(19)
(11) EP 0 262 290 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1988  Patentblatt  1988/14

(21) Anmeldenummer: 87106340.0

(22) Anmeldetag:  02.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.09.1986 DE 3632951

(71) Anmelder: HÜLS TROISDORF AKTIENGESELLSCHAFT
D-53839 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Poyda, Frank, Dr.
    D-5042 Erftstadt 16 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flexible Abdichtungsbahn


    (57) Die Erfindung betrifft eine flexible Abdichtungsbahn zum kontrollierbar dichten Trennen der auf ihren beiden Seiten befindlichen Bereiche, insbesondere zur Abdichtung von Deponien. Die Abdichtungsbahn (11) weist in wenigstens einer Ebene (16), Hohlkanäle (15) auf, die im wesentlichen in Längserstreckung der Bahn (11) verlaufen und untereinander durch Kanalwandungen getrennt sind. Die Hohlkanäle (15) ermöglichen bei der bereits verlegten Abdichtungsbahn (11) eine Kontrolle auf eventuelle Undichtigkeit. Ferner ist es durch Einspritzen entsprechender Dichtungsmittel in die Hohlkanäle (15) möglich, defekte Abdichtungsbahnen nachträglich zu sanieren.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Abdichtungsbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum kontrollierbar dichten Trennen der auf beiden Seiten einer flexiblen Abdichtungsbahn befindlichen Bereiche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

    [0002] Flexible Abdichtungsbahnen, wie sie der Erfindung zugrundeliegen, werden vorwiegend zum Abdichten von Deponien verwendet. Sie werden z.B. durch Schweißen oder kleben zu einer größeren, flüssigkeitsdichten Abdichtungslage verbunden, wobei diese Abdichtungslage den Deponiekörper (z.B. Abfall) vom Untergrund zur Vermeidung einer Kontamination des Grundwassers trennt.

    [0003] Bei den bekannten Abdichtungskonstruktionen werden polymere Dichtungsbahnen oder mineralische Dichtungsschichten (Tondichtung) gewählt. In der Regel ist bei einfacher Ausführung (sogenanntes Regel-Abdichtungssystem) eine Überprüfung der Abdichtung auf Undichtigkeit nicht möglich.

    [0004] Bei einem sogenannten Maximal-Dichtungssystem kommt unter der Hauptdichtung eine zweite Dichtung (Kontrolldichtung) zu liegen. Zwischen beiden Dichtebenen wird ein Dränsystem angeordnet, das mit Gefälle in einen vertikalen Kontrollschacht mündet. Bei Undichtigkeit in der oberen Abdichtungsebene (Hauptdichtung) fließt das Müllsickerwasser (Eluat) durch die Dränleitungen dem vertikalen Kontrollschacht zu. Die Sanierung einer eventuellen Undichtigkeit kann vom Kontrollschacht durch Einspritzen eines Injektionsmittels in das Dränsystem erfolgen. Dabei ist weder ein gezieltes Injizieren und Sanieren der Leckage noch eine spätere Kontrolle der Sanierung und somit der Funktionstüchtigkeit des Abdichtungssystems möglich. Weiterhin bedingt diese mehrschichtige Abdichtung einen hohen Aufwand beim Uerlegen.

    [0005] Aus der DE-OS 34 32 642 A1 ist eine gattungsgemäße Abdichtung bekannt, bei der im Zwischenraum zwischen zwei geschlossenen Folien ein flächig zusammenhängender Abstandshalter mit in Richtung parallel zur Folienerstreckung offenen Fließquerschnitten angeordnet ist. Diese Abdichtung erlaubt es, eine Leckage in der oberen Folie dadurch zu erkennen, daß in dem Zwischenraum zwischen den zwei Folien eindringendes Eluat durch eine Entnahmestelle festgestellt werden kann. Bei dieser bekannten Abdichtungsschicht ist somit jede Stelle der Zwischenschicht mit jeder anderen Stelle der Zwischenschicht hydraulisch verbunden, so daß die Lage einer Leckage nicht ermittelt werden kann.

    [0006] Die Abdichtung gemäß der DE-OS 34 32 642 A1 soll es ermöglichen, im Falle einer Leckage den Zwischenraum zwischen den Folien mit Stoffen zu füllen, die etwa eindringende Schadstoffe absorbieren oder zerstören und dadurch in solcher Weise unschädlich machen, daß sie aus dem Material nicht in Richtung auf die zu schützende Bodenzone auswandern können.

    [0007] Ein gezieltes Sanieren einer defekten Abdichtung, z.B. durch Einfüllen eines Dichtungsmittels in die Zwischenschicht, würde jedoch die Kontrollierbarkeit der gesamten Abdichtung aufheben. Weiterhin ist die zuverlässige Verteilung einer Dichtungsmasse im gesamten Zwischenraum parallel zur Folienerstreckung sehr aufwendig. Aus diesen Gründen konnten Abdichtungen gemäß der DE-DS 34 32 642 A1 bislang im Leckagefall nicht saniert, d.h. abgedichtet werden. Aus einer weiteren Veröffentlichung (Verband der Chemischen Industrie e.U., Ausarbeitung des Arbeitskreises "Deponie" des Ausschusses "Abfallbeseitigung", Titel: Weiterentwicklung der Untergrund-Abdichtung von Sonderabfall-Deponien, Okt. 1985) ist eine Deponie-Abdichtung bekannt, bei der zwischen zwei Dichtungen eine Kontrolldränage aus Kies verwendet wird. In der Kontrolldränschicht, unmittelbar über der unteren Dichtung, werden Dränrohre eingelegt. In der Mitte der Kontrolldränschicht werden mit Bohrungen versehene Rohre für das Einbringen von Dichtungsschlämmen bei einer festgestellten Leckage eingebaut.

    [0008] Durch Aufteilen der gesamten Deponiefläche in Felder wird erreicht, daß im Falle einer festgestellten Leckage jeweils ein Rasterfeld repariert werden kann, ohne die Kontrollmöglichkeit der weiteren Felder zu beeinträchtigen. Die Aufteilung der Deponiefläche in Felder ist jedoch mit erheblichem technischen Aufwand verbunden, da die Felder untereinander abgedichtet werden müssen und jeweils mit einem eigenen Dränsystem mit Rohranschluß versehen werden müssen.

    [0009] Weiterhin kann bei diesem System im Falle einer Leckage und einer anschließenden Reparatur des Rasterfeldes durch Einpressen von Dichtungsschlämmen weder der Erfolg der Reperatur kontrolliert werden noch kann anschließend ein erneutes Auftreten einer Leckage in diesem Rasterfeld festgestellt werden.

    [0010] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine flexible Abdichtungsbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden, daß damit einerseits eine präzise Kontrollierbarkeit auf eventuell auftretende Leckagen geschaffen wird, die bei Bedarf einfach repariert werden können, ohne die Kontrollierbarkeit benachbarter Bereiche einzuschränken. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum kontrollierbar dichten Trennen der auf beiden Seiten einer flexiblen Abdichtungsbahn befindlichen Bereiche sowie zur Sanierung von Leckagen dieser Abdichtungsbahn zu schaffen.

    [0011] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine gattungsgemäße Abdichtungsbahn mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0012] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahn mit einer Schicht (Ebene) untereinander abgeschotteter Hohlkanäle, z.B. Röhrchen, ermöglicht es, eine Leckage durch austretendes Eluat aus einem defekten Hohlkanal festzustellen und angenähert zu orten. Somit ist eine Sanierung einer defekten Abdichtungsbahn möglich, indem in den defekten Hohlkanal ein Dichtungsmittel eingespritzt und z.B. ausgehärtet wird. Da die Sanierung auf den bzw. die defekten Hohlkanal (-kanäle) beschränkt werden kann, ist die Kontrollierbarkeit aller anderen Hohlkanäle nach wie vor gewährleistet.

    [0013] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von zwei erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen in zwei Lagen übereinander, wobei die untere Abdichtungsbahn eine Kontrolle der Dichtigkeit der oberen Abdichtungsbahn auch im Falle einer Sanierung der oberen Abdichtungsbahn ermöglicht. Die Kontrollierbarkeit ist damit also auch an der sanierten Stelle der oberen Abdichtungsbahn gewährleistet.

    [0014] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Abdichtungsbahn weist diese wenigstens zwei Ebenen (Schichten) von Hohlkanälen auf. Dadurch wird bewirkt, daß die oberste Ebene von Hohlkanälen als Kontrollschicht dient, die im Falle einer Leckage durch z.B. Füllen mit einem Abdichtungsmittel die Reparatur ermöglicht, während die (mindestens eine) weitere Ebene von Hohlkanälen sowohl die Kontrolle der Reparatur als auch die weitere Kontrolle der flexiblen Abdichtungsbahn an der sanierten Stelle gewährleistet.

    [0015] Die Hohlkanäle weisen bevorzugt einen runden Querschnitt auf, da hierbei ein optimales Verhältnis zwischen Stabilität und Materialeinsatz gewährleistet ist. Es ist aber auch möglich, Hohlkanäle mit Polyeder-Querschnitt etc., insbesondere Wabenform, einzusetzen. Das Verhältnis aus Hohlräumen zu Hohlraumwänden muß so bestimmt werden, daß die Abdichtungsbahn bei bestimmungsgemäßem Einsatz durch die Auflast nicht soweit zusammengedrückt wird, daß die Hohlkanäle geschlossen werden.

    [0016] Erfindungsgemäß weist die Abdichtungsbahn vorzugsweise an beiden Längsrändern, d.h. parallel zur Erstreckung der Hohlkanäle, je einen Seitenstreifen zum flüssigkeitsdichten Verbinden mehrerer Abdichtungsbahnen auf. Dieser Seitenstreifen kann dabei ebenfalls Hohlkanäle in z.B. einer Ebene aufweisen, um eine lückenlose Kontroll- und Sanierungsmöglichkeit auch im Bereich der Schweißnähte zu erreichen. Vorzugsweise werden die Seitenstreifen jedoch hohlraumfrei ausgeführt. Dieses hat den Vorteil, daß die einzelnen Bahnen besser miteinander verschweißt werden können, da die Hohlkanäle eine gleichmäßige Druckverteilung in der Schweißzone verhindern würden.

    [0017] Weiterhin hat dieses den Vorteil, daß die einzelnen Bahnen mit üblichen Geräten miteinander verschweißt werden können.

    [0018] Die Schweißnähte werden bevorzugt als Doppelnähte ausgeführt, wobei zwischen zwei parallelen Längsnähten ein schmaler nahtfreier Zwischenraum verbleibt. Dieser nahtfreie Zischenraum dient nach dem Verschweißen zur Überprüfung der Dichtigkeit beider Schweißnähte.

    [0019] Die erfindungsgemäße Abdichtungsbahn weist vorzugsweise auf beiden Seiten je eine glatte, wenigstens 0,5 mm dicke,.hohlraumfreie Schicht auf. Diese kann, je nach Ausführungsform, aus dem gleichen Material bestehen wie die Hohlraumkanäle aufweisende Mittelschicht, ggf. können die Deckschichten jedoch auch aus besonders permeationsdichten oder faserverstärkten Materialien bestehen.

    [0020] Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Abdichtungsbahn aus einem thermoplastischen Kunststoff durch Extrusion hergestellt. Hierbei ergibt sich eine homogene, einstückige Abdichtungsbahn, deren Länge lediglich durch die zur Verfügung stehenden Transportmöglichkeiten begrenzt ist. Die Bahnenlänge kann somit bei kleineren Deponien der Deponieabmessung angepaßt werden, ohne da mehrere Abdichtungsbahnen stirnseitig miteinander verbunden werd n müssen. Zur Abdichtung kleinerer Deponien kann es daher ausreichen, mehrere Abdichtungsbahnen entlang ihrer Längsränder miteinander zu einer entsprechend großen Abdichtungslage zu verbinden.

    [0021] Die erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen können mit einfachen Maßnahmen auf Leckagen überprüft werden:

    Beim Einsatz der Abdichtungsbahn in z.B. Mülldeponien tritt an der Stirnfläche der Abdichtungsbahn, d.h. am Ende der Hohlkanäle, im Falle einer Leckage Deponiewasser bzw. Eluat aus denjenigen Hohlkanälen aus, die durch die Beschädigung der Abdichtungsbahn mit der Oberfläche der Abdichtungsbahn verbunden sind. Ggf. kann auch durch Einblasen von z.B. Preßluft und Messung des Druckverlustes in den einzelnen Hohlkanälen eine Leckage festgestellt werden.



    [0022] Erfindungsgemäß sind die einzelnen Hohlkanäle durch die Kanalwandungen gegeneinander abgedichtet. Hierdurch ist eine präzise Bestimmung der Lage von Leckagen möglich, da jeweils nur die beschädigten Hohlkanäle z.B. Eluat führen. Auch die Reparatur im Leckage-Fall kann auf einzelne Hohlkanäle und somit auf eine kleine Fläche beschränkt werden. Die Hohlkanäle in der wenigstens einen weiteren Schicht, gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung, dienen dabei sowohl der Kontrolle der Reparatur als auch der weiteren Kontrolle der Abdichtungsbahn nach der Reparatur.

    [0023] Bei Abdichtung größerer Deponien wird die insbesondere durch die Transportkapazität begrenzte Länge der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen nicht ausreichen, die gesamte Deponie flüssigkeitsdicht abzudichten. In diesen Fällen können mehrere Abdichtungsbahnen auch an ihren Stirnseiten aneinandergeflanscht werden.

    [0024] Erfindungsgemäß ist jedoch in diesen Fällen vorzugsweise vorgesehen, mehrere Abdichtungsbahnen entlang ihrer Längsränder zu einer Abdichtungslage zu verbinden, wobei diese Abdichtungslage in ihrer Breite der Breite der Deponie entspricht. Am Stirnende dieser Abdichtungslage ist ein Kontrollstollen vorgesehen, in welchen die einzelnen Abdichtungsbahnen mit ihren Stirnseiten münden. Hierdurch ist eine stirnseitige Aneinanderflanschung mehrerer Abdichtungsbahnen überflüssig.

    [0025] Die - vorzugsweise horizontal verlaufenden - Kontrollstollen, die später unterhalb der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen Enden der Hohlkanäle und somit die Kontrollen der Deponieabdichtung. Entsprechend der Länge der Deponie können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden.

    [0026] Eine bevorzugte Abdichtungskonstruktion unter Verwendung der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahn wird aus einem oder mehreren Kontrollstollen und einer flächenhaften Abdichtung gebildet, die im wesentlichen zwischen den Kontrollstollen liegt. Dabei besteht die flächenhafte Abdichtung in der Regel von unten nach oben aus: einer Stützschicht, einer Schutzlage, einer unteren flexiblen Abdichtungsbahn mit Hohlkanälen, einer oberen flexiblen Abdichtungsbahn mit Hohlkanälen, einer zusätzlichen Dichtungslage, einer Schutzlage sowie einer oberen Schutzschicht. Darauf kommt das Deponiegut zu liegen.

    [0027] Zum Abdichten einer geplanten Deponie wird zunächst eine wannenartige Grube für die spätere Deponie ausgehoben. Im Kehlbereich zwischen Sohle und Böschung und ggf. auf der Sohle verlaufen im wesentlichen parallele Kontrollstollen, z.B. in einem Abstand von ca. 60 bis 100 m, wobei die Enden der Kontrollstollen jeweils bis zum Deponierand geführt werden. Von Portalen aus können die Stollen später betreten und die Abdichtung auf Undichtigkeit überprüft werden.

    [0028] Die Kontrollstollen bestehen z.B. aus einem Sohlenteil und einem Firstteil. Die Sohlenteile werden auf das Planum z.B. in Ortbeton gegossen. Zwischen dem Stollen und im Bereich der Böschungen wird eine Stützschicht aufgetragen, verdichtet und planiert. Darauf kommt eine Schutzlage (z.B. Schutzvlies) zu liegen, die jeweils auf der Kontrollstollen-Wand endet. Die Vliesstreifen überlappen untereinander auf einer Breite von mindestens 5 cm.

    [0029] Auf diese Schutzlage wird eine erste Lage aus flexiblen Abdichtungsbahnen, die in einer Ebene Hohlkanäle aufweist, verlegt. Die einzelnen Bahnen werden dabei mit ihren Seitenstreifen überlappend ausgebreitet und thermisch entlang der Seitenstreifen miteinander verschweißt. Während des Schweißvorgangs werden die Oberflächen bis zur Fließgrenze des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese Schweißung erfolgt vorzugsweise als Doppelnaht. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fügung mit Hilfe von Druckluft, die in den dazwischenliegenden Luftkanal eingepreßt wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit zu. prüfen.

    [0030] Die Länge einer Kontrollbahn reicht von Kontrolistollen zu Kontrollstollen bzw. von Kontrollstollen zum Deponierand. Die einzelnen Bahnen verlaufen rechtwinklig zur Kontrollstollenachse und reichen mit ihren Stirnflächen ca. 5 cm in den Stollen hinein. Nach Prüfung der Nähte kommt auf die erste flexible Abdichtungslage eine zweite (obere) Lage aus flexiblen Abdichtungsbahnen mit einer Ebene von Hohlkanälen zu liegen. Das Verlegeverfahren entspricht den der unteren Abdichtungslage, jedoch sollten die Nähte von der oberen zur unteren Abdichtungslage versetzt ahgeordnet werden. Alle Nähte sind vor Beginn der weiteren Arbeiten zu prüfen.

    [0031] Auf die Sohlenteile der Kontrollstollen werden Firstteile als Fertigteile gesetzt oder als Ortbetonteile gegossen. Zwischen den beiden Teilen liegen die flexiblen Abdichtungsbahnen in zwei Ebenen, wobei die Stirnseiten der einzelnen Bahnen ca. 5 cm in den Stollen hineinragen.

    [0032] Jm ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungsbahnen im Bereich der Stollenwand zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen in die Sohlplatte geleitet. Diese Konsolen gestatten einen freien Zugang zu den Enden der Hohlkanäle der flexiblen Abdichtungsbahneh

    [0033] Auf die obere Lage aus flexiblen Abdichtungsbahnen kommt eine weitere, herkömmliche Abdichtung zu liegen. Sie dichtet im Bereich der Firste die Stollen ab und verläuft bevorzugt über die gesamte Deponiebasis. In diesem Fall übernehmen die erfindungsgemäßen flexiblen Abdichtungsbahnen lediglich eine Kontrollfunktion, während die obere, herkömmliche Abdichtungslage die eigentliche Deponieabdichtung gewährleistet. Im Falle einer Leckage der obersten Dichtungslage wirken die darunterliegenden, erfindungsgemäßen Abdichtungslagen als eigenständige Abdichtungen mit Kontrollmöglichkeit.

    [0034] Die Nähte der obersten Abdichtungslage sind ebenfalls auf Dichtigkeit zu prüfen. Auf diese oberste Dichtungslage kommt eine Schutzlage, die die Abdichtung vor Folgeschäden schützt. Die gesamte Dichtschicht, bestehend aus Schutz-, Dicht- und den beiden flexiblen Abdichtungslagen mit ihren Hohlkanälen, wird mit einer weiteren Schutzschicht versehen.

    [0035] Im Bereich des Stollens ist die Abdichtung mit einer festen Schutzschicht, z.B. aus ca. 10,5 cm dicken Mauerwerk mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen. Zwischen den Stollen besteht die Schutzschicht aus einer ca. 30 cm dicken Sandschicht. Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll (z.B. Hausmüll) aufgebracht, die mindestens 50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut entsprechend der Deponiekategorie gelagert.

    [0036] Zwischen den einzelnen Stollen verläuft die Dichtschicht vorzugsweise mit geringem Gefälle, so daß bei einer Beschädigung der Dichtungslage und der flexiblen Abdichtungslage mit Hohlkanälen Deponie-Sickerwasser (bzw. Eluat) entlang der beschädigten Hohlkanäle in den Kontrollstollen fließen kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in den Kontrollstollen kann somit eine Beschädigung der Dichtungslage frühzeitig erkannt werden, so daß entsprechende Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden können Hierzu ist vorgesehen, in die beschädigten Hohlkanäle eine Dichtungsmasse, z.B. DYNAGROUT PPNR der Anmelderin (entsprechen der DE-PS 33 29 403-C1) einzubringen, wobei die Dichtungsmasse anschließend aushärtet bzw. abbindet. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur der beschädigten flexiblen Abdichtungsbahnen erfolgen. Durch die in der unteren flexiblen Abdichtungsbahn liegenden Hohlkanäle kann sowohl der Erfolg der Sanierung als auch eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn festgestellt werden.

    [0037] Die vorzugsweise mit geringem Gefälle verlaufenden Kontrollstollen, die später unterhalb der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen Enden der Hohlkanäle und somit die Kontrolle der Deponieabdichtung. Entsprechend der Länge der Deponie können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden. Das geringe Längsgefälle der Kontrollstollen läßt ein Sammeln des Leckagewassers in einem Pumpensumpf zu. Über einen Schwimmerschalter können ggf. Leckagen direkt einer Zentrale gemeldet werden.

    [0038] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.

    [0039] Es zeigen dabei

    Figur 1 eine erfindungsgemäße flexible Abdichtungsbahn mit zwei Hohlkanal-Ebenen,

    Figur 2 eine Nahtverbindung zweier flexibler Abdichtungsbahnen im Querschnitt,

    Figur 3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß abgedichtete Mülldeponie,

    Figur 4 einen Schnitt durch die Mülldeponie nach Figur 3 entlang der Linie AA,

    Figur 5 einen Kontrollstollen im Querschnitt,

    Figur 6 einen Schichtenaufbau einer Deponie,

    Figur 7 einen alternativen Schichtenaufbau einer Deponie,

    Figur 8 das Detail A gemäß Figur 5 mit zusätzlicher Dichtungslage,

    Figur 9 einen Schichtenaufbau einer Deponie gemäß Beispiel 2,

    Figur 10 den Anschluß der Abdichtung am Kontrollstollen gemäß Beispiel 2,

    Figur 11 eine erfindungsgemäße flexible Abdichtungsbahn mit einer Hohlkanal-Ebene.


    Beispiel 1



    [0040] In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine wannenförmige Mülldeponie angelegt. Zur Abdichtung der Deponie, d.h. zum flüssigkeitsdichten Trennen des späteren Deponiekörpers 3 (Abfall) vom Untergrund 6, insbesondere vom Grundwasser, dient die flächenhafte, flexible Dichtungslage 1 (Figur 3), die aus mehreren, entlang ihrer Längsränder miteinander verschweißten, flexiblen Abdichtungsbahnen 11 besteht.

    [0041] Die verwendeten flexiblen Abdichtungsbahnen 11 werden im Ausführungsbeispiel aus HDPE durch Extrusion hergestellt, es sind jedoch auch andere, vorzugsweise thermoplastische Materialien, insbesondere Ueich-PUC oder chloriertes Polyethylen, verwendbar Die Materialauswahl ergibt sich für den Fachmann aufgrund der jeweiligen Anforderungen der Deponie.

    [0042] Im Ausführungsbeispiel betragen die Abmessungen der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnen 11 je 60 m x 2 m x 12 mm (Länge x Breite x Höhe). Die verwendeten flexiblen Abdichtungsbahnen 11 weisen an jedem ihrer Längsränder je einen ca. 5 cm breiten und ca. 3 mm dicken, hohlraumfreien Streifen 12 auf (Figur 1).

    [0043] Die flexible Abdichtungsbahn 11 weist im Ausführungsbeispiel runde Hohlkanäle 15 in zwei Ebenen 16, 17 (Schichten) auf. Der Durchmesser der einzelnen Hohlkanäle 15 beträgt ca. 5 mm, der seitliche Abstand der Hohlkanäle 15 untereinander 6 mm, so daß die minimale Kanalwanddicke 1 mm beträgt.

    [0044] Die Hohlkanäle 15 der einzelnen Ebenen 16, 17 werden bevorzugt versetzt zueinander angeordnet, um eine maximale Festigkeit der Abdichtungsbahn bei minimalem Materialeinsatz zu erreichen. Gleichzeitig wird hierdurch sichergestellt, daß bei einer eventuellen Beschädigung der Abdichtungsbahn 11 mit Sicherheit wenigstens einer der Hohlkanäle 15 penetriert wird, bevor eine durchgehende Verbindung zwischen dem Deponiekörper 3 und dem Untergrund 6 entsteht.

    [0045] Die flexible Abdichtungsbahn 11 weist in dem Ausführungsbeispiel an jeder Seite je eine mindestens 1 mm dicke, hohlraumfreie Schicht 18 auf. Diese hohlraumfreien Schichten 18 bilden - von ihrer Funktion her gesehen - zusammen mit der von den Hohlkanalwandungen gebildeten Mittelschicht 19 eine dreischichtige Abdichtung mit zwischenliegenden Hohlkanalschichten 16, 17 (Figur 1).

    [0046] Beim Verlegen der flexiblen Abdichtungsbahn 11 auf dem vorbereiteten Untergrund 6 werden die Bahnen mit ihren Seitenstreifen 12 überlappend ausgebreitet und thermisch miteinander verschweiß (Figur 2). Dabei werden die Oberflächen bis zur Fließgrenze des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese Schweißung erfolgt vorzugsweise als Doppelnaht 13. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fügung mit Hilfe von Druckluft, die in den zwischenliegenden Luftkanal 14 eingepreßt wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit zu prüfen.

    [0047] In dem Ausführungsbeispiel wird, entsprechend der Länge der eingesetzten flexiblen Abdichtungsbahnen 11, ca. alle 60 m ein Kontrollstollen 2 vorgesehen, in den die Abdichtungsbahnen 11 mit ihren Stirnflächen münden (Figur 3, Figur 4). Die Kontrollstollen 2 verlaufen im wesentlichen parallel, d.h, in einem Abstand von ca. 60 m und werden mit beiden Enden bis zum Deponierand 4 geführt (Figur 4). Von den Portalen 5 aus können die Stollen betreten und die Abdichtung auf Undichtigkeit überprüft werden.

    [0048] Die Stollen 2 werden aus Betonfertigteilen zusammengesetzt und bestehen aus einem Sohlenteil 21 und einem Firstteil 22 (Fig. 5) Das Sohlenteil wird auf ein Ortbetonfundament 23 gesetzt. Zwischen den beiden Betonfertigteilen 21 und 22 kommt die flexible Dichtungslage 1 zu liegen, wobei die Stirnseiten der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnen 11 ca. 5 cm in den Stollen 2 hineinragen. Um ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungs- bahnen 11 im Bereich der Stollenwand zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen 24 in die Sohlplatte 21 geleitet. Diese Konsolen gestatten einen freien Zugang zu den Enden der Hohlkanäle 15 der Abdichtungsbahnen 11.

    [0049] Im Bereich der Kontrollstollen 2 wird die flexible Abdichtungsbahn 11 unterbrochen. Deshalb ist der Kontrollstollen gesondert mit einer polymeren Abdichtung 26 zu versehen. Sie weist dieselb Rohstoffbasis auf wie die Abdichtungsbahnen 11 und ist mit dieser dauerhaft flüssigkeitsdicht im Kehlbereich 33 verbunden. Im Bereich des Stollens 2 ist die Abdichtung 26 mit einer festen Schutzschicht 25, z.B. aus 11,5 cm dicken Mauerwerk mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen.

    [0050] Zwischen den Stollen besteht die Abdichtung aus einer 10 cm dicken Stützschicht 32 aus Sand, die unmittelbar über dem Erdplanum 34 zu liegen kommt (Figur 6, Figur 7). Auf die verdichtete Stützschicht 32 wird die flexible Dichtungslage 1 durch Ausrollen und flüssigkeitsdichtes Verschweißen der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnenll verlegt. Oberhalb der Dichtungslage 11 folgt eine 30 cm dicke Schutzlage 35 aus Sand. Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll (z.B. Hausmüll) 36 aufgebracht, die mindestens 50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut 3 entsprechend der Deponiekategorie gelagert (Figur 6).

    [0051] Alternativ dazu kann bei hochbelasteten Deponien mit einer zusätzlichen Dichtungslage gearbeitet werden (Figur 7). Der Aufbau entspricht im wesentlichen der Figur 6, es wird jedoch oberhalb der Dichtungslage 11 eine zweite Dichtungslage 37 angeordnet. Diese kann vorzugsweise aus einer hochpolymeren Dichtungsbahn oder auch aus einer mineralischen Schicht (Ton) bestehen.

    [0052] Für den Fall einer Kunststoffabdichtung verläuft diese bis zu dem Kontrollstollen und wird hier an die Abdichtung 26 flüssigkeitsdicht angeschlossen (Figur 8).

    [0053] Zwischen den einzelnen Stollen 2 verläuft die flexible Dichtungs lage 1 vorzugsweise mit geringem Gefälle, so daß bei einer Beschädigung der Dichtungslage 1 Deponie-Sickerwasser bzw. Eluat entlang der beschädigten Hohlkanäle 15 in den Kontrollstollen 2 fließen kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in den Kontrollstollen 2 kann somit eine Beschädigung der Dichtungslage 1 frühzeitig erkannt werden, so daß entsprechende Sanierungsmeßnahmen ergriffen werden können. Hierzu ist beispielsweise vorgesehen, in die beschädigten Hohlkanäle eine Dichtungsmasse einzubringen, die anschließend aushärtet bzw. abbindet. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur der beschädigten Dichtungslage 1 erfolgen. Durch die in der unteren Ebene liegenden Hohlkanäle kann sowohl der Erfolg der Sanierung als auch eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn 1 festgestellt werden.

    Beispiel 2



    [0054] In einem weiteren Beispiel wird eine Deponie mittels einer erfindungsgemäßen flexiblen Abdichtungsbahn 11, die nur eine Ebene Hohlkanäle aufweist (Figur 11), abgedichtet.

    [0055] Die Verfahrensweise entspricht dabei weitgehend der des Beispiels 1, es wird lediglich ein anderer Schichtenaufbau gemäß Figur 9 eingesetzt.

    [0056] Die Grube für die spätere Deponie wird wannenartig ausgehoben. Im Kehlbereich zwischen Sohle und Böschung und ggf. auf der Sohle verlaufen die Kontrollstollen 2 im wesentlichen parallel, d.h. in einem Abstand von ca. 60 bis 100 m und werden mit beiden Enden bis zum Deponierand 4 geführt. Von den Portalen 5 aus können die Kontrollstellen 2 später betreten und die Abdichtung auf Undichtigkeit überprüft werden.

    [0057] Die Unterteile 21 der Kontrollstollen 2 werden auf das Erdplanum 34 z.B. in Ortbeton gegossen. Zwischen den Stollen 2 und im Bereich der Böschungen wird eine Stützschicht 32 aufgetragen, verdichtet und planiert. Darauf kommt eine Schutzlage 27, z.B. ein Schutzvlies, zu liegen. Die Enden der Schutzlage 27 enden jeweils auf der Kontrollstollen-Wand. Die Vliesstreifen 27 überlappen untereinander mindestens 5 cm.

    [0058] Auf die Schutzlage 27 wird eine untere flexible Abdichtungsbahn 11 gemäß Figur 11 verlegt. Dabei werden die Bahnen mit ihren Seitenstreifen 12 überlappend ausgebreitet und thermisch miteinandern verschweißt. Während des Verschweißvorgangs werden die Oberflächen bis zur Fließgrenze des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese Schweißung erfolgt vorzugsweise als Doppelnaht. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fügung mit Hilfe von Druckluft, die in den zwischenliegenden Luftkanal eingepreßt wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit zu prüfen.

    [0059] Die Länge einer Abdichtungsbahn 11 reicht von Kontrollstollen 2 zu Kontrollenstollen 2 bzw. von Kontrollstollen 2 zum Deponierand 4. Die einzelnen Bahnen verlaufen rechtwinklig zur Kontrollstollenachse und reichen mit ihren Stirnflächen ca. 5 cm in den Stollen 2 hinein.

    [0060] Nach Prüfung der Nähte kommt auf die untere Abdichtungsbahn 11 eine zweite flexible Abdichtungsbahn 11 zu liegen. Das Verlegeverfahren entspricht dem der unteren Abdichtungsbahn 11, jedoch sollten die Nähte von der oberen zur unteren Abdichtungsbahn 11 versetzt angeordnet werden. Alle Nähte sind vor Beginn der weiteren Arbeiten zu prüfen.

    [0061] Auf die Sohlenteile 21 der Kontrollstollen 2 werden die Firstteile 22 als Fertigteile gesetzt oder als Ortbetonteile gegossen Zwischen den beiden Teilen liegen die flexiblen Abdichtungsbahnen 11, wobei die Stirnseiten der einzelnen Bahnen 11 ca. 5 cm in den Stollen 2 hineinragen (Figur 10).

    [0062] Um ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungsbahnen 11 im Bereich der Stollenwand zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen 24 in die Sohlenplatte 21 geleitet. Diese Konsolen 24 gestatten einen freien Zugang zu den Enden der Hohlkanäle 15 der Abdichtungsbahnen 11.

    [0063] Auf die Abdichtungsbahnen 11 kommt eine weitere, herkömmliche Abdichtung 37 zu liegen. Sie dichtet im Bereich der Firste 22 den Stollen 2 ab und verläuft über die gesamte Deponiebasis. Ihre Nähte sind ebenfalls auf Dichtigkeit zu prüfen. Auf diese herkömmliche Dichtungslage kommt eine zusätzliche Schutzlage 28, die die Abdichtung 37 vor Folgeschäden schützt.

    [0064] Die gesamte Dichtschicht, bestehend aus Schutzlage 28, Dichtlage 37 und den flexiblen Abdichtungslagen 11 wird mit einer Schutzschicht 35 versehen. Im Bereich des Stollens ist die Abdichtung mit einer festen Schutzschicht 25, z.B. aus 11,5 cm dickem Mauerwerk mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen.

    [0065] Zwischen den Stollen besteht die Schutzschicht 35 aus einer 30 cm dicken Sandschicht. Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll 36 (z. B. Hausmüll) aufgebracht, die mindestens 50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut 3 entsprechend der Deponiekategorie gelagert.

    [0066] Zwischen den einzelnen Stollen verläuft die Dichtschicht vorzugs weise mit geringem Gefälle, so daß bei einer.Beschädigung der Dichtungslage 37 und der oberen flexiblen Abdichtungslage 11 Deponie- Sickerwasser, z.B. Eluat, entlang der beschädigten Hohlkanäle 15 in den Kontrollstollen 2 fließen kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in den Kontrollstollen 2 kann somit eine Beschädigung der Dichtungslage frühzeitig erkannt werden, so daß entsprechende Sanierungsmaßnahmen ergriffen 'werden können. Hierzu ist vorgesehen, in die beschädigten Hohlkanäle eine Dichtungsmasse, insbesondere gemäß der DE-PS 33 29 403-C1, einzubringen, die anschließend aushärtet bzw. abbindet. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur der beschädigten Dichtungslage erfolgen. Durch die in der unteren flexiblen Abdichtungsbahn 11 liegenden Hohlkanäle 15 kann sowohl der Erfolg der Sanierung als auch eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn festgestellt werden. Die vorzugsweise mit geringem Gefälle verlaufenden Kontrollstollen 2, die später unterhalb der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen Ebenen der Hohlkanäle und somit die Kontrollen der Deponieabdichtung, Entsprechend der Länge der Deponie können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden. Das geringe Längsgefälle der Kontroll stollen läßt ein Sammeln des Leckagewassers in einen Pumpensumpf zu. Über einen Schwimmerschalter können Leckagen direkt an der Zentrale gemeldet werden.

    Legende



    [0067] 

    1 Flächenhafte, flexible Dichtungslage

    11 Flexible Abdichtungsbahn

    12 Hohlraumfreier Streifen

    13 Doppelnaht

    14 Luftkanal

    15 Hohlkanäle

    16 Obere Hohlkanalebene

    17 Untere " "

    18 Hohlkanalfreie Schichten

    19 Mittelschicht

    2 Kontrollstollen

    21 Sohlenteil/Solenplatte

    22 Firstteil

    23 Ortbetonfundament

    24 Konsolen

    25 Feste Schutzschicht

    26 Polymere Abdichtung

    27 Schutzlage (Vlies)

    28 Schutzlage (Vlies)

    3 Deponiekörper

    31

    32 Stützschicht

    33 Kehlbereich

    34 Erdplanum

    35 Schutzlage

    36 Feinmüll

    37 Zusätzliche Dichtungslage

    4 Deponierand

    5 Portale

    6 Untergrund




    Ansprüche

    1. Flexible Abdichtungsbahn zum kontrollierbar dichten Trennen der auf ihren beiden Seiten befindlichen Bereiche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn (11) in wenigstens einer Ebene (16) Hohlkanäle (15) aufweist, die im wesentlichen in Längserstreckung der Bahn (11) verlaufen und untereinander durch Kanalwandungen getrennt sind.
     
    2. Flexible Abdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn (11) in wenigstens zwei Ebenen (16, 17) Hohlkanäle (15) aufweist, die im wesentlichen in Längserstreckung der Bahn (11) verlaufen und untereinander durch Kanalwandungen getrennt sind.
     
    3. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (11) an beiden Längsrändern je einen hohlkanalfreien Seitenstreifen (12) zum flüssigkeitsdichten Verbinden mehrerer Abdichtungsbahnen aufweist.
     
    4. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (11) auf beiden Seiten je eine wenigstens 0,5 mm dicke, hohlraumfreie Schicht (18) aufweist.
     
    5. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (11) einstückig durch Extrusion hergestellt ist.
     
    6. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (11) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
     
    7. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkanäle (15) einen runden Querschnitt mit einem Durchmesser von 2 bis 10 mm, vorzugsweise 4 bis 6 mm aufweisen.
     
    8. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Gesamtdicke von 5 bis 10 mm bei einer flexiblen Abdichtungsbahn (11), die in einer Ebene (15) Hohlkanäle (15) aufweist, und durch eine Gesamtdicke von 10 bis 15 mm bei einer Abdichtungsbahn (11), die in zwei Ebenen (16, 17) Hohlkanäle (15) aufweist.
     
    9. Verfahren zum kontrollierbar dichten Trennen der auf beiden Seiten der flexiblen Abdichtungsbahn befindlichen Bereiche, insbesondere unter Verwendung einer flexiblen Abdichtungsbahn gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahnen (11) mit wenigstens einer ihrer stirnseitigen Enden in etwa horizontale Kontrollstollen (2) münden, wodurch die einzelnen Hohlkanäle (15) frei zugänglich und kontrollierbar werden.
     
    10. Verwendung einer Bahn aus thermoplastischem Kunststoff, die in wenigstens einer Ebene (16) Hohlkanäle (15) aufweist, zum kontrollierbar dichten Trennen der auf den beiden Seiten der Bahn befindlichen Bereiche.
     




    Zeichnung