[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausstellvorrichtung für den wenigstens drehbaren
Flügel eines Fensters, einer Tür od. dgl., insbesondere für einen Wendeflügel, mit
zumindest einem drehbar am Flügel angelenkten sowie drehbar und schiebbar am feststehenden
Rahmen gelagerten Ausstellarm. Derartige Ausstellvorrichtungen sind in verschiedensten
Ausführungen bei allen gebräuchlichen Flügelarten bekannt. Bei manchen Flügeln wird
allerdings der Öffnungswinkel nicht begrenzt und/oder der Flügel nicht sicher gehalten,
so daß er bei Winddruck wieder in seine Schließlage zu rückkehrt. Schwingflügel haben
zwar in der Regel eine Bremseinrichtung, welche die gewählte Öffnungsstellung sichern
soll, jedoch kommt es auch dort vor, daß bei starkem Windzug die Bremskraft nicht
ausreicht und der Flügel in die Schließlage oder zumindest eine geringere Öffnungsstellung
zurückkehrt.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung wird nun darin gesehen, eine Ausstellvorrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß einerseits ein immer gleicher Öffnungswinkel
einstellbar ist und andererseits diese Öffnungsstellung sicher gehalten wird.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Ausstellvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Es entsteht auf diese Weise eine kombinierte Ausstell-
und Sperrvorrichtung, welche einerseits die maximale Öffnungsweite des Flügels festlegt
und diese andererseits auch sichert. Dies schließt natürlich Zwischenstellungen und/oder
eine stärkere Öffnung des Flügels nicht aus, jedoch ist in diesen Stellungen die
Sperrvorrichtung nicht wirksam. Wenn ein Flügel mit zwei oder mehreren Armen, beispielsweise
mit je einem Ausstellarm an seinen beiden Längsseiten ausgestattet ist, so wird man
zweckmäßigerweise jeden dieser Ausstellarme mit einer Sperrvorrichtung ausstatten,
um ein Verwinden des Flügels zu vermeiden. Besondere Bedeutung kommt dieser Ausstell-
und Sperrvorrichtung bei den Schwingflügelfenstern zu, jedoch ist sie hierauf nicht
beschränkt. Wesentlich ist nur, daß zwischen einen Flügelholm und einen dazu parallelen
Festrahmenholm ein Ausstellarm geschaltet ist, der am Flügel und festen Rahmen drehbar
gelagert und zusätzlich am festen Rahmen noch schiebbar ist. Hierbei ist es vom Prinzip
her unerheblich, ob der Ausstellarm ein Einzelarm oder Teil einer Ausstellschere ist.
[0004] Wenn der Ausstellarm demgegenüber am festen Rahmen lediglich drehbar gelagert, dafür
aber am Flügel dreh- und schiebbar angelenkt ist, so müßte sich in diesem Falle die
Sperrvorrichtung am Flügel befinden. Diese Ausbildung ist durchaus praktikabel, jedoch
wird ihr aus verschiedenen Gründen die geringere Bedeutung beigemessen, weil es beispielsweise
im praktischen Gebrauch sinnvoller ist, die Sperrvorrichtung, welche zumindest ausgelöst
werden muß, am festen Rahmen vorzusehen. Das hängt vor allen Dingen auch damit zusammen,
daß sie bei einem Schwingflügel am festen Rahmen besser zugänglich ist. Sofern die
Sperrvorrichtung nicht automatisch in Sperrstellung tritt, muß man bei Erreichen einer
Sperr-Bereitschaftsstellung den Sperrvorgang von Hand vornehmen. Entsprechendes gilt
für das Lösen der Sperrvorrichtung.
[0005] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß ein Lagerbolzen des Ausstellarms
in einem Führungsschlitz des festen Rahmens oder eines damit fest verbundenen Bauteiles
drehbar sowie längsverschiebbar gelagert ist und sich an dem Endbereich des Führungsschlitzes,
dem der Lagerbolzen in der Drehöffnungs-Endlage des Flügels zugeordnet ist, ein durch
Federkraft in seiner Sperrstellung gehaltenes, quer zur Längsrichtung des Führungsschlitzes
ge gen die Federkraft auslenkbares Sperrglied befindet, an welchem in der ausgelenkten
Stellung der Lagerbolzen vorbeibewegbar ist, wobei der vorbeibewegte Lagerbolzen durch
das Sperrstellungsende des Führungsschlitzes und das Sperrglied zumindest weitgehend
verschiebefest gehalten ist. Diese Sperrvorrichtung tritt demnach bei Erreichung der
vorgesehenen Öffnungsstellung des Flügels automatisch in Sperrstellung. Der Lagerbolzen
tritt kurz vor Erreichen der Drehöffnungs-Endlage am federbelasteten auslenkbaren
Sperrglied auf. Es befindet sich dabei noch in einer die Weiterbewegung des Lagerbolzens
sperrenden Stellung. Wenn man es aber in seine andere Endlage bringt, so kann der
Lagerbolzen zum Sperrstellungsende des Führungsschlitzes hin weiterwandern und er
wird in dieser Endstellung gehalten, wenn das Sperrglied anschließend wieder seine
Ausgangsstellung einnimmt. Das bedeutet, daß sich nunmehr der Lagerbolzen zwischen
dem Sperrglied und dem Sperrstellungsende des Führungsschlitzes befindet. Außer dem
üblichen Spiel ist eine Verschiebebewegung in Längsrichtung des Führungsschlitzes
höchstens im Sonderfall vorgesehen, so daß der geöffnete Flügel rüttelfest gehalten
wird. Wenn der Abstand vom Sperrglied zum Sperrstellungsende des Führungsschlitzes
größer ist, als die Ausdehnung des Lagerbolzens in Verschieberichtung gemessen, so
kann man die Differenz, beispielsweise durch ein geeignetes Bauteil überbrücken,
so daß auch in diesem Falle ein rüttelfestes Halten möglich ist. Der zusätzliche Aufwand
ist allerdings nur dann gerechtfertigt, wenn man hierdurch einen Vorteil bzw. eine
besondere Wirkungsweise erreichen kann.
[0006] Das Sperrglied ist aufgrund der Kraft wenigstens einer Feder in seiner Sperrstellung
gehalten und es verläßt diese nur, um das Vorbeibewegen des Lagerbolzen zu ermöglichen.
Diese kurzzeitige Auslenken des Sperrglieds kann automatisch über die Öffnungsbewegung
des Flügels herbeigeführt werden, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
das Sperrglied guer, insbesondere senkrecht, zur Längsrichtung des Führungsschlitzes
verschiebbar gelagert ist und eine geneigt zur Längsrichtung des Führungsschlitzes
verlaufende Auflaufkante für den Lagerbolzen aufweist. Nach dem Prinzip der schiefen
Ebene drückt der in Richtung des Sperrstellungsendes des Führungsschlitzes wandernde
Lagerbolzen über die geneigte Auflaufkante das verschiebbar gelagerte Sperrglied
zur Seite. Bei ausreichender Verschiebebewegung kann der Lagerbolzen am Sperrglied
vorbei in seine Endstellung bewegt werden. Selbstverständlich ist die Neigung so
gewählt, daß beim Gegendrücken des Lagerbolzens das Sperrglied gegen die rückstellende
Federkraft verschoben wird. Sobald der Lagerbolzen am die geneigt verlaufende Auflaufkante
aufweisenden Teil des Sperrglieds vorbeibewegt ist, wirkt sich die Kraft der Rückstellfeder
oder -federn aus und das Sperrglied kehrt in seine Ausgangslage zurück. Aus dem Vorstehenden
wird klar, daß es ausreicht, wenn sich die geneigt verlaufende Auflaufkante maximal
über die Breite des Führungsschlitzes erstreckt.
[0007] Eine weitere Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß sich der Führungsschlitz
an einem mit dem festen Rahmen ver bindbaren Führungsteil befindet und das Sperrglied
daran oder am zugeordneten Rahmenholm quer verschiebbar gelagert ist, wobei zwischen
das Sperrglied und das Führungsteil wenigstens eine Rückstellfeder geschaltet ist.
Um den Montageaufwand dieser Ausstell- und Sperrvorrichtung so gering wie möglich
zu halten, wird das Sperrglied vorzugsweise am Führungsteil gelagert. In diesem Zusammenhang
ist es dann sehr vorteilhaft, wenn das flügelseitige Ende des Ausstellarms mit einem
das Lager aufweisenden Befestigungselement, beispielsweise einer Befestigungsplatte,
verbunden ist, wobei man dann einfach die Befestigungsplatte am Flügel und das Führungsteil
am festen Rahmen anbringt und damit bereits die Gesamtmontage vollzogen hat. Evtl.
muß man noch für ein korrektes Ausrichten des Sperrglieds gegenüber dem Führungsteil
bei der Montage sorgen. Im übrigen ist bezüglich der Lagerstellen darauf zu achten,
daß zumindest jeweils eine davon so ausgebildet ist, daß der Flügel ausgehängt werden
kann.
[0008] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrglied eine sich etwa senkrecht zur Längsrichtung des Führungsschlitzes
erstreckende Stützkante aufweist, die bei in Sperrstellung befindlichem Sperrglied
dem Sperrstellungsende des Führungsschlitzes gegenüberliegt und davon vorzugsweise
einen etwa der Dicke des Lagerbolzens entsprechend Abstand aufweist. Im Falle eines
Schwingflügels, also eines um etwa mittlere horizontale Achse drehbaren Flügels, befindet
sich das Sperrstellungsende des Führungsschlitzes oben und der Füh rungsbolzen wandert
beim Öffnen des Flügels von unten nach oben. Dies schließt natürlich auch die Anbringung
der Sperrvorrichtung im Bereich des oberen Führungsschlitzendes ein.
[0009] Bei diesem Ausführungsbeispiel weist dann auch die Stützkante nach oben und der Lagerbolzen
stützt sich in der Sperrstellung des Flügels von oben her auf der Stützkante ab. Die
nachfolgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf das Schwingflügelfenster,
ohne daß dies einschränkend verstanden werden soll.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Sperrglied einen sich in Längsrichtung
des Führungsschlitzes erstreckenden Steuerschlitz aufweist, dessen Breite an der Eintrittsseite
etwa der Breite des Führungsschlitzes zuzüglich der Verschiebestrecke des Sperrglieds
und im Bereich zwischen der Auflaufkante und der Stützkante etwa der Dicke des Lagerbolzens
entspricht. Dieser sich von unten nach oben verengende Führungsschlitz des Sperrglieds
ist notwendig, weil während der Querverschiebung des letzteren der Lagerbolzen ständig
nach oben wandert. Relativ zum Steuerschlitz führt der Lagerbolzen eine Aufwärts-Seitwärtsbewegung
durch und dies ist am einfachstens mit einem sich verengenden Steuerschlitz möglich.
Zur Vermeidung von Mißverständissen wird aber ausdrücklich festgehalten, daß selbstverständlich
der Schlitz gegenüber dem in Querrichtung gehaltenen Lagerbolzen eine Querbewegung
ausführt.
[0011] Über den schmalen Schlitzteil bewegt sich der Lagerbolzen bei der Überführung des
Flügels in seine Öffnungs-Endstellung weiter nach oben. Damit nun der Lagerbolzen
sicher auf die Stützkante des Sperrglieds gelangt, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß sich an den schmalen Schlitzteil des Sperrgliedsteuerschlitzes
eine zweite Auflaufkante anschließt, die entgegengesetzt zur ersten Auflaufkante geneigt
ist. Während der restlichen Aufwärtsbewegung drückt der Lagerbolzen gegen diese zweite
Auflaufkante und das hat eine Rückführbewegung oder eventuelle Unterstützung der
Rückführbewegung des Sperrglieds in Richtung auf seine Ausgangsstellung zur Folge.
Dadurch gelangt dann die Stützkante mit Sicherheit unter den Lagerbolzen. In Längsrichtung
des Führungsschlitzes gesehen muß aber ein ausreichendes Spiel vorgesehen sein, damit
der Lagerbolzen durch die zweite Auflaufkante und die Stützkante nicht blockiert wird.
Dies gilt insbesondere auch dann, wenn man über diese zweite Auflaufkante das Entriegeln
vornimmt, indem man das Sperrglied gegen den Widerstand seiner Rückstellfeder oder
-federn, beispielsweise von Hand gegen den in seiner oberen Endlage befindlichen Lagerbolzen
verschiebt. Die zweite Auflaufschräge bewirkt dadurch die Einleitung einer Abwärtsbewegung
des Lagerbolzens, wobei gleichzeitig die Stützkante unter dem Lagerbolzen hindurch
zur Seite verschoben wird. Hierin besteht ihre wichtigste Funktion. Dieser kommt
insbesondere bei breiten Schwingflügeln mit zwei Ausstellscheren Bedeutung zu. Will
man zum Schließen dieses Flügels die Sperre lösen, kann man nicht beide Scheren gleichzeitig
freigeben. Bedingt durch das jeweils vorhandene Spiel kann man aber beide Scheren
nacheinander auslösen. Wenn der Lagerbolzen von der Stützkante vollständig freigegeben
ist, so kann er in den schmalen Teil des Sperrglied-Steuerschlitzes eintreten und
nach unten wandern, wodurch dann der Flügel schließlich geschlossen wird. Wenn man
das Sperrglied freigibt, so kehrt es aufgrund der Federkraft in seine Ausgangsstellung
zurück.
[0012] Die zweite Auflaufkante des Sperrglieds erstreckt sich in dessen Freigabestellung
zweckmäßigerweise etwa über die Breite des Führungsschlitzes. Die beiden Auflaufkanten
können in einem Winkel von 90° zueinander stehen.
[0013] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbolzen in der Sperrstellung an einem Sperriegel anliegt, der in seiner
Sperrstellung in einen sich an das Sperrstellungsende des Führungsschlitzes anschließenden,
nach außen führenden ersten Schlitzteil wenigstens teilweise verschließt oder seitlich
hierzu versetzt angeordnet ist und mit einem verdickten, ebenfalls zur Ebene des
Steuerschlitzes versetzt angeordneten Ende des Lagerbolzens zusammenwirkt. Das rüttelfreie
Festhalten des Lagerbolzens in seiner oberen Endstellung wird also hier durch einen
Sperriegel gewährleistet. Er befindet sich normalerweise in Sperrstellung, wenn man
ihn aber in eine wirkungslose Stellung überführt, so ergibt sich hierdurch eine begrenzte
Verschiebemöglichkeit des Lagerbolzens nach oben. Der Lagerbolzen kann somit ans
innere Ende des nach außen führenden ersten Schlitzteils gebracht und über letzteren
aus dem Führungsteil herausgeführt werden. Dies gestattet einerseits eine größere
Öffnungsweite und ermöglicht auf der anderen Seite das Abnehmen des Flügels wenn es
die Schwingflügellager gestatten. Außerdem wird hierdurch das Drehen des Schwingflügels
um 180° und das leichte Reinigen seiner Außenfläche möglich.
[0014] Aus Praktischen Gründen steht der Sperriegel hinter der den Führungsschlitz aufweisenden
Wandung des Führungsteils, wenn sich der Austellarm vor dieser Wandung befindet. Er
ragt infolgedessen bei dieser Variante nicht in den ersten Schlitzteil hinein, vielmehr
steht er in seiner Sperrstellung im Bewegungsbereich des in das Führungsteil hineinragenden
Lagerbolzenendes. Dieses ist verdickt ausgebildet, um ein Herausziehen des Lagerbolzen
quer zur Ebene der den Führungsschlitz aufweisenden Wandung des Führungsteils zu
verhindern. Das Austrittsende des ersten Schlitzteils muß demnach so dimensioniert
werden, daß dort das verdickte Bolzenende ein- und austreten kann.
[0015] Der Sperriegel ist vorzugsweise drehbar am Führungsteil gelagert und durch Reibung
oder eine Feder in Sperrstellung gehalten. An sich reicht bereits die Schwerkraft
aus, um den Sperriegel in Sperrstellung zu halten, wenn sich seine Lagerachse oberhalb
des freien, das Sperren bewirkenden Endes befindet, jedoch ist es sicherer, zusätzliche
Maßnahmen vorzusehen.
[0016] Eine weitere Variante der Erfindung sieht vor, daß das Führungsteil als langgestreckter
Körper mit insbesondere U-förmigem Querschnitt ausgebildet ist und sich das verdickte
Ende des Lagerbolzens und der Sperriegel in seinem Innern befinden. Beim Führungs
teil kann es sich beispielsweise um einen aus Blech geformten Hohlkörper handeln,
der zumindest einen U-förmigen Querschnitt aufweist. Wegen der auftretenden Belastung
ist aber ein rechteckiger Querschnitt vorzuziehen oder zumindest das Anbringen von
wenigstens einer Stützwand zwischen den beiden U-Schenkeln. Im übrigen kann man an
einer derartigen Stützwand das führungsteilseitige Ende der bzw. aller Rückstellfedern
des Sperrglieds abstützen.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 12. Durch Ausprägungen,
insbesondere im Bereich von Befestigungsbohrungen, kann man zumindest einen Teil
der Außenfläche im Abstand von der zugeordneten Blendrahmenwandung halten. Es entsteht
auf diese Weise ein vorzugsweise schmaler Schlitz zwischen dem festen Rahmen und der
betreffenden Sperrgliedwandung. In dieser kann man den C-Mittelsteg des Sperrglieds
bzw. C-förmigen Sperrgliedteils unterbringen und verschiebbar lagern. Die Ausprägungen
od. dgl. kann man so anbringen, daß sie zwar die Querverschiebung des Sperrglieds
am Führungsteil, nicht aber die Längsverschiebung zulassen.
[0018] Wenn man aber eine Weiterbildung der Erfindung vorsieht, welche durch ein stößelartiges
Bedienungsorgan des Sperrglieds gekennzeichnet ist, das wenigstens eine Führungsbohrung
od. dgl. des festen Rahmens nach außen hin durchsetzt, wobei sich die bzw. jede Sperrvorrichtung
im stirnseitigen Zwischenraum (Falzraum) zwischen dem Holm des festen Rahmens und
dem dazu parallelen Holm des Flügels befindet, so kann man die Verschiebung des Sperr
glieds in Längsrichtung des Führungsteils auch über das Betätigungsorgan unterbinden,
welches nur quer zur Flügelebene und senkrecht zur Längsrichtung des Führungsschlitzes,
nicht aber in Richtung des Führungsschlitzes bewegbar ist.
[0019] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 14.
Hierbei ist es dem verdickten Kopfteil nicht möglich, über den zweiten, nach außen
führenden Schlitzteil aus dem Längsschlitz herauszukommen. Andererseits kann man über
die Auflaufschräge, welche durch die unterschiedlichen Höhen der schrägen Führungsteilkante
am Außenende des zweiten Schlitzteils gebildet ist, ein Ankuppeln des Ausstellarms
am Führungsteil beim Schließen des Flügels bewirken. Wenn man also den Ausstellarm
über den ersten Schlitzteil vom Führungsteil abgekuppelt und nachfolgend das Wiederankuppeln
vergessen oder auch nur unterlassen hat, so erfolgt letzteres beim Schließen des
Flügels zwangsläufig und automatisch.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 eine teilweise abgebrochene Seitenansicht der Ausstellvorrichtung mit Sperrvorrichtung
in der Sperrstellung des geöffneten Schwingflügels,
Fig. 2 eine vergleichbare Darstellung beim Lösen der Sperrvorrichtung,
Fig. 3 einen horizontalen abgebrochenen Schnitt durch ein Schwingflügelfenster im
Bereich der einen Ausstellvorrichtung mit Sperrvorrichtung.
[0021] Der Flügel 1 ist beim Ausführungsbeispiel ein sogenannter Wendeflügel. Sein Rahmen
ist aus Profilstäben aufgebaut, ebenso wie der feste Rahmen 2. An letzterem, genauer
gesagt an einem Wechselprofil 3 des festen Rahmens 2, ist das Führungsteil 4 der
erfindungsgemäßen Ausstell- und Sperrvorrichtung befestigt, insbesondere angeschraubt.
Zu diesem Zwecke sind am Führungsteil 4 verschiedene Befestigungsbohrungen 5 angebracht.
In nicht näher gezeigter Weise erreicht man über Zwischenlagen oder Ausprägungen des
Führungsteils 4, daß letzteres gemäß Fig. 3 von der Befestigungsfläche 6 des festen
Rahmens bzw. des Wechselprofils einen gewissen Abstand hat. Der hierdurch gebildete
Spalt nimmt den C-Mittelsteg 7 des vorwiegend im Querschnitt C-förmigen Sperrglieds
8 der Sperrvorrichtung 9 auf. Die C-Schenkel umfassen das als hohler Körper mit vorzugsweise
U-förmigem Querschnitt ausgebildete Führungsteil 4, wie sich insbesondere aus Fig.
3 der Zeichnung deutlich ergibt. Die beiden U-Schenkel sind, insbesondere im Bereich
der Federn 22, über mindestens einen Zwischensteg verbunden.
[0022] An der der Stirnseite des Flügels 1 zugekehrten Wandung 11 des Führungsteils 4 ist
ein sich in dessen Längsrichtung erstreckender Führungsschlitz 10 angebracht bzw.
durch die freien C-Schenkelenden gebildet. Darin ist ein am zugeordneten einen Ende
12 eines Ausstellarms 13 angebrachter Lagerbolzen 14 verschieb- und drehbar gelagert.
Der Durchmesser des Lagerbolzens entspricht etwa der Breite des Führungsschlitzes
10. Am freien Ende des Lagerbolzens 14 ist eine Verdickung 15 angebracht, welche
den Lagerbolzen 14 gegen Herausziehen senkrecht zur Bildebene der Fig. 1 sichert.
[0023] Das andere Ende 16 des Ausstellarms 13 trägt einen Lagerzapfen 17 zur drehbaren,
aber unverschiebbaren Lagerung dieses Endes am Flügel 1. Die Lagerung erfolgt indirekt
über eine BefestigungsPlatte 18, die in das äußere Ende einer Beschlagnut 19 des
Flügels eingesetzt wird.
[0024] Bei geschlossenem Flügel ist der Lagerbolzen 14 dem in Fig. 1 unteren Ende des Führungsschlitzes
10 zugeordnet. Wenn der Flügel im Sinne des Pfeils 20 geöffnet, also um seine etwa
mittlere horizontale Achse gedreht wird, so wandert der Lagerbolzen 14 im Führungsschlitz
10 nach oben. Etwa am Ende der Öffnungsbewegung trifft er an einer ersten Auflaufkante
21 des Sperrglieds 8 auf. Da diese von unten nach oben geneigt zur Längsrichtung des
Führungsschlitzes 10 verläuft und das Sperrglied 8 gegen den Widerstand wenigstens
einer, vorzugsweise aber zweier Rückstellfedern 22 im Sinne des Pfeils 23 von der
in Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellung in die aus Fig. 2 ersichtliche andere Endstellung
verschiebbar ist, gleitet der Lagerbolzen 14 entlang der ersten Auflaufkante 21,
bis er schließlich an deren Ende angekommen ist. Er befindet sich nun am Übergang
vom breiten Schlitzteil 24 zum schmalen Schlitzteil 25 des Sperrglied-Steuerschlitzes
26, welcher ihm eine weitere Bewegung nach oben gestattet. Am Ende des schmalen Schlitzteiles
25 trifft der Lagerbolzen 14 an einer zweiten Auflaufkante 27 auf, die auch von unten
nach oben, aber gegenläufig geneigt zur ersten Auflaufkante 21 verläuft.
[0025] Bei weiterer geringfügiger Aufwärtsbewegung des Lagerbolzens 14 wird das Sperrglied
8 entgegen dem Pfeil 23 und unterstützt durch die Kraft der Federn 22 durch den Lagerbolzen
14 und die zweite Auflaufkante 27 wieder in die Ausgangslage zurückgeführt. Entlang
der zweiten Auflaufkante bewegt sich der Lagerbolzen 14 so weit nach oben, daß sein
unteres Ende auf die Ebene der Stützkante 28 zu liegen kommt. Diese bewegt sich nun
unter den in seiner oberen Endstellung angekommenen Lagerbolzen 14. Weil die Stützkante
28 senkrecht zur Längsachse des Führungsschlitzes 10 verläuft, kann der Bolzen 14
keine Querverschiebebewegung des Sperrglieds 8 bewirken, wenn beispielsweise aufgrund
eines Winddruckes der Flügel den Ausstellarm 13 im Sinne des Pfeils 29 belastet.
[0026] An das obere Ende des Führungsschlitzes 10 schließt sich beim Ausführungsbeispiel
noch ein von links nach rechts in Querrichtung verlaufender erster Schlitzteil 30
an. Der Lagerbolzen 14 kann in diesen Schlitzteil 30 aber nicht eintreten, weil sich
in Bewegungsbereich seines verdickten Endes 15 das untere Ende eines um eine Achse
31 drehbaren Sperriegels 32 befindet. In Fig. 1 ist mit gestrichelten Linien 33 die
Freigabestellung des Sperriegels 32 eingezeichnet. Wenn der Sperriegel diese Freigabestellung
einnimmt, die man beispielsweise dadurch herbeiführt, daß man in einen Innensechskant
eines Lagerzapfens einen passenden Schlüssel einsteckt, so kann der Lagerbolzen 14
noch geringfügig weiter nach oben und dann anschließend von links nach rechts aus
dem ersten Schlitzteil 30 herauswandern. Damit ist dann der Ausstellarm 13 vom Führungsteil
4 abgekuppelt.
[0027] Das Ankuppeln erfolgt in umgekehrter Weise, wobei man dann nachfolgend den Sperriegel
32 wieder in seine Sperrstellung nach Fig. 2 bringt. Es besteht allerdings noch eine
zweite Möglichkeit des Ankuppelns aufgrund eines zweiten, dem unteren Ende des Führungsschlitzes
10 zugeordneten Schlitzteils 34. Die in Fig. 1 nach oben weisende Kante 35 der Wand
36 des Führungsteils 4 ist von innen nach außen abgeschrägt. Die innere, höher gelegene
Kante verhindert ein Austreten des verdickten Endes des Lagerbolzens 14, so daß sich
der Ausstellarm 13 im unteren Bereich von selbst nicht lösen kann. Andererseits ist
es aber möglich, daß der ausgekuppelte Ausstellarm 13 beim Schließen des Flügels
über die schräge Ebene der Kante 35 so weit angehoben wird, daß er hinter die Wand
36 springt und dadurch über den zweiten Schlitzteil 34 in den Führungsschlitz 10 gelangt.
Dieses schnappende Ankuppeln ist aufgrund der vorhandenen Elastizität und des Spiels,
beispielsweise im Lager des Lagerzapfens 17, ohne weiteres möglich.
[0028] Ein stößelartiges Bedienungsorgan 37 durchsetzt zwei hintereinander angeordnete
Durchbrüche 38 und 39 im Überschlag 40 des festen Rahmens bzw. des Wechselprofils
3 des festen Rahmens nach außen hin. Wenn man den geöffneten und gesperrten Flügel
1 schließen möchte, so drückt man auf dieses Bedienungsorgan im Sinne des Pfeils 23.
Dadurch wird die Stützkante 28 des Sperrglieds 8 unter dem Lagerbolzen 14 hindurch
nach rechts verschoben. Zugleich wirkt aber auch die zweite Auflaufkante 27 auf den
Lagerbolzen 14 ein, der hierdurch im Sinne des Pfeils 41 nach unten verschoben wird.
Er tritt dadurch in den schmalen Schlitzteil 25 des Sperrglied-Steuerschlitzes 26
ein. Nunmehr läßt sich der Flügel schließen, wodurch dann der Lagerbolzen 14 in den
breiteren Schlitzteil 24 gelangt. Infolgedessen können die Federn 22 das Sperrglied
8 entgegen dem Pfeil 23 wieder in die Sperrstellung zurückführen. Mit weiterem Schließen
des Flügels bewegt sich der Lagerbolzen 14 zum unteren Ende 42 des Führungsschlitzes
10.
1. Ausstellvorrichtung für den wenigstens drehbaren Flügel (1) eines Fensters, einer
Tür od. dgl., insbesondere für einen Schwingflügel, mit zumindest einem drehbar am
Flügel angelenkten sowie drehbar und schiebbar am feststehenden Rahmen (2) gelagerten
Ausstellarm (13), gekennzeichnet durch eine bei vorgegebenem Öffnungswinkel des Flügels
(1) insbesondere automatisch einrastende, auslösbare Sperrvorrichtung (9) für das
festrahmenseitige Ende (12) des Ausstellarms (13).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerbolzen (14) des
Ausstellarms (13) in einem Führungsschlitz (10) des festen Rahmens (2) oder eines
damit fest verbundenen Bauteils (4) drehbar sowie längsverschiebbar gelagert ist und
sich an dem Endbereich des Führungsschlitzes (10), dem der Lagerbolzen (14) in der
Drehöffnungs-Endlage des Flügels (1) zugeordnet ist, ein durch Federkraft (22) in
seiner Sperrstellung gehaltenes, quer zur Längsrichtung des Führungsschlitzes (10)
gegen die Federkraft auslenkbares Sperrglied (8) befindet, an welchem in der ausgelenkten
Stellung der Lagerbolzen vorbeibewegbar ist, wobei der vorbeibewegte Lagerbolzen durch
das Sperrstellungsende des Führungsschlitzes (10) und das Sperrglied (8) zumindest
weitgehend verschiebefest gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (8) quer,
insbesondere senkrecht, zur Längsrichtung des Führungsschlitzes (10) verschiebbar
gelagert ist und eine geneigt zur Längsrichtung des Führungsschlitzes (10) verlaufende
erste Auflaufkante (21) für den Lagerbolzen (14) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Führungsschlitz
(10) an einem mit dem festen Rahmen (2) verbindbaren Führungsteil (4) befindet und
das Sperrglied (8) daran oder am zugeordneten Rahmenholm quer verschiebbar gelagert
ist, wobei zwischen das Sperrglied (8) und das Führungsteil (4) wenigstens eine Rückstellfeder
(22) geschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (8) eine
sich etwa senkrecht zur Längsrichtung des Führungsschlitzes (10) erstreckende Stützkante
(28) aufweist, die bei in Sperrstellung befindlichem Sperrglied (8) dem Sperrstellungsende
des Führungsschlitzes (10) gegenüberliegt und davon vorzugsweise einen etwa der Dicke
des Lagerbolzens (14) entsprechenden Abstand aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (8) einen
sich in Längsrichtung des Führungsschlitzes (10) erstreckenden Steuerschlitz (26)
aufweist, dessen Breite an der Eintrittsseite etwa der Breite des Führungsschlitzes
(10) zuzüglich der Verschiebestrecke des Sperrglieds (8) und im Bereich zwischen
der ersten Auflaufkante (21) und der Stützkante (28) etwa der Dicke des Lagerbolzens
(14) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem schmalen Schlitzteil
(25) des Sperrglied-Steuerschlitzes (26) eine zweite Auflaufkante (27) anschließt,
die entgegengesetzt zur ersten Auflaufkante (21) geneigt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zweite Auflaufkante
(27) des Sperrglieds (8) in dessen Freigabestellung etwa über die Breite des Führungsschlitzes
(10) erstreckt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbolzen (14) in
der Sperrstellung an einem Sperriegel (32) anliegt, der in seiner Sperrstellung in
einen sich an das Sperrstellungsende des Führungsschlitzes (10) anschließenden, nach
außen führenden ersten Schlitzteils (30) wenigstens teilweise verschließt oder seitlich
versetzt hierzu angeordnet ist und mit einem verdickten, ebenfalls zur Ebene des Steuerschlitzes
(10) versetzt angeordneten Ende (15) des Lagerbolzens (10) zusammen wirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel (32) drehbar
am Führungsteil (4) gelagert und durch Reibung oder eine Feder in Sperrstellung gehalten
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil
(4) als langgestreckter Körper mit insbesondere U-förmigem Querschnitt ausgebildet
ist und sich das verdickte Ende (15) des Lagerbolzens (10) und der Sperriegel (32)
in seinem Innern befinden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil (4)
mittels Ausprägungen oder Zwischenelementen in vorgegebenem Abstand vom festen Rahmen
(2), insbesondere einem Festrahmen-Wechselprofil (3) eines Schwingflügels (1) gehalten
ist und sich im dadurch gebildeten Spaltraum zwischen dem Festrahmenholm und dem
Führungsteil (4) der C-Mittelsteg (7) des wenigstens teilweise im Querschnitt C-förmigen
Sperrglieds (8) befindet, wobei die gegeneinanderweisenden freien C-Schenkelenden
den Steuerschlitz (26) bilden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch ein stößelartiges Bedienungsorgan
(37) des Sperrglieds (8), das wenigstens eine Führungsbohrung (38, 39) od. dgl. des
festen Rahmens (2) nach außen hin durchsetzt, wobei sich die bzw. jede Sperrvorrichtung
(9) im stirnseitigen Zwischenraum zwischen dem Holm des festen Rahmens (2) und dem
dazu parallelen Holm des Flügels (1) befindet.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen dem Schließstellungsende (42) des Führungsschlitzes (10) zugeordneten,
nach außen führenden zweiten Schlitzteil (34), dessen Randöffnung durch eine nach
außen abgeschrägte Wand (36) des Führungsteils (4) teilweise verschlossen ist, wobei
sich die schräge Kante (35) der Wand (36) im Bewegungsbereich des über den Führungsschlitz
(10) hinausragenden freien Endes (15) des Lagerbolzens (14) befindet.