[0001] Die Erfindung betrifft einen Breithalter zum Festhalten oder seitlichen Spannen
eines Gewebes, insbesondere auf Webstühlen, mit einer endlosen Führung, in der mit
Nadeln zum Eingriff in das Gewebe versehene Glieder verschiebbar angeordnet sind
und die Führung derart verläuft und angeordnet ist, daß die Nadeln wenigstens zweier
Glieder jeweils gleichzeitig mit dem Rand des Gewebes eingreifen und die mit dem Gewebe
in Eingriff kommenden Nadeln bei ihrem Einnadeln einen größeren Abstand von der Gewebebahn-Längsachse
haben als bei ihrem Ausnadeln. Die Breithalter sind auf Textilmaschinen aller Art
verwendbar, die von Gewebebahnen durchlaufen werden, wie z.B. Spann-, Dämpf-, Krumpf-,
Trocken-, Fixier- und Appretiermaschinen.
[0002] Breithalter haben allgemein die Aufgabe, das Gewebe an der Querschrumpfung zu hindern.
Bei Webstühlen sind die Breithalter unmittelbar nach dem Webeblatt angeordnet, um
insbesondere zu vermeiden, daß das Webeblatt und die Kettfäden durch Richtungsänderung
der Kettfäden beschädigt werden.
[0003] Das allgemeine Problem bei Breithaltern besteht darin, daß diese eine hohe Querspannung
aufnehmen sollen, daß andererseits jedoch irgendwelche Spuren durch die Breithalter
an dem Gewebe vermieden werden müssen und daß insbesondere keine ausgerissenen Nadellöcher
auftreten sollen.
[0004] Es sind bereits Breithalter der verschiedensten Arten bekannt geworden. Bei einer
ersten Art reicht der Breithalter über die gesamte Bahnbreite und verläuft parallel
zu den Schußfäden. Das Gewebe wird hierbei meistens in einer Teilumschlingung um Gewinde-
oder Nadelwalzen geführt. Die Hauptnachteile derartiger Breithalter sind in einer
ungleichmäßigen Querspannung und darin zu sehen, daß sie aufwendig und kompliziert
und zumeist schlecht zu handhaben sind.
[0005] Eine weitere Art von Breithaltern sind die sogenannten Zylinderbreithalter, wie
sie etwa aus der DE-PS 84 472 oder DE-OS 22 53 364 bekannt sind. Diese Zylinderbreithalter
werden rechts und links an den Gewebekanten angesetzt, wobei die Achse der Zylinder
jeweils parallel zu den Schußfäden verläuft. Auf den Zylindern sind radial oder schräg
verlaufende Stachelräder drehbar angeordnet, die mit dem Gewebe eingreifen. Diese
Zylinderbreithalter haben den Nachteil, daß sie nur eine geringe Querspannung erzeugen
und daß die Nadellöcher häufiger ausreißen und daß es zu Stoffrandverletzungen kommt.
Aus der DE-PS 20 310 und 30 372 sind auch bereits sogenannte Sternradbreithalter
bekannt, bei denen das Sternrad in einer Ebene parallel zu der Ebene des Gewebes drehbar
angeordnet und die Webkante um 90° abgewinkelt auf die Nadeln des Sternrades aufgezogen
wird. Der Nachteil dieser Sternräder besteht darin, daß die gesamte Querspannung
praktisch nur von wenigen Nadeln aufgenommen wird, so daß sich praktisch eine Punktbelastung
ergibt. Dies führt leicht dazu, daß die Nadellöcher ausreißen.
[0006] Um die Punktbelastung zu verringern, sind aus den DE-PS 9594 sowie 87 851 auch bereits
sogenannte Kettenbreithalter bekannt geworden, bei denen die Kette in einer Ebene
senkrecht zu der Ebene des Gewebes oder in einer Ebene parallel zu der Webebene umläuft.
Mit Hilfe dieser Ketten läßt sich erreichen, daß die von dem Breithalter aufzunehmende
Kraft der Querkontraktion des Gewebes auf ein längeres Gewebestück verteilt werden
kann. Diese Kettenbreithalter auf beiden Seiten der Gewebebahn müssen jedoch in Längsrichtung
der Gewebebahn leicht schräg gestellt werden, damit die Querzugkraft des Gewebes am
Ausgang des Breithalters im Verhältnis zum Eingang des Breithalters nahe dem Webblatt
soweit reduziert wird, daß das Gewebe ohne Verletzung ausgenadelt werden kann. Richtet
man die Kettenbreithalter derart ein, daß sie parallel zu den Webkanten verlaufen,
so besteht die große Gefahr, daß der Stoff am Ausgang des Breithalters beim Ausnadeln
ausreißt.
[0007] Dadurch, daß die Kettenbreithalter in Bezug auf die Längsachse der Gewebebahn schräg
gestellt werden, ergibt sich jedoch auch ein Längszug auf die Kette. Dies führt zu
einer Verstreckung der Kette. Die Folge ist ein hoher Reparaturbedarf der Kette und
ein hoher Wartungsaufwand, da die Kette laufend mit Hilfe eines Kettenspanners nachgespannt
werden muß.
[0008] Ein Kettenbreithalter hat aber darüber hinaus noch weitere Nachteile, die darin zu
sehen sind, daß für die einzelnen Gliederverbindungen aufwendige Verschraubungen verwandt
werden müssen, wenn die Kette zerlegbar sein soll. Eine solche Kette benötigt zum
reibungslosen Betrieb eine Schmierung. Dies ist jedoch äußerst schwierig.
[0009] Um die Nachteile eines Kettenbreithalters zu vermeiden, jedoch dessen Vorteile zu
nutzen, hat der Anmelder in Untersuchungen versucht, die jeweilige Kette durch einzelne,
voneinander unabhängige Glieder zu ersetzen, die jeweils die Nadeln tragen und in
einer gemeinsamen endlosen Führung verschiebbar sind, wie es etwa bereits aus der
deutschen Patentschrift 16 864 bekannt war. Obwohl die Glieder hervorragend und leicht
in der Endlosführung glitten, tendierte der Breithalter im Einsatz an der Webmaschine
nach kurzer Zeit zum Blockieren, während nach dem Ausbau des Breithalters die Glieder
wieder problemlos glitten. Es wurden daraufhin weitere Versuche durchgeführt, bei
denen jeweils ein vergrößertes Gesamtspiel zwischen den Gliedern in der Endlosführung
angewandt wurde. In allen Fällen ergab sich jedoch bereits nach kurzer Betriebszeit
wieder eine Verkeilung der auf der Rückführung der Endlosführung befindlichen Glieder
gegeneinander.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Breithalter
der eingangs erwähnten Art anzugeben, der einen reibungslosen Betrieb ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Glieder gegeneinander
verschiebbar gehaltert sind, daß das Gesamtspiel zwischen allen Gliedern auf der endlosen
Führung größer oder gleich der Längsdehnung des Gewebes zwischen dem Ort des Einnadelns
und dem Ort des Ausnadelns ist und daß Einrichtungen vorgesehen sind, um das jeweils
nächste auf das gerade einnadelnde Glied folgende Glied in Anlage an dem einnadelnden
oder zuletzt eingenadelten Glied oder innerhalb eines Höchstabstandes in Bezug auf
das einnadelnde oder zuletzt eingenadelte Glied zu halten.
[0012] Eine derartige Anordnung gewährleistet einen reibungslosen Betrieb, ohne daß es zu
einem Verkeilen der einzelnen Glieder gegeneinander kommt. Es wurde nämlich gefunden,
daß es aufgrund der schräg gestellten Breithalter und dem damit einhergehenden Schmälerwerden
der Gewebebahn zu einer Verlängerung oder Längsdehnung der Gewebebahn in ihrer Längsrichtung
kommt, die für die Verkeilung verantwortlich ist. Als Gesamtspiel wird hierbei die
Summe der Abstände zwischen den als nicht komprimierbar angenommenen Gliedern angesehen.
Sofern der Abstand zwischen zwei benachbarten Gliedern ganz oder teilweise mit einem
bei einem Kompressionsdruck auf die Glieder völlig komprimierbaren Material gefüllt
ist, ist der Abstand zwischen den Gliedern als das Spiel anzusehen. Als eine äquivalente
Ausführung ist auch eine Anordnung anzusehen, bei der das geforderte Gesamtspiel
zwischen den Gliedern erst bei einem Druck auf die Glieder in ihrer Fortbewegungsrichtung
durch eine elastische Verformung der Führung erzeugt wird.
[0013] Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung sind wenigstens zwei Federn
zwischen jeweils zwei nebeneinander liegenden Gliedern vorgesehen, die die betreffenden
Glieder jeweils derart im Abstand voneinander halten, daß sich das Gesamtspiel im
wesentlichen gleichmäßig auf die Abstände zwischen den betreffenden Gliedern aufteilt,
und daß die beiden Federn zwischen solchen Gliedern vorgesehen sind, die sich auf
der Führungsbahn im wesentlichen diametral gegenüberliegen. Eine derartige Anordnung
ist verhältnismäßig leicht mit Hilfe von Druckfedern zu erreichen, selbst wenn dabei
der Nachteil in Kauf genommen wird, daß beim Einnadeln der Glieder zwischen den Gliedern,
zwischen denen eine Feder vorhanden ist, ein größerer Abstand verbleibt als zwischen
den übrigen Gliedern.
[0014] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden an mehreren
oder allen Gliedern jeweils elastische Puffer angebracht, die die aneinandergrenzenden
Glieder in einem geringen Abstand voneinander halten und bei einem entsprechenden
Druck auf die Glieder in Gleitrichtung bis zur gegenseitigen Anlage der Glieder aneinander
komprimierbar sind. Auf diese Weise kann das zwischen den Gliedern vorgesehene Gesamtspiel
gleichmäßig zu Beginn des Betriebs auf die Abstände zwischen allen benachbarten Gliedern
verteilt werden, so daß der Abstand zwischen zwei benachbarten Gliedern verhältnismäßig
klein ist. Als besonders zweckmäßig hat sich hierbei eine Anordnung erwiesen, bei
der in jedem Glied eine in Längsrichtung des Gliedes verlaufende Ausnehmung vorgesehen
wird, in die ein etwa stabförmiges Materialstück aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial
eingefügt wird, das eine solche Länge hat, daß bei Anlage dieses Puffers an dem nächstfolgenden
Glied ohne Wirkung einer auf die Glieder ausgeübten Kompressionskraft die Glieder
wenigstens einen Abstand haben, der dem Teil des Gesamtspiels entspricht, der sich
bei gleichmäßiger Aufteilung des Gesamtspiels auf alle benachbarten Glieder ergibt.
Als besonders zweckmäßiges Puffermaterial hat sich Polyurethan erwiesen.
[0015] Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung sind mehrere oder
alle benachbarten Glieder auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils nach einwärts
gegen die Führung hin abgeschrägt und zwischen jeweils zwei benachbarten, gegeneinander
anliegenden Gliedern wird jeweils ein Stößelglied angeordnet, das bei einer Bewegung
der Glieder jeweils in der endlosen Führung geführt mit genommen wird und es wird
in einem Bereich der endlosen Führung, in dem die Glieder außer Eingriff mit der
Gewebebahn stehen, eine federnd in die Bewegungsbahn der Stößelglieder vorstehende
Nockenbahn vorgesehen, die während des Darüberlaufens die Stößelglieder in einer
gegenüber den benachbarten Gliedern verschobenen Lage hält, in der die Stößelglieder
die benachbarten Glieder jeweils in einem Abstand voneinander halten. Bevorzugt bestehen
die Stößelglieder aus Kugeln, Zylindern oder Keilen. Eine solche Anordnung ist äußerst
langlebig und praktisch wartungsfrei.
[0016] Zweckmäßigerweise wird die Nockenbahn durch eine durch eine Feder vorgespannte Rampe
gebildet, die bei einem auf die außer Eingriff mit der Gewebebahn stehenden Glieder,
in Richtung einer gegenseitigen Anlage ausgeübten Druck über die Stößelglieder entgegen
der Federkraft der Feder in eine außer der ursprünglichen Bewegungsbahn der Stößelglieder
liegende Stellung bringbar ist. Damit kann das Spiel zwischen den oder einigen Gliedern,
die außer Eingriff mit der Gewebebahn stehen, nach Belieben je nach dem auf die Glieder
ausgeübten Kompressionsdruck vergrößert oder verkleinert werden.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Sternrad vorgesehen,
dessen Achse verschiebbar in Richtung auf die endlose Führung gelagert und federnd
gegen diese vorgespannt ist und bei der wenigstens ein Stern zwischen zwei außer Eingriff
mit der Gewebebahn stehende, benachbarte Glieder eingreift, um diese im Abstand voneinander
zu halten, solange kein übermäßiger Druck auf die Glieder ausgeübt wird. Eine solche
Anordnung ist gleichfalls leicht zu realisieren, langlebig und praktisch wartungsfrei.
[0018] Die Erfindung kann auch derart ausgeführt werden, daß ein im Takt der Einnadelungsbewegung
eines Gliedes entlang den außer Eingriff mit der Gewebebahn stehenden Gliedern vor-
und zurückbewegbarer und jeweils bei einer Rückwärtsbewegung hinter ein neues Glied
eingreifender Schieber vorgesehen ist, der bei seiner Vorwärtsbewegung auf alle in
Bewegungsrichtung vor ihm liegenden Glieder einen Druck ausübt, um das nächste auf
das einnadelnde Glied folgende Glied in Anlage an diesem einnadelnden Glied zu halten.
Die Betätigung des Schiebers kann dadurch erfolgen, daß ein drehbar gelagertes Sternrad
vorgesehen ist, das aufeinanderfolgend jeweils mit einem Stern zwischen zwei im Eingriff
mit der Gewebebahn stehende Glieder eingreift, daß ein verschwenkbar gelagerter doppelarmiger
Hebel vorgesehen wird, dessen einer Arm an dem in seiner Bewegungsrichtung federnd
vorgespannten Schieber angelenkt ist, und dessen anderer Arm in die Bewegungsbahn
der Enden der Sterne des Sternrades vorsteht.
[0019] Eine Anordnung, die praktisch unabhängig von der sich bei den verschiedenen Geweben
ergebenden unterschiedlichen Längsdehnung ist, besteht darin, daß eine Vorrichtung
zum Einführen eines Druckluftstrahls in Richtung der Vorwärtsbewegung der außer Eingriff
mit der Gewebebahn stehenden Glieder vorgesehen ist, mit dessen Hilfe die jeweils
ausgenadelten Glieder in Anlage an das einnadelnde Glied zurückführbar sind.
[0020] Im folgenden soll die Erfindung näher anhand von in der Zeichnung dargestellten vorzugsweisen
Ausführungsformen erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung zweier an den einander gegenüberliegenden Gewebekanten
angreifender Breithalter gemäß der Erfindung in einer schematischen Draufsicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Breithalter entlang der Linie II - II in Figur
1,
Fig. 3 bis Fig. 5 jeweils eine Seitenansicht, Vorderansicht bzw. Draufsicht auf ein
einzelnes Glied,
Fig. 6 eine Darstellung von mehreren Gliedern, die jeweils eine unterschiedliche mögliche
Form aufweisen, wobei die Anlage dieser Glieder gegeneinander beim Durchlaufen einer
geboge-Bahn dargestellt ist,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Teils der endlosen Führungsbahn mit einer
weiteren Ausgestaltung gemäß der Erfindung,
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII - VIII in Figur 7, wobei jedoch die Rampe
in einem abgesenkten Zustand dargestellt ist,
Fig. 9 eine schematische Draufsicht auf eine weitere gemäß der Erfindung ausgebildete
Ausführungsform,
Fig. 10 eine schematische Teilansicht der endlosen Führungsbahn mit einer weiteren
Ausgestaltung gemäß der Erfindung,
Fig. 11 eine schematische Teilansicht mehrerer Glieder in der endlosen Führung mit
einer weiteren Ausgestaltung gemäß der Erfindung,
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 13 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 14 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 15 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
und
Fig. 16 eine schematische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0021] In Figur 1 ist eine Gewebebahn 1 unmittelbar hinter dem nicht dargestellten Webeblatt
gezeigt, die in der Richtung des Pfeiles 2 fortschreitet. An den einander gegenüberliegenden
Webkanten 3, 4 greift jeweils ein Breithalter 5, 6 an. Die Breithalter sind identisch
und lediglich spiegelbildlich ausgebildet. Jeder Breithalter weist eine in Form eines
langgestreckten Ovals ausgebildete endlose Führung 7 auf, die noch anhand der Figur
2 näher erläutert werden soll, sowie mehrere Glieder 8, die entlang dieser Führung
verschiebbar sind. Mit dem Fortschreiten der Gewebebahn in der Richtung 2 wandern
die Glieder 8 in Richtung des Pfeiles 9 entlang der Führung 7. Jedes Glied trägt mehrere
Nadeln, die jeweils in der durch die Führung 7 gelegten Ebene liegen und nach außen
von der Führung wegstehen. In Figur 1 kommt bei dem Breithalter 6 gerade das Glied
10 in Eingriff mit der Webkante 4, während das Glied 11 bereits vollständig wieder
außer Eingriff mit der Webkante ist. Im folgenden soll das In-Eingriff-Kommen der
Nadeln eines Gliedes mit dem Gewebe als Einnadeln und das Außer-Eingriff-Kommen mit
dem Gewebe als Ausnadeln bezeichnet werden. Zum leichteren Einnadeln wird oft ein
hier nicht gezeigtes Einführungsleitblech, das vorn am Breithalter einstellbar befestigt
ist, verwendet. Die zwischen den Gliedern 10 und 11 liegenden Glieder befinden sich
vollständig in Eingriff mit der Gewebekante 4. Die Glieder 11 und die in Fortschreitungsrichtung
davor liegenden Glieder bis zu dem vor dem Glied 10 liegenden Glied 12 sind vollständig
außer Eingriff mit der Gewebebahn und deshalb frei verschiebbar.
[0022] Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, wird der Breithalter 5 im wesentlichen durch eine
flache Platte 13 gebildet, an der Halterungsbolzen 14 und 15 befestigt sind, mit deren
Hilfe der Breithalter 5 ortsfest an einer entsprechenden, nicht gezeigten Vorrichtung
entlang der Gewebebahn 1 gehaltert werden kann. Mit der Platte 13 wirkt eine weitere
Platte 17 zusammen, um die aus Figur 1 ersichtliche endlose Führung 18 für die Glieder
8 zu bilden.
[0023] Wie aus den Figuren 3 bis 5 hervorgeht, sind die einzelnen Glieder 8 im Längsschnitt
im wesentlichen L-förmig ausgebildet und weisen einen ersten Schenkel 20 und einen
zweiten Schenkel 21 auf. Die Glieder sind vorzugsweise aus einem Teil gebildet.
[0024] Der erste Schenkel 20 trägt auf seiner dem zweiten Schenkel 21 abgewandten Seite
mehrere Nadeln 23, die im wesentlichen senkrecht zu dem ersten Schenkel 20 verlaufen.
An dem ersten Schenkel 20 ist ein Vorsprung 24 ausgebildet, der, wie aus Figur 4 am
besten zu ersehen ist, im wesentlichen in Form eines Rechteckes ausgebildet ist, das
jedoch an seiner Oberseite 25 ballig geformt und an seinen Enden abgerundet ist. Der
zweite Schenkel 21 weist auf seiner dem ersten Schenkel 20 abgewandten Seite einen
Vorsprung 26 auf, der etwa durch einen in diesen zweiten Schenkel 21 eingesetzten
Stift gebildet werden kann. Das Glied 8 ist praktisch in Bezug auf die senkrecht auf
der Zeichenebene stehende und durch die Längsachse 27 verlaufende Ebene spiegelbildlich
ausgebildet. Die Seitenkanten 28 und 29 (Figur 4) des Gliedes 8 verlaufen in einem
oberen Teil 30 bzw. 31 zunächst parallel zu der Längsachse 27. In einem sich daran
anschließenden mittleren Abschnitt 32 bzw. 33 verlaufen die Seitenkanten abgeschrägt
nach abwärts gegen die Längsachse 27 hin, wobei diese Abschrägung in den unteren Seitenteilen
34 und 35 noch stärker ist.
[0025] Wie aus Figur 2 hervorgeht, werden die Glieder 8 mit der Vor- und Rückseite des zweiten
Schenkels 21 jeweils zwischen den Platten 13 und 17 geführt, wobei der Vorsprung 24
in einer in der Platte 13 ausgebildeten Nut 37 liegt, während die Unterseite 38 des
ersten Schenkels 20 auf einer Seitenkante 39 der Platte 17 aufliegt und durch diese
abgestützt wird. Während die Seitenkante 39 im wesentlichen die gesamte Zugkraft
aufnimmt, die auf ein Glied ausgeübt wird, sorgt der in die Nut 37 eingreifende Vorsprung
24 des Gliedes 8 im wesentlichen dafür, daß jedes Glied in der endlosen Führung gehalten
wird. Die Figur 2 zeigt, daß die die Ebene der endlosen Führung bestimmende Platte
13 unterhalb und im wesentlichen parallel zu der Ebene der Gewebebahn 1 verläuft,
und daß die Gewebebahn an der Webkante 3 um 90° abgewinkelt ist und in Eingriff mit
den Nadeln bestimmter Glieder 8 steht.
[0026] Die mit den in den vorstehenden Figuren beschriebenen Breithaltern in Versuchen beobachteten
Verkeilungen der Glieder kommen offenbar durch folgende Vorgänge zustande. Wie aus
Figur 1 ersichtlich, sind die beiden Breithalter 5 und 6 jeweils schräg in Bezug
auf die Längsachse 40 der Gewebebahn 1 angeordnet. Diese Anordnung ist gewählt, um
zu erreichen, daß etwa das Glied 41, das gerade einnadelt, sich in einem größeren
Abstand zu der Längsachse 40 befindet als das Glied 42, das gerade ausnadelt. Auf
diese Weise ist der Querzug, der auf das Glied 41 wirkt, größer als der Querzug, der
auf das Glied 42 wirkt, da an der Stelle des Gliedes 42 die Breite der Gewebebahn
sich insgesamt bereits verringert hat. Aufgrund des geringeren Querzugs auf das Glied
42 wird ein besseres Ausnadeln ermöglicht. Diese Anordnung bringt es jedoch mit sich,
daß, da die Gewebebahn zwischen den Gliedern 41 und 42 insgesamt schmaler wird, sie
gleichzeitig eine Längung bzw. Längsdehnung in Richtung der Längsachse 40 erfährt.
Würde man nun eine Anordnung vorsehen, auf der die Glieder 8 sich praktisch ohne Spiel
auf der endlosen Führung 7 aneinander reihen, würde die Wirkung der Gewebebahn auf
die mit der Gewebebahn eingenadelten Glieder die gleiche sein wie auf einen Kettenbreithalter,
d. h. infolge der Verstreckung des Gewebes versucht diese, den Abstand zwischen den
einzelnen Gliedern zu vergrößern, was letztlich zu einer Beschädigung des Stoffes
führt, da sich der Abstand zwischen den einzelnen Gliedern nicht vergrößern läßt.
Der gegenüber einem Kettenbreithalter erwünschte Vorteil kann demnach mit einer Gliederanordnung
nur dann erreicht werden, wenn zwischen den Gliedern ein Gesamtspiel vorhanden ist,
das mindestens so groß ist wie die Längsdehnung, die die Gewebebahn zwischen dem
Einnadelungspunkt und dem Ausnadelungspunkt erfährt.
[0027] Aufgrund der Längsdehnung der Gewebebahn bildet sich zwischen den mit dem Gewebe
eingenadelten Gliedern jeweils ein Abstand, dessen Größe abhängt von der Größe der
Dehnung des jeweils vorliegenden Gewebes. Ist das Gesamtspiel der Glieder auf der
endlosen Führung kleiner als die Längsdehnung des Stoffes zwischen dem Einnadeln und
Ausnadeln, so ist leicht einzusehen, daß auf dem letzten, gerade ausnadelnden Glied
ein erheblicher Zug der Gewebebahn in seiner Längsrichtung lastet, dem die übrigen,
nicht im Eingriff mit der Gewebebahn stehenden Glieder nicht nachgeben können, da
das letzte ausnadelnde Glied über die restlichen Glieder einen erheblichen Druck auf
das gerade einnadelnde Glied ausübt, das aber durch den Eingriff des vor ihm liegenden
Gliedes mit der Gewebebahn festgehalten wird. Diese Pressung auf die Glieder führt
zu ihrer Verkeilung. Das maximale Gesamtspiel der Glieder sollte deshalb gleich oder
größer als die maximale Dehnung auf der in Betracht gezogenen Strecke des gerade verarbeiteten
Stoffes oder besser noch als die maximale Dehnung aller zu verarbeitenden Stoffe sein.
[0028] Vergrößert man nun aber das Gesamtspiel beliebig oder etwa wenigstens noch dadurch,
daß man ein weiteres Glied zusätzlich zu dem bereits vorgesehenen Gesamtspiel wegläßt,
so ist dadurch keineswegs eine Verkeilung ausgeschlossen. Vielmehr erfolgt folgendes:
Geht man von einem Anfangszustand aus, bei dem gerade die notwendige Zahl von Gliedern
in den Stoff eingenadelt ist, wobei die Glieder aufgrund der angenommenen Längsdehnung
des Stoffes jeweils einen entsprechenden Abstand voneinander haben,und beginnt man
nun, die Gewebebahnen weiterlaufen zu lassen, so werden durch das erste ausnadelnde
Glied die übrigen frei auf der übrigen Führung vorhandenen Glieder vorwärts geschoben.
Da das Gesamtspiel noch durch das Weglassen eines weiteren Gliedes vergrößert worden
ist, wird es also wenigstens bis zum Ausnadeln des ersten Gliedes aus der Gewebebahn
dauern, bis das erste freie Glied in die Stellung verschoben worden ist, in der es
in die Gewebebahn überhaupt erst hätte einnadeln können. Während dieser Zeit fehlt
ein Glied, das in der Zwischenzeit hätte einnadeln sollen. Die Gewebebahn ist also
über die Länge eines Gliedes nicht unterstützt. Bei der weiteren Bewegung der Gewebebahn
wird nun eine Verkeilung unumgänglich, wenn nicht die Anfangsbedingungen in Form der
Länge der Glieder, der Länge der Bahn zwischen dem ersten Einnadeln und dem Ausnadeln
sowie der Längsdehnung des gerade verarbeiten Gewebes so gewählt sind, daß das letzte
Glied gerade vollständig ausgenadelt hat, bevor das neue, an die Gewebebahn herangeführte
Glied tatsächlich zum Einnadeln kommt. Dies wird in den meisten Fällen jedoch nicht
der Fall sein. Eine Verkeilung wird dann aber unumgänglich, da das einnadelnde Glied
mit einer kleineren Geschwindigkeit einnadelt als das ausnadelnde Glied, das eine
größere Geschwindigkeit dadurch erhält, daß es aufgrund der zusätzlichen Längsdehnung
des Stoffes schneller bewegt wird. Damit drückt nun aber das gerade ausnadelnde Glied
über die übrigen Glieder, die jeweils in Anlage aneinander liegen, auf das erste gerade
einnadelnde Glied, wodurch die Verkeilung bereits gegeben ist. Durch die Wahl eines
ausreichenden Spiels allein läßt sich somit eine Verkeilung nicht verhindern.
[0029] Der Grundgedanke der Erfindung liegt nun darin, daß neben dem an sich notwendigen
Gesamtspiel Maßnahmen ergriffen werden, die sicherstellen, daß jeweils entweder bereits
ein nächstfolgendes Glied an dem gerade einnadelnden Glied anliegt oder daß ein solches
neues Glied so an die Gewebebahn herangebracht wird, daß es höchstens einen Abstand
innerhalb eines vorbestimmten Höchstabstandes von dem gerade einnadelnden oder eingenaldelten
Glied hat. Dieser Höchstabstand hängt ab von der Längsdehnung des Stoffes und der
Anzahl der Abstände zwischen den maximal mit der Gewebebahn eingenadelten Glieder
und läßt sich in Beziehung setzen zu dem notwendigen Gesamtspiel. Soll der Höchstabstand
eine Strecke a betragen, so muß das Gesamtspiel G größer oder gleich der Längsdehnung
b des Stoffes zwischen dem ersten Einnadelungspunkt und dem letzten Ausnadelungspunkt
zuzüglich der Länge (n + 1) x a, d.h.
G≧ b + (n + 1) x a
sein, wobei n die Zahl der Zwischenräume zwischen den maximal mit der Gewebebahn eingenadelten
Gliedern ist.
[0030] Im folgenden soll anhand einiger Ausführungsbeispiele erläutert werden, wie sich
das rechtzeitige Heranführen eines neuen auf das gerade einnadelnde Glied folgenden
Gliedes verwirklichen läßt. Die Figuren 7 und 8 zeigen eine Reihe von Gliedern 44
- 48, die entsprechend den in den Figuren 3 - 5 gezeigten Gliedern ausgebildet sein
können. Die endlose Führungsbahn ist in diesem Beispiel nicht ausdrücklich dargestellt.
Zwischen je zwei Gliedern laufen Kugeln oder Rollen 49 - 52. Diese Kugeln werden jeweils
durch das nachfolgende Glied mitgenommen und sie rollen über eine Lauffläche 53.
Wie anhand der Glieder 44 und 45 zu ersehen ist, sind die seitlichen, sich nach unten
erstreckenden Abschrägungen (siehe Figur 4, die Flächen 32, 33, 34 und 35) so gewählt,
daß die Kugel jeweils in dem so geschaffenen Raum Platz hat, selbst wenn die benachbarten
Glieder 44 und 45 an ihren Stirnflächen (siehe Figur 4, Flächen 30 und 31) gegeneinander
anliegen. In der Bewegungsbahn der Kugel ist nun eine Rampe 54 vorgesehen, die aus
zwei parallelen Stegen 55 und 56 (siehe Figur 8) besteht, die im wesentlichen horizontal
verlaufen, jedoch an der Vorder- und der Hinterseite in Laufrichtung einen Anstieg
57 bzw. eine Abfallflanke 58 aufweisen (siehe Figur 7). Die Stege 55 und 56 sind aus
einem Stück mit einer Grundplatte 59 hergestellt. Unter der Grundplatte ist eine Blattfeder
60 vorgesehen, die die gesamte Rampe nach aufwärts drückt. Bei einem Vorschub der
Glieder laufen lediglich die Kugeln auf die Rampe auf und drükken dabei gegen die
seitlichen, abgeschrägten Flächen der Glieder wodurch diese in einem Abstand zueinander
zu liegen kommen, wie anhand der Glieder 46 - 48 zu ersehen ist. Dadurch erfahren
die gesamten vor dem Glied 48 in Laufrichtung liegenden Glieder eine zusätzliche
Vorwärtsbewegung. Diese Vorwärtsbewegung sollte gerade jeweils so groß sein, daß das
erste auf das gerade einnadelnde Glied folgende Glied sich in Anlage an diesem einnadelnden
Glied befindet.
[0031] Sollte sich bei dieser Anordnung ergeben, daß aufgrund des gerade ausnadelnden Gliedes
ein zusätzlicher Druck in Vorwärtsrichtung auf die davorliegenden Glieder ausgeübt
wird, während bereits das erste auf das einnadelnde Glied folgende Glied an dem einnadelnden
Glied anliegt, so kann dieser Druck dadurch aufgenommen werden, daß die Glieder 46,
47 und 48 weiter zusammengedrückt werden, wobei über die Kugeln 51 und 52 die Rampe
54 in eine für die Rampe 54 und die Blattfeder 60 vorgesehene Ausnehmung 61 gedrückt
wird. Die Länge der Rampe sollte so lang bemessen sein, daß eine ausreichende Zahl
von Gliedern im Abstand zueinander gehalten werden, so daß durch das gerade ausnadelnde
Glied auf keinen Fall die Rampe so weit abgesenkt werden sollte, daß alle darüberliegenden
Glieder gegeneinander anliegen.
[0032] In Figur 8 ist die Lage der Rampe in ihrer vollständig abgesenkten Lage dargestellt.
[0033] In Figur 6 sind drei verschiedene körperliche Ausbildungen von Gliedern von 62 -
64 gezeigt, um zu verdeutlichen, wie die bereits anhand der Figur 4 beschriebenen
Seitenflächen 32 - 35 der Glieder ausgebildet sein sollen, damit sowohl ein exaktes
Anliegen der Glieder auch in der Kurvenführung gewährleistet und andererseits auch
ein ausreichender Raum für die zwischen den Gliedern geführten Kugeln 65 - 68 vorgesehen
ist. Die hier gezeigte Lauffläche 69, auf der die Kugeln laufen, entspricht der in
Figur 7 gezeigten Lauffläche 53.
[0034] In Figur 9 ist eine Gesamtanordnung eines Breithalters dargestellt, der im wesentlichen
der Anordnung der Figuren 6 - 8 entspricht, wobei jedoch die einzelnen Kugeln und
die genaue Ausführung der Glieder nicht gezeigt ist. Die Lauffläche der Kugeln wird
bei dieser Anordnung durch die längsovale Fläche 70 gebildet. Der wesentliche Unterschied
zu der Anordnung der Figuren 7 und 8 besteht hier lediglich darin, daß die Rampe
durch ein langgestrecktes, im wesentlichen C-förmiges Stück 71 gebildet wird, das
mit Hilfe zweier Federn 72, 73 gegen die ursprüngliche Lauffläche 70 der Kugeln herausverschoben
werden kann. Diese verschobene Stellung ist in der Zeichnung in gestrichelten Linien
dargestellt.
[0035] Eine weitere Ausführungsform einer Rampe ist in Figur 10 gezeigt. Da diese Anordnung
der Anordnung der Figur 7 entspricht, sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
und einem zusätzlichen Strich bezeichnet. Die Rampe 54ʹ wird durch zwei an ihren einander
gegenüber liegenden Enden 74 und 75 angelenkte Hebel 76 und 77 gebildet, die an ihren
aneinanderstoßenden Enden mit Hilfe einer Schraubenfeder 60ʹ nach aufwärts vorgespannt
sind. Diese Hebel 76 und 77 stehen lediglich in die Bewegungsbahn der Kugeln 49ʹ -
52ʹ vor. Die Schenkel sind bei einem auf die Rampe ausgeübten Druck in ihre abgesenkte
Lage in der Ausnehmung 61ʹ verschwenkbar.
[0036] Gemäß der Anordnung in Figur 11 werden die Glieder 78 und 79 dadurch in der durch
den Pfeil angegebenen Richtung vorwärtsbewegt, daß zwischen die Glieder 78 und 80
der Stern 82 eines Sternrades 83 eingreift. Die Achse 84 des Sterns ist in senkrechter
Richtung in einem Langloch 85 einer Lagerhalterung verschiebbar. Die Achse 84 wird
durch eine Schraubenfeder 87 nach aufwärts vorgespannt. Bei einem zu hohen Druck der
Glieder 80 und 81 in der Vorwärtsrichtung wird deshalb zwangsläufig das Sternrad 83
entgegen der Kraft der Feder 87 nach abwärts abgesenkt, so daß der Abstand zwischen
den Gliedern 78 und 80 verkleinert werden kann.
[0037] In Figur 12 ist schematisch eine Anordnung dargestellt, bei der die Glieder 90 -
93 in die Gewebebahn 94 eingenadelt sind. Die Glieder 95, 96 sind die letzten dargestellten
Glieder, die aufgrund des gerade ausnadelnden Gliedes aneinanderliegend vorgeschoben
werden. Zwischen dem Glied 96 und dem nächstfolgenden Glied 97 ist ein ausreichendes
Spiel 98. Zwischen dem Glied 97 und dem gegen das gerade eingenadelte Glied 90 anliegenden
Glied 99 befinden sich weitere Glieder, die gegenseitig in Anlage sind und in dieser
Stellung durch eine entlang dieser Bahn verlaufende Druckfeder 100 gehalten werden.
In der Gleitführung 101 ist ein in Richtung des Pfeils 102 vor- und zurückbewegbarer
Schieber verschiebbar, der an seinem vorderen Ende einen Mitnehmer 104 aufweist. Der
Schieber ist bei 105 an einem Arm 106 eines doppelarmigen Hebels 107 angelenkt, der
seinerseits um den Anlenkpunkt 108 verschwenkbar ist. Der andere Arm 109 des doppelarmigen
Hebels kommt in Eingriff mit den Enden der Sterne 110 eines Sternenrades 111. Das
Sternenrad ist um eine feste Achse drehbar gelagert und ein Stern greift jeweils zwischen
Glieder 92 und 93 ein, wodurch das Sternrad bei einer Bewegung der Stoffbahn gedreht
wird. Der Schieber selbst ist durch eine Druckfeder 112 in die Bewegungsrichtung 102
vorgespannt.
[0038] Die Betriebsweise dieser Ausführungsform ist wie folgt; Bei einer Vorwärtsbewegung
der Gewebebahn um die Länge des Abstandes zwischen zwei Gliedern 92, 93 wird das
Sternrad um den Winkel zwischen zwei Sternen weitergedreht. Hierbei kommt einer der
Sterne zunächst mit dem zweiten Arm 109 des doppelarmigen Hebels 107 in Eingriff und
verschwenkt diesen im Gegenuhrzeigersinn um den Anlenkpunkt 108. Hierbei wird der
Schieber 103 entgegen der Vorschubrichtung 102 und entgegen der Kraft der Feder 112
zurückbewegt, wobei der Mitnehmer 104 durch die leichte Verschwenkung des Schiebers
103 leicht angehoben wird. Sobald der Stern bei seiner weiteren Bewegung wieder außer
Eingriff mit dem Arm 109 kommt, kann der Schieber aufgrund der Feder 112 sich nach
vorwärts bewegen, nachdem er bei seiner Rückwärtsbewegung mit seinem Mitnehmer 104
hinter das nächstfolgende Glied 96 gegriffen hat. Bei seiner Vorwärtsbwegung schiebt
er dadurch das Glied 96 in Anlage an das Glied 97 und drückt die gesamten davorliegenden
Glieder gegen das letzte gerade eingenadelte Glied 90. Der Schieber hält aufgrund
des Drucks der Feder 112 die darvorliegenden Glieder weiterhin solange angedrückt,
bis das nächstfolgende Glied 99 eingenadelt hat. Bei einer weiteren Bewegung der Gewebebahn
um die Länge des Abstandes zwischen zwei Gliedern wiederholt sich der Bewegungsablauf
zyklisch.
[0039] Die Figur 13 zeigt eine weitere Ausführungsform, aus der zu ersehen ist, daß das
Gesamtspiel in der endlosen Führung praktisch beliebig größ gemacht werden kann. Bei
dieser Ausführungsform stehen die zwischen dem gerade einnadelnden Glied 113 und dem
gerade ausnadelnden Glied 114 liegenden Glieder im Eingriff mit der Gewebebahn 115.
In der endlosen Führung 116 mündet tangential in der Bewegungsrichtung der Glieder
eine Druckluftleitung 117, über die kontinuierlich ein Luftstrahl in die Führung
116 eingeblasen wird. Bei einer Weiterbewegung der Gewebebahn 115 werden durch das
ausnadelnde Glied 114 die davor liegenden Glieder 118 und 119 weiterbewegt, bis
das Glied 119 an der Mündung der Druckluftdüse 117 vorbeibewegt ist. In diesem Augenblick
wird das Glied 119 von dem Druckluftstrahl erfaßt und auf der Führung 116 bis zur
Anlage an das erste gerade einnadelnde Glied 113 gebracht. In dieser Lage würde es
die Lage des gezeigten Gliedes 120 einnehmen. Diese Anordnung zeigt, daß im Prinzip
lediglich ein oder höchstens zwei Glieder über die Zahl der Glieder vorhanden sein
müssen, die jeweils mit der Gewebebahn eingenadelt sind, um einen reibungslosen Betrieb
zu ermöglichen.
[0040] In der Figur 14 ist schematisch eine Ausführungsform dargestellt, bei der zwischen
zwei Paaren von nebeneinander liegenden Gliedern 121 und 122 bzw. 123 und 124 jeweils
eine Druckfeder 125 bzw. 126 vorgesehen ist, die die angrenzenden Glieder miteinander
verbindet. Die übrige Bahn der Führung kann mit aneinanderliegenden Gliedern bestückt
sein, sofern die Paare von Gliedern, zwischen denen jeweils die betreffende Feder
vorgesehen ist, auf einander diametral gegenüberliegenden Stellen der Führung angeordnet
sind und sofern der durch jeweils nur eine Feder bewirkte Abstand zwischen den benachbarten
Gliedern größer als das notwendige Gesamtspiel innerhalb der Führung ist. Zweckmäßigerweise
werden natürlich nicht lediglich zwei Federn, sondern möglichst Federn zwischen je
zwei aneinandergrenzenden Gliedern vorgesehen. Die Federn können hierbei zweckmäßigerweise
in Form von elastischen Puffern ausgebildet sein, die aneinandergrenzende Glieder
jeweils in einem vorbestimmten Abstand voneinander halten, wenn auf die Glieder kein
Druck ausgeübt wird. Der durch die elastischen Puffer zwischen zwei benachbarten Gliedern
bewirkte Abstand, sofern auf die Glieder kein Druck ausgeübt wird, kann in diesem
Fall äußerst klein sein. Der Abstand kann derart gewählt werden, daß die Summe der
Abstände zwischen allen nicht eingenadelten Gliedern größer als die maximale Dehnung
der Gewebebahn zwischen dem einnadelnden und dem ausnadelnden Punkt ist. Vorzugsweise
werden elastische Puffer aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial verwandt. Bevorzugt
wird hierbei als Material Polyurethan.
[0041] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das im einzelnen nicht in
den Zeichnungen dargestellt ist, wurde eine Führung verwandt, bei der die Führungsbahn
selbst aus mehreren Teilgliedern bestand. Zwischen wenigstens zwei benachbarten Teilgliedern
war ein Zugfederelement derart eingebaut, daß sich die Länge der Führungsbahn automatisch
vergrößerte, wenn auf die Glieder in der Führungsbahn ein zunehmender Druck ausgeübt
wurde. Eine ähnliche Ausführungsform bestand darin, daß die Führungsbahn selbst aus
einem elastischen Kunstoffmaterial geformt war, das bei einem auf die Glieder in
Bewegungsrichtung der Glieder ausgeübten Druck sich expandieren konnte. Bei diesen
Anordnungen war es nicht notwendig, von vornherein ein bestimmtes Gesamtspiel zwischen
den einzelnen Gliedern vorzusehen. Vielmehr wurde allgemein die Führungsbahn so gestaltet,
daß sie bei einem entsprechenden Druck auf die Glieder eine Verlängerung der Bahn
ermöglichte, die wenigstens so groß war, wie das geforderte Gesamtspiel. Bei einer
solchen Anordnung, bei der die Bahn aufgrund ihrer elastischen Elemente oder ihrer
Eigenelastizität sich vor ihrem Betriebseinsatz in ihrem Zustand geringster Länge
befindet, können die einzelnen Glieder somit ohne praktisch ein Gesamtspiel in der
Führungsbahn angeordnet sein. Das notwendige "Spiel" ergibt sich sodann erst während
des Betriebes durch Verlängerung der Führungsbahn.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel betrug die Länge eines Gliedes 10 mm. Auf der eine
längsovale Form aufweisenden endlosen Führung hatte der geradlinige Teil eine Länge
von etwa 12 - 14 Gliedern. Die Gewebebahn war derart geführt, daß neben den auf der
Geraden befindlichen Gliedern außerdem auf der Kurvenbahn zusätzlich etwa jeweils
noch anderthalb bis zwei Glieder mit der Gewebebahn eingenadelt waren. Die Gesamtlängsdehnung
der Gewebebahn zwischen dem Einnadelungs- und dem Ausnadelungspunkt lag je nach der
Gewebeart zwischen 3 und 5 mm.
[0043] In Figur 15 ist eine Ausführungsform ähnlich wie in Figur 12 dargestellt, weshalb
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, die lediglich mit einem
Strich bezeichnet wurden. Auf diese Teile soll deshalb im einzelnen nicht nochmals
gesondert eingegangen werden. Bei der in Figur 12 gezeigten Ausführungsform erfolgt
der Antrieb des Schiebers 103 in Abhängigkeit von der Bewegung des Sternrades 111
und der Verschwenkung des doppelarmigen Hebels 107. Bie der Ausführungsform in Fig.
15 ist der Antrieb des Schiebers 103ʹ ersetzt durch einen Elektromagnet 130, der an
dem hinteren Ende 131 des Schiebers über seinen Anker 132 gekoppelt ist. Der Elektromagnet
ist von einer Stromquelle 133 über einen Ein/Ausschalter 134 mit Strom versorgbar.
[0044] Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist wie folgt: Der Mitnehmer 104ʹ des Schiebers
103ʹ liegt aufgrund der Kraft der Druckfeder 112ʹ gegen das hintere Ende des Gliedes
97ʹ an. In dem Maße, wie sich dieses Glied vorwärtsbewegt, wird der Schieber in der
Fortschreitungsrichtung des Pfeiles 102ʹ weiterbewegt. Gleichzeitig bewegt sich damit
das hintere Ende 131 des Schiebers und der Anker 132 des Elektromagneten 130. In
einer vorbestimmten Lage wird der an sich normalerweise geöffnete Ein/Ausschalter
134 geschlossen, wodurch der Elektromagnet 130 erregt wird. Dadurch wird der Anker
zusammen mit dem Schieber 103 in Richtung des Pfeiles 105 bewegt. Das heißt, der Mitnehmer
104ʹ wird zurückgezogen und gleitet über wenigstens das nächste freie Glied 96ʹ. Da
der Elektromagnet 130 über den Schalter 134 gespeist wird, der bei der Betätigung
des Elektromagnetes geöffnet wird, erhält der Elektromagnet lediglich einen Impuls
und wird sodann wieder abgeschaltet. Der Mitnehmer, der nunmehr hinter das Glied 96ʹ
greift, wird durch die Feder 112ʹ in Richtung des Pfeiles 102ʹ vorgeschoben, bis
dieses neue Glied zur Anlage an dem davorliegenden Glied 97ʹ kommt. Der Mitnehmer
bewegt sich sodann wieder in dem Maße, wie die Glieder sich beim Einnadeln vorwärtsbewegen,
in Richtung des Pfeiles 102ʹ, bis erneut der Schalter 134 geschlossen wird und ein
neuer Zyklus abläuft.
[0045] Bei der Ausführungsform der Figur 16 sind bereits die Glieder 140, 141, 142 usw.
mit der Stoffbahn 143 eingenadelt. Die Bewegung der Stoffbahn 143 ist in Richtung
des Pfeiles 144. Vor dem letzten eingenadelten Glied 140 liegen die Glieder 145, 146
und 147, die sich gegenseitig in Anlage und insbesondere in Anlage an dem letzten
eingenadelten Glied 140 befinden. Jedes Glied weist auf seiner der Stoffbahn 143 abgewandten
Seite eine in Bewegungsrichtung der Stoffbahn langsam ansteigende erste Flanke 148
und eine etwas steiler abfallende zweite Flanke 149 auf.
[0046] Ein Schwenkhebel 150 ist um eine Schwenkachse 151 verschwenkbar gelagert. Der Schwenkhebel
150 weist ein Nockenfolgeglied 152 mit einer darin drehbar gelagerten Rolle 153 auf,
die bei der Vorwärtsbewegung eines Gliedes entlang den Flanken 148 und 149 jedes Gliedes
läuft. Der Schwenkhebel 150 ist durch eine Torsionsfeder 154, die um einen Zapfen
155 gewickelt ist, im Gegenuhrzeigersinn um seine Schwenkachse 151 vorgespannt. In
dem Schwenkhebel 150 ist eine Blattfeder 156 derart gehaltert, daß sie in einem Schlitz
158 in dem Schwenkhebel 150 in Längsrichtung der Blattfeder und gleichzeitig etwa
in Längsrichtung des Schwenkhebels verstellbar mit Hilfe einer Schraube 157 gehaltert
ist.
[0047] An dem Ende der Blattfeder 156 ist eine Verdickung etwa in Form einer Kugel oder
eines quer verlaufenden Zylinders ausgebildet, die in eine radiale Längsaussparung
160 eines Drehgliedes 161 greift.
[0048] Das Drehglied 161 ist um eine feststehende Drehachse 162 drehbar. An dem Drehglied
ist ein Arm 163 ausgebildet, der sich bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel praktisch
in Form einer Blattfeder in einem konstanten radialen Abstand um den Drehpunkt 162
herum erstreckt. An dem Ende des Arms 163 ist eine Mitnehmernase 164 ausgebildet.
Die Mitnehmernase 164 liegt gegen die hintere zweite Flanke des Gliedes 147 an.
[0049] Die Funktionsweise dieser Vorrichtung ist wie folgt:
[0050] Bei einer Vorwärtsbewegung der Stoffbahn 143 in der Fortbewegungsrichtung 144 läuft
die Rolle 153 des Nockenfolgers 152 auf der ersten Flanke 148 des Gliedes 165 hoch.
Dadurch wird der Schwenkhebel 150 um seine Schwenkachse 151 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
bis die Rolle den Schnittpunkt zwischen der ersten und der zweiten Flanke 148, 149
erreicht hat. Das verdickte Ende 163 der Blattfeder 156 kann bei dieser Drehbewegung
des Schwenkhebels 150 in der radialen Aussparung 160 gleiten und verdreht bei der
Bewegung des Schwenkhebels das Drehglied 161 im Gegenuhrzeigersinn. Da die Mitnehmernase
164 an dem Arm 163 federnd gegen die Rückseite des Gliedes 147 drückt, werden die
Glieder 147, 146 und 145 unter Vorspannung an dem gerade einnadelnden Glied 140 angedrückt.
Die Abmessungen und Übersetzungsverhältnisse, auf die weiter unten noch eingegangen
wird, sind so gewählt, daß das auf das gerade eingenadelte Glied folgende freie Glied
gerade einzunadeln beginnt, wenn die Rolle 153 des Nockenfolgers den Schnittpunkt
zwischen den Flanken 148 und 149 erreicht hat. Bei der Weiterbewegung der Stoffbahn
folgt sodann die Rolle 153 der zweiten Flanke 149 eines Gliedes, wobei der Schwenkhebel
150 wieder im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird, während sich das Drehglied 161
gleichzeitig im Uhrzeigersinn verschwenkt. Diese Bewegungen erfolgen aufgrund der
unterschiedlichen Flankensteilheit der Flanken 148, 149 mit einer größer Geschwindigkeit
als die zuvor beschriebenen Bewegungen. Bei dieser Bewegung des Drehgliedes 161 im
Uhrzeigersinn kommt die Mitnehmernase 164 außer Eingriff mit dem Glied 147 und wird
so weit zurückgeführt, bis es hinter die zweite abfallende Flanke des Gliedes 166
greift, das natürlich während der Vorschubbewegung des letzten Gliedes 147 selbst
durch die hinter dem Glied 166 folgenden Glieder vorwärtsbewegt worden ist. Die Rückwärtsbewegung
der Mitnehmernase 164 ist in jedem Fall so groß, daß die Zurückführung nicht nur um
die Länge eines Gliedes, sondern auch um die Länge des Spaltes 167 erfolgt, der aufgrund
des freien Spiels zwischen den freien Gliedern vorgesehen ist.
[0051] Die Rückwärtsbewegung der Mitnehmernase 164 im Uhrzeigersinn ist dann abgeschlossen,
wenn die Rolle 153 zwischen der abfallenden Flanke des vorauslaufenden Gliedes und
der ansteigenden Flanke des nächstfolgenden Gliedes liegt und beginnt, der ansteigenden
Flanke dieses nächstfolgenden Gliedes zu folgen. Bei dieser folgenden Bewegung wird
das Glied 166 durch die Mitnehmernase 167 beschleunigt an das vorauslaufende Glied
147 heranbewegt und es werden bei einer weiteren Bewegung der Rolle 153 auf der ersten
ansteigenden Flanke des Gliedes 142 die vorauslaufenden Glieder 146 und 147 an das
inzwischen eingenadelte Glied 145 unter Vorspannung in Anlage gehalten. Diese Vorspannung
wird in erster Linie durch den federnden Arm 163 erzeugt.
[0052] Um den Drehwinkel einzustellen, um den sich das Drehglied 161 jeweils bei einer
Verschwenkung des Schwenkhebels 150 verdreht, kann das Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Schwenkhebel 150 und dem Drehglied 161 dadurch verstellt werden, daß die Lage
der Blattfeder 156 in ihrem Spalt 158 in Längsrichtung der Blattfeder verändert wird.
Dies erfolgt durch Lösen und Anziehen der Schraube 157. Dadurch wird der Schwenkhebel
150 entsprechend verlängert oder verkürzt. Gleichzeitig wird der radiale Abstand
von der Drehachse 162, in dem das Ende bzw. die Verdickung 159 der Blattfeder 156
an dem Drehglied 161 angreift, verkleinert bzw. vergrößert. Bei einer richtigen Einstellung
in Abstimmung auf die Größe der Glieder und das jeweils vorhandene Spiel 167 kann
erreicht werden, daß während der Verschwenkbewegung des Schwenkhebels 150 sowie der
Drehbewegung des Drehgliedes 161 die Blattfeder 156 keine zusätzlichen Kräfte aufzunehmen
braucht. In diesem Falle könnte praktisch die Blattfeder als starr angesehen werden.
Bei einer derartigen Einstellung läuft die Vorrichtung völlig leicht. Sollte dennoch
das vorhandene Spiel 167 während des Betriebes leicht schwanken, so können die sich
hieraus ergebenden Längendifferenzen leicht durch eine entsprechende Verbiegung der
Blattfeder 156 aufgenommen werden. Es findet somit eine automatische Anpassung hieran
statt.
[0053] Eine Einstellung bzw. Feineinstellung der Mitnehmernase 164 kann zusätzlich durch
eine zweite Einstellschraube 168 erfolgen, durch die die Blattfeder gegenüber ihrer
geradlinigen Form verbogen wird. Dadurch ändert sich der Eingriffspunkt der Verdickung
163 mit der radialen Längsausnehmung 160 und damit der radiale Abstand, in dem das
Ende der Blattfeder 156 an dem Drehglied 161 angreift. Das Drehglied 161 kann beispielsweise
aus einem Kunststoffteil gefertigt sein.
[0054] Gemäß einer anderen nicht dargestellten Ausführungsform kann, um das jeweils auf
das gerade einnadelnde Glied folgende Glied in Anlage an diesem einnadelnden Glied
zu halten, ein Motor mit einem Untersetzungsgetriebe vorgesehen sein, der eine Drehbürste
antreibt. Die Drehbürste kann längere Borsten aus etwa einem Kunststoffmaterial aufweisen.
Die Borsten sollten so beschaffen sein, daß sie sich bei der Drehung der Drehbürste
gegen die Innenseite wenigstens zweier aufeinander folgender Glieder anlegen bzw.
über diese wegstreifen. Die Anlage der betreffenden Glieder aneinander kann nun dadurch
erreicht werden, daß sich die Drehbürste mit einer etwas größeren Umfangsgeschwindigkeit
dreht als die Bewegungsgeschwindigkeit der einzelnen aneinanderliegenden Glieder.
Dadurch läuft die Bürste über die einzelnen Glieder hinweg und hält diese in einer
gegenseitigen Anlage. Da sich die Stoffbahn selbst in einer sehr geringen Geschwindigkeit
bewegt, kann sich die Drehbürste gleichfalls mit einer sehr kleinen, jedoch größeren
Geschwindigkeit drehen.
1. Breithalter zum Festhalten oder seitlichen Spannen eines Gewebes, insbesondere
auf Webstühlen, mit einer endlosen Führung, in der mit Nadeln zum Eingriff in das
Gewebe versehene Glieder verschiebbar angeordnet sind und die Führung derart verläuft
und angeordnet ist, daß die Nadeln wenigstens zweier Glieder jeweils gleichzeitig
mit dem Rand des Gewebes eingreifen und die mit dem Gewebe in Eingriff kommenden Nadeln
bei ihrem Einnadeln einen größeren Abstand von der Gewebebahn-Längsachse haben als
bei ihrem Ausnadeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (8) gegeneinander verschiebbar gehaltert sind, daß das Gesamtspiel
zwischen allen Gliedern (8) auf der endlosen Führung (7) größer oder gleich der Längsdehnung
des Gewebes zwischen dem Ort des Einnadelns und dem Ort des Ausnadelns ist und daß
Einrichtungen (54, 49 - 52, 60; 54ʹ, 60ʹ; 83; 71 - 73; 100 - 112; 117; 125, 126) vorgesehen
sind, um das jeweils nächste auf das gerade einnadelnde Glied (10, 41) folgende Glied
(12) in Anlage an dem einnadelnden oder zuletzt eingenadelten Glied oder innerhalb
eines Höchstabstandes in Bezug auf das einnadelnde oder zuletzt eingenadelte Glied
(10) zu halten.
2. Breithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Glieder (8) voneinander unabhängig in der Führung verschiebbar sind.
3. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (8) jeweils im Querschnitt L-förmig ausgeführt sind und daß an dem
ersten Schenkel (20) jedes Gliedes die Nadeln (23) befestigt sind, während der zweit
Schenkel (21) zwischen zwei Führungsschienen (13, 17) gehalten und geführt ist, wobei
die den Nadeln abgewandte Seite (38) des ersten Schenkels (20) auf einer Gleitfläche
(39) der Führungsschiene als Stütze aufliegt.
4. Breithalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem ersten Schenkel (20) ein Vorsprung (24) ausgebildet ist, der in einer
hieran angepaßten Nut (37) in der angrenzenden Führungsschiene (13) der Führung (7)
geführt ist.
5. Breithalter nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Federn (125, 126) zwischen jeweils zwei nebeneinanderliegenden
Gliedern (121, 122; 123, 124) vorgesehen sind, die die betreffenden Glieder jeweils
derart im Abstand voneinander halten, daß sich das Gesamtspiel im wesentlichen gleichmäßig
auf die Abstände zwischen den jeweils ausgenadelten Gliedern (121, 122; 123, 124)
aufteilt, und daß die beiden Federn (125, 126) zwischen solchen Gliedern vorgesehen
sind, die sich auf der Führung (7) im wesentlichen diametral gegenüberliegen.
6. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an mehreren oder allen Gliedern (8) jeweils elastische Puffer angebracht sind,
die die aneinandergrenzenden Glieder in einem geringen Abstand voneinander halten
und bei einem entsprechenden Druck auf die Glieder in Gleitrichtung komprimierbar
sind.
7.Breithalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Puffer aus einem Gummi- oder Kunststoffmaterial bestehen.
8. Breithalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Puffer aus einem Polyurethan bestehen.
9. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere oder alle benachbarten Glieder (8, 44 - 48) auf ihren einander zugewandten
Seiten (32 - 35) jeweils nach einwärts gegen die Führung (7) hin abgeschrägt sind,
daß zwischen jeweils zwei benachbarten, gegeneinander anliegenden Gliedern jeweils
ein Stößelglied (49 - 52) angeordnet ist, das bei einer Bewegung der Glieder jeweils
in der endlosen Führung (7) geführt mitgenommen wird, und daß in einem Bereich der
endlosen Führung, in dem die Glieder (8) außer Eingriff mit der Gewebebahn (1) stehen,
eine federnd in die Bewegungsbahn der Stößelglieder (49 - 52) vorstehende Nockenbahn
(54) vorgesehen ist, die während des Darüberlaufens die Stößelglieder in einer gegenüber
den benachbarten Gliedern (46 - 48) verschobenen Lage hält, in der die Stößelglieder
(50 - 52) die benachbarten Glieder (46 - 48) jeweils in einem Abstand voneinander
halten.
10. Breithalter nach Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, daß die Stößelglieder aus Kugeln, Zylindern oder Keilen bestehen.
11. Breithalter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenbahn durch eine durch eine Feder (60) vorgespannte Rampe (54) gebildet
wird, die bei einem auf die außer Eingriff mit der Gewebebahn stehenden Glieder in
Richtung einer gegenseitigen Anlage der Glieder ausgeübten Druck über die Stößelglieder
(49 - 52) entgegen der Federkraft der Feder (60) in eine außerhalb der ursprünglichen
Bewegungsbahn (53) der Stößelglieder liegende Stellung bringbar ist.
12. Breithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampe durch eine im wesentlichen über eine Längshälfte reichende und parallel
zu der endlosen Führung (7) verlaufende C-förmige Kante einer in der Ebene der endlosen
Führung federnd gegen diese verschiebbaren Platte (71) gebildet wird.
13. Breithalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampe (54ʹ) durch zwei an ihren einander gegenüberliegenden Enden (74, 75)
angelenkte Hebel (76, 77) gebildet wird, die an ihren gegeneinanderstoßenden Enden
durch eine Feder (60ʹ) vorgespannt sind und in die Bewegungsbahn der Stößelglieder
(49ʹ - 52ʹ) vorstehen.
14. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sternrad (83) vorgesehen ist, dessen Achse (84) verschiebbar in Richtung
auf die endlose Führung (7) gelagert und federnd(87) gegen diese vorgespannt ist,
und daß jeweils wenigstens ein Stern (82) zwischen zwei außer Eingriff mit der Gewebebahn
stehende, benachbarte Glieder (78, 80) eingreift, um diese im Abstand voneinander
zu halten, solange auf die Glieder kein Druck in Richtung einer gegenseitigen Anlage
der Glieder ausgeübt wird.
15. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Takt der Einnadelbewegung eines Gliedes (8) entlang den außer Eingriff
mit der Gewebebahn (1) stehenden Gliedern (95, 96) vor- und zurückbewegbarer und jeweils
bei einer Rückwärtsbewegung hinter ein neues Glied (96) eingreifender Schieber (103)
vorgesehen ist, der bei seiner Vorwärtsbewegung auf alle in Bewegungsrichtung vor
ihm liegenden Glieder (97 - 99) einen Druck ausübt, um das nächste auf das einnadelnde
Glied (90) folgende Glied (99) in Anlage an diesem einnadelnden Glied (90) zu halten.
16. Breithalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein drehbar gelagertes Sternrad (111) vorgesehen ist, das aufeinanderfolgend
jeweils mit einem Stern (110) zwischen zwei in Eingriff mit der Gewebebahn (94) stehende
Glieder (92, 93) eingreift, daß ein verschwenkbar gelagerter doppelarmiger Hebel (107)
vorgesehen ist, dessen einer Arm (106) an dem in seiner Bewegungsrichtung federnd
(112) vorgespannten Schieber (103) angelenkt ist, und dessen anderer Arm (109) in
die Bewegungsbahn der Enden der Sterne (110) des Sternrades (111) vorsteht.
17. Breithalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (103ʹ) durch eine Feder (112ʹ) in seiner Vorschubrichtung (102ʹ)
vorgespannt ist, und daß ein mit dem Schieber gekoppelter Elektromagnet (103) zum
intermittierenden Zurückziehen des Schiebers (103ʹ) bei einer Betätigung des Elektromagneten
vorgesehen ist.
18. Breithalter nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Bahn der vor dem Schieber (103) liegenden, außer Eingriff mit der
Gewebebahn stehenden Glieder (97 - 99) eine Bremsfeder (100) zur Verhinderung des
Zurückgleitens von Gliedern während der Rückwärtsbewegung des Schiebers vorgesehen
ist.
19. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (117) zum Einführen eines Druckluftstrahls in Richtung der
Vortwärtsbewegung der außer Eingriff mit der Gewebebahn stehenden Glieder (118, 119,
120) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe die jeweils ausgenadelten Glieder (118, 119)
in Anlage an des einnadelnde Glied (113) zurückführbar sind.
20. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Nockenfolger (152) versehener und federnd gegen die mit Nockenflächen
(148, 149) versehenen Glieder (142 - 147, 165, 166) vorgespannter Schwenkhebel (150)
vorgesehen ist, und daß der Schwenkhebel (150) mit einem Drehglied (161) eingreift,
das eine Ratschklinke (164) zum Eingriff mit und zum Vorschub von freien Gliedern
(145, 146, 147, 166) gegen das gerade einnadelnde Glied hin aufweist.
21. Breithalter nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehglied (161) eine radiale Aussparung (160) aufweist, in die das Ende des
Schwenkhebels (150) eingreift.
22. Breithalter nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Schwenkhebels (150) durch eine an dem Schwenkhebel eingespannte
Blattfeder (156) gebildet wird.
23. Breithalter nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (156) zur Verstellung der Lage des Endes der Blatfeder und zur
Einstellung des Übersetzungsverhältnisses zwischen Schwenkhebel (150) und Drehglied
(161) in Längsrichtung verstellbar an dem Schwenkhebel gehaltert ist.
24. Breithalter nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Aussparung (160) in Form eines Gabeleinschnitts ausgebildet ist.
25. Breithalter nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Ratschklinke in Form einer Mitnehmernase (164) ausgebildet ist.
26. Breithalter nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmernase (164) am Ende eines blattfederähnlichen Arms (163) ausgebildet
ist.
27. Breithalter nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehglied (161) aus einem Kunststoffmaterial bsteht.
28. Breithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Motor mit einer Drehbürste vorgesehen ist, die mit ihren Borsten jeweils
mit mehreren vor dem gerade einnadelnden Glied liegenden Gliedern in Eingriff steht
und daß sich die Drehbürste mit einer Umfangsgeschwindigkeit dreht, die größer als
die Geschwindigkeit der eingenadelten Glieder ist.