[0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Abdichtungsbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum kontrollierbar dichten Trennen der auf beiden Seiten einer
flexiblen Abdichtungsbahn befindlichen Bereiche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
9.
[0002] Flexible Abdichtungsbahnen, wie sie der Erfindung zugrundeliegen, werden vorwiegend
zum Abdichten von Deponien verwendet. Sie werden z.B. durch Schweißen oder kleben
zu einer größeren, flüssigkeitsdichten Abdichtungslage verbunden, wobei diese Abdichtungslage
den Deponiekörper (z.B. Abfall) vom Untergrund zur Vermeidung einer Kontamination
des Grundwassers trennt.
[0003] Bei den bekannten Abdichtungskonstruktionen werden polymere Dichtungsbahnen oder
mineralische Dichtungsschichten (Tondichtung) gewählt. In der Regel ist bei einfacher
Ausführung (sogenanntes Regel-Abdichtungssystem) eine Überprüfung der Abdichtung auf
Undichtigkeit nicht möglich.
[0004] Bei einem sogenannten Maximal-Dichtungssystem kommt unter der Hauptdichtung eine
zweite Dichtung (Kontrolldichtung) zu liegen. Zwischen beiden Dichtebenen wird ein
Dränsystem angeordnet, das mit Gefälle in einen vertikalen Kontrollschacht mündet.
Bei Undichtigkeit in der oberen Abdichtungsebene (Hauptdichtung) fließt das Müllsickerwasser
(Eluat) durch die Dränleitungen dem vertikalen Kontrollschacht zu. Die Sanierung einer
eventuellen Undichtigkeit kann vom Kontrollschacht durch Einspritzen eines Injektionsmittels
in das Dränsystem erfolgen. Dabei ist weder ein gezieltes Injizieren und Sanieren
der Leckage noch eine spätere Kontrolle der Sanierung und somit der Funktionstüchtigkeit
des Abdichtungssystems möglich. Weiterhin bedingt diese mehrschichtige Abdichtung
einen hohen Aufwand beim Uerlegen.
[0005] Aus der DE-OS 34 32 642 A1 ist eine gattungsgemäße Abdichtung bekannt, bei der im
Zwischenraum zwischen zwei geschlossenen Folien ein flächig zusammenhängender Abstandshalter
mit in Richtung parallel zur Folienerstreckung offenen Fließquerschnitten angeordnet
ist. Diese Abdichtung erlaubt es, eine Leckage in der oberen Folie dadurch zu erkennen,
daß in dem Zwischenraum zwischen den zwei Folien eindringendes Eluat durch eine Entnahmestelle
festgestellt werden kann. Bei dieser bekannten Abdichtungsschicht ist somit jede Stelle
der Zwischenschicht mit jeder anderen Stelle der Zwischenschicht hydraulisch verbunden,
so daß die Lage einer Leckage nicht ermittelt werden kann.
[0006] Die Abdichtung gemäß der DE-OS 34 32 642 A1 soll es ermöglichen, im Falle einer Leckage
den Zwischenraum zwischen den Folien mit Stoffen zu füllen, die etwa eindringende
Schadstoffe absorbieren oder zerstören und dadurch in solcher Weise unschädlich machen,
daß sie aus dem Material nicht in Richtung auf die zu schützende Bodenzone auswandern
können.
[0007] Ein gezieltes Sanieren einer defekten Abdichtung, z.B. durch Einfüllen eines Dichtungsmittels
in die Zwischenschicht, würde jedoch die Kontrollierbarkeit der gesamten Abdichtung
aufheben. Weiterhin ist die zuverlässige Verteilung einer Dichtungsmasse im gesamten
Zwischenraum parallel zur Folienerstreckung sehr aufwendig. Aus diesen Gründen konnten
Abdichtungen gemäß der DE-DS 34 32 642 A1 bislang im Leckagefall nicht saniert, d.h.
abgedichtet werden. Aus einer weiteren Veröffentlichung (Verband der Chemischen Industrie
e.U., Ausarbeitung des Arbeitskreises "Deponie" des Ausschusses "Abfallbeseitigung",
Titel: Weiterentwicklung der Untergrund-Abdichtung von Sonderabfall-Deponien, Okt.
1985) ist eine Deponie-Abdichtung bekannt, bei der zwischen zwei Dichtungen eine Kontrolldränage
aus Kies verwendet wird. In der Kontrolldränschicht, unmittelbar über der unteren
Dichtung, werden Dränrohre eingelegt. In der Mitte der Kontrolldränschicht werden
mit Bohrungen versehene Rohre für das Einbringen von Dichtungsschlämmen bei einer
festgestellten Leckage eingebaut.
[0008] Durch Aufteilen der gesamten Deponiefläche in Felder wird erreicht, daß im Falle
einer festgestellten Leckage jeweils ein Rasterfeld repariert werden kann, ohne die
Kontrollmöglichkeit der weiteren Felder zu beeinträchtigen. Die Aufteilung der Deponiefläche
in Felder ist jedoch mit erheblichem technischen Aufwand verbunden, da die Felder
untereinander abgedichtet werden müssen und jeweils mit einem eigenen Dränsystem mit
Rohranschluß versehen werden müssen.
[0009] Weiterhin kann bei diesem System im Falle einer Leckage und einer anschließenden
Reparatur des Rasterfeldes durch Einpressen von Dichtungsschlämmen weder der Erfolg
der Reperatur kontrolliert werden noch kann anschließend ein erneutes Auftreten einer
Leckage in diesem Rasterfeld festgestellt werden.
[0010] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine flexible Abdichtungsbahn gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden, daß damit einerseits eine präzise
Kontrollierbarkeit auf eventuell auftretende Leckagen geschaffen wird, die bei Bedarf
einfach repariert werden können, ohne die Kontrollierbarkeit benachbarter Bereiche
einzuschränken. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum kontrollierbar
dichten Trennen der auf beiden Seiten einer flexiblen Abdichtungsbahn befindlichen
Bereiche sowie zur Sanierung von Leckagen dieser Abdichtungsbahn zu schaffen.
[0011] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine gattungsgemäße Abdichtungsbahn mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch
9. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahn mit einer Schicht (Ebene)
untereinander abgeschotteter Hohlkanäle, z.B. Röhrchen, ermöglicht es, eine Leckage
durch austretendes Eluat aus einem defekten Hohlkanal festzustellen und angenähert
zu orten. Somit ist eine Sanierung einer defekten Abdichtungsbahn möglich, indem in
den defekten Hohlkanal ein Dichtungsmittel eingespritzt und z.B. ausgehärtet wird.
Da die Sanierung auf den bzw. die defekten Hohlkanal (-kanäle) beschränkt werden kann,
ist die Kontrollierbarkeit aller anderen Hohlkanäle nach wie vor gewährleistet.
[0013] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von zwei erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen
in zwei Lagen übereinander, wobei die untere Abdichtungsbahn eine Kontrolle der Dichtigkeit
der oberen Abdichtungsbahn auch im Falle einer Sanierung der oberen Abdichtungsbahn
ermöglicht. Die Kontrollierbarkeit ist damit also auch an der sanierten Stelle der
oberen Abdichtungsbahn gewährleistet.
[0014] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Abdichtungsbahn weist diese wenigstens zwei
Ebenen (Schichten) von Hohlkanälen auf. Dadurch wird bewirkt, daß die oberste Ebene
von Hohlkanälen als Kontrollschicht dient, die im Falle einer Leckage durch z.B. Füllen
mit einem Abdichtungsmittel die Reparatur ermöglicht, während die (mindestens eine)
weitere Ebene von Hohlkanälen sowohl die Kontrolle der Reparatur als auch die weitere
Kontrolle der flexiblen Abdichtungsbahn an der sanierten Stelle gewährleistet.
[0015] Die Hohlkanäle weisen bevorzugt einen runden Querschnitt auf, da hierbei ein optimales
Verhältnis zwischen Stabilität und Materialeinsatz gewährleistet ist. Es ist aber
auch möglich, Hohlkanäle mit Polyeder-Querschnitt etc., insbesondere Wabenform, einzusetzen.
Das Verhältnis aus Hohlräumen zu Hohlraumwänden muß so bestimmt werden, daß die Abdichtungsbahn
bei bestimmungsgemäßem Einsatz durch die Auflast nicht soweit zusammengedrückt wird,
daß die Hohlkanäle geschlossen werden.
[0016] Erfindungsgemäß weist die Abdichtungsbahn vorzugsweise an beiden Längsrändern, d.h.
parallel zur Erstreckung der Hohlkanäle, je einen Seitenstreifen zum flüssigkeitsdichten
Verbinden mehrerer Abdichtungsbahnen auf. Dieser Seitenstreifen kann dabei ebenfalls
Hohlkanäle in z.B. einer Ebene aufweisen, um eine lückenlose Kontroll- und Sanierungsmöglichkeit
auch im Bereich der Schweißnähte zu erreichen. Vorzugsweise werden die Seitenstreifen
jedoch hohlraumfrei ausgeführt. Dieses hat den Vorteil, daß die einzelnen Bahnen besser
miteinander verschweißt werden können, da die Hohlkanäle eine gleichmäßige Druckverteilung
in der Schweißzone verhindern würden.
[0017] Weiterhin hat dieses den Vorteil, daß die einzelnen Bahnen mit üblichen Geräten miteinander
verschweißt werden können.
[0018] Die Schweißnähte werden bevorzugt als Doppelnähte ausgeführt, wobei zwischen zwei
parallelen Längsnähten ein schmaler nahtfreier Zwischenraum verbleibt. Dieser nahtfreie
Zischenraum dient nach dem Verschweißen zur Überprüfung der Dichtigkeit beider Schweißnähte.
[0019] Die erfindungsgemäße Abdichtungsbahn weist vorzugsweise auf beiden Seiten je eine
glatte, wenigstens 0,5 mm dicke,.hohlraumfreie Schicht auf. Diese kann, je nach Ausführungsform,
aus dem gleichen Material bestehen wie die Hohlraumkanäle aufweisende Mittelschicht,
ggf. können die Deckschichten jedoch auch aus besonders permeationsdichten oder faserverstärkten
Materialien bestehen.
[0020] Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Abdichtungsbahn aus einem thermoplastischen Kunststoff
durch Extrusion hergestellt. Hierbei ergibt sich eine homogene, einstückige Abdichtungsbahn,
deren Länge lediglich durch die zur Verfügung stehenden Transportmöglichkeiten begrenzt
ist. Die Bahnenlänge kann somit bei kleineren Deponien der Deponieabmessung angepaßt
werden, ohne da mehrere Abdichtungsbahnen stirnseitig miteinander verbunden werd n
müssen. Zur Abdichtung kleinerer Deponien kann es daher ausreichen, mehrere Abdichtungsbahnen
entlang ihrer Längsränder miteinander zu einer entsprechend großen Abdichtungslage
zu verbinden.
[0021] Die erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen können mit einfachen Maßnahmen auf Leckagen
überprüft werden:
Beim Einsatz der Abdichtungsbahn in z.B. Mülldeponien tritt an der Stirnfläche der
Abdichtungsbahn, d.h. am Ende der Hohlkanäle, im Falle einer Leckage Deponiewasser
bzw. Eluat aus denjenigen Hohlkanälen aus, die durch die Beschädigung der Abdichtungsbahn
mit der Oberfläche der Abdichtungsbahn verbunden sind. Ggf. kann auch durch Einblasen
von z.B. Preßluft und Messung des Druckverlustes in den einzelnen Hohlkanälen eine
Leckage festgestellt werden.
[0022] Erfindungsgemäß sind die einzelnen Hohlkanäle durch die Kanalwandungen gegeneinander
abgedichtet. Hierdurch ist eine präzise Bestimmung der Lage von Leckagen möglich,
da jeweils nur die beschädigten Hohlkanäle z.B. Eluat führen. Auch die Reparatur im
Leckage-Fall kann auf einzelne Hohlkanäle und somit auf eine kleine Fläche beschränkt
werden. Die Hohlkanäle in der wenigstens einen weiteren Schicht, gemäß einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung, dienen dabei sowohl der Kontrolle der Reparatur als auch
der weiteren Kontrolle der Abdichtungsbahn nach der Reparatur.
[0023] Bei Abdichtung größerer Deponien wird die insbesondere durch die Transportkapazität
begrenzte Länge der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahnen nicht ausreichen, die gesamte
Deponie flüssigkeitsdicht abzudichten. In diesen Fällen können mehrere Abdichtungsbahnen
auch an ihren Stirnseiten aneinandergeflanscht werden.
[0024] Erfindungsgemäß ist jedoch in diesen Fällen vorzugsweise vorgesehen, mehrere Abdichtungsbahnen
entlang ihrer Längsränder zu einer Abdichtungslage zu verbinden, wobei diese Abdichtungslage
in ihrer Breite der Breite der Deponie entspricht. Am Stirnende dieser Abdichtungslage
ist ein Kontrollstollen vorgesehen, in welchen die einzelnen Abdichtungsbahnen mit
ihren Stirnseiten münden. Hierdurch ist eine stirnseitige Aneinanderflanschung mehrerer
Abdichtungsbahnen überflüssig.
[0025] Die - vorzugsweise horizontal verlaufenden - Kontrollstollen, die später unterhalb
der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen Enden der Hohlkanäle
und somit die Kontrollen der Deponieabdichtung. Entsprechend der Länge der Deponie
können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden.
[0026] Eine bevorzugte Abdichtungskonstruktion unter Verwendung der erfindungsgemäßen Abdichtungsbahn
wird aus einem oder mehreren Kontrollstollen und einer flächenhaften Abdichtung gebildet,
die im wesentlichen zwischen den Kontrollstollen liegt. Dabei besteht die flächenhafte
Abdichtung in der Regel von unten nach oben aus: einer Stützschicht, einer Schutzlage,
einer unteren flexiblen Abdichtungsbahn mit Hohlkanälen, einer oberen flexiblen Abdichtungsbahn
mit Hohlkanälen, einer zusätzlichen Dichtungslage, einer Schutzlage sowie einer oberen
Schutzschicht. Darauf kommt das Deponiegut zu liegen.
[0027] Zum Abdichten einer geplanten Deponie wird zunächst eine wannenartige Grube für die
spätere Deponie ausgehoben. Im Kehlbereich zwischen Sohle und Böschung und ggf. auf
der Sohle verlaufen im wesentlichen parallele Kontrollstollen, z.B. in einem Abstand
von ca. 60 bis 100 m, wobei die Enden der Kontrollstollen jeweils bis zum Deponierand
geführt werden. Von Portalen aus können die Stollen später betreten und die Abdichtung
auf Undichtigkeit überprüft werden.
[0028] Die Kontrollstollen bestehen z.B. aus einem Sohlenteil und einem Firstteil. Die Sohlenteile
werden auf das Planum z.B. in Ortbeton gegossen. Zwischen dem Stollen und im Bereich
der Böschungen wird eine Stützschicht aufgetragen, verdichtet und planiert. Darauf
kommt eine Schutzlage (z.B. Schutzvlies) zu liegen, die jeweils auf der Kontrollstollen-Wand
endet. Die Vliesstreifen überlappen untereinander auf einer Breite von mindestens
5 cm.
[0029] Auf diese Schutzlage wird eine erste Lage aus flexiblen Abdichtungsbahnen, die in
einer Ebene Hohlkanäle aufweist, verlegt. Die einzelnen Bahnen werden dabei mit ihren
Seitenstreifen überlappend ausgebreitet und thermisch entlang der Seitenstreifen miteinander
verschweißt. Während des Schweißvorgangs werden die Oberflächen bis zur Fließgrenze
des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese Schweißung erfolgt vorzugsweise
als Doppelnaht. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fügung mit Hilfe von Druckluft,
die in den dazwischenliegenden Luftkanal eingepreßt wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit
zu. prüfen.
[0030] Die Länge einer Kontrollbahn reicht von Kontrolistollen zu Kontrollstollen bzw. von
Kontrollstollen zum Deponierand. Die einzelnen Bahnen verlaufen rechtwinklig zur Kontrollstollenachse
und reichen mit ihren Stirnflächen ca. 5 cm in den Stollen hinein. Nach Prüfung der
Nähte kommt auf die erste flexible Abdichtungslage eine zweite (obere) Lage aus flexiblen
Abdichtungsbahnen mit einer Ebene von Hohlkanälen zu liegen. Das Verlegeverfahren
entspricht den der unteren Abdichtungslage, jedoch sollten die Nähte von der oberen
zur unteren Abdichtungslage versetzt ahgeordnet werden. Alle Nähte sind vor Beginn
der weiteren Arbeiten zu prüfen.
[0031] Auf die Sohlenteile der Kontrollstollen werden Firstteile als Fertigteile gesetzt
oder als Ortbetonteile gegossen. Zwischen den beiden Teilen liegen die flexiblen Abdichtungsbahnen
in zwei Ebenen, wobei die Stirnseiten der einzelnen Bahnen ca. 5 cm in den Stollen
hineinragen.
[0032] Jm ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungsbahnen im Bereich der Stollenwand
zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen in die Sohlplatte geleitet. Diese
Konsolen gestatten einen freien Zugang zu den Enden der Hohlkanäle der flexiblen Abdichtungsbahneh
[0033] Auf die obere Lage aus flexiblen Abdichtungsbahnen kommt eine weitere, herkömmliche
Abdichtung zu liegen. Sie dichtet im Bereich der Firste die Stollen ab und verläuft
bevorzugt über die gesamte Deponiebasis. In diesem Fall übernehmen die erfindungsgemäßen
flexiblen Abdichtungsbahnen lediglich eine Kontrollfunktion, während die obere, herkömmliche
Abdichtungslage die eigentliche Deponieabdichtung gewährleistet. Im Falle einer Leckage
der obersten Dichtungslage wirken die darunterliegenden, erfindungsgemäßen Abdichtungslagen
als eigenständige Abdichtungen mit Kontrollmöglichkeit.
[0034] Die Nähte der obersten Abdichtungslage sind ebenfalls auf Dichtigkeit zu prüfen.
Auf diese oberste Dichtungslage kommt eine Schutzlage, die die Abdichtung vor Folgeschäden
schützt. Die gesamte Dichtschicht, bestehend aus Schutz-, Dicht- und den beiden flexiblen
Abdichtungslagen mit ihren Hohlkanälen, wird mit einer weiteren Schutzschicht versehen.
[0035] Im Bereich des Stollens ist die Abdichtung mit einer festen Schutzschicht, z.B. aus
ca. 10,5 cm dicken Mauerwerk mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen.
Zwischen den Stollen besteht die Schutzschicht aus einer ca. 30 cm dicken Sandschicht.
Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll (z.B. Hausmüll) aufgebracht, die mindestens
50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut entsprechend der
Deponiekategorie gelagert.
[0036] Zwischen den einzelnen Stollen verläuft die Dichtschicht vorzugsweise mit geringem
Gefälle, so daß bei einer Beschädigung der Dichtungslage und der flexiblen Abdichtungslage
mit Hohlkanälen Deponie-Sickerwasser (bzw. Eluat) entlang der beschädigten Hohlkanäle
in den Kontrollstollen fließen kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in den Kontrollstollen
kann somit eine Beschädigung der Dichtungslage frühzeitig erkannt werden, so daß entsprechende
Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden können Hierzu ist vorgesehen, in die beschädigten
Hohlkanäle eine Dichtungsmasse, z.B. DYNAGROUT PPN
R der Anmelderin (entsprechen der DE-PS 33 29 403-C1) einzubringen, wobei die Dichtungsmasse
anschließend aushärtet bzw. abbindet. Auf diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur
der beschädigten flexiblen Abdichtungsbahnen erfolgen. Durch die in der unteren flexiblen
Abdichtungsbahn liegenden Hohlkanäle kann sowohl der Erfolg der Sanierung als auch
eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn festgestellt werden.
[0037] Die vorzugsweise mit geringem Gefälle verlaufenden Kontrollstollen, die später unterhalb
der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen Enden der Hohlkanäle
und somit die Kontrolle der Deponieabdichtung. Entsprechend der Länge der Deponie
können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden. Das geringe Längsgefälle
der Kontrollstollen läßt ein Sammeln des Leckagewassers in einem Pumpensumpf zu. Über
einen Schwimmerschalter können ggf. Leckagen direkt einer Zentrale gemeldet werden.
[0038] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele und der Zeichnung
näher erläutert.
[0039] Es zeigen dabei
Figur 1 eine erfindungsgemäße flexible Abdichtungsbahn mit zwei Hohlkanal-Ebenen,
Figur 2 eine Nahtverbindung zweier flexibler Abdichtungsbahnen im Querschnitt,
Figur 3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß abgedichtete Mülldeponie,
Figur 4 einen Schnitt durch die Mülldeponie nach Figur 3 entlang der Linie AA,
Figur 5 einen Kontrollstollen im Querschnitt,
Figur 6 einen Schichtenaufbau einer Deponie,
Figur 7 einen alternativen Schichtenaufbau einer Deponie,
Figur 8 das Detail A gemäß Figur 5 mit zusätzlicher Dichtungslage,
Figur 9 einen Schichtenaufbau einer Deponie gemäß Beispiel 2,
Figur 10 den Anschluß der Abdichtung am Kontrollstollen gemäß Beispiel 2,
Figur 11 eine erfindungsgemäße flexible Abdichtungsbahn mit einer Hohlkanal-Ebene.
Beispiel 1
[0040] In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird eine wannenförmige Mülldeponie
angelegt. Zur Abdichtung der Deponie, d.h. zum flüssigkeitsdichten Trennen des späteren
Deponiekörpers 3 (Abfall) vom Untergrund 6, insbesondere vom Grundwasser, dient die
flächenhafte, flexible Dichtungslage 1 (Figur 3), die aus mehreren, entlang ihrer
Längsränder miteinander verschweißten, flexiblen Abdichtungsbahnen 11 besteht.
[0041] Die verwendeten flexiblen Abdichtungsbahnen 11 werden im Ausführungsbeispiel aus
HDPE durch Extrusion hergestellt, es sind jedoch auch andere, vorzugsweise thermoplastische
Materialien, insbesondere Ueich-PUC oder chloriertes Polyethylen, verwendbar Die Materialauswahl
ergibt sich für den Fachmann aufgrund der jeweiligen Anforderungen der Deponie.
[0042] Im Ausführungsbeispiel betragen die Abmessungen der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnen
11 je 60 m x 2 m x 12 mm (Länge x Breite x Höhe). Die verwendeten flexiblen Abdichtungsbahnen
11 weisen an jedem ihrer Längsränder je einen ca. 5 cm breiten und ca. 3 mm dicken,
hohlraumfreien Streifen 12 auf (Figur 1).
[0043] Die flexible Abdichtungsbahn 11 weist im Ausführungsbeispiel runde Hohlkanäle 15
in zwei Ebenen 16, 17 (Schichten) auf. Der Durchmesser der einzelnen Hohlkanäle 15
beträgt ca. 5 mm, der seitliche Abstand der Hohlkanäle 15 untereinander 6 mm, so daß
die minimale Kanalwanddicke 1 mm beträgt.
[0044] Die Hohlkanäle 15 der einzelnen Ebenen 16, 17 werden bevorzugt versetzt zueinander
angeordnet, um eine maximale Festigkeit der Abdichtungsbahn bei minimalem Materialeinsatz
zu erreichen. Gleichzeitig wird hierdurch sichergestellt, daß bei einer eventuellen
Beschädigung der Abdichtungsbahn 11 mit Sicherheit wenigstens einer der Hohlkanäle
15 penetriert wird, bevor eine durchgehende Verbindung zwischen dem Deponiekörper
3 und dem Untergrund 6 entsteht.
[0045] Die flexible Abdichtungsbahn 11 weist in dem Ausführungsbeispiel an jeder Seite je
eine mindestens 1 mm dicke, hohlraumfreie Schicht 18 auf. Diese hohlraumfreien Schichten
18 bilden - von ihrer Funktion her gesehen - zusammen mit der von den Hohlkanalwandungen
gebildeten Mittelschicht 19 eine dreischichtige Abdichtung mit zwischenliegenden Hohlkanalschichten
16, 17 (Figur 1).
[0046] Beim Verlegen der flexiblen Abdichtungsbahn 11 auf dem vorbereiteten Untergrund 6
werden die Bahnen mit ihren Seitenstreifen 12 überlappend ausgebreitet und thermisch
miteinander verschweiß (Figur 2). Dabei werden die Oberflächen bis zur Fließgrenze
des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese Schweißung erfolgt vorzugsweise
als Doppelnaht 13. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fügung mit Hilfe von Druckluft,
die in den zwischenliegenden Luftkanal 14 eingepreßt wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit
zu prüfen.
[0047] In dem Ausführungsbeispiel wird, entsprechend der Länge der eingesetzten flexiblen
Abdichtungsbahnen 11, ca. alle 60 m ein Kontrollstollen 2 vorgesehen, in den die Abdichtungsbahnen
11 mit ihren Stirnflächen münden (Figur 3, Figur 4). Die Kontrollstollen 2 verlaufen
im wesentlichen parallel, d.h, in einem Abstand von ca. 60 m und werden mit beiden
Enden bis zum Deponierand 4 geführt (Figur 4). Von den Portalen 5 aus können die Stollen
betreten und die Abdichtung auf Undichtigkeit überprüft werden.
[0048] Die Stollen 2 werden aus Betonfertigteilen zusammengesetzt und bestehen aus einem
Sohlenteil 21 und einem Firstteil 22 (Fig. 5) Das Sohlenteil wird auf ein Ortbetonfundament
23 gesetzt. Zwischen den beiden Betonfertigteilen 21 und 22 kommt die flexible Dichtungslage
1 zu liegen, wobei die Stirnseiten der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnen 11 ca.
5 cm in den Stollen 2 hineinragen. Um ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungs-
bahnen 11 im Bereich der Stollenwand zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen
24 in die Sohlplatte 21 geleitet. Diese Konsolen gestatten einen freien Zugang zu
den Enden der Hohlkanäle 15 der Abdichtungsbahnen 11.
[0049] Im Bereich der Kontrollstollen 2 wird die flexible Abdichtungsbahn 11 unterbrochen.
Deshalb ist der Kontrollstollen gesondert mit einer polymeren Abdichtung 26 zu versehen.
Sie weist dieselb Rohstoffbasis auf wie die Abdichtungsbahnen 11 und ist mit dieser
dauerhaft flüssigkeitsdicht im Kehlbereich 33 verbunden. Im Bereich des Stollens 2
ist die Abdichtung 26 mit einer festen Schutzschicht 25, z.B. aus 11,5 cm dicken Mauerwerk
mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen.
[0050] Zwischen den Stollen besteht die Abdichtung aus einer 10 cm dicken Stützschicht 32
aus Sand, die unmittelbar über dem Erdplanum 34 zu liegen kommt (Figur 6, Figur 7).
Auf die verdichtete Stützschicht 32 wird die flexible Dichtungslage 1 durch Ausrollen
und flüssigkeitsdichtes Verschweißen der einzelnen flexiblen Abdichtungsbahnen
ll verlegt. Oberhalb der Dichtungslage 11 folgt eine 30 cm dicke Schutzlage 35 aus
Sand. Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll (z.B. Hausmüll) 36 aufgebracht, die mindestens
50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut 3 entsprechend
der Deponiekategorie gelagert (Figur 6).
[0051] Alternativ dazu kann bei hochbelasteten Deponien mit einer zusätzlichen Dichtungslage
gearbeitet werden (Figur 7). Der Aufbau entspricht im wesentlichen der Figur 6, es
wird jedoch oberhalb der Dichtungslage 11 eine zweite Dichtungslage 37 angeordnet.
Diese kann vorzugsweise aus einer hochpolymeren Dichtungsbahn oder auch aus einer
mineralischen Schicht (Ton) bestehen.
[0052] Für den Fall einer Kunststoffabdichtung verläuft diese bis zu dem Kontrollstollen
und wird hier an die Abdichtung 26 flüssigkeitsdicht angeschlossen (Figur 8).
[0053] Zwischen den einzelnen Stollen 2 verläuft die flexible Dichtungs lage 1 vorzugsweise
mit geringem Gefälle, so daß bei einer Beschädigung der Dichtungslage 1 Deponie-Sickerwasser
bzw. Eluat entlang der beschädigten Hohlkanäle 15 in den Kontrollstollen 2 fließen
kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in den Kontrollstollen 2 kann somit eine
Beschädigung der Dichtungslage 1 frühzeitig erkannt werden, so daß entsprechende Sanierungsmeßnahmen
ergriffen werden können. Hierzu ist beispielsweise vorgesehen, in die beschädigten
Hohlkanäle eine Dichtungsmasse einzubringen, die anschließend aushärtet bzw. abbindet.
Auf diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur der beschädigten Dichtungslage 1
erfolgen. Durch die in der unteren Ebene liegenden Hohlkanäle kann sowohl der Erfolg
der Sanierung als auch eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn 1 festgestellt
werden.
Beispiel 2
[0054] In einem weiteren Beispiel wird eine Deponie mittels einer erfindungsgemäßen flexiblen
Abdichtungsbahn 11, die nur eine Ebene Hohlkanäle aufweist (Figur 11), abgedichtet.
[0055] Die Verfahrensweise entspricht dabei weitgehend der des Beispiels 1, es wird lediglich
ein anderer Schichtenaufbau gemäß Figur 9 eingesetzt.
[0056] Die Grube für die spätere Deponie wird wannenartig ausgehoben. Im Kehlbereich zwischen
Sohle und Böschung und ggf. auf der Sohle verlaufen die Kontrollstollen 2 im wesentlichen
parallel, d.h. in einem Abstand von ca. 60 bis 100 m und werden mit beiden Enden bis
zum Deponierand 4 geführt. Von den Portalen 5 aus können die Kontrollstellen 2 später
betreten und die Abdichtung auf Undichtigkeit überprüft werden.
[0057] Die Unterteile 21 der Kontrollstollen 2 werden auf das Erdplanum 34 z.B. in Ortbeton
gegossen. Zwischen den Stollen 2 und im Bereich der Böschungen wird eine Stützschicht
32 aufgetragen, verdichtet und planiert. Darauf kommt eine Schutzlage 27, z.B. ein
Schutzvlies, zu liegen. Die Enden der Schutzlage 27 enden jeweils auf der Kontrollstollen-Wand.
Die Vliesstreifen 27 überlappen untereinander mindestens 5 cm.
[0058] Auf die Schutzlage 27 wird eine untere flexible Abdichtungsbahn 11 gemäß Figur 11
verlegt. Dabei werden die Bahnen mit ihren Seitenstreifen 12 überlappend ausgebreitet
und thermisch miteinandern verschweißt. Während des Verschweißvorgangs werden die
Oberflächen bis zur Fließgrenze des Materials erwärmt und unter Druck gefügt. Diese
Schweißung erfolgt vorzugsweise als Doppelnaht. Dadurch besteht die Möglichkeit, die
Fügung mit Hilfe von Druckluft, die in den zwischenliegenden Luftkanal eingepreßt
wird, auf Festigkeit und Dichtigkeit zu prüfen.
[0059] Die Länge einer Abdichtungsbahn 11 reicht von Kontrollstollen 2 zu Kontrollenstollen
2 bzw. von Kontrollstollen 2 zum Deponierand 4. Die einzelnen Bahnen verlaufen rechtwinklig
zur Kontrollstollenachse und reichen mit ihren Stirnflächen ca. 5 cm in den Stollen
2 hinein.
[0060] Nach Prüfung der Nähte kommt auf die untere Abdichtungsbahn 11 eine zweite flexible
Abdichtungsbahn 11 zu liegen. Das Verlegeverfahren entspricht dem der unteren Abdichtungsbahn
11, jedoch sollten die Nähte von der oberen zur unteren Abdichtungsbahn 11 versetzt
angeordnet werden. Alle Nähte sind vor Beginn der weiteren Arbeiten zu prüfen.
[0061] Auf die Sohlenteile 21 der Kontrollstollen 2 werden die Firstteile 22 als Fertigteile
gesetzt oder als Ortbetonteile gegossen Zwischen den beiden Teilen liegen die flexiblen
Abdichtungsbahnen 11, wobei die Stirnseiten der einzelnen Bahnen 11 ca. 5 cm in den
Stollen 2 hineinragen (Figur 10).
[0062] Um ein Zusammendrücken der flexiblen Abdichtungsbahnen 11 im Bereich der Stollenwand
zu vermeiden, werden die Wandkräfte über Konsolen 24 in die Sohlenplatte 21 geleitet.
Diese Konsolen 24 gestatten einen freien Zugang zu den Enden der Hohlkanäle 15 der
Abdichtungsbahnen 11.
[0063] Auf die Abdichtungsbahnen 11 kommt eine weitere, herkömmliche Abdichtung 37 zu liegen.
Sie dichtet im Bereich der Firste 22 den Stollen 2 ab und verläuft über die gesamte
Deponiebasis. Ihre Nähte sind ebenfalls auf Dichtigkeit zu prüfen. Auf diese herkömmliche
Dichtungslage kommt eine zusätzliche Schutzlage 28, die die Abdichtung 37 vor Folgeschäden
schützt.
[0064] Die gesamte Dichtschicht, bestehend aus Schutzlage 28, Dichtlage 37 und den flexiblen
Abdichtungslagen 11 wird mit einer Schutzschicht 35 versehen. Im Bereich des Stollens
ist die Abdichtung mit einer festen Schutzschicht 25, z.B. aus 11,5 cm dickem Mauerwerk
mit Mörtelfugen oder druckfesten Bauplatten versehen.
[0065] Zwischen den Stollen besteht die Schutzschicht 35 aus einer 30 cm dicken Sandschicht.
Hierauf wird eine Schicht aus Feinmüll 36 (z. B. Hausmüll) aufgebracht, die mindestens
50 cm dick ist. Oberhalb dieser Feinmüllschicht wird das Deponiegut 3 entsprechend
der Deponiekategorie gelagert.
[0066] Zwischen den einzelnen Stollen verläuft die Dichtschicht vorzugs weise mit geringem
Gefälle, so daß bei einer.Beschädigung der Dichtungslage 37 und der oberen flexiblen
Abdichtungslage 11 Deponie- Sickerwasser, z.B. Eluat, entlang der beschädigten Hohlkanäle
15 in den Kontrollstollen 2 fließen kann. Durch das Auslaufen von Sickerwasser in
den Kontrollstollen 2 kann somit eine Beschädigung der Dichtungslage frühzeitig erkannt
werden, so daß entsprechende Sanierungsmaßnahmen ergriffen 'werden können. Hierzu
ist vorgesehen, in die beschädigten Hohlkanäle eine Dichtungsmasse, insbesondere gemäß
der DE-PS 33 29 403-C1, einzubringen, die anschließend aushärtet bzw. abbindet. Auf
diese Weise kann eine zuverlässige Reparatur der beschädigten Dichtungslage erfolgen.
Durch die in der unteren flexiblen Abdichtungsbahn 11 liegenden Hohlkanäle 15 kann
sowohl der Erfolg der Sanierung als auch eine mögliche weitere Beschädigung der Abdichtungsbahn
festgestellt werden. Die vorzugsweise mit geringem Gefälle verlaufenden Kontrollstollen
2, die später unterhalb der Deponie liegen, ermöglichen den freien Zugang zu den einzelnen
Ebenen der Hohlkanäle und somit die Kontrollen der Deponieabdichtung, Entsprechend
der Länge der Deponie können ein oder mehrere solcher Kontrollstollen vorgesehen werden.
Das geringe Längsgefälle der Kontroll stollen läßt ein Sammeln des Leckagewassers
in einen Pumpensumpf zu. Über einen Schwimmerschalter können Leckagen direkt an der
Zentrale gemeldet werden.
Legende
[0067]
1 Flächenhafte, flexible Dichtungslage
11 Flexible Abdichtungsbahn
12 Hohlraumfreier Streifen
13 Doppelnaht
14 Luftkanal
15 Hohlkanäle
16 Obere Hohlkanalebene
17 Untere " "
18 Hohlkanalfreie Schichten
19 Mittelschicht
2 Kontrollstollen
21 Sohlenteil/Solenplatte
22 Firstteil
23 Ortbetonfundament
24 Konsolen
25 Feste Schutzschicht
26 Polymere Abdichtung
27 Schutzlage (Vlies)
28 Schutzlage (Vlies)
3 Deponiekörper
31
32 Stützschicht
33 Kehlbereich
34 Erdplanum
35 Schutzlage
36 Feinmüll
37 Zusätzliche Dichtungslage
4 Deponierand
5 Portale
6 Untergrund
1. Flexible Abdichtungsbahn zum kontrollierbar dichten Trennen der auf ihren beiden
Seiten befindlichen Bereiche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn (11)
in wenigstens einer Ebene (16) Hohlkanäle (15) aufweist, die im wesentlichen in Längserstreckung
der Bahn (11) verlaufen und untereinander durch Kanalwandungen getrennt sind.
2. Flexible Abdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn
(11) in wenigstens zwei Ebenen (16, 17) Hohlkanäle (15) aufweist, die im wesentlichen
in Längserstreckung der Bahn (11) verlaufen und untereinander durch Kanalwandungen
getrennt sind.
3. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (11) an beiden Längsrändern je einen hohlkanalfreien Seitenstreifen (12)
zum flüssigkeitsdichten Verbinden mehrerer Abdichtungsbahnen aufweist.
4. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (11) auf beiden Seiten je eine wenigstens 0,5 mm dicke, hohlraumfreie
Schicht (18) aufweist.
5. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (11) einstückig durch Extrusion hergestellt ist.
6. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (11) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
7. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkanäle (15) einen runden Querschnitt mit einem Durchmesser von 2 bis 10
mm, vorzugsweise 4 bis 6 mm aufweisen.
8. Flexible Abdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch
eine Gesamtdicke von 5 bis 10 mm bei einer flexiblen Abdichtungsbahn (11), die in
einer Ebene (15) Hohlkanäle (15) aufweist, und durch eine Gesamtdicke von 10 bis 15
mm bei einer Abdichtungsbahn (11), die in zwei Ebenen (16, 17) Hohlkanäle (15) aufweist.
9. Verfahren zum kontrollierbar dichten Trennen der auf beiden Seiten der flexiblen
Abdichtungsbahn befindlichen Bereiche, insbesondere unter Verwendung einer flexiblen
Abdichtungsbahn gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdichtungsbahnen (11) mit wenigstens einer ihrer stirnseitigen Enden in etwa horizontale
Kontrollstollen (2) münden, wodurch die einzelnen Hohlkanäle (15) frei zugänglich
und kontrollierbar werden.
10. Verwendung einer Bahn aus thermoplastischem Kunststoff, die in wenigstens einer
Ebene (16) Hohlkanäle (15) aufweist, zum kontrollierbar dichten Trennen der auf den
beiden Seiten der Bahn befindlichen Bereiche.