,
Fig. 10 einen schematischen Schnitt durch eine integrierte Entkappungsvorrichtung
mit Betätigung des Füllventils an dem Füllkopf der Füllvorrichtung von Fig. 6,
Fig. 11 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Füllvorrichtung von Fig. 6 in
einem Unterkarton zu Beginn eines Füllvorganges und
Fig. 12 eine entsprechende Seitenansicht der Füllvorrichtung in einem weiter fortgeschrittenen
Stadium der Befüllung des Folienbehälters.
[0011] In Fig. 1 ist ein Großcontainer 1 von beispielsweise 250 l oder 500 l Inhalt gezeigt,
der aus einer Wellpappfaltkiste 2 und einem darin angeordneten Folienbehälter 3 mit
einem oberen Füllstutzen 4 und einem seitlichen Auslaßstutzen 5 besteht. Die Wellpappfaltkiste
2 kann in flachliegendem Zustand zum Verwender angeliefert werden. Der Umkarton bzw.
die Wellpappfaltkiste 2 hat in einer ihrer Seitenwände eine untere Stanzöffnung 6,
die als Durchstecköffnung für den Auslaßstutzen 5 des Folienbehälters 3 dient.
[0012] In den Umkarton bzw. die Wellpappfaltkiste 2 sind mehrere keilförmige Bodenteile
7, 8 mit ihren Keilspitzen 9, 10 derart gegeneinanderstoßend eingelegt, daß sich ein
Behälterboden mit zwei symmetrisch zur Achse des Auslaßstutzens 5 gegeneinander geneigten
Bodenflächen 11, 12 ergibt.
[0013] Zur weiteren Aussteifung des Umkartons oder der Wellpappfaltkiste 2 können flache
Stützwandteile 13, 14 an den beiden Behälterstirnseiten und ein U-förmig vorgefaltetes
Stützwandteil 15 mit V-förmig geneigtem Behälterboden 16 in den Umkarton 2 eingesetzt
werden, um zunächst als Aufnahme für den noch flach liegenden, entsprechend Fig. 3,
3A, 3B und Fig. 6 vorgefalteten Folienbehälter 3 zu dienen, der in seiner gefüllten
Form im oberen Teil von Fig. 2 dargestellt ist.
[0014] Der flachliegende verschlossene und evakuierte Folienbehälter 3 weist, wie in Fig.
3 gezeigt ist, in seiner Mitte den oberen Füllstutzen 4 und an seiner davon abgekehrten
Behälterseite den seitlichen Abfluß- bzw. Ablaßstutzen 5 auf, der vor dem Befüllen
des Folienbehälters 3 durch die Stanz- bzw. Durchstecköffnung 6 an dem Umkarton 2
hindurchgesteckt und in dieser Öffnung festgelegt wird.
[0015] Die eigentliche Befüllstation 20 besteht, wie in Fig. 4 und 5 zu erkennen ist, aus
mindestens einem seitlichen Montagetisch 21 und einer Aufnahmevorrichtung 22 für zu
befüllende Container 1 mit Folienbehälter 3 und Umkarton 2, neben denen eine Standsäule
23 mit einem horizontalen schwenkbaren Ausleger 24 angeordnet ist, der als Aufhängevorrichtung
für eine Füllvorrichtung 25 mit einer daran lösbar montierten Druckplatte 30 dient,
die als Tragplatte für jeweils einen vorgefalteten Folienbehälter 3 vorgesehen ist,
wie dies im folgenden näher beschrieben wird.
[0016] Wie in Fig. 6 und 10 im einzelnen zu erkennen ist, besteht der Füllkopf 26 der Füllvorrichtung
25 aus einer Füllglocke 27 mit einem darin integrierten Entkappungs- und Füllventilmechanismus
28, 29 und der Druckplatte 30, die mit der Füllglocke 27 leicht lösbar verbunden ist
und dem gefalteten Folienbehälter 3 als Tragplatte dient. Die Druckplatte 30 schließt
die Füllglocke 27 nach unten ab.
[0017] Wie in Fig. 3, 3A und 3B und in Fig. 6 weiterhin gezeigt ist, wird der zunächst flachliegende
evakuierte, vorzugsweise rechteckige, Folienbehälter 3 jeweils an seinen Längs- und
Querseiten 3a, 3b bzw. 3c, 3d gegen den in der Behältermitte aufragenden oberen Füllstutzen
4 randseitig derart umgelegt und mit dem Füllstutzen 4 an der Druckplatte 30 der
Füllvorrichtung 25 derart festgelegt, daß sich die beiden umgelegten Längsränder 3a,
3b des Folienbehälters 3 unter der Druckplatte 30 erstrecken und die Enden der Querseiten
3c, 3d des Folienbehälters 3 die Druckplatte 30 von beiden Enden her gegeneinandergeklappt
überlappen.
[0018] Die Druckplatte 30 weist gemäß Fig. 6 bis 9 beiderseits eines im wesentlichen horizontalen
unteren Mittelteils 31 trapezförmig nach außen ansteigende Randbereiche 32, 33 auf,
die die umgelegten bzw. umgefalteten Längsränder 3a, 3b des Folienbehälters 3 bei
der in Fig. 9 gezeigten Füll stellung zwischen sich und dem keilförmig geneigten
Boden des Umkartons 2 niederhalten, während der Mittelteil 3e des Folienbehälters
3 unter dem Füllstutzen 4 in die keilförmige Bodenvertiefung des Umkartons 2 nach
unten durchhängen kann (Fig. 9) und so einen keilförmigen Füllraum 34 für das Füllgut
schafft, der von diesem zuerst aufgefüllt wird, bevor sein Auftrieb auf die Druckplatte
30 einwirkt, um erst anschließend in die von den trapezförmig geneigten Randbereichen
32, 33 der Druckplatte 30 niedergehaltenen Längsränder 3a, 3b des Folienbehälters
3 und in die von der Druckplatte 30 freigegebenen Abschnitte der Behälterquerseiten
3c, 3d allmählich vorzudringen.
[0019] Wie in Fig. 6 bis 9 weiterhin zu erkennen ist, besitzt die Druckplatte 30 eine zentrale
Mittelöffnung 35 für den Füllstutzen 4 des Folienbehälters 3, in der der die Öffnung
durchsetzende Füllstutzen 4 mittels einer Spannvorrichtung 36 festlegbar ist. Diese
Spannvorrichtung 36 besteht aus einem zwei- oder mehrteiligen Spannring 37, dessen
Ringteile durch einen sie umschließenden äußeren Haltering 38 zusammengehalten sind
und eine konische Zentrierfläche 39 für eine Mittelöffnung 40 an der Unterseite der
Füllglocke 27 aufweisen, mit der die Füllglocke 27 auf den Füllstutzen 4 des Folienbehälters
3 und auf die damit verbundene Druckplatte 30 abgedichtet aufgesetzt werden kann.
[0020] Die Füllglocke 27 wird für jeden Füllvorgang mittels lösbarer Spannvorrichtungen
41, 42 mit der Druckplatte 30 fest verbunden. Die Druckplatte 30 kann dadurch je nach
den Abmessungen des zu befüllenden Folienbehälters 3 und Umkartons 2 leicht gegen
eine andere Druck- oder Tragplatte 30 mit entsprechenden Abmessungen ausgewechselt
werden.
[0021] Die Füllvorrichtung 25 ist, wie Fig. 4 und 5 zeigen, durch eine über Umlenkeinrichtungen
43, 44, wie Umlenkrollen oder dergleichen, laufende Edelstahlkette 45 oder durch ein
Zugseil mit einem Gegengewicht 46 verbunden, dessen Masse nur geringfügig kleiner
als die Gesamtmasse der Füllvorrichtung 25 mit dem an der Druckplatte 30 hängenden
Folienbehälter 3 derart bemessen ist, daß beim Befüllen des Folienbehälters 3 bereits
ein geringer Auftrieb genügt, um die Druckplatte 30 an der Oberseite des mit ihr verbundenen
Folienbehälters 3 entsprechend dem Anstieg des Füllgutes in dem Folienbehälter 3 aufschwimmen
zu lassen.
[0022] Außerdem ist die Füllvorrichtung 25 mittels einer als Durchführung für die Gegengewichtskette
45 oder das Zugseil dienenden Teleskoprohranordnung 47 an einer Aufhängevorrichtung
(Ausleger 24) lose pendelnd montiert, die zwischen einer Montageeinheit 21 für die
Druckplatte 30 mit darum herumgelegtem Folienbehälter 3 und mindestens einer Befüllstation
20 vorzugsweise horizontal hin- und her verfahrbar oder schwenkbar ist.
[0023] Dem Gegengewichtsausgleich ist ein Endschalter 48 zugeordnet, der den Füllvorgang
in Abhängigkeit von der Stellung des Gegengewichtes 46 beim. Erreichen der vollständigen
Befüllung des Folienbehälters 3 abschaltet.
1. Verfahren zum Füllen eines flexiblen Folienbehälters innerhalb eines relativ starren,
vorzugsweise quaderförmigen Kartons, bei dem der zunächst flachliegende, vorzugsweise
rechteckige Folienbehälter mit einem mittig angeordneten Füllstutzen an einer Füllvorrichtung
mit einem Füllkopf und einer den Folienbehälter im Karton im Abstand von den Kartonseitenwänden
überdeckenden Druckplatte befestigt wird und die die Bodenfläche des Kartons überragenden
Randteile des Folienbehälters um die Druckplatte so herumdrapiert werden, daß sie
beim Befüllen des Folienbehälters und der damit verbundenen Relativbewegung von Behälter-
bzw. Kartonboden und Druckplatte von den Rändern der Druckplatte abgleiten und sich
zunehmend an die Kartonseitenwände anlegen bis zur vollständigen Füllung des Folienbehälters
unterhalb der auf dem Füllgut aufschwimmenden Druckplatte, dadurch gekennzeichnet, daß der flachliegende Folienbehälter (3) zur Verbindung mit der Füllvorrichtung (25)
bzw. der Druckplatte (30) an gegenüberliegenden Längsseiten (3a, 3b) so gefaltet wird,
daß einander beiderseits des Füllstutzens (4) parallel gegenüberliegende Randteile
von beiden Seiten gegen den Füllstutzen (4) nach oben umgelegt werden, so daß sie
bei der Befestigung des Füllstutzens (4) an der Füllvorrichtung (25) unter der Druckplatte
(30) liegen und zu Beginn des Füllvorganges zwischen Behälterboden (11, 12, 16) und
Druckplatte (30) zumindest teilweise niedergehalten werden, während die dazwischen
liegenden, die Druckplatte (30) endseitig überragenden Querwandteile (3c, 3d) des
Folienbehälters (3) über die beiden Enden zur Oberseite der Druckplatte (30) ebenfalls
gegen den Füllstutzen (4) bzw. gegen den diesen festhaltenden Füllkopf (26) der Füllvorrichtung
(25) umgelegt werden, so daß beim Füllbeginn zunächst nur der freie Raum (34) zwischen
den Randfaltungen (3a, 3b, 3c, 3d) des Folienbehälters (3) gefüllt und ein ausreichender
Druck aufgebaut wird, um die umgefalteten Randteile (3a, 3b) des Folienbehälters
(3) anschließend gegen den Widerstand der aufliegenden Druckplatte (30) allmählich
unter der Druckplatte (30) wegzuziehen und gleichmäßig von unten nach oben an die
Wandung des Umkartons (2) anzulegen.
2. Vorrichtung zum Füllen eines flexiblen Folienbehälters innerhalb eines relativ
starren Kartons nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 mit einer Aufnahmevorrichtung
für den an seiner Oberseite geöffneten Karton, mit einer Aufhängevorrichtung für eine
Füllvorrichtung mit einem Füllkopf, bestehend aus einer Füllglocke mit Entkappungs-
und Füllventilmechanismus, und mit einer mit der Füllvorrichtung lösbar verbindbaren
Druckplatte, die dem Folienbehälter als Tragplatte dient und die Füllglocke nach
unten abschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Karton (2) einen keilförmig nach unten vertieften Boden (11, 12, 16) und
eine untere seitliche Durchstecköffnung (6) für einen am Folienbehälter (3) vorhandenen
Auslaßstutzen (5) in Verlängerung der Achse des keilförmig vertieften Bodens aufweist,
und daß die Druckplatte (30) beiderseits eines im wesentlichen horizontalen unteren
Mittelteils (31) trapezförmig nach außen ansteigende Randbereiche (32, 33) hat, die
die umgelegten bzw. -gefalteten Längsränder (3a, 3b) des Folienbehälters (3) zwischen
sich und dem Kartonboden (11, 12, 16) niederhalten, während der Mittelteil (3e) des
Folienbehälters (3) unter dem Füllstutzen (4) in die keilförmige Bodenvertiefung des
Kartons (2) nach unten durchhängen kann und so einen keilförmigen Füllraum (34) für
das Füllgut schafft, der von diesem zuerst aufgefüllt wird, bevor sein Auftrieb auf
die Druckplatte (30) einwirkt, um erst anschließend in die von den trapezförmig geneigten
Randbereichen (32, 33) der Druckplatte (30) niedergehaltenen Längsränder (3a, 3b)
des Folienbehälters (3) und in die von der Druckplatte (30) freigegebenen Abschnitte
der Behälterquerseiten (3c, 3d) allmählich vorzudringen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der die Druckplatte eine zentrale Mittelöffnung
für den Füllstutzen des Folienbehälters aufweist, in der der die Öffnung durchsetzende
Füllstutzen mittels einer Spannvorrichtung festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwei- oder mehrteiliger Spannring (37) vorgesehen ist, dessen Ringteile durch
einen sie umschließenden äußeren Haltering (38) zusammengehalten sind und eine konische
Zentrierfläche (39) für eine Mittelöffnung (40) an der Unterseite der Füllglocke (27)
aufweisen, mit der die Füllglocke (27) auf den Füllstutzen (4) des Folienbehälters
(3) und auf die damit verbundene Druckplatte (30) abgedichtet aufsetzbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (30) für jeden Füllvorgang mittels lösbarer Spannvorrichtungen
(41, 42) mit der Füllglocke (27) fest verbindbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllvorrichtung (25) durch eine über Umlenkeinrichtungen (43, 44), wie Umlenkrollen
oder dergleichen, laufende Kette (45) oder ein Zugseil mit einem Gegengewicht (46)
verbunden ist, dessen Masse nur geringfügig kleiner als die Gesamtmasse der Füllvorrichtung
(25) mit dem an der Druckplatte (30) hängenden Folienbehälter (3) derart bemessen
ist, daß beim Befüllen des Folienbehälters (3) bereits ein geringer Auftrieb genügt,
um die Druckplatte (30) an der Oberseite des mit ihr verbundenen Folienbehälters
(3) entsprechend dem Anstieg des Füllgutes in dem Folienbehälter (3) aufschwimmen
zu lassen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllvorrichtung (25) mittels einer als Durchführung für die Gegengewichtskette
(45) oder das Zugseil dienenden Teleskoprohranordnung (47) an einer Aufhängevorrichtung
(24) lose pendelnd montiert ist, die zwischen einer Montageeinheit (21) für die Druckplatte
(30) mit darum herumgelegtem Folienbehälter (3) und mindestens einer Befüllstation
(20) vorzugsweise horizontal hin und her verfahrbar oder schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gegengewichtsausgleich ein Endschalter (48) zugeordnet ist, der den Füllvorgang
in Abhängigkeit von der Stellung des Gegengewichtes (46) beim Erreichen der vollständigen
Befüllung des Folienbehälters (3) abschaltet.